Die Causa Joffe, Debatte um Nannen, Julian Reichelt irrt

1. Ruhe jetzt
(sueddeutsche.de, Peter Burghardt & Anna Ernst & Bernd Kramer)
Wie gestern in den “6 vor 9” zu lesen war, lässt Josef Joffe, langjähriger Mitherausgeber der Wochenzeitung “Die Zeit”, sein Mandat als Herausgeber bis zum Vertragsende ruhen. Dieser Entscheidung vorangegangen waren Vorwürfe, Joffe habe einen mit ihm befreundeten Bankier vor Recherchen seiner eigenen Zeitung gegen das Geldhaus gewarnt. Auf Nachfrage der “Süddeutschen Zeitung” haben sich Joffe und die “Zeit” nun zu dem Fall geäußert, was bei dem seinerzeit mit der Berichterstattung über das Bankhaus befassten Oliver Schröm jedoch auf Widerspruch trifft. Schröm schreibt bei Twitter: “Irgendwie billig, dass @DIEZEIT versucht den Spin zu setzen, wir hätten nicht ausreichend recherchiert und konfrontiert. (…) @DIEZEIT will wohl ihr Josef-Joffe-Problem auf uns Autoren abwälzen.”

2. Henri Nannen und wir
(stern.de, Gregor Peter Schmitz)
Ein Rechercheteam des öffentlich-rechtlichen Jugendportals “funk” hat vergangene Woche ein Video veröffentlicht, das sich mit Henri Nannen beschäftigt, dem Gründer, langjährigen Herausgeber und Chefredakteur des Magazins “Stern”. Dabei geht es insbesondere um Nannens Rolle in der Nazizeit. Nun meldet sich der aktuelle “Stern”-Chefredakteur zu Wort. Man wolle sich der Debatte stellen: “Jede neue Erkenntnis, jedes neue Detail müssen dazu führen, bisherige Bewertungen wieder und wieder infrage zu stellen. Deshalb werden wir in den kommenden Wochen im stern offen um die Frage ringen, wie wir die Person Nannen bewerten, ob er weiter Namensgeber einer Schule sein kann, in der junge Journalistinnen und Journalisten ausgebildet werden, ob einer der renommiertesten Medienpreise seinen Namen tragen und ob Henri Nannen im Impressum unser Gründungsherausgeber bleiben soll.”

3. Pressefreiheit unter Druck: Berichterstattung unabhängiger Medien wird immer schwieriger
(riffreporter.de, Christina Schott)
In vielen Ländern gehen Journalistinnen und Journalisten erhebliche Risiken ein, wenn sie ihre Arbeit ausüben. Christina Schott hat sich umgesehen, wie es rund um die Welt um die Pressefreiheit bestellt ist.

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4. Nach dem Fall Lisa Fitz
(journalist.de, Matthias Meisner)
Die Kabarettistin Lisa Fitz hatte Ende vergangenen Jahres in der SWR-Comedy-Sendung “Spätschicht” fälschlicherweise behauptet, in Europa hätte es 5.000 Tote durch Corona-Impfstoffe gegeben. Nachdem sie dafür kritisiert worden war, verkündete Fitz empört ihren Abschied aus der Sendung. Sie sah sich als Opfer einer “Schmutzkübelkampagne” und sei “medial gesteinigt” worden. Der Journalist Matthias Meisner hat den Fall noch einmal aufgearbeitet und erklärt wichtige Zusammenhänge. Dabei wird klar, dass nicht nur Fitz, sondern auch der SWR Fehler gemacht hat.

5. Julian Reichelt irrt
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Medienredakteur Joachim Huber schildert im “Tagesspiegel” ein Dilemma: Soll man Tweets des Ex-“Bild”-Chefredakteurs Julian Reichelt kommentieren und Reichelt damit zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen? Oder soll man ihm mit Nicht-Beachtung begegnen? Weil Reichelts Einlassungen zum Maskentragen falsch und gefährlich seien, habe sich Huber für eine Reaktion entschieden: “Meine Zeilen werden einen Julian Reichelt nicht erreichen. Das nehme ich in Kauf. Wichtiger ist, dass die Vorsichtigen, die Umsichtigen, die verantwortlich Handelnden sich nicht verunsichern lassen, von einem Reichelt nicht in die falsche Richtung verführen lassen.”

6. Fynn Kliemann und Caro Daur: Allianz der Influencer
(correctiv.org, Gabriela Keller & Pia Siber & Frederik Richter)
Neue Recherchen von “Correctiv” belegen, wie der Medien-Allrounder Fynn Kliemann ein kleines Wirtschaftsimperium errichtete. So soll sich die Mode-Influencerin Caro Daur als stille Gesellschafterin an einer von Kliemanns Firmen beteiligt haben. Ende 2020 habe sich zudem der Betreiber von “Karls Erdbeerhof” mit einer Summe von 500.000 Euro am Kliemannsland beteiligt. Ihm habe die “sprühende, begeisternde Art” Kliemanns gefallen. Außerdem habe sich der Investor Impulse für seine eigenen Erlebnisdörfer erhofft.

