Das “6 vor 9”-Jahr nähert sich dem Ende, die Feiertage stehen vor der Tür. Für viele von Euch die Gelegenheit, sich mit einem guten Buch aufs Sofa zurückzuziehen, Podcasts zu hören oder den Streamingdienst der Wahl leer zu “bingen”. Das Angebot ist riesig, doch was lohnt? In dieser Ausgabe der “6 vor 9” geht es um die besten Hör-, Lese- und Sehtipps aus den Redaktionen. Wir wünschen viel Spaß und eine unterhaltsame und/oder erkenntnisreiche Zeit!
1. Die Redaktion empfiehlt: 17 Hör- und Lesetipps (mediummagazin.de)
“Medium”, das Magazin für Journalistinnen und Journalisten, präsentiert zum Ende des Jahres 17 Hör- und Lesetipps. Im weitesten Sinne haben alle Empfehlungen etwas mit Medien zu tun, aber durchaus auf unterhaltsame Art und Weise. Der Blick auf die Zusammenstellung lohnt.
2. Hören, Sehen, Lesen – Tipps für die Feiertage (deutschlandfunknova.de, Daniel Fiene & Sebastian Pähler, Audio: 41:05 Minuten)
Die “Was mit Medien”-Podcaster Daniel Fiene und Sebastian Pähler haben ein Dutzend Medienmacher und Medienmacherinnen nach ihren Empfehlungen für die Feiertage gefragt: “Welche Podcast-Episoden lohnen sich? Welche Zeitschrift sollte man mal durchblättern? Welche Streaming-Serie eignet sich zum Bingen zwischen den Jahren?” Interessante Tipps von interessanten Leuten.
3. Lesen, schmökern, wälzen und – lauschen (tagesanzeiger.ch)
Das Ressort “Wissen” des Schweizer “Tagesanzeigers” empfiehlt 19 spannende Sachbücher. Die Themen sind breit gestreut: Von “mörderischen Bäumen und verheerenden Bränden” sowie den “Gesetzen der Physik als Gutenachtgeschichte” bis hin zum “Geheimnis der 100-Jährigen”.
4. Kinder- und Jugendbücher für den Gabentisch (deutschlandfunk.de, Ute Wegmann & Dina Netz & Tanya Lieske & Jan Drees, Audio: 24:36 Minuten)
Welche Kinder- und Jugendbücher eignen sich für den Gabentisch? Das Redaktionsteam der “Bücher für junge Leser” hat auf den letzten Drücker noch ein paar Geschenktipps zu Weihnachten. Wer es nicht mehr schafft, sich die Sendung anzuhören: Auf der oben verlinkten Webseite sind die Buchtipps samt Mini-Rezensionen übersichtlich aufgelistet.
Weiterer Lesetipp: “Diese Kinderbücher empfehlen SPIEGEL-Redakteure”.
5. SJ-Podcast: Die besten neuen Serien 2019, Trends, Tipps und mehr (serienjunkies.de, Audio: 1:31:29 Stunden)
Die “Serienjunkies” werfen in ihrem Podcast einen Blick auf die besten neuen Serien des vergangenen Jahres: “Was waren die neuen Top-Serien 2019? Welche Trends konnte man beobachten, was war besonders auffällig und wie wird es in der Welt der Serien weitergehen?”
6. Diese Filme lohnen sich bei Amazon und Netflix (spiegel.de, Oliver Kaever)
An den Feiertagen und zwischen den Jahren kann man endlich guten Gewissens vor dem Fernseher oder Laptop abhängen und einen Film nach dem anderen weggucken. Oliver Kaever hat sich bei Netflix und Amazon Prime nach geeignetem Futter umgeschaut.
Weiterer Lesetipp: Das sind die schlimm-besten Weihnachtsfilme zum Streamen (jetzt.de, Lena Mändlen) .
1. Wie oft nennen Medien die Herkunft von Tatverdächtigen? (mediendienst-integration.de, Jennifer Pross)
Die Hochschule Macromedia hat für eine Studie nachgeschaut, wie oft und in welchen Fällen Redaktionen die Herkunft von Tatverdächtigen in ihrer Berichterstattung nennen. Jennifer Pross fasst die Ergebnisse für den “Mediendienst Integration” zusammen: Die Herkunft werde “vor allem dann genannt, wenn die Tatverdächtigen Ausländer sind.” Außerdem hat Studienautor Thomas Hestermann für den “Mediendienst Integration” eine ausführliche “Expertise” erstellt (PDF). Er nennt darin teils erschreckende Zahlen, etwa: “Verglichen mit der Polizeilichen Kriminalstatistik, ergibt sich daraus ein stark verzerrtes Bild: Während die Polizei 2018 mehr als doppelt so viele deutsche wie ausländische Tatverdächtige erfasste, kommen in Fernsehberichten mehr als 8 und in Zeitungsberichten mehr als 14 ausländische Tatverdächtige auf einen deutschen Tatverdächtigen.”
Weitere Lesetipps: Keine “Lückenpresse” (deutschlandfunk.de, Gudula Geuther), Die Gefahr der Obsession (taz.de, Peter Weissenburger) und Bizarrer Fetisch: Mann wird nur von Verbrechen erregt, wenn sie von Ausländern begangen werden (der-postillon.com).
2. Impulse aus Straßburg zur grundrechtlichen Bewertung feindseligen Verhaltens Privater gegenüber Journalist*innen (juwiss.de, Tobias Brings-Wiesen)
Nachdem die NPD zu einer Demonstration gegen drei Journalisten aufgerufen hatte, schreibt Jurist Tobias Brings-Wiesen darüber, “wie schwierig in der grundrechtlichen Bewertung die Abgrenzung zulässiger Opposition von grenzüberschreitender Oppression sein kann”: “Der Sachverhalt bietet daher Anlass zu grundsätzlichen Überlegungen, wie mit feindseligem Verhalten Privater gegenüber Journalist*innen — auch unterhalb der Schwelle physischer Attacken — auf Ebene der Grundrechte umzugehen ist.” Er bringt dazu die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte ins Spiel, bei der es um ein “environment protective of journalism” geht.
3. Fehler im Atom-Kommentar (blogs.taz.de, Malte Kreutzfeldt)
In einer “taz”-Beilage ist ein Text zum Thema Atomkraft erschienen (Überschrift: “Atomenergie als kleineres Übel”), der in einem Workshop von Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten entstanden ist. Malte Kreutzfeldt schreibt im “taz”-eigenen “hausblog” dazu: “Bei dem Text der beiden Workshop-Teilnehmer*innen handelt es sich um einen Kommentar, und natürlich kann man zum Sinn der Atomkraft unterschiedlicher Meinung sein. Aber auch in Kommentaren müssen die Fakten stimmen, auf denen die Meinungen beruhen. Und das ist in diesem Text, wie auch zahlreicher Leser*innen anmerkten, an mehreren Stellen leider nicht der Fall. Folgendes möchten wir darum an dieser Stelle klarstellen”.
