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Von Notdurft-Afghanen und Hetz-Österreichern

Nach einem kurzen Anflug von Besonnenheit sind die “Bild”-Medien inzwischen ja wieder zurück in ihrer gewohnten Spur.

Die österreichischen Boulevardblätter “Österreich” und “Kronen Zeitung” haben den Panikkurs dagegen gar nicht erst verlassen. Seit Wochen schlagen sie auf den Titelseiten immer wieder Alarm:








(Zum Begriff der “Völkerwanderung” hat sueddeutsche.de ein interessantes Interview geführt.)







(Quelle übrigens: Rainer Wendt.)

Die (vorerst) übelste Panikattacke hat sich die “Kronen Zeitung” am vergangenen Wochenende geleistet.

Ein Mann namens Christoph Biró verfasste für die Steiermark-Ausgabe einen Text, der, wir greifen mal vorweg, die journalistische Qualität eines FPÖ-Wahlplakates besitzt und inhaltlich so viel bietet wie ein Flyer von “Pegida”.

Es fängt schon düster an.

Dann legt Biró los. Und wie.

Wir erfahren von jungen, testosteron-gesteuerten Syrern, sie sich äußerst aggressive sexuelle Übergriffe leisten, um es harmlos auszudrücken.

Beispiele oder Quellen nennt Biró dafür nicht. Es bleibt bei diesem einen Satz.

Da schlitzen Afghanen in den ÖBB-Waggons die Sitze auf und verrichten nicht nur ihre Notdurft. „Da sitzen wir nicht!“, sagen sie, „da sind ja Christen draufgesessen!“

Auch das behauptet Biró einfach so, ohne einen einzigen Beleg.

Wir haben selbst mal nachgeschaut und tatsächlich einen Vorfall gefunden: Letzte Woche wurde ein ÖBB-Sonderzug, der 500 Flüchtlinge von Graz nach Linz gebracht hatte, beschädigt; laut kleinezeitung.at hatten die Passagiere „an mehreren Notfallentriegelungsfenstern die Gummileisten heruntergerissen“. Von “Afghanen”, die in den Zügen Sitze aufschlitzen und „nicht nur ihre Notdurft“ verrichten, ist nirgends auch nur ansatzweise zu lesen — außer bei Biró.

In den Notquartieren verwenden sie die sanitären Einrichtungen nicht, sondern erledigen ihr Geschäft just daneben und fordern weibliche Hilfskräfte dann auf: Mach’s weg, dazu bist du ja da…

Wer „sie“ in diesem Fall sind — die Testosteron-Syrer? Die Notdurft-Afghanen? Alle Flüchtlinge? –, verrät Biró nicht. Quellen? Beispiele? Belege? Auch nicht.

Horden stürmen die Supermärkte, reißen die Packungen auf, nehmen sich, was sie wollen, und verschwinden wieder. Die Polizei ist machtlos.

Und wieder: Keine Quelle, keine Beispiele, keine Belege.

Solche Supermarkt-Geschichten werden im Übrigen auch in Deutschland immer wieder erzählt – und immer wieder als hetzerische Lügen enlarvt:

Auch in Österreich gibt es solche Geschichten. Der „Standard“ ist ihnen erst vor ein paar Wochen nachgegangen. Ergebnis:

Auch in Österreich entbehren die Gerüchte jeder Grundlage, erklärt die Supermarktette Spar. “Selbstverständlich gibt es keine ‘Freigabe’ von Ladendiebstahl für Flüchtlinge”, heißt es dort. Auch bei Rewe (Billa, Merkur, Bipa) verwehrt man sich “gegen Hetze und böse Gerüchte”. Doch was sagt die Diebstahlsstatistik? Laut Rewe kann weder in Filialen nahe Erstaufnahmezentren wie Traiskirchen und Thalham noch am Wiener Westbahnhof ein “signifikant erhöhter Schwund” festgestellt werden.

“Krone”-Autor Biró erwähnt davon natürlich kein Wort. Auch sonst führt er seine Behauptungen nicht weiter aus, stattdessen kommt er zum wilden Finale seiner (im wahrsten Sinne: beispiellosen) Hetztirade:

Integration? Ein schönes Wort, mehr nicht. Integration kann bestenfalls in Einzelfällen funktionieren.

Spätestens seit Freitag, als sämtliche Ordnungskräfte einfach überrannt wurden; spätestens jetzt, da alle Notquartiere übervoll besetzt sind – und trotzdem Tausende wie auf Kommando über unsere Grenzen trampeln…

… spätestens jetzt ist ALLEN klar geworden – ganz egal, ob rechter Hardliner oder linker Sozialromantiker: Die Grenzen müssen dicht gemacht werden. Die humanitäre Katastrophe muss gestoppt werden, vor allem auch FÜR Österreich und seine Einwohner.

Puh.

Zuallererst sollte man vielleicht diese journalistische Katastrophe stoppen. Das würde die Integration jedenfalls um einiges erleichtern.

Und wenn Sie sich jetzt fragen, wer eigentlich dieser Christoph Biró ist, der diese Zeilen in die Steiermark-“Krone” gespuckt hat — es ist ihr Chefredakteur.

Bald wird sich der Österreichische Presserat mit Birós Ergüssen befassen; bis gestern Abend waren 30 Beschwerden zu dem Text eingegangen.

Keine Frage: Medien müssen auch über die Probleme mit Flüchtlingen berichten, Missstände dürfen nicht heruntergespielt oder verschwiegen werden. “Österreich” und die “Kronen Zeitung” aber klären nicht auf, sie vernebeln und vergiften — dort, wo Nüchternheit und Klarheit dringend nötig wären. Sie verbreiten Angst und schüren Hass.

Und so klang es fast wie eine Erfolgsmeldung, als “Österreich” vorgestern verkündete:

Mit Dank an Stephan E.

Nachtrag, 13.55 Uhr: Im „Kurier“ sagt der Sprecher der österreichischen Polizei heute, Birós Kommentar sei „ein absoluter Blödsinn”. Dabei handle es sich um Facebook-Gerüchte, für die Beweise fehlen.

Erst vor drei Tagen hatte der Polizeisprecher im „Standard“ die Geschichten von plündernden Flüchtlingen dementiert:

“Von diesen Leuten geht keine Gefahr aus. Diese ganzen Meldungen sind ein Blödsinn und dienen nur der Verunsicherung der Bevölkerung”, sagt Fritz Grundnig, Sprecher von Polizei und Innenministerium, im Gespräch mit dem STANDARD am Samstagnachmittag. Erst am Morgen habe man sich wieder mit einer Falschmeldung über einen angeblich geplünderten Discounter-Markt im Raum Leibnitz herumgeschlagen. Die angebliche Plünderung erwies sich als glatte Lüge.
“Dabei wollen diese Menschen nur so schnell wie möglich weiterkommen nach Deutschland, sie haben eine extreme Flucht hinter sich und sind erschöpft”, sagt Grundnig weiter. In den vergangenen Tagen habe sich auch die Behauptung im Internet verbreitet, die Polizei warne die Bevölkerung in der Südsteiermark davor, aus dem Haus zu gehen, das sei “alles Blödsinn, die Polizei warnt vor nix, wir versuchen die Bevölkerung zu beruhigen”, betont Grundnig, “es liegt in der Natur der Sache, dass es zu Verkehrsbehinderungen kommt, aber das ist alles”. (…)

Was der Polizei aber tatsächlich extra Arbeit verursache “und einen Riesenaufwand, den wir momentan nicht brauchen können”, sei dieses dauernde Streuen von Gerüchten, so Grundnig.

