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Wie “Bild” den Terroristen hilft

Alle Täter haben sich an anderen orientiert, besonders an den Amokläufern der Columbine Highschool. Die Tat war medial besonders inszeniert — einer der Täter hatte eine Homepage, über die er seinen Hass verbreitet hat. Außerdem ist ein Video eines Teils dieser Tat ins Internet gelangt. Das ist Nachahmungsmaterial für Pubertierende, die Vorbilder suchen: Sie sehen die Klamotten der Täter, sehen, wie sie herumstolzieren.

sagt die Kriminologin Britta Bannenberg auf die Frage, welche Rolle Vorbilder für Amoktäter spielen.

Schulamokläufer und Terroristen sichern sich durch das kalkulierte Ausüben von Gewalt einen Platz in den Schlagzeilen der Weltpresse. Sie folgen damit einer bewährten Kommunikationsstrategie, die ebenso menschenverachtend wie durchschaubar ist. Dieses Kalkül der Täter geht insbesondere dann auf, wenn Medien die destruktiven Botschaften der Täter ungefiltert weitertragen. Sie verbreiten auf diese Weise Angst in der Gesellschaft, belasten die Opfer und liefern im schlimmsten Fall eine Inspiration für Nachahmer.

schreiben die Wissenschaftler Frank J. Robertz und Robert Kahr zu ihrem Sammelband “Die mediale Inszenierung von Amok und Terrorismus”.

Die Identifikation mit früheren Tätern, die durch die extensive Berichterstattung berühmt geworden sind, einschließlich der Veröffentlichung ihrer Namen, Gesichter, Lebensgeschichten und Hintergründe, löst einen mächtigeren Schub in Richtung Gewalt aus als psychische Erkrankungen oder der Zugang zu Waffen.

schreiben Jennifer Johnston und Andrew Joy von der Western New Mexiko University in einer Studie.

Wie viel und vor allem welche Berichterstattung ist angemessen? Wo verläuft die Grenze zwischen richtiger und notwendiger Information der Öffentlichkeit und einer Berichterstattung, die den Terroristen in die Hände spielt?

Beim Terrorismus geht es nicht in erster Linie ums Töten. Es geht vielmehr um das “Terrorisieren”, es ist eine spezielle Form der Provokation. Eine Tat, die keine Verbreitung findet, ist daher nutzlos.

schreibt Wissenschaftler Peter R. Neumann zusammen mit Georg Mascolo.

Wir zeigen diese Bilder ganz bewusst. Wir glauben, dass wir diese Bilder zeigen müssen.

… schreibt “Bild”-Chef Julian Reichelt. Er meint damit die “Bilder und Sequenzen aus dem Video, das der rechtsextreme Terrorist von Christchurch während seiner abstoßenden Tat anfertigte.” Am vergangenen Freitag erschoss ein Mann in der neuseeländischen Stadt offenbar gezielt Muslime in zwei Moscheen. 50 Menschen starben.

Schon kurz nach den ersten Meldungen über Schüsse in Christchurch veröffentlichte Bild.de einen Zusammenschnitt der Aufnahmen des Attentäters, die dieser auf seiner Facebook-Seite live streamte. Die Redaktion warb auf ihrer Startseite mit dem Hinweis “MIT VIDEO” um Klicks:

Screenshot Bild.de - Terror-Angriff auf zwei Moscheen in Christchruch (Neuseeland) - 49 Menschen tot - 17 Minuten Mord-Feldzug - Killer filmte, wie er Männer, Frauen, Kinder erschießt. Lasst die Party beginnen, sagt er am Anfang der Aufzeichnung - Mit Video
(Alle Unkenntlichmachungen in diesem Beitrag durch uns.)

Zu dieser Zeit bat die neuseeländische Polizei bei Twitter darum, das Video nicht zu verbreiten. Bild.de zeigt es trotzdem. Die Redaktion hat jene Videosequenzen rausgeschnitten, in denen Menschen erschossen werden; sie zeigt stattdessen Standbilder daraus. Darauf sind Leichen und Blut zu sehen, auch ein Opfer, das direkt vor dem Täter steht, kurz bevor es erschossen wird. Schüsse sind zu hören.

Als gäbe es keine Abstufungen zwischen dem Zeigen dieses ganzen Materials auf der einen Seite des Spektrums und Trauer auf der anderen, schreibt “Bild”-Chef Reichelt:

Aber Trauer allein reicht im Journalismus nicht. Trauer ist keine journalistische Disziplin. Journalismus muss zeigen, was geschehen ist. Journalismus ist dazu da, Bilder der Propaganda und Selbstdarstellung zu entreißen und sie einzuordnen.

Nur findet man diese Einordnung im Zusammenschnitt von Bild.de nicht. Die Redaktion blendet ein paar Sätze ein, in denen steht, was man gerade sieht. Das war’s. Ansonsten ist es das bloße Abspulen der vom Täter erstellten und von Bild.de gekürzten Aufnahme. Reichelt und sein Team reichen die “Propaganda und Selbstdarstellung” lediglich weiter. Worin soll hier ein Informationswert stecken? Welche Erkenntnis liefern die Bilder, die man nicht durch das einfache Beschreiben erreichen könnte? Worin steckt der aufklärerische Wert? Bild.de verbreitet die Aufnahmen, die der Attentäter verbreiten wollte. Die Redaktion hilft ihm beim Versuch, Aufmerksamkeit zu generieren, Angst zu machen und sich zu inszenieren, wie sie es schon bei früheren Attentaten und Amokläufen getan hat. Reichelt schreibt in seinem Kommentar, durch Journalismus werde “aus einem Ego-Shooter-Video ein Dokument, das Hass demaskiert und aufzeigt, was der Terrorist von Christchurch ist: kein Kämpfer, kein Soldat.” Nein, bei Bild.de bleibt das Ego-Shooter-Video ein Ego-Shooter-Video. Auch wenn Reichelt die Entscheidung weiter rechtfertigt:

Das Video des Massakers ist online überall genauso verfügbar, wie der Täter es wollte. Journalismus darf solche Bilder aber nicht Social Media überlassen.

Es drängt sich der Eindruck auf, dass es hauptsächlich darum geht, Social Media nicht die Klicks zu überlassen.