4. Auf der Suche nach mehr Sexyness (deutschlandfunk.de, Vera Linß)
Zum 70. Geburtstag des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) spricht Vera Linß über die “Attraktivitätsprobleme” der Gewerkschaft: “Die Mitgliederzahl ist seit 2003 um 10.000 gesunken — auf derzeit 32.000. Denn junge Leute bleiben fern. Früher ging man nach dem Volontariat direkt in die Gewerkschaft. Heute ist das nicht mehr so. Das hat zum einen finanzielle Gründe. Aber auch die Überalterung des DJV schreckt viele ab.”
Weiterer Hörtipp: Jörg Wagner und Daniel Bouhs hatten im Medienmagazin des rbb den DJV-Vorsitzenden Frank Überall zu Gast.
5. Werbe-Tracking: Datenschutzbeauftragte prüft Landesportal berlin.de (heise.de, Stefan Krempl)
Berlins Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk sagt, “das offizielle Hauptstadtportal” Berlin.de handle “für das Land Berlin ‘rufschädigend'”, weil es über Werbetracker reichlich Daten der Benutzerinnen und Benutzer absaugt. Stefan Krempl erklärt bei heise.de: Die Betreiberfirma hinter Berlin.de, Berlin Online, gehöre zu 74,8 Prozent dem Berliner Verlag, der bekanntermaßen dem Neu-Verlegerpaar Silke und Holger Friedrich gehört.
Weiterer Lesetipp: Netzpolitik.org über “die wirre Geschichte einer Hauptstadt-Website”.
6. Wir müssen Autorinnen ermuntern (planet-interview.de, Jakob Buhre)
Jakob Buhre hat ein “Kurz-Interview” mit Jörg Schönenborn geführt. Gewohnt hartnäckig fragt Buhre bei dem Fernsehdirektor des WDR und Koordinator Fernsehfilm in der ARD nach, ob dieser Interesse daran habe, dass mehr Frauen die Drehbücher von “Tatort” und “Polizeiruf” schreiben (aktuell liege der Anteil bei unter 10 Prozent), und ob Schönenborn es in Ordnung finde, dass bei der ARD für Dokumentationen vergleichsweise wenige Gelder vorhanden sind (allein der “Tatort” erhalte beinahe so viel Budget wie alle Dokumentarfilme zusammen).
Die Empörung war dermaßen groß bei “Bild”, dass sie sich direkt an die Kanzlerin wandten:
Die Nominierung Ursula von der Leyens zur “Königin Europas” (F. J. Wagner) sei ein “Desaster”, schrieb “Bild”. Und Ralf Schuler, Leiter der Parlamentsredaktion von “Bild”, schnaubte: “GetEUscht” schreibt man jetzt mit EU!
“Ihr Sieg für Deutschland ist eine Niederlage für Europa!”, schrieb Schuler:
Wenn das EU-Parlament dieses Klüngel-Karussell akzeptiert, kann es als Volksvertretung dichtmachen.
“Das geht so nicht”, kommentierte auch der stellvertretende “Bild”-Chefredakteur Nikolaus Blome: “Wenn das Europa-Parlament einen Funken Stolz hat, sagt es Nein. Aus Prinzip. Aus Selbstachtung.”
Die Nominierung von der Leyens werde sich “so oder so rächen”, legte er im Wochenblatt “Bild Politik” nach:
Wer zu Ende denke, was da in Brüssel passiert sei — “der muss es sogar mit der nackten Wut kriegen. Ursula von der Leyens Nominierung durch die 28 Staats- und Regierungschefs annulliert de facto die Europa-Wahl. Die Folgen sind noch gar nicht absehbar.”
Fazit: Die Nominierung von der Leyens bringt in Brüssel wie in Berlin mehr Schaden als Nutzen. Sie verschiebt die Gewichte in der Europäischen Union zurück in die Vergangenheit und ist ein Schlag ins Gesicht von Millionen Europa-Wähler.
Daneben lud “Bild” verschiedene Politiker ein, die nochmal ihrerseits gegen die Entscheidung wetterten: Edmund Stoiber schrieb einen Gastbeitrag …
Antwort eines Experten: Für Deutschland sei das “ein schlechtes Geschäft”.
“Es wäre besser gewesen, den Posten des EZB-Präsidenten als den des EU-Kommissionschefs zu bekommen.”
Und weiter ging die Kritik:
Doch plötzlich — am Wochenende nach der Nominierung, gut zehn Tage vor der Wahl — schwang die Stimmung mit einem Mal um. In der Samstagsausgabe brachte “Bild” weder empörte Politikerinterviews noch wütende Wählerstimmen. Auch sonst gab es keinerlei Kritik mehr am “Postenpoker”-“Desaster”. Stattdessen:
Von der Leyen sei “gestern den ganzen Tag im Verteidigungsministerium in Berlin” unterwegs gewesen, schrieb “Bild”, schließlich sei es “wichtig” für sie, “bei den Abgeordneten selbst, aber auch bei nationalen Parteichefs zu werben”. Dazu ein Foto wie aus von der Leyens PR-Abteilung (sie, lächelnd, mit Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz, im Vordergrund die Europa-Flagge) und ein Tweet von von der Leyen, in dem sie gut gelaunt ihren neuen Schreibtisch zeigt.
Der endgültige Umschwung kam dann am nächsten Tag in “Bild am Sonntag”. Schon der Aufmacher auf der Titelseite: ein niedliches Kinderfoto.
Auch im Innenteil klang plötzlich alles viel versöhnlicher, positiver — statt Enttäuschung nun: freudige Erwartung.
Interessant zum Beispiel die Überschriftenwahl auf der linken Seite: Dass sich die Mehrheit der Befragten “durch Postengeschacher getäuscht” fühlt, was “Bild” in den Tagen zuvor immer groß verkündet hatte, landete jetzt nur klein in der Unterzeile. Stattdessen die große Schlagzeile, dass sich 71 Prozent eine EU-Chefin aus Deutschland wünschen würden. Auch auf der rechten Seite: Statt konkreter, plakativer Kritikpunkte in der Überschrift die fast schon vorwurfsvolle Frage, was die SPD denn auszusetzen habe.
Auf der nächsten Doppelseite dann sogar eine Art Homestory:
Von der Leyen mit ihren Kindern im Schwimmbad, mit ihren Eltern beim Musizieren, als Studentin im feschen Röckchen, mit ihrem Pferd, bei ihrer Hochzeit.
“Sie spricht fließend Französisch und Englisch”, schwärmt die “BamS”-Autorin, “überhaupt neigt sie zum Perfektionismus (außer beim Kochen, da beschränkt sie sich auf einfache wie schnelle Nudeln).” Hach. Eben auch nur ein Mensch, die Ursula. Aber was für einer!
Sie hat ihre große Familie und die steile Karriere mit eiserner Disziplin vereinbart. Von der Leyen isst kaum Fleisch, trägt Kleidergröße 34, trinkt nie Alkohol. (…) Wenn der Schlager “Komm, hol das Lasso raus. Wir spielen Cowboy und Indianer” gespielt wird, singt sie textsicher mit.
