Suchergebnisse für ‘bohlen’

So eine Überraschung aber auch!

“Nur ‘Bild’ und ‘Bild am Sonntag’ (…) sind die
natürlichen Partner von Dieter Bohlen. So einfach ist das.”
(Hans-Hermann Tiedje, Ex-“Bild”-Chef und “Bild”-Berater)

 
Na, und das ist ja mal ‘ne Schlagzeile heute!

"Sie war mal ein Mann"

Auf Seite 4 steht’s dann noch genauer: Die 29-jährige “Traumfrau Anastacia”, Bewerberin für die neue Staffel “Deutschland sucht den Superstar”, die heute auf RTL startet "Bohlens sexy Berlinerin hieß früher Franco"(und in deren Jury ein Mann sitzt, dessen Autobiografie die Frau des “Bild”-Chefredakteurs aufgeschrieben hat), “hieß früher Franco” (siehe Ausriss rechts). Mit anderen Worten — also denen von “Bild”:

“Ihr transsexuelle Geheimnis behielt sie lange für sich. Erst bei der Überprüfung der Kandidaten für die ‘Deutschland sucht den Superstar’-Show kam dann alles raus. Jury-Mitglied Dieter Bohlen fiel aus allen Wolken, als er von Anastacias Geheimnis erfuhr.”

Und das ist erstaunlich. Denn überraschend an der Nachricht, die “Bild” heute zur Titelschlagzeile macht und Bohlen “schockte”, ist nur die Schreibweise des Namens der “Frau, die früher ein Mann war”: Vor vier Monaten, als sie eine Woche lang täglich auf RTL2 bei “Big Brother” zu sehen war, hieß “Anastacia” noch “Anastasja”.

Woher wir das wissen? Na, von “Bild”! Genauer gesagt, aus der “multimedialen Erweiterung von BILD”. Dort stand nämlich am 19. Juli (mit Hinweis auf die Schwesterzeitung “B.Z.”) über “Anastasja”:

Bild.de schrieb damals:

“Kein Witz! Die kurvige Halb-Italienerin aus Berlin-Wedding war mal ein waschechter Kerl. (…) Schon mit fünf Jahren spürte Franco, daß ER lieber eine SIE wäre. (…) Vor acht Jahren dann endlich die sehnsüchtig erwartete OP. (…) In drei Schritten (Geschlechtsteile, Busen, Kiefer) schnipselten die Ärzte aus Franco eine Anastasja.”

Und “Bild” schreibt heute (nur so zum Vergleich*):

“SIE war mal ein ER… (…) Daß er irgendwie anders ist, wußte der Deutsch-Italiener schon immer. Mit 21 wollte er vor allem eins – kein Mann mehr sein. Es folgten drei Operationen. Untenrum, obenrum, dann der Kiefer – Schritt für Schritt wurde Franco zur Frau.”

*) Bebildert hat “Bild” die bahnbrechende Neuigkeit über “Anastacia” heute übrigens (siehe linker Ausriss) mit demselben Foto, mit dem auch die “B.Z.” (siehe rechter Ausriss) vor vier Monaten ihre Meldung zu “Anastasja” illustrierte. Es handelt sich dabei um ein offizielles “Big Brother”-PR-Foto von RTL2.

Mit Dank an Bernd Jochen H. für den sachdienlichen Hinweis!

Exklusiv: Mit “Bild” auf Recherche-Tour

(Mai 2005, Infodesk im Hessischen Hauptstaatsarchiv, Mosbacher Str. 55, 65187 Wiesbaden)*

Auskunftspersonal: Guten Tag, kann ich Ihnen helfen?

BILD-Reporter: Ja, wir hätten da mal ‘ne Frage. Und zwar haben wir da mal vor fünf Jahren, am 25.5.2000 oder so, in der ARD diese Dokumentation über Rosemarie Nitribitt gesehen gehabt. Die lief damals in der Reihe “Die Großen Kriminalfälle”. Ham Sie vielleicht auch gesehen. Hatte über dreieinhalb Millionen Zuschauer, wurde seitdem auch schon öfter wiederholt…

Auskunftspersonal: Ich erinnere mich. Der Film war doch von der Helga Dierichs vom Hessischen Rundfunk. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte sie damals sogar eine Schutzzeitverkürzung für die Einsichtnahme in unsere Akten hier bekommen – und außerdem im Keller eines Kripobeamten überraschenderweise Briefe, Postkarten und ein Tonband voll sehnsüchtiger Liebesbekenntnisse von Harald von Bohlen und Halbach gefunden. Hatte der Mann die Nitribitt nicht “Mein Fohlen” genannt? (Kichert leise.) Tolle Recherche damals…

BILD-Reporter: Ach? Na, jedenfalls wir wollten mal fragen, ob…

Auskunftspersonal: Bohlen mit “H”, Halbach mit einem “L” war das, richtig?

