Am 10. Oktober 2012 vermeldete “Bild” auf der Titelseite, dass Sascha Hehn neuer Kapitän in der ZDF-Serie “Traumschiff” werde. Auf einer Fotomontage in der Zeitung zog “Bild” “Sascha Hehn schon die neue Uniform an”. Hehn bestätigte den “Bild”-Bericht gegenüber der dpa, einschlägige Medien berichteten, dann wurde es erst mal wieder ruhig.
An Silvester berichtete “Bild”, dass auch “der alte Kapitän Siegfried Rauch” in der ersten Folge mit Hehn als Kapitän mit dabei sei, und heute vermeldete die Zeitung dann ganz aufgeregt:
Die Formulierung “das erste Foto” ist nicht unbedingt falsch — sie ist nur insofern irreführend, als es sich bei dem Foto nicht etwa um ein aktuelles von den (noch nicht begonnenen) Dreharbeiten handelt, sondern um eines von drei Bildern, die die ZDF-Pressestelle Ende Oktober veröffentlicht hatte und die voneinigenMedien schon damals weiterverbreitet wurden.
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Daniel Schrödel und Hakan Tanriverdi.
1. Wer kritisch berichtet, landet hinter Gittern (F.A.Z., Carl-Eugen Eberle)
In der Türkei unterscheidet die Justiz nicht zwischen Terroristen und Journalisten, die über Terrorismus schreiben. 72 Journalisten sind dort in Gefängnissen eingesperrt. Sie sind Opfer einer umstrittenen Antiterrorgesetzgebung.
2. 2013: Six Tech & Media Stories to Watch (Time, Sam Gustin)
Das TIME-Magazine über wichtige “Technik und Medien”-Themen 2013: Rupert Murdochs Ambition im Sportfernsehen, 3D-Drucker und das Ende des Patentkriegs zwischen Google, Apple und Samsung.
3. New Year, New Dish, New Media (The Daily Beast, Andrew Sullivan)
Andrew Sullivan hat lange Jahre für US-Medien wie “The Atlantic” und “The Daily Beast” gebloggt. Jetzt hat er sich dazu entschieden, seinen Blog – den er zusammen mit Patrick Appel und Chris Bodenner betreibt – bezahlpflichtig zu machen. Keine Werbung soll es geben, 19.99 pro Jahr sollen die Nutzer zahlen. “Hence the purest, simplest model for online journalism: you, us, and a meter. Period. No corporate ownership, no advertising demands, no pressure for pageviews … just a concept designed to make your reading experience as good as possible, and to lead us not into temptation.”
4. Zeitungen zwischen Anspruch und Realität (meedia.de, Peter Littger)
In der Krise offenbaren Zeitungen ihr Selbstverständnis, schreibt Peter Littger. Sie halten sich für systemrelevant und übersehen dabei, dass sie in einem Wettbewerb stehen, den sie nie gewinnen können: Mit den Öffentlich-Rechtlichen. Am Ende des Artikels gibt der Beratungsunternehmer fünf Reformvorschläge für das Jahr 2013.
Im vergangenen Jahr bebilderten “Bild” und Bild.de eine “Bluttat in Berliner WG” mit dem Foto einer jungen Frau, die die Bildersucher aus der “Bild”-Redaktion für das Mordopfer hielten, die in Wahrheit aber quicklebendig in Bremen saß und mit dem Fall rein gar nichts zu tun hatte (BILDblog berichtete).
Eine krasse Verwechslung, von der aber selbst wir dachten, dass sie bei “Bild” einen besonders schlimmen Einzelfall darstellt.
Nun ja.
Der nächste uns bekannt gewordenen Einzelfall ereignete sich jetzt ein gutes halbes Jahr später:
Die naheliegende Konsequenz, für den Anfang einfach keine “privaten” Fotos von Unfall- und Verbrechensopfern mehr zu drucken, will “Bild” aber offenbar nicht ziehen.
Wenn Sie uns gerade ein paar Wochen zurück ins Jahr 2012 folgen möchten — oder besser vielleicht noch ein bisschen weiter, ins neunte bzw. elfte Jahrhundert unserer Zeitrechnung, als der Mariengesang “Ave Maris Stella” (“Meerstern, sei gegrüßet”) entstand, mit dem drei deutsche Priester und eine Sopranistin in diesem Jahr beim deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest (ESC) antreten wollen.
