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Frisierte Abgeordnete, Zielgruppe Judenhasser, Homophobie bei der FAZ

1. Wikipedia-Artikel über Abgeordnete vom Bundestag aus geschönt
(br.de, Christine Auerbach & Maximilian Zierer)
Eine Analyse der Datenjournalisten des Bayerischen Rundfunks zeigt, dass viele Wikipedia-Artikel über Bundestagsabgeordnete umgeschrieben beziehungsweise geschönt und frisiert werden. Das Bemerkenswerte dabei: Die Analyse hat ergeben, dass in dieser Legislaturperiode die Wikipedia-Seiten von einem Drittel aller Abgeordneten von Bundestags-PCs aus verändert wurden. Über einen anonymen Wikipedia-Account von einem Computer aus dem Deutschen Bundestag wurde beispielsweise ein vormals überzeugter Atomkraft-Anhänger durch Löschen der einschlägigen Passage („Joachim Pfeiffer gilt als Befürworter des Einsatzes von Atomkraftwerken.“) zum glühenden Energiewende-Fan: “Die Energiewende bezeichnet er als Umbau der Energieversorgung und drängt in diesem Zusammenhang auf eine schnelle Markteinführung der Erneuerbaren Energien.”

2. Zielgruppe “Judenhasser”
(sueddeutsche.de, Simon Hurtz)
Immer wieder gerät Facebook wegen seiner fragwürdigen Werbemöglichkeiten in die Kritik. So ließen sich im Werbetool bis letzten Donnerstag gezielt Antisemiten (Interesse: “Wie verbrennt man Juden”), Islamhasser (“Muslime töten”), Frauenfeinde (“Bitches umbringen”) oder Rassisten (“Ku-Klux-Klan”) ansprechen. Nachdem ein Recherche-Kollektiv Facebook damit konfrontierte, reagierte Facebook und deaktivierte die entsprechenden Werbemöglichkeiten. Doch Simon Hurtz von der „SZ“ musste bei seiner Recherche feststellen, dass dies vom Social-Media-Riesen nur unzureichend umgesetzt wurde: Zumindest Freitagmittag sei es nach wie vor möglich gewesen, in Facebooks Anzeigenmanager Interessen wie “Heil Hitler!”, “Juden raus!” oder “German Schutzstaffel” auszuwählen.

3. Homophober Text war homophob
(taz.de)
Der Presserat rügt einen FAZ-Beitrag aus dem Sommer, in dem ein anonymer Autor (Pseudonym: Johannes Gabriel) behauptete, dass adoptierte Kinder von homosexuellen Paaren einer besonders hohen Gefahr eines sexuellen Missbrauchs ausgesetzt seien. Diese Behauptung stelle einen schweren Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot nach Ziffer 12 des Pressekodex dar, so der Presserat.

4. Rechts vor links
(daily.spiegel.de, Ulrike Simon)
Ulrike Simon schreibt in ihrer Medienkolumne bei „Spiegel Daily“ über einen Konflikt in der Madsack Mediengruppe. In den Stadtausgaben der “Hannoverschen Allgemeinen Zeitung” (HAZ) und “Neuen Presse” (NP) erschien eine mehrseitige Werbebeilagen der AfD. Eine Aktion, die auch beim größten Gesellschafter des Madsack-Konzerns nicht gut ankam: Der Medienholding der SPD… Kolumnistin Simon ordnet den Vorgang ein.

5. „Recht am geistigen Eigentum stärken“
(stuttgarter-zeitung.de, Markus Grabitz)
EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger spricht sich im Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“ für ein von vielen Medienhäusern und Branchenverbänden gefordertes europäisches Verlegerrecht aus. Die Position der Verlage gegenüber Konzernen wie Google müsse gestärkt werden. Außerdem sei es überfällig, dass Gerichte den öffentlich-rechtlichen Sendern “ihre Grenzen aufzeigen”, so Oettinger: „Die Sender sorgen für ein kostenloses und umfassendes journalistisches Angebot im Netz, das für die privat finanzierten Verlagshäuser eine scharfe Konkurrenz darstellt. Die Öffentlich-Rechtlichen finanzieren dies auch aus Rundfunkbeiträgen. Dies ist unfair gegenüber den vollständig privat finanzierten Zeitungshäusern und stellt für sie eine Gefahr dar.“

6. Wonach User in Wahlprogrammen von CDU, SPD, Linke, Grüne, AfD googeln
(kosmos.welt.de, Kritsanarat Khunkham)
Die “Zeit” hat ausgerechnet, dass die Wahlprogramme der sechs größten Parteien rund 225.000 Wörter umfassen, was ungefähr 350 eng bedruckten DINA4-Seiten entspräche. “Welt”-Autor Kritsanarat Khunkham hat Google raussuchen lassen, welche Begriffe in den letzten sieben Tagen bei den jeweiligen Wahlprogrammen von Union, SPD; Linke, Grüne, AfD und FDP die häufigsten „Mitsuchworte“ waren.

Unspaßige Spaß-Nachrichten, Blochers Medienwelt, US-Nazi-Boykott

1. Wir haben Fragen zum Google-Wahlkampfgeschenk an die Kanzlerin
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Nach dem Interview-Auftritt der Kanzlerin bei den vier ausgesuchten Youtubern schien es nur Gewinner zu geben: Merkel, die vier Youtubestars aus dem Vermarktungs-Netzwerk “Studio71” und Google. Doch bei so viel Win-Win-Win-Win kämen dann doch ein paar Fragen auf: “Warum organisiert mit dem Bundeskanzleramt eine Regierungsstelle einen weithin als Wahlkampfauftritt rezipierten Termin? Wo bleibt hier die Trennung von Staat und Partei? […] Will Google – über sein kräftiges Lobbying hinaus – jetzt auch zum politischen Player mit seiner Suchseite werden? Und sind diese Youtuber eigentlich wirklich so lasch und handzahm, dass die Veranstaltung lediglich wie ein jugendlich-aufgepepptes ZDF-Sommerinterview wirkte?”

2. Faktencheck: Merkel und die Chemtrails
(correctiv.org, Pauline Schinkels)
Momentan schwirren allerlei mehr oder weniger (meist weniger) lustige Falschnachrichten durch das Netz, die in das Layout fiktiver Zeitungen wie einem angeblichen “Kölner Abendblatt” eingebettet sind. Gleich zwei Webseiten bieten ihren Nutzern an, Falschnachrichten im pseudo-journalistischen Mantel auf Freunde und Menschheit loszulassen. Wie schnell die Grenze zwischen lustigem Kalauer und ernsten Fake verschwimmen kann, zeige die Seite “24Aktuelles.com”. Dort hätten sich zwischen all dem Lustig-Lustig-Content immer wieder Meldungen gefunden, bei denen die Polizei reagieren musste.

3. Ein Glück, dass es Deniz gibt
(deutschlandfunk.de, Silke Burmester)
Silke Burmester fühlt sich hin- und hergerissen, wenn es um die Berichterstattung über die in der Türkei inhaftierten Journalisten geht. Alle würden immer nur von Deniz Yücel reden, von den meisten anderen inhaftierten Kollegen aber spreche kein Mensch. “Ja, das ist blöd. Und vielleicht auch nicht fair. Aber auf der anderen Seite ist es auch für sie ein Glück, dass es Deniz gibt. Deniz, der so ein Krawallo ist, so ein journalistischer Hau-Drauf, der so viele Jahre Redakteur bei der “taz” war, dass er ein Heer an Freunden und Kollegen hat, die jetzt so laut für ihn trommeln und ihn zum Gesicht des Widerstandes gegen Erdogans Journalisten-Plattmache erheben.”

