Suchergebnisse für ‘exklusiv’

Ferda Ataman, Familie Nannen wehrt sich, Verpixelungs-Luftnummer

1. Die Verleumdung der Ferda Ataman
(stephananpalagan.de)
Gegenüber der designierten Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung Ferda Ataman werden in Medien zahlreiche Vorwürfe erhoben. Stephan Anpalagan spricht von einer Kampagne gegen Ataman und hat die Texte einer Analyse unterzogen. Sein Fazit: “Nahezu alle Beiträge sind falsch, ausnahmslos alle Bezichtigungen, die ich bisher gelesen habe, sind geprägt von falschen Tatsachenbehauptungen. Ein veritabler Anteil der Texte würde einer juristischen Prüfung nicht standhalten. Vieles klingt dennoch plausibel. Manches wird durch Wiederholung leicht verdaulich. Ausnahmslos alles führt zu Klicks, Reichweite und Werbeeinnahmen. Und dazu, dass die Kritiker Atamans prominent in den Medien auftauchen.”

2. Familie Nannen droht dem NDR mit Klage
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Die Familie Nannen wehrt sich gegen Beiträge der NDR-Formate “Zapp” und “Strg_F”, welche sich mit der NS-Vergangenheit des “Stern”-Gründers Henri Nannen beschäftigen. Anders als vom NDR behauptet, habe Henri Nannen antisemitische Flugblätter nicht mitgestaltet. Laut Medienanwalt Christian Schertz, der die Familie Nannen vertritt, sei es “offensichtlich, dass hier Mindeststandards der journalistischen Sorgfaltspflicht verletzt wurden”. Gegenüber dem Branchendienst “kress” erklärt der NDR: “Wir weisen diese schlichte Behauptung klar zurück. Den Beiträgen des NDR liegen eigene juristisch geprüfte und ausführlich dokumentierte Recherchen zugrunde.”

3. “Achtung, Reichelt!” – Ex-“Bild”-Chef startet YouTube-Show
(meedia.de, Stefan Winterbauer)
Der wegen Machtmissbrauch bei Springer geschasste Ex-“Bild”-Chef Julian Reichelt hat ein eigenes Youtube-Format gestartet und dafür sogar die obersten Knöpfe seines Hemdes geschlossen und eine Krawatte umgebunden. Wer sich wundert, dass der Kanal bereits von mehr als 20.000 Personen abonniert wurde: Reichelt hat einen Fan-Account übernommen, auf dem bislang vor allem seine Handy-Videos landeten, berichtet Stefan Winterbauer.

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4. Mutmaßlicher Mörder der Journalistin Caruana Galizia gesteht Tat in Interview
(spiegel.de)
Vor etwa fünf Jahren wurde auf Malta die Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia ermordet. Nun habe einer der Hauptangeklagten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erstmals zugegeben, das Auto der Reporterin in die Luft gesprengt zu haben. Er habe außerdem angedeutet, dass er gegenüber dem Richter auch weitere Beteiligte sowie zwei ehemalige Minister des Inselstaats belasten werde.

5. Wüste Zeiten
(sueddeutsche.de, Jürgen Schmieder)
Jürgen Schmieder berichtet für die “Süddeutsche Zeitung” von Los Angeles aus über die USA. In seinem neuesten Beitrag geht es um das große Zeitungssterben: “Seit 2005 wurden in den USA etwa 2500 Lokalzeitungen eingestellt, in den kommenden drei Jahren sollen noch einmal 500 wegfallen. Was bedeutet das für Land und Leute?”

6. Zensiertes, oder: Die Große Färöer-Verpixelungs-Luftnummer
(noemix.wordpress.com, Michael Nöhrig)
Immer wieder berichten Medien über Orte, die Google Maps hinter einer Verpixelung verstecken soll, darunter eine angebliche Militärbasis auf den Faröer-Inseln. Michael Nöhrig hat sich gefragt, was an dem Geraune dran ist, und kommt zu einer Antwort, die kein gutes Licht auf die den Mythos weitertragenden Medien wirft.

Funkes Hellseh-Business, Assange-Berichterstattung, “Hype & Hustle”

1. Dank Soraya: Niemand kann so gut schlecht in die Zukunft sehen wie “Echo der Frau”
(uebermedien.de, Mats Schönauer)
Die Funke Mediengruppe hat für ihre Klatschblätter seit zwei Jahrzehnten eine “Hellseherin” am Start, die mit “durchwachsener Erfolgsbilanz” (Zitat eines Funke-Sprechers) zu beiderseitigem Vorteil in die Glaskugel schaut: Die Funke-Blätter bekommen Sensationsmeldungen, die “Hellseherin” möglichen Kundenzulauf. Mats Schönauer hat dem Verlag eine Reihe von Fragen geschickt und sich wegen einer Funke-Schlagzeile an den Deutschen Presserat gewandt. Die Reaktion des Funke-Imperiums fiel erstaunlich aus.