“Auch wenn sie in der Öffentlichkeit nicht so rüberkommt, ist Ursula eine sensible, einfühlsame Frau”, zitiert das Blatt eine Freundin. “Ursula hat den Mut und die Stärke, mächtigen Egos klare Ansagen zu machen. Sie ist eine sehr gradlinige Frau”. Und so dürfte nach der Lektüre ziemlich klar feststehen: JA, SIE KANN EU!
Und in diesem Ton ging es dann auch weiter:
Und gestern, am Tag der Wahl, schließlich:
Nachdem sie dann tatsächlich gewählt worden war, gab es für die “Bild”-Medien kein Halten mehr:
“Sie passt zu Europa und Europa passt zu ihr”, jubelt “Bild”-Chef Julian Reichelt:
Niemand ist geeigneter für das Amt der EU-Kommissionspräsidentin als von der Leyen.
Selbst Ralf Schuler, der sich ein paar Tage zuvor noch so “getEUscht” gefühlt hatte, ist plötzlich total aus dem HEUschen:
Und warum der plötzliche Sinneswandel? Warum nach der anfänglichen Empörung auf einmal Wahlkampf und schließlich großer Ursula-Jubel? Darüber können wir nur spekulieren. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass zum PR-Team von Ursula von der Leyen seit Kurzem auch niemand Geringeres gehören soll als Ex-“Bild”-Chef Kai Diekmann? Wer weiß. Vielleicht war es auch einfach ein kleines, verspätetes Dankeschön von Julian Reichelt. Der alten Zeiten wegen:
1. DuMonts Mopo ändert Print-Strategie: Boulevardblatt folgt bei Zeitungsthemen den Leserinteressen im Netz (meedia.de, Gregory Lipinski)
Beim Lesen kann man fast die uninspirierte Verzweiflung spüren, mit der das Haus DuMont die gedruckte Hauptausgabe der “Hamburger Morgenpost” “stärken” will: Um den Auflagenschwund der gedruckten Zeitung zu stoppen, sollen klickstarke Geschichten aus dem Netz gefischt und für die Zeitung aufbereitet werden. Wobei sich DuMont wohl komplett aus dem Zeitungsgeschäft zurückziehen will: Seit einigen Tagen wird in Medien über den Verkauf der DuMont-Zeitungstitel spekuliert.
2. 1000 durchgeschriebene Nächte (tagesspiegel.de, Lorenz Maroldt)
2014 gründeten Stefanie Golla und Lorenz Maroldt vom “Tagesspiegel” einen täglichen Morgennewsletter aus Berlin: den “Checkpoint”. Tausend Ausgaben später kommt nun der nächste Schritt: die Vermarktung. Ein Abo des Newsletters kostet künftig monatlich 6,99 Euro, ein Jahresabo 5 Euro im Monat. Eine gekürzte Version des Newsletters soll jedoch weiterhin kostenlos erhältlich sein. Lorenz Maroldt nutzt die Gelegenheit, auf “1000 durchgeschriebene Nächte” zurückzublicken.
3. Auf Immerwiedersehen! (sz-magazin.sueddeutsche.de, Dorothea Wagner)
Es gibt wenig Tröstlicheres, als sich stets dieselben Filme und Serien anzuschauen, findet Dorothea Wagner in ihrem Artikel über das sogenannte “Comfort Bingen”. Wagner fragt: “Verlieren mit dem Comfort Binge die Serien und Filme nicht ihren Sinn? Sind Witze nicht darauf ausgelegt, dass mich ihre Pointe überrascht, und lebt Spannung nicht davon, dass ich das Ende der Geschichte nicht kenne? Jein. Der US-Autor Steven Johnson beschreibt im Buch Neue Intelligenz, dass Unterhaltungsserien so kompliziert geworden sind, dass sie einen dafür belohnen, wenn man sie sich mehrmals anschaut, weil man erst dann alle Anspielungen verstehen und die Eleganz der verschiedenen verknüpften Handlungsstränge würdigen kann.”
4. Wirken sich Antibiotika auf Herz-Kreislauf-Risiken aus? Science Media Newsreel No. 47 (meta-magazin.org)
Im Wochenrückblick des “Science Media Center” geht es um die Forschungsergebnisse, über die in letzter Zeit besonders häufig in den Medien berichtet wurde. Dieses mal: “Längere Einnahme von Antibiotika erhöht Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung” (“European Heart Journal”), aufgegriffen unter anderem von “Stern”, “Focus” und “Deutschlandfunk”.
5. VGH Hessen: Hessischer Rundfunk muss Wahlwerbespot der NPD senden (urheberrecht.org)
Der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH Hessen) hat entschieden, dass der Hessische Rundfunk (hr) einen Europawahl-Wahlwerbespot der NPD im Hörfunk senden muss. Der hr hatte die Ausstrahlung abgelehnt, weil der Werbespot den Straftatbestand der Volksverhetzung erfülle. Das Gericht sah dies anders: Die Zuschreibung krimineller Neigungen stelle noch kein “Absprechen des Achtungsanspruchs als Mensch” dar.
6. Die Freiheiten des Äthers (deutschlandfunk.de, Kerstin Schweighöfer)
In den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts mögen Piratensender noch ein Thema gewesen sein. Heutzutage kann jeder einen “Radiosender” im Netz hochziehen oder sich per Podcast an die Welt wenden. Kerstin Schweighöfer erzählt in einem kurzen Abriss von den Anfängen der niederländischen Piratensender bis zur Jetztzeit.
Warum berichtet die “Bild” eigentlich immer so positiv über Autos? Die schlägt sich fast immer auf die Seite der Autohersteller. Liegt das vielleicht daran, dass die so viel Werbung schalten?
… fragte uns eine Leserin vor einer Weile. Und tatsächlich fiel in den letzten Monaten ganz besonders auf, wie sehr sich die “Bild”-Medien für ihre Freunde in der Autoindustrie ins Zeug legen.
Als etwa das Bundesverwaltungsgericht Anfang vergangenen Jahres entschied, dass Kommunen Fahrverbote für ältere Dieselautos verhängen können, reagierte “Bild” entsetzt.
… und “Bild”-Redakteurin Sissi Benner warnte:
“Wie sehr können wir uns in Deutschland eigentlich noch selbst schaden?”, fragte sie. Dieses Urteil sei einfach nur “rücksichtslos”. Feuerwerke zu Silvester seien schließlich ebenfalls umweltschädlich, aber die verbiete ja auch niemand.
Ein paar Tage später veröffentlichte die “Bild”-Redaktion ein großes “Diesel-Manifest”:
Die Kritik am Diesel sei kompletter “Blödsinn”, schrieben die Autoren Tom Drechsler und Stefan Voswinkel und führten verschiedene Zahlen und Studien an, mit denen sie den Diesel verteidigten. Bei genauerem Hinschauen zeigte sich jedoch, dass sie Zahlen aus dem Zusammenhang gerissen und wichtige Fakten verschwiegen hatten, um den Diesel besser aussehen zu lassen.