4. Hiobsbotschaft aus der Schweizer Medienlandschaft
(infosperber.ch, Christian Müller)
Der Schweizer Christoph Blocher ist nicht nur ein milliardenschwerer Geschäftsmann, sondern auch ein wichtiger Politiker der am rechten Rand angesiedelten “Schweizerischen Volkspartei” (SVP). Blochers BaZ-Holding (“Basler Zeitung”) hat nun die Verlagsgruppe Zehnder gekauft, einen Herausgeber von 25 Anzeigeblättern, die auf insgesamt 800.000 Leser und Leserinnen kommen. Der Schweizer Journalist Christian Müller sieht in der Vergrößerung von Blochers Medienimperium auch eine politische Gefahr: “Wenn Blocher vor Abstimmungen in jeden Briefkasten der Schweiz ein Extrablatt mit seiner Werbung hat verteilen lassen, dann landete sein Geld in den Kassen von Zeitungsdruckereien und vor allem auch in der Kasse der Post. Jetzt kann er eine Million Briefkästen bedienen mit einem Produkt, das aus Gründen der Tradition und der Leser-Gewohnheiten eine deutlich höhere Glaubwürdigkeit genießt als ein Extrablatt, das nur vor Volksabstimmungen erscheint.”

5. Kein Netz für Nazis
(zeit.de, Patrick Beuth)
Nach den Ereignissen in Charlottesville haben einige amerikanische Unternehmen wie AirBnB, GoDaddy, Discord und Google mitgeteilt, sie würden künftig Rechtsextreme und Seiten wie den “Daily Stormer” boykottieren. Was zunächst nachvollziehbar erscheint, wirft Fragen auf: Darf eine kleine Anzahl von Unternehmen darüber bestimmen, dass jemand nicht im Internet sein darf? Lange hatten sich die Infrastrukturbetreiber Netzneutralität verordnet. Doch mittlerweile würden die Kunden verlangen, dass die Firmen sich ihrer Verantwortung stellen. Helfen könnten hier nur klare und neutrale Regelungen nach demokratischen Maßstäben.

6. Nicht mit uns
(daily.spiegel.de, Ulrike Simon)
Jüngst flatterte dem Verleger und Chefredakteur des Monatsmagazins “Cicero” ein unmoralisches Angebot der besonderen Art ins Haus: Eine Agentur für Suchmaschinenoptimierung wollte auf der “Cicero”-Webseite selbstgeschriebene Texte platzieren, die nicht als Werbung gekennzeichnet und mit allerlei Links gespickt waren. Für eine Mindestverweildauer eines Beitrags von 24 Monaten bot man die Summe von 250,- Euro an. “Spiegel-Daily”-Kolumnistin Ulrike Simon hat daraufhin den Agenturinhaber angerufen, um ihn zu dieser Praxis zu befragen. Und weil der Chef der rund dreißigköpfigen Agentur sich verschlossen gab, hat sie dem Unternehmen etwas nachrecherchiert.

SZ-Erdogan-Propaganda, Fake-Gespräche, Umfrage-Gefahren

1. Die Alarmglocken haben versagt
(horizont.net, Ulrike Simon)
Die “Süddeutschen Zeitung” hat eine ganzseitige Anzeige mit Erdogan-Propaganda abgedruckt, in der die Absender der Polit-Botschaft unter anderem schreiben: „Mit Demut und Respekt verneigen wir uns nochmals vor unseren Märtyrern, die ihr Leben im Widerstand gegen den Putschversuch heldenhaft geopfert haben“. Wie konnte es dazu kommen, dass die Anzeige, die von “Spiegel” und “Bild” abgelehnt wurde, bei der “Süddeutschen” abgedruckt wurde? Ulrike Simon hat sich beim Geschäftsführer des Süddeutschen Verlags erkundigt.

2. Aufwachen! Neues Radio mit alten Fehlern
(fair-radio.net, Katharina Thoms)
Durch die Erfolge der unabhängigen Podcaster-Szene aufmerksam geworden, bieten immer mehr etablierte Medien Audioformate an. Doch dabei geht es nicht immer mit rechten Dingen zu. Der “Aufwacher-Podcast von “RP Online” erwecke den Live-Anschein, arbeite jedoch bei Interviews mit eingekauften und vorproduzierten Antworten. Sprich, der Moderator tut nur so, als ob er sich mit dem vermeintlich Interviewten unterhält. “RP Online” zeigt sich leider wenig einsichtsbereit und will die Fake-Gespräche weiter senden: “Wir finden, dass ein Gespräch eine sehr hörerfreundliche Darstellungsform ist. Wir planen derzeit, sie weiterhin zu nutzen.”

3. Die große Quoten-Lüge
(faz.net, Claudius Seidl)
Wird Fernsehen wirklich für die Mehrheit der Bevölkerung gemacht? Claudius Seidl hat seine Zweifel daran und spricht, nachdem er sich die Zahlen genauer angeschaut hat, von der “großen Quoten-Lüge”: “Es ist nicht etwa die Mehrheit, die öffentlich-rechtliche Programme sieht. Es sind jene Leute, welche das Lesen anstrengt und das Ausgehen erst recht, Leute, die vielleicht auch schon genug geredet haben in ihrem Leben und ein paar Abende, in denen das Fernsehen zu ihnen spricht, gut aushalten können. Es sind diese Menschen, welche man auch mit dem harmlosen Quatsch erreicht, schon weil sie für andere Abendvergnügungen wenig Alternativen haben.”
Nachtrag, 11:14 Uhr: Uns ist leider erst jetzt aufgefallen, dass der Text von Claudius Seidl etwas älter ist. Interessant ist er aber (hoffentlich) trotzdem, weil er ein grundsätzliches Problem anspricht.

4. „Kohl sah einen Anschlag auf die Menschenwürde“
(tagesspiegel.de, Thomas Eckert & Joachim Huber)
Der “Tagesspiegel” hat sich mit ZDF-Chefredakteur Peter Frey über das “Morgenmagazin” unterhalten. Als man mit dem Format vor 25 Jahren startete, war man vergleichsweise spät dran. Nun schauen in der Spitze gegen 8 Uhr morgens zwischen 800.000 und einer Million Zuschauer zu. Auf die teilweise recht bunte Themenmischung angesprochen, entgegnet Frey: “Wir versuchen, die Lebenswirklichkeit abzubilden. Und da geht es bekanntlich bunt zu. Wir sind ein Supermarkt, in dem es frische, aktuelle Ware, aber eben auch schöne, interessante und manchmal auch einfach unterhaltsame Dinge gibt.” Nun ja, in vielen Supermärkten liegen auch Dinge aus, bei denen man nicht unbedingt zugreifen sollte, weil sie ungesund, fragwürdig hergestellt oder verfallen sind, aber wir wollen Herrn Frey nicht seine Geburtstagslaune verderben.

