Im Jahr 2006 verbrachte Angela Merkel ihren Osterurlaub auf Ischia.
Und als britische Boulevardzeitungen dies zum Anlass nahmen, Paparazzifotos der deutschen Bundeskanzlerin abzudrucken und despektierlich zu kommentieren, berichtete bekanntlich auch “Bild”:
Kein Respekt vor der Privatsphäre der Kanzlerin (…)
Zwei britische Zeitungen (“Sun”, “Daily Sports”) verhöhnen unsere Kanzlerin, drucken intime Pool-Fotos von Angela Merkel und ihrem Mann, Prof. Joachim Sauer. Heimlich aufgenommen beim Osterurlaub auf Ischia!
Es sind Aufnahmen aus dem Privatbereich, die kein Mensch von sich in der Zeitung sehen möchte. (Hervorhebungen von uns.)
In diesem Jahr verbringt Merkel wieder ihren Osterurlaub auf Ischia.
Und während Bild.de und andere (wie schon im letzten Jahr) das Ehepaar Merkel/Sauer beim bloßen Herumbummeln zeigen, druckt “Bild” heute auf Seite 2 ein großes Foto von Merkel und Sauer im Hotel-Pool. Man könnte die Aufnahme aus dem Privatbereich ein intimes Pool-Foto nennen, heimlich aufgenommen beim Osterurlaub auf Ischia — und gekauft von einer Agentur, die noch viele weitere “exklusive” Paparazzifotos von Merkel (“am Hotelpool”, “am Strand”, “gönnt sich ein Schläfchen unter Palmen”) im Angebot hat.
Im vergangenen Jahr zitierte “Bild” den Vize-Regierungssprecher Thomas Steg mit den Worten: “Auch die Bundeskanzlerin und ihr Mann haben ein Recht auf Privatsphäre!”
Und zu den aktuellen Merkel-Fotos sagte uns ein Regierungssprecher nun auf Anfrage: Es habe auf Ischia “keinen offiziellen Fototermin” mit Merkel gegeben, die Fotos seien “ohne ihr Einverständnis” gemacht und veröffentlich worden — und Merkels Urlaubsreisen “eigentlich eine private Angelegenheit”. Dennoch wird die Bundesregierung es wohl auch jetzt so handhaben wie im vergangenen Jahr, als sie “die Sache auf sich beruhen lassen” wollte (“Juristische Schritte sind nicht beabsichtigt”).
Bei “Bild” aber ist die Entscheidung, ob man sich über eine Verletzung der Privatsphäre eines Menschen empört (2006) oder die Privatsphäre selbst verletzt (2007), offensichtlich keine Frage des Respekts oder des Rechts — sondern davon abhängig, was der Redaktion gefällt.
Nachtrag, 11.4.2007: Auch der “Berliner Kurier” druckte gestern (unter der Überschrift: “Planschela Merkel: So verliebt, so glücklich — Die Sonnentage der Klima-Kanzlerin”) ein Paparazzifoto derselben Agentur von Merkel und Sauer im Pool.
Nachtrag, 13.4.2007: Und der “Stern” druckt dasselbe Foto wie “Bild” in seiner aktuellen Ausgabe (16/2007) sogar als “Bild der Woche” auf einer Doppelseite und schreibt scheinheilig dazu: “Sie hat es wieder getan. Trotz schlechter Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr. Trotz dreister Paparazzi-Überfälle und bösartiger Bild-Attacken vor allem in ausländischen Boulevardzeitungen. Kanzlerin ANGELA MERKEL ist über Ostern wieder nach Ischia gereist. (…)” An der grundsätzlichen Unzulässigkeit des Abdrucks ändert jedoch auch das nichts.
Vorsicht, 1. April! Es ist wieder so weit: Wer nicht aufpasst, kann ganz schön reinfallen – und wird danach gnadenlos verspottet. (…) seit es Massenmedien gibt, veräppeln am 1. April auch sie ihre Leser oder Zuschauer. Da herrscht ein wahrer Wettbewerb: (…) Fallen womöglich sogar Journalisten-Kollegen auf die Aprilscherz-Meldung rein – und drucken sie nach?