Und die Sache mit den Flüchtlingen, die nicht die sanitären Einrichtungen verwenden, sondern „ihr Geschäft just daneben“ verrichten und die weiblichen Hilfskräfte zum Putzen auffordern?

“Stimmt nicht”, sagt Grundnig.

Auch die Behauptung von den aufgeschlitzten Sitzen ist offensichtlich Unsinn. Der Sprecher der ÖBB sagte dem „Kurier“:

Wäre das tatsächlich so, würden von uns keine Sonderzüge mehr fahren.

Die steirische Landtagsabgeordnete Sabine Jungwirth (Grüne) hat Christoph Biró heute in einem offenen Brief aufgefordert, die Quellen für seine Behauptungen offenzulegen.

Die Menschenrechtsorganisation „SOS Mitmensch“ hat die Staatsanwaltschaft Graz unterdessen gebeten zu prüfen, ob Birós Kommentar „unter den Verhetzungsparagraphen (§ 283 StGB) und/oder unter die wissentliche Verbreitung falscher, beunruhigender Gerüchte (§ 276 StGB) falle“.

Nachtrag, 23.28 Uhr: Christoph Biró sieht seinen Kommentar inzwischen als “Fehler”, hat erste Konsequenzen gezogen und wird sich “aus eigenen Stücken für einige Zeit aus der Redaktion zurückziehen”. Er habe das Augenmaß verloren, sagte er laut Agentur APA:

Das war ein Fehler, wie er mir in 39 Jahren noch nicht passiert ist. Fehler passieren? Ja, aber dieser ist besonders bedauerlich. Man muss bei diesem Thema ein ganz besonderes Fingerspitzengefühl haben. Und das habe ich vermissen lassen.

Die “Kronen Zeitung” hat sich von Birós Kommentar distanziert.

Lichterkette, Pirinçci, VfL Bochum

1. Früher war auch mehr Lichterkette: Wie alte Aufnahmen in einen aktuellen „Tagesschau“-Film kamen
(stefan-niggemeier.de)
Am Wochenende sollte sich eine Menschen- und Lichterkette quer durch Berlin ziehen, als Solidaritätsbekundung mit den Flüchtlingen in Deutschland. Statt mehrerer Zehtausend kamen nach Polizeiangaben allerdings “nur sieben– bis achttausend Leute”; die Lichterkette war recht lückenhaft. In einem Beitrag der “Tagesschau” sah es trotzdem nach viel mehr Teilnehmern aus, was vor allem daran lag, dass die Redaktion Bilder einer ähnlichen Aktion von 2003 untermischte. Stefan Niggemeier klärt die Frage: “Wie können in eine aktuelle Nachrichtensendung zwölf Jahre alte Archivaufnahmen rutschen?”

2. “Bild” bei den Facebook-Hetzern
(tagesspiegel.de, Sonja Álvarez und Joachim Huber)
“Der ‘Bild’-Gerichtshof tagt weiter”, schreibt der “Tagesspiegel”: Nach dem “Pranger der Schande” haben “Bild”-Reporter die Facebook-Hetzer zu Hause besucht und nennen diesmal “neben den echten Namen auch noch die Wohnorte. Damit sind die Betroffen sehr leicht zu identifizieren, eine Tatsache, die die ‘Bild’-Leute nicht im Mindesten zu stören scheint.” Der „Bild“-„Pranger“ werde “Hass und Hetze im Netz nicht stoppen”, die Springer-Zeitung müsse sich aber “fragen, zu welchem Klima sie mit ihrer Berichterstattung beiträgt”.

3. 7 Medien, denen Akif Pirinçci nicht menschenverachtend genug war
(schantall-und-scharia.de, Fabian Köhler)
Seit seiner “Pegida”-Rede mit dem KZ-Spruch empören sich die Medien über Akif Pirinçci. “Gut so”, meint Fabian Köhler, allerdings viel zu spät: “Denn menschenverachtend sind die Auftritte und Bücher Pirinçcis schon seit Jahren. Hier sind sieben Medien, denen sie offenbar nicht menschenverachtend genug waren.” Siehe auch unseren Eintrag von gestern.

4. Freie Berichterstattung unmöglich
(freelens.com, Roland Geisheimer)
Ein Jahr rechte Parolen — “Pegida” feierte am Montag Geburtstag. Fotograf Roland Geisheimer hat seit Start der Kundgebungen immer wieder aus Dresden und von Ablegern in anderen Städten berichtet. So schlimm wie am Montagabend war es bisher nie: “Ich bekam Schubse und auch Tritte zu spüren, gepaart mit der Ansage, dass ich mich sofort verpissen solle, wenn ich heil nach Hause kommen wolle.” Geisheimers ernüchterndes Fazit: “Der Artikel 5 Grundgesetz ruht montagabends in der Landeshauptstadt Sachsens.” Dazu auch: “Reporter ohne Grenzen” verurteilt die Angriffe auf Journalisten.

5. Warum der Algorithmus der Retter des Qualitätsjournalismus ist
(journalist.de, Andreas Moring)
Der Medienwissenschaftler Andreas Moring findet die Skepsis vieler Journalisten gegenüber Algorithmen übertrieben. Statt die Medienwelt zu bedrohen, könnten sie den “Qualitätsjournalismus” fördern — denn Leser würden den Unterschied zwischen handgemacht und der Maschine leicht erkennen. Moring analysiert, woher die Ablehnung kommt.

6. Man muss nach vorne denken
(dirkvongehlen.de)
Bochum-Fan Dirk von Gehlen freut sich über die jüngsten Nachrichten von seinem VfL. Erst die Absage an die “Bild”-Aktion “Wir helfen”, dann eine Brandrede des Trainers gegen die Boulevardzeitung, und nun spricht eben jener Gertjan Verbeek im FAZ.net-Interview auch noch darüber, wie Journalisten mit dem Medienwandel umgehen könnten. Nunja, zumindest fast.

Springer gegen “Spiegel”, Gäste bei “Günther Jauch”, Sex-Tipp-Quiz

1. Eine gruselige Allianz
(taz.de, Jürn Kruse)
Die aktuelle Titelgeschichte des “Spiegel” zur angeblichen schwarzen DFB-Kasse wird heftig diskutiert, auch im “Sport1”-Fußballtalk “Doppelpass” und in der “Bild”-Zeitung. Um Aufklärung gehe es dabei aber nur vordergründig, schreibt Jürn Kruse: “Wichtiger ist das Unglaubwürdigmachen der Ausgangsgeschichte und das Reinwaschen der Beschuldigten.” Oliver Fritsch beobachtet ebenfalls, dass sich die Stimmung drehe: “Plötzlich muss der ‘Spiegel’ Fragen zur WM-Vergabe beantworten, nicht der DFB.” Eine gute Übersicht zum neu entflammten “Klassiker unter den deutschen Medienkonflikten” liefert Imre Grimm.