Schaut man sich die Berichterstattung der “Bild”-Zeitung vom Samstag an, wird noch einmal klar, wie fadenscheinig Reichelts Argumentation mit dem Einordnen ist. “Bild” bietet dem Täter, seinem Anschlag und seinem Manifest die Öffentlichkeit, die er sich gewünscht haben dürfte: die Titel- und fast eine komplette Doppelseite (die Opfer bekommen nur die untere rechte Ecke ab):

Ausriss Bild-Zeitung - Massenmord live im Internet - Das Protokoll des 17-Minuten-Massakers

Die journalistische Einordnung, von der Julian Reichelt spricht, sieht dann etwa so aus: Ein eigener Artikel dazu, welche Waffen der Täter dabeihatte. Es ist ein bloßes Runterrattern: Der hatte das dabei und das und das und davon zwei. Am Ende noch ein Hinweis, dass das eine Gewehr auch schon mal von einem anderen Attentäter eingesetzt wurde. Das soll die Einordnung sein, die alles ändert? Und welche einordnende Wirkung soll ein “Protokoll”, versehen mit reichlich Standbildern aus dem Video des Terroristen, haben?

Ähnlich schlimm wie “Bild” macht es die “B.Z.”:

Ausriss BZ-Titelseite - Auf der Waffe des Massenmörders steht for Berlin - Er tötete Unschuldige aus Rache für den Terror am Breitscheidplatz

Diese Titelseite, vermutlich das Ergebnis eines hirnrissigen Zwangs, alles möglichst aufs Lokale runterzubrechen, ist das Gegenteil von Einordnung. Sie verklärt. Sie übernimmt die Erzählung des Attentäters, dass es sich um Rache handelt — als könnte das Morden an Muslimen in Neuseeland tatsächlich irgendwie das Morden eines Islamisten in Deutschland rächen. “B.Z.”-Chrefredakteurin Miriam Krekel stellt es so dar, als wäre der rechtsextreme Terror in Christchurch eine zu erwartene Reaktion auf den Anschlag am Breitscheidplatz, wenn sie schreibt:

“Auge um Auge, Zahn um Zahn.” Unschuldige Gläubige sollen sterben, weil ein krankhaft “Gläubiger” am Breitscheidplatz unschuldige Menschen tötete. Die Tat zeigt einmal mehr, dass Rache und Hass mehr Rache und Hass hervorrufen.

Die Kritik an der Berichterstattung von Bild.de, “Bild” und “B.Z.” bedeutet natürlich nicht, dass Redaktionen das Attentat in Christchurch verschweigen sollten, so, wie sie kein Attentat verschweigen sollten. Sie sollten aber auch nicht zum medialen Handlangern eines rechtsextremen Terroristen werden. Eigentlich hat “Bild”-Briefonkel Franz Josef Wagner, den man nun wahrlich nicht oft als Positivbeispiel anführen kann, bereits 2011 alles gesagt, als er zum rechtsextremen Terror in Norwegen schrieb:

Wie geht man mit so einem Massenmörder um?

Zigarette? Kaffee, Wasser?

Galgen, Todesspritze?

Ich glaube, die höchste Strafe für den Attentäter wäre die Bedeutungslosigkeit. Nicht mehr über ihn zu berichten, seine Fotos nicht mehr zu zeigen, seine wirren Ideen nicht mehr im Internet zu lesen.

Dieser Typ will ja, dass alle Welt über seine Morde berichtet. Die Höchststrafe für diesen Psycho ist, dass er ein kleines Arschloch ist.

Dazu auch:

Mit Dank an die vielen Hinweisgeber!

Nachtrag, 17. Juni: Bild.de hat für die Veröffentlichung der Videosequenzen vom Deutschen Presserat eine Rüge bekommen. Die Redaktion habe “sich zum Werkzeug des Täters gemacht”:

Mit der Veröffentlichung seiner Video-Ausschnitte bot die Redaktion dem Täter genau die öffentliche Bühne, die er haben wollte. BILD.DE verstieß damit gegen Richtlinie 11.2 des Pressekodex, wonach die Presse sich nicht zum Werkzeug von Verbrechern machen darf. Zwar veröffentlichte die Redaktion unter der Schlagzeile „17 Minuten Mordfeldzug“ nicht die Taten selbst, sondern zeigte den mutmaßlichen Mörder auf dem Weg zu den Moscheen und beim Laden seiner Waffen. Diese Bilder reichten jedoch, um Assoziationen zu erzeugen, die weit über das berechtigte öffentliche Interesse an dem Geschehen hinausgingen. Auch die detaillierte, dramatisierende Schilderung und drastische Bebilderung im Begleittext zum Video bedienten nach Ansicht des Beschwerdeausschusses überwiegend Sensationsinteressen.

Fakten ignorieren für die Hetzschlagzeile (2)

Wenn es um das Eingestehen von Fehlern geht und das Korrigieren dieser, ist “Bild”-Chef Julian Reichelt 1A-Superspitzenklasse — laut Julian Reichelt:

Es fällt mir grundsätzlich leicht, mich zu entschuldigen, wenn wir Fehler gemacht haben. Es ist aber nicht so, dass ich mich über Entschuldigungen freue, gar nicht. Ich glaube aber, dass sie ein wichtiger Teil der journalistischen Aufrichtigkeit und Ausdruck unserer proaktiven Kommunikation sind.

… und auch laut Springer-Chef Mathias Döpfner:

Und was ich toll finde: Dass Julian Reichelt, wenn er Fehler macht, sich dafür entschuldigt und sofort Transparenz herstellt.

Wie das in der Praxis aussieht, kann man heute in “Bild” beobachten.

Zur Erinnerung: Gestern titelte die Redaktion auf Seite 1:

Ausriss Bild-Titelseite - Justiz ignorierte Tausende Hinweise auf Kriegsverbrecher unter Flüchtlingen

Wie wir bereits gestern geschrieben haben, ist sowohl das “ignorierte” als auch das “unter Flüchtlingen” falsch. Und das war nicht nur bei uns Thema, sondern auch bei Süddeutsche.de, bei Tagesschau.de, im “Deutschlandfunk”, im “heute journal” (ab Minute 9:20) und so weiter.