Warburg-Warner Joffe dankt ab, Richtiges Signal, Auf Wahlparty

1. »Zeit«-Mitherausgeber Josef Joffe dankt ab
(spiegel.de)
Der “Spiegel” hat unlängst enthüllt, dass Josef Joffe, langjähriger Mitherausgeber der Wochenzeitung “Die Zeit”, einen mit ihm befreundeten Bankier vor Recherchen seiner eigenen Zeitung gegen das Geldhaus gewarnt hatte. Nun hätten Verleger und Mitherausgeber einvernehmlich entschieden, Joffes Mandat als Herausgeber bis zum Vertragsende ruhen zu lassen.

2. Mit Holocaustverharmlosern spricht man nicht
(tagesspiegel.de, Sebastian Leber)
Die “Leipziger Volkszeitung” habe sich geweigert, einen szenebekannten Holocaustverharmloser zu einer Diskussionsrunde über die lokale Verkehrspolitik einzuladen. Das sei nicht nur gut so, sondern dringend nötig, findet Sebastian Leber: “Einerseits als Signal, dass sich dieser Mann mit seinen Entgleisungen außerhalb des demokratischen Diskurses bewegt. Andererseits wäre Grell vermutlich clever genug, auch vermeintlich harmlose Sachthemen für seine Provokationen zu nutzen. In einem seiner Videos stellte er spöttisch die Frage: ‘Ist CO2 das neue Zyklon B?'”

3. Gute Ausbildung auch in schwierigen Zeiten
(verdi.de, Felix Koltermann)
Henriette Löwisch leitet die Deutsche Journalistenschule (DJS) in München, die jedes Jahr 45 ausgewählte Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten “für die ganze Vielfalt von Tätigkeiten in Online-, Print-, Radio- und Fernsehredaktionen” ausbildet. Felix Koltermann hat sich mit Löwisch unter anderem über die Journalismusausbildung unter Pandemiebedingungen, die neue Rolle des Wissenschaftsjournalismus sowie den Stellenwert der Fotografie in der DJS-Ausbildung unterhalten.

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4. Tag der Entscheidung naht
(djv.de, Hendrik Zörner)
Wer es noch nicht getan hat, sollte schnell noch die Petition der Reporter ohne Grenzen für den Wikileaks-Gründer Julian Assange unterschreiben, appelliert Hendrik Zörner vom Deutsche Journalisten-Verband: “Die britische Innenministerin muss den öffentlichen Druck spüren, muss begreifen, dass hier nicht ein paar Organisationen Amok laufen, sondern dass es ein Anliegen vieler Menschen ist, Julian Assange nicht auszuliefern.”

5. Ist die ARD in der Ukraine präsent genug?
(deutschlandfunk.de, Annika Schneider, Audio: 32:51 Minuten)
Der Deutschlandfunk (Dlf) lässt regelmäßig seine Hörerinnen und Hörer zu Wort kommen und stellt sich dabei auch deutlicher Kritik, etwa an den Öffentlich-Rechtlichen. Diesmal geht es um die Frage, ob die ARD ihre Fernsehreporterinnen und -reporter nach der russischen Invasion zu spät in die Ukraine geschickt hat. Über die Entscheidungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zur Entsendung von Korrespondententeams diskutiert ein Hörer mit der WDR-Chefredakteurin Ellen Ehni, der Osteuropa-Journalistin und ehemaligen Korrespondentin Gemma Pörzgen und Annika Schneider aus der Dlf-Medienredaktion.

6. “Sekt, Wein und Wasser: Ich glaube, alles ist hier möglich”
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz, Video: 3:44 Minuten)
Boris Rosenkranz hat sich einen Teilaspekt der Berichterstattung nur NRW-Wahl herausgepickt und daraus ein unterhaltsames Kurzvideo gemacht: “In Nordrhein-Westfalen wurde gewählt – und die Fernsehsender waren mit ihren Reporter:innen auf den Wahlpartys unterwegs. Was es da alles gab! ‘Schnitzlchen und Frikadellen’, Wein, Bier, sogar Wasser! Hammer.”

PEN zerlegt sich, Honorarhorror, Keine Massenüberwachung

1. Häme, Grabenkämpfe, »Höllenspektakel«
(spiegel.de)
Am Freitag traf sich der Schriftstellerverband PEN zur Mitgliederversammlung in Gotha, es kam zum Eklat. Von einem “Höllenspaktakel” ist die Rede, bei dem es nicht nur zu Beleidigungen, sondern auch zu einer physischen Attacke gekommen sein soll. Der bisherige PEN-Präsident Deniz Yücel überstand erst einen Abwahlantrag knapp, um sein Amt kurz danach angewidert niederzulegen (“Bratwurstbude”) und seinen Austritt aus dem Verband zu erklären.
Hörtipp: Die PEN-Tagung als griechisches Drama und der Rücktritt Deniz Yücels (deutschlandfunk,de, Henry Bernhard, Audio: 4:15 Minuten).

2. Keine Massenüberwachung
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband wendet sich gegen Pläne der EU-Kommission zur Datenüberwachung und Durchsuchung von privaten Nachrichten: “Der notwendige Kampf gegen schwere Straftaten darf nicht mit gravierenden Einschnitten in die Pressefreiheit erkauft werden. Mit wem Journalisten in Ausübung ihres Berufs Nachrichten und Informationen austauschen, geht niemanden etwas an.”