BILD-Reporter: Äh, ja. Die Unterlagen müssten hier bei Ihnen…

Auskunftspersonal: Ja, ja. Frau Dierichs hat sie damals an uns weitergeleitet. Da wollen seitdem immer mal wieder Journalisten Einsicht nehmen. Und weil die Schutzfrist inzwischen abgelaufen ist, dürfte das auch für Sie jetzt kein Problem sein. Warten Sie, ich schau mal… (Schaut ins Dokumentationssystems Ledoc.) Ah, ja… Wollen Sie’s hier im Lesesaal durchschau’n? In den Lesesaal bestellte Archivalien werden nach Möglichkeit innerhalb einer Stunde ausgehoben und vorgelegt…
*) sinngemäße Rekonstruktion (leicht fiktionalisiert)
 
Und so kam es, dass der Anfang einer großen “Bild”-Story über “Deutschlands bekannteste Hure” gestern so lautete:

Jetzt aufgetauchte Liebesbriefe enthüllen die pikante Beziehung zwischen Rosemarie Nitribitt und dem Millionär Harald von Bohlen und Halbach. 48 Jahre war es nur ein Gerücht, jetzt haben BILD-Reporter die eindeutigen Dokumente gefunden
(Hervorhebungen von uns.)

Mit Dank an das Hessische Hauptstaatsarchiv für die freundliche und sachdienliche Unterstützung – sowie Thomas H. und Ron für den Link.

Die halbe Wahrheit

Keine Frage: Thomas Anders hat, wie “Bild” groß auf Seite 1 berichtet, vor Gericht eine “schwere Schlappe” gegen Dieter Bohlen erlitten. Anders sah sich von Bohlen in dessen Buch verleumdet und forderte eine Million Euro Schmerzensgeld, was der Richter als lächerlichen “PR-Gag” abtat.

Der Richter sagte allerdings auch, es sei fraglich, “ob der durchschnittliche Mensch überhaupt ernst nimmt, was Dieter Bohlen von sich gibt”. Dieser Aspekt fehlt in “Bild”. Warum wohl?

Mit Dank an Daniela N. und Daniel H.

Der Buttermilchverlierer

Eigentlich ein Jammer, dass die “Bild”-Zeitung es damals, Ende August, schlicht versäumt hatte, Dieter Bohlen zum “Verlierer” des Tages zu machen. Dabei war ihm doch vom Müller-Milch-Konzern der eigentlich erst zum Jahresende auslaufende Werbevertrag mit sofortiger Wirkung gekündigt worden, nachdem sich Bohlen in aller Öffentlichkeit abfällig über Buttermilchtrinker geäußert hatte. O-Ton Bohlen damals:

“Buttermilch wird von 50-jährigen alternativen Bio-Latschenträgerinnen gekauft. Dass die nicht unbedingt Produkte kaufen, auf denen meine Rübe prangt, ist doch klar.”

Nun ja. Bei Müller Milch jedenfalls hieß es in einer Pressemitteilung vom 27.08.04 anlässlich der zitierten “unwahren und diffamierenden Äußerungen”: “Eine derartige Äußerung ist schlicht nicht hinnehmbar, erst recht nicht von einem vertraglich mit uns verbundenen Werbepartner. Unsere Kunden sind unser höchstes Gut, wir lassen nicht zu, dass diese von wem auch immer beleidigt werden. (…) Neben der abfälligen Art und Weise sind Herrn Bohlens Äußerungen auch schlicht und ergreifend falsch.” (Und mal abgesehen davon, dass solche Vorwürfe kritischen “Bild”-Lesern irgendwie bekannt vorkommen können:) Wenn das tags drauf nicht Bohlen zum Verlierer machte, wen dann?

Andererseits war nie wirklich zu rechnen gewesen mit einem “Verlierer”-Bohlen. Sei es, weil er seine “unwahren und diffamierenden Äußerungen” ausgerechnet in der Sonntagsausgabe der “Bild”-Zeitung (“BamS”) geäußert hatte, oder weil (nicht erst, seit Bohlens Autobiografie von der Ehefrau des “Bild”-Chefs und “BamS”-Herausgebers aufgeschrieben worden war) die Springer-Blätter “Bild” und “BamS” womöglich “die natürlichen Partner von Dieter Bohlen” sind.

