Suchergebnisse für ‘Julian Reichelt’

Nachrichtenmüdigkeit, “Pleiteticker” transfeindlich?, RBB streicht Flake

1. Keine Lust mehr auf Katastrophen
(deutschlandfunk.de, Annika Schneider & Christoph Sterz, Audio: 6:07 Minuten)
Laut dem aktuellen “Digital News Report” des Reuters Institute verspüren immer mehr Menschen eine “Nachrichtenmüdigkeit” und entscheiden sich bewusst gegen den Nachrichtenkonsum. Fast zwei Drittel der befragten erwachsenen Internetnutzerinnen und -nutzer in Deutschland hätten angegeben, Nachrichten gelegentlich zu meiden. Betroffen seien tendenziell mehr Jüngere sowie Menschen mit geringem Vertrauen in Nachrichtenmedien oder einer extremeren politischen Orientierung, so die Medienforscherin Julia Behre, die für den deutschen Teil der Studie (PDF) verantwortlich zeichnet.

2. Schlesingers “System der Geschenke” – ein Fall für den Staatsanwalt?
(rbb24.de, Gabi Probst)
“Die ehemalige rbb-Intendantin Patricia Schlesinger machte gern Geschenke und lud zum Essen ein – auf Kosten des Senders. Begünstigt wurden Weggefährten, Führungskräfte und Mitglieder der Kontrollgremien.” Das RBB-Rechercheteam hat sich das “System der Geschenke” seiner ehemaligen Chefin angeschaut und zitiert Experten, die Zweifel an der dienstlichen Veranlassung haben. Zweifel, die Schlesingers Anwalt, Ralf Höcker, nicht habe: “Jedes Mal, wenn Vorwürfe gegen Frau Schlesinger in sich zusammenfallen, werden flugs neue aus dem Hut gezaubert. Sollten auch diese vor Gericht landen, wird es nicht anders laufen.”

3. Vor Gericht gegen Transfeindlichkeit
(taz.de, Nicole Opitz)
Am heutigen Donnerstag entscheide das Landgericht Frankfurt, ob die von Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt geführte Website “Pleiteticker” die trans Journalistin und Aktivistin Janka Kluge “Mann” nennen darf. Kluges Anwalt habe zuvor eine Abmahnung an den Verlag geschickt, die von der Gegenseite nicht akzeptiert worden sei.

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4. Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger: RBB streicht Sendung
(t-online.de)
Der RBB-Sender radioeins hat auf die Ausstrahlung einer neuen Podcastfolge des Rammstein-Musikers Christian “Flake” Lorenz (Formatname: “Flake – Des Tastenfickers Podcast”) verzichtet: “Da Rammstein auf Tour sind, hatten wir eine vorproduzierte Sendung eingeplant, was jetzt bei der Debatte rund um Rammstein unangebracht erscheint.”

5. Die Vorhut der Avantgarden
(kontextwochenzeitung.de, Oliver Stenzel)
Oliver Stenzel hat Alexander Roobs Buch zur “History of Press Graphics” rezensiert. Das Werk umfasst die Blütezeit der Pressegrafik von 1819 bis 1921, eine Epoche, die von drucktechnischen Fortschritten und gesellschaftlichen sowie politischen Veränderungen geprägt war. Es enthält über 700 Abbildungen und wiegt fast fünf Kilogramm.

6. ARD und ZDF zeigen Frauenfußball-WM
(faz.net)
Wie aus einer Mitteilung von ARD und ZDF hervorgehe, sei der monatelange Streit um die Liveübertragung der Spiele der im Juli und August stattfindenden Frauen-Fußballweltmeisterschaft beigelegt. Wie in den vorherigen Jahren würden die öffentlich-rechtlichen Sender auch die Spiele aus Australien und Neuseeland zeigen. Vertragspartner des Fußball-Weltverbands FIFA seien jedoch nicht die Sender, sondern die European Broadcasting Union.

Lindners Grußwort, Gegenentwurf zu Twitter, Die Causa Lindemann

1. Lindner-Grußwort für die BBBank
(tagesspiegel.de, Jost Müller-Neuhof)
Wie der “Tagesspiegel” berichtet, muss Berlins Generalstaatsanwältin Margarete Koppers der Redaktion Auskunft über die Hintergründe ihres Ermittlungsverfahrens gegen den Bundesfinanzminister und FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner geben. Das habe das Verwaltungsgericht Berlin nach einem presserechtlichen Eilantrag des “Tagesspiegel” entschieden.

2. Sein Chatverlauf vor Gericht
(taz.de, Christian Rath)
Am vergangenen Freitag trafen sich der Springer-Verlag und einer seiner ehemals prominentesten Mitarbeiter, Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt, vor Gericht. Springer fordert von Reichelt zwei Millionen Euro Abfindung zurück. Christian Rath erläutert bei der “taz” die Vorgeschichte und das Ergebnis, mit dem sich die einst eng verbundenen Parteien trennten.