2. Gegen transfeindliche Medienberichte
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Mehrere Organisationen haben eine Petition gegen transfeindliche Medienberichterstattung gestartet: “Zunehmend werden Medienbeiträge veröffentlicht, in denen von ‘Trans* als Trend’, von angeblich unsicheren Frauenschutzräumen, von einer sogenannten ‘Trans*-Ideologie’ oder von ‘Mädchen, die keine Mädchen sein wollen’ die Rede ist. Diese Berichterstattungen gehen soweit, die Existenz von trans* Personen zur Debatte oder sogar in Frage zu stellen. Sie schüren Ängste und Hass gegenüber trans* Personen, ihrer rechtlichen Anerkennung und gesellschaftlichen Gleichstellung, indem diese als ‘gefährlich’ für die Mehrheitsbevölkerung dargestellt werden.”

3. Warum Julian Assange nur wenig Unterstützung erhält
(infosperber.ch, Rainer Stadler)
Im Fall von Julian Assange seien die Reaktionen aus der Medienwelt auffällig “lau”, die Solidarität sei äußerst schwach ausgefallen, findet Rainer Stadler. In seiner Analyse stellt er Überlegungen an, woran das liegen könnte.

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4. Pinar Atalay in der Hörbar Rust
(radioeins.de, Bettina Rust, Audio: 1:18:53 Stunden)
Die Journalistin Pinar Atalay moderierte viele Jahre die “Tagesthemen” im Ersten, bis sie im vergangenen Sommer zu RTL wechselte. Dort steht sie unter anderem für “RTL aktuell” und das neue Nachrichtenjournal “RTL Direkt” vor der Kamera. In der “Hörbar Rust” erzählt Atalay von ihrer Herkunft, den Umgang mit Interviewgästen und den aktuellen täglichen Herausforderungen in ihrem Job.

5. Wie Medien besser über Traumatisierendes berichten
(deutschlandfunk.de, Stephan Beuting, Audio: 34:15 Minuten)
“Wie können Medien über Missstände bei sensiblen Themen berichten, notwendige Informationen vermitteln und dennoch die Bedürfnisse von traumatisierten Menschen berücksichtigen?” Über diese Fragen diskutieren eine Deutschlandfunk-Hörerin, die Psychologie-Professorin Rita Rosner, Journalismus-Trainerin Fee Rojas und Stephan Beuting aus der Dlf-Medienredaktion.

6. Sie sind so frei
(sueddeutsche.de, Clara Meyer)
Im Doku-Podcast “Hype & Hustle – Die OnlyFans Revolution” (exklusiv bei Spotify) geht es um den Aufstieg der Monetarisierungsplattform OnlyFans, die vielen Sexarbeiterinnen und -arbeitern ein neues Geschäftsmodell bietet. Clara Meyer hat sich die sechs Folgen angehört. Ihr Fazit: “Hype & Hustle bietet das nötige Hintergrundwissen zu der Plattform, unterhaltsam und unaufgeregt aufbereitet.”

Österreichs Absturz, Qualitätssiegel, “GNTM” erfolgreicher denn je

1. Österreichs freie Presse in Gefahr
(taz.de, Ralf Leonhard)
In der neuen Pressefreiheits-Rangliste von “Reporter ohne Grenzen” stürzt Österreich von Platz 17 auf Platz 31 ab. Innerhalb der EU stünden nur Slowenien (54), Italien (58) und Ungarn (85) noch schlechter da. Ralf Leonhard fasst die Gründe für die unheilvolle Entwicklung in Österreich zusammen.

2. Die Wahrheit über das sensationelle “exklusive Foto” vom abgefangenen “Russen-Flieger”
(uebermedien.de, Frederik von Castell)
“Deutsche Eurofighter – bewaffnet mit Luft-Luft-Raketen – drängen einen Russen-Flieger ab. BILD liegt jetzt exklusiv ein Foto dieser Abfang-Aktion vor – aufgenommen aus einem der Eurofighter” krakeelte “Bild” im Netz und präsentierte stolz das dazugehörige Bild. Frederik von Castell ist der vermeintlichen Sensation für “Übermedien” nachgegangen.

3. “Unabhängige Berichterstattung steht nicht im Dienste einer Kriegspartei”
(fr.de, Katja Thorwarth)
“Machen die deutschen Medien derzeit bezüglich des Ukraine-Kriegs einen guten Job?” In der “Frankfurter Rundschau” spricht Katja Thorwarth mit dpa-Nachrichtenchef Froben Homburger über neutrale Kriegsberichterstattung, Framing und Propaganda in den Medien.

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4. “GNTM” ist erfolgreicher denn je – dank einer überlegten Strategie
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Heidi Klums Castingshow “Germany’s Next Topmodel” erfreut sich auch in der 17. Staffel großer Beliebtheit. Das liege auch daran, dass in der Unterhaltungsshow zusätzlich zur eh schon bestehenden Diversität Frauen um die 20 mit Frauen über 60 um den Titel konkurrieren, kommentiert Joachim Huber: “Die Werbebuchungen schauen sich gigantisch an, zuweilen ist es schwer, die Show zwischen den Spots zu finden. Bei ‘GNTM’ funktionieren die Aufmerksamkeits- wie die Eitelkeitsökonomie gleichermaßen. In der Perspektive professionellen, kommerziellen Fernsehens geht es kaum besser.”

