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Küssen verboten

“Die 25 verrücktesten Sex-Gesetze” versprach Bild.de am Donnerstag – selbstverständlich immer mit Blick auf den Bildungsauftrag gegenüber dem Leser – und lieferte dazu eine 25-teilige Klickstrecke. Viel Zeit für Recherche dürfte dabei nicht draufgegangen sein, denn ausnahmslos alle Beispiele geistern zum Teil schon seit den späten Neunzigern in zahllosen Sammlungen und häufig sogar im gleichen Wortlaut durchs Internet oder erschienen schon einmal auf Bild.de.

Noch leichter macht man es sich da nur noch beim Online-Auftritt der Schweizer Boulevardzeitung “Blick”, wo die 25 verrückten “Sex-Gesetze” von Bild.de einfach zwei Tage später als “Verrückte Erotikgesetze” im selben Wortlaut erschienen. Einzige nennenswerte Eigenleistung: blick.ch sortiert nach Ländern.

Bei vielen dieser Gesetze ist es auch aufgrund des komplizierten angelsächsischen Fallrechts nahezu unmöglich zu überprüfen, ob sie immer noch gültig sind oder ob sie überhaupt jemals existiert haben. Zwar lässt sich ein Teil der Gesetze auf der Seite dumblaws.com wiederfinden, aber auch dort fehlt häufig eine Quellenangabe.

Ganz sicher falsch sind jedoch folgende:

Nr. 17 (Bild.de):

Auf Hawaii darf ein Mann nicht mit einer Unter-18-Jährigen zusammen sein. Verstößt er gegen das Gesetz, müssen die Eltern des Mädchens drei Jahre ins Arbeitslager, weil sie ihre Tochter “freizügig” erzogen haben.

Abgesehen davon, dass es im US-Bundesstaat Hawaii keine “Arbeitslager” gibt, findet sich dieses Gesetz weder auf dumblaws.com, noch erscheint es realistisch, wenn man bedenkt, dass auf Hawaii selbst “Unter-18-Jährige” für eine Abtreibung keine elterliche Zustimmung benötigen.

Nr. 20:

Im US-Bundesstaat Connecticut dürfen Kondome offiziell nicht verkauft werden.

Tatsächlich ist der Kondomverkauf in Connecticut seit einem Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten (Griswold v. Connecticut) im Jahre 1965 zulässig.

Nr. 21:

Und in Indiana ist es nur Frauen verboten, Kondome zu kaufen.

Kondome werden in Indiana sowohl geschlechts- als auch altersunabhängig verkauft — und zwar in Drogerien, Apotheken, Supermärkten und online.

Nr. 22:

Wenn Sie nach Irland fahren, nehmen Sie lieber einen großen Vorrat an Kondomen mit: Auch im streng katholischen Inselstaat sucht man vergeblich nach Lümmeltüten.

Ja, die Mehrheit der Iren ist katholisch. Deshalb sind Kondome auf der grünen Insel auch erst seit 1979 nicht mehr verschreibungspflichtig. Und erst seit 1993 können sie auch von Jugendlichen unter 17 Jahren legal erworben werden. Aber wenn Sie am Flughafen jemanden sehen, der wegen eines Koffers voller “Lümmeltüten” Übergepäck anmelden muss, handelt es sich sicher um Redakteure von Bild.de oder blick.ch.

Andere “verrückte” US-Gesetze wie etwa die gesetzliche Beschränkung auf maximal “zwei Dildos pro Haushalt” in Arizona (Nr. 24) versuchte der amerikanische Jurist Daniel Enevoldsen zu verifizieren — erfolglos. Ihm gebührt das Schlusswort, das wohl auf den Großteil der Gesetze aus der Liste zutreffen dürfte:

Ich glaube, dass es sich dabei irgendwann tatsächlich um Gesetze gehandelt hat, die aber inzwischen nicht mehr angewendet werden. Sie sind vermutlich so alt, dass sie nicht in Online-Datenbanken aufgezeichnet sind. Möglich ist auch, dass die Gesetze nie existiert haben und einfach von irgendwelchen Leuten erfunden wurden. Wie auch immer: Es scheint sie nicht mehr zu geben.
(Übersetzung von uns.)