Kurz darauf veröffentlichte das Umweltbundesamt eine Studie zu den Gesundheitsbelastungen durch Stickstoffdioxid. Ergebnis:
Die NO2-Konzentrationen in der Außenluft in Deutschland führen zu erheblichen Gesundheitsbelastungen. Dies zeigt eine Studie des Umweltbundesamts (UBA). Demnach lassen sich für das Jahr 2014 statistisch etwa 6.000 vorzeitige Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf die NO2-Hintergrund-Belastung im ländlichen und städtischen Raum zurückführen.
Eine “bedeutende Ursache für schädliche Stickoxide in der Atemluft”, so die Präsidentin des Umweltbundesamts, seien “eindeutig Diesel-Pkw”.
“Bild” reagierte — entsetzt.
Das Blatt warf der Behörde “PANIKMACHE” und die “Hinrichtung des Diesels!” vor. Die Behörde habe Fakten unterdrückt, um “den Diesel an den Pranger zu stellen”. Im Kommentar sprach “Bild”-Redakteur Stefan Voswinkel von der “Diesel-Hysterie der Öko-Apostel” und forderte im gleichen Atemzug “eine sachliche Diskussion”.
Und so sachlich ging’s dann bei “Bild” weiter:
BILD setzt ein Zeichen für den Diesel! Ab heute ist unser Aufkleber überall dort kostenlos erhältlich, wo es BILD gibt. Setzen auch Sie ein Zeichen und kleben ihn auf Ihr Auto!
In der gleichen Ausgabe widmete Franz Josef Wagner seinen Brief an die “Lieben Diesel-Fahrer” (“Dein Diesel ist ein Familienmitglied. Plötzlich soll er eine Dreckschleuder sein. Was für ein Quatsch!”), und im Innenteil schrieb Stefan “Sachliche Diskussion” Voswinkel:
Massiv wurde in den letzten Monaten gegen den Diesel gestänkert. Von der Deutschen Umwelthilfe als Stinker gebrandmarkt und mit Fahrverboten bedroht, vom Bundesumweltamt ohne wissenschaftliche Beweise mit 6000 Toten durch Abgase in Verbindung gebracht. Millionen Diesel-Fahrer beklagen hohe Wertverluste, viele Fahrzeuge gelten als unverkäuflich.
BILD meint deshalb: Es reicht!
Tatsächlich sei die Luft in Deutschland “so gut wie nie zuvor”, und “auch die Altlasten durch Euro-5-Diesel lösen sich in Luft auf.”
Und dann kamen noch vier Männer zu Wort. Nicht etwa Wissenschaftler oder Politiker, sondern:
Der Chef von Daimler, der Chef von BMW, der Chef von VW und der Chef von Ford. Sie alle durften noch einmal betonen, wie toll und sauber ihre Diesel doch seien, und dass ein Fahrverbot ja nun wirklich nichts bringe.
Eine komplette Seite widmete die Redaktion ihrem Kampf für den Diesel. Darauf außerdem zu finden:
– ein Foto des “Diesel-Friedhofs von Kalifornien” (“So wie auf diesem Foto wird es bei uns hoffentlich nie aussehen …”)
– ein Artikel darüber, dass die Deutsche Umwelthilfe fünf Millionen Euro Steuergelder bekommt (“5 Millionen Steuergeld für die Diesel-Hasser!”)
– ein Artikel darüber, dass auch Autohersteller gegen die Nachrüstung sind; dort kommen noch einmal der BMW-Chef und noch einmal der Ford-Chef zu Wort.
Als dann im November das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen entschied, dass bald in einigen Stadtteilen Essens, einschließlich Teilen der Autobahn 40, einige Diesel nicht mehr fahren dürfen, reagierte “Bild” — entsetzt.
“So kann es nicht weitergehen!”, kommentierte “Bild”-Redakteur Tom Drechsler: “Solche Urteile sind nicht nur der Todesstoß für den Diesel. Sie bedrohen das Auto an sich. Und damit unser Land.”
Vor zwei Monaten dann:
Und wieder verteidigte das Blatt die Autos gegen die “Feinstaub-Hysterie”. Der “Rauch einer Zigarette” zum Beispiel sei ja “um das Mehrfache giftiger” als unsere Luft. (Im Übrigen hatte sich der Anführer der “107 LUNGEN-ÄRZTE” ziemlich verrechnet).
Kurz darauf:
Auch dieser Artikel könnte direkt aus der PR-Abteilung eines Autobauers stammen: Autos seien in Wahrheit gar nicht so schlimm, unsere Luft werde immer sauberer, Kritik sei nicht wissenschaftlich fundiert, sondern politisch motiviert. Wieder gaben sich die Autoren Tom Drechsler und Stefan Voswinkel größte Mühe, die Autobranche mit verzerrten Fakten und Scheinargumenten zu verteidigen. So lautete einer ihrer Punkte allen Ernstes:
2010 überschritt die Zahl der Autos auf der Erde erstmals die Milliardengrenze, bis 2020 werden es 1,3 Milliarden sein. Die Lebenserwartung der Menschen steigt aber jedes Jahr. Laut WHO in den letzten 50 Jahren um 20 Jahre. Deutschland gehört zu den Ländern mit der höchsten Lebenserwartung: 80,8 Jahre.
Auch bei anderen Themen nimmt die “Bild”-Zeitung immer wieder eine Autoindustrie-freundliche Position ein. Beim Tempolimit zum Beispiel oder bei den “Gaga-Mess-Stationen” — und verdreht oder verschweigt die Fakten dabei so, dass es den Chefetagen der Autobauer in den Kram passen dürfte.
Aber kommen wir zurück zur Ausgangsfrage:
Warum berichtet die “Bild” eigentlich immer so positiv über Autos? Die schlägt sich fast immer auf die Seite der Autohersteller. Liegt das vielleicht daran, dass die so viel Werbung schalten?
Stimmt das denn eigentlich? Schalten die Autohersteller so viel Werbung in den “Bild”-Medien?
Um das herauszufinden, sind wir alle Ausgaben der “Bild”-Zeitung und der “Bild am Sonntag” durchgegangen, die in diesem Jahr bislang erschienen sind. Anhand der Preislisten des Verlags (PDF & PDF) haben wir dann ausgerechnet, in welchem Wert einzelne Branchen in diesem Jahr Anzeigen geschaltet haben. Und siehe da:
Allein in den ersten elf Wochen dieses Jahres haben Autohersteller Anzeigen im Wert von fast 10 Millionen Euro in “Bild” und “BamS” geschaltet. Die Discounter waren die einzige Branche, die mehr investierte.
In vielen “Bild”-Regionalausgaben ist die Zahl der Autoanzeigen sogar noch größer, weil dort zusätzlich lokale Autohäuser werben. Hinzu kommen Autoanzeigen bei Bild.de, in “Auto Bild” und anderen Zeitschriften und Onlineportalen von Axel Springer.
