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Wogegen sich Kai Diekmann wehrt VII

In “Bild” packten sie aus: Georg P. und Martin W., beides ehemalige “Schnüffler” der Gebühreneinzugszentrale GEZ, die die schmutzige Arbeit nicht mehr machen wollten. Und auch die Opfer kamen zu Wort, als “Bild” mehrere Tage lang groß und negativ über die Methoden der GEZ berichtete: Stefan O., Lothar S. und ein paar Leute, die nicht einmal Vornamen oder abgekürzte Namen trugen.

Die Kollegen vom NDR-Medienmagazin “Zapp” haben sich offenkundig geärgert über diese Kampagne, von der der Sender als Empfänger der Rundfunkgebühren betroffen ist: Sie werfen “Bild” eine Art “Rache” für das für ARD und ZDF positive Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vor. Sie beklagen, dass die Vorwürfe nicht überprüft werden konnten, weil sämtliche beteiligten Personen anonymisiert waren, (und verschweigen, dass natürlich auch der seriöse Journalismus mit anonymen Informanten arbeitet). “Zapp” reagierte mit einer besonderen Form von Satire, um zu zeigen, dass man mit der “miesen, unjournalistischen Methode” von “Bild”, wie es auf der “Zapp”-Homepage heißt, “alles behaupten kann, ohne es wirklich zu beweisen”: Das Magazin mischte echte Interviews, belegte Aussagen und objektive Fakten mit Zitaten mutmaßlich erfundener ehemaliger “‘Bild’-Mitarbeiter, die — wie die “GEZ-Schnüffler” von “Bild” — die schmutzige Arbeit nicht mehr machen wollten.

“Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann geht nun gegen diesen “Zapp”-Bericht vor – mit einem bemerkenswerten juristischen Dreh: Er kritisiert nicht, dass das Magazin so tut, als gebe es da ein paar “Bild”-Leute, die auspacken über die Methoden des Blattes. Er kritisiert, im Gegenteil, dass das Magazin deutlich den Eindruck erwecke, dass diese anonymen Ex-“Bild”-Mitarbeiter womöglich nur erfunden sind.

Für den “Zapp”-Zuschauer sei klar, dass in dem Fernsehbeitrag nur deshalb anonymisiert wurde, weil es die angeblichen Mitarbeiter gar nicht gibt. Dadurch suggeriere “Zapp”, dass auch die Aussagen der anonymen GEZ-Mitarbeiter in “Bild” fingiert seien.

Beim Landgericht Hamburg erwirkte Diekmann am 12. Oktober eine einstweilige Verfügung. Danach muss “Zapp” eine Gegendarstellung ausstrahlen, die auch deshalb ungewöhnlich ist, weil sie nicht die konkreten Aussagen des Magazins nennt und ihnen widerspricht (was in diesem Fall auch schwer wäre), sondern dem Eindruck, den die satirische Darstellung erweckt. Diekmann stellt in der Gegendarstellung fest:

Der genannten ‘BILD’-Berichterstattung lagen tatsächliche Aussagen ehemaliger GEZ-Mitarbeiter zugrunde.

Der NDR will gegen die einstweilige Verfügung Widerspruch einlegen.

“Bild” spielt Foul

Was denkt sich Ashkan Dejagah (21) nur dabei?

Das fragt “Bild” heute, weil der im Iran geborene Bundesliga-Profi seine Teilnahme am Länderspiel der deutschen U21-Mannschaft in Israel abgesagt hat. Aus “politischen Gründen”, wie er erklärt: “Jeder weiß, dass ich Deutsch-Iraner bin…”

Was denkt sich Ashkan Dejagah (21) nur dabei?

“Bild” schlägt folgende Antwort vor:

(…) die Absage legt den Eindruck nahe, dass Dejagah mit dem iranischen Machthaber Mahmud Ahmadinedschad sympathisiert. Der “Irre von Teheran” droht Israel mit der nuklearen Vernichtung. Außerdem hat er iranischen Sportlern ausdrücklich verboten, gegen israelische Athleten anzutreten.

Angesichts dieser Interpretation ist es natürlich kein Wunder, dass “Bild” zu dem Schluss kommt:

BILD meint: Wer ein Länderspiel in Israel aus politischen Gründen absagt, darf nie wieder für Deutschland spielen!