3. Anwälte von Twitter werfen Elon Musk Vertraulichkeitsbruch vor
(zeit.de)
Die Rechtsabteilung des Unternehmens Twitter soll dem angeblichen Übernahme-Interessent Elon Musk den Bruch einer Vertraulichkeitsvereinbarung vorwerfen. Dahinter stecke wahrscheinlich das Bestreben Musks, straffrei aus dem geplanten Deal herauszukommen oder den Preis für die Übernahme zu drücken.

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4. Fernsehen für Nichtfernseher
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
“Arte ist deutsch-französische Fernsehkultur? Unsinn, die gibt es nicht, so wenig wie es deutsch-französische Literatur oder deutsch-französische Malerei gibt. Nein, Arte ist deutsches, französisches, europäisches Fernsehen in sechs Sprachen. Nationale Differenzen, nationale Eigenheiten und Sonderlichkeiten dürfen weiterhin bestehen, es gilt die Absage an Europudding und deutsch-französische Kuppelei.” Der Kulturkanal Arte feiert seinen 30. Geburtstag, und Joachim Huber gratuliert.

5. Was im Journalismus jetzt wirklich wichtig ist
(mediummagazin.de, Annette Milz)
Das “medium magazin” zeichnet alljährlich die Journalistinnen und Journalisten des Jahres aus. Nun hat das Branchenmagazin alle Erstplatzierten 2021 gefragt, was ihnen wichtig im Journalismus ist, wo dies aus ihrer Sicht gelungen umgesetzt ist, und was sie selbst in eigener Sache dafür tun.

6. Wichtige Arbeit, die niemand bezahlen will
(wasted.de, Dom Schott)
“Die deutsche Spielebranche braucht einen investigativen Spielejournalismus. Das will aber im klassischen Textjournalismus kaum jemand bezahlen: Zu viel Aufwand, zu viel Risiko. Und das ist ein riesiges Problem.” Spielejournalist Dom Schott schreibt über den “Honorarhorror” seiner Branche und endet mit einem Wunsch: “Lasst dieses Thema nicht untergehen.”

KW 17/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Sam Dubberley: “Kriegsverbrecher haben Angst vor der Wahrheit”
(zeit.de, Daniel Erk, Audio: 38:57 Minuten)
Sam Dubberley war früher Fernsehjournalist in Krisengebieten. Heute dokumentiert er für die Organisation Human Rights Watch Kriegsverbrechen. Im “Zeit-Online”-Podcast “Frisch an die Arbeit” erzählt Dubberley, wie er dabei vorgeht, und erklärt den Verifikationsprozess: “Wir suchen die Bilder und Videos über Telegram, TikTok und Twitter und sichten Satellitenbilder. Das hilft uns, Beweise zu sammeln, die zeigen: Dort könnte es Kriegsverbrechen in der Ukraine gegeben haben.”

2. Wie gehen Journalisten mit Einschüchterungsklagen um?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 21:11 Minuten)
SLAPP ist die englische Abkürzung für strategische Klagen gegen öffentliche Beteiligung (Strategic Lawsuits Against Public Participation). Sie dienen dazu, Medienschaffende sowie Aktivistinnen und Aktivisiten einzuschüchtern und von ihrer Arbeit abzuhalten. Uwe Ritzer, Investigativ-Reporter bei der “Süddeutschen Zeitung”, ist selbst Betroffener einer derartigen Klage, die mit der Forderung von 78 Millionen Euro Schadensersatz verbunden war. Im Gespräch mit Holger Klein erklärt Ritzer, was es bedeutet, über Jahre juristisch drangsaliert zu werden.

3. Journalist & Podcaster Khesrau Behroz im Gespräch
(youtube.com, Alex Berlin, Video: 45:33 Minuten)
In einem Werkstattgespräch spricht Khesrau Behroz, Journalist, Autor und Podcast-Produzent, mit Schülerinnen und Schülern eines Berliner Gymnasiums über die Bedeutung der Medien für die Demokratie sowie über aktuelle Themen wie “Fake News”. Behroz ist vielen Zuhörern und Zuhörerinnen durch “Cui Bono” bekannt, seinen Podcast über Ken Jebsen.

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4. Inside medien: Hakan Tanriverdi
(anchor.fm, Lisabell Shewafera, Audio: 58:36 Minuten)
Wie kann ich mir den Arbeitsalltag eines Investigativreporters vorstellen? Journalistenschule oder Volontariat – was ist die bessere Entscheidung? Und wie wichtig ist Talent für den Beruf? Im “Inside-Medien”-Podcast spricht Lisabell Shewafera mit Hakan Tanriverdi, der als Reporter für Cyber- und IT-Sicherheit beim Bayerischen Rundfunk arbeitet.