2. 58 Minuten Ratlosigkeit
(sueddeutsche.de, Ulrike Nimz)
AfD-Gründungsmitglied Alexander Gauland, Ex-Pegida-Frontfrau Kathrin Oertel — und nun auch Björn Höcke, Fraktionschef der AfD in Thüringen. Zumindest eines kann man der Redaktion von “Günther Jauch” nicht vorwerfen: Dass sie einen Bogen um unbequeme Gäste mache oder gar die Meinungsfreiheit unterdrücke. Mit dem Auftritt Höckes am vergangenen Sonntagabend hat sich Jauch allerdings keinen Gefallen getan, da sind sich die Kommentatoren einig. Ulrike Nimz diagnostiziert dem Moderator Hilflosigkeit, der Publizist Christian Nürnberger warnt eindringlich davor, einem “rechtsradikalen Hetzer” wie Höcke eine Bühne zu geben, und Andrea Dernbach glaubt, dass Jauch und sein Team die eingangs gestellte Frage mit der Einladung selbst beantwortet hätten: “Pöbeln, hetzen, drohen — wird der Hass gesellschaftsfähig?” Offensichtlich: ja. Noch mehr Pressestimmen hat Knut Kuckel gesammelt.

3. Extremely Public Relations
(theawl.com, John Herrman, englisch)
Die “New York Times”-Recherche zu den katastrophalen Arbeitsbedingungen bei Amazon war eine der meistbeachtetsten und folgenreichsten Veröffentlichungen des Jahres. Zwei Monate nach dem Erscheinen wirft Amazons Jay Carney (ehemaliger Pressesprecher des Weißen Hauses) der “NYT” schlampige Recherche und fragwürdigen Umgang mit Quellen vor. Vier Stunden später antwortet ihm Dean Banquet, Chefredakteur der so gescholtenen Zeitung — was wiederum Carney nicht auf sich sitzen lassen will und seine Vorwürfe wiederholt. John Herrman nimmt diese eher absurd anmutende Auseinandersetzung als Anlass für einen klugen Text über das Verhältnis von Tech-Konzernen und Medien: Wer besitzt im Zeitalter der Digitalisierung die öffentliche Deutungshoheit?

4. Leuchten LEDs meistens blau und sind LED-Leuchten ökologisch bedenklich?
(fastvoice.net, Wolfgang Messer)
Wolfgang Messer ärgert sich über zwei Zitate aus dpa-Berichten zu LEDs. Der Licht-Blogger erklärt, warum die Lampen nicht schlecht für die Augen sind und auch nicht per se ökologisch bedenklicher als normale Glühlampen sein dürften.

5. Wortfindungshilfe der neuen deutschen Medienmacher: Geflüchtete statt Asylanten
(deutschlandfunk.de, Swantje Unterberg, Audio, 3:27 Minuten)
In den Medien liest man häufig vom “Flüchtlingsstrom” oder einer “Flüchtlingswelle”, als rolle eine Naturkatastrophe auf Deutschland zu. Der Verein “Neue deutsche Medienmacher” will dafür sensibilisieren, auch bei diesem Thema genau auf die Sprache zu achten. Das Ziel: “präzise zu formulieren statt irgendeinen Begriff zu nehmen, der einem gerade in den Kopf komme.”

6. Entsorgt (10): What would Cosmo do? Ein Sex-Tipp-Quiz
(kioskforscher.wordpress.com, Markus Böhm)
Markus Böhm forscht wieder am Kiosk, dieses Mal zu Frauen- und Männerzeitschriften mit ihren Universal-Sex-und-Liebesratschlägen. “Beim Lesen mancher Artikel frage ich mich, ob auch nur ein Redaktionsmitglied die Tipps befolgt, die sein Magazin veröffentlicht.” Die Ergebnisse seiner Untersuchung hat er in ein Quiz gepackt.

Fanproteste gegen die “Bild”, Türkei, Vorratsdaten

1. “Es wirkt befremdlich”
(11freunde.de, Andreas Bock)
Nach dem FC St. Pauli haben gestern dreieinhalb weitere Fußballklubs der “Bild”-Aktion “Wir helfen” abgesagt. Die Fan-Organisation “Unsere Kurve” fordert in einem offenen Brief alle Teams der 1. und 2. Bundesliga auf, am Wochenende nicht an der “Bild”-Kampagne teilzunehmen. Im Interview mit 11freunde.de erklärt ihr Sprecher, warum die “Interessenvertretung der Fans aller Vereine” gegen die “Wir helfen”-Aufnäher ist. Das Verhalten von “Bild”-Chef Kai Diekmann, der nur Vollgas kenne, “auch wenn die Karre längst feststeckt”, kommentiert Jürn Kruse in der “taz”. Die Website “Faszination Fankurve” und der Journalist Sören Kohlhuber versuchen, einen Überblick zu behalten, welcher Verein bei “Wir helfen” mitmacht, welcher nicht, und welche Fangruppen ihre Klubs auffordern, sich der Aktion zu verweigern. Dass es der “Bild” bei ihrer Kampagne vor allem um die “Bild” geht, hatte Stefan Niggemeier bereits am Wochenende im Gespräch mit “DRadio Kultur” gesagt; im “Neo Magazin Royale” versucht Jan Böhmermann, das auch “dem kleinen Mann” zu erklären. “Eine Zeitung” beruhigt indes die verwirrten “Bild”-Leser mit der Ankündigung, das Blatt werde im Oktober “die erfolgreiche Kampagne ‘Wir hetzen'” wieder aufnehmen.

2. FanRun mit Fragezeichen
(miasanrot.de, Jan)
Eine undurchsichtige Organisationsstruktur, kein Anschluss unter einer angegebenen Telefonnummer, Intransparenz bei der Verwendung der Spenden — es gibt ein paar Merkwürdigkeiten rund um den Charity-“FanRun”, den der FC Bayern München zusammen mit der “Bild” veranstaltet. Das Bayern-Blog “Miasanrot” versucht herauszufinden, wer und was dahintersteckt. Frank Helmschrott hat zum Artikel ein Recherche-Storify gebastelt.

3. Kritische Medien unerwünscht
(taz.de, Jürgen Gottschlich)
In sechs Wochen wird in der Türkei neu gewählt, und dementsprechend erhöht Präsident Erdogan den Druck auf die letzten kritischen Medien des Landes. Jürgen Gottschlich befürchtet, dass die Einschüchterungspolitik die Stimme der “Hürriyet” zum Verstummen bringen könnte — und Kritik an der AKP folglich nur noch in kleinen Zeitungen und Sozialen Medien geäußert würde. Eine gute Zusammenfassung von Erdogans Offensive gegen die Pressefreiheit gibt Thomas Seibert im “Tagesspiegel”.

4. What happened after 7 news sites got rid of reader comments
(niemanlab.org, Justin Ellis, englisch)
“Recode”, Reuters, “Popular Science”, “The Week”, “Mic”, “The Verge” und “FTW” von “USA Today” — diese Medien haben im Laufe des letzten Jahres ihre Kommentarfunktion abgeschaltet. Justin Ellis hat bei den Verantwortlichen nachgefragt: Warum? Auf welche Kanäle hat sich das Nutzer-Feedback verlagert? Und wie fällt die vorläufige Bilanz aus?

5. Alles durchleuchtet
(sueddeutsche.de, Karoline Meta Beisel)
Was würde die Vorratsdatenspeicherung für den Informantenschutz bedeuten? Der Journalist Daniel Moßbrucker hat sich mehr als 40 Tage lang selbst überwacht — mit genau den Mitteln, die auch Strafermittlern zur Verfügung stünden. Sein Fazit: “Das Netz der Daten ist viel enger, als ich erwartet hatte. […] Darum reicht es für Informantenschutz nicht mehr, sich auf Paragrafen in der Strafprozessordnung zu verlassen. Man muss sich bewusst machen, dass man theoretisch die ganze Zeit durchleuchtbar ist.”