Die “Bild”-Zeitung entdeckte darin, nicht ganz zu unrecht, ein Problem, denn eigentlich dürfen laut Wettbewerbsregeln nur Lieder teilnehmen, die nicht vor dem 1. September des Vorjahres veröffentlicht wurden — eine Deadline, die “Ave Maris Stella” um etwa tausend Jahre gerissen hätte.
Andererseits hatte der NDR als verantwortlicher Sender eine ganz gute Antwort auf die “Bild”-Frage, warum der Song trotzdem teilnehmen dürfe: Es handele sich um eine “Neukomposition, die lediglich von der historischen Vorlage inspiriert wurde”.
Die “Bild”-Zeitung nahm diese Erklärung zur Kenntnis und zitierte sie sogar in ihrem Artikel. Andererseits ist für sie natürlich die Tatsache, dass eine heikle Frage mit “Nein” beantwortet wurde, kein Grund, sie nicht trotzdem zu stellen:
Beim Produzieren der potentiellen Skandalhaftigkeit, die dafür sorgte, dass die vermeintlich drohende Skandalisierung sogar von Medien im befreundenachbarten Ausland aufgenommenwurde, half “Bild”-Mann Mark Pittelkau ein Kronzeuge: der ausgewiesene ESC-Fachmann Ivor Lyttle. Er wird von “Bild” so zitiert:
“Ein klarer Regelverstoß”, sagt Grand-Prix-Experte Ivor Lyttle (52, EuroSong News). “Das Lied kennt doch jeder.”
Auf unsere Nachfrage sagt Lyttle allerdings, Pittelkau habe ihn lediglich gefragt, ob es ein Verstoß gegen die Regeln wäre, wenn das Lied schon 900 bzw. 1100 Jahre alt wäre. Das habe er bejaht.
Den Satz “Das Lied kennt doch jeder” habe er nie gesagt. Er, zum Beispiel, kenne es nicht.
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Martin Schneider und Laura Hertreiter.
1. Work-Clouds in der komitativen Sphäre (telepolis, Rudolf Stumberger)
Wie die neuen Medien Zeit-Raum-Strukturen verändern – und welches politische Potenzial sich dahinter verbirgt.
2. 2012 – The year in Graphics (New York Times)
Die “New York Times” hat einige bemerkenswerte Grafiken zu einem datenjournalistischen Jahresrückblick zusammengestellt.
5. Storify zu #Steinbrückfilme (tobiasgillen.de, Tobias Gillen)
Die Äußerungen von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, das Gehalt eines Bundeskanzlers sei zu niedrig, erntete in der Twitter-Community unter dem Hashtag #Steinbrückfilme eine Welle an Hohn und Spott. Hier die Zusammenfassung in einem Storify.
6. How we made snow fall (Source, Steve Duenes, Erin Kissane, Andrew Kueneman, Jacky Myint, Graham Roberts, Catherine Spangler)
Reporter, Designer und Techniker der New York Times erklären, wie sie das kürzlich veröffentlichte, aufsehenerregende Multimedia-Projekt “Snow Fall – The Avalanche at Tunnel Creek” gemacht haben.
Wir danken für die Aufmerksamkeit, die Mitarbeit und das Interesse und wünschen allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!
Wir sehen uns im Januar 2013.