5. Mitmachen und gewinnen
(sueddeutsche.de, Kathrin Hollmer)
Viele Online-Medien nutzen Online-Umfragen nicht nur zur Einholung eines Meinungsbilds, sondern um Besucher länger auf ihren Seiten zu halten. Doch die Umfragen lassen sich leicht manipulieren z.B. durch mehrfache Stimmabgabe. Die Ergebnisse sind daher nur mit Vorsicht zu genießen; ein Umstand, dem kurz vor der Bundestagswahl besondere Bedeutung zukommt. Nun hat ein Grünen-Politiker mit journalistischem Hintergrund eine Beschwerde beim Presserat eingereicht: “Ein journalistisches Umfeld erhöht die Glaubwürdigkeit von Online-Umfragen, manipulierbare Online-Umfragen allerdings gefährden die Glaubwürdigkeit des journalistischen Umfelds.”

6. Standard-Namen, Standard-Schuhe, Standard-Marotten
(dwdl.de, Jan Freitag)
Fernsehen ist eine Welt voller Klischees. Jan Freitag hat seinen Blick auf die scheinbar belanglosen Randaspekte gerichtet und auch dort viele wiederkehrende Muster ausgemacht. Von der Namensgebung, den Darstellern bis hin zu den Requisiten. (Beispiel Personenkraftwagen: “Autos sind Distinktionselemente. Da all die Neoheimatfilmcharaktere lässig sind wie Graubrot, öffnet der Heckflossenbenz in “Um Himmels Willen” eine Klostertür zur Moderne”

Redaktioneller Hinweis: Wegen der besonderen Bedeutung des Themas folgt heute eine Spezialausgabe zum G20-Gipfel und dem Umgang mit den Medien bzw. der Medienresonanz auf die Geschehnisse.

AfD-Baiting, Print lebt (manchmal), Hexenverbrennung

1. Die AfD als Platzhalter für…alles Mögliche
(fr.de, Patrick Schlereth)
Bedient sich „Spiegel Online“ unseriöser Clickbating-Methoden, um mit reißerischen Überschriften Klicks zu erzeugen? Das könnte man unterstellen, wenn man sich einige Überschriften anschaut, die mit den Begriffen „AfD“ und „Alternative für Deutschland“ falsche Fährten legen.

2. “Das sind die größten Fachzeitschriften Deutschlands”
(horizont.net, Roland Karle)
Im Gegensatz zu Publikumsmedien brummt bei Fachzeitschriften das Anzeigengeschäft: Der Werbeumsatz der 150 größten deutschen Fachzeitschriften steigt laut „Horizont“-Erhebungen 2016 auf 626,5 Millionen Euro. Spitzenreiter ist das „Deutsche Ärzteblatt“ mit einem Bruttowerbeumsatz von 41,3 Millionen Euro. Die Top-150-Fachzeitschriften hätten mit 626,5 Millionen Euro 0,9 Prozent mehr an Anzeigengeld eingenommen hätten, bei den ersten zehn der Rangliste war es gar ein Plus von 3,9 Prozent.

3. “Correctiv”-Stellungnahme zur Einstweiligen Verfügung
(facebook.com/correctiv.org)
“Correctiv” wurde vom Landgericht Düsseldorf verboten, einen umstrittenen Artikel über eine AfD-Kandidatin in NRW weiter zu verbreiten. Dagegen will man Widerspruch einlegen: “Der Artikel hat auch innerhalb der CORRECTIV-Redaktion für große Diskussionen gesorgt. Mehrere Kolleginnen und Kollegen kritisierten die Veröffentlichung grundsätzlich, andere den Stil der Berichterstattung. Wir haben damit bereits in der vergangenen Woche auch den Ethikrat befasst und um ein Votum gebeten; und wir werden diese internen Debatten auch öffentlich machen, sobald sie abgeschlossen sind.”

4. Sich mit Deniz Yücel gemein machen? Aber ja!
(rnd-news.de, Ulrike Simon)
Die ARD konnte sich nicht zu einer Aktion für den inhaftierten Journalisten Denis Yücel durchringen und begründete dies mit dem oft strapazierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Zitat, wonach sich ein Journalist mit nichts gemein zu machen habe, auch nicht mit einer guten Sache. Medienkolumnistin Ulrike Simon hat einige der bekanntesten Kollegen, die Friedrichs gut kannten beziehungsweise sich in seiner Tradition sehen, um eine Stellungnahme gebeten. Darunter Thomas Roth, Claus Richter, Dagmar Reim, Nikolaus Brender, Stephan Lamby und Christoph Fröhder.

5. Bekommt Fox News Konkurrenz?
(sueddeutsche.de, Jürgen Schmieder)
Der amerikanische Medienkonzern „Sinclair Broadcast“ will seinen Rivalen „Tribune Media“ übernehmen, womit ein neuer Player rechts von „Fox News“ entstehen könnte. Momentan hätten die 139 regionalen und als erzkonservativ geltenden TV-Stationen von Sinclair nur eine geringe nationale Bedeutung. Durch den Zukauf würde das Unternehmen jedoch 42 Stationen in wichtigen Großstädten und Ballungsräumen dazu gewinnen und insgesamt 70 Prozent der amerikanischen Haushalte erreichen.

6. Hexen verbrennen fürs Klima? Journalisten entstellen AfD-Rede
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Derzeit geistert ein aus dem Kontext gelöstes Zitat des baden-württembergischen AfD-Abgeordneten Rainer Podeswa durch die Medien, das als Empfehlung zur Hexenverbrennung verstanden werden könnte. Um damit das Klima zu retten… Stefan Niggemeier hat sich die Rede des Abgeordneten angeschaut und kommt zum Schluss: „Wie auch immer man zu Podeswa und seinen haarsträubenden Schein-Argumenten und Vergleichen steht: Ihm zu unterstellen, er plädiere für das Verbrennen von Frauen oder glaube ernsthaft, dass das Verbrennen von Frauen den Klimawandel vor 500 Jahren gestoppt hat, ist falsch.“

6-vor-9-Sonderausgabe: Unsere Empfehlungen für den zweiten Tag der re:publica 2017

Tausende Blogger, Medienleute und Netzaktivisten sind nach Berlin zur re:publica gereist, um die Themen der digitalen Gesellschaft zu diskutieren. Auch wir konnten dem Lockruf nicht widerstehen und sind dort. Besonders interessieren uns natürlich alle Themen, die im weitesten Sinne mit Medien zu tun haben. Deshalb haben wir aus der Vielzahl von Vorträgen die für uns interessanten Veranstaltungen des zweiten Tags herausgepickt (was bei dem Überangebot nicht leicht war) und samt der offiziellen Beschreibungstexte hier aufgeführt. Vielleicht sieht man sich ja…

1. Flachsinn – über gute und schlechte Aufmerksamkeit, wie man sie bekommt, wer gewinnt und wohin alles führt (Stage 1 – 10:00 bis 11:00 Uhr)
(re-publica.com)
Früher war es nicht so gut, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. “Gehe nicht zum Fürst, wenn du nicht gerufen wirst.” Man wollte bestimmt nicht “auffällig” werden, weil Normabweichungen zu Nachteilen führten. Heute hat derjenige Erfolg, der Aufmerksamkeit auf sich zieht, “attraktiv” oder “visible” ist, also weithin “auffällig” wirkt und als “besonders” gilt. Die Aufmerksamkeit mausert sich seit Jahren zu einer Ersatzwährung.
Gunter Dueck (CEO Omnisophie)