In “Bild” und bei Bild.de, wo es dem Chef “grundsätzlich leicht” falle, “mich zu entschuldigen, wenn wir Fehler gemacht haben”, ist der eigene Fehler kein Thema. Im Gegenteil:

Ausriss Bild-Zeitung - Seehofer verspricht Aufklärung in Kriegs-Verbrecher-Skandal

Kamen in der Flüchtlingskrise massenhaft Kriegsverbrecher nach Deutschland, ohne dass die Sicherheitsbehörden Hinweisen nachgingen?

Nachdem BILD gestern darüber berichtete hatte, verspricht Bundesinnenminister Horst Seehofer (69, CSU, Foto) Antworten: “Wenn es etwas aufzuarbeiten gibt, wird dies geschehen”, sagte er am Rande eines EU-Innenministertreffens in Brüssel.

Seehofer, selbst massiver Kritiker der damaligen Flüchtlingspolitik, der Bundesregierung, weiter: “Ich lege Wert darauf, dass ich schriftlich einen Bericht bekomme, damit die Öffentlichkeit informiert werden kann, was mit diesen Meldungen geschehen ist.”

Die “Bild”-Redaktion und “Bild”-Chefreporter Peter Tiede tun heute so, als hätten sie die Aufklärung zur Verwirrung um die Hinweise auf Kriegsverbrecher angeschoben, dabei waren sie es, die gestern mit ihrer falschen Seite-1-Überschrift überhaupt erst für die Verwirrung gesorgt haben. Das ist die Transparenz unter Julian Reichelt, über die Mathias Döpfner so jubelt: Das Weglassen eines weiteren Seehofer-Zitats, in dem der Innenminister “Bild” und Tiede widerspricht, wenn er sagt, die Hinweise seien “nicht einfach von den Sicherheitsbehörden abgelegt worden, sondern natürlich geprüft worden”.

Peter Tiede wiederholt heute noch einmal seine falsche Behauptung, es handele sich um “5000 Hinweise auf Kriegsverbrecher unter Flüchtlingen”:

BILD hatte unter Berufung auf eine Anfrage der FDP-Innenexpertin Linda Teuteberg (37) berichtet, dass beim Bundeskriminalamt seit 2014 zwar mehr als 5000 Hinweise auf Kriegsverbrecher unter Flüchtlingen eingegangen sind — daraus aber nur 129 konkrete Ermittlungen erfolgten.

Wir wiederholen das auch gern noch einmal: Tatsächlich geht es um 5000 Hinweise auf Kriegsverbrecher von Flüchtlingen, die diese in ihren Asylverfahren gegeben haben. Es sind nicht “5000 Hinweise auf Kriegsverbrecher unter Flüchtlingen”. Es können sich mehrere Hinweise auf dieselbe Person beziehen, genauso kann sich ein Hinweis auf eine Personengruppe beziehen. Manche dieser Hinweise sind sehr konkret, mit Namen eines oder mehrerer Beschuldigten. Manche sind aber auch sehr vage, ohne mögliche Ermittlungsansätze für die zuständigen Behörden. Viele der Personen, die in diesen Hinweisen als Kriegsverbrecher beschuldigt werden, befinden sich im Ausland, etwa in Syrien oder dem Irak, und nicht in Deutschland. Das heißt allerdings nicht, dass keine möglichen Kriegsverbrecher als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind.

Es bleibt dabei, auch wenn “Bild” nichts in Richtung Korrektur unternimmt: Die Seite-1-Überschrift von gestern war Alarmismus und falsch. Lustigerweise fragt die Redaktion heute im Blatt, direkt neben ihrem Kriegsverbrecher-Weiterdreh:

Ausriss Bild-Zeitung - Ständig Alarm, wo eigentlich keiner ist - Wo ist das Problem?

Wo das Problem sitzt, das dazu führt, dass ständig Alarm herrscht, wo eigentlich keiner ist? Unter anderem im Axel-Springer-Hochhaus.

Bild.de klaut Counter-Strike-Glossar

Klaut man einem Teamkollegen im Spiel Counter-Strike den Abschuss eines Gegners, nennt man das: “Killsteal”. Klaut man einer anderen Website das Counter-Strike-Glossar, nennt man das: das Vorgehen von Bild.de.

Bleiben wir mal beim “Killsteal”. Den Begriff definiert Bild.de im eigenen “Counter-Strike-Lexikon”, das vor zwei Tagen erschienen ist, so:

Screenshot Bild.de - Von Aimbot bis Wallhack - Das Counter Strike-Lexikon - Killsteal - Jemanden den Abschuss klauen

Die Counter-Strike-Szeneseite “99Damage” definiert “Killsteal” in einem Glossar, erschienen am 3. Februar 2017, so:

Screenshot 99Damage - Killsteal - Jemanden den Kill klauen

Klar, könnte ein Zufall sein — “Killsteal” ist ja schnell mit “Abschuss klauen” übersetzt. Dann wäre es aber einer von vielen Zufällen. Zum Begriff “Ninja (Defuse)” etwa schreibt Bild.de:

Die Entschärfung der Bombe, wenn noch nicht alle Terroristen ausgeschaltet sind.

Und “99Damage”:

Die Entschärfung der Bombe bei noch lebenden Terroristen

Bild.de zum “Wallbang”:

Den Gegner durch eine Wand oder andere Objekte anschießen oder ausschalten.

“99Damage”:

Den Gegner durch eine Wand oder andere Objekte verletzen oder töten

Einige der Definitionen hat Bild.de nicht mal plump umgeschrieben, sondern komplett abgeschrieben. Zu “Prefire” beispielsweise steht bei Bild.de:

Auf Verdacht auf eine bestimmte Position schießen.

… genauso wie bei “99Damage”.

Zu “Wallhack” schreibt Bild.de:

Ein Cheat, der es ermöglicht, den Gegner durch Wände zu erkennen.

Auch das findet man exakt so bei “99Damage”.