Mit Dank an Michael und einen anonymen Helfer!

DAPD, Tagesschau, Philipp Rösler

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Steckt der dapd in der Wachstumsfalle?”
(meedia.de, Daniel Bouhs)
Die Nachrichtenagentur DAPD meldet am Freitagmorgen, die Würth-Gruppe verlege ihren Konzernsitz in die Schweiz. Doch das stimmt so nicht, “eine freie Mitarbeiterin habe den E-Mail-Verkehr mit dem Konzern ‘falsch interpretiert’. Weil das Material in sich plausibel gewesen sei, habe auch das Vier-Augen-Prinzip beim Herausgeben der Texte nichts verhindert.”

2. “Auf Tagesschicht bei der Tagesschau”
(dradio.de, Jörn Klare)
Eine Reportage über den Produktionsprozess von Nachrichten bei der “Tagesschau”. Auch als Audio, 26:19 Minuten.

3. “Medialer Missbrauch”
(blogs.sueddeutsche.de, Johannes Boie)
Johannes Boie kommentiert die RTL2-Sendung “Tatort Internet”: “Während RTL2 und die Medienpartner Bild und Stern in der Berichterstattung über die Sendung suggerieren, dass damit ein Tabu gestützt werden soll, nämlich jenes, Kinder als Sexualobjekte zu sehen, werden tatsächlich während der Sendung Tabus gebrochen. Zuallererst jenes, auf Kosten sexuell misbrauchter Kinder Quote zu machen.”

4. “Politiker brauchen mehr Mut zu klaren Worten”
(welt.de, Philipp Rösler)
Gesundheitsminister Philipp Rösler meint, man sollte sich nicht wundern, “wenn Politiker alle gleich geschliffen, glatt und langweilig klingen”. “Zunehmend vermeiden Politiker aller Parteien Aussagen, die auch nur den Hauch einer möglichen Zuspitzung in sich bergen. Tun sie das nicht, führt die folgende Diskussion aufgrund vielerlei Überreaktionen zu einer völligen Verzerrung der eigentlichen Aussage.”

5. “BBC alters link guidelines for online articles”
(guardian.co.uk, Josh Halliday, englisch)
Die BBC ändert die Richtlinien für Links online: “Reporters must now link to primary sources such as articles published in scientific journals, rather than simply linking to the homepage of the journal.”

6. “indiana jones der kulinarik trifft gemüsefetischist in istanbul”
(henusodeblog.blogspot.com, bugsierer)
“Das Magazin” kündigt einen neuen Journalisten als “Indiana Jones der Kulinarik” an. Sein erster Text handelt vom “besten Restaurant der Welt”.

Fahrenheit 9/9

Es gibt bestimmte Ereignisse, da weiß man einfach, wo man war, als man davon erfuhr: Die Älteren erinnern sich an Bern ’54, die Ermordung John F. Kennedys oder die Mondlandung, Jüngere immerhin noch an den Mauerfall, den Tod von Prinzessin Diana oder die Terroranschläge in New York und Washington am …

Na …

Ach ja:

Vom Anschlag an den Spielen in München 1972 über den 9. September 2001 bis zu den jüngsten Zwischenfällen im US-Luftraum spannt sich ein Bogen von Ereignissen, der nicht nachlassende Aufmerksamkeit erfordert.
(“Neue Zürcher Zeitung”, 2. Februar)

Aber so einfach ist es nicht: Der "War on terror", mit dem Washington auf den 9. September 2001 reagierte, war nicht allein die Sache der Amerikaner.
(“Tagesanzeiger”, 4. Februar)

Die Erinnerungen ans World Trade Center sind unweigerlich mit den Anschlägen vom 9. September 2001 verbunden.
(bazonline.ch, 24. Februar)