6. Facebook führt automatisch wechselndes Aktions-Profilbild ein
(der-postillon.com)

Landesverrat, wundersamer Wagner, Rechts gegen Rechts

1. Verdacht des Landesverrat: Der Pressespiegel
(netzpolitik.org, Eric Beltermann)
Bei all den (medialen) Entwicklungen rund um den Vorwurf des Landesverrats gegen netzpolitik.org kann man schnell den Überblick verlieren. Eric Beltermann hat einen Pressespiegel zusammengestellt, der ständig aktualisiert wird. Eine “Chronik der Netzpolitik-Affäre” liefert John F. Nebel. Und das Rechercheteam um Hans Leyendecker und Georg Mascolo rekonstruiert, wer auf offizieller Ebene momentan alles nichts von den Ermittlungen gegen Markus Beckedahl und Andre Meister gewusst haben will, sehr wohl aber etwas gewusst haben dürfte. Rechtsanwalt Markus Kompa vermutet indes ganz andere Gründe für die Anzeige durch den Verfassungschutz.

2. Kurze Geschichte eines Unworts: Asylkritiker
(sprachlog.de, Anatol Stefanowitsch)
Bereits letzte Woche gab es eine Reihe von Texten, die vor verharmlosenden oder hetzenden Begriffen wie “Asylgegner”, “Asylanten”, “Wirtschaftsflüchtlinge” oder “Flüchtlingsstrom” warnten (6 vor 9 von Donnerstag: erster Link). Jetzt erklärt Anatol Stefanowitsch den Bedeutungswandel des Wortes “Asylkritiker”: Mitunter stand der Ausdruck auch für eine ablehnende Haltung gegenüber der restriktiven deutschen Gesetzgebung, meinte also eher “Asylpolitik-Kritik”. Erst in den letzten Jahren entdeckten rechte Parteien und Bewegungen den Begriff für sich und verwendeten ihn als Euphemismus für ausländerfeindliche Hetze — eine Deutung, die Medien und Politik oft einfach übernahmen.

3. Flüchtlinge aus der DDR: Zeltstadtbilder
(zebrabutter.net, Kathi Flau)
Bei Facebook tauchen derzeit Fotos von Zeltstädten auf, darauf zu sehen: DDR-Bürger, die in die Bundesrepublik flüchten wollen. Die Posts seien mit der Frage versehen, “ob Dresden, Freital und andere Hochburgen des Flüchtlingshasses die damalige Solidarität vergessen hätten”, schreibt Kathi Flau:

Die Bilder der Zeltstädte von 1989 und 2015, nebeneinander gestellt, suggerieren: Die sich links willkommen heißen lassen, das sind dieselben, die rechts rechts sind.

Doch das sei ein Trugschluss: “Wer damals in einer Zeltstadt aufgenommen worden ist, der schlägt heute nicht vor, die Zeltstadt von Dresden anzuzünden.”

4. “Klar ist das trivial“
(taz.de, Anne Fromm)
Vor einem Jahr startete Buzzfeed in Deutschland. Jetzt blickt die Chefredakteurin Juliane Leopold zurück und zieht eine ehrliche Bilanz: “Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich schon völlig zufrieden mit unserer Leistung bin.” Gleichzeitig verteidigt sie Buzzfeed gegen die oft vorgebrachte Kritik, das Portal biete Unterhaltung statt Journalismus und nimmt das Native-Advertising-Modell in Schutz: Mit optisch nicht vom Rest der Zeitung unterscheidbaren Verlagsbeilagen habe sie größere Probleme

5. Die wundersame Welt des Franz Josef Wagner
(sueddeutsche.de, Jana Stegemann)
Nach Wagners umstrittenen Kolumne über (Nicht-)Mütter hat Springers “Welt” den “Bild”-Chefkolumnisten vergangene Woche zum Interview gebeten. Jana Stegemann hat sich die (erwartungsgemäß wieder ziemlich bekloppten) Aussagen genauer angeschaut. Auch stern.de muss nach Lektüre des Interviews feststellen: “Es geht immer noch schlimmer”.

6. Rechts gegen Rechts in Bad Nenndorf (Der Film)
(youtube.com, Video, 4 min.)
Vorgestern sind Neonazis in einem “Trauermarsch” durch das niedersächsische Bad Nenndorf gezogen. Ähnlich wie im vergangenen Jahr in Wunsiedel wurde der Aufmarsch der Rechtsradikalen aber zum unfreiwilligen Spendenlauf: Für jede Minute unerwünschter Aufenthaltszeit in Bad Nenndorf spendeten Bürger und Unternehmen zehn Euro für die Entfernung von rechtsextremen Tattoos. Einen Bericht gibt’s auch im Störungsmelder-Blog von “Zeit Online”.

Griechen-Hetze im Glashaus der Vampire

Bild.de, gestern:

Bei ihrer Werbung für ein Nein zu den Sparplänen beim Referendum schrecken die Linken auch vor mieser Hetze nicht zurück.

Seit dem Morgen lässt „Honi“ Athen mit Anti-Schäuble-Plakaten zupflastern. „Er hat dich fünf Jahre lang ausgesaugt. Deswegen stimme mit ‚Nein‘“, steht darauf.

“Bild”, 1.11.2002:

Mit Dank an André.

Selfies gegen Griechenland: Presserat missbilligt “Bild”

In seiner Sitzung vor ein paar Tagen hat der Presserat neben zwei Rügen auch mehrere Missbilligungen gegen “Bild” und Bild.de ausgesprochen.

Unter anderem für ihre Selfie-Kampagne gegen die “gierigen Griechen” (BILDblog berichtete):

Die “Maßnahmen” des Presserates:

Hat eine Zeitung, eine Zeitschrift oder ein dazugehöriger Internetauftritt gegen den Pressekodex verstoßen, kann der Presserat aussprechen:

  • einen Hinweis
  • eine Missbilligung
  • eine Rüge.

Eine “Missbilligung” ist schlimmer als ein “Hinweis”, aber genauso folgenlos. Die schärfste Sanktion ist die “Rüge”. Gerügte Presseorgane werden in der Regel vom Presserat öffentlich gemacht. Rügen müssen in der Regel von den jeweiligen Medien veröffentlicht werden. Tun sie es nicht, dann tun sie es nicht.

Insgesamt waren beim Presserat fast 20 Beschwerden zu der Kampagne eingegangen. Viele Beschwerdeführer kritisierten die Formulierung „die gierigen Griechen“, mit der ein ganzes Volk pauschal diffamiert werde. Außerdem sei der Aufruf, sich den Artikel auszudrucken und ein Selfie damit zu posten, ein Aufruf an die Leser, gegen die Griechen zu hetzen.

Der „Bild“-Justiziar konterte in seiner Stellungnahme:

Sinn der Veröffentlichung und insbesondere der Selfie-Aktion sei gewesen, zur Beschäftigung mit dem Thema der Griechenland-Rettung und einer Meinungsäußerung anzuregen. Die primäre Aufgabe der Medien sei es, den Einzelnen so mit Informationen zu versorgen, dass er sich seine Meinung bilden könne.

Eben. Dass die „Bild“-Zeitung (gerade zum Thema Griechenland) immer nur die Informationen liefert, die man braucht, um sich ihre Meinung zu bilden, ist natürlich bloß Zufall.

Darüber hinaus sei es gewollt und für das Bestehen eines demokratischen Staates unerlässlich, dass sich der Bürger selbst politisch betätige und durch Meinungsäußerung in der Öffentlichkeit am demokratischen Willensbildungsprozess partizipiere. Nur so sei der Aufruf der Redaktion an den Leser zu verstehen, seinen Standpunkt kundzutun.