Insgesamt listet die Bild.de-Redaktion 71 Counter-Strike-Begriffe auf. 66 davon gibt es auch bei “99Damage”, zumeist ähnlich oder komplett gleich definiert. Neben Killsteal, Ninja (Defuse), Prefire, Wallbang und Wallhack sind das:

Ace
A-D-A-D-A-D’ing
ADR
Aimbot
Aimpunch
Anti-Eco
Assist
Backstabbing
Buffed
Callout
Camper
Carry
Choke
Clutch
Crossfire (Kreuzfeuer)
Crouch-Jump
Deagle
Dinked
Drop
Eco
Entryfrag
Exitfrag
Fake
Flawless
Force(-buy)
Frag
GG
Headglitch
HP
IGL
Jumpshot
Jumpthrow
Krieg
Legged
Long Jump
Lurker
Molly
Nade
Nerf
No Scope
Noob
Peek
Pick
Pistol-Round
Push/Rush
Recoil
Recoil Control
Refrag
Retake
Rotate
Run’n’Gun
Save
Scout
Split
Stack
Step
Tagging
Tappen
Team-Ace
TK
Toxic

Wir haben bei den Mitarbeitern von “99Damage” nachgefragt, ob sie Bild.de erlaubt haben, sich am Glossar zu bedienen. Haben sie nicht. “Bild”-Chef Julian Reichelt spricht in solchen Fällen gern von digitalen Hühnerdieben.

Mit Dank an Reyk M. für den Hinweis!

Nachtrag, 16:25 Uhr: Was schon in der Schule verräterisch ist, ist auch für Redaktionen blöd: beim Abschreiben Fehler zu übernehmen. Zum Begriff “Killsteal” muss es korrekterweise natürlich heißen: “Jemandem den Abschuss klauen” und nicht, wie Bild.de schreibt, “Jemanden den Abschuss klauen”.

Mit Dank an Frank M., Ralf S. und @Gunneone für die Hinweise!

Allzu freies Storytelling, Der ewige Hendricks, Vossianische Antonomasie

1. “Protagonistin erfunden”: SZ Magazin trennt sich von preisgekröntem Autor – Spiegel und Zeit überprüfen Artikel
(meedia.de, Marvin Schade)
Laut “Meedia” hat das “SZ Magazin” einen freien Autor und Kolumnisten beim allzu freien Storytelling erwischt. Eine Verlagssprecherin dazu: “Das Süddeutsche Zeitung Magazin hat eine für den Druck vorgesehene Geschichte eines freien Journalisten nicht veröffentlicht, weil Redaktion und Dokumentation des Magazins feststellen mussten, dass eine die Geschichte tragende Person nicht existiert.” Man werte dies als “groben Verstoß gegen die journalistischen Standards” und habe die Zusammenarbeit mit dem Journalisten beendet. Der namentlich ungenannte Journalist hat auch für andere Medien gearbeitet. Dort würden nun alle bisherigen Texte des Autors geprüft.

2. Abtreibungsgegner Yannic Hendricks geht gegen BuzzFeed News in Berufung, weil wir seinen Namen nennen
(buzzfeed.com/de, Juliane Loeffler)
Der Abtreibungsgegner und notorische Ärzte-Anzeiger Yannic Hendricks hat Berufung gegen das Urteil in einem Rechtsstreit mit “BuzzFeed News Deutschland” eingelegt. Das Düsseldorfer Landgericht hatte im Januar entschieden, dass “BuzzFeed” den Namen von Yannic Hendricks öffentlich nennen durfte. Yannic Hendricks besteht jedoch anscheinend weiterhin darauf, dass sein Name (Yannic Hendricks) nicht genannt wird.

3. RTL-Gruppe macht Ex-Bild-Frau Tanit Koch zur n-tv-Chefin
(wuv.de, Petra Schwegler)
Tanit Koch leitete zusammen mit Julian Reichelt die “Bild”-Redaktion, bis sie vor einem Jahr plötzlich aus dem Unternehmen ausschied. Von einem verlorenen Machtkampf mit Reichelt war die Rede. Nun wechselt Koch ins RTL/Bertelsmann-Imperium und übernimmt beim Fernsehsender n-tv die Geschäftsführung. Ihre Kernaufgabe laut RTL-Pressemitteilung: “Aufbau einer gemeinsamen, journalistischen Redaktions-Einheit für n-tv, die RTL-News & Magazine sowie die Digital-Plattformen der Mediengruppe RTL unter ihrer Führung als Chefredakteurin”.

4. “Interpretationsspielraum”
(facebook.com, Christian Schilling)
So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein: Die Prozessberichterstattung über die Verurteilung einer Hambacher-Forst-Aktivistin weicht in erheblichem Umfang voneinander ab. Bei der “WAZ” ist von übereinstimmenden Polizisten-Aussagen die Rede, die “taz” spricht von offenkundig widersprüchlichen Aussagen. Sogar zum Ende der Gerichtsverhandlung gibt es verschiedene Beobachtungen: Bei der “WAZ” grinst die Angeklagte nach dem Urteilsspruch, bei der “taz” hatte sie Tränen in den Augen. Christian Schilling, dem das Ganze aufgefallen ist, kommentiert auf Facebook: “Wie unterschiedlich Ohren doch hören können!”

5. Wenn Journalisten von “starken Frauen” sprechen
(deutschlandfunk.de, Matthias Dell)
Wenn Journalisten im Zusammenhang mit der Berlinale von “starken Frauen” sprechen, hört sich das für viele oberflächliche Zuhörer und Leser vielleicht nach einem freundlichen Lob an, doch Kolumnist Matthias Dell erkennt darin eine große Portion Ignoranz: “Das automatisierte Reden von der “starken Frau” bezeichnet eine gewisse Denkfaulheit: Es gibt heute mehr Filme als vor 50 Jahren, in denen Frauen nicht nur Dekoration sind. Aber anstatt endlich über diesen Umstand hinwegzukommen und Frauen, das vermeintlich “schwache Geschlecht”, in den Filmen als das zu beschreiben, was sie wirklich sind, macht es sich die Kritik durchs scheinbare Lob einfach: Es geht um “starke Frauen”. Was übrigens auch schön zeigt, dass Frauen sich anstrengen, etwas Besonderes sein müssen, wenn sie das tun wollen, was Männer immer tun dürfen: Hauptrollen spielen.”

6. Complete List of Successfully Extracted VA
(vossanto.weltliteratur.net, Frank Fischer & Robert Jäschke)
Formulierungen wie “der Franz Beckenbauer der Philosophie” werden in der Wissenschaft auch als “Vossianische Antonomasie” bezeichnet (“Teilweise kam die Figur der Vossianischen Antonomasie schon in der Antike vor. So nannte der Stoiker Panaitios von Rhodos Platon den “Homer der Philosophie”, der römische Kaiser Severus Alexander bezeichnete Vergil als den “Platon der Dichter””, Wikipedia). Die beiden Wissenschaftler Frank Fischer und Robert Jäschke haben in einem frisch veröffentlichten Paper beschrieben, wie sie Vossianische Antonomasie aus 20 Jahren “New York Times” extrahierten: “Dabei haben wir viel über journalistische Pattern gelernt: Welche bekannten Leute werden benutzt, um unbekanntere Leute zu beschreiben.” Auch für Nicht-Wissenschaftler ein bemerkenswertes Projekt, das unbedingt einen Besuch wert ist.