5. Bundestagsabgeordnete fordern fraktionsübergreifend Assanges Freilassung
(spiegel.de)
Eine Gruppe von 37 Bundestagsabgeordneten von FDP, SPD, Grünen und der Linken fordert, die Auslieferung des WikiLeaks-Gründers Julian Assange von Großbritannien an die USA zu stoppen und hat sich mit einem offenen Brief an 24 Mitglieder des britischen Parlaments gewandt.

6. Ob Dr. Who oder Dr. Dre – Hauptsache Arzt!
(youtube.com, Walulis Story – SWR3, Video: 9:04 Minuten)
In der “Walulis Story” geht es aktuell um die angeblichen Qualitätssiegel für “Top-Mediziner” und andere Institutionen, die vom “Focus” vergeben werden – wobei man besser sagen müsste: verkauft werden.

Fall Reichelt auch Fall Döpfner, DW Moskau, WDR-Social-Media-Regeln

1. Wie Döpfner den Fall Reichelt kaschieren wollte
(sueddeutsche.de, Laura Hertreiter)
Die “Financial Times” hat eine Recherche über den Umgang des Springer-Konzerns mit dem Fall Reichelt veröffentlicht, die den Verlag und dessen Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner schwer belastet. Laura Hertreiter fasst die wichtigsten Recherergebnisse zusammen.
Unbedingt hörenswert dazu das Deutschlandfunk-Interview mit Olaf Storbeck, einem der Autoren des “FT”-Artikels: “Es gab den Plan, zum Gegenangriff überzugehen” (deutschlandfunk.de, Bettina Schmieding, Audio: 8:14 Minuten).

2. DW Moskau berichtet, was man in russischen Medien kaum noch erfährt
(uebermedien.de, Gemma Pörzgen)
Der russische Staatssender RT darf in Deutschland nicht senden – es liegt keine entsprechende, nötige Lizenz vor. Das hat zu einer Art Retourkutsche geführt: Russland hat dem deutschen Auslandssender Deutsche Welle vorige Woche ein Sendeverbot erteilt. Osteuropa-Kennerin Gemma Pörzgen macht sich Sorgen: “Sollte der Sender in Russland zum ‘ausländischen Agenten’ erklärt werden, könnte das auch bittere Konsequenzen für die rund 80 russischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Bonner Senderzentrale haben, die bisher ohne Schwierigkeiten zwischen beiden Ländern hin- und herreisen und in Russland Familie und Freunde haben.”

3. Teils hochproblematisch
(taz.de, Peter Weissenburger)
Und noch einmal die Deutsche Welle: Wie gestern in den “6 vor 9” berichtet, trennt sich der Sender nach einem Bericht einer Untersuchungskommission von fünf Mitarbeitern seiner Arabisch-Redaktion. Um derlei Situationen in der Zukunft gar nicht erst entstehen zu lassen, wolle die Deutsche Welle mit einem Zehn-Punkte-Plan reagieren. “taz”-Redakteur Peter Weissenburger sieht vor allem den Intendanten Peter Limbourg in der Pflicht: “Nun ist Limbourg auf Bewährung – muss die versprochene Transparenz umsetzen. Darf den Sender nicht zurückfallen lassen in einen Modus des Abwiegelns und Beschweigens. Der Vertrauensvorschuss, den ein deutsches öffentlich-rechtliches Medium im Gegensatz zum russischen Regierungssender RT genießt, gilt nicht ewig.”

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4. “So geht es einfach nicht mehr weiter” – Ein Arthouse-Verleih in der Pandemie
(out-takes.de, Björn Koll)
In einem offenen Brief hat sich der Geschäftsführer eines Filmverleihs die Verzweiflung über die Unsinnigkeiten des Fördersystems von der Seele geschrieben: “Niemand hatte und hat wirklich Lust, sich mit den Auswertungsproblemen des deutschen Films zu beschäftigen. Filmverleih war nie sexy und wird es nie sein. Und niemand analysiert wirklich die Folgen der Pandemie. In dilettantischer Flickschusterei wird ein bestimmtes Verleiher-Produzenten-Klientel bei Laune gehalten, deren Produktionen und Releases Unsummen an Steuermitteln verschlingen und die dann mit den teuer erkauften Besucherzahlen pseudo-erfolgreich sind. Und anstatt dass sich da jetzt jemand schützend vor die Kultur stellt und überhaupt mal eine Definition versucht, was Filmkultur überhaupt ist oder sein könnte … Pustekuchen.” Lesenswert, auch weil konkrete Zahlen genannt werden.

5. Exklusiv: Pläne für verschärfte Social-Media-Regeln beim WDR [Update]
(netzpolitik.org, Leonhard Dobusch)
Beim WDR gibt es Pläne für eine neue “Social Media Dienstanweisung”, die wegen einer möglichen Einschränkung der Meinungsfreiheit zu Bedenken bei Personalrat und Redakteurvertretung führen. Leonhard Dobusch kommentiert die in der Kritik stehenden Passagen und merkt an, was dem Regelwerk fehlt. Dem Beitrag ist ein Hinweis auf eine Stellungnahme des WDR angefügt.