2. Anonymous.Kollektiv & Migrantenschreck: Warum wir bei Rechten geklingelt haben (Stage 2 – 10:00 bis 11:00 Uhr)
(re-publica.com)
Hunderte Deutsche haben illegale Schusswaffen beim Online-Shop “Migrantenschreck” bestellt. Wir haben Dutzende besucht, viele von ihnen sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft. Das zeigt: Rechte Parolen sind im Mainstream angekommen, das Bild des angeblich kriminellen Flüchtlings verfängt. Wie können Journalisten damit umgehen? Wie ernst sollen wir die Ängste der besorgten Bürger nehmen?
Karolin Schwarz (Social Media Redakteurin & Journalistin Hoaxmap)
Max Hoppenstedt (Chefredakteur MOTHERBOARD)
Simon Hurtz (Redakteur SZ.de)

3. »Wir hab’n Polizei!« – Chancen & Herausforderungen beim Einsatz sozialer Medien in der Polizeiarbeit (Stage 2 – 11:15 bis 12:15 Uhr)
(re-publica.com)
Aufgezeigt werden soll, wie ein ganzer Berufsstand durch seine Kommunikation in den sozialen Medien eine Art Imageaufschwung von »dislikable« zu »loveable« erfahren hat, welche positiven Signale dies für unsere Gesellschaft, den Rechtsstaat und die Zukunft der digitalen Präsenz der Polizei haben kann, vor welche Herausforderungen der offene Dialog die Beamten aber auch stellt (Stichworte: Falschmeldungen, Hatespeech, Whistleblowing, Terrorwarnungen …) und wie diese Weise der »neuen Kommunikation« anderen Berufsgruppen zum Vorbild gereichen kann.
Alexa Brandt (Digitalredakteurin I Head of PR & Social Media result gmbh)
Katharina Kleinen-von Königslöw (Professor University of Hamburg)
André Karsten (Social Media Communicator / Polizeisprecher Soziale Medien Polizei Frankfurt am Main)
Thomas-Gabriel Rüdiger (Kriminologe FHPol Brandenburg)

4. Survival of the fakest? ARD und andere Medien im Kampf gegen gezielte Falschinformationen im Netz
(re-publica.com)
Derzeit scheint das Netz von Fake News durchsetzt zu sein. Meldungen, die im Internet kursieren, können weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Wie können wir uns gegen Falschmeldungen wappnen?
Stefan Niggemeier (Gründer Übermedien)
Juliane Leopold (Journalistin und Beraterin)
David Biesinger (Programmchef)
Patrick Gensing (Leiter Faktenfinder Tagesschau)
Richard Gutjahr (Journalist und Blogger G! blog)
Niddal Salah-Eldin (Head of Social Media WELTN24)

5. Exit Journalism: Dating-, Shopping-, und Vergleichsportale. Bestimmen sie die Zukunft der Medienkonzerne? (Stage 7 – 11:15 bis 12:15 Uhr)
(re-publica.com)
Springer macht in Immobilienanzeigen, Burda in Dating und P7S1 in Vergleichsportalen. Es scheint als ob die journalistischen Produkte nur noch als Startrampe für besser bezahlte Aktivitäten im Netz gesehen werden. Welche Rolle spielt Journalismus für die Konzerne? Wie kann sich das journalistische Kerngeschäft weiter entwickeln und eigenständig bestehen?
Hansi Voigt (Freier Medienberater)
Arne Wolter (Chief Digital Officer Gruner+Jahr GmbH + Co KG)
Caroline von der Groeben (Chief of Staff to the board Axel Springer SE)

6. What’s Up TV? Television from Abroad (Stage 6 – 12:30 bis 13:00 Uhr)
(re-publica.com)
Der Markt für Fernsehformate ist international, und TV-Trends verbreiten sich schnell über die ganze Welt. Trotzdem unterliegt jedes Land nationalen Eigenheiten und Geschmäckern. Was trotzdem Trend ist – oder zu einem werden könnte, welche Formate in der TV-Branche diskutiert werden und was für kuriose Auswüchse die TV-Produktion zuweilen zustande bringt, präsentiert die Session.
Marcel Amruschkewitz (Leiter Creative Unit VOX)

7. Beitragskürzung oder erweiterter Auftrag. Wohin entwickelt sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk? (Stage 7 – 12:30 bis 13:30 Uhr)
(re-publica.com)
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht unter Veränderungs- und Rechtfertigungsdruck, in Deutschland und in ganz Europa. Der Druck kommt nicht nur durch neue Medientechnologien und veränderte Medienrezeptionsgewohnheiten der Nutzer, sondern auch aus Politik und den eigenen Reihen. Innerhalb der Rundfunkanstalten wird in Arbeitsgruppen über zukünftige Strukturen, Reformansätze, Angebote und die Vorstellungen der Beitragszahler diskutiert.Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht unter Veränderungs- und Rechtfertigungsdruck, in Deutschland und in ganz Europa. Der Druck kommt nicht nur durch neue Medientechnologien und veränderte Medienrezeptionsgewohnheiten der Nutzer, sondern auch aus Politik und den eigenen Reihen. Innerhalb der Rundfunkanstalten wird in Arbeitsgruppen über zukünftige Strukturen, Reformansätze, Angebote und die Vorstellungen der Beitragszahler diskutiert.
Tabea Rößner (MdB Bündnis 90/Die Grünen)
Ulrike Simon (freiberufliche Medienjournalistin)
Hans Demmel (Vorsitzer / Geschäftsführer VPRT e. V. / n-tv)
Prof. Dr. Karola Wille (Intendantin des MDR und Vorsitzende der ARD)
Lauri Kivinen (CEO Yle – Finnish Broadcasting Company)

8. Jemand vor Ort? Lokaljournalismus zwischen Innovation, gesellschaftlicher Bedeutung und staatlicher Förderung. (Stage 7 – 15:00 bis 16:00 Uhr)
(re-publica.com)
In immer mehr Regionen in Deutschland gibt es nur noch eine Tageszeitung, auch im lokalen Rundfunk nimmt die Konzentration zu. Hyperlokale Blogs erschienen kurze Zeit als Alternative, die Finanzierung bleibt jedoch in den meisten Fällen schwierig. Um lokale Vielfalt zu erhalten, werden unterschiedliche Konzepte zur Weiterentwicklung und Förderung von Lokaljournalismus diskutiert und in einzelnen Bundesländern auch probiert.
Prof. Dr. Hansjürgen Rosenbauer (Vorsitzender des Medienrats Medienananstalt Berlin-Brandenburg)
Prof. Dr. Frank Lobigs (Professor für Journalistik, Schwerpunkt “Ökonomische Grundlagen des Journalismus” Inst. f. Journalistik, TU Dortmund)
Thomas Kralinski (Chef der Staatskanzlei & Beauftragter für Medien Staatskanzlei Land Brandenburg)
Patricia Schlesinger (Intendantin Rundfunk Berlin-Brandenburg)
Prof. Bascha Mika (Chefredakteurin Frankfurter Rundschau GmbH)
Isa Sonnenfeld (Head of Google News Lab DACH)
Andrea Hansen (Freie Journalistin und stellvertretende Landesvorsitzende DJV NRW)