Aber klar.

Die Redaktion habe dem Leser eine Plattform geboten, auf der er mit seiner Meinung von Dritten wahrgenommen werden könne. Durch die Aktion schaffe es die Redaktion auch eher, den Glauben an eine funktionierende Demokratie zu bestärken, als durch bloße eindimensionale Berichterstattung.

„Bild“, die große Stütze der Demokratie.

In keiner Weise sei versucht worden, das griechische Volk oder jeden Griechen in seinem Ansehen herabzusetzen – also in seiner Ehre zu verletzen – oder dazu aufzurufen eine feindliche Gesinnung gegenüber Angehörigen des griechischen Volkes einzunehmen. Der Gebrauch des Adjektivs „gierig“ sei klar differenzierend und nicht pauschalisierend. Entscheidend sei, dass das „Nein“ an die abstimmungsberechtigten Bundestagsabgeordneten gerichtet gewesen sei. Dies umfasse die Besorgnis der Öffentlichkeit, dass die Mittel gar nicht erst beim griechischen Bürger ankommen, sondern in das Finanzierungssystem eines Staates fließen und damit am Ende lediglich internationale Kreditgeber befriedigt würden. Mit Beginn des Beitrags werde durch die Zitate und weiteren Informationen mehr als deutlich, dass die Formulierung „gierig“ keineswegs auf jeden Griechen oder das griechische Volk als solches bezogen sei. Vielmehr gehe es um wenige Eliten und die jeweiligen Mitglieder der griechischen Regierung, die Versprechungen hinsichtlich einer Rückzahlung gemacht hätten, ohne dass es bisher dazu gekommen sei. (…) Diese Differenzierung werde noch durch den zeitgleich veröffentlichten Kommentar (…) des BILD.de-Chefredakteurs sowie den Kommentar (…) des BILD-Chefredakteurs vom 28.02.2015 vertieft.

Das sah der Presserat anders.

Der Argumentation, man solle für das Verständnis eines Beitrages auch die Kommentierung zum Thema bzw. die weitere Berichterstattung berücksichtigen, folgt das Gremium nicht.

Entscheidend sei der Eindruck, den ein Beitrag „auf einen durchschnittlich verständigen Leser“ mache. Und der sei ein anderer:

Das Gremium sieht in der Überschrift „NEIN! Keine weiteren Milliarden für die gierigen Griechen!“ eine pauschale Diskriminierung einer nationalen Gruppe. Für einen durchschnittlich verständigen Leser wird der Eindruck erweckt, die Zuschreibung „gierig“ beziehe sich auf das griechische Volk als Ganzes.

Auch in der Gesamtbetrachtung des Artikels werde „nicht hinreichend deutlich, dass damit ausschließlich wenige Eliten und die jeweiligen Mitglieder der griechischen Regierung gemeint sein sollen“.

So erkannte der Beschwerdeausschuss einen Verstoß gegen das in Ziffer 12 des Pressekodex festgeschriebene Diskriminierungsverbot und sprach eine Missbilligung aus.

Übrigens: Der Aufruf an die Leser, sich per Selfie “zu einer aktuellen politischen Entscheidung zu äußern”, verstoße “nicht schon prinzipiell gegen den Pressekodex”, erklärt der Presserat und schiebt in seiner so typischen, fast-kritischen Art hinterher:

Ob ein solcher Aufruf in der konkreten Situation die geeignete Art der Berichterstattung darstellt, ist eine journalistische Abwägung, die weitgehend der jeweiligen Redaktion überlassen bleibt.

Mit Dank an Tobias F.

Bild  

“Die von der ‘Bild’ sind ja nicht doof — aber eben schlechte Menschen”

Seit fast fünf Jahren verkauft Winfried Buck in seinem Kiosk in Hamburg-Ottensen keine „Bild“-Zeitung mehr. Wir haben ihn besucht.

BILDblog: Auf dem Weg hierher habe ich eine Passantin gefragt, wie ich denn zu dem Kiosk komme, bei dem es keine „Bild“ mehr zu kaufen gibt. Sie sagte: „Sowas gibt’s hier nicht. Ein Kiosk ohne ‘Bild’ kann ja gar nicht überleben.“ Nagen Sie schon am Hungertuch, Herr Buck?

Nein, mir geht’s prima. Fairerweise muss man aber sagen, dass hier in dieser Gegend die „Bild“ nicht das vorherrschende Medium ist. Hätte ich jetzt einen Laden im Hamburger Hafen oder im Industriegebiet von Duisburg, dann wäre das sicherlich eine andere Geschichte.

BILDblog: Warum haben Sie damals entschieden, die „Bild“-Zeitung zu boykottieren?

Das war eine ganz spontane Idee. Damals kam diese berühmte Ausgabe raus, die mit dem Sarazzin-Thema …

BILDblog: … “Das wird man ja wohl noch sagen dürfen”.

Buck: Genau. Und da waren der Herr Krause [der ein paar Meter weiter eine Bäckerei betreibt, Anm.] und ich dermaßen wütend, dass wir gesagt haben: Jetzt ist Schluss. Wir verkaufen die nicht mehr.

BILDblog: Wie haben die Leute darauf reagiert?

Wir wurden regelrecht überflutet. Viele haben uns gelobt und beglückwünscht, manche haben uns auch gehasst und gefragt, was das soll, und dann kamen der Deutschlandfunk und die “taz” und andere Medien, das war aber alles gar nicht beabsichtigt. Ich meine, wir haben nur ein Blatt rausgenommen. Das riesige Echo hat uns total überrascht. Dann breitete sich auch im Internet ein tierischer Schwall aus, auch in den rechtsradikalen Foren, sogar mit Drohungen gegen uns. Da kann man auch schon sehen, in welchem Spektrum die Freunde der „Bild“-Zeitung angesiedelt sind.

Ein Kunde kommt rein, legt wortlos die „Süddeutsche“ auf den Tresen, stellt sich in eine Ecke und hört dem Interview zu. Offenbar kommt er öfter hierher.

BILDblog: Das heißt, Sie haben sich auch vorher schon über die „Bild“-Zeitung aufgeregt, nicht nur über die Sarazzin-Geschichte?

Buck: Die „Bild“-Zeitung hab’ ich immer schon gehasst. Ich hab’ auch noch nie in meinem Leben eine gekauft. Das war schon in meinem Elternhaus ein No-Go. Aber wenn du so einen Laden hast, verkaufst du halt auch alles, was dazugehört.

Kunde: Musst du auch, Winnie. Auch wenn’s wehtut. Das ist Pluralismus. Geht nicht anders.

BILDblog (zum Kunden): Sie finden es also nicht gut, dass es hier keine „Bild“-Zeitung gibt?

Kunde: Eigentlich kannst du das nicht machen.

Buck: Hmm …

Kunde: Das ist so! Das ist Pluralismus. Was man machen kann: Die Leute, die das Ding kaufen, mal ein bisschen strafend angucken. Aber zu sagen: “Bild” verkaufe ich nicht, ist eigentlich nicht haltbar im demokratischen Sinne.

Buck: Streng genommen hast du da recht.

BILDblog: Aber es ist auch nicht haltbar im demokratischen Sinne, gegen die Griechen zu hetzen.

Kunde: Ja, aber … es ist schwierig. Wo die Meinungsfreiheit enden darf und kann, ist ja immer auch von Subjektivität getragen.