Und heute berichtet die gedruckte “Bild” auf Seite 1 unter der Überschrift “April, April!” über die Aprilscherze verschiedener Unternehmen.
Direkt unter dieser bunten Meldung steht bei “Bild” noch eine andere, weniger bunte (siehe Ausriss): Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) fordere, dass “unser Jahresurlaub (…) schrittweise von sechs auf fünf Wochen verkürzt werden” solle — “als Beitrag zum Klimaschutz”.
Dadurch kann (…) die CO2-Belastung deutlich reduziert
werden, weil die Bundesbürger vor allem weniger Zeit für Fernreisen haben (…). In Köln hat man ausgerechnet, dass fünf zusätzliche unbezahlte Arbeitstage das Bruttoinlandsprodukt um etwa 30 Milliarden Euro erhöhen würden. (…) Damit die Arbeitnehmer sich auf die neuen Verhältnisse allmählich einstellen können, empfiehlt das Institut, an jedem 1. April den Urlaub um einen Tag zu kürzen, bis 5 Wochen erreicht sind.”
Die gnadenlose Verspottung von “Bild” sparen wir uns.
Die Regel, dass man Fragen in “Bild”-Schlagzeilen bis zum Beweis des Gegenteils getrost mit “Nein” beantworten kann, gilt auch bei diesem großen Artikel vom Freitag:
“Bild”-Autor Christian Schmidt malt sich die Sache lustvoll aus:
Schwarze Wolken jagen über den Himmel, schwere Regentropfen fluten auf die Strandpromenade von El Arenal, Sturmböen zerfetzen die Werbeschilder der Kioskbesitzer. Ein Hurrikan trifft Mallorca.
Ein Horror-Szenario für Millionen Sommerurlauber, das schon bald Wirklichkeit werden könnte! (…)
HURRIKAN-ALARM auf MALLORCA!
Nun denkt sich “Bild” ja solche Geschichte nicht aus. Also, jedenfalls nicht ganz. Im konkreten Fall beruft sich die Zeitung auf den Meteorologen und Hurrikan-Experten Thomas Sävert von der Firma Meteomedia, der beim Hamburger Extremwetterkongress die “alarmierendste Studie” vorgestellt habe:
Pro Jahr ziehen bis zu drei Hurrikane über die Mittelmeer-Region. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis einer Mallorca trifft.
Sävert ist die einzige Quelle für das Mallorca-Katastrophenszenario von “Bild”. Ausführlich referiert das Blatt seine angeblichen Erkenntnisse, zum Beispiel die Prognose, dass in Folge der Klimaveränderung im Mittelmeer stärkere Hurrikane entstehen könnten.
Erstaunlich nur: In anderenBerichten von der Konferenz ist von dieser akuten Bedrohung für “unser” Mallorca keine Rede. Oder, vielleicht doch nicht erstaunlich. Gegenüber BILDblog erklärt Thomas Sävert:
“Ich bezog eindeutig Stellung, dass es zwar hurrikanähnliche Stürme im Mittelmeeraum gibt, die aber keinesfalls die Stärke der tropischen Hurrikane erreicht und daher auch nicht als solche bezeichnet werden sollten. Die Insel Mallorca habe ich mit keinem Wort erwähnt, und ich habe auch nicht davon gesprochen, dass diese ‘Hurrikane’ stärker werden sollen. Alle Zitate sind gefälscht. Ich bin eigentlich als seriöser Wissenschaftler bekannt, der solche Aussagen, wie sie in der ‘Bild’-Zeitung getroffen wurden, nie machen würde.”
Sävert hält den Artikel für rufschädigend und prüft rechtliche Schritte.
Das gefährlich aussehende Wirbelwinddings auf der großen Fotomontage, mit der “Bild” die vermeintliche Hurrikan-Gefahr illustriert, ist übrigens nicht einmal ein Hurrikan. Sondern ein Tornado.