9. Schöner Schein oder tiefgreifende Erkenntnisse? – Datenjournalismus im redaktionellen Alltag (Stage 4 – 16:15 bis 17:15 Uhr)
(re-publica.com)
Datenjournalismus schafft Ordnung im Chaos, zeigt komplexe Zusammenhänge auf und macht riesige Zahlenmengen auf einen Blick begreifbar. Datenjournalismus ist die Antwort auf die großen Datenmengen unserer Welt. Aber zeigt Datenjournalismus wirklich Neues? Interessieren sich die NutzerInnen dafür? Welche Reichweiten lassen sich damit erzielen? Und wie bindet man die Datenjournalisten sinnvoll in den Redaktionsalltag ein? Auf der Bühne: Macher und Experten mit Daten, Erfahrungen und Gedanken zu einem wichtigen Thema im Journalismus – nicht nur Online.
Lorenz Matzat (Journalist & Unternehmer Lokaler Infosystems)
Wolfram Leytz (Redaktionsleiter rbb|24 Rundfunk Berlin-Brandenburg)
Uli Köppen (BR Data)
Teresa Sickert (Journalistin Radiobüro)
Christina Elmer (Ressortleitung Datenjournalismus Spiegel Online)

10. Fake News und die Glaubwürdigkeitsdebatte. Wie dringt Journalismus noch durch? (Stage 7 – 17:30 bis 18:30 Uhr)
(re-publica.com)
Erst die Fake-News teilen, sich dann über die Gegenposition in den Medien aufregen, um sich schließlich bei Russia Today zu informieren. Der Kampf um Aufmerksamkeit im Social Web schafft schiefe Anreize für Medienmacher und Nutzer. Wie geht man mit den Unwahrheiten um? Wie stärkt der Journalismus seine Glaubwürdigkeit und dringt zu den Nutzern durch?
Dr. Barbara Hans (Chefredakteurin SPIEGEL ONLINE GmbH)
Jim Egan (CEO BBC Global News Ltd)
Dr. Joachim Huber (Leiter Ressort Medien Der Tagesspiegel)
Niddal Salah-Eldin (Head of Social Media WELTN24)
Dr. Maren Urner (Co-Founder and editor-in-chief Perspective Daily)
Dr. Rasmus Kleis Nielsen (Director of Research Reuters Institute, University of Oxford)

11. Fake sells: Eine wahre Geschichte in 2000 Facebook-Copys (Stage 1 – 18:45 bis 19:15 Uhr)
(re-publica.com)
Fake News sind immer die News der anderen? Unsere Datenanalyse zeigt, wie sich Falschmeldungen auszahlen und mit welchen Strategien Medien Fakes verbreiten: Jeder dritte Facebook-Post enthält Spuren von Unwahrheit. Um dem Problem beizukommen, gilt es zu differenzieren: zwischen Propaganda, Clickbait und Fahrlässigkeit. Wir präsentieren das Thema als interaktive Game Show mit zwei Kandidaten und einer Hydraulikpresse (Modell „Lügenpresse™“) auf der Bühne, die über Wahrheit und Fake richtet.
Theresa Locker (MOTHERBOARD)

12. Unfragen und Umfragen: Wenn Meinungsforschung Meinung macht
(re-publica.com)
Wir konsumieren Eindeutigkeit: 2,5 Milliarden Euro pro Jahr geben deutsche Politik und Wirtschaft für quantitative Meinungsforschung aus, 150 Umfragen beauftragt allein das Bundeskanzleramt jährlich. Doch nach Wahlkämpfen, die mitunter von Bots und sogenannten Fake News bestimmt wurden, scheint es immer schwieriger, diese Eindeutigkeit zu finden. Große Medien nutzen zur Steigerung ihrer Engagement-Raten häufig einfache Klick-Tools, um Meinungen abzufragen. Welche Meinungen diese Ergebnisse widerspiegeln ist fraglich.
Christian Humborg (Of Counsel CORRECT!V)
Janina Mütze (Co-Founder & COO Civey)

Let’s Rundfunklizenz, Reise-Schönfärber, AfD-Talkshow-Zwist

1. Das ist keine Formalie
(faz.net, Axel Weidemann)
Die Landesmedienanstalt NRW hat die „Let’s Player“ von „Piet Smiet“ aufgefordert, eine Rundfunklizenz zu beantragen. Live-Streams mit bestimmten Kriterien (u.a. mehr als 500 Zuschauer, Regelmäßigkeit der Ausstrahlung) würden als Rundfunkangebot gelten, für das eine Lizenz zu beantragen sei. Der Rechtsanwalt Christian Solmecke erklärt, was für Konsequenzen der Vorstoß der Medienanstalt hat und ob das Medienrecht angepasst werden muss.

2. Streit um Compact auf der Leipziger Buchmesse
(blog.zeit.de, Paul Hildebrand)
„Für das Wort und die Freiheit – #FreeTheWords“, hieß es auf der Leipziger Buchmesse, doch zumindest bei einer Präsentation des rechtspopulistischen “Compact“-Magazins war es damit nicht weit her: Mehrfach sollen Journalisten bedrängt und eingeschüchtert worden sein.

3. Selbst die Natur bleibt von der Schönfärberei nicht verschont
(deutschlandfunk.de, Silke Burmester)
Sieben Jahre lang war Silke Burmester für die „taz“ als „Kolumnen-Kriegsreporterin“ unterwegs. Nun ist sie zurück mit ihrer Medienkolumne: beim Deutschlandfunk. Diesmal erzählt sie, warum man viele Reiseartikel nicht “journalistisch” nennen kann und was Leser dagegen tun könnten: “Viele Reisemagazine und Reiseseiten haben den Anspruch “Journalismus” verwirkt. Es wäre jetzt an Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, für einen Wandel zu sorgen. Machen Sie klar, dass Sie solche Medien nicht wollen. Verweigern Sie den Kauf. Oder gehen Sie den Chefredakteuren gehörig auf die Nerven.“

4. Jörg Meuthen, die AfD und die Talkshows
(ndr.de, Anja Reschke, Video, 1:27 Minuten)
AfD-Parteichef Jörg Meuthen will mit seiner Partei öfter in den Talkshows von ARD und ZDF vorkommen. Gleichzeitig hält er das bezahlte, öffentlich-rechtliche Rundfunkwesen für entbehrlich und fordert die Abschaffung aller Gebühren dafür. Anja Reschke vom NDR-Magazin „Zapp“ sieht darin einen Widerspruch, den sie ironisch-süffisant kommentiert. Gänzlich anderer Meinung ist Stefan Niggemeier auf „Übermedien“ und antwortet mit einem herzhaften „Was für ein Unsinn!“

5. „Focus“ streicht weitere Stellen
(rnd-news.de, Ulrike Simon)
Ulrike Simon berichtet in der Medienkolumne von den drastisch bis dramatischen Sparmaßnahmen beim „Focus“. Ob das Ganze sinnvoll sei beziehungsweise etwas bewirke, müsse angezweifelt werden: „Vielleicht wäre es ehrlicher, „Focus“ den finalen Todesschuss zu geben, anstatt Jahr für Jahr wahlweise das Konzept zu ändern, den Chefredakteur auszuwechseln, die Redaktion zu verkleinern und dabei jedes Mal so zu tun, als werde nun alles gut.“

6. In der Synchronisationshölle
(tagesspiegel.de, Jan Freitag)
Jan Freitag rechnet im „Tagesspiegel“ mit schlecht synchronisierten Filmen ab: „Für die Illusion lippensynchroner Verständlichkeit wird fast jeder fremdsprachige Dialog ins Stahlbad teutonischer Emphase getaucht. Während sich Skandinaviern das Wesen des Originals untertitelt erschließen darf, bügelt Deutschland vom Filmklassiker über BBC-Dokus bis zur Netflix-Serie alles glatt. Der Beelzebub zweidimensionaler Unterhaltung, er heißt Synchronisation.“

Dunz-Festspiele, Kolonialhumor, Storchenklage

1. Vom Erfolg, dem US-Präsidenten eine Frage gestellt zu haben
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Die deutsche “dpa”-Journalistin Kristina Dunz hat dem amerikanischen Präsidenten beim Merkelbesuch eine kritische Frage gestellt und wurde dafür von ihrem “dpa”-Vorgesetzten und weiteren Medien vielfach und ausgiebig gefeiert. Stefan Niggemeier von “Übermedien” kann mit den “Dunz-Festspielen” aus vielerlei Gründen wenig anfangen.