Buck: Presserechtlich ist es auf jeden Fall interessant. Ich bin zum Beispiel verpflichtet, das, was ich geliefert bekomme, auch anzubieten. Das mache ich natürlich nicht, weil ich so viele Sachen geliefert bekomme, von denen ich weiß, dass ich sie auf keinen Fall verkaufen werde. „Fisch & Wurm“ und „Angel & Watt“ und so, die remittiere ich, das machen auch de facto alle so. Und wenn ich die [rechtsextreme, Anm.] „National-Zeitung“ kriege, schicke ich die auch zurück, obwohl ich sie eigentlich anbieten müsste. Es gibt ja auch Einzelhändler, die sagen: Ich verkaufe keine Produkte von Nestlé. Oder Produkte mit Gen-Food von Monsanto.

Kunde: Es ist schwierig. Ich hab’ einfach schnell Bauchschmerzen, wenn es darum geht, das Recht der Medien zu kappen. Ich finde aber auch: Wenn man eine Zeitung machen will, muss man sich verdammt im Klaren darüber sein, was für eine Verantwortung man da hat.

Buck: Zwei „Bild“-Ausgaben kriege ich auch immer noch geliefert. Also wenn jetzt jemand unbedingt darauf bestehen würde, sie zu bekommen, dann würde ich sie ihm auch geben. Und es ist ja nicht so, dass es hier keine „Bild“ sonst gäbe. Man muss nur ein paar Meter weiter gehen, zum Griechen, der verkauft sie noch.

Der Kunde muss los, seine Tochter wartet schon, er bezahlt und geht.

BILDblog: Diskutieren Sie häufiger mit Kunden über das Thema?

Buck: Am Anfang war das schon so, ja. Inzwischen wissen die Leute, die hier herkommen, aber meistens schon Bescheid, darum kommen solche Grundsatzdiskussionen nicht mehr so häufig vor. Wobei die allermeisten ohnehin gesagt haben, dass sie die Aktion gut finden.

BILDblog: Haben Sie denn auch Kunden verloren?

Buck: Natürlich. Aber auch viele neue dazugewonnen, die ihre „Zeit“ oder ihr „Abendblatt“ jetzt eben bei mir kaufen. Aber das war wirklich nicht beabsichtigt.

BILDblog: Konnten Sie auch Leute dazu bewegen, die „Bild“-Zeitung nicht mehr zu lesen?

Buck: Es gab, wie ich gehört habe, tatsächlich einige Familiendiskussionen über das Thema. Und mir sind drei Leute bekannt, die gesagt haben: Im Grunde ist das richtig — und sie seitdem nicht mehr lesen. Ich habe auch einen Brief aus Süddeutschland bekommen: Da hat jemand den „taz“-Artikel ausgeschnitten, ist damit zu seinem Kiosk gegangen und hat gesagt: Hier, guck mal, es geht!

BILDblog: Hat er die „Bild“ dann auch rausgenommen?

Buck: So weit ich weiß, nicht.

BILDblog: Kennen Sie denn andere Kioskbetreiber, die keine „Bild“ mehr verkaufen?

Buck: Nein, nur den Kollegen Krause hier aus der Straße.

BILDblog: Was glauben Sie, woran das liegt?

Buck: Mein Eindruck ist, dass es vielen Kioskbetreibern eigentlich völlig egal ist, was sie verkaufen. Die verkaufen auch Biersorten, die ich nie anbieten würde. Das sind Gewinnmaschinen, denen ist das egal.

BILDblog: Wie viele “Bild”-Ausgaben haben Sie vorher pro Tag verkauft?

Buck: 15 bis 20.

BILDblog: Und wie hoch ist da der Gewinn?

Buck: In der Regel 18 bis 20 Prozent.

BILDblog: Also gut 13 Cent pro Ausgabe. Insgesamt drei Euro pro Tag.

Buck: Ja, es hält sich also in Grenzen. Aber wenn du einen Kiosk hast, ist es ja so: Der Kunde kauft nicht nur die „Bild“, sondern nimmt auch eine Schachtel Zigaretten mit oder den „Stern“ oder was auch immer.

BILDblog: Ihnen geht also schon Geld durch die Lappen.

Buck: Im ersten Schritt, ja. Aber jeder Kioskbetreiber verkauft natürlich lieber eine „Zeit“ für 4,50 als eine „Morgenpost“ für 80 Cent. Ich kann 12 „Mopos“ verkaufen oder einmal die „brand eins“ oder den „Cicero“, und da verkauft man natürlich lieber das höherwertige Produkt.

BILDblog: Was sagt eigentlich der Grossist, der Sie mit Zeitungen beliefert?

Buck: Erstmal war natürlich großer Aufruhr. Der Grossist hier in Hamburg gehört ja zum Axel-Springer-Verlag, der dachte sich bestimmt: Was macht der Irre aus Ottensen denn jetzt schon wieder?

BILDblog: Hatten Sie ihm denn vorher Bescheid gesagt?

Buck: Nö, der hat das auch erst aus der Presse erfahren. Er meinte zwar, dass das so nicht geht, aber er wollte es vermutlich nicht an die große Glocke hängen, und jetzt ist es halt so. Ich hab’ aber auch nicht damit gerechnet, dass der Springer-Verlag irgendwas gegen uns macht. Das kann ja nur peinlich für so einen Konzern werden, wenn er sich einen 15-Quadratmeter-Kiosk vorknöpft.

BILDblog: Andere Zeitungen von Springer verkaufen Sie aber weiterhin.

Buck: Ja. Das wird von den Leuten auch häufiger mal angesprochen. Die sagen: Wenn du konsequent wärst, dürftest du die „Mopo“ auch nicht mehr verkaufen. Ich sehe das nicht so. Die „Mopo“ ist auch ein Boulevardblatt, aber der Unterschied zur „Bild“ ist, dass die „Bild“ definitiv eine politische Agenda hat. Das ist für mich der entscheidende Punkt. Ich verkaufe auch die „Bild der Frau“ oder die „Auto Bild“. Springer stellt ja auch vernünftige Zeitungen her. Das Entscheidende ist, dass die „Bild“-Zeitung diese widerliche politische Agenda hat. Und für dieses Ansinnen ist die schon verdammt gut gemacht: Die Anordnung, wie Themen zusammengebracht werden, wie Dinge immer wiederholt werden, wie Meinungshoheit geschaffen wird, wie Themen überhaupt erst angerührt werden, das machen die schon sehr gut. Die sind nicht doof. Aber eben schlecht. Das sind schlechte Menschen.

Ein älterer Herr steht schon länger im Laden und verfolgt kaffeetrinkend das Interview.

Buck (zeigt auf den Kunden): Der Herr da drüben war übrigens dabei, als alles losging. (Zum Kunden:) Du hast doch damals sogar noch eine „Bild“-Zeitung gekauft und zerknüllt draußen hingelegt.

Kunde (grinst): Echt? Zerknüllt? Pfui, war ich damals radikal! Gut, dass ich inzwischen die Altersmilde erworben habe.

Buck: Das Problem an der „Bild“-Zeitung ist auch, dass sie permanent spaltet. Mal sind es Rentner gegen Beamte, dann Beamte gegen Selbstständige, dann Selbstständige gegen Griechen … und immer wieder: Islam. Islam. Islam. Wie Hagen Rether schon im Kabarett sagt: Das Wort muss man immer nur wiederholen, dann spürt man schon, wie die Angst den Rücken hochgekrochen kommt: Islam. Islam. Islam. Die spalten halt immer — unter dem Deckmäntelchen der Meinungsfreiheit.

Kunde: Sie benutzen das größte Machtmittel: Angst.