Wie viel die Autobauer tatsächlich für die Werbung gezahlt haben, ob sie von “Bild” die üblichen Rabatte bei Anzeigen oder inzwischen einen besonderen Freundschaftspreis bekommen, wissen wir natürlich nicht. Und ob wirklich ein Zusammenhang besteht zwischen den vielen Autoanzeigen und der Pro-Auto-/Anti-Öko-Apostel-Berichterstattung der “Bild”-Medien, oder ob das alles bloß Zufall ist, können wir auch nicht mit Gewissheit sagen.
Eines steht aber fest, sei es bei den Autos oder bei der “Bild”-Zeitung: Ganz sauber sind sie nicht.
Dieter Köhler ist so etwas wie der Posterboy der Medien, die gegen den “Grenzwert-Irrsinn” (Bild.de), die “Gaga-Vorschläge” (auch Bild.de) der “Diesel-Hasser” (ebenfalls Bild.de) und die drohenden Diesel-Fahrverbote anschreiben. Der Lungenarzt im Ruhestand lieferte ihnen mit einem Positionspapier zu Luftverschmutzung, Feinstaub und Stickoxiden eine vermeintliche wissenschaftliche Grundlage. Es kümmerte die Redaktionen nicht, dass Köhler noch nie zu dem Thema publiziert hatte, und auch nicht, dass die etwa 100 weiteren Ärzte, die das Positionspapier unterzeichneten, nur einen Bruchteil der rund 3800 von Köhler angeschriebenen Ärzte ausmachten. Alles egal, Dieter Köhlers Thesen drehten die ganz große mediale Runde. Nun zeigt eine Recherche von “taz”-Redakteur Malte Kreutzfeldt, dass Köhler sich mehrfacht verrechnet hat, teils so gravierend, dass seine Aussagen sich ins Gegenteil verkehren, wenn man korrekt rechnet.
Am selben Tag brachte “Bild” die Geschichte mit größtmöglichem Knall:
Im Blatt ähnlich laut:
Bild.de machte natürlich mit, und schon bald gab es so gut wie keine Nachrichtenseite in Deutschland mehr, die nicht über Köhlers Positionspapier berichtete. Manche von ihnen holten schon früh Gegenstimmen ein oder äußerten etwas später Zweifel. Andere übernahmen einfach die Aussagen aus dem Papier. Köhler, der bereits zuvor immer mal wieder von Redaktionen als Experte auf dem Feld präsentiert wurde, saß bei “Anne Will”, “Hart aber fair”, “SternTV”. FDP-Chef Christian Lindner hing sich in “Bild” an die “aktuelle Intervention führender Lungenfachärzte” ran und forderte “ein Moratorium bei den Stickoxid-Grenzwerten”. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), dessen Sprecher seit knapp einem Jahr der frühere “Bild”-Mann Wolfgang Ainetter ist, schrieb einen “BRAND-BRIEF AN DIE EU-KOMMISSION” (“Bild”) und bezog sich dabei auf deutsche Lungenärzte.
Dieter Köhler bekam in der folgenden Berichterstattung immer wieder Platz in den “Bild”-Medien:
Dann dürfte sich Köhler ziemlich über sich selbst ärgern.
Denn Malte Kreutzfeldt zeigt heute in seiner “taz”-Titelgeschichte, was für einen Blödsinn der pensionierte Lungenarzt verbreitet. Ein Beispiel, auf das “auch die taz erst durch einen externen Hinweis aufmerksam wurde”: Köhler behauptet in seinem Positionspapier (PDF):
Dabei erreichen Raucher (eine Packung/Tag angenommen) in weniger als zwei Monaten die Feinstaubdosis, die sonst ein 80-jähriger Nichtraucher im Leben einatmen würde. Beim NOx [Stickoxide] sind die Unterschiede ähnlich, wenn auch etwas geringer.
Köhler bringt dabei allerdings Zahlen durcheinander und rechnet mit falschen Werten. Tatsächlich, so Kreutzfeldt, sind es nicht wenige Raucher-Monate, sondern zwischen 6,4 und 32 Raucher-Jahre (je nach angenommenen Stickstoffdioxid-Anteil am Stickoxid). Köhler sagt nämlich, dass man durch eine Zigarette rund 500 Mikrogramm Stickstoffdioxod in 10 Litern Atemluft aufnehme. Das rechnet er korrekt auf 50.000 µg/m³ hoch. Allerdings multipliziert er dann, um auf den Wert für eine Zigarettenschachtel zu kommen, nicht die 500 µg/10 Liter (die er pro Zigarette angibt) mit 20 Zigaretten, sondern fälschlicherweise die 50.000 µg/m³ (was letztlich bedeuten würde, dass die Person in dem Beispiel nicht 20, sondern 2000 Zigaretten am Tag raucht). Köhler kommt so auf 1 Million Mikrogramm Stickstoffdioxid, die ein Raucher am Tag zu sich nimmt. Richtig wären hingegen 10.000 Mikrogramm.
Wobei das auch nicht wirklich stimmt. Denn Köhler macht an dieser Stelle noch einen weiteren Fehler, wie Kreutzfeldt schreibt:
Zusätzlich zu diesem Rechenfehler, der das Ergebnis um Faktor 100 verfälscht, stimmt auch hier der Ausgangswert nicht, mit dem Köhler rechnet. Der von ihm genannte Wert von 500 Mikrogramm pro Zigarette gilt nicht für Stickstoffdioxid (NO2), also jenes Gas, für das die Grenzwerte gelten und das für die Fahrverbote in deutschen Städten verantwortlich ist, sondern für Stickoxide generell (NOx).
Als Anteil von NO2 an NOx beim Zigarettenrauch nennt Köhler zunächst 10 Prozent — damit wäre das Ergebnis insgesamt um den Faktor 1.000 verkehrt. In einer späteren Mail revidierte der Lungenarzt die Angabe wieder, nannte nun — ohne klare Quellenangabe — einen Bereich von 10 bis 50 Prozent; das Ergebnis seiner Rechnung wäre dann entsprechend um den Faktor 200 bis 1.000 verkehrt.
Bei Bild.de fanden sie Köhlers Raucher-Rechnung besonders anschaulich:
Durch einen Klick auf die beiden letzten, blau hinterlegten Sätze können Bild.de-Leser den Artikel bei Facebook teilen. Die zwei Sätze mit Köhlers plakativem (falschem) Beispiel werden dann automatisch als Text für ihren Post übernommen.
Während Welt.de bereits einen recht langen Beitrag zu Köhlers Rechenfehlern veröffentlich hat (letztlich eine Abschrift von Malte Kreutzfeldts “taz”-Text in indirekter Rede), gibt es bei “Bild” nur: Schweigen. In der gedruckten Ausgabe von heute kein Wort (was eigentlich nicht am Redaktionsschluss liegen kann, schließlich schafft es das “Bild”-Team auch, Geschehen aus dem Dschungelcamp von kurz vor Mitternacht noch ins Blatt zu hieven, und Malte Kreutzfeldt twitterte gestern bereits um 18:35 Uhr einen Link zu den Ergebnissen seiner Recherche). Bei Bild.de erschien der letzte Artikel, in dem der Name Köhler fällt, vor vier Tagen — eine Vorabkritik des “Polizeiruf” im “Ersten”, in dem der Kommissar Dirk Köhler heißt. Die schlampige Rechnerei des Lungenarztes Köhler existiert im “Bild”-Kosmos nicht.