Dieser erinnerte an den Nato-Beitrittsfall, der nach dem 9. September 2001 von den USA ausgerufen wurde und zum Einmarsch in Afghanistan führte.
(“Südkurier”, 2. März)

Die Terroranschläge vom 9. September 2001 haben jedoch die Bedingungen für professionelle Flieger verändert.
(“Hersfelder Zeitung”, 12. März)

Die Terrorakte vom 9. September 2001 betrachtet er als verwandte Verbrechen.
(“Neue Zürcher Zeitung”, 16. März)

Er entwickelte eine Strategie des "kalkulierten Terrors, der Souveränen, Fürsten, Generalen und Gouverneuren einen schnellen Tod brachte", wie es der britische Historiker Bernard Lewis in seiner großen Studie "Die Assassinen. Zur Tradition des religiösen Mordes im radikalen Islam" formulierte, deren Erstausgabe 34 Jahre vor den Anschlägen vom 9. September 2001 erschien.
(“Die Welt”, 16. März)

Mit Dank auch an Rahel Z.

BILDblog hält Winterschlaf (4)

Die BILDblogger suchen zwischen den Jahren Orte auf, an denen sie vor der strengen Kälte geschützt sind (hohle Baumstämme, Erdhöhlen und dergleichen) und polstern sie mit Heu, Stroh, Blättern, Haaren, Wolle und anderen Materialien aus… Aber das wissen Sie ja längst. Wie in den vergangenen Jahren versetzen wir uns über die Feiertage in einen kurzen Topor (energetischer Schlafzustand). Falls Sie in der Zwischenzeit Entzugserscheinungen planen, empfehlen wir das Stöbern im unverändert aktuellen BILDblog-Vorläufer, den die Zeitschrift “Pardon” 1970 veröffentlicht hat und mit dem wir die Winterpause im vergangenen Jahr überbrückten: BILDblog vor 40 Jahren.

Wir danken für die Aufmerksamkeit, die Mitarbeit und das Interesse und wünschen allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!

Wir sehen uns im Januar 2010.