Was “Bild” nicht schreibt: Ashkan Dejagah hat Verwandte, die im Iran leben; sein Bruder spielt bei Paykan Teheran*. Es ist nicht auszuschließen, dass sie mit Sanktionen rechnen müssten, wenn Dejagah in Israel spielt. Er hat nicht nur einen deutschen, sondern auch einen iranischen Pass, und der Iran verbietet seinen Staatsbürgern die Einreise nach Israel. Dejagah muss damit rechnen, nicht mehr in den Iran zu seiner Familie reisen zu dürfen, wenn er an dem Spiel der U21 teilnimmt.

An all dem ändert sich nichts, wenn der Berliner CDU-Fraktionsvorsitzende Friedbert Pflüger ihm laut “Bild” verspricht, für ihn “würde in Israel alles für seine Sicherheit getan werden”.

Natürlich kann man Dejagahs Absage trotzdem falsch finden und von ihm eine schnelle Entscheidung verlangen, ob er in der deutschen oder der iranischen Nationalmannschaft spielen will. Aber man sollte diese Fakten kennen, bevor man sein Urteil fällt. Die “Bild”-Zeitung verschweigt sie und verhindert, dass ihre Leser überhaupt eine Grundlage haben, um die Frage fair zu beantworten:

Was denkt sich Ashkan Dejagah (21) nur dabei?

Mit Dank an farry2003.

*) Korrektur, 14. Oktober. Dejagah betont in einem Interview mit stern.de, dass sein Bruder nicht für den Teheraner Verein Paykan spielt, sondern in Berlin lebt. Wir sind einer offenbar weit verbreiteten Fehlinformation aufgesessen und bitten dafür um Entschuldigung.

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Mainstream? Nein danke!
(weltwoche.ch, Urs Paul Engeler)
Die Schweizer Medienszene ist eine Einöde. Statt Meinungsvielfalt herrscht -einfalt. Die Weltwoche setzt auf die Kraft des Kontrapunkts. Eine Rede.

Der p&k-Webseitentest 2007
(politik-kommunikation.de, die ganze Ausgabe als PDF-File, 3,35 MB)
politik&kommunikation hat die 2.456 Abgeordneten aus Bund und Ländern auf ihre Internettauglichkeit überprüft. Die Gewinner aus Bund und Ländern, der beste Länderfürst und Unterschiede zwischen Ländern und Parteien jetzt in der aktuellen politik&kommunikation – und natürlich hier im Internet.

?punkt.ch?: erfinderin des gedruckten call-in quiz
(benkoe.ch)
während die erstausgabe von ?punkt.ch? relativ klassisch daherkommt, zeigt man sich auf der rätsel-seite umso innovativer.

Berlin-Mitte, 12:00 Uhr
(fontblog.de)
“12:06 Uhr, Steve betritt die Bühne. Das iPhone kommt am 9. November in Deutschland auf den Markt, für 399,– Euro. Alle anderen Fakten sind weitgehend bekannt.”

Zwiebel-Routen
(jungle-world.com, Burkhard Schröder)
Wer will, kann völlig anonym im Internet surfen, keine verwertbaren Spuren hinterlassen und anonym oder unknackbar verschlüsselte E-Mails schreiben. Warum das kaum jemand macht? Das Problem dabei ist die Faulheit der User.

Trends in der Wörtermode
(zeit.de, Harald Martenstein)
“I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I.”

Enthüllt: Philippinen sind eigentlich Philipps

Eine “Sex-Umfrage”, über die Bild.de berichtet, fördert erstaunliche Ergebnisse zutage:

Die harten Fakten der Sex-Umfrage: 25 Prozent der Philippinerinnen haben schon versucht, ihren Penis zu vergrößern. In China sind es immerhin noch 21 Prozent.

Mit Dank an Vroni L., Daniel, Gecko, Said V., Matthias P., J.v.Z., Kalman G., Carsten K., Stefan N., Hermann B., René S., Stefan, Vuffi R. und Frank H.!

Nachtrag, 15.05 Uhr. Bild.de hat nochmal nachgesehen.

6 vor 9

ARD/ZDF-Onlinestudie 2007
(ard.de)
Über 40 Millionen Deutsche im Netz – Bisher nur eine Minderheit im “Mitmachnetz” Web 2.0 aktiv.
Mehr dazu auf www.ard-zdf-onlinestudie.de.