Bild  

Heiligabend im Wandel der Zeit

2003, Heiligabend unter Kai Diekmann:

Ausriss Bild-Titelseite - Heute nur gute Nachrichten!

2005, Heiligabend unter Kai Diekmann:

Ausriss Bild-Titelseite - Heute nur gute Nachrichten

2008, Heiligabend unter Kai Diekmann:

Ausriss Bild-Titelseite - Bild schenkt Ihnen nur gute Nachrichten!

2009, Heiligabend unter Kai Diekmann:

Ausriss Bild-Titelseite - Heute gibt es nur gute Nachrichten

2011, Heiligabend unter Kai Diekmann:

Ausriss Bild-Titelseite - Heute gibt es nur gute Nachrichten

2012, Heiligabend unter Kai Diekmann:

Ausriss Bild-Titelseite - Heute nur gute Nachrichten

2015, Heiligabend unter Kai Diekmann:

Ausriss Bild-Titelseite - Heute nur gute Nachrichten

2018, Heiligabend unter Julian Reichelt:

Ausriss Bild-Titelseite - Vorwurf versuchter Totschlag - DSDS-Star prügelt Fan in Klinik

Datenkauf im Darknet: BKA-Präsident widerspricht “Bild”

Es ist schon ein bisschen beeindruckend, wie die “Bild”-Redaktion es momentan schafft, beim Thema Datenklau immer wieder danebenzuliegen. Erst Redakteur Julian Röpcke, der behauptet, Fälle von “bad political scandals” in dem Material gefunden zu haben — was sein Chef Julian Reichelt später völlig anders sah:

Meine große Schlussfolgerung daraus ist, dass in enorm vielen Daten enorm wenig, so gut wie gar kein wirklich brisantes, skandalöses Material dabei war

Und dann “Bild”-Chef Reichelt, der, kurz bevor ein 20-jähriger Schüler, der noch bei seinen Eltern wohnt, vom Bundeskriminalamt (BKA) als geständiger Einzeltäter präsentiert wird, sagt:

Ich glaube, was relativ klar ist: Das waren nicht ein oder zwei Jungs, die bei Pizza und Cola light im Keller gesessen haben, bisschen Computerspiele, bisschen Youtube und dann bisschen was gehackt haben und das dann aufbereitet haben. Das muss eine größere Struktur gewesen sein.

Heute ist “Bild” der nächsten ganz kalten Sache auf der Spur:

Ausriss Bild-Zeitung - Hacker kaufte Passwort-Daten illegal im Darknet

Daten-Dieb Johannes S. (20) hatte nach BILD-Informationen teilweise Passwörter der gehackten Promis und Politiker im sogenannten „Darknet“ gekauft, um illegal Zugang zu ihren Daten zu bekommen!

Und woher stammen diese “BILD-Informationen”?

Auch einige der von ihm auf “Twitter” veröffentlichten Social-Media-Daten hatte der Arzt-Sohn im “Darknet” zuvor erworben, wie BILD aus Ermittlerkreisen erfuhr.

Ah, die Ermittler. Was sagt denn zum Beispiel BKA-Präsident Holger Münch dazu?

Einem Bericht der “Bild”-Zeitung, wonach der mutmaßliche Täter Daten wie Passwörter im Darknet gekauft haben soll, hat BKA-Chef Münch in der Sondersitzung widersprochen.

Das steht heute bei “Spiegel Online”. Und der Absatz geht noch weiter:

Das passt zu Aussagen der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT): “Uns liegen nach derzeitigem Stand der Ermittlungen keinerlei Erkenntnisse darüber vor, dass der Beschuldigte Daten im Zusammenhang mit dem Leak im Darknet gekauft hat”, hieß es von dort auf SPIEGEL-Nachfrage. “Weder was Passwörter angeht noch ganze Datensätze. Es gibt dahingehend keinen neuen Sachstand.”

Die “Bild”-Redaktion kommt wohl auch auf die Sache mit dem Darknet, weil die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main ihr gegenüber bestätigt habe, dass sie auch wegen Datenhehlerei ermittle. “Bild” schreibt:

Woher genau, beziehungsweise aus welcher früheren Hacker-Attacken [sic], die im Darknet zum Kauf angebotenen Daten-Sätze stammen, ist noch unklar.

Aber auch dazu steht etwas bei “Spiegel Online”:

Zwar ermittele man von Anfang an auch wegen Datenhehlerei, weil immer die Möglichkeit bestehe, dass Teile eines Leaks auf Datenausspähungen Dritter beruhen. “Im aktuellen Fall gibt es diesbezüglich aber weder Hinweise auf Darknet noch auf Ankauf”, so die ZIT.

Viele Medien übernahmen heute die Darknet-Geschichte und nannten “Bild” als Quelle. Julian Reichelt und sein Team sind gerade zum meistzitierten Medium Deutschlands gekürt worden. Das klappt auch dank solcher Geschichten. Der “Bild”-Chef kann wirklich stolz sein auf seine “leidenschaftliche Redaktion, die nichts mehr liebt als die harte exklusive News, an der niemand vorbei kann.”

Mit Dank an @MKTuningDO für den Hinweis!

“Bild” richtet Mittelfinger auf Unfallopfer

Kurz vor Weihnachten fuhr ein 20-Jähriger nahe Aachen (mutmaßlich mit stark überhöhter Geschwindigkeit) in das Auto einer Familie — die Mutter und ihre beiden Kinder starben noch am Unfallort. Zwei Mitfahrer des 20-Jährigen starben ebenfalls.

Doch das Schicksal der Menschen, die bei dem Crash völlig unverschuldet ums Leben kamen, interessiert ihn offenbar nicht.

… schrieb “Bild” gestern, denn:

Ausriss Bild-Zeitung - Marvin H. verursachte Crash mit fünf Toten - Er beleidigt die Opfer mit dem Mittelfinger
Screenshot Bild.de - Fünf Menschen sind tot, weil er ein illegales Rennen fuhr - Marvin zeigt allen den Mittelfinger

(Augenbalken von “Bild”, restliche Unkenntlichmachung von uns. Ob es ein illegales Rennen war, steht im Übrigen noch gar nicht fest.)