Mit Dank für die sachdienlichen Hinweise des Jahres 2009 an Achim S., Alex G., Alex, Alexander, Alicja, Andre E., André G., Andre S., Andreas B., Andreas E., Andreas F., Andreas G., Andreas G., Andreas H., Andreas K., Andreas N., Andreas S., Andreas W., Andreas, Angus S., Annika H., Armin E., Arne H., Arnt B., Attila S., Axel S., B., B.W., Basti, Bene F., Benedict L., Benjamin B., Benjamin F., Benjamin N., Benjamin Z., Bernd K., Bernd O., Bernhard H., Bernhard W., Birgit H., Birgit S., Björn K., C., C.W., Cabronsito, Camillo W., Can K., Carl E., Carmo C., Carsten F., Carsten V., Christian F., Christian G., Christian H., Christian I., Christian S., Christian S., Christiane R., Christoph M., Christoph von G.,Christoph, Christopher I., Clarissa von A., Claus H., Clem, Clemens W., Daniel B., Daniel E., Daniel K., Daniel L., Daniel N., Daniel P., Daniel S., Daniel S., Daniel V., Daniel W., Daniel, Daniela F., David B., David Jonathan S., David K., David M., Diana S., Dieter, Dirk M., Dirk O., Dominik L., Dominik M., Dorin P., E.S., Edelbert F., Ellen L., Eta C., Eva R., Fabian L., Fabian P., Falk E., Falk H., Felix F., Felix W., Flo F., Florian B., Florian G., Florian M., Frank B., Georg G., Georg H., Gerald, Gerd K., Gerhard V., Gerrit L., Götz N., Gunar, Gunnar M., Gunther S., Hanno B., Hans F., Hans K., Hansi, Hartmut M., Hauke R., Hauke S., Heiko J., Heiko T., Helgo O., Henning B., Henryk G., Holger M., Höpp, Horst M., Ingo H., Ivo B., Jahan D., jaimitoCV, Jakob, Jan B., Jan D., Jan G., Jan K., Jan M., Jan W., Jan-Dirk S., JB, Jebbe E., Jenny, Jens M., Joachim M., Joachim W., Jochen K., Johannes B., Johannes G., Jörg K., Jörn R., Julian G., Kai B., Kalle B., Katharina B., Katharina, Kathrin P., Katrin G., Kilian G., Klaus B., Klaus, Lars C., Lars F., Lars S., Lars, Laszlo J., lennet, Leonard E., Linus G., Lisa A., Luc B., Lukas K., Lukio, Maja I., Malte L., Manuel H., Marcel S., Marco B., Marco S., Marcus F., Marcus K., Maria, Mario G., Mario S., Mario S., Mario Z., Mario, Mark F., Marko B., Markus F., Markus M., Markus S., Martin B., Martin E., Martin R., Martin S., Martina D., Mathias H., Mathias S., Mathias, Matthias F., Matthias H., Matthias K., Matthias N., Matthias S., Matthias S., Matthias W., Max L., Max M., Max O., Max S., Melvin B., Micha B., Michael D., Michael H., Michael K., Michael M., Michael R., Michael, Michi, Michu B., Mike S., Moritz D., Natalie R., Nicole K., Niklas, Nikolaus K., Nils H., Nils, Nina, Noire, Norbert J., Norbert M., Norbert W., O.S., Oliver S., Pascal W., Patti, Peer S., Pete, Peter B., Peter G., Philipp E., Philipp W., Philippe J., Pia B., R.A., Raimo W., Rainer S., Ralf A., Ralf B., Ralph F., Reinhard K., Robert K., Robert P., Robert, Robin K., rod66, Roger, Rouven R., Rüdiger S., Rüdiger T., Samuel D., Sarah K., Sascha G., Sascha L., Schorsch, Sebastian C., Sebastian F., Sebastian G., Sebastian H., Sebastian O., Sebastian S., Sibylle B., Sigrid N., Simone B., Soe, Stefan A., Stefan B., Stefan B., Stefan D., Stefan H., Stefan K., Stefan S., Stefan W., Stefan, Steffen P., Steffen S., Steffen, Stephan F., Stephan, Sven, Th.K., Theo W., Thomas F., Thomas L., Thomas M., Thomas O., Thomas P., Thomas S., Thomas S., Thomas U., Thomas W., Thomas, Thorsten F., Thorsten K., Thorsten L., Thorsten M., Thorsten, Tilman D., Tim S., Timo L., Tobi H., Tobi, Tobias D., Tobias H., Tobias H., Tom K., Tom S., Tommy, Torben F., Torsten B., Torsten G., treets, Tronx, Twipsy, Udo V., Ulli V., Uwe H., Uwe M., Vera S., Volkmar D., Walter K., Wolfgang L., Wolle — und alle anderen, auch die vielen, deren sachdienliche Hinweise wir nicht berücksichtigen konnten!

Schirrmacher, Street View, Genossen

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Mein Kopf kommt nicht mehr mit”
(spiegel.de, Frank Schirrmacher)
Frank Schirrmacher spricht aus, was schon viele Journalisten im Stillen gedacht haben: “Was mich angeht, so muss ich bekennen, dass ich den geistigen Anforderungen unserer Zeit nicht mehr gewachsen bin.”

2. “Vertriebskanal Grundschule”
(medienkonsum.wordpress.com, Stefan Winterbauer)
Stefan Winterbauer zählt auf, was seinem Sohn in der Grundschule von Verlagen alles angedreht werden soll, zum Teil gefördert durch eine indirekte Provision der Lehrerinnen und Lehrer. “Die Unbedarftheit von Kindern wird von einigen Firmen gnadenlos ausgenutzt.”

3. “Zensur im Namen der Freiheit”
(weltwoche.ch, Alex Baur)
Der Schweizer Datenschützer Hanspeter Thür hat wegen “schwerwiegenden Persönlichkeitsverletzungen” beim Bundesverwaltungsgericht Klage gegen Google Street View eingereicht. Alex Baur fragt: “Wer interessiert sich schon für unbekannte, zufällig ins Web geratene Gesichter und Autonummern?” Und glaubt: “Unter dem Deckmantel der Persönlichkeitsrechte soll der freie Informationsfluss unter staatliche Kontrolle gebracht werden.”