3. An welche Regeln muss sich Verdachtsberichterstattung wie im Fall Till Lindemann halten?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 22:50 Minuten)
Im Zuge der Berichterstattung über die Vorwürfe gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann taucht immer wieder die Frage auf, was und wie in einem solchen Fall berichtet werden darf. Holger Klein hat deshalb mit Lena Kampf gesprochen. Sie ist stellvertretende Leiterin des Investigativ-Ressorts der “Süddeutschen Zeitung”, die – gemeinsam mit dem NDR – als erste ausführlich über den Fall Lindemann berichtete.

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4. Rechnungshöfe kritisieren RBB und schlagen Gehaltsobergrenze vor
(dwdl.de, Manuel Weis)
Wie “DWDL” meldet, haben die Rechnungshöfe von Berlin und Brandenburg ihre Prüfung beim öffentlich-rechtlichen RBB abgeschlossen und die Ergebnisse vorgestellt. Manuel Weis schreibt dazu: “Die Liste der Verfehlungen des einstigen Spitzenmanagements beim RBB ist lang. Mängel bei der Dokumentation, Organisation und Archivierung von wichtigen Unterlagen gehören ebenso dazu wie auch Zahlungen, die von Verantwortlichen veranlasst worden seien, ohne dass das Vier-Augen-Prinzip zum Tragen kam.”

5. KI im Journalismus – zwischen Desinformation und “Autokorrektur auf Steroiden”?
(ardaudiothek.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 24:30 Minuten)
Jonathan Schulenburg hat auf der Digitalkonferenz re:publica mit vielen Expertinnen und Experten über Künstliche Intelligenz (KI) gesprochen: Was bedeutet KI für den Journalismus? Welche Risiken gibt es? Wer nutzt sie bereits oder experimentiert damit? Und wie offen sind Medienschaffende für KI?

6. Meta zeigt Mitarbeitern seinen Gegenentwurf zu Twitter
(spiegel.de)
Während der Niedergang von Twitter seit der Übernahme durch den Tech-Milliardär Elon Musk Woche für Woche voranschreitet, wird andernorts fleißig an Alternativen gebastelt. Eine könnte von Meta, dem Mutterkonzern von Facebook und Instagram, kommen und als “Instagram ohne Bilder” funktionieren.

Vom Macht­miss­brauch zum Betrug?, WhatsApp goes Telegram?, Assange

1. Vom Macht­miss­brauch zum Betrug?
(lto.de, Christian Rath)
Der Axel-Springer-Verlag fordert von Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt eine Millionensumme, weil dieser gegen Verpflichtungen aus dem Aufhebungsvertrag verstoßen haben soll. Am heutigen Freitag soll ein sogenannter Gütetermin den Streit zwischen den beiden Parteien beilegen. Christian Rath ordnet den Fall juristisch ein und geht auch auf Reichelts Konflikt mit dem NDR ein.

2. Katrin Vernau wird definitiv nicht die nächste RBB-Intendantin
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Die aktuelle Interims-Intendantin Katrin Vernau werde den RBB nur noch wenige Monate führen, dann werde eine neue Spitze gewählt. Ein Antrag, Vernau nachträglich auf die Liste bei der anstehenden Intendanzwahl zu setzen, habe im Rundfunkrat keine Mehrheit gefunden, berichtet Timo Niemeier bei “DWDL”. Sorgen um Katrin Vernau müsse man sich jedoch nicht machen, so Niemeier: “Nach ihrer Amtszeit beim RBB kehrt sie zurück zum WDR, wo sie als Verwaltungsdirektorin bislang schlicht beurlaubt ist. Ihr werden mittlerweile Ambitionen auf das Amt der WDR-Intendantin nachgesagt.”

3. WhatsApp führt Kanäle ein
(spiegel.de)
Ein Teil des Erfolgsgeheimnisses des Messaging-Dienstes Telegram sind die zahlreichen Gruppen, die teilweise Hunderttausende von Mitgliedern umfassen. Offenbar will WhatsApp nun nachziehen und eine “Broadcast-Funktion” einführen. “So könnte WhatsApp zu einer Plattform für Onlinehetzer und Fake News werden”, kommentiert der “Spiegel”.

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4. Auslieferung von Assange rückt gefährlich nahe
(reporter-ohne-Grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) zeigt sich “zutiefst besorgt” über die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs des Vereinigten Königreichs, die Berufung von WikiLeaks-Gründer Julian Assange gegen dessen Auslieferung an die USA abzulehnen. In den USA könnte Assange bis zu 175 Jahre Haft drohen. RSF-Geschäftsführer Christian Mihr appelliert deshalb an US-Präsident Joe Biden: “Lassen Sie die Anklage fallen, stellen Sie das Verfahren ein und ermöglichen Sie, dass Julian Assange umgehend freikommt.”

5. Trauma im Journalismus: Bilder, die bleiben
(mediummagazin.de, Jana Hauschild)
Viele Journalistinnen und Journalisten seien bei Recherchen traumatischen Ereignissen ausgesetzt, doch die wenigsten seien dafür gewappnet. In ihrem Beitrag im “medium magazin” schreibt Jana Hauschild darüber, warum das gefährlich ist, und was Experten und Betroffene empfehlen.