Doch das Foto hat er nicht etwa öffentlich gepostet oder an die Hinterbliebenen der Opfer gesendet, wie “Bild” in den Überschriften suggeriert — sondern privat per Whatsapp an Freunde geschickt.

Das erfahren aber nur zahlende Kunden, alle anderen müssen davon ausgehen, dass er den Mittelfinger “allen” zeigt oder gar gezielt “die Opfer beleidigt”. Schaut man sich die Facebookseite von “Bild” an, wird auch klar, dass viele Leser es genau so verstanden haben: Dass er das Foto öffentlich gepostet oder sogar direkt an die Hinterbliebenen geschickt hat. Und dann malen sie sich aus, auf welche Weise sie ihn foltern und ermorden würden, und fragen, ob jemand die Adresse des Krankenhauses hat, damit man die Sache selbst in die Hand nehmen könne.

Dass “Bild” dieses Foto aus einem privaten Chat veröffentlicht, ist übrigens auch insofern bemerkenswert, als “Bild”-Chef Julian Reichelt erst vor wenigen Tagen im Zuge der “Hacker”-Berichterstattung sagte:

Dass wir dabei auch höchst private Daten bis zu Familienfotos oder privaten Chats sichten müssen, gefällt uns selbst nicht. Nutzen werden wir solche sensiblen Daten aber in keinem Fall, nicht jetzt und nicht in Zukunft.

Mit Dank an Feli D. für den Hinweis!

What the Hack!

Über den Diebstahl der Daten von deutschen Politikern und Medienschaffenden war noch kaum etwas bekannt, da hatte “Bild” schon einen Verdacht.

Normalerweise ist das eine Methode der Hacker des russischen, auf Cyberkrieg spezialisierten Militärgeheimdienstes GRU.

Als Urheber oder Unterstützer kämen Staaten wie Russland und China infrage, hieß es zunächst. Besonders Russland steht im Verdacht, seit Jahren massiv Hackerangriffe auf Deutschland zu befehlen. Auch ein Zusammenwirken Russlands mit rechtsextremen deutschen Gruppen sei nicht auszuschließen.

Dass ausgerechnet keine Daten der rechtspopulistischen und kremlnahen AfD veröffentlicht wurden, könnte laut Gaycken auch eine falsche Fährte sein, um die Hintermänner der Attacke im russischen Sektor zu verorten. Oder eben ein Hinweis auf die Beteiligung russischer Kräfte im Hintergrund.

Bei russischen Geheimdiensten heißt solches Material “Kompromat” — Erpressungs-Material.

Dritte Spur: der russische Militärgeheimdienst GRU. Putins Cyberkrieger hackten sich bereits ins Bundestagsnetz. Reste dieser Angriffe könnten jetzt für den erneuten Daten-Angriff genutzt worden sein

Schon 2017 warnte General Michael Hayden, Ex-Direktor der CIA, in BamS vor Hacker-Attacken aus Russland: “Ihr Deutschen solltet euch Sorgen machen!”

***

Auch Politik-Redakteur Julian Röpcke kam schon früh auf Russland zu sprechen:

Screenshot eines Tweets von Julian Röpcke: You didn't see me using the word Russia so far as there is no evidence for its involvement so far. But what I can say is that hackers needed months if not years to collect, inspect, categorize and describe the leaked data, pointing at a group of high professionalism.

Die Sprecherin des Chaos Computer Clubs, Constanze Kurz, widerspricht Röpcke heute in der “FAZ”: Es gebe “kaum Indizien dafür, dass es sich um einen großen Hack handeln könnte. Auch deutet nichts darauf hin, dass die Verantwortlichen mit besonderer technischer Expertise vorgegangen wären.”

***

Röpcke ist bei “Bild” einer der Hauptautoren in dem Fall, atemlos schreibt und twittert er seit Tagen darüber. Schon wenige Stunden nach Bekanntwerden behauptete er:

Screenshot eines Tweets von Julian Röpcke: The leaked data, which was illegally collected until October 2018 and released December 2018, but just found now, is still publicly available. I searched through it 5 hours last night, read maybe three percent of it and already found cases of corruption and bad political scandals.

Doch selbst heute, über drei Tage später, ist immer noch unbekannt, welche “cases of corruption” und “bad political scandals” Röpcke da entdeckt haben will. Oder ob er sich das einfach nur ausgedacht hat. Das Wort “corruption” nahm er später zurück und ersetzte es durch “nepotism”. Belege bleibt Röpcke aber bis jetzt schuldig. In der gedruckten Ausgabe vom Samstag widersprach ihm selbst das eigene Blatt. Auf die Frage “WIE BRISANT IST DAS MATERIAL?” antwortete “Bild”:

Nach erster Einschätzung sind keine Skandal-Akten dabei.

***

Röpckes größter scheinbarer Scoop erschien gestern bei Bild.de:

Screenshot Bild.de - Cyber-Alarm in Deutschland - Die Spur der Hacker - Exklusiv! Bild-Recherchen enthüllen brisante Details

“Bild” habe “Unglaubliches” recherchiert, heißt es da:

BILD-Recherchen führen nun zu einem Hacker, der wahrscheinlich der Urheber der Twitter-Profile [von denen die Daten veröffentlicht wurden] ist.

Doch das, was dann “nach BILD-Informationen” und “laut BILD-Recherchen” “exklusiv” folgt — vieles davon stand mehr als einen Tag zuvor bereits bei “RT”. Darunter auch der Name des “Hackers, der wahrscheinlich der Urheber der Twitter-Profile ist”, die Namen der Plattformen, auf denen er aktiv sein soll, der Name der Person, deren Profilbild er verwendet, und so weiter. Ein Schelm, wer hier einen Zusammenhang sieht.

***

In ihren Artikeln liefern Röpcke und “Bild” dabei immer so viele Details und Screenshots zu den veröffentlichten Daten und den Seiten, auf denen sie veröffentlicht wurden, dass es für die Leserschaft ein Leichtes ist, sie selbst zu finden. Heute schreibt “Bild”:

Allein eine Datei mit dem Namen […] wurde seit Sonntag mehr als 3000 mal aufgerufen. Hinter ihr verbergen sich funktionierende Links zu mehr als 1000 Datensätzen von Politikern und Prominenten. Es ist davon auszugehen, dass sich am Sonntag und Montag abermals Hunderte die illegal erbeuteten Informationen auf ihre Rechner herunter luden.