Buck: Genau. Verlustangst, Rentenangst …

Kunde: Das haben schon alte Philosophen gesagt: Beherrsche die Angst eines Volkes, und du hast es in der Hand.

Buck: … Krebsangst, Arbeitsplatzangst, Griechenangst, Islamangst …

Kunde: Die Angstkette darf nicht abreißen.

BILDblog: Und wie lange wollen Sie mit Ihrem Boykott noch dagegensteuern?

Buck: Bis zum Schluss. Solange ich hier drin bin, wird es keine „Bild“-Zeitung geben.

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Und nun zur Hetzervorhersage

“Bild” klopft sich heute mal (wieder) kräftig auf die eigene Schulter:

Seit Beginn der Finanzkrise in Griechenland hat BILD immer wieder prophezeit, dass alle EU-Milliarden nicht reichen werden, um das Land aufzupäppeln. BILD hat auch gewarnt, dass am Ende Deutschland dafür bezahlen wird! Und ist dafür heftig kritisiert worden! Zu Unrecht

Darum hat die Zeitung sich und ihren hellseherischen Kommentatoren heute ein trotziges Denkmal gesetzt und auf einer Sonder-Doppelseite all die Prophezeihungen noch einmal abgedruckt:

Manchmal ist es bitter, recht zu behalten!

Seit Januar 2010 hat BILD immer wieder prophezeit, dass Griechenland mit Euro-Milliarden aus den Steuerkassen der anderen EU-Staaten nicht wieder auf die Beine kommt. Und davor gewarnt, dass am Ende die deutschen Steuerzahler die Zeche zahlen – 63,5 Milliarden Euro sind jetzt im Risiko.

Immer und immer wieder hat BILD diese Meinung vertreten. Obwohl (fast) alle unsere Politiker es nicht wahrhaben wollten. Oder BILD für die klare, knallharte Haltung sogar heftig kritisierten.

Und jetzt?

Das Sanierungskonzept ist gescheitert, die neue griechische Regierung bricht alle Sparzusagen. Warum hat das nur niemand geglaubt, 2010, als BILD in einem ersten Kommentar (“… und wir sollen zahlen”) die Griechen zum eisernen Sparen aufforderte?

Vielleicht wäre da noch etwas zu retten gewesen …

Wenn man das so liest, könnte man tatsächlich annehmen, die “Bild”-Zeitung habe sich um eine vernünftige Auseinandersetzung mit dem Thema bemüht, als habe sie sich lediglich getraut, unbequeme Wahrheiten anzusprechen und sei dafür — aus bloßer Ignoranz — von allen angefeindet worden. Und dass heute alles in Butter sein könnte, wenn doch nur mal jemand auf “Bild” gehört hätte.

Das ist natürlich alles völliger Unsinn.

Die dort abgedruckten Kommentare sind nur ein winziger Ausschnitt der Griechenland-“Berichterstattung” der “Bild”-Zeitung, und der harmloseste noch dazu. Der viel, viel größere und entscheidende Teil hat sich dagegen nicht in den Kommentaren abgespielt, sondern auf der Titelseite. In den riesigen, hämischen, krachenden Schlagzeilen, mit denen “Bild” immer wieder über und vor allem: gegen die Griechen berichtet hat.

Und in Wirklichkeit war das, was das Blatt nun als “klare, knallharte Haltung” zu verkaufen versucht, als “Meinung”, die bloß niemand “wahrhaben” wollte, nichts anderes als stumpfer Hass und pauschale Hetze gegen ein ganzes Volk. Aber darauf — also auf das, was wir und andere an der Art der “Bild”-Berichterstattung eigentlich kritisiert haben –, geht die Zeitung gar nicht ein.

Diesen Kommentar zum Beispiel …

… hat sie nicht abgedruckt, vermutlich weil “Pleite-Griechen” drin vorkommt, der Begriff, mit dem “Bild” über Jahre hinweg sämtliche Bewohner Griechenlands stigmatisiert hat. Das passt natürlich nicht ganz so gut zum edlen Bild der konstruktiven Kritiker, ebenso wenig wie all die anderen Beschimpfungen, Lügen und Kampagnen, mit denen das Blatt unermüdlich gekämpft hat.

Erinnern wir nur mal an den „Stimmzettel“ für eine „Volksabstimmung“, den “Bild” 2011 abdruckte und bei dem sich das „Volk“ zwischen den Optionen „JA, schmeißt ihnen weiter die Kohle hinterher!“ und „NEIN, keinen Cent mehr für die Pleite-Griechen, nehmt ihnen den Euro weg!“ entscheiden sollte.

Oder an den Brief, den die „Bild“-Redaktion im März 2010 an den damaligen griechischen Ministerpräsidenten geschickt hat — Überschrift: „Ihr griecht nix von uns!“

Oder an die Aktion des damaligen Nachwuchshetzers Paul Ronzheimer, der in Athen mit Geldscheinen herumwedelte und höhnisch verkündete: “BILD gibt den Pleite-Griechen die Drachmen zurück!”

Oder an Schlagzeilen wie “BILD macht Bettel-Test in Athen”. Oder: “Verkauft doch eure Inseln, ihr Pleite-Griechen …und die Akropolis gleich mit“.

Doch bevor wir jetzt zu sehr ins Detail gehen — hier können Sie in Ruhe all das nachlesen, was die “Bild”-Zeitung in ihrer heutigen Griechenland-Berichterstattungs-Rückschau lieber nicht erwähnt hat:

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Schutzwesten gegen Asylbewerber

Davy S. (deutscher Steuerzahler) ist empört.

und solche wilde bringt man in einem hotel unter! ein schlag ins gesicht für die eigenen leute und für jeden deutschen steuerzahler!

Mit “solche wilde” meint Davy S. die 150 Asylbewerber, die seit einigen Wochen in einem Hotel in Bautzen (Sachsen) untergebracht sind. Und er ist so sauer, weil er diesen Artikel gelesen hat:


(Unkenntlichmachung auf Wunsch des DRK von uns.)

Der Text war am Montag der große Aufmacher in der Dresdner “Bild”-Ausgabe. Darin heißt es, das Rote Kreuz in Bautzen werde in Zukunft Schutzwesten einsetzen. “Offenbar”, so der “Bild”-Reporter, gehe es “vor allem um Einsätze” in besagtem Hotel.

Um es kurz zu machen: Das ist falsch.

Es stimmt zwar, dass sich das Rote Kreuz Schutzwesten besorgt hat. Doch diese Anschaffung steht …

in keinem Zusammenhang mit dem Asylbewerberheim Bautzen.

Das schreiben die “Lausitz News”, die gestern nochmal beim DRK nachgefragt haben. Und bei der Polizei, deren Pressesprecher in Wahrheit ebenfalls keine Notwendigkeit sieht, …

explizit für Einsätze im Asylbewerberheim solche Westen für die Sanitäter einzusetzen.

Dort sei ihm nämlich …

kein Übergriff auf Rettungspersonal bekannt.

Das DRK hat die Westen also nicht wegen des Asylbewerberheims angeschafft, sondern einfach damit die Sanitäter “bei Einsätzen mit alkoholisierten, drogenabhängigen oder geistig verwirrten Personen” besser geschützt sind — völlig unabhängig vom Einsatzort. Der “Bild”-Reporter dreht sich die Fakten aber so zurecht, als sei das “Asyl-Hotel” das Problem. Als wimmle es dort nur von Gewalttätern, die es auf “unsere” Sanitäter abgesehen haben.