6. Neil Young rät Spotify-Beschäftigten zur Kündigung: “Haut von diesem Ort ab, bevor er eure Seele auffrisst”
(rnd.de)
In Reaktion auf die Corona-Falschbehauptungen des hochbezahlten Spotify-Podcasters Joe Rogan, hatte der Musiker Neil Young seine Songs vom Streamingdienst abgezogen. Nun legt Young in einer Stellungnahme nach und rät den Spotify-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern zur Kündigung: “Haut von diesem Ort ab, bevor er eure Seele auffrisst”.

KW 05/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Radikal komisch – Die Macht der Satire
(ardmediathek.de, Alexander C. Stentzel & Lukas Mayer, Video, drei Folgen je 30 Minuten)
Welche Bedeutung hat politische Satire heute? Dieser Frage geht der Hessische Rundfunk in der dreiteiligen Serie “Radikal komisch” nach. In Folge 1 geht es um die Lust am Tabubruch, in Folge 2 heißt es: Alles ist Satire, und Folge 3 handelt von der Macht der Satire. Unterhaltend und informativ umgesetzt, mit vielen Szenegrößen und Satire-Promis.

2. Interview mit Kulturzeit zu Joe Rogan und Spotify
(youtube.com, Michael Seemann, Video: 7:12 Minuten)
In der 3sat-Sendung “Kulturzeit” kommentiert Michael Seemann die Kontroverse um den US-amerikanischen Podcaster Joe Rogan und Spotify. Rogan hatte über seinen Spotify-Podcast Falschinformationen zum Coronavirus und zu Impfungen verbreitet. Das ist von besonderer Relevanz, denn Rogan ist nicht irgendein Podcaster, sondern wird millionenfach gehört und wurde von Spotify exklusiv für stolze 100 Millionen Dollar verpflichtet.
Dazu auch ein Lesetipp: Warum sich Spotify aus der Affäre ziehen will (netzpolitik.org, Olaf Pallaske).

3. Ferngespräche: Kasachstan
(radioeins.de, Holger Klein, 53:05 Minuten)
Beim Korrespondenteninterview von radioeins ist Oliver Soos zu Gast, der eigentlich Reporter für Brandenburger Landespolitik beim rbb-Hörfunk und bei rbb24 ist, aber zufällig in Kasachstan zu Gast war, als dort die Unruhen im Januar 2022 stattfanden. Holger Klein hat Soos kurz vor dessen Rückkehr zu den Erlebnissen vor Ort und zur Situation im Land befragt.

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4. Stammgast Sven Schmidt: “Streaming-Startup von Axel Springer ist zum Scheitern verurteilt”
(omr.com, Philipp Westermeyer & Sven Schmidt, Audio: 31:12 Minuten)
Lange ist gerätselt worden, was Christian Seifert nach seinem Abschied als Chef der Deutschen Fußball Liga macht. Nun ist klar: Er plant mit Axel Springer einen Streamingdienst für Sportarten wie Handball, Eishockey oder Basketball – aber ohne Fußball. Philipp Westermeyer und Sven Schmidt analysieren die Pläne und deren Erfolgsaussichten. Außerdem sprechen sie darüber, warum der Sport-Streamingdienst DAZN seine Preise verdoppelt.

5. Radio als Volkspädagoge: Versucht der Deutschlandfunk seine Hörer zu erziehen?
(deutschlandfunk.de, Brigitte Baetz, Audio: 34:31 Minuten)
Deutschlandfunk-Hörer Manfred Schreiber hat sich beim Sender gemeldet. Er habe häufiger den Eindruck, dass ihm Medien, und vor allem der Deutschlandfunk (DLF), vorschreiben möchten, was er zu denken habe. Darauf hat ihn der Sender zum Gespräch eingeladen. In der Diskussionsrunde außerdem dabei: Karin Fischer, Leiterin Aktuelle Kultur im Deutschlandfunk, der Kommunikationswissenschaftler Martin Emmer von der FU Berlin und Brigitte Baetz aus der DLF-Medienredaktion.

6. Margret Albers: Initiative “Der besondere Kinderfilm”
(wiesoweshalbwarum.podigee.io, Thomas Hartmann, Audio: 1:20:05 Stunden)
Kindermedien-Podcaster Thomas Hartmann unterhält sich mit Margret Albers, der Projektleiterin der Initiative “Der besondere Kinderfilm”, einem Förderprogramm für originäre Kinderfilmstoffe. Im Gespräch geht es nicht nur um die komplexen Strukturen der Initiative, sondern auch um die Merkmale eines besonderen Kinderfilms, um kindliche Heldenreisen und um die Gemeinsamkeiten von Horror- und Kinderfilmen.

“Querdenker” am Weihnachtstisch, Digitaler Ermittler, Zwist um RT

1. Was tun mit Querdenkern am Weihnachtstisch?
(deutschlandfunkkultur.de, Frank Meyer, Audio: 6:16 Minuten)
Was tun, wenn man “Querdenker”, Coronaleugnerinnen oder andere Verschwörungsgläubige in der Bekanntschaft oder Verwandtschaft hat und mit ihnen womöglich das Weihnachtsfest verbringt? Die Autorin Ingrid Brodnig ist Expertin für Verschwörungsmythen und zeigt Strategien auf, wie man mit der Situation am besten umgeht. Weiterer Hinweis: Bei Twitter hat Brodnig ihre fünf wichtigsten Tipps zusammengefasst, in Grafiken umgesetzt von Deutschlandfunk Kultur.