6. Lidl lohnt sich. Für Springer.
(uebermedien.de, Peter Breuer)
“Zum 50. Jubiläum fährt Lidl groß auf – mit einem missglückten Video, in dem Deutschlands Schlagerkönigin Helene Fischer durch den Supermarkt tanzt, und einer Anzeigenkampagne bei Springer, die bis in den redaktionellen Teil reicht.” Kommunikationsdesigner und Texter Peter Breuer analysiert die groß angelegte Werbekampagne des Discounters, die auch auf den Axel-Springer-Konzern setzt.

EU-Ansage an Twitter, Reschkes Fernsehen, Keine Frauen-WM im TV?

1. Twitter tritt laut EU aus europäischem Pakt gegen Desinformation aus
(zeit.de)
Twitter zieht sich offenbar aus einer freiwilligen Vereinbarung der Europäischen Union zur Bekämpfung von Desinformation im Internet zurück. EU-Kommissar Thierry Breton erklärte auf Twitter, die Verpflichtungen bleiben aber bestehen: “Du kannst weglaufen, aber du kannst dich nicht verstecken.” Über die freiwilligen Verpflichtungen hinaus werde der Kampf gegen Desinformation ab dem 25. August eine gesetzliche Verpflichtung im Rahmen des Gesetzes über digitale Dienste (DSA) sein.

2. Führungswechsel in Medienhäusern
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Kurt Sagatz befasst sich in seiner Kolumne mit den jüngsten Führungswechseln in großen Medienhäusern wie dem “Spiegel” und der “Bild”-Zeitung: Dirk Kurbjuweit hat Steffen Klusmann als Chefredakteur des “Spiegel” ersetzt; Marion Horn hat die Führung der “Bild”-Gruppe übernommen. Besondere Herausforderungen bei der Personalauswahl beständen beim öffentlich-rechtlichen RBB, der mit Programm-, Reichweiten- und Finanzproblemen sowie einer organisatorischen Neuausrichtung zu kämpfen habe: “Wer übernimmt schon gerne eine Sisyphos-Aufgabe?”

3. Bessere Regeln für Zugang zu Plattformdaten?
(podcast.leibniz-hbi.de, Johanna Sebauer, Audio: 38:31 Minuten)
Der Digital Services Act (DSA) der Europäischen Union sieht unter anderem vor, dass große Online-Plattformen der Wissenschaft künftig “Forschungsdatenzugänge” gewähren müssen. Dies könnte ein wichtiger Schritt für die Erforschung zentraler Phänomene im Kontext digitaler Medien sein. Im “Bredowcast” diskutieren die Wissenschaftler Jan Rau und Vincent Hofmann, welche Aspekte des Gesetzes beachtet werden müssen, um es für die Forschung optimal zu nutzen.

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4. Anja Reschke: “Der weibliche Jan Böhmermann, was soll das sein?”
(dwdl.de, Senta Krasser)
Senta Krasser hat sich mit Anja Reschke über deren Wechsel von der Fernsehjournalistin bei “Panorama” zum journalistischen Unterhaltungsformat “Reschke Fernsehen” unterhalten: Hat die juristische Auseinandersetzung mit Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt das Format beschädigt oder geadelt? Und woher nimmt Reschke “den Mumm, sich in die an Mächtigen und Blendern ebenso wenig arme Männerhumordomäne Late Night vorzuwagen?”

5. Keine Frauen-WM im TV? Darum streiten FIFA, ARD und ZDF
(ardmediathek.de, Fritz Lüders, Video: 6:47 Minuten)
Die Popularität des Frauenfußballs in Deutschland hat einen historischen Höhepunkt erreicht: Die Zuschauerzahlen der vergangenen Frauen-EM übertrafen zeitweise die der Männer-WM in Katar. Die bevorstehende Weltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland verspreche ein weiteres Highlight zu werden. Doch zwei Monate vor Beginn seien die Übertragungsrechte immer noch nicht geklärt. Fritz Lüders beleuchtet für das Medienmagazin “Zapp” die Kontroverse zwischen ARD, ZDF und FIFA und gibt einen Ausblick auf den möglichen Ausgang.

6. Torschlusspanik
(journalist.de, Sebastian Pertsch & Udo Stiehl)
Sebastian Pertsch und Udo Stiehl werfen in ihrem Projekt “Floskelwolke” einen sprach- und medienkritischen Blick auf häufig verwendete Formulierungen. Diesmal geht es um den Begriff “Torschlusspanik”: “Der Begriff ist Jahrhunderte alt – und naheliegend: Als Städte noch von Mauern umschlossen und nur über Tore zugänglich waren, gab es Betriebszeiten. Schriftlich überliefert sind beispielsweise die Sperrzeiten des Hamburger Steintors, das im Jahr 1798 nur bis 23 Uhr geöffnet war. Viele andere Tore in Deutschlands schlossen oft schon zur Abenddämmerung. Reisende, die die Stadt besuchten, Arbeitende, die im Umland ihr Werk verrichteten, und Stadtbewohnende, die tagsüber einen Ausflug unternahmen, mussten sich sputen, rechtzeitig an- und reinzukommen.”