Vielleicht meldet sich morgen ja Franz Josef Wagner zu Wort und berichtet von seiner großen Enttäuschung. Dieter Köhler und die “Lieben Lungen-Ärzte” hatte der “Bild”-Briefchenschreiber neulich noch als “Helden im Diesel-Chaos” gefeiert:
Nachtrag, 21:04 Uhr: Nun hat auch die “Bild”-Redaktion gemerkt, dass alle größeren deutschen Nachrichtenseiten über Köhlers Rechenfehler berichten. Bei Bild.de schreiben Tom Drechsler und Florian Kain:
Jetzt kommt raus: Professor Köhler hat genau das getan, was er anderen vorwirft — sich verrechnet!
Sein Beispiel, ein Raucher würde in nur zwei Monaten die Feinstaubdosis inhalieren, die sonst ein 80-jähriger Nichtraucher in seinem ganzes Leben einatmen würde, stimmt nicht.
Und es passt bestens zu “Bild”, dass Drechsler und Kain es selbst hier noch schaffen, einen Fehler einzubauen: In der Recherche von “taz”-Redakteur Malte Kreutzfeldt geht es um Stickoxide beziehungsweise um Stickstoffdioxid und nicht um Feinstaub.
Mit Dank an Michael E., Korbinian P., Sven H. und @De215S für die Hinweise!
Wobei “Plötzlich” in diesem Fall bedeutet: Die “Bild”-Redaktion hat einen Fehler gemacht, und der große Mist, den sie verbreitet hat, fliegt den Mitarbeitern gerade um die Ohren. Dieses “Plötzlich” ist eine Art Korrektur im Gewand eines weiteren Vorwurfs.
Es geht um die Weihnachtskarte — oder besser: die Weihnachtskarten — von Annette Widmann-Mauz, der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung. Am späten Dienstagabend schreiben Franz Solms-Laubach und Filipp Piatov bei Bild.de:
Das ganze Land wünscht zurzeit “Fröhliche Weihnachten” auf Karten, doch ausgerechnet die Integrationsbeauftragte kriegt das nicht hin.
Auf der Weihnachtskarte, die Integrationsministerin Annette Widmann-Mauz (52, CDU) mit ihrer Pressestelle verschickt, sind zwar Weihnachtsmann-Mützen, Baumschmuck und Engel mit Heiligenschein zu sehen, es fehlt aber das wichtige Wort: Weihnachten!
Stattdessen steht dort: “Egal woran Sie glauben … wir wünschen Ihnen eine besinnliche Zeit und einen guten Start ins neue Jahr.”
Am Mittwoch reicht die “Bild”-Zeitung ihren aussichtsreichen Beitrag zum Wettbewerb “Wer erschafft den größten Elefanten aus der kleinsten Mücke?” ein:
… schreibt die Redaktion auf der Titelseite. Und auf Seite 2:
Die Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration soll also Weihnachten “abgeschafft”, sich “vor dem Wort Weihnachten” gedrückt, “unser christliches Fundament” verschwiegen haben. Blöd nur, dass eine weitere aktuelle Grußkarte von Annette Widmann-Mauz existiert. Und darin stehen Dinge wie “ein friedvolles Weihnachtsfest und ein gesegnetes Jahr 2019” oder “Öffnen wir unsere Herzen für das Geheimnis der Heiligen Nacht”. Dazu der Spruch des Theologen Angelus Silesius: “Das Licht der Herrlichkeit scheint mitten in der Nacht. Wer kann es sehen? Ein Herz, das Augen hat und wacht.” Alles sehr, sehr christlich.
Während die Karte, bei der Solms-Laubach und Piatov und “Bild” das Abendland untergehen sehen, in einer Auflage von 100 Exemplaren an Journalistinnen und Journalisten und Redaktionen gegangenen und von Widmann-Mauz’ Presseteam verschickt worden sein soll, soll die andere Karte in einer Auflage von 1000 Exemplaren an Kolleginnen und Kollegen im Bundestag, Freunde in der CDU, Kirchen, Religionsgemeinschaften gegangen sein.
“Bild” lag also heftig daneben. Doch anstatt einfach zu sagen: “Wir lagen daneben”, schreibt die Redaktion, dass “plötzlich” eine “zweite Weihnachtskarte von Widmann-Mauz aufgetaucht” sei, und zündet die nächste Stufe. “Bild” gestern:
So macht man Menschen fertig.
Im Hauptartikel — dieses Mal interessanterweise ohne Autorennamen — geht es unter anderem um Widmann-Mauz’ Studienabbruch und ihr angebliches Versagen als Integrationspolitikerin. Die Redaktion wirft ihr vor, “dass sie es auch nach acht Monaten im Amt noch nicht geschafft habe, ein Freitagsgebet in einer Moschee zu besuchen.” Was wäre wohl in “Bild” los, wenn Annette Widmann-Mauz in diesen acht Monaten dreimal in der Moschee, aber nicht so oft im Gottesdienst gewesen wäre?
Der kleine Kasten unten rechts auf der Seite (“Die zweite Karte der Staatsministerin”) ist die Art, wie die “Bild”-Mitarbeiter zeigen, dass sie einen Fehler gemacht haben. Und dazu gehört auch, dass sie noch einmal auf Annette Widmann-Mauz einschlagen: “Parteiintern christlich, nach außen beliebig — ein bemerkenswerter Widerspruch.”
Vermutlich hätte aber auch eine größere Korrektur nicht mehr viel gebracht. Bei Bild.de durften die Leserinnen und Leser bereits über die berufliche Zukunft der Integrationsbeauftragten abstimmen. In den Sozialen Netzwerken haben die Hetzer, denen “Bild” das nächste Opfer zum Fraß vorgeworfen hat, Widmann-Mauz längst beleidigt und beschimpft. Die AfD, Erika Steinbach und all die anderen ganz Rechten konnten auf ein neues Thema aufspringen und taten das auch zahlreich. CDU-Politikerinnen und -Politiker haben sich von “Bild” zu kritischen Äußerungen bringen lassen. “Integrationsexperte” Ahmad Mansour durfte auch noch was sagen.
Und “Bild” hatte das nächste Kapitel in der traditionellenJahresend–Erzählung, dass in Deutschland Weihnachten abgeschafft werde.
Für die Fehler, die die Redaktion dabei gemacht hat, musste sie nicht mal um Entschuldigung bitten. Sie hat einfach noch einen draufgesetzt.