2. Nur nicht hetzen
(sueddeutsche.de, Georg Mascolo & Ronen Steinke)
Vom 1. Februar 2022 an gelten für Soziale Netzwerke neue Spielregeln: Dann müssen sie ihnen bekannte Morddrohungen und andere Delikte nicht nur löschen, sondern sie auch dem Bundeskriminalamt anzeigen. Ob es dazu kommt, sei jedoch unklar: Facebook und Google haben Anträge auf einstweilige Anordnung gegen die ihnen auferlegten Pflichten eingereicht. Währenddessen sollen etwa 200 Beamtinnen und Beamte der neu gegründeten Zentralen Meldestelle für strafbare Inhalte im Internet darauf warten, dass sie mit der Arbeit beginnen können.

3. Wie sagt der Staat Stopp?
(zeit.de, Ann-Kathrin Nezik & Götz Hamann)
Telegram ist eigentlich ein Messengerdienst. Die Software besitzt jedoch Eigenschaften, die sie von Konkurrenten wie WhatsApp absetzt: So können dort Chatgruppen eingerichtet werden, die teilweise eine sechsstellige Anzahl von Personen erreichen. Auf diese Weise hat sich bei Telegram eine digitale Parallelwelt für Corona-Leugnerinnen, radikale Impfgegner und Extremisten gebildet. Der Staat schaut dem Treiben bislang relativ ohnmächtig zu, doch das soll sich ändern, unter anderem durch die Installation eines “digitalen Ermittlers”.

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4. Eutelsat stellt Verbreitung von RT DE via Satellit ein
(meedia.de)
Der Zwist um die Ausstrahlung des russischen Staatssenders RT beziehungsweise dessen deutschsprachigen Programms geht in eine weitere Runde. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg habe mitgeteilt, dass der Satellitenbetreiber Eutelsat das Satellitensignal von RT DE nicht verbreite, da keine gültige Sendelizenz vorliege. Der Sender ist damit, wie zu erwarten, nicht einverstanden: “Wir vertreten den Standpunkt, dass diese Vorgehensweise eine rechtswidrige Druckausübung darstellt, und sind zuversichtlich, dass zuständige Gerichte gegen diese Aktion vorgehen werden.”

5. Die Schwierigkeit, über Unwahrheiten zu berichten, wenn auch die Wahrheit niemanden etwas angeht
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Die Boulevardjournalistin Tanja May hat viele Jahre für die “Bunte” im Privatleben von Promis und unbeteiligten Dritten herumgestochert und tut dies nun seit einigen Wochen für “Bild”. Boris Rosenkranz kommentiert: “Bei ‘Bild’ läuft es jetzt wie bei ‘Bunte’, wo May zuvor 20 Jahre lang schmutzige Wäsche in die Auslagen räumte: Erst mal wird veröffentlicht, und wenn sich dann jemand beschwert, tja, wird halt gelöscht oder geschwärzt. Klicks und Auflage hat es bis dahin in der Regel schon gebracht.”

6. Exklusiv: Die total reale Wahrheit über Walulis
(youtube.com, Walulis Story SWR, Video: 15:51 Minuten)
Die “Walulis”-Redaktion gewährt einen (satirischen) Blick hinter die Kulissen: “Zum Weihnachtsfest gibt es in dieser Folge exklusive Interviews, nie veröffentlichtes Footage und Promi-Gastauftritte. Alles echt, 100% authentisch und mit viel Gefühl – ein Spaß für die ganze Familie!”

Mediale Mitschuld?, Warten auf den Tod von Zhang Zhan, TikTok-Mutproben

1. Haben Medien Mitschuld an der Impfquote?
(deutschlandfunk.de, Bettina Schmieding, Audio: 35:37 Minuten)
Welche Rolle nehmen Medien in der gesellschaftlichen Diskussion über das Thema Impfen ein? Was hätte besser laufen können in der Berichterstattung über die Corona-Impfungen? Darüber diskutieren im Deutschlandfunk der eine Impfung ablehnende Handwerker Karsten Heinsohn, die Wissenschaftsjournalistin Nicola Kuhrt, der Immunologe Carsten Watzl und Bettina Schmieding aus der Medienredaktion des Deutschlandfunks.

2. Warten auf den Tod von Zhang Zhan
(faz.net, Liao Yiwu)
Die chinesische Videobloggerin Zhang Zhan berichtete aus Wuhan, als dort das Coronavirus ausgebrochen war. Sie wurde zu vier Jahren Haft verurteilt – eine Strafe, die einem Todesurteil gleichkommt, wenn man sich den erschütternden Gastbeitrag des Schriftstellers und Friedenspreisträgers des Deutschen Buchhandels Liao Yiwu durchliest: “Millionen Chinesen verfolgen das Schicksal von Zhang Zhan. Sie alle wissen, dass der Totengott erscheinen wird, sei es in der Gefängniszelle oder sei es wie beim chinesischen Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo, der 2017 offiziell zwar ‘zur medizinischen Behandlung begnadigt’ worden war, aber dennoch in Gefangenschaft gestorben ist.”