Kalte Fakten aus dem Knast
(sueddeutsche.de, Gunnar Herrmann)
Schweden hat einen TV-Skandal: Ein Reporter, bekannt für das Aufdecken von Justizirrtümern, soll Straftätern Berichterstattung versprochen haben – gegen Geld.

Wahrheitssuche statt Wahrheitsdiktat
(medienspiegel.ch, Peter Studer)
Der Präsident des Schweizer Presserats beleuchtet das “Schreiben, was ist”-Motto der Weltwoche.

?Google ist wie ein guter Freund?
(politik-digital.de)
Am 04. September2007 war Stefan Zwierlein vom Google Watch Blog zu Gast in der Blogsprechstunde von politik-digital.de und den Blogpiloten. Im Chat sprach er über die Beeinflussung von Lesern, die Angst vor Datenmissbrauch und kommende Dienste von Google.

Berliner Orgie
(plastikmaedchen.net)
In seinen ursprünglich für die Boulevardzeitung B.Z. verfassten Bordell-Tests entpuppt sich Thomas Brussig nicht nur als talentfreier Autor, sondern auch als rassistischer Sexist.

SpOn von Titanic-Agenten unterwandert?
(spreeblick.com)

medienlese – der Wochenrückblick

Kaum dachte der Verband Schweizer Presse (aktuelle Kampagne: Wa du wolle? Du finde!) öffentlich darüber nach, wie man auch so etwas Erfolgreiches wie Google News machen könnte, gab Google bekannt, keine Umwege mehr über Online-Portale machen zu wollen, sondern direkt auf Informationen von Nachrichtenagenturen zuzugreifen. VSP-Präsidiumsmitglied Norbert Neininger sagte persoenlich.com: “Wir sind der Meinung, dass Google mit seinem Newsdienst das Urheberrecht verletzt und unlauteren Wettbewerb betreibt”. Es gäbe “einen harten und einen weichen Weg”, dagegen vorzugehen, also Klage oder der Versuch einer Kopie. Google dagegen gibt an, diesen Schritt zu machen, da viele Online-Portale so oder so nur Agenturmeldungen umformulieren und sieht diesen Schritt als einen in Richtung “original content“. Wie es in einem Verlegerverband zu und her gehen kann, enthüllte Andreas Göldi. Ein bekannter Verlagsmanager sagte ihm, als er auf Details einer möglichen Internet-Plattform und den damit verbundenen Kundennutzen zu sprechen kommen wollte: “Herr Göldi, hier geht es nicht um Kunden.“.

Read On…

Verbesserungen bei der Pflege — “Bild” geschockt

Noch bevor heute um elf Uhr der Prüfbericht des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) offiziell vorgestellt wurde, hatte “Bild” schon in ihm, nun ja: geblättert und eine riesige Titelgeschichte daraus gemacht (siehe Ausriss).

Die Zeitung zitiert einige schockierende Fakten aus dem 212 Seiten langen Bericht. Genauer: von den Seiten 66 und 67. Zum Beispiel diese:

  • In Heimen wird jeder dritte Patient (35,5 %) nicht häufig genug umgebettet. Folge: Er liegt sich wund (Dekubitus). (…)
  • Jeder dritte Pflegefall (…) bekommt nicht genug zu essen und zu trinken! Grund: Zeitnot. Dass die Pflegebedürftigen rapide an Gewicht verlieren, stellt das Pflegepersonal angeblich nicht fest.

Um mit der guten Nachricht anzufangen (die für alle Betroffenen eine schlechte ist): die Zahlen stimmen. Aber eben nur die Zahlen an sich.

Zum Dekubitus heißt es im Bericht des MDS ausdrücklich:

Bei 35,5 % der Personen bestanden Defizite. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass ein Dekubitus entstanden sein muss. Gemeint ist vielmehr u.a., dass ein Dekubitusrisiko nicht ermittelt oder nicht erkannt worden ist, dass keine prophylaktischen Maßnahmen geplant oder keine entsprechenden Hilfsmittel eingesetzt worden sind.