Falscher Professor narrt den “New Yorker”
(spiegel.de)
Es gibt neuen Ärger für Wikipedia-Gründer Jimmy Wales. Ein geschätztes Mitglied des inneren Community-Kreises wurde als Betrüger entlarvt: Im Onlinelexikon selbst und auch im Gespräch mit dem US-Magazin “The New Yorker” gab er sich als hochqualifizierter Professor aus – fälschlicherweise. (Es geht um diesen Artikel im New Yorker vom 31.07.2006 – unterdessen wurde eine Editors’ Note hinzugefügt).
Virtual Teacher
(zeit.de, Heiner Uber) Steve Wozniak, 56, baute 1975 in Kalifornien einen der ersten PC und war Mitbegründer der Firma Apple. Nach seinem Rückzug aus dem Unternehmen arbeitete er als Grundschullehrer und engagierte sich für karitative Projekte. Vor Kurzem ist seine Autobiografie »iWoz« erschienen. Wozniak träumt von virtuellen Lehrern und künstlicher Intelligenz.
Hohe Priester
(blog.wiwo.de/blackbaron, Stefan Baron)
Die Zeichen sind längst an der Wand und inzwischen unübersehbar. Dennoch wollen die meisten von uns sie nicht wahrhaben: Wir geißeln den mangelnden Mut zu Reformen in der Politik, rügen, dass die deutsche Autoindustrie den Trend zu klimafreundlichen Motoren nicht früher erkannt hat – und sind selbst dabei, die Revolution zu verschlafen, die unsere eigene Branche, die Medien, auf den Kopf stellen wird.
Peitsche gegen Meinung (+)
(taz.de, Volker Bonacker)
Wer als Blogger im Nahen Osten seine Meinung veröffentlicht, riskiert nicht nur böse Kommentare, sondern auch seine Freiheit – so wie der ägyptische Student Abd al-Karim Nabil Suleiman. Er wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
“Was unter der Woche funktioniert, sollte auch am Sonntag gut herauskommen”
(persoenlich.com, David Vonplon)
Schon seit einiger Zeit trägt “Mittelland”-Verleger Peter Wanner die Idee einer Sonntagsausgabe mit sich herum. Nun hat er die Partnerverlage des Zeitungsverbunds für sein ehrgeiziges Projekt gewinnen können. Im September erscheint erstmals die siebte Ausgabe der Mittelland Zeitung (MZ).
Wir haben zwar nur noch 13 Jahre, um die Erde zu retten (siehe “Bild” vom 23.2.). Aber “Bild” hält nicht mal 14 Tage durch und titelt heute:
Und wer ist Schuld? Unsere Politiker natürlich, die sich mit immer neuen Vorschlägen zur Rettung der Erde überschlagen! So jedenfalls steht’s heute in “Bild”:
Jetzt überschlagen sich unsere Politiker mit immer neuen Vorschlägen zur Rettung der Erde! Aber sind alle auch wirklich sinnvoll?
Umweltexperten und Spitzenpolitiker aller Parteien plädieren für mehr Urlaub in Deutschland – statt Flugreisen in alle Welt. Im Klartext: Wir sollen auf Mallorca verzichten!
(…) DOCH RETTE ICH WIRKLICH DIE ERDE, WENN ICH NICHT MEHR IN DEN URLAUB FLIEGE?
(…) Der Flugverkehr verursacht laut Touristikbranche gerade mal ein Prozent des weltweiten Ölverbrauchs.
Aha! In letzter Zeit las sich das noch ganz anders. Da überschlug sich “Bild” mit immer neuen Vorschlägen zur Rettung der Erde (siehe hier, hier und hier) und u.a. mit diesem:
Vermutlich bastelt man bei “Bild” schon emsig an einer großen “Klima-Wut”-Kampagne.
Die “Bild am Sonntag” möchte gerne meine Meinung wissen. Genauer: Die “Klima-Kommissarin” der Zeitung, Eva Goris, die mich (und mutmaßlich Millionen anderer “BamS”-Leser) deshalb in einer Beilage zur heutigen Ausgabe streng anschaut.