3. Traust du dich eh nicht!
(zeit.de, Lisa Hegemann)
Auf der vermeintlich so harmlosen Videoplattform TikTok zirkulieren immer mal wieder virale Mutproben, sogenannte Challenges, die keineswegs harmlos sind, sondern lebensgefährlich sein können. Nun hat TikTok Jugendliche, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher zum Thema befragen lassen und will an einigen Stellen nachbessern. Doch reicht das? Skepsis bleibe angebracht, schreibt Lisa Hegemann, zumal TikTok unabhängigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern keine Zahlen zur Verfügung stelle.

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4. Die 20 spektakulärsten Gründe, übers Fernsehen zu schreiben
(dwdl.de, Peer Schader)
Das Medienportal “DWDL” wird 20 Jahre alt (an dieser Stelle: herzlichen Glückwunsch!), für Kolumnist Peer Schader ein willkommener Anlass, auf das Startjahr 2001 zurückzublicken. Thematisch passend baut er seinen Beitrag in Form einer Rankingshow auf: “Die 20 spektakulärsten Gründe, übers Fernsehen zu schreiben – im Jahr 2001 und heute”.

5. Sonderhefte verabschieden die Kanzlerin: nicht alle werden der Ära Merkel gerecht
(rnd.de, Imre Grimm)
Zum Ende der 16-jährigen Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel liegen zahlreiche Merkel-Sonderhefte am Kiosk – vom “Focus” bis zu “Spiegel”, “Zeit” und “My Illu”. Imre Grimm hat sich die Magazine angeschaut und sie mit einer bis fünf “Merkels” bewertet.

6. Wem steht’s besser?
(sueddeutsche.de, Laura Hertreiter)
Zwei miteinander konkurrierende Frauenzeitschriften haben in ihren Dezemberausgaben ausgerechnet mit demselben Coverfoto aufgemacht. Wie konnte es dazu kommen? Laura Hertreiter ist der Sache nachgegangen. Herausgekommen ist “eine kleine Geschichte von Tüll, Exklusivität und unfreiwilligen Partnerlooks.”

“Bild” ist Aktuelle-Äpfel-alte-Birnen-Europameister

“Wir setzen uns für eine freie und soziale Marktwirtschaft ein”, lautet einer der fünf “Grundsätze und Werte” des Axel-Springer-Konzerns. Und auch die “Bild”-Redaktion vertritt in ihrer Berichterstattung überwiegend die Ansicht: Soll der Markt es regeln. Aber wenn es ums Autofahren geht oder genauer: um die Spritpreise, ja, dann

Screenshot Bild.de - Zwei-Euro-Marke teilweise schon geknackt - Wann kommt die Spritpreis-Bremse, Herr Scheuer? Wie der Verkehrsminister sein Versprechen halten will

Zum Zapfsäulen-Aktivismus der “Bild”-Redaktion passt auch diese exklusive “Bild”-Meldung von gestern:

Screenshot Bild.de - Auf diesen Titel hätten wir gerne verzichtet - Deutschland ist Spritpreis-Europameister

Keine Frage: Die Preise für Benzin und Diesel sind in letzter Zeit stark gestiegen. Das stellt viele Menschen, die aufs Autofahren angewiesen sind, vor größere finanzielle Herausforderungen. Aber dass die Spritpreise in Deutschland die höchsten in Europa sind, ist schlicht falsch.

Bei Bild.de steht dazu:

Die Preise an deutschen Tankstellen ziehen weiter an: Diesel und Super E10 erreichen 9-Jahre-Hochs, teilte der ADAC am Mittwoch mit. Und damit gewinnt Deutschland das, was Hansis Jungs zuletzt 1996 packten: Wir sind (Spritpreis-)Europameister! (…)

BILD macht den Check, wie es im europäischen Vergleich an den Zapfsäulen anderer Länder preislich derzeit aussieht.

Die erschütternde Bilanz vorab: Deutschland ist Spitzenreiter! Bei teuerstem Super UND Diesel. Dicht gefolgt von Norwegen.

Die “Bild”-Redaktion präsentiert in ihrem Artikel eine Tabelle mit den Super- und Dieselpreisen aus 15 verschiedenen Ländern: Deutschland, Norwegen, Italien, Dänemark, die Niederlande, Frankreich, Griechenland, Spanien, die Schweiz, Tschechien, Kroatien, Österreich, Polen, die Türkei und Bulgarien. Deutschland steht mit den höchsten Preisen ganz oben. Bild.de beruft sich dabei auf die Seite benzinpreis.de. Die schreibt über sich selbst:

benzinpreis.de ist ein Projekt, in dem Benzin- und Dieselpreise weltweit von Benutzern der Seite eingegeben und vom System statistisch aufbereitet werden.