Beim deutschen Steuerzahler Davy S. ist diese Botschaft offensichtlich angekommen. Bei vielen anderen “Bild”-Lesern auch, wie ein Blick in die Leserkommentare bei Bild.de zeigt:

Das ist eine Schande. Deutschland nimmt Asylanten auf und unsere Helfer, Mitbürger werden bedroht. Alle sofort nach Hause schicken !!! Drogen und Alkohol…woher haben sie denn das Geld?

ja,ja,ja und alles friedliebende,arbeitsame,integrationswillige, neubürger unseres landes!! aber ihr habt es ja nicht anders gewollt,in dem ihr plagiate gewählt habt statt der originale!!!!

Sind die Asylbewerber eigentlich medizinisch untersucht? Ebola ist wohl kaum anzunehmen, aber es gibt ja in der Dritten Welt noch jede Menge andere übertragbare Infektionskrankheiten wie Aids/HIV etc

Warum nehmen wir überhaupt Asylanten auf, Deutschland hat schon mehr als genug getan ! Ich als Deutscher hab es satt mir was von Scharia Polizei und gewalttätigen Siri Clans hier durch zu lesen. Wer hier nicht gebraucht wird, braucht nicht zu kommen. Und wundert Euch nicht, wenn die AfD mal mehr als 40 % bekommt,ich glaube nicht das ich der einzige bin der so denkt.

sind das unsere viel gepriesenen Fachkräfte, die jeden Tag herauf beschworen werden?

Da zeigt es sich doch mal wieder wie es um unsere “GÄSTE” bestellt ist und wir Idioten zahlen für die alles. Auch noch ein 4Sterne Hotel. Hallo liebe Politiker gehts noch!!!! WEG mit denen ab nauch Hause… wer Waffen Drogen hat oder zu Gewalt neigt hat hier nix zu suchen !!!

Das ist allerdings noch harmlos im Vergleich zu dem hysterischen Hetzmob, der seit zwei Tagen auf den Facebook-Seiten der AfD tobt.

Die Partei hat den Bild.de-Artikel am Montag geteilt (“Dass nun sogar schon unsere Rettungssanitäter das Asylbewerberheim in Bautzen nur mit Schutzwesten betreten dürfen, ist mehr als bedenklich”) und seitdem über 1.000 Kommentare geerntet, von denen sehr, sehr viele so klingen:

Solche Dreckspatzen sollte man verrecken lassen!!!!!!!
(3 Leuten gefällt das.)

Raus mit dem kriminellem Pack. Basta !
(7 Leuten gefällt das.)

Grenzen schließen. dieses ungebildete Pack von Asylanten braucht kein Mensch !
(3 Leuten gefällt das.)

Rettungsdanitäter mit Rettungswesten????
Geht ja gar nicht!!!!!
Für was brauchen Asylanten Sanitäter??? Die müssen dankbar sein, dass wir Deutschen so dreckiges Gesocks überhaupt aufnehmen!! Die Füßen müssen sie uns Deutschen küssen!!!!
Statt dessen werden wir von solchen abgegriffen!!!
Ich finde kein Sanitäter sollte solchen Undankbaren helfen!!!! Sollen doch verrecken, wäre besser für uns und kein Sanitäter würde zu schaden kommen!!!!!!!
(5 Leuten gefällt das.)

Raus mit dem Pack…und den gefährlichen Islamisten Gesindel, und von wegen Moscheen, sind hier nur Gäste!
Außerdem was soll die doppelte Staatsbürgerschaft!!!
(5 Leuten gefällt das.)

Soweit sind wir durch unsere übertriebene Multi-Kulti-Loyalität gekommen. Normaler Weise müssten alle im Rettungsdienst Tätigen mal für einen Tag ihre Arbeit niederlegen und so gegen die Zustände protestieren.
(26 Leuten gefällt das.)

Toll, diese herzlichen Fachleute in ihrer Bunten Vielfalt. Ich wuerde als Sani gar nicht mehr da rein gehen.
(9 Leuten gefällt das.)

Großes Schiff. Care-Paket für die Reise, Bundeswehr”reisebegleiter” mit genügend Waffen im Anschlag und gute Heimreise. Ganz einfach.
Wer tatsächlich vor Krieg und Tot fliehen MÜSSTE, benimmt sich nicht so , sondern würde vor Dankbarkeit den ganzen Tag arbeiten und fleißig deutsch lernen, um sich möglichst schnell in die Kultur und Gesellschaft einzubringen und anzupassen…!
(20 Leuten gefällt das.)

Solange wir nur im Hintergrund quasseln wie hier bei Facebook so wird sich das nicht ändern. Es wird Zeit auf die strasse zugehen und zu handeln
(4 Leuten gefällt das.)

darum wähle ich AfD
(9 Leuten gefällt das.)

Achja, darauf habe ich nur wieder gewartet, wann der erste Kommentar kommt, wegen “rechts” usw. Ihr linken Gutmenschen, versteht endlich mal, das der deutsche Michel langsam die Schnauze voll hat. Die AfD wird nicht mehr verschwinden und das ist auch gut so.
(22 Leuten gefällt das.)

Diese ganzen “Facharbeiter” gehören alle bei den Wählern der Grünen einquartiert, die wollen das Pack doch hier haben!
(21 Leuten gefällt das.)

Und wieder Asylanten! Boar ich bin es langsam leid das Deutschland immer mehr Probleme & Leid hat durch diese “Migranten”!!! Härtere Strafen & Gesetze einführen!!! Wer sich nicht an die Regeln hält wird abgeschoben und fertig!!!
(5 Leuten gefällt das.)

Das ist unfassbar !!!! Traurig was in unserem Land passiert ….. Und letztendlich nehmen wir es einfach hin , weil jeder Angst hat gleich als Rechtradikal und Nazi beschimpft zu werden ….. Ich versteh das nicht …. echt traurig .
(15 Leuten gefällt das.)

Wer Pack ins Land lässt, muss sich drum kümmern…..!!!!!
(4 Leuten gefällt das.)

Zum gesetzlosen Bereich erklären und keine Rettungskräfte mehr reinschicken. Wenn da drin jemand verreckt …. Pech gehabt …. Aber geht ja nicht wegen unserer ganzen grünen Gutmenschen
(4 Leuten gefällt das.)

Gleich eine Injektion aufziehen mit Fentanyl und Dormicum dazu noch ein bißchen Lidocain und fertig..
(4 Leuten gefällt das.)

soweit sind wir also schon,das sich sanitäter schützen müssen mit sicherheitswesten..da kann ich nur sagen die sich falsch benehmen,,AB nach Hause wo sie her gekommen sind,,,,so ein pack brauchen wir hier nicht,,ist genug im land.
(5 Leuten gefällt das.)

Wenn es also das Ziel der “Bild”-Zeitung war, mit falschen Behauptungen Angst und Hass gegenüber Ausländern zu schüren, dann hat sie alles richtig gemacht.

Mit Dank an stitch, Johannes S. und Sabine B.

Nachtrag, 16.10 Uhr: Bild.de hat Dreiviertel aller Leserkommentare gelöscht. Der Artikel ist aber unverändert geblieben.

Die AfD hat inzwischen auch Kommentare gelöscht — aber nur die, die einen Link zu unserem BILDblog-Eintrag enthielten. Die Hetzkommentare sind nach wie vor online.

Nachtrag, 11. September: Jetzt hat die AfD den Facebook-Eintrag ganz gelöscht.

Fortsetzung: hier und hier und hier.

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