Ex-“Bild”-Chef mit Pieptönen, Umstrittene Quelle, Hinweisgeber

1. ARD-Sendung über Ex-“Bild”-Chef ist wieder online – aber mit Pieptönen
(tagesspiegel.de, Tobias Mayer)
Der NDR musste eine Ausgabe von “Reschke Fernsehen” über den ehemaligen “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt aus der Mediathek nehmen. Reichelt war juristisch gegen den NDR vorgegangen und das Landgericht Hamburg hatte per Beschluss verschiedene Äußerungen in der Sendung untersagt. Diese ist nun in einer überarbeiteten Fassung wieder abrufbar, mit einer vorangestellten Texttafel: “Diese Version ist eine bearbeitete Fassung. Einige Passagen sind derzeit Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzung. Sie sind vorläufig unkenntlich gemacht.”

2. Einigung beim Whistleblower-Gesetz
(deutschlandfunk.de, Antje Allroggen, Audio: 5:51 Minuten)
Mit fast zwei Jahren Verspätung und nach langem Hin und Her könnte in Deutschland bald das Whistleblower-Gesetz in Kraft treten, das auf eine EU-Richtlinie zurückgeht. Johannes Kuhn erklärt im Gespräch mit Antje Allroggen, welche Interessengruppen sich mit ihren jeweiligen Wünschen durchsetzen konnten.
Weiterer Lesetipp: Der Deutsche Journalisten-Verband hält den im Vermittlungsausschuss gefundenen Kompromiss zum Hinweisgeberschutzgesetz für unzureichend (djv.de, Hendrik Zörner).

3. Umstrittene Quelle: Polizei auf Social Media
(verdi.de, Julia Hoffmann)
Auch die Polizei nutzt Social Media für ihre Kommunikation. Ob jedoch Polizei-Accounts als Quellen für Journalistinnen und Journalisten geeignet sind, sei umstritten, da die Polizei ein eigenständiger Akteur in der öffentlichen Meinungsbildung ist. Der Medienwissenschaftler Michael Graßl hat die Kommunikation der Polizei in Sozialen Medien untersucht. Dabei geht es unter anderem um “kanalspezifische Unterschiede, Fehlerkultur und Corporate Influencer”.

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4. Erdogan verfolgt Journalisten auch im Exil
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen fordert ein Ende der systematischen Einschüchterung türkischer Medienschaffender im Exil: “Die Türkei braucht ein neues politisches Klima, das die Rechte von Medienschaffenden und die Pressefreiheit sowohl im Land selber als auch im Ausland respektiert. Wir fordern die künftige Führung der Türkei auf, die seit Jahren anhaltenden, unerträglichen Schikanen gegen türkische Journalistinnen und Journalisten im Exil zu beenden.”

5. Mehr Sichtbarkeit mit LinkedIn – Tipps für Fachjournalist:innen
(fachjournalist.de, Ulrike Bremm)
Verena Bender, Expertin für “Personal Branding”, betont in einem Interview mit dem “Fachjournalist”, dass Sichtbarkeit in der Medienbranche heute nicht nur für freie Journalistinnen und Journalisten, sondern auch für festangestellte Redakteurinnen und Redakteure unerlässlich ist. Als ausgebildete Journalistin und PR-Managerin hat sie einige Tipps, wie man seine Fachkompetenz mit Hilfe des Netzwerks LinkedIn erfolgreich präsentieren kann.

6. Große Gefühle, gute Geschäfte
(taz.de, Aida Baghernejad)
Buchempfehlungen auf TikTok seien zu einer Macht im Literaturbetrieb geworden, berichtet Aida Baghernejad, aber es gebe auch Arroganz und Hass, vor allem gegen junge Frauen. Baghernejad erklärt das Phänomen, das für die Buchbranche eine Chance sein kann, junge Käuferschichten zu erreichen, aber auch Gefahren birgt.

Kastrieren als Kulturtat, Verfahren gegen Friedrich, Twitter verlassen?

1. Sie kastrieren eines der besten österreichischen Medien und feiern das als Kulturtat
(uebermedien.de, Achim Thurnher)
Am 3. Mai erschienen fast alle österreichischen Tageszeitungen aus Protest mit ausschließlich weißen Titelseiten – eine Aktion der Zeitungsverleger (offener Brief dazu) gegen den Entwurf des neuen ORF-Gesetzes. Armin Thurnher, Mitbegründer und Herausgeber der Wiener Wochenzeitung “Falter”, kritisiert das Verhalten der Verleger, denen es bereits im Vorfeld gelungen war, das Online-Angebot des öffentlich-rechtlichen ORF einzuschränken: “Sie kastrieren eines der besten Medien auf dem österreichischen Markt und feiern das als Kulturtat. Man muss schon über eine besondere Art von Humor verfügen, um so etwas ernsthaft und im Stil eines Manifestes vorzutragen.”