2. Stellungnahme zur Karikatur in der FAZ zum Thema „Erdogan möchte eine Rede halten“
(isdonline.de)
Das Karikaturistenduo Greser & Lenz hat auf “faz.net” ein Bild veröffentlicht, das bei vielen Menschen für Entsetzen gesorgt hat, die darin Rassismus sehen (Erdogan im Kannibalen-Kochtopf. Sprechblasentext: “Massa Osman wolle halte eine Rede”). Nun hat der Verein “Initiative Schwarze Menschen in Deutschland” eine Stellungnahme abgegeben und verlangt eine Entschuldigung.

3. Fischer, Frauen und die taz: Thomas Fischer zur Geschichte eines gescheiterten Interviews
(meedia.de, Thomas Fischer)
Gestern haben wir hier den offenen Brief der “taz”-Redakteurin Simone Schmollack an den BGH-Richter und “Zeit Online”-Kolumnisten Thomas Fischer verlinkt. Schmollack hatte sich den Frust über ein nicht autorisiertes Interview mit Fischer von der Seele geschrieben. Nun antwortet Fischer beziehungsweise schlägt zurück.

4. Klage gegen Buch über AfD: Von Storch schießt scharf gegen “Spiegel”-Journalistin Amann
(kress.de, Bülend Ürük)
Nach Informationen von “kress” will die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch einen Verkaufsstopp des Buches “AfD – Angst für Deutschland” der “Spiegel”-Journalistin Melanie Amann bewirken. Streitpunkt sei eine Textstelle, die ein Zitat von Beatrix von Storch aus der Debatte um einen Schießbefehl auf Frauen an der Grenze aufgreift. Der Verlag will sich hinter seine Autorin stellen: “Wir werden mit allen rechtlichen Mitteln gegen diesen Versuch, den Verkauf des Buches zu stoppen vorgehen.”

5. Klagewelle gegen die ARD
(rnd-news.de, Ulrike Simon)
Zwischen den Verlagen und Öffentlich-Rechtlichen wird immer wieder hart darüber gestritten, wer was darf. Die Verlage sehen in den Webangeboten der Öffentlich-Rechtlichen eine Bedrohung: Die Fernsehanstalten mögen sich auf Video und Audio beschränken. Texte und Fotos seien Sache der Verlage! Nun wollen die Verlage gegen den “rbb” vorgehen, auf dessen Internetpräsenz sie angeblich zu viel Text entdeckt hätten. Ulrike Simon erklärt den Konflikt und rätselt, wen es als nächstes trifft.

6. Ende der Tonspur
(sueddeutsche.de, Marc Hairapetian)
Eines der ältesten und größten deutschen Synchronunternehmen, die “Berliner Synchron”, zieht auf einen modernen Campus um. Anschließend werden die historischen Studios abgerissen. Anlass an den fast romantischen Charme des alten Gebäudes und seine besonderen Geschichte zu erinnern.

Kopfloser Kopfab-Titel, Hoaxmap-Jubiläum, Trump Today

1. Wird Satire kopflos?
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Nach dem “Spiegel” macht nun auch das Satireblatt “Charlie Hebdo” mit einem Kopf-ab-Cover auf. Angeblich aus Solidarität. “Tagesspiegel”-Autor Joachim Huber findet, die Kopf-ab-Solidaritäts-Satire sollte keine Schule machen. Weil es die Satiriker schwach zeige und schwach mache. “Ein zwei Mal erzählter Witz ist einmal zu viel erzählt.”

2. Ein Abschied
(twitter.com, Ismail Küpeli)
Das neue türkische Exil-Medium „Özgürüz“ sieht sich als Plattform für ungefilterte Nachrichten und investigative Berichte aus der Türkei. Das Online-Magazin wurde vom im deutschen Exil lebenden Journalist Can Dündar zusammen mit dem Recherchezentrum “Correctiv” gegründet und erscheint auf Türkisch und Deutsch. Nun hat einer der Mitstreiter, der Politikwissenschaftler & Journalist Ismail Küpeli in einem emotionalen Tweet seinen Rückzug von Twitter bekanntgegeben. Eine Kapitulation vor den Anhängern Erdogans, die ihm dort das Leben schwer machen würden.

3. Ein Jahr Hoaxmap
(blog.hoaxmap.org, Karolin Schwarz)
“Hoaxmap”, die Landkarte für Gerüchte und Fakenews über Asylsuchende feiert ihr einjähriges Jubiläum. Zu Beginn des Projekts versammelte die Karte 176 Gerüchte aus dem deutschsprachigen Raum samt ihren Widerlegungen, sortiert nach Themen, Datum, Ort und Land bzw. Bundesland. Am heutigen Tag sind es 455. Die Karte ist mittlerweile eine anerkannte Anlaufstelle für Interessierte, Wissbegierige und Medien geworden. BILDblog gratuliert!

4. Die Feier der „Journalisten des Jahres“
(rnd-news.de, Ulrike Simon)
Medienkolumnistin Ulrike Simon fand es schön auf der Feier der „Journalisten des Jahres“. Fast schon zu schön und vor allem zu harmonisch: “Mir lag an dem Abend zu viel Einsicht, Demut und Hinnahme in der Luft, dafür zu wenig Mut, Unnachgiebigkeit und Zorn. Ein paar von uns braucht es schon, die sagen, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Wer sich nur noch klein macht, wird übersehen, wer leise ist, überhört.”

5. Nicht mehr als Quelle zugelassen
(taz.de, Dinah Riese)
“taz”-Volontärin Dinah Riese berichtet über einen herben Schlag für die englische Boulevardzeitung “Daily Mail”: Die Community der englischsprachigen Wikipedia hat entschieden, die “Daily Mail” nicht mehr als Quelle für Wikipedia-Artikel zuzulassen. Darüber hinaus sollen die mehreren tausend bereits existierenden Artikel mit “Daily-Mail”-Bezug überprüft und die Quellen durch verlässlichere Nachweise ersetzt werden.

6. “Extra 3” präsentiert erstes Nachrichtenformat für #AlternativeFacts
(horizont.net, Marco Saal)
Die “Extra3”-Macher haben ein neues Fernsehformat vorgestellt: “Trump Today”.