(Alle Hervorhebungen von uns)

Der Anteil der Patienten, bei denen solche Defiziten bei der Prophylaxe gegen das Wundliegen bestanden, ist sicherlich schockierend hoch. “Bild” unterschlägt aber, dass diese Anteil gegenüber der letzten Studie deutlich gesunken ist: um über sieben Prozentpunkte.

Zur Ernährung steht im Bericht:

Bei 65,6 % der im 1. HJ 2006 in die Prüfung eingezogenen Bewohner lagen bei der Ernährung und Flüssigkeitsversorgung keine Qualitätsprobleme vor. Bei 34,4 % der Personen wurden Mängel festgestellt. Auch hier sind diese Mängel nicht unbedingt gleichbedeutend mit einer eingetretenen Unterernährung oder einer Dehydratation.

Eine Einschränkung, die “Bild” ebenso unterschlägt wie den Hinweis, dass sich der Anteil der Defizite sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Pflege verringert hat. Und das gilt (wenn auch in einem Fall nur um 0,1 Prozentpunkte) für jede einzelne Zahl, die “Bild” heute präsentiert. “Bild” schreibt:

Ihren letzten Pflege-Prüfbericht hatten die Krankenkassen 2004 vorgelegt. Schon damals eine Bilanz des Grauens!

Geändert hat sich wenig.

Nun könnte man über die Bedeutung des Wörtchens “wenig” sicherlich lange diskutieren und beim Thema Pflege ist wohl jedes “Defizit” eines zuviel. Allein: “Bild” reduziert die durchaus vorhandene Verbesserung der Situation auf einen Satz mit vier Wörtern.

Entsprechend verärgert war man beim MDS über die eigenwillige Interpretation der “Bild”-Zeitung seines Berichts, die von fast allen Nachrichtenagenturen unter Überschriften wie “‘Bild’: Neuer Prüfbericht der Krankenkassen deckt Pflege-Skandal auf” verbreitet wurden, bevor der MDS widersprechen konnte. “Spiegel Online” zitiert den MDS-Geschäftsführer Peter Pick mit den Worten:

“Im Vergleich zum ersten Bericht vor drei Jahren gibt es bei allen Versorgungskriterien Verbesserungen.”

“Bild”-Leser können das nicht einmal ahnen.

Danke an Michael R., Florian S., Jenny R., Benjamin S. und Susann für die sachdienlichen Hinweise.

6 vor 9

Skepsis in Russland
(sueddeutsche.de)
“Im Fall der Journalistin Politkowskaja feiert die russische Staatsanwaltschaft die Aufklärung des Verbrechens – die russische Presse hat Zweifel.”

Feindbild Google
(faz.net-Blog, Holger Schmidt)
“Deutsche Medienmanager prügeln auf Google ein. ?In zehn Jahren ist Google tot”, behauptet Verleger Christian DuMont Schütte, ohne allerdings seine Aussage zu begründen. […] Ohne Googles Marktmacht herunterreden zu wollen, sollten ein paar Aussagen mit den Fakten konfrontiert werden”.

Schweizer Medienhäuser planen Konkurrenz zu Google News
(persoenlich.com)
“Unabhängig vom Ausgang der Verhandlungen mit Google Schweiz plant ein Verbund von sieben deutschschweizer Medienhäusern, eine Konkurrenz-Website zu google.news zu lancieren”.

10 Questions with Rafat Ali
(thepomoblog.com, Terry Heaton)
Ein E-Mail-Interview mit Rafat Ali, dem Betreiber von paidcontent.org. “PaidContent.org is the premier aggregator of news about where the money?s going in media.”

Report recherchiert offen
(notes.computernotizen.de, Torsten Kleinz)
“Eben hab ich es auf der Webseite von Report Mainz gesehen: Die Redaktion stellt im Internet zusätzliche Originaldokumente bereit. Spannend.”

Blogstats revisited – Bestandsaufnahme nach 40 Monaten
(wortfeld.de, Alexander Svensson)
“Wie viele von den damals unter den Blogstats.de Top 50 geführten Bloggern sind mittlerweile clean und wie viele bloggen auch heute noch?”