2. Presserat leitet Verfahren gegen Holger Friedrich ein
(dwdl.de, Alexander Krei)
Der Presserat hat offenbar ein Verfahren gegen den Verleger der “Berliner Zeitung”, Holger Friedrich, eingeleitet. Friedrich könnte gegen den Pressekodex verstoßen haben, indem er den Springer-Verlag darüber informierte, Informationen von Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt erhalten zu haben. Alexander Krei kommentiert: “Für die ‘Berliner Zeitung’ könnte sich das Vorgehen des Verlegers noch als problematisch erweisen, denn wenn potenzielle Informanten bei der Zeitung fürchten müssen, dass geleakte Dokumente nicht vertraulich behandelt werden, wenden sie sich im Zweifel an eine andere Redaktion.”

3. Sollten Medien Twitter verlassen?
(deutschlandfunk.de, Brigitte Baetz, Audio: 32:29 Minuten)
Muss man sich von Elon Musk alles gefallen lassen? Wann ist der Punkt erreicht, an dem sich Medien und Redaktionen von Twitter verabschieden sollten? Darüber diskutieren Deutschlandfunk-Online-Multimedia-Chefin Nicola Balkenhol, ARD-Digitalexperte Dennis Horn und Brigitte Baetz von “mediasres”.

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4. Nie wieder Angst vor dem leeren Blatt: Die Arbeit mit ChatGPT
(fachjournalist.de, Aileen Gharaei, Audio: 19:55 Minuten)
Wie beeinflusst Künstliche Intelligenz (KI) die Arbeit im Journalismus? Welche Fähigkeiten brauchen Journalistinnen und Journalisten in Zukunft, um mit neuen Technologien umgehen zu können? Und wie wirkt sich das auf das Berufsbild aus? In dieser Folge des “Fachjournalist”-Podcasts befragt Aileen Gharaei die Journalistin Ulrike Köppen zu diesem Thema. Die Expertin diskutiert Chancen und Risiken von KI-Anwendungen im Journalismus, insbesondere am Beispiel von ChatGPT.

5. Millionen-Bußgeld gegen Telegram landet vor Gericht
(spiegel.de)
Im vergangenen Herbst verhängte das Bundesamt für Justiz ein Bußgeld in Millionenhöhe gegen Telegram. Der Messengerdienst habe kein ständig verfügbares Beschwerdeverfahren bereitgestellt, bei dem Nutzerinnen und Nutzer rechtswidrige Inhalte melden können. Außerdem habe Telegram keinen sogenannten Zustellungsbevollmächtigten benannt, an den deutsche Gerichte und Behörden Schriftstücke mit rechtsverbindlicher Wirkung senden können. Nachdem sich Telegram gegen die Vorwürfe gewehrt hat, werde nun das Bonner Amtsgericht über die Sache entscheiden.

6. Wie fotografiert man Menschlichkeit?
(monopol-magazin.de, Alexandre Kintzinger)
Im “Monopol”-Magazin erinnert Alexandre Kintzinger an Edward Steichen, einen der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts: “Vor 50 Jahren starb der Fotograf, der wie kaum ein anderer unser heutiges Verständnis von moderner Fotografie prägte. Vor allem etablierte er, dass auch dieses damals noch junge Medium eine Kunstform sein kann. Eine, die uns nicht nur ein Bild davon geben kann, wie die Dinge sind, sondern auch, wie sie sein könnten.” Der Text geht auch auf Steichens bekannteste Werke wie die Modefotografien für “Vogue” und “Vanity Fair” sowie seine Kriegsfotografien ein.

Verleger informierte Springer, Twitter unter Musk, Rundfunkbeitrag

1. Verleger Holger Friedrich informierte Springer über Reichelt-Leak
(tagesspiegel.de, Benjamin Reuter)
Wie der “Spiegel” berichtet (nur mit Abo lesbar), soll der ehemalige “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt dem Verleger des Berliner Verlags (unter anderem “Berliner Zeitung”), Holger Friedrich, interne Nachrichten aus dem Springer-Führungskreis erst angeboten und später unaufgefordert geschickt haben. Friedrich wiederum soll den Springer-Verlag über Reichelts Tätigkeit als Informant informiert haben. Benjamin Reuter fasst die Chronologie der Ereignisse und die Reaktionen auf den Vorgang, der “aus mehreren Gründen erstaunlich” sei, zusammen.
Weiterer Lesehinweis: In einer bemerkenswerten “Anmerkung des Chefredakteurs der Berliner Zeitung” erklärt dieser, dass der Quellen- und Informantenschutz für seine Redaktion, aber nicht für den Verleger selbst gelte.