Mit Dank für die sachdienlichen Hinweise des Jahres 2012 an AachenFalko, Adrian B., Afra, Alan Smithee, Alex A., Alex B., Alex, Alexander K., Alina, Andre F., André G., André H., Andreas H., Andreas K., Andreas L., Andreas M., Andreas S., Andreas, Anonym, Anticlimbpaint, Armin J., Arno W., AW, Axel S., Axel Sch., Balu, Barbara, Basti, Bastian B., Bastian, Bene, Benjamin H., Benjamin K., Benzemama, Bernd M., Bernhard H., Bjoern S., Björn T., Björn, Blox, Boludo, C., C.K., Chris H., Chris K., Chrissi, Christian G., Christian G., Christian H., Christian L., Christian S., Christian, Christine R., Christoph H., Christoph V., Christoph, Christopher, Claudia D., Clemens W., Dani, Daniel F., Daniel H., Daniel K., Daniel M., Daniel V., Daniel, Daniele, Danny W., David W., David, Denis F., Dennis K., Dennis M., Dennis M., Dennis, Der Kölner, Der Stein, DerPhi, Dietfried D., Dimitrios P., Dirk B., Dirk R., Dominic I., Dominik M., Dustin, Ernst R., erwinwa, Fabian E., Fabian P., Fabian Sch., Falk G., Falk Z., Felix H., Felix K., Ferdinand D., Florian G., Florian P., Frank M., Frank N., Frank P., Frank, Freddy M., Fritz, Gerald, Gerd P., Guido W., Hans-Christian H., Harry V., Heinz B., Hendrik B., Herr Jemine, Holger, Horst P., Horst-Schantalle, Horst, Icke, Interessierter_Leser, Jan David Sch., Jan J., Jan S., Jan W., Jan Z., Jan, Jascha H., Jendrik T., Jens D., Jens Sch., Jens-Uwe H., Jens, Joachim L., Joachim, Jochen D., Joerg, Joern T., Johannes H., Johannes K., Johannes Sch., Johannes, Jonas M., Jörn H., Jörn R., Josef Sch., Julian H., Jürgen K., Jürgen S., Kai Sch., Kai-Oliver K., Karsten H., Karstinho, Katharina Sch., Katrin H., KiMasterLian, Kinga H., Klaus B., Klaus D., Klaus W., Klaus, Knut W., Kristian G., Krizzz, Lars L., Lars Sch., Lars W., Lars, Laszlo J., Leo, Lisa H., Lisa R., Lisa, Lorenz G., Lothar Z., Lukas F., Lukas, M., M.S., Maik K., Manuel G., Manuel L., Manuel W., Marc E., Marc E., Marc S., Marcel G., Marco G., Marco L., Marco S., Marcus H., Marcus K., Mareike H., Marius W., Markus D., Markus E., Markus R., Markus, Marlen B., Martin B., Martin E., Martin K., Martin S., Martin V., Martin, Mathias S., Mathias, Matt, Matthew L., Matthias B., Matthias D., Matthias K., Matthias M., Matthias, Max, Maxi, Maxl, Melanie N., Micha, Michael N., Michael W., Michael, Mikroblume, Miriam K., Mirko D., Mirko P., Mirko, Moritz K., Moritz N., Moritz S., Moritz T., Moritz, Mutti, N.F., Nico R., Nicole M., Nils V., Norman J., O.S., Ole A., Ole S., Oliver H., Oliver Sch., Oliver W., Olli, Oskar L., Pascal K., Pascal S., Pascal, Patrick K., Patrick S., Patrick Sch., Patrick W., Peacock, pensen34, Peter G., Peter H., Peter, Petra J., Petra O., Philip H., Philipp M., Philipp O., Philipp, Pia B., Rainer S., Rainer T., Ralf P., Richard, Rico K., Rico K., Rita B., Robert F., Robert W., Robert W., Robin, Roland F., Rolf, rowo1860, Rüdiger M., S.K., Sabine E., Sarina S., Sascha G., Sascha K., Sascha K., Sascha M., Sascha, Schalke04-Fan, Schulze, Sebastian B., Sebastian H., Sebastian R., Sebastian S., Sebastian W., Sebastian, Shahnawaz M., Shahzaib M., Simon P., Simon Sch., Simon W., Simon, Soe, Stefan B., Stefan G., Stefan K., Stefan P., Stefan, stefanolix, Steffen S., Steffi, Stephan J., Stephan K., Stephan L., Stephan R., Stephan Sch., Stephan U., Stephanie G., Stitch, Sven K., Sven P., Sven, swg, T.L., Tharcel, Theo M., Thom, Thomas F., Thomas G., Thomas P., Thomas Sch., Thomas T., Thomas U., Thomas W., Thomas W., Thomas, Thorsten H., Thorsten N., Till S., Tilman H., Tim W., Tim, Tobias F., Tobias G., Tobias M., Tobias N., Tobias R., Tobias U., Tobias V., Tobias, Tom T., Torsten, Twipsy, Ulas Y., Ulrike H., Uwe V., vanTOM, Vera H., Volker K., Vuffi R., Winz, Wolfgang — und alle anderen, auch die vielen, deren sachdienliche Hinweise wir nicht berücksichtigen konnten!
