Archiv für April 23rd, 2024

Journalismus stirbt im Kleinen, EU ermittelt, Sparmaßnahmen

1. “Würde mir stärkeren Innovationsgeist wünschen”
(deutschlandfunk.de, Christoph Sterz & Martin Krebbers, Audio: 7:59 Minuten)
In den vergangenen Wochen haben Medien wie die “Hamburger Morgenpost”, die “Süddeutsche Zeitung” und der “Kölner Stadt-Anzeiger” harte Sparmaßnahmen und Kürzungen angekündigt. Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, hält massive Kürzungen für den falschen Weg: “In dieser Transformationssituation gilt es zu investieren, Digitalisierungsoffensiven zu machen, umzustellen auf neue Produkte, neue Geschäftsmodelle und hier würde ich mir einen noch stärkeren Innovationsgeist wünschen.”

2. Der Journalismus stirbt im Kleinen – und mit ihm die Demokratie
(republik.ch, Philipp Albrecht & Dennis Bühler)
Vielerorts steckt der klassische Lokal- und Regionaljournalismus in der Krise, auch in der Schweiz. Das Schweizer Online-Magazin “Republik” hat zum inzwischen vierten Mal untersucht, wie viele Journalistinnen und Journalisten dort ihren Beruf aufgegeben haben – und warum: “Mit welchen Schwierigkeiten haben sie zu kämpfen? Weshalb flüchten so viele aus dem Beruf? Und was sind die Folgen für die Demokratie, wenn sich der Niedergang des Journalismus fortsetzt?”

3. EU leitet neue Ermittlungen gegen Tiktok ein
(faz.net)
Die Europäische Union hat eine Untersuchung gegen die Videoplattform TikTok eingeleitet, weil das Bonusprogramm der neuen App TikTok Lite möglicherweise gegen den europäischen Digital Services Act verstößt. Zuvor hatte die EU das Unternehmen bereits aufgefordert, ein Risikoprofil für die neue App vorzulegen. Mit den neuen Ermittlungen steige der Druck: Sollte TikTok nicht innerhalb von 24 Stunden reagieren, könnten die Behörden Strafzahlungen verhängen.

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4. Comedians sind keine Intellektuellen
(setup-punchline.de, Bernhard Hiergeist)
In seinen empfehlenswerten “Noten zur Comedy” (auch als Newsletter zu beziehen) nimmt Bernhard Hiergeist unregelmäßig ein aktuelles Thema aus dem Bereich Comedy unter die Lupe. In der aktuellen Ausgabe kritisiert er den Auftritt des Kabarettisten Florian Schröder bei Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt und dessen Krawallportal “Nius”: “Florian Schröders Auftritt war einer der vielen, vielen Momente in den vergangenen Jahren, die vor Augen führen: Kabarettisten, Comedians, Bühnenkünstler sind keine Intellektuellen. Manche halten sich dafür, aber meistens verheben sie sich böse. Sie sind keine Intellektuellen. Sie sind es auf jeden Fall nicht kraft ihrer Comedy, nicht kraft ihres Könnens oder ihrer Performance. Nur weil jemand sehr gut darin ist, Gedanken aufzubereiten und strukturiert zu vermitteln, bedeutet das nicht, dass diese Gedanken selbst in irgendeiner Weise klug wären.”

5. Morten Wenzek vom “Tagesspiegel” gibt 6 Tipps für Social Media – der 3. wird Dich schocken.
(turi2.de, Morten Wenzek)
“turi2” hat den Social-Media-Verantwortlichen des “Tagesspiegels”, Morten Wenzek, nach dessen sechs besten Tipps für eine erfolgreiche Social-Media-Strategie gefragt. Wenzeks Ratschläge reichen vom Verwenden von Memes, um Inhalte attraktiver zu machen, über den strategischen Einsatz von “Link in Bio”, um Abonnements zu fördern, bis hin zur Diversifizierung der Präsenz auf verschiedenen Plattformen, um Reichweitenverluste zu vermeiden.

6. Auf die Augen statt nur die Ohren
(taz.de, Volkan Ağar)
Volkan Ağar fasst seine Eindrücke vom diesjährigen Podcast-Treffen “All Ears” von Spotify zusammen. Sahar ­Elhabashi, Vize­chefin der Podcast-Abteilung bei Spotify, setze vor allem auf den Wachstumsmarkt der Videopodcasts; bereits drei der Top-10-Podcasts seien Videopod­casts. Ağar vermutet ganz handfeste Gründe für diese Vorliebe: “Der Werbemarkt für Video­inhalte ist um ein Vielfaches größer als jener für Audioinhalte. Außerdem: Wenn Pod­casts jetzt ein Bewegtbild hinzubekommen, sind sie dann nicht einfach gute, alte Videos, die nun wirklich nichts Neues sind?”