5. Lorenz Maroldt über “Checkpoint” und Community
(turi2.de, Peter Turi, Audio: 48:56 Minuten)
Als Lorenz Maroldt 2014 beim “Tagesspiegel” einen Newsletter (“Checkpoint”) einführen wollte, wurde dies mit einiger Skepsis aufgenommen. Mittlerweile ist daraus ein Erfolgsprodukt geworden, dem viele weitere Newsletter folgten. Im Gespräch mit Peter Turi erzählt Maroldt, worauf es dabei ankommt, wie er den Wechsel des langjährigen “Tagesspiegel”-Kolumnisten Harald Martenstein zur “Welt” empfunden hat und welche Tipps er jungen Menschen gibt, die in den Journalismus wollen.

6. Hörbar Rust: Sabine Rückert
(ardaudiothek.de, Bettina Rust: Audio: 1:24:24 Stunden)
In der “Hörbar Rust” ist Sabine Rückert zu Gast. Rückert ist stellvertretende Chefredakteurin der “Zeit”, Mitherausgeberin des Magazins “Die Zeit – Verbrechen” und erfolgreiche Macherin des dazugehörigen Podcasts. In dem Gespräch geht es um das “homerische Lachen”, Rückerts Familiengeschichte, schulische Traumata und ihre dreißig Jahre bei der “Zeit”. Sabine Rückerts Tipp an junge Leute: “Wenn Du Dein Leben planst: Tue etwas, wofür Du wirklich brennst, was Dich erfüllt mit Haut und Haaren”.

Nannen-Vergangenheit, Achtung Kontrolle, Erfolg der Kuschelkrimis

1. Keine Ruhe um den “Stern”-Gründer
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Ein Rechercheteam des öffentlich-rechtlichen Jugendportals “funk” hat diese Woche ein Video veröffentlicht, das sich mit Henri Nannen beschäftigt, dem Gründer, langjährigen Herausgeber und Chefredakteur des Magazins “Stern”. Dabei geht es insbesondere um Nannens Rolle in der Nazizeit. Die Reportage werfe Fragen auf – auch mit Blick auf die Schlüsse der Rechercheure, findet “Tagesspiegel”-Medienredakteur Kurt Sagatz.

2. Chefredaktion kritisiert Sparkurs
(taz.de, Steffen Grimberg)
Vor zwei Jahren baute die “Süddeutsche Zeitung” massiv Personal ab. Insgesamt hätten rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Haus verlassen, darunter auch Top-Leute aus dem Investigativ-Ressort. Im Interview mit dem “medium magazin” hat sich die “SZ”-Chefredaktion zur umstrittenen Personalpolitik geäußert und das Vorgehen der Geschäftsführung kritisiert. In der “taz” kommentiert Steffen Grimberg die Äußerungen: “Für die diskrete Verlagswelt, vor allem die schwäbische, ist das eine schallende Ohrfeige.”

3. Achtung Kontrolle: den Ausweis bitte!
(verdi.de, Jasper Prigge)
Es kommt immer wieder vor, dass Journalisten und Journalistinnen zur Überprüfung der Personalien von der Polizei aufgefordert werden, ihren Ausweis vorzuzeigen. Wann darf die Polizei die Identität feststellen? Und wie sollten sich die betroffenen Personen in dieser Situation verhalten? Jasper Prigge, Rechtsanwalt für Urheber- und Medienrecht, gibt wertvolle Tipps, denn das Thema ist keineswegs so einfach, wie es zunächst erscheint.

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4. “Auch Tote haben eine Würde und Persönlichkeitsrechte”
(uebermedien.de, Olivia Samnick)
Oliver Zöllner ist Mitgründer und Leiter des Instituts für Digitale Ethik an der Hochschule der Medien in Stuttgart. In einem nun auch auf deutsch vorliegenden Interview äußert er sich zur Verantwortung der Medien bei der Veröffentlichung von Kriegsbildern: “Muss ich tatsächlich das Blut, die zerschossenen Körper im Detail zeigen? Darauf gibt es eine rechtliche Antwort: Auch Tote haben eine Würde und Persönlichkeitsrechte. Es gilt, als Journalist die Würde von Opfern zu wahren. Deswegen ist es richtig, die Toten zu verpixeln – auch um keine Traumatisierung der Betrachtenden hervorzurufen. Redaktionen müssen zusätzlich an den Kinder- und Jugendschutz denken.”

5. Meinungsfreiheit versus Community Management
(deutschlandfunk.de, Mike Herbstreuth & Annika Schneider, Audio: 6:04 Minuten)
Seit Elon Musks Ankündigung, den Kurznachrichtendienst Twitter für 44 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen, wird weltweit über mögliche Folgen diskutiert. Für einige Nutzerinnen und Nutzer bestehe erheblicher Anlass zur Sorge, da der selbsterklärte “free speech absolutist” ein libertäres Weltbild habe, das die Plattform weit zurückwerfen könnte. Annika Schneider hat sich darüber mit ihrer Kollegin Brigitte Baetz aus der Medienredaktion des Deutschlandfunks unterhalten.