Was Frau Goris von mir wissen will, steht im Fragebogen im Inneren der Beilage. Ob ich für ein allgemeines Tempolimit auf deutschen Autobahnen bin, zum Beispiel. Oder ob der Klimawandel meiner Meinung “nach eine ernste Gefahr für den Planeten” ist. Bei einer der fünf Fragen kann man Frau Goris sogar mitteilen, dass sie sich ihr ganzes Klimakommissarinnentum an den Hut stecken kann:
Unter der Umfrage sind Name und Anschrift einzutragen, und die “Bild am Sonntag” weist darauf hin, dass diese Angaben “unbedingt erforderlich” sind. (“BamS”-Chefredakteur Claus Strunz versichert auf der gegenüberliegenden Seite, sie würden “natürlich streng vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergeleitet”.)
Aber wofür sind die Angaben “unbedingt erforderlich”? Um von der “Bild am Sonntag” bei der Erforschung der Lesermeinung zum Klimawandel berücksichtigt zu werden? Was macht die Zeitung mit meiner Adresse, wenn meine Antwort nicht eine der “111 schnellsten Fragebogen-Einsendungen” ist, die mit einem vermutlich thematisch passend gemeinten Geschenk belohnt wird: einem Regenschirm?
Ah, unter der Adresse kann ich noch etwas ankreuzen: Ob ich “zum Thema Klima auf dem Laufenden gehalten werden” möchte.
Und wenn ich das möchte? — Dann habe ich die “Bild am Sonntag” abonniert. Eine “praktische Wetteranzeige” gibt es gratis dazu.
Schon im November hatte sich der ehemalige Umweltminister Jürgen Trittin darüber gewundertgefreut, dass beim Thema Klimaschutz “nun auch die größten Ignoranten” umdächten. Anlass war damals ein “Bild”-Bericht vom Paul C. Martin, in dem es u.a. hieß, man solle, um die Erde zu retten, “weniger Auto fahren”. Und das war insofern verwunderlich, als die “Bild”-Zeitung rund ein Jahr zuvor noch ganz anderer Ansicht gewesen zu sein schien, als sie nämlich ähnliche Aussagen Trittins dahingehend verkürzte, “ab und zu das Auto stehen zu lassen”, was “Bild” als “blanken Hohn” für Pendler ansah.
Und nicht nur das: Als die unzulässige Verkürzung der Trittinschen Aussagen (sparsamere Autos fahren, mit Erdgasautos fahren, spritsparender fahren sowie “ab und zu das Auto stehen lassen”) ein gerichtliches Nachspiel hatte, argumentierte “Bild”, mit der Verkürzung habe man Trittin “vor noch heftigerer Kritik bewahrt, weil durch die hohen Benzinpreise in finanzielle Bedrängnis geratene Autofahrer es als Hohn empfinden müssten, dass sie sich ein neues Biodiesel-Auto kaufen sollten”. Nun ja…
Heute jedenfalls hat sich ein anderer “Bild”-Autor (Attila Albert) abermals
aufgemacht, den Lesern mitzuteilen, wie sie “unsere Erde retten” können.
Und abermals lauten die Tipps:
“Arbeitsweg ohne Autos organisieren (Bus oder Bahn, Fahrrad oder Fahrgemeinschaften).”
“Überlegen, das Auto ganz abzuschaffen. Alternative: Nahverkehr und nur bei Bedarf über ‘Car-Sharing’ mieten (…).”
“Bei einem Autoneukauf ein benzinsparendes Modell (oder besser Hybridmotor) nehmen.”
PS: Sonderlich viel Arbeit hat sich Attila Albert heute ohnehin nicht gemacht. Denn was er nicht von Trittin abgeschrieben hat, hatte zum Großteil ja schon Alberts “Bild”-Kollege Paul C. Martin im vergangenen November recherchiert und aufgeschrieben.