Wie man aus einem Edeka einen Elefanten macht

“Bild” vermeldet heute überregional eine Neuigkeit*:

Neu im Supermarkt!
Bezahlen mit Fingerabdruck

Bargeldlos bezahlen ohne Kredit- oder EC-Karte? Ein Edeka-Markt in Bocholt (NRW) macht das jetzt möglich! Der Fingerabdruck genügt …

Is’ ja ‘n Ding — vor allem, wenn man bedenkt, dass “Bild” bereits am 12. März 2005, also vor ungefähr zweieinhalb Jahren, auf der Titelseite Folgendes zu berichten wusste:

Im Edeka-Markt in Rülzheim (Rheinland-Pfalz) können Kunden jetzt in einer Testphase per Fingerabdruck bezahlen.

Und die “Süddeutsche Zeitung” [pdf] berichtete bereits im vergangenen Januar — wenngleich eher so nebenbei:

In Straubing, Ingolstadt, Saaldorf und Bergen kann man bei Edeka per Fingerabdruck bezahlen.

Noch eindrucksvoller aber wirkt das heutige “Ein Edeka-Markt (…) macht das jetzt möglich!” der “Bild”-Zeitung nach einem Blick auf die Website des Fingerabdruckscannerfabrikanten, wonach biometrisches Bezahlen u.a. beim Edeka in Albbruck, Altdorf, Armorbach, Aulendorf, Baden-Baden Lichtental, Dahn, Dogern, Dossenheim, Dunningen, Eisingen, Erbach, Filderstadt/Bonlanden, Freiburg, Fürth, Großen-Buseck, Großsachsenheim, Görwihl, Hauenstein, Heubach, Iggingen-Brainkofen, Kirchzarten, Kleinglattbach, Konstanz, Neresheim, Neu-Anspach, Newel-Butzweiler, Oberkirch/Zusenhofen, Ötisheim, Pirmasens-Ruhbank, Pliezhausen, Rastatt, Reichenbach, Rimbach, Rottweil, Rudersberg, Römerberg, Salmtal-Salmrohr, Schömberg, Staufen, Steinbach, Stutensee-Büchig, Trier-Ehrang, Trierweiler, Villingen-Schwenningen, Waldshut-Tiengen, Weilheim Teck, Weissach i.T., Weissenbach und Wiesbaden möglich ist — weshalb es auch auf der Edeka-Website heißt:

Im ganzen Einzugsgebiet der EDEKA Südwest kann man bereits in 50 Märkten per Fingerabdruck bezahlen. “Das ist ein richtiger Boom”, so Fitterer [ein Filialleiter].

Immerhin: Edeka hat bundesweit 8.581 Filialen (Stand 2006 [pdf]). Sollte sich der Fingerabdruck-“Boom” fortsetzen, ist bei “Bild” also mit weiteren 8.579 “Neu im Supermarkt”-Meldungen zu rechnen.

Mit Dank an Nahne J. für Hinweis und Scan!

*) Die eigentliche Neuigkeit besteht offenbar darin, dass der Edeka-Laden in Biemenhorst bei Bocholt als erster Lebensmittelmarkt in Nordrhein-Westfalen das Bezahlen per Fingerabdruck eingeführt hat. Die Lokalpresse berichtete darüber bereits vor zehn Tagen. Soviel dazu.

Kurz korrigiert (440)

Mag sein, dass China “uns” im nächsten Jahr überholt und “Export-Weltmeister” wird. Das prognostiziert jedenfalls eine Umfrage des Industrie- und Handelskammertages (DIHK), aus der “Bild” heute eine gewaltige Schlagzeile gemacht hat. Darunter “erklärt” das Blatt die “neue SUPERMACHT CHINA”:

Keine andere Wirtschaft wächst so explosionsartig! Wachstum derzeit: 11,9 % (Deutschland 0,5 %).

Da waren die Wirtschaftsexperten von “Bild” anscheinend so beeindruckt von dem asiatischen Überholmanöver, dass sie sicherheitshalber noch Äpfel mit Sojasprossen verglichen. Die chinesische Zahl beschreibt das Wachstum in einem Jahr, die deutsche in einem Quartal. Innerhalb eines Jahres wächst das deutsche Bruttoinlandsprodukt aktuell immerhin um 3,3 Prozent.

PS: Und wenn “Bild” schon eine Rangliste der am explosionartigsten wachsenden Wirtschaften der Welt aufstellen will, lägen da genau genommen sogar noch so unwahrscheinliche Kandidaten wie Aserbaidschan, Äquatorialguinea und einige andere vor China.

Vielen Dank an Joachim L.!

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