4. “Massen-Trauer in den Medien”
(ndr.de, Video, 6:03 Minuten)
“Zapp” fasst nochmals den Abschied der Medien von Robert Enke zusammen. Die Trauer der “versingleten” Gesellschaft um einen den allermeisten persönlich total unbekannten Menschen sei medial vermittelt und hätte ohne Vorbilder wie der gigantischen Trauerfeier für Lady Diana wohl nicht stattgefunden.

5. Interview mit Paul Steiger
(theeuropean.de, Alexander Görlach)
Paul Steiger, Chef von Pro Publica, freut sich auf die Zukunft des Journalismus und ist sich sicher, “dass wir in den nächsten Jahren ein Feuerwerk an Experimentierfreude erleben werden”. “Anstelle großer Unternehmen mit Umsätzen von Hunderten Millionen Dollar werden kleinere treten, die vielleicht nur eine bis 15 Millionen pro Jahr umsetzen und sich ihren Platz erkämpfen wollen. Es wird eine Fülle an verschiedenartigen Geschäftskonzepten geben.”

6. “Oskar, der mitteilte, sich einzubringen gedachte, weil er, obzwar”
(burks.de, Burkhard Schröder)
Burkhard Schröder staunt über den Inhalt eines Newsletters von Carsten Schatz, Landesgeschäftsführer der Partei “Die Linke”, der informiert, wie “Gen. Klaus Lederer” “über die Presseinformation des Genossen Oskar Lafontaine” informierte.

Zwei-Klassen-Leserschaft

Man hört ja in der letzten Zeit oft, dass Verleger über die “Alles kostenlos”-Mentalität im Internet klagen.

Die “Bild am Sonntag” hat sich offenbar eine neue Taktik zu dem Thema überlegt. Während Leser (also Käufer) der Print-Ausgabe eine fehlerfrei beschriftete Grafik zum Thema Parkinson zu Gesicht kriegen, müssen Besucher von Bild.de mit sowas hier Vorlieb nehmen:

Das sind nun wirklich zu viele Rechtschreibfehler, um die alle abzutippen.

Mit Dank an Diana S.

Nachtrag, 28. Juli: Vermutlich wurden ausreichend Print-Ausgaben abgesetzt, denn nun dürfen auch die Online-Leser die korrekte Version sehen.

Kurz korrigiert (463-468)

Der Eurovision Song Contest vergangene Woche hatte nicht “nur 3,47 Millionen” Zuschauer und “11 Prozent Marktanteil”, sondern 6,38 Millionen Zuschauer und 27,9 Prozent Marktanteil.

 

Thomas Hermanns hat den deutschen Vorentscheid zum Grand-Prix nicht seit 2005, sondern erst seit 2006 moderiert (2005 moderierte Reinhold Beckmann).

 

Auch wenn sich Bild.de-Kolumnist Alex von Roon anders erinnert (und nur 20 Minuten entfernt wohnt): Die Indiana-Jones-Achterbahn steht nicht in den Universal Studios, sondern im Disneyland.

 

Wenn der Kandidat bei “Schlag den Raab” “um 1.27 Uhr siegte”, war das nicht, wie Bild.de scheinminutiös protokolliert, “nach nervenaufreibenden fünf Stunden und 27 Minuten”, sondern nach nervenaufreibenden fünf Stunden und 12 Minuten.

 

Das ist nicht das belgische Brügge, sondern der Stadtteil Bryggen im norwegischen Bergen.

 

Und das ist nicht der kleine Skoda Fabia Greenline, sondern der große Skoda Superb.

Aber das nur am Rande.

Mit Dank an eko, Andre M., Joachim, Gregor G., Nat, Christian E. und Chris B.!

Nachtrag, 3. Juni. Die Redaktion von Bild.de hat sich in ihrer unergründlichen Weisheit dafür entschieden, die letzten beiden Fehler zu korrigieren, die vier anderen aber weiter zu verbreiten.