6. Brutal behaglich? Was macht Cosy Crime so erfolgreich?
(sr.de, Isabel Sonnabend & Thomas Bimesdörfer, Audio: 17:13 Minuten)
Seit einiger Zeit erfreut sich das Genre “Cosy Crime” großer Beliebtheit. In den Kuschelkrimis geht es weniger um Mord und Totschlag und mehr um eine Erzählung mit gemächlicherem Tempo, gerne mit viel Lokalkolorit und Atmosphäre. Beispiele dafür sind die TV-Serien “Inspector Barnaby” und “Miss Fishers mysteriöse Mordfälle”. Was macht der Reiz dieser Formate aus? Gibt es bestimmte Zielgruppen? Darüber sprechen Isabel Sonnabend und Thomas Bimesdörfer mit Hanna Huge von den “Serienjunkies”.

Chatkontrolle, Joffe und die Warburg-Bank, Deutsche Welle verklagt

1. Chatkontrolle “nicht mit Menschenrechten vereinbar”
(deutschlandfunk.de, Sören Brinkmann, Audio: 7:01 Minuten)
Die EU plant ein neues Gesetz, das nach Ansicht von Kritikern einen gewaltigen Eingriff in unsere Grundrechte darstellt. Messenger-Dienste, Mail-Anbieter und Hosting-Provider sollen dazu verpflichtet werden, alle Nachrichten ihrer Anwenderinnen und Anwender nach verbotenen Inhalten zu durchsuchen. Das umfasst auch die Überwachung der Chats (“Chatkontrolle”). Der Jurist Stephan Dreyer kommentiert: “Eine bevölkerungsweite, anlasslose Überwachung von Individualkommunikation ist aus meiner Sicht weder national noch auf EU-Ebene mit den geltenden Menschenrechtsrahmen vereinbar. Das haben die europäischen Gerichte mehrfach deutlich gemacht, dass das so nicht funktioniert. Insofern bin ich etwas schockiert über die Nonchalance, mit der hier auf entsprechende grundrechtliche Verbürgungen heruntergesehen wird.”

2. Im Namen der Freundschaft
(taz.de, Gernot Knödler)
Gernot Knödler berichtet in der “taz” von einem handfesten Skandal: “Josef Joffe, Mitherausgeber der Wochenzeitung Die Zeit, hat versucht, einen Bericht über die Verwicklung der Hamburger Warburg-Bank in den Cum-Ex-Steuerskandal zu verzögern. In dem Brief an den Bankier Max Warburg, aus dem das hervorgeht, äußert er sich zudem schockiert über ‘Verräter’ aus dem Bankhaus, die die Fahnder erst auf bestimmte Informationen aufmerksam gemacht hätten.” Josef Joffe und Max Warburg verbindet eine langjährige Freundschaft.

3. Deutsche Welle verweigert Herausgabe von brisanten Dokumenten – Wir klagen mit VICE
(fragdenstaat.de, Aiko Kempen)
Die Deutsche Welle betätigt sich anscheinend auch als Kunstsammler, was bei der Transparenzinitiative “FragDenStaat” und dem Magazin “Vice” Fragen aufwirft: “Wie kam es dazu, dass der steuerfinanzierte Auslandssender teure Kunst anschafft? Welche Rolle spielte Intendant Peter Limbourg dabei? Und auf welchem Weg kam der Beratervertrag zustande, über den sich die Deutsche Welle ausschweigt?” Da man beim Sender mit der Bitte um Auskunft nicht weitergekommen sei, habe man nun Klage eingereicht.

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4. Das Leiden anderer in meiner Timeline. Über Fotografie im Ukraine-Krieg
(geschichtedergegenwart.ch, Philipp Sarasin)
Der Schweizer Historiker Philipp Sarasin hat einen Essay über die Wirkung von Kriegsfotografien verfasst, in dem er auf eine 20 Jahre alte Publikation der US-amerikanischen Schriftstellerin und Essayistin Susan Sontag bezug nimmt: “Was können Fotos oder auch dokumentarische Fernsehbilder, die Sontag in ihre Überlegungen einbezieht, angesichts des Grauen eines Krieges bewirken, beziehungsweise: Was tun sie? In welche Position versetzen sie uns, die Betrachter:innen der Bilder vom Schmerz und den Verletzungen jener, die die zerstörerische Macht der Waffen an ihren Körpern und ihren Psychen erlitten haben? Stumpfen sie ab – oder helfen sie zu verstehen?”

5. Framing Sebastian: “Österreich” pushte die ÖVP auch im Wahlkampf 2019
(kobuk.at, Franziska Schwarz)
Die Tageszeitung “Österreich” hat sich im Vorfeld des Wahlkampfs 2017 massiv für den damaligen ÖVP-Chef Sebastian Kurz eingesetzt, was wohl auch in Zusammenhang mit üppigen Zahlungen für Inserate stand. Das Medienwatchblog “Kobuk” hat nun die spätere Wahlkampfberichterstattung 2019 analysiert und kommt zum Schluss, dass “Österreich” auch zwei Jahre später alles andere als journalistisch sauber gearbeitet habe: “Wieder spielen jede Menge Umfragen von ‘Research Affairs’ eine Rolle, dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut von Sabine Beinschab. Jenem Institut, das im Mittelpunkt der Inseratenaffäre steht.”