Nachtrag, 23.2.2007: Sonderlich viel Arbeit hat sich nun selbst Paul C. Martin nicht mehr gemacht, als er für die heutige Titelgeschichte (“Wir haben nur noch 13 Jahre… um die Erde zu retten!”) behauptet: “Wenn wir diese 10 Dinge tun, können wir die Erde noch retten!” Insbesondere aber Ding Nr. 8 wird in seiner Formulierung immer trittiniger:
Hartwig Hausdorf ist in der “Bild”-Zeitung ein gern gesehener Gast. Sie nennt ihn abwechselnd “China-Forscher”, “Buchautor”, “Phänomenforscher”, “Ufologe”, “Alien-Wissenschaftler” und “Deutschlands seriösesten Archäo-UFO-Forscher” — gerne aber auch schlicht: “der deutsche Schriftsteller und Privatgelehrte”. Was Hausdorf zu erzählen hat, ist aber auch nie langweilig. In den vergangenen Jahren berichtete er der staunenden “Bild”-Leserschaft unter anderem:
von einem kleinwüchsiges Volk in China: “Die Zwerge sind Nachkommen von außerirdischen Havaristen, die vor 12.000 Jahren über China abgestürzt sind.” (“Bild”, 2. Dezember 1995)
dass “Außerirdische auf die Erde kommen, um zu töten”, “wahrscheinlich seit Jahrhunderten”: “Vielleicht sind wir nichts anderes als die Laborratten der Außerirdischen.” (“Bild”, 9. Mai 1998)
nach der Wahl George W. Bushs im Jahr 2000 von dem “Todesfluch des Indianer-Häuptlings”, der “allen amerikanischen Präsidenten den vorzeitigen, unnatürlichen Tod prophezeite, die in einem ‘Null’-Jahr gewählt wurden”: William Henry Harrison, 1840 gewählt, “war der erste, auf den der Fluch wirkte”. (“Bild”, 28.12.2000).
und über die Wahrscheinlichkeit, dass immer noch Dinosaurier durch den Dschungel von Afrika schleichen. (“Bild”, 16.06.2004)
Geschrieben hat ihn Attila Albert, der inoffizielle “Bild”-Beauftragte für außerirdischeEsoterik und missverstandeneWissenschaft. Ihm war es offensichtlich nicht aufregend genug, dass britische und schweizer Forscher festgestellthaben, dass mögliche Spuren von Leben auf dem Mars, Sporen oder Bakterien, längst aufgrund der niedrigen Temperaturen und der Strahlung vernichtet worden wären. Wenn überhaupt, könne man Zellen nur in einer Tiefe von mindestens zwei Metern unter der Mars-Oberfläche finden.
Ja nun.
Zum Glück kennt Attila Albert Hartwig Hausdorf, und so konnte er aus einer für Laien nur mittelaufregenden Wissenschaftsgeschichte eine für Gutgläubige superaufregende Außerirdischen-Geschichte machen:
“Möglicherweise gibt es komplexe Höhlenstädte”, sagt Autor Hartwig Hausdorf (51). Er sieht in Felsformationen wie dem “Marsgesicht” Monumente einer verlorenen Kultur: “Vielleicht hat der Mars eine Klimakatastrophe erlebt, wie sie uns noch bevorsteht. Die Bewohner flohen in die Tiefe.”
(Desillusionierender Link von uns.)
Natürlich steht selbst “Bild” einer solch umstrittenen Quelle kritisch gegenüber. Das mit dem “möglicherweise” und dem “vielleicht” hat man Hausdorf zum Beispiel für die “Bild”-Schlagzeile nicht geglaubt.
Okay, jetzt wissen wir also, wo die Marsmenschen leben. Jetzt müssen sich Bild.de (Ausriss oben) und die gedruckte “Bild”-Zeitung (Ausriss unten) nur noch darauf einigen, wie die Marsmenschen wohl aussehen.
Angesichts der neuesten Enthüllungen wäre unser Tipp ja: etwa so.
Danke an Alexander B. und Kauli.
Nachtrag, 6. Februar. Der Mikrobiologe Lewis Dartnell, auf dessen aktuelle Studien sich “Bild” vermeintlich beruft, stellt uns gegenüber klar:
Wir glauben ganz bestimmt nicht, dass es humanoide Mars-“Menschen” unter der Oberfläche [des Mars] gibt, und ich persönlich halte es auch nicht für wahrscheinlich, dass sich jemals einfache Tiere oder Pflanzen auf dem Mars entwickelt hatten — selbst vor langer Zeit war die Umgebung auf dem Mars wahrscheinlich nur geeignet für zählebiges bakterielles Leben, wenn überhaupt.