Kein Wunder. Dank “Bild” wussten sie genau, wonach sie suchen mussten.

***

Der größte Witz zum Thema aber kam mal wieder vom “Bild”-Chef persönlich:

Wie geht Bild mit den Daten um? Bild-Chef Julian Reichelt: Es geht um enorme Mengen von Daten, die offensichtlich mit der Absicht verbreitet werden, Politiker als angreifbar, korrupt oder unanständig darzustellen. Dennoch gehört zu unserem journalistischen Auftrag, das Material zu sichten und auszuwerten - nicht in Bezug auf moralische Verfehlungen, sondern mit Blick auf mögliche strafbare Handlungen, illegale Absprachen oder Bestechlichkeit. Das ist unsere Pflicht als freies Medium. Dass wir dabei auch höchst private Daten bis zu Familienfotos oder privaten Chats sichten müssen, gefällt uns selbst nicht. Nutzen werden wir solche sensiblen Daten aber in keinem Fall, nicht jetzt und nicht in Zukunft.

Mit Dank an Moritz H., Michael E. und Benno S.!

Nachtrag, 8. Januar: Heute hat das BKA einen Verdächtigen festgenommen. Es ist nach ersten Erkenntnissen kein russischer Militärgeheimdiensthackerspion, sondern ein 20-jähriger Schüler aus Mittelhessen.

BILDblog dankt und hält Winterschlaf

Bevor wir uns gleich für ein paar Tage in unsere schalldichte Höhle zurückziehen, in der uns keine “Bild”-Titelseiten und keine Tweets von Julian Reichelt erreichen und in der die Internetverbindung zu schwach ist, um Bild.de aufzurufen, möchten wir Euch allen noch schnell fürs Lesen danken und Euch und Euren Familien frohe Weihnachten, ein paar schöne, entspannte Tage und einen guten Start ins neue Jahr wünschen!

Ein großes Dankeschön geht an alle, die uns mit Hinweisen versorgt haben. Wir haben es wieder nicht geschafft, allen nachzugehen und alles aufzuschreiben, haben uns aber große Mühe gegeben, dass es möglichst viele sind.

Und natürlich möchten wir auch all jenen danken, die uns in den vergangenen zwölf Monaten finanziell unterstützt haben! Wer von Euch noch nicht dabei ist, aber gern dabei sein möchte, kann mal hier nachschauen, wie das geht (Spoiler: ganz einfach und auf vielfältige Weise!). Jetzt aber erstmal ein ganz herzlicher Dank an all diese tollen Menschen:

Aaron S., Achim B., Achim F., Achim K., Achim S., Adrian T., Albert M., Albrecht W., Alena M., Alex G., Alex K., Alex M., Alexander A., Alexander B., Alexander G., Alexander H., Alexander K., Alexander R., Alexander S., Alexander W., Alexandra K., Alexis B., Alfons A., Alfons S., Alina R., Amac G., Amy S., Andre F., Andre H., Andre J., Andre S., André W., Andrea d. L., Andrea H., Andrea K., Andrea P., Andrea S., Andreas B., Andreas C., Andreas E., Andreas F., Andreas G., Andreas H., Andreas K., Andreas L., Andreas M., Andreas N., Andreas P., Andreas R. B., Andreas R., Andreas S., Andreas W., Andree H., Andres F., Andres S., Andy S., Anette P., Angela Yvonne K., Angelika K., Anita R., Anita Z., Anja C., Anja R., Anja S., Anja W., Anke K., Anke N., Anke W., Anna B., Anna M., Anna S., Anna-Lena S., Anne S., Annemarie S., Annette B., Annette F., Annette K., Annika H., Annika S., Antje L., Anton S., Anton T., Antonia T., Arch H., Armin L., Arne C., Arne L., Arne T., Artur K., Astrid P., Athanasios M., Axel S., Axel-R. O., Aydin A., Barbara L., Barbara S., Bärbel W., Bastian G., Bastian L., Ben F., Ben H., Benedict S., Benedikt K., Benedikt S., Benjamin B., Benjamin E., Benjamin F., Benjamin G., Benjamin J., Benjamin M., Benjamin P., Benjamin R., Benjamin W., Benno A., Berenike L., Berit J., Bernd F., Bernd M., Bernd Ö., Bernd R., Bernhard F. S., Bernhard K., Bert R., Berthold H., Bettina K., Bettina T., Bianca B., Bjoern E., Bjoern S., Bjoern T., Bjorn H. D., Björn H., Björn K., Bla B., Bo G., Bobby R., Bodo S., Bodo W., Brian P., Britta S., Buddy C., C. K., Carl H., Carline M., Carlo B., Carlo S., Carsten B., Carsten K., Carsten L., Carsten P., Carsten R., Carsten S., Chantal F., Chris E., Chris M., Chris T., Christian B., Christian F., Christian G., Christian H.-B., Christian H., christian H., Christian L., Christian M., Christian N., Christian O., Christian R., Christian S., Christian W., Christian Z., Christiane V., Christin N., Christina P., Christine G., Christine H., Christine T., Christoph A., Christoph D., Christoph E., Christoph J., Christoph K., Christoph Kurt M., Christoph M., Christoph P., Christoph S., Christophe K., Chrstn B., Claas P., Claudia Z., Claudius S., Clemens B., Clemens H., Clemens L., Colin S., Conner W., Constantin P., Constantin R., Constantin S., Cornelia F., Cornelius L., D. V. H., Daniel A., Daniel B., Daniel D., Daniel G., Daniel H., Daniel J., Daniel K., Daniel L., Daniel P., Daniel R.-G., Daniel S., Daniel T., Daniel V., Daniela H.-D., Daniela S., Danijel M., Danilo G., Danny F., Danny H., Dario C., Dario S., David A., David B., David K., David N., David R., David T., Delia W., Denis M., Deniz T., Dennis B. H., Dennis B., Dennis Benjamin H., Dennis H., Dennis K., Dennis R., Dennis W., Desiree B., Diana Z., Dierk R., Dietmar N., Dietz P., Dimitri V., Dirk A., Dirk B., Dirk D., Dirk H., Dirk L., Dirk P., Dirk S., Dirk T., Dirk W., Dominic G., Dominik D., Dominik H., Dominik K., Dominik W., Dominique T., Dora A., Dorothea A., Dorthe K., Dortje L., Eckart L., Eckhard S., Edda B., Eduard W., Efthimios T., Eik L., Ekkart K., Ekkehard K., Elena K., Elena N., Elmar E., Elmar M., Emil S., Eric M., Eric U., Erik M., Erika H., Erwin P., Eugen W., Fabian B., Fabian H., Fabian L., Fabrice B., Feda M., Felix F., Felix G., Felix J., Felix M., Felix R., Felix S., Felix T., Felix W., Florian A., Florian B., Florian F., Florian G., Florian H., Florian J., Florian L., Florian N., Florian R., Florian S., Florian T., Florian W., Fran W., Frank F., Frank H., Frank K., Frank P., Frank S., Frank V., Frank W. B., Frank W., Frank Werner B., Frank Z., Franz B., Franz H., Franz J. M., Franz L., Franz W., Franziska D., Franziska E., Fred-Michael S., Frederik S., Frederik W., Friederike B., Friedhelm R., Friedrich S., Fritz H., Frizzie W., Fynn H., Gabriel Y., gaga H., Georg L., Georg P., Georg S., Gerd H., Gerhard H., Gero P., Gerrit H., Gerrit I., Gesa W., Gianni B., Gregor Alexander K., Gregor B., Gritta B.-G., Guenter S., Guido R. S., Guido R., Guido Rolf S., Günter B., Günter H., Günther S., Hagen S., Hanna K., Hannah S., Hannes B., Hannes H., Hannes R. S., Hannes Richard S., Hans C. H., Hans Christoph H., Hans P. K., Hans Peter K., Hans-Christian O., Hans-Martin F., Harald B., Harald W., Hartmut C., Hassan A.-Z., Heiko F., Heiko G., Heiko H., Heiko K., Heiko S., Heiko W., Heinrich H., Heinrich S., Helena L., Helge B., Helge H., Helge Z., Helmut B., Helmut E., Helmut P., Helmut S., Hendrik H., Hendrik L., Hendrik M., Hendrik W., Henning B., Henning D., Henning J., Henning K., Henning Karl B., Henning M., Henning S., Henning W., Herbert J., Herbert V., Holger B., Holger J., Holger K., Holger S., Holger U., Holger W., Horst W., Hubert K., Hubertus v. A., Hyun-Ho C., Ihab M., Ilja K., Ilka B., Ina R., Ingmar M., Ingo B., Ingo H., Ingo v. L., Ingo v. L.., Ingomar O., ingrid B., Ingvil S., Irina P., Isis S., Iver B., Ivo H., J. W., Jacob D., Jakob A., Jan B., Jan E., Jan F., Jan G., Jan K., Jan M., Jan N. R., Jan Niko K., Jan O. W., Jan Ole W., Jan P., Jan R., Jan S., Jan v. d. K., Jan W., Jan Z., Jan-Phillip K., Jana M., Janine G., Jannis K., Jascha J., Jasper M., Jean P. 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Falsche Vorwürfe? Für “Bild” kein Grund zur Korrektur