Georg Streiter, der früher selbst bei “Bild” gearbeitet hat und später stellvertretender Regierungssprecher war, hat bei Facebook einen sehr lesenswerten Beitrag zur “Bild”-Berichterstattung über Annette Widmann-Mauz veröffentlicht.* Er schreibt darin unter anderem:
Wer — wie ich — lange Jahre bei Boulevard-Zeitungen gearbeitet hat, kennt auch die Kniffe, mit denen man immer halbwegs überleben kann, auch wenn man gerade ins Klo gegriffen hat. Eine Rettungs-Regel z.B. lautet: wenn Du falsch berichtet hast, lass die Korrektur aussehen wie eine neue Enthüllung. Die veredelte Variante: zünde zusätzlich ein großes Feuerwerk, das ablenkt. Ein Musterbeispiel dafür ist die versuchte Hinrichtung der Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin, Annette Widmann-Mauz (CDU), durch die “Bild”-Zeitung.
Er habe “arge Probleme”, so Streiter, “mit dem fanatischen Kurs, den der aktuelle Chefredakteur fährt.”
Mit Dank an die vielen Hinweisgeber!
*Nachtrag, 27. Dezember: Der Facebook-Post von Georg Streiter ist inzwischen nicht mehr für jeden lesbar. Streiter hatte uns gegenüber bereits angekündigt, dass er seinen Text zu gegebener Zeit wieder auf “privat” stellen werde.
Es kommt nicht häufig vor, dass die “Bild”-Medien so transparent mit einem Fehler umgehen:
Seit heute steht fest, dass Sigmar Gabriel nicht als SPD-Kanzlerkandidat in den anstehenden Bundestagswahlkampf ziehen wird. Der “Stern” und “Die Zeit” berichteten als Erste darüber — ein schöner Scoop.
Bild.de hatte — wie im Screenshot oben steht — am 9. Januar unter Berufung auf interne Parteikreise geeilmeldet und getitelt:
Einen Tag später gab es in “Bild” dann noch das volle Programm obendrauf: Riesenschlagzeile auf Seite zwei …
… und einen Brief von Franz Josef Wagner, der Sigmar Gabriel seine Bewunderung ausspricht, dass dieser sich tapfer “als Kanzlerkandidat der SPD” zur Verfügung stellt:
Andere Nachrichtenseiten zogen nach und beriefen sich dabei — mehr oder weniger deutlich — auf die “Bild”-Medien. Die “Huffngton Post” beispielsweise:
Und selbst das Team von stern.de, das sich aktuell zusammen mit den Print-Kollegen völlig zurecht für die Enthüllung des Gabriel-Rückzugs feiern lässt, übernahm vor zwei Wochen noch die “Bild”-Geschichte:
Auch die Nachrichtenagenturen berichteten, und so fand man den “Bild”-Fehler fast überall. Am 7. Januar, also zwei Tage vor der falschen Gabriel-Geschichte, feierte “Bild” übrigens auf der Titelseite einen “Riesenerfolg für BILD”:
Die Spitzenposition im “ZITATE-RANKING!” kommt nicht nur, aber auch daher, dass andere Medien Quatsch von “Bild” immer wieder ungeprüft übernehmen.
Dass Bild.de und Chefredakteur Julian Reichelt sich jetzt entschuldigen ist gut und verdient Respekt. Ad hoc fallen uns nur zwei Situationen ein, in der Reichelt ähnlich transparent reagiert hat: Als Bild.de mal bei einem “Tagesanzeiger”-Autoren ganze Passagen geklaut hatte, bat der Bild.de-Chef per Twitter um Entschuldigung; als Bild.de mal bei einem Zitat von Günter Wallraff eine nicht ganz unwesentliche kritische Stelle einfach weggelassen hatte, räumte Reichelt per Twitter einen Fehler ein. Gut möglich, dass es noch ein paar weitere Situationen geben mag. Wahnsinnig viele dürften es allerdings nicht sein.
Bei einer ganz ähnlichen Geschichte wie jetzt bei Sigmar Gabriel gab es zum Beispiele keine ähnliche Reaktion: “Bild” und Bild.de behaupteten Anfang Oktober vergangenen Jahres, dass Frank-Walter Steinmeier auf keinen Fall für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren werde:
Wenn heute Mittag die Spitzen von CDU, CSU und SPD im Kanzleramt zum Koalitionsgipfel zusammenkommen, wird es KEINE Einigung auf einen gemeinsamen Vorschlag geben. Vielmehr werden die zwei prominentesten Kandidaten aus dem Rennen genommen.
Der in fast allen Umfragen beliebteste Anwärter, Außenminister Frank-Walter Steinmeier (60, SPD), wird nicht aufgestellt, weil Kanzlerin Angela Merkel (62, CDU) klar sagt: DER NICHT!
Als dann rauskam, dass SPD und CDU Steinmeier doch als Kandidaten nominieren, gab es keine Korrektur der “Bild”-Medien, keine Entschuldigung von Julian Reichelt. Der falsche Artikel ist unverändert online.
Doch zurück zur Kanzlerkandidatur bei der SPD. Inzwischen steht fest, dass Martin Schulz für seine Partei als Spitzenkandidat bei der kommenden Bundestagswahl antreten wird.
Der “Spiegel” und “Spiegel Online” berichteten noch vor wenigen Wochen, Ende 2016, dass Schulz es nicht werden wird. Der “Spiegel” titelte etwas zurückhaltender:
Auch auf diese falsche Schlagzeile reagieren “Bild” und Bild.de nicht mit einer Richtigstellung. Dafür ist aber am frühen Abend die von Julian Reichelt angekündigte Aufarbeitung des Bild.de-Fehlers im Gabriel-Fall erschienen:
Warum? Ganz einfach: Sigmar Gabriel und seine Sprunghaftigkeit sind schuld:
Tatsächlich begleiten Gabriel seit jeher Vorwürfe, er sei politisch sprunghaft und persönlich nicht immer berechenbar. Dass er sich in der für die SPD so lebenswichtigen Frage der Kanzlerkandidatur auch kurzfristig noch einmal umentscheiden würde — vielleicht hätte auch BILD das ahnen können oder gar müssen.
Bei “Bild” und Bild.de haben sie offenbar endgültig das Interesse an sachlichen Debatten verloren:
Die Grünen-Vorsitzende Simone Peter hatte den Polizeieinsatz in der Silvesternacht in Köln stark kritisiert. Sie sagte der “Rheinischen Post”, dass das Polizei-Großaufgebot zwar Übergriffe deutlich begrenzt habe, allerdings …
“Allerdings stellt sich die Frage nach der Verhältnis- und Rechtmäßigkeit, wenn insgesamt knapp 1000 Personen allein aufgrund ihres Aussehens überprüft und teilweise festgesetzt wurden.”
Und:
“Völlig inakzeptabel ist der Gebrauch von herabwürdigenden Gruppenbezeichnungen wie ‘Nafris’ für Nordafrikaner durch staatliche Organe wie die Polizei.”