Spiegel Daily, Kristallkugel Demoskopie, Martenstoned

1. Erste Details zu „Spiegel Daily“
(horizont.net, Ulrike Simon)
Der “Spiegel” will in den nächsten Monaten die digitale Tageszeitung „Spiegel Daily“ starten. Ulrike Simon liefert erste Einblicke in das redaktionelle Konzept, das mehrstufige Abomodell und das Zusammenspiel mit „Spiegel Online“. Die offizielle Pressemitteilung dazu gibt es hier. Projektbeteiligter Cordt Schnibben schildert auf seiner Facebookseite die Entstehungsgeschichte der Idee vom ersten Prototypen bis heute. Und kann sich einen Seitenhieb auf seinen ehemaligen Chefredakteur nicht verkneifen.

2. “Eine beeindruckende Gestalt”
(sueddeutsche.de, Evelyn Roll)
Der Publizist Jürgen Todenhöfer ist seit kurzem Herausgeber des “Freitag”. Chefredakteur Jakob Augstein erklärt, warum. Die Zuweisung “umstritten” in der Eingangsfrage will er nicht so stehen lassen: “Sie sagen, er sei umstritten. Das ist doch interessant – dem arrivierten Medienbetrieb ist ausgerechnet ein Mann suspekt, der nicht vom Schreibtisch aus urteilt, sondern sich selbst ein Bild macht. Eine sonderbare Umkehrung. Die meisten von uns haben ihre Informationen aus dem Netz oder aus dem Fernsehen und verlassen sich blind darauf. Aber jemand, der es selber wissen will, der sich Mühen und Gefahren der Reise und der Recherche aussetzt, der ist uns verdächtig.”

3. Ist das zu viel des Trump? Nein.
(udostiehl.wordpress.com)
Muss wirklich jeder Schritt des neuen amerikanischen Präsidenten auseinandergenommen werden? Auf jeden Fall und mit aller Konsequenz, findet Udo Stiehl: “Es dauert vielleicht jetzt etwas länger, bis ein ausgewogener und verlässlicher Artikel geschrieben ist, oder ein entsprechender Fernseh- oder Hörfunkbeitrag. Das kostet Zeit und Kraft. Aber das dürfen unsere Zuschauer, Hörer und Leser wohl auch erwarten von uns.”

4. „Regierung ist nicht die Instanz“
(taz.de, René Martens)
Die Bundesregierung plant, gesetzlich gegen sogenannte Fake News vorzugehen. Im Gespräch ist auch ein „Abwehrzentrum gegen Desinformation“. Der Rechtswissenschaftler und emeritierter Professor für öffentliches Recht Karl-Heinz Ladeur warnt vor solchen staatlichen Maßnahmen und regt die Einrichtung privater Schiedsgerichte an.

5. Die Kristallkugel
(de.ejo-online.eu, Thomas Petersen)
Thomas Petersen ist Privatdozent an der TU Dresden und arbeitet als Projektleiter am “Institut für Demoskopie Allensbach”. In seinem Beitrag erklärt er, was Demoskopie leisten kann und was nicht. Umfrageforscher würden viel zu oft als Wahrsager wahrgenommen werden. Für ihn ist das nichts: “Wenn mir das nächste Mal wieder ein Journalist die Kristallkugel entgegenhält mit der Aufforderung, hineinzuschauen, sollte ich sie vielleicht gleich an ihn weiterreichen.”

6. Über Flüchtlinge, Autos, Wohlbefinden und Todesgefahren.
(herrfischer.net, Tin Fischer)
Tin Fischer hat die neueste Martenstein-Kolumne im Zeit-Magazin gelesen (“Opferzahlen und Gewissensfragen”). Darin fragt Martenstein “Würden Sie Ihr Leben opfern, um 20 Flüchtlinge zu retten?” Fischer kam ins Grübeln und hat sich in die offiziellen Zahlen eingearbeitet. Abgesehen davon, dass die Martenstein-Zahl angreifbar ist, kommt Fischer zu dem Schluss, dass die größte Bedrohung für sein Leben, die direkt von anderen Leuten ausgeht, laut “Todesursachen”-Rubrik des Statistischen Bundesamtes Autos und LKWs seien. Also dreht er die Argumentationsrichtung: “Ich will Harald Martenstein nicht unterstellen, dass er mit seinem Auto nur durch Berlin fährt, um an einer Kreuzung mal eben schnell rechts abzubiegen, wenn er mich mit meinem Fahrrad im Rückspiegel sieht. Aber sagen wir es so: er nimmt es zumindest ein klein wenig in Kauf, mich allenfalls umzubringen.”

Faktenprüfer, Reporterfabrik, Selbstinteressenvertreter

1. Umgang mit Falschmeldungen
(de.newsroom.fb.com)
Facebook kündigt an, gegen Fakenews vorgehen zu wollen. In den kommenden Wochen sollen entsprechende Updates in Deutschland erfolgen. Dabei wolle man sich auf die Verbreitung von eindeutigen Falschmeldungen, die durch Spammer erstellt wurden, konzentrieren. Außerdem will Facebook externe Faktenprüfer einbinden. In Deutschland sei dies zunächst “Correctiv”. Man arbeite jedoch daran, in Zukunft noch weitere Organisationen aus der Medienbranche als Partner zu gewinnen.
Ob dem netzpolitischen Sprecher von Bündnis90/Die Grünen Konstantin von Notz Facebooks Ankündigungen reichen, ist fraglich. Er fordert im Interview mit dem “Deutschlandfunk” die Bundesregierung auf, ihren Ankündigungen zur Bekämpfung von Hasskommentaren im Netz endlich Taten folgen zu lassen. Die Große Koalition habe viel zu lange nichts getan, während der Kultur- und Debatten-Verfall immer weiter vorangeschritten sei: “Ich kann nur sagen, der Justizminister sagt seit vielen Monaten, Facebook, wir müssen reden, aber irgendwann ist auch mal Schluss mit Reden. Wir müssen Gesetze machen und aktennotierte Internetunternehmen müssen sich an Gesetze halten. Und wenn man dann eben bei Überprüfungen uns Sich-diese-Dinge-Anschauen feststellt, dass nicht genug Leute dort beschäftigt sind, dass die Zeiten nicht eingehalten werden, bei denen diese Beanstandungen auch zu Löschungen führen, dann müssen eben auch Sanktionen ziehen…”
Weitere Leseempfehlung dazu: Julia Krügers ausführlicher und mit vielen Querverweisen unterfütterter Beitrag auf “Netzpolitik.org”
Warum der bisherige Kampf gegen #hatespeech und #fakenews auf Facebook irreführend ist – und welche Alternativen sich bieten

2. Polizist am Abgrund
(zeit.de, Thomas Fischer)
Rainer Wendt ist seit mittlerweile zehn Jahren Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), die als zweitstärkste Gewerkschaft der Polizei mit der “Gewerkschaft der Polizei” konkurriert. Nach unzähligen populistischen und polarisierenden Statements in den Medien hat er nun ein Buch geschrieben: “Deutschland in Gefahr”. Thomas Fischer, “Zeit”-Kolumnist und Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof, hat sich das Werk angeschaut: “Das Buch von Rainer Wendt verstärkt Ängste und Vorurteile. Wer den Autor kennt, weiß, dass er ein intelligenter und schnell denkender Sprecher ist. Anders wird man nicht, was er ist, und erst recht nicht, was er noch werden will. Doch Deutschland in Gefahr ist nicht bloß ein inhaltlich unzutreffendes und literarisch schlechtes Buch. Bedauerlich ist, dass der Autor behauptet, Sprachrohr der deutschen Polizei zu sein. Dass er deren Interessen vertritt, ist zu bezweifeln. Sicher ist nur eines: Er vertritt die Interessen des Rainer Wendt.”