Die Verlässlichkeit der Zahlen von benzinpreis.de hängt also davon ab, wie oft und wie genau die Nutzer dort Preise eintragen. Und das findet nicht so irre häufig statt: Der aktuellste Eintrag für Norwegen beispielsweise stammt sowohl bei Super als auch bei Diesel vom 20. April 2020. Aus den Niederlanden kam die letzte Super-Meldung am 3. August 2020 rein. Für Italien stammt der neueste Eintrag immerhin vom 15. September 2021 – ist damit aber auch schon einen Monat alt. Die Preise aus Kroatien stammen vom 22. Juni 2020. Die aus der Türkei vom 20. April 2020. Und so weiter. Die Preise für Deutschland stammen laut benzinpreis.de hingegen von der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe des Bundeskartellamts.

Die “Bild”-Redaktion vergleicht also aktuelle Zahlen aus Deutschland mit veralteten aus dem Ausland, teilweise von vor eineinhalb Jahren.

Schaut man sich hingegen aktuellere Zahlen an, beispielsweise auf der Seite GlobalPetrolPrices.com, die bei der Preisermittlung laut eigener Angabe auf mehrere voneinander unabhängige Quellen zurückgreift (PDF), sieht man, dass Deutschland bei weitem nicht “Spritpreis-Europameister” ist: Beim Superbenzin lagen am 11. Oktober die Niederlande, Norwegen, Dänemark, Griechenland und Italien mit höheren Preisen vor Deutschland. Nimmt man noch weitere europäische Staaten in den Vergleich mit auf, die, warum auch immer, in der “Bild”-Liste nicht auftauchen, liegen auch noch Schweden, Finnland, Island, Portugal und Monaco vor Deutschland. Beim Diesel waren die Preise in Schweden, Norwegen, Großbritannien, Island, Dänemark, Belgien, Monaco, Finnland, Kroatien, Italien, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz höher als in Deutschland.

Mit Dank an Marian und Theo für die Hinweise!

Nachtrag, 17. Oktober: Noch ein nachgereichter Gedanke: Was in dem (falschen) “Bild”-Ranking überhaupt keine Rolle spielt, ist die unterschiedliche Kaufkraft in den verschiedenen europäischen Ländern.

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“Nö, Bild, ihr nicht” – und “Bild” macht es trotzdem

“Sorry, aber mit euch niemals”, antwortet @Zigoooo1. “Nö, Bild, ihr nicht”, schreibt @MarwKiel.

Die zwei Twitter-User reagieren damit jeweils auf Anfragen der “Bild”-Redaktion. Die möchte in ihrer Berichterstattung nämlich Videos verwenden, die @Zigoooo1 beziehungsweise @MarwKiel zuvor bei Twitter hochgeladen haben. Die Aufnahmen zeigen, wie gestern ein Tornado durch Kiel zieht.

Screenshot eines Tweets Bild News - Guten Tag, wir würden das Video gerne für unsere Berichterstattung Online, Social, TV und Print nutzen. Natürlich nennen wir sie auch als Quelle, wenn sie der Urheber sein sollten. Vielen lieben Dank.

Anderen Medien, darunter CNN, CBS News, die dpa, die European Broadcasting Union, Weather.com, erlauben @Zigoooo1 und @MarwKiel auf Nachfrage, das Videomaterial zu verwenden. Dass auch “Bild” es verwendet, wollen sie offenbar nicht.

Die “Bild”-Redaktion benutzt die Videos aber einfach trotzdem.* Gestern Abend veröffentlichte sie bei Bild.de einen Artikel zum Kieler Tornado:

Screenshot Bild.de - Mehrere Menschen ins Wasser gespült - Tornado-Chaos in Kiel - Im Video! Hier schraubt sich der Tornado ans Ufer

Darin zu sehen: ein etwas mehr als eine Minute langer Videozusammenschnitt. Auch die Aufnahmen, die die zwei Twitter-User hochgeladen haben, sind dabei. Beim Video von @MarwKiel steht eine Quelle am rechten Bildrand:

Screenshot Bild.de - Videoaufnahme aus Kiel mit Quellenangabe

Beim Video, das @Zigoooo1 online gestellt hat, nicht mal das:

Screenshot Bild.de - Videoaufnahme aus Kiel ohne Quellenangabe

Bei einem dritten Video schreibt die “Bild”-Redaktion als Quelle “Wetterwarnungen Norddeutschland/Florian S.”, dabei gibt die Facebookseite “Wetterwarnungen Norddeutschland” selbst als Quelle “Alina Nissen” an.

Für “Bild” und den Axel-Springer-Verlag sind Urheberrechte immer ganz wichtig, vor allem dann, wenn es um die eigenen Urheberrechte geht. Geht es um die von anderen, nehmen sie es nicht so genau.

Inzwischen ist bei Bild.de ein längeres Video zum Tornado in Kiel erschienen, nun gut zwei Minuten lang. Die Aufnahmen, die @Zigoooo1 und @MarwKiel bei Twitter gepostet haben, sind darin weiterhin zu sehen.

Mit Dank an @daarin für den Hinweis!

*Nachtrag, 14:39 Uhr: Die “Bild”-Redaktion hat offenbar einen Umweg genommen, um an die Videos zu kommen: Sie hat sich die Aufnahmen bei einer Agentur besorgt. Zumindest bei einem der zwei Videos konnten wir eine vorherige Zustimmung des Urhebers der entsprechenden Agentur gegenüber finden. Über die Agentur ist das Video dann bei Bild.de gelandet, auch wenn die “Bild”-Redaktion wusste, dass der Urheber das nicht möchte.