2. “Eine Botschaft der Einschüchterung”
(journalist.de, Kathi Preppner)
Im März wurde Evan Gershkovich, Reporter des US-amerikanischen “Wall Street Journal”, vom russischen Geheimdienst FSB verhaftet. Mehr als 300 ehemalige Russland-Korrespondentinnen und -Korrespondenten aus 22 Ländern haben in einem offenen Brief an den russischen Außenminister Sergej Lawrow die Freilassung Gershkovichs gefordert. Der “journalist” sprach mit einigen der Unterzeichner über die aktuelle Situation von Evan Gershkovich.

3. Wie sich Twitter unter Elon Musk verändert hat
(tagesschau.de, Nils Dampz)
Vor einem halben Jahr übernahm der Tech-Milliardär Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter. Ein Großteil der Belegschaft wurde entlassen, unzählige technische Fehler, Ausfälle und Pannen waren die Folge. Das Netzwerk hat viel Vertrauen verspielt und sowohl Nutzerinnen und Nutzer als auch Werbekunden vergrault. Nils Dampz fasst die jüngste Twitter-Vergangenheit zusammen. Sein Fazit: “Beobachter vergleichen den Dienst unter Musk gelegentlich mit einem Schiff, das ganz langsam untergeht. Entscheidend wird sein, wann normale User, Politiker, Behörden und Medien in die Rettungsboote springen.”

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4. Prominente Abgänge bei der “Kleinen Zeitung”
(derstandard.at, Harald Fidler & Walter Müller)
Die “Kleine Zeitung” ist eine regionale österreichische Tageszeitung mit einer über 100-jährigen Geschichte. Nun berichtet der “Standard” über “prominente Abgänge” bei dem Blatt: Mehrere Ressortleiter und insgesamt sechs Journalistinnen und Journalisten hätten das Angebot angenommen, die Redaktion einvernehmlich zu verlassen.

5. Der lange Weg zum Rundfunkbeitrag
(deutschlandfunk.de, Martin Krebbers)
Der Rundfunkbeitrag wird regelmäßig neu berechnet. Martin Krebbers hat beim Deutschlandfunk die wichtigsten Fragen und Antworten zum aktuellen Verfahren und zur Kritik daran zusammengestellt.

6. Fotos für die Pressefreiheit 2023
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen weist auf den am 5. Mai erscheinenden Bildband “Fotos für die Pressefreiheit 2023” hin: “Die längeren Fotostrecken werden von acht Essays begleitet, in denen Autorinnen und Autoren aus der Ich-Perspektive darüber schreiben, was Fotografinnen und Fotografen bei ihrer Arbeit motiviert, und wie sie auch in schwierigen Situationen ihre Professionalität bewahren.”

Enthüllung und Fiktion, Erfundenes Interview, Selbsternannte Dissidenten

1. Döpfner, Stuckrad-Barre & Reichelt: Enthüllung und Fiktion
(ndr.de, Caroline Schmidt & Iris Ockenfels, Video: 28:34 Minuten)
Das Medienmagazin “Zapp” hat sich mit den aktuellen Entwicklungen rund um den Springer-Konzern und dem von vielen als Enthüllungsroman interpretierten Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre beschäftigt und dazu verschiedene Medienexperten und -expertinnen befragt. Interessant ist unter anderem die Gegenüberstellung des offiziellen Selbstverständnisses von Springer und der gelebten Realität.

2. Wider­st­rei­tende Inter­essen im Bild-Kom­plex?
(lto.de, Martin W. Huff)
Julian Reichelt sowie eine Frau, die ihm Vorwürfe macht, werden beide von derselben Sozietät vertreten. Das birgt auch berufsrechtliche Gefahren, wie Martin W. Huff in seinem Artikel ausführt. Das Verbot der Vertretung widerstreitender Interessen gehöre zu den Kernvorschriften des anwaltlichen Berufsrechts.

3. Warum die New York Times die EU-Kommission wegen einer SMS verklagt
(tageins.at, Alexander Fanta)
Nach geltendem Recht hat jeder das Recht auf Zugang zu EU-Dokumenten. Doch im Fall einer SMS von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wolle die EU-Kommission davon offenbar nichts wissen. Der Journalist Alexander Fanta hat nicht nachgegeben und dazu beigetragen, dass die “New York Times” die EU-Kommission wegen dieser SMS verklagt: “Die New York Times schaltet Anwält*innen ein, die ich mir nicht leisten könnte. Ich helfe mit Recherchen zur Vorbereitung der Klage. Am 25. Januar 2023 bringen die Anwält*innen eine Klageschrift beim EU-Gericht ein. Sie verlangt mit Nachdruck die Herausgabe jener Nachrichten, die mir verweigert worden sind. Aus dem Schneeball, meiner kleinen Anfrage vor einigen Monaten, wird eine Lawine.”

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4. Kolonialismus: Erinnerung und Verantwortung
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura, Audio: 32:03 Minuten)
“Die Krönung von Charles III. wird zum medialen Großereignis – die koloniale Vergangenheit der britischen Krone wird dabei jedoch zu wenig beleuchtet.” Im Medienpodcast “quoted” spricht Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura mit der Autorin und Journalistin Charlotte Wiedemann über die Fragen, ob wir – auch mit Blick auf die deutsche Geschichte – an einer “kolonialen Amnesie” leiden, wie sich das Bewusstsein für vergangenes Unrecht und seine Folgen entwickelt, und welche Rolle Medien dabei spielen.