3. Der Troll an der Macht
(faz.net, Mark Siemons)
Mark Siemons hat sich in der “FAZ” Gedanken über das Twitter-Verhalten des zukünftigen US-Präsidenten gemacht: “Während Obama seinen Twitter-Account von einem Team verwalten lässt, das seine in den üblichen Verfahren und Institutionen entwickelte Politik der Öffentlichkeit zu vermitteln versucht, ist Twitter für Trump zugleich der Entwickler, das Medium und der Vollstrecker der Politik selbst – gleich, ob es um China, um Guantanamo, General Motors oder die unabhängige Ethikbehörde des Kongresses geht. All die Sicherungen der Institutionen, von denen man sich nach Trumps Wahl noch zur Beruhigung versichert hatte, wie stark sie seien, werden durch dieses Verfahren umgangen. Trumps Tweets sind so unpresidented wie unprecedented. Sieht es so aus, wenn eine loose cannon über das Deck der Weltpolitik zu rollen beginnt?”

4. Im Berliner Verlag gilt Kontaktverbot zu den neuen Chefs
(horizont.net)
Das Kölner Medienunternehmen DuMont baut sein Zeitungsgeschäft um. In Berlin hat das weitreichende Folgen für die Mitarbeiter: DuMont legt die Redaktionen von “Berliner Zeitung” und “Berliner Kurier” zusammen. Viele Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz oder müssen weiterhin um ihren Arbeitsplatz bangen. Wie Ulrike Simon berichtet, verläuft das gesamte Procedere alles andere als schön.

5. Reporterfabrik, WebAkademie des Journalismus
(facebook.com, Cordt Schnibben)
“Spiegel”-Redakteur Cordt Schnibben und “Correctiv”-Gründer David Schraven wollen eine Web-Akademie des Journalismus aufbauen, die sich an Nicht-Journalisten und Journalisten wendet. Dabei ginge es um vier Ziele: Grundlagen des journalistischen Handwerks vermitteln, die Funktionsweise von sozialen und klassischen Medien durchschaubar machen, Versuche der Desinformation erkennbar machen, Fortbildung und Erfahrungsaustausch von Journalisten. Das Projekt wird von vielen Promis der Journalistenszene unterstützt. Wie das Ganze funktionieren soll, kann man dem beim Reporterforum veröffentlichten Paper entnehmen.

6. Die Macht der Kunst
(taz.de, Nora Bossong)
Die Schauspielerin Meryl Streep hat bei der Golden-Globe-Verleihung eine vielbeachtete, emotionale Rede gehalten, in der sie mit deutlichen Worten den künftigen US-Präsident Donald Trump kritisierte. Sie erinnere uns daran, dass Kunst kein berieselndes Wunderland sein soll, sondern Empathie lehrt und Verantwortung trägt, so Nora Bossong in der “taz”.

Rabiator Trump, Stiftungsbeistand, Feindbild Köppel

1. “Ihr seid Fake News!”
(spiegel.de, Marc Pitzke)
„Trumps erste Pressekonferenz als designierter US-Präsident versinkt im Chaos, noch bevor sie anfängt. Dutzende Reporter keilen sich im Trump Tower um Plätze. Es stinkt nach Schweiß und den Toiletten, die dem Andrang nicht gewachsen sind.“ Marc Pitzke über ein verstörendes Event mit dem großen amerikanischen Rabiator.

2. Körber Stiftung verteidigt Somuncu-Auftritt
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Der Kabarettist Serdar Somuncu hat Ende 2015 bei einer Podiumsdiskussion der Körber Stiftung mit deutlichen Worten Kritik an TV-Sendern geübt und ihnen vorgeworfen, seine Beiträge zu zensieren. Dabei sind auch Beleidigungen gefallen, gegen die eine Redakteurin mit Unterstützung des WDR juristisch vorgehen will. Die Stiftung hat die strittigen Passagen nun aus dem Videomitschnitt entfernt, verteidigt aber den Auftritt des Kabarettisten: „Da wir den vielen weiteren klugen und richtigen Aussagen im Gespräch gern weiterhin eine Plattform geben wollen, haben wir uns entschieden, das Video um die strittige Passage zu beschneiden und wieder einzustellen.”

3. Ich guck’ Sponsoren-TV
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Das erste Spiel bei der Handball-WM – übertragen von einem Sponsor im Internet, auf Youtube. Warum eigentlich nicht, fragt Markus Ehrenberg im „Tagesspiegel“ und konstatiert: „Ein Spiel ist ein Spiel ist ein Spiel. Egal, wer hier wen sponsert. Kein großes Gedöns vorher und hinterher, Handball pur.“

4. Wie mache ich mir ein Feindbild?
(medienwoche.ch, René Zeyer)
In letzter Zeit erschienen verschiedene Porträts des Schweizer Journalisten Roger Köppel, der vor allem durch seinen Rechtspopulismus von sich reden macht. René Zeyer hat sich die Porträts von „NDR“, „Spiegel“, Süddeutsche“, „Zeit“ und „Blick“ angeschaut und Noten vergeben.

5. Von starken Frauen … und Kerlen in Redaktionen
(rnd-news.de, Ulrike Simon)
Eigentlich wollte Ulrike Simon in dieser Woche über Kai Diekmann schreiben. Doch dann starb die langjährige „Brigitte“-Chefin Anne Volk. Ein Grund für Kolumnistin Simon ihren Beitrag dieser Frau zu widmen, die sie als eine Ausnahmeerscheinung bezeichnet. Zum Schluss gehts dann doch nochmal um die Causa Diekmann und das ihr merkwürdig erscheinende Datum der angeblichen sexuellen Belästigung durch den Ex-Bild-Chef: „Sollte dieses Datum stimmen, muss die Frage erlaubt sein, warum die Journalisten an diesem Abend nicht längst dort waren, wo sie hingehört hätten: in der Redaktion. Am 22. Juli 2016 schoss im OEZ in München ein Amokläufer um sich.“

6. Fotoveröffentlichung – wann darf ohne Einwilligung des Abgebildeten veröffentlicht werden?
(fachjournalist.de, Frank C. Biethahn)
Medien leben von Fotoveröffentlichungen. Diese können aber schnell mit dem Persönlichkeitsrecht kollidieren. Wann ist eine Einwilligung erforderlich und wann nicht? Rechtsanwalt Frank C. Biethahn beschreibt anhand von Beispielen, in welchen Fällen eine Einwilligung entbehrlich ist.

7. Übermedien abonnieren
(uebrmedien.de, Boris Rosenkranz & Stefan Niggemeier)
Die Kollegen von “Übermedien” feiern heute ihr einjähriges Bestehen. Dazu erstmal: herzlichen Glückwünsch! Wenn Sie den beiden — Medienjournalist Boris Rosenkranz und BILDblog-Gründer Stefan Niggemeier — an diesem besonderen Tag eine Freude machen wollen, hätten wir einen Geschenktipp: Schließen Sie doch ein “Übermedien”-Abonnement ab. Das kostet 3,99 Euro im Monat und lohnt sich. Wirklich.

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