Das ist ja ‘n dicker schund!

Als sich kürzlich ein “BILD-Leser-Reporter” online bei der GEZ anmelden wollte, wurde er im Anmeldungsprozess aufgefordert, einen “Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart” (kurz Captcha) einzugeben. Die automatische generierte Buchstabenfolge lautete:

whitler

Und sagen wir’s so: Celia, Larry, Sean und James hätten vermutlich kurz gestutzt und sich gefreut.

Bild.de hingegen… ach, sehen Sie selbst:

"Was ist da denn los?Leser sollte sich mit -hitler- bei der GEZ anmelden

Mit Dank an Thomas, Gecko78, Hendic, Wolfgang S., Robert H., Heiko Z., Philet und den Hitler-Blogger für den Hinweis.

Best of Wagner

Zusammengestellt von Peter Lewandowski*


Peter Lewandowski, 50, ist seit 2001 Chefredakteur des Leute-Magazins “Gala” (wo er eine Zeitlang auch selbst bloggte). Zuvor war er bei Axel Springer Chefredakteur des Männermagazins “Maxim” und Chef der Entwicklungsredaktion. Als “Playboy”-Chef sorgte er von 1998 bis 2000 u.a. mit Fotos von Meret Becker, Tanja Szewczenko, Nadja ab del Farrag, Pamela Anderson, Cindy Crawford und — nicht zu vergessen — Kati Witt für steigende Auflage und Medienpräsenz. Die “Berliner Zeitung” schrieb damals, er sei “ein sympathischer Mann”, die “Bunte” nannte ihn “Nacktmacher der Nation” — und die “Bild”-Zeitung “irgendwie clever”. Sein Motto bei “Gala”: “Gute Nachrichten und schöne Bilder statt negativer Schlagzeilen und Leid”

“Sie enttäuschen mich schon, daß Sie als emanzipierte Frau in der O-Frage lügen mußten. Lassen Sie uns die O-Lüge im Lichte der Gleichstellung von Mann und Frau betrachten.

Gehörte nicht neben dem Wahlrecht, der Quote, gleicher Lohn für Mann und Frau auch der soziale Anspruch auf geschlechtliche Befriedigung zu Eurem Kampf? Richtete sich die Emanzipations-Bewegung nicht auch gegen Männer, die sich keine Gedanken darüber machten, ob Frau kommt oder nicht kommt?

Ich gestehe, ich guckte mehr auf Ihren Busen als auf Ihre Worte. Das Spiel mit dem Ball ist etwas Göttliches. Sind die Sterne nicht Bälle? Ist das Weltall nicht ein Ball-Gebilde? Mit 36 macht man als Frau neue Rechnungen auf. Wie viel Glück bleibt mir noch, ehe meine Hüften breiter und meine Schenkel dicker werden? Wie viele Jahre habe ich noch?

Ich kann Ihnen nur mein Beileid ausdrücken. In meinem Bett will ich nur echte Frauen haben. Sie hätten eine große Frau werden können… Sie sind keine große Frau in der Republik geworden. Die großen Frauen der Republik heißen Frau Merkel, Frau Schavan, Alice Schwarzer, Claudia Roth, Frau von der Leyen. Das sind Frauen für die Zukunft. Für mich ist das die großartigste Aussage.

Herzlichst

Ihr F. J. Wagner

PS in eigener Sache: Ich weiß, dass ich Tage habe, wo ich elendig schreibe und nichts zu sagen habe. Ich bin leer, ich habe nicht geküsst, ich habe nichts gefühlt. Morgen fliege ich nach Portugal. Ihr Kolumnist macht Urlaub. Er will auch glücklich sein.”

*) Aus: “Post von Wagner” an Ute Vogt, Anne Will, Gabriele Pauli, Angela Merkel, Lady Diana, die deutschen Fußballweltmeisterinnen und die Rechtschreibe-Reformer

BILDblogger für einen Tag ist morgen Oliver Gehrs.

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