Und bitte nicht wundern, dass manch ein Link in diesem Beitrag ins Nichts führt – der Twitter-User @Zigoooo1 hat seinen Account inzwischen gelöscht.

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Maaßens Gesinnungstest, Sportschau und Wettanbieter, Schmutzkampagne?

1. Maaßen fordert Gesinnungstest für “Tagesschau”-Personal
(spiegel.de)
In einem Interview bei TV Berlin hat der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsschutzes und aktuelle CDU-Bundestagskandidat Hans-Georg Maaßen gefordert, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der “Tagesschau” einem Gesinnungstest zu unterziehen. Angeblich gäbe es Verbindungen zwischen Teilen der “Tagesschau”-Redaktion und der linken und linksextremen Szene. Angesichts dieser verstörenden und hanebüchenen Aussagen kommentiert der ehemalige CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz auf Twitter: “Ich würde meiner Partei zu einem Ausschlussverfahren raten. Ja, auch im Wahlkampf. Gerade jetzt.” SPD, Grüne und Linke würden laut “Spiegel” ein Machtwort Armin Laschets fordern.

2. Jede Wette
(sueddeutsche.de, Lisa Priller-Gebhardt)
Die ARD-“Sportschau” hat sich den Wettanbieter Tipico als Werbepartner mit ins Boot geholt. Glücksspiel scheint in Deutschland ein enormes Wachstums-Potential zu haben. So habe sich zwischen 2013 und 2019 laut Deutschem Sportwettenverband der Umsatz der Branche von knapp vier auf fast acht Milliarden Euro verdoppelt. Bei Süddeutsche.de erklärt Lisa Priller-Gebhardt, warum die Kooperation von “Sportschau” und Wettanbieter aus ihrer Sicht gefährlich ist: “Für Suchtgefährdete heißt das, sie müssen nun auch mit Werbung für geschäftsmäßiges Tippen in den Öffentlich-Rechtlichen leben.”

3. Nein, liebe Grüne, das ist keine Schmutzkampagne, das ist normale Medienarbeit
(meedia.de, Stefan Winterbauer)
In Zusammenhang mit den Vorwürfen bezüglich der Buchveröffentlichung von Annalena Baerbock sprechen einige von “Rufmord” und einer medialen Schmutzkampagne. Stefan Winterbauer hält derlei Vorwürfe für Unsinn: “Die Vorgänge, die da kritisiert werden, sind ja alle wahr. Die Nebeneinkünfte wurden verspätet gemeldet, der Lebenslauf war aufgehübscht, im Buch finden sich abgeschriebene Passagen. Dass all dies grell ausgeleuchtet wird, das ist keine ‘Schmutzkampagne’. Das ist normale Medienarbeit.”

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4. EU-Ratspräsident torpediert Medienfreiheit
(reporter-ohne-grenzen.de)
Eine Untersuchung von Pressefreiheits- und Journalistenorganisationen unter Beteiligung von Reporter ohne Grenzen kommt zu dem Schluss, dass der seit Kurzem amtierende EU-Ratspräsident die Medienfreiheit in seinem Land torpediert: “Die slowenische Regierung hat es in nur 15 Monaten geschafft, die Lage der Pressefreiheit im Land ungarischen oder polnischen Verhältnissen anzunähern. Für Ministerpräsident Janša sind unabhängige Medien kein Bestandteil eines funktionierenden demokratischen Systems, sondern Oppositionskräfte, die bekämpft werden müssen. Diese Haltung darf auf keinen Fall zum Leitgedanken von Sloweniens Ratspräsidentschaft werden.”

5. Wer reguliert die Regulierer?
(zeit.de, Felix Stalder)
Felix Stalder arbeitet als Professor für Digitale Kultur an der Zürcher Hochschule der Künste. Für “Zeit Online” hat er Michael Seemanns neues Buch über “Die Macht der Plattformen” rezensiert: “Es ist eine der großen Stärken von Seemanns’ Buch, zwischen der strukturellen und politischen Analyse des Phänomens Plattform zu unterscheiden und damit die Frage der Regulierbarkeit sehr viel präziser stellen zu können, als dass dies in der Diskussion um ‘Geistiges Eigentum’ oder ‘Fake News’ zumeist geschieht.” Eine Schwäche des Buch sei der Begriffsapparat, der für die breite Öffentlichkeit zu überbordend und für die wissenschaftliche nicht präzise genug sei. Dennoch sei das Buch sehr lesenswert.

6. Christonormatives Radio
(taz.de, Mohamed Amjahid)
Mohamed Amjahid sind beim morgendlichen Hören der Morgenandacht des Deutschlandfunks zwei Fragen in den Sinn gekommen: “Was sagt es über die deutsche Medienlandschaft aus, dass die evangelische und die katholische Kirche exklusive Sendefenster in gemeinschaftlich finanzierten Programmen bekommen? Und was sagt es über die deutsche Medienlandschaft aus, dass andere (religiöse) Minderheiten dies nicht bekommen?”

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