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Charlotte Haunhorst und Julius Lukas.
1. “Liveblog zum Weltuntergang 2012” (Science Blogs, Florian Freistetter)
Florian Freistetter bloggt live über den nicht stattfindenden Weltuntergang. Dazu wird mit obskuren Verschwörungstheorien abgerechnet: “Zur Zeit macht die Geschichte die Runde, das Nostradamus prophezeit hätte, die Welt würde untergehen, wenn das Video von ‘Gangnam-Style’ eine Milliarde Aufrufe bei YouTube hätte. (…) Angeblich soll Nostradamus folgendes geschrieben haben: ‘Vom stillen Morgen wird das Ende mit einem tanzenden Pferd kommen, wenn die Zahl der Kreise neun beträgt.’ (…) Klingt beeindruckend konkret, oder? Und deswegen kann es nur ein Fake sein. Denn Nostradamus Prophezeiungen sind viel, aber nie konkret.”
3. “Jill Abramson Explains The Digital Strategy Of The New York Times” (San Francisco Chronicle, Video, 6:04 Minuten, Englisch)
Die Chefredakteurin der “New York Times” erzählt von den Veränderungen durch den neuen Newsroom ihrer Zeitung. “The focus and energy of the newsroom in the past was a little bit too much focused on the print product”, so Abramson.
4. “Twitter übergibt Nutzern persönliches Archiv” (Zeit Online, Patrick Beuth)
Die 500 Millionen Nutzer von Twitter können in Zukunft ihre Tweets archivieren. Auch Forschern bietet die Funktion neue Möglichkeiten.
5. “Rolf-Dieter Krause ist ‘Journalist des Jahres 2012′” (medium magazin)
Der Leiter des ARD-Studios in Brüssel wurde von einer 70-köpfigen Jury ausgewählt. In der Begründung heißt es: “Zudem nimmt er auch im Brüsseler EU-Apparat kein Blatt vor den Mund, kämpft für eine freie, unbeeinflusste Berichterstattung und gegen EU-PR.”
6. “Schon die Tora kennt Cannabis” (Jüdische Allgemeine, Chavie Lieber)
Kiffen ist koscher — das zumindest sagt Yosef Needleman. In seinem Buch “Cannabis Chassidis” beschäftigt er sich mit dem bisher ungeklärten “jüdischen Zugang zu Cannabis”.
Hinweis/Korrektur: Ursprünglich hatten wir “Cannabis” nur mit einem “n” geschrieben, das ist jetzt korrigiert.
Die Feiertage haben noch gar nicht angefangen, aber die “Bunte” erzählt schon mal, wie man “mit Disziplin und der richtigen Diät” die “Weihnachtspfunde” schnell wieder loswird:
Oliver Kahn und Kati Witt verraten exklusiv in BUNTE, wie sie es geschafft haben.
In zwei Worten: Weight Watchers.
Kahn und Witt sind Werbefiguren für das amerikanische Unternehmen und seine Abnehm-Methode. Und die “Bunte” hat fünf vermeintlich redaktionelle Seiten in den Dienst der Werbebotschaft gestellt.
Das klingt im Gespräch von “Bunte”-Redakteurin Aline Götz mit Kati Witt dann zum Beispiel so:
Und wie haben Sie es geschafft?
Die Treffen mit einer Ernährungsberaterin von Weight Watchers haben mich neu motiviert und ich habe angefangen, Ernährung aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Hätten Sie das nicht auch ohne fremde Hilfe geschafft?
Ich finde, man darf und soll Unterstützung annehmen.
Von Oliver Kahn lassen sich die “Bunte”-Frauen Aline Götz und Margit Pratschko unter anderem erzählen, wie toll man mit dem Unternehmen mit dem Handy abnehmen kann:
Eine Diät erfordert eiserne Disziplin — als ehemaliger Hochleistungssportler für Sie kein Problem, oder?