6. Was Katapult und Bild gemeinsam haben
(medieninsider.com, Marvin Schade)
“Bild” nannte vergangenes Wochenende im Rahmen einer “Enthüllung” den Namen eines verantwortlichen Managers jener Stiftung, die sich um die Gaspipeline Nord Stream 2 kümmern sollte. Das Problem: Die Information war falsch. Marvin Schade hat sich für “Medieninsider” angeschaut, wie “Bild”, aber auch das Medium “Katapult” ihre diesbezüglichen Fehler im Nachgang behandelt haben.

Mediale Inszenierung, Leben im Horrorfilm, Unterzeichneritis

1. Die mediale Inszenierung des russischen Militärs
(deutschlandfunk.de, Sebastian Wellendorf, Audio: 4:48 Minuten)
Die Glorifizierung der russischen und sowjetischen Armee, auch die mediale, sei ein wichtiger Bestandteil der Propagandastrategie von Wladimir Putin. Die Militärparade am 9. Mai in Moskau spiele dabei eine große, aber nicht die alleinige Rolle. Die Konstruktion von Parallelwelten und die Verherrlichung des russischen Militärs sei seit Jahren eine zentrale Aufgabe der russischen Fernsehlandschaft, so die Deutschlandfunk-Russland-Expertin Gesine Dornblüth.

2. Aufmerksamkeitsökonomie des offenen Briefs
(getrevue.co, Johannes Franzen)
In der aktuellen Ausgabe von “Kultur & Kontroverse”, dem Newsletter des Literaturwissenschaftlers Johannes Franzen, geht es unter anderem um die überall aufpoppenden offenen Briefe: “Die wahllose Unterzeichneritis ist eines der Grundmerkmale des Intellektuellenhabitus der Gegenwart. Das liegt vor allem daran, dass offene Briefe eine wichtige aufmerksamkeitsökonomische Funktion erfüllen. Wer auf der Liste steht, gehört zum Kanon derjenigen, die im Diskurs ihre Stimme erheben können. Er bringt sich in die Gesellschaft anderer wichtiger Menschen (z.B. Margaret Atwood) und partizipiert so an deren kulturellem Kapital. Zudem wird die eigene Sichtbarkeit erhöht, der eigene Name erklingt und wird dadurch einprägsamer.”

3. Die Weltretterinnen
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Das WDR-Fernsehmagazin “Frau tv” wird dieses Jahr 25 Jahre alt. Markus Ehrenberg fasst zusammen, warum es die Sendung aus seiner Sicht auch nach dieser langen Zeit noch braucht.

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4. »Ich lebe einen Horrorfilm«
(spiegel.de)
Unregelmäßige Bezahlung, unangemessene psychologische Unterstützung, Sabotage von Versuchen, sich gewerkschaftlich zu organisieren, Verletzungen von Privatsphäre und Menschenwürde – so beschreibt ein ehemaliger Content-Moderator in Kenia seine Arbeit für Facebook. Für 2,20 US-Dollar pro Stunde habe er Videos von Enthauptungen und von sexuellem Missbrauch an Kindern ansehen müssen, ohne dass man ihn darauf vorbereitet habe. Mehr Informationen über den Fall gibt es beim “Time”-Magazine (in englischer Sprache).

5. Ferngespräche: Griechenland
(ardaudiothek.de, Holger Klein, Audio: 1:00:43 Stunden)
In den radioeins-“Ferngesprächen” unterhält sich Holger Klein mit Korrespondentinnen und Korrespondenten rund um den Erdball. Diesmal spricht er mit der ARD-Reporterin Verena Schälter, die von Athen aus über Griechenland, aber auch über Italien, Malta und den Vatikan berichtet.

6. Elon Musk würde Trumps Verbannung auf Twitter aufheben
(zeit.de)
Kündigt sich womöglich Donald Trumps Twitter-Rückkehr an? Bald-Eigentümer Elon Musk hat sich auf einer Konferenz dazu aufgeschlossen geäußert. Er würde das Verbot aufheben, es sei “moralisch falsch” und “einfach nur dumm” gewesen. Trump hat sich zuletzt ablehnend zu einer möglichen Rückkehr geäußert, aber Aussagekraft und Haltbarkeit einer Trump-Äußerung sind bekanntermaßen begrenzt. So kann man wohl nur abwarten.

Spitzenkräfte verlassen “SZ”, Wer macht mit?, Desinformationskrieg

1. Immer mehr Spitzenkräfte verlassen “SZ”
(deutschlandfunk.de, Michael Watzke, Audio: 5:10 Minuten)
“Aktuell ist es grauenvoll bei der ‘Süddeutschen’. Ich kenne kaum einen, der oder die mit Freude in die Hultschiner Straße fährt. Auf den Redaktionsfluren herrscht Misstrauen und Pessimismus. Jeder fragt sich: wer geht als nächstes?” Mit diesen Worten zitiert der Deutschlandfunk einen Redakteur der “Süddeutschen Zeitung”, der anonym bleiben will. Was passiert da gerade in München? Und warum verlassen so viele Spitzenkräfte das angesehene Blatt?