5. Selbsternannte Dissidenten
(taz.de, Andreas Speit)
Andreas Speit nimmt das 20-jährige Bestehen des neurechten Magazins “Sezession” um Götz Kubitschek zum Anlass, einen kritischen Blick auf Entwicklung, Traditionslinien und Haltung der Publikation zu werfen.

6. Erfundenes Interview mit Michael Schumacher
(tagesspiegel.de, Tobias Mayer)
Wie kürzlich in den “6 vor 9” zu lesen war, hat das Regenbogenblatt “Die Aktuelle” mit dem vor einigen Jahren beim Skifahren verunglückten Michael Schumacher auf der Titelseite geworben und so getan, als habe der ehemalige Rennfahrer der Redaktion ein Interview gegeben. Tatsächlich stammten die vermeintlichen Schumacher-Antworten von einer Künstlichen Intelligenz. Schumachers Familie habe nun rechtliche Schritte gegen “Die Aktuelle” angekündigt, berichten der “Guardian” und “Übermedien”.

Stuckrad-Barres Buch, Elon und Tucker, Über Klimakrise berichten

1. Stuckrad-Barre, Döpfner, Böhmermann, Reichelt: Ein paar Männer und ein Problem
(berliner-zeitung.de, Tomasz Kurianowicz)
Gestern ist der neue Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre erschienen, der vielen schon vorab als eine Art Schlüsselroman über die Vorgänge rund um den Springer-Verlag, Mathias Döpfner, Julian Reichelt und “Bild” galt. Tomasz Kurianowicz hat sich Gedanken über die damit in Zusammenhang stehenden Themenkomplexe gemacht und geht diese kompakt und gut lesbar durch. Dem “Tagesspiegel” kann man entnehmen, dass Ex-“Bild”-Chefredakteur Reichelt ein mögliches juristisches Vorgehen gegen den Roman prüfen lässt. Beim Deutschlandfunk stellt sich Kolumnist Matthias Dell mit Blick auf die Berichterstattung der “Zeit” in der vergangenen Woche die Fragen: “Was wäre, wenn Julian Reichelt die Döpfner-Nachrichten geleakt hat? Muss der Investigativjournalismus die Motive von Informanten abwägen?” Und in der “taz” geht es um die Erkenntnisse aus der neuesten “Stern”-Recherche (nur mit Abo lesbar): “Wie Mathias Döpfner einen Kredit von 60 Millionen Euro von einem berüchtigten Bankier bekam”.

2. “Es gibt in der Klimakrise keine neutralen Beobachter”
(journalist.de, Raphael Thelen)
Raphael Thelen, ehemaliger Journalist und jetzt Aktivist der Letzten Generation, fordert von seinen einstigen Kollegen und Kolleginnen mehr Engagement für das Klima. Der “journalist” dokumentiert eine Rede, die Thelen am 18. April auf einer Pressekonferenz in Berlin gehalten hat und in der er Medien an ihre Verantwortung bei der Berichterstattung über bevorstehende Protestaktionen erinnern will: “Sie können sich dann die Frage stellen: Berichte ich über die Blockaden, über die Autofahrenden und über die Erregung der Politik? Oder ordne ich den Protest ein, erkläre worum es geht. Berichte ich über die Klimakrise, wahrhaftig, also vielleicht: Einen Absatz über den Protest und dann den Rest über das warum, über die Zusammenhänge und Notwendigkeiten.”

3. Im Zeichen des Ukraine-Kriegs: Auslandsberichterstattung aus Warschau
(fachjournalist.de, Ralf Falbe)
Der “Fachjournalist” hat sich mit Paul Flückiger unterhalten, der seit mehr als zwei Jahrzehnten als freier Korrespondent in Warschau lebt. Hat der Krieg in der Ukraine die Auslandsberichterstattung verändert? Was macht Warschau für Korrespondenten so attraktiv? Und wie beurteilt Flückiger die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf sinkende Honorare und hohe Reisekosten bei der Recherche?

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4. Elon und Tucker
(spotify.com, Haken Dran, Dennis Horn & Gavin Karlmeier, Audio: 45:03 Minuten)
Twitter-Besitzer Elon Musk hat dem rechtsgerichteten Fox-News-Moderator Tucker Carlson ein Interview gegeben. Gavin Karlmeier hat sich das Gespräch, das wohl eher eine freundschaftliche Plauderei war, angesehen und fasst die wichtigsten Aussagen daraus zusammen. Außerdem geht es bei “Haken dran” um die “Possible Conference” und die neue Mastodon-Instanz des ZDF.