So sieht es aus, wenn die “Bild”-Zeitung über eine angebliche Vergewaltigung durch einen Afghanen in der Hamburger Innenstadt berichtet:

Ausriss Bild-Zeitung - Schlagzeile Titelseite: Schon wieder! Mansor S. ist seit fünf Jahren ausreisepflichtig - Schon neunmal verurteilt - Jetzt wegen Vergewaltigung einer 14-Jährigen verhaftet - Schlagzeile im Blatt: Polizei sicher - Abgelehnter Asylbewerber vergewaltigte 14-jähriges Mädchen

So sieht es aus, wenn die “Bild”-Zeitung berichtet, dass die Hamburger Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen den Afghanen eingestellt hat:

Ausriss Bild-Zeitung - weiße Titelseite, weiße Seiten aus dem Blattinnern

Wir haben jetzt eine Woche gewartet und uns die “Bild”-Ausgaben in dieser Zeit besonders genau angeschaut. Weder in der Bundesausgabe noch in der Hamburg-Ausgabe konnten wir einen Artikel zum Ende der Ermittlungen, zum unglaubwürdigen vermeintlichen Opfer, zu den Widersprüchen, in die sich die 14-Jährige verstrickte, finden. Nicht mal eine kleine, versteckte Meldung. Nichts.

Wir hatten bei “Bild”-Chef Julian Reichelt nachgefragt, ob man mit einer Richtigstellung rechnen könne. Er hat nicht geantwortet. Wir hatten auch bei “Bild”-Pressesprecher Christian Senft nachgefragt, ob die Redaktion noch eine Richtigstellung veröffentlichen werde. Auch er hat nicht geantwortet.

In und von “Bild” bisher also nichts. Bei Bild.de erschien am vergangenen Freitag ein neuer Beitrag zum Fall:

Screenshot Bild.de - Mutmaßliche Vergewaltigung am Saturn in Hamburg - Ermittlungen eingestellt: 14-Jährige beschuldigte Mansor S.

Gerade mal vier Sätze ist der Artikel lang. Natürlich haben die Mitarbeiter von Bild.de ihn nicht so wirksam auf ihrer Startseite platziert wie die ursprüngliche Berichterstattung zu der vermeintlichen Vergewaltigung. Und mit keinem Wort erwähnen sie, dass sie selbst auf die Unschuldsvermutung gepfiffen und Mansor S. im August als “TÄTER” schuldig gesprochen hatte:

Screenshot Bild.de - Der Täter (30) zog sie in einen Hauseingang - 14-Jährige in der Hamburger City vergewaltigt

Der Schuldspruch der Redaktion ist nach wie vor unverändert online:

Als sich die 14-Jährige entfernte, folgte er ihr, verwickelte sie immer wieder in Gespräche — und zog sie dann im Bereich von “Saturn” an der Mönckebergstraße in einen Hauseingang.

Obwohl sich das Mädchen heftig wehrte, vergewaltigte der Mann es!

Es interessiert die Bild.de-Redaktion offenbar nicht besonders, was für ein falscher Mist auf ihrer Seite steht.

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