Natürlich habe ich eine gewisse Disziplin. Aber man braucht gar nicht diesen Überwillen. Es ist eher eine Bewusstseinsveränderung. Ich habe gelernt, Nahrungsmittel richtig einzuschätzen, vor allem auch wie gesund etwas ist. Und mit Unterstützung durch eine App ist das Punktezählen gar nicht so anstrengend.
Oliver Kahn hat mithilfe einer App abgenommen?
Ja! Ich komme gerade vom Mittagessen: Spaghetti mit Scampi. Dann nehme ich mein Smartphone, suche bei “Restaurantgerichte” und weiß sofort: Aha, das sind so und so viele Punkte. Mit der Zeit habe ich ein richtig gutes Gefühl dafür entwickelt, welches Essen etwa wie viele Punkte hat. Ich fange morgens schon an und plane meinen Tag.
Die Überschrift hätte sich das Abnehm-Unternehmen kaum besser selbst ausdenken können (falls es sie sich nicht tatsächlich selbst ausgedacht hat):
OLIVER KAHN hatte zugelegt — wie er die Kilos ohne Quälerei loswurde, verrät er hier
Die beiden Magazin-Artikel gibt es auch in Online–Versionen, die viel kürzer sind, aber natürlich nicht auf die entscheidende Nennung des Produktnamens verzichtet.
Auch Bild.de stellt sich in den Dienst der “Weight Watchers”-Werbung und macht Kahn zum “Abnehm-Titan”. Die Nachrichtenagentur dpa hat ihn in einem Interview nach den “Weight Watchers”-Prinzipien befragt.
Erst vor zwei Tagen hatte “Bild” die Sat.1-Moderatorin Andrea Göpel schwärmen lassen, wieviel sie mit dem Unternehmensprogramm abgenommen habe. Zum vorigen Jahreswechsel war es die Schauspielerin Christine Neubauer gewesen, der die Presse Raum für “Weight Watchers”-Werbung einräumte, unter anderem in “Bild der Frau”, “Bunte” und auf stern.de.
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Philipp Woldin und Julian Illi.
1. The Most Dangerous Beat on Earth (Foreign Policy, AFP/Auseef Mustafa))
67 Journalisten wurden 2012 in Kriegsgebieten getötet, 28 davon alleine in Syrien (Quelle: CPJ). Vier Reporter berichten über verschleppte Visa und die Arbeit im syrischen Kugelhagel: “I fear Syria like I have feared nothing else in seven years of covering the region. It is not a crippling terror, more a deep abiding concern.”
2. Zehn Dinge, die Journalisten mit ihrem Smartphone ausprobieren sollten (journalist.de, Markus Bösch)
Live ins TV-Studio schalten, ein Radiostück schneiden oder eine Drohne steuern: Klappt alles mit dem Smartphone, findet Multimediajournalist Markus Bösch. Sein Tipp für Fortgeschrittene: Das kaputte Hotel-WLAN per Handy reparieren.
3. Our Sons Are Not Future Killers (Motherlode – Parenting Blog der New York Times, Emily Willingham)
Eine wütende Mutter, deren 11-jähriger Sohn mit dem Asperger-Syndrom lebt, wehrt sich gegen die Gleichsetzung mit potentiellen Amokläufern: „I know of worried parents who have called local autism organizations, eyeing their sons with Asperger’s or autistic disorders, wondering if they are looking at future killers.“
4. Der Rotstift droht (DRadio Wissen, Sven Preger)
Sven Preger im Gespräch über das Standing des deutschen Wissenschaftsjournalismus – und wie der sich selbst retten kann.
5. “Journalisten können nicht mehr undurchschaubar sein” (Vocer, Carolin Neumann)
Die schwedische Zeitung “Norran” chattet seit drei Jahren mit ihren Lesern auf der Suche nach Themen. Redakteurin Jessica Dhyr erklärt im Interview, warum sie den Lesern zeigen möchte, “…dass Journalisten normale Menschen sind.”
6. Montreal students take credit for fake viral video of baby-snatching eagle (poynter.org, Jeff Sonderman)
Unschuldig: Das Video vom Kleinkind raubenden Adler aus einem Park in Montreal ist offenbar ein Fake. Jeff Sonderman zitiert drei kanadische Studenten, die das Video erstellt haben sollen: “Both the eagle and the kid were created in 3D animation and integrated in to the film afterwards”.