2. Im Desinformationskrieg
(journalist.de, Michael Kraske)
Die Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine ist auch deshalb so schwierig, weil er von Desinformation und Propaganda begleitet wird. Im Kampf um die Wahrheit über Bombardierungen und Kriegsverbrechen müsse der Journalismus sein ganzes Können aufbieten, so Michael Kraske in einem ausführlichen Text beim “journalist”. Dies reiche von “detektivischer Kleinarbeit bis zur großen Analyse”.

3. Russisches Satelliten-TV zeigt offenbar Antikriegsbotschaften
(spiegel.de)
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge haben Hacker Antikriegsbotschaften ins russische Fernsehen geschmuggelt – und das ausgerechnet am für das Putin-Regime so wichtigen Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazideutschland. Eine der Formulierungen habe “Ihr habt Blut an euren Händen” gelautet, eine andere: “Das Fernsehen und die Behörden lügen. Nein zum Krieg.”

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4. “Mit Militarismus hat das nichts tun”
(tagesspiegel.de, Senta Krasser)
Seit drei Jahren leitet Helge Fuhst die “Tagesthemen”-Redaktion bei ARD-aktuell in Hamburg. Senta Krasser hat ihm ein Porträt gewidmet und ihn gefragt, ob sich so etwas wie Kriegsmüdigkeit ausbreitet, wie Fuhst mit den schnellen News-Zyklen umgeht und wie er den Live-Auftritt der Band Die Ärzte bei den “Tagesthemen” einordnet.

5. Neues Handbuch zur Informationsfreiheit: Wer macht mit?
(fragdenstaat.de, Hannah Vos)
Die Transparenzinitiative “FragDenStaat” bittet um Unterstützung: “Gemeinsam mit der Initiative für offene Rechtswissenschaft OpenRewi suchen wir Interessierte, die an einem digitalen Publikationsprojekt zur Informationsfreiheit mitarbeiten wollen! Wir werden ein Handbuch planen, schreiben und diskutieren, das sich sowohl an Jurist*innen richtet, die im Bereich der Informationsfreiheit arbeiten, als auch eine Hilfestellung für Nicht-Jurist*innen bei der Erlangung von Informationen bieten soll.”

6. “Washington Post” gewinnt Pulitzer-Preis für Berichte über Sturm auf Kapitol
(sueddeutsche.de)
Die “Washington Post” hat für ihre Berichterstattung über den Sturm auf das Kapitol in der US-Hauptstadt im Januar 2021 den Pulitzer-Preis gewonnen. Eine besondere Erwähnung gab es für die Journalistinnen und Journalisten der Ukraine “für ihren Mut, ihre Ausdauer und ihr Engagement für wahrheitsgemäße Berichterstattung während Wladimir Putins so rücksichtsloser Invasion ihres Landes”.

Plagiatsvorwürfe gegen Döpfner, Post-Cookie-Zeitalter, Wetter

1. Experten erheben Plagiatsvorwürfe gegen Mathias Döpfner – auffällige Parallelen zu Text aus NS-Zeit
(buzzfeed.de, Marcel Bohnensteffen & Pia Seitler & Sabrina Hoffmann & Anna-Katharina Ahnefeld & Carolin Freytag)
Mathias Döpfner ist langjähriger Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE und Präsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger. Nun werfen ihm Plagiatsjäger Übereinstimmungen zwischen seiner Dissertation und einer Arbeit aus der Zeit des Nationalsozialismus vor. Der Deutsche Journalisten-Verband fordert Döpfner auf, die Vorwürfe aufzuklären: “Wenn der höchste Repräsentant der Verleger in diesem Land Anlass zu Zweifeln an seiner eigenen Glaubwürdigkeit und Integrität gibt, muss er das ausräumen.”

2. Wer zahlt, wenn die Werbung wegbricht?
(deutschlandfunkkultur.de, Audio: 16:03 Minuten)
Der Online-Journalismus fürchtet um sein Geschäftsmodell, denn mit personalisierter Werbung könnte es bald vorbei sein. Mit derartigen Anzeigen würden allein in Deutschland 3,5 Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt. Europäische Datenschützer, aber auch Konzerne wie Apple hätten den dafür nötigen Cookies den Kampf angesagt. Deutschlandfunk Kultur hat sich mit Professor Christopher Buschow über die Entwicklung unterhalten, der sich unter anderem mit Innovationen bei der Finanzierung des digitalen Journalismus beschäftigt.

3. Hier ist Propaganda noch erlaubt
(taz.de, Reinhard Wolff)
“Das Nicht-EU-Land Norwegen hat sich in den vergangenen Monaten im Großen und Ganzen alle von Brüssel verhängten EU-Sanktionen gegen Russland zu eigen gemacht. Mit einer wichtigen Ausnahme: Oslo lehnt die Blockade russischer Propaganda-Kanäle ab. Sendungen von RT oder Sputnik können weiterhin frei empfangen werden.” Reinhard Wolff ordnet die Entscheidung Norwegens und deren Folgen ein.