5. Wahlbetrugs-Lüge kostet Fox News 787,5 Millionen Dollar
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Weil der US-amerikanische Fernsehsender Fox News Donald Trumps Lügen vom Wahlbetrug und der “gestohlenen Wahl” verbreitete, zogen zwei Hersteller von Wahlmaschinen vor Gericht. Mit dem einen Hersteller habe sich der Sender auf einen ziemlich teuren Vergleich geeinigt: Fox News müsse der Firma Dominion 787,5 Millionen US-Dollar zahlen, was in etwa die Hälfte der ursprünglich geforderten 1,6 Milliarden US-Dollar sei.

6. Das steht im neuen Magazin von Andreas Gabalier
(profil.at, Philip Dulle & Lena Leibetseder)
Der österreichische Volksmusikstar Andreas Gabalier (“I sing a Liad für di”) hat jetzt sein eigenes Magazin im Red-Bull-Verlag. Bei “Andreas Gabalier” dreht sich alles, wenig überraschend, um Andreas Gabalier, der dort auch als Chefredakteur fungiert. Philip Dulle und Lena Leibetseder haben sich das Heft angesehen, das immerhin mit einer Auflage von 140.000 Exemplaren startet.

Reicht Döpfners Entschuldigung?, Pressefreiheit weltweit, Funkes Unrat

1. Reicht die Entschuldigung des Springer-Chefs?
(deutschlandfunk.de, Pia Behme & Antje Allroggen, Audio: 7:51 Minuten)
Der Chef des Axel-Springer-Verlags, Mathias Döpfner, hat um Entschuldigung gebeten, aber reicht das aus? Nein, findet Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen: “Das ist eine Entschuldigung voller Leerstellen und voller Auslassungen. Der Schaden wird nicht konkret benannt. Die Grenzüberschreitung wird nicht konkret benannt. Es kommt allein der Vorwurf gegenüber den Ostdeutschen vor.” Außerdem fehle das Element der “eigenen Zerknirschung oder Verstörung”. Offen bliebe auch die Frage, welche Konsequenzen und Lehren aus der vorgeworfenen Grenzüberschreitung man ziehen wolle, so Pörksen.

2. Eine Woche in der irren Welt des Julian Reichelt
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier hat sich angeschaut, wie Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt auf Youtube Politik kommentiert. Nach “einer Woche in der irren Welt von Julian Reichelt” ist sich Niemeier sicher: “Reichelt betreibt Meinungsmache und das ist offensichtlicher denn je. Das alles ist auch deshalb so gefährlich, weil Reichelt unter dem Deckmantel des unerschrockenen Aufklärers mit seinen Videos Giftsamen in die Köpfe der Zuschauer pflanzt, die dort gedeihen und von Folge zu Folge wachsen. Reichelt trägt so ganz wesentlich mit bei zur Spaltung der Gesellschaft.”

3. Einer muss zahlen
(correctiv.org)
Nachdem das sogenannte Ibiza-Video für einen der größten politischen Skandale Europas sorgte, landete Julian Hessenthaler, der Urheber des Videos, im Gefängnis. Nun ist er wieder raus und gibt “Correctiv” das erste Interview seit seiner Freilassung. Hessenthaler wartet darauf, wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte über seine Beschwerde entscheiden wird.

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4. Pressefreiheit weltweit: Journalistïnnen im Fadenkreuz von Regimen, Kartellen und Terrormilizen
(riffreporter.de)
Bei “Riffreporter” berichten verschiedene Auslandskorrespondentinnen und -korrespondenten des “Weltreporter”-Netzwerks über den Zustand der Pressefreiheit in Mexiko, Somalia, den Maghreb-Staaten und Mosambik, Indien und Indonesien, Skandinavien und Spanien.

5. Zu dumm, um wahr zu sein
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Das Regenbogenblatt “Die Aktuelle” wirbt mit dem vor einigen Jahren beim Skifahren verunglückten Michael Schumacher auf dem Cover und tut so, als hätte der ehemalige Rennfahrer der Redaktion ein Interview gegeben. Das ist natürlich nicht der Fall, die Zeitschrift hat sich das vermeintliche Gespräch von einer Künstlichen Intelligenz zusammenfantasieren lassen. Bei “Übermedien” kommentiert Boris Rosenkranz: “Die Funke-Mediengruppe will den Unrat, den sie da in die Welt kippt, tatsächlich als journalistisches Produkt verstanden wissen. ‘Die Aktuelle’ liefere ‘spannende und vor allem seriöse Reportagen rund um Stars, VIPs und den Adel’, schreibt der Verlag. Wie man sowas auf eine Internetseite tippen kann, ohne dass diese sofort rot anläuft, ist unklar.”

6. Journalismus ist, wenn “maennersache” im April 2023 berichtet, dass …
(twitter.com/Der_Postillon)
Auf Twitter betätigt sich das Satireformat “Der Postillon” aktuell als Fact-Checker und Vermittler von Medienkompetenz. Der konkrete Anlass ist eine Meldung, die durch verschiedene Medien geistert und auf der unbelegten Behauptung eines anonymen Twitter-Kanals beruht, der immer mal wieder aus einem angeblich echten Brief zitiert: “Mein Kind darf an der Schnitzeljagd des Kindergartens nicht teilnehmen. Wir sind Veganer.”

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