Für die “Bild”-Medien sind diese Aussagen “irre”. Anstatt sich ernsthaft inhaltlich mit ihnen auseinanderzusetzen, wird die Redaktion beleidigend: Simone Peter sei der Superlativ von “dumm” und — in Anlehnung an die kritisierte Abkürzung “Nafris”, die die Polizei für “Nordafrikanische Intensivtäter” nutzen soll — eine “GRÜn-Fundamentalistisch-Realitätsfremde Intensivschwätzerin”, eine “GRÜFRI”.
Wohlgemerkt: Es handelt sich hierbei nicht um einen Kommentar, sondern um einen Bericht. Den dazugehörigen Kommentar hat “Bild”-Chefin Tanit Koch geschrieben, die immerhin ohne Beleidigungen auskommst, Peters Reaktion aber “schäbig” nennt. “Bild”-Briefeschreiber Franz Josef Wagner nennt Simone Peter eine “Tugend-Tante”.
Pöbeln statt argumentieren, beleidigen statt debattieren, bei einem Thema, bei dem eine vernünftige Debatte wichtig sein dürfte. Denn Simone Peter ist mit ihrer Meinung nicht völlig allein. “Bild” schreibt selbst, dass die Kölner Polizei “den öffentlichen Gebrauch des Behörden-Begriffs ‘Nafri'” inzwischen bedauere, und dass sich das Bundesinnenministerium davon ebenfalls distanziert habe. Außerdem kommt der Grünen-Politiker Omid Nouripour zu Wort, der seiner Parteikollegin zwar widerspricht, den Begriff “Nafri” allerdings auch “sehr hässlich” findet. Hätten die “Bild”-Medien ein Interesse an einer ordentlichen Diskussion zum Polizeieinsatz in Köln, hätten sie zum Beispiel erwähnen können, dass Journalisten vor Ort durchaus Situationen beobachtet haben, in denen die Beamten vor allem aufgrund der Hautfarbe entschieden hätten, wer kontrolliert wird und wer nicht. Christoph Herwartz schreibt darüber bei n-tv.de, Sebastian Weiermann beim “Neuen Deutschland”. Sie hätten erwähnen können, dass manche in den kollektiven Zuschreibungen — “jeder, der in etwa so aussieht wie ein Täter des vergangenen Jahres, ist in diesem Jahr ein potentieller Täter” — einen Widerspruch zum Geist eines Rechtsstaats sehen. Christian Bangel hat dazu einen Kommentar bei “Zeit Online” geschrieben. Sie hätten die Grautöne, die es bei diesem Thema gibt, beschreiben, den wichtigen Austausch von Argumenten vorantreiben können.
Stattdessen beschimpfen die “Bild”-Medien eine Politikerin für eine geäußerte Meinung, die ihnen nicht passt. Natürlich darf man Simone Peters Kritik blöd finden und sie wiederum kritisieren. Mit Inhalten, eigenen Standpunkten, an der Sache orientiert. Das macht “Bild” aber nicht. Mit ihrer Titelzeile in der heutigen Ausgabe trägt die Redaktion stattdessen dazu bei, dass eine Beleidigungskultur salonfähig wird, vor der viele nach der Präsidentschaftswahl in den USA im vergangenen Jahr gewarnt haben.
Kurz nach Weihnachten hatten die Mitarbeiter von Bild.de und ihr Chef Julian Reichelt übrigens noch eine Überraschung parat:
Eine Redaktionssitzung bei Bild.de, ein Entschluss und — schwups — nie wieder Shitstorms.
Was das Portal eigentlich sagen will: Man werde in Zukunft für hitzige Debatten im Internet nicht mehr so schnell das Wort “Shitstorm” verwenden.
“Wir haben alle in den letzten Jahren etwas zu oft und auch zu dankbar über Shitstorms berichtet”, sagt Julian Reichelt, Chefredakteur von BILD Digital. Häufig sind es einige wenige anonyme Twitter-Accounts, die hinter vermeintlichen Trends oder Shitstorms stecken.
Für 2017 versprechen wir Ihnen, liebe Leser, einen entspannteren Umgang mit Shitstorms. Denn: Im Zeitalter von Twitter, Facebook und Instagram ist es selbstverständlich, dass die Leute ihre Meinung sagen und natürlich nicht immer einer Meinung sind. Eine Handvoll Tweets bedeuten aber keinen Shitstorm.
Dass “Bild” und Bild.de in diesem Jahr nicht mehr so schnell von “Shitstorms” sprechen wollen, schließt aber natürlich nicht aus, dass sie selber welche anzetteln oder befeuern. Nur drei Beispiele der inzwischen fast 1800 Kommentare bei Facebook zum “DUMM, DÜMMER, GRÜFRI”-Artikel von “Bild”:
Vllt sollte mal so ein mob über die rutschen
Geht doch ganz einfach. Die Frau an einer Laterne fesseln und begrapschen lassen. Wird ein Klassiker in der Pornoabteilung.
Soll sie sich nächstes Jahr alleine dort hin stellen. Ohne Polizei und ohne andere normale Menschen. Mal gucken wieviel von dieser Frau übrig bleibt.
Nachtrag, 17:32 Uhr: Bild.de hat sich weiter auf die Grünen im Allgemeinen und Simone Peter im Speziellen eingeschossen:
In einem Kommentar (“Erst Veggie, jetzt Nafri”) schreibt Nikolaus Blome, dass die Partei Deutschland blockiere. Simone Peter vergleicht er mit Erich Honecker:
Wie sagte Erich Honecker einst? “Vorwärts immer, rückwärts nimmer”. Er lebte in einer Blase, in der eigene Fehler per Definition ausgeschlossen waren. Es konnte nicht sein, was nicht sein durfte.
Nicht viel anders ticken jene Grünen auch, die Simone Peter vertritt.
In einem zweiten Artikel (“Wie tickt die GRÜFRI-Grüne?”) fragt Bild.de, ob Peter dem Druck Stand halten werde, der durch die Reaktionen auf ihre Kritik am Polizeieinsatz entstanden ist.
Interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens auch, wie “Bild” das Zitat von Simone Peter aus der “Rheinischen Post” umstellt und aus einer Frage eine Aussage macht. Die “Rheinische Post” zitiert Peter so:
“Allerdings stellt sich die Frage nach der Verhältnis- und Rechtmäßigkeit, wenn insgesamt knapp 1000 Personen allein aufgrund ihres Aussehens überprüft und teilweise festgesetzt wurden.”
“Bild” macht daraus:
“Wenn insgesamt knapp 1000 Personen alleine aufgrund ihres Aussehens überprüft und teilweise festgesetzt” würden, sei das nicht verhältnismäßig.
Ein großer Dank geht an alle Leser! Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten, ein paar schöne freie Tage und einen guten Start ins neue Jahr. Ein besonders großer Dank geht an all jene, die uns in diesem Jahr mit Hinweisen versorgt haben. Leider schaffen wir es zeitlich nie, allen nachzugehen. Vielen aber schon. Und deswegen geht ein ganz besonders großer Dank an diese Personen, deren Hinweise zu Blogeinträgen geführt haben:
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