Egal. Denn jetzt hat es Bohlen mit seiner Buttermilchgeschichte doch noch in die “Verlierer”-Rubrik von “Bild” geschafft. Ja, nachdem bekannt wurde, dass Bohlen vor dem Augsburger Landgericht gegen den Müllerschen Rauswurf klagt, geht die “Verlierer”-Ehre heute an… Müller-Milch-Chef Theo Müller!

Die wichtigste Meldung des Jahres II

Vor gut einer Woche wirkte es noch verwirrend, dass “Bild” einerseits den “wichtigsten Download des Jahres” anpries, um dann im Text davon abzuraten, ihn sich tatsächlich herunterzuladen. Aber in der gigantischen Vermarktungsmaschine “Bild” geschieht nichts ohne Grund — manchmal braucht es halt nur ein paar Tage, bis man ihn erkennt. Und, siehe da: Jetzt wirbt das Schwesterblatt “Computer Bild” in Anzeigen und im Internet für sein neues Heft mit diesem freundlichen Hinweis:

Wichtigstes Windows-Update exklusiv auf Heft-CD
Computerbenutzer aufgepasst! Das wichtigste Update des Jahres für Windows XP ist da. … Die Zeitschrift COMPUTERBILD bietet die Programmverbesserungs-Sammlung jetzt exklusiv auf Heft-CD-ROM.

Das mit der “Exklusivität” darf man zwar getrost bezweifeln, aber wer schon vor über einer Woche heiß gemacht wurde auf das “wichtigste Update des Jahres”, wird ja nicht so lange warten wollen, bis er herausgefunden hat, wo er die CD sonst noch bekommen kann.

Und wir können die Kategorie, unter der wir dieses Thema einsortiert haben, von “Merkwürdiges” auf “Kommerzielles” ändern.

Danke an Andreas G. für seinen Hinweis!

Niemand arbeitet gern am Sonntag

Wochenanfang. Und “Bild”, die meistzitierte Tageszeitung Deutschlands (pdf), ist wieder randvoll mit Exklusivgeschichten. Oder?

“Supermärkte verkaufen wieder Dosenbier”, freut sich das Blatt auf Seite 1 mit der Handelskette Lidl. Der “BamS” war die Neuigkeit, die von der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” bereits am Samstag vorab gemeldet wurde, gestern bloß ein paar Zeilen auf Seite 3 wert.

“Dieses Glück ist eine Schande!”, schreibt “Bild” empört: “Bruder und Schwester zeugten miteinander 3 Kinder.” Eine Riesengeschichte. Kein Wunder, dass die “BamS” sie gestern schon auf der Titelseite hatte.

Ach, und die “Sorge um eine Dienstwagenaffäre” weitet sich aus (zumindest in “Bild”). “Auch im Bundespräsidialamt” prüft das Finanzamt jetzt, ob die Privatnutzung von Dienstwagen korrekt versteuert wurde, schreibt “Bild” unter Berufung aufs Schwesterblatt “BamS”, das sich in seinem gestrigen Bericht über die “Affäre” bereits auf die Freitagsausgabe von “Bild” beziehen konnte.

“Trennung? Krise? Entzweiung? Käse! Blödsinn! Quatsch!” bzw. “Getrennt? Entliebt? Von wegen!” Siedendheiß meldet “Bild”, dass am Gerücht, Dieter Bohlen und “seine Estefania” hätten sich getrennt, nichts dran ist. Hat “Bild” jedenfalls von Estefania erfahren. Und die “BamS” gestern schon von Dieter Bohlen (siehe “BamS”-Ausriss).

Im Interview mit dem Sonntagsblatt äußerte sich Bohlen außerdem zu dem Vorwurf, er kopiere Passagen aus seinen alten Songs und verwende die für neue Kompositionen noch einmal: “So was kann mal passieren, und es ist ja immerhin noch besser, man klaut bei sich selbst.”

Wilde Büffel

Franz Josef Wagner findet, Bill Clinton hätte nicht zu Frau Christiansen gehen sollen. Weil sie “die größte Männer-nicht-Versteherin” sei. Und weil Clinton bei ihr mit Monica “schlafende Hunde” weckte (wohl wegen Ulla und Theo und so). Er fragt:

Was weiß sie über Männer, die mit angreifenden Löwen und wilden Büffeln gekämpft haben?

und erklärt: “Das Unwichtigste im Leben eines Mannes sind seine Affären.”

Öhm, wissen seine Kollegen von “Bild” das?

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