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4. Wetter spielt verrückt
(journalist.de, Sebastian Pertsch & Udo Stiehl)
In der neuesten Ausgabe der “Floskel des Monats” beschäftigen sich Sebastian Pertsch und Udo Stiehl mit der Wetter-Besessenheit mancher Medien: “Sobald eine Naturgewalt nicht in den Biorhythmus des Club-Mate-Biedermeiers passt, bricht eine Welt zusammen. Dass das Wetter angeblich auch noch verrückt spiele, ist großer Quark. Denn das kann nur jemand behaupten, der/die die Basics von Wetter, Witterung und Klima in der Schule verpasst hat und die Konsument*innen für blöd verkaufen will.”

5. Trump scheitert mit Klage gegen seine Blockade bei Twitter
(spiegel.de)
Nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington hatte Twitter den damaligen US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump von der Plattform verbannt, wogegen sich dieser juristisch zur Wehr setzte. Erfolglos, wie man inzwischen weiß: Ein Gericht in San Francisco hat Trumps Klage abgewiesen. Nun bleibt die Frage, ob sich der zukünftige Neu-Eigentümer Elon Musk möglicherweise einschaltet und Trump zurückholt.

6. Klatschpresse erzählt was vom Schumacher-Pferd
(uebermedien.de, Mats Schönauer)
Mats Schönauer ist der offizielle Regenbogenpressebeauftragte des medienkritischen Portals “Übermedien”. Dort ruft er regelmäßig zum “Schlagzeilenbasteln” auf: “Wir geben Ihnen eine Nachricht, und Sie versuchen zu erraten, welche Überschrift die Redaktionen daraus gestrickt haben. Bereit? Dann los!”

KW 18/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Fynn Kliemann: SCHEISSE bauen (DIY)
(youtube.com, ZDF Magazin Royal, Video: 27:54 Minuten)
Allroundtalent und Youtuber Fynn Kliemann ist irre vielseitig: Heimwerken, Immobilien sanieren, Malen, Musik machen, NFTs herausgeben – und am Anfang der Pandemie hat er sogar Corona-Masken organisiert. Zur letzteren Kliemann-Unternehmung liegen dem “ZDF Magazin Royale” brisante Dokumente und Informationen vor, die einige Fragen aufwerfen. In Reaktion darauf hat Kliemann auf Instagram eine Stellungnahme verlesen und dem “Spiegel” ein Interview gegeben (nur mit Abo lesbar): “Natürlich denkt man: Ey, wir verdienen hier Geld!” (spiegel.de, Jonas Leppin & Anton Rainer).
Weiterer Gucktipp: Der Rechtsanwalt Christian Solmecke unternimmt auf Youtube eine erste juristische Einordnung: Böhmermann vs. Fynn Kliemann (youtube.com, Video: 30:33 Minuten).

2. Wer ist Sandra? – Sandra Maischberger im Hotel Matze
(mitvergnuegen.com, Matze Hielscher, Audio: 2:35:07 Stunden)
In der aktuellen Ausgabe von “Hotel Matze” begrüßt Matze Hielscher die Journalistin, Fernsehmoderatorin, Produzentin und Autorin Sandra Maischberger: “Warum hatte sie es so eilig mit ihrer Fernsehkarriere und dem Erwachsenwerden? Welche Werte sind ihr wichtig? Ist sie Feministin? Ist sie Pazifistin? Ist sie konservativ? Warum teilt sie ihre Meinung nicht in der Öffentlichkeit? Warum macht sie das, was sie macht?”

3. Viele fühlen sich überrannt
(deutschlandfunk.de, Stephan Beuting, Audio: 34:00 Minuten)
Wie und wieviel sollten wir gendern? Darüber diskutieren ein Deutschlandfunk-Hörer, die Trainerin für geschlechtersensible Sprache Katja Vossenberg, Michael Neugebauer von der electronic media school Berlin und Stephan Beuting aus der Deutschlandfunk-Medienredaktion.

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4. Anika Heine: Kinderstark-Magazin
(wiesoweshalbwarum.podigee.io, Thomas Hartmann, Audio: 56:51 Minuten)
Thomas Hartmann ist Kulturwissenschaftler, Medienpädagoge und Musiker und als wissenschaftlich-pädagogischer Mitarbeiter am Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum beschäftigt. In der aktuellen Ausgabe seines Podcasts über Kindermedien spricht er mit Anika Heine über Deutschlands erste und einzige diversitätssensible Zeitschrift für Kinder: das “Kinderstark”-Magazin.

5. Wie steht’s um kulturelle Vielfalt in den Redaktionen?
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura & Nils Minkmar, Audio: 26:50 Minuten)
Nadia Zaboura und Nils Minkmar sprechen über kulturelle Vielfalt in Redaktionen und haben sich dazu Ferda Ataman, Journalistin und Vorsitzende der “Neuen deutschen Medienmacher*innen”, eingeladen.

6. Die Macht der Information
(zdf.de, Video: sechsteilige Serie zu je etwa 44 Minuten)
In der ZDF-Dokureihe “Lüge und Wahrheit” geht es um die Macht der Information: “Geht es um Macht, Geld oder Krieg stirbt die Wahrheit oft zuerst. Die Doku-Reihe erzählt, wie mit Lügen Geschichte gemacht wurde und welche Rolle die Medien bei Propaganda und Wahrheit gespielt haben.”

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