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Prahlheinz Strache, Mathematischer Clusterfuck, Vergifteter Tee

1. “Prahlerisch wie ein Teenager” – Jetzt erst recht!
(arminwolf.at)
Der österreichische Journalist und Moderator Armin Wolf kennt den FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache bereits seit dem August 2005. In dieser Zeit führte er mit Strache das sogenannte Sommergespräch, das zu Straches erstem großen medialen Auftritt wurde. In Vorbereitung auf die Sendung schaute sich Wolf die Homepage seines Interviewpartners an und stolperte dort über eine Kurzrezension eines Ernst-Jünger-Bandes. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei Straches angeblicher Jünger-Rezension um eine gekürzte Version eines Textes einer rechtsextremen “Heimatseite”. Dies ist nur eine der vielen interessanten Aspekte des lesenswerten Berichts über den Menschen und Politiker Strache.

2. Wenn Journalisten angegriffen werden, sind wir alle das Ziel
(fr.de, Bascha Mika)
Bei einer Gedenkfeier von kroatischen Nationalisten im österreichischen Bleiburg wurde Danijel Majic, Reporter bei der “Frankfurter Rundschau”, beschimpft, bespuckt, geschlagen und getreten. “FR”-Chefredakteurin Bascha Mika kommentiert: “In wenigen Tagen ist die Europa Wahl. Wenn, was sich abzeichnet, die Nationalisten und Rechtsextremen stärker werden, können wir uns ausrechnen, was daraus folgt. Nicht nur für den kritischen Journalismus.”
Zum Hintergrund: Angriff von rechtsextremem Moderator — Keine Anzeige gegen FR-Reporter (fr.de).

3. Seltsamer “Tagesschau”-Bericht: Beherrscht die AfD das halbe Internet?
(vice.com, Sebastian Meineck)
Als “mathematischen Clusterfuck” bezeichnet Sebastian Meineck die Berichterstattung der “Tagesschau” über die angebliche AfD-Dominanz in den Sozialen Medien (war hier auch bei uns in den “6 vor 9” verlinkt). Die Schlussfolgerungen seien stark vereinfacht und würden ein irreführendes Bild zeichnen. Sein Resümee, nachdem er mit dem Team der Analyse-Firma gesprochen hat, auf deren Daten der “Tagesschau”-Bericht basiert: “[W]as Alto Data Analytics herausgefunden hat, ist einfach zu speziell, um es im Stil der Tagesschau zu vereinfachen. Das Kuchendiagramm der Tagesschau erweckt den Anschein, als würde in sozialen Medien jede zweite politische Äußerung über die AfD getätigt werden — eine zu stark vereinfachte Nachricht, über die sich vor allem die AfD freuen dürfte.”

4. “Das Urheberrecht verteilt Vermögen von den Lebenden zu den Toten”
(sueddeutsche.de, Simon Hurtz)
Martin Kretschmer leitet an der Universität Glasgow das Forschungszentrum CREATe für Urheberrecht und Kreativwirtschaft und ist ein profunder Kenner der EU-Urheberrechtsreform. Im Interview spricht er über Spielräume bei der Umsetzung, die berühmt-berüchtigten Upload-Filter und den Einfluss von Unternehmen auf das Gesetz. So richtig optimistisch ist der Experte nicht, was die Zukunft angeht. Doch eine Sache könne Mut machen: “Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass öffentlicher Druck hilft. Die SPD hat nachweislich anders verhandelt, weil der Widerstand in Deutschland so laut und deutlich wurde. Der Koalitionsvertrag schließt verpflichtende Upload-Filter aus. Es ist wichtig, die Parteien beim Wort zu nehmen. Es ist noch so viel Spielraum bei der Umsetzung vorhanden, dass sich die Mühe lohnt.”

5. 23 Milliarden für Flüchtlinge? Die Geschichte einer Zahl
(zdf.de, Florian Neuhann)
Alice Weidel (AfD) ließ ihrer Empörung freien Lauf: Im Jahr 2018 seien 23 Milliarden Euro Asylkosten aufgelaufen. Auch die “Bild”-Zeitung schrieb von einem Rekord: “Flüchtlingskosten 2018 hoch wie nie”. Das Problem: Die Zahl stammt zwar aus dem Finanzministerium, fasse jedoch Positionen zusammen, die nicht dorthin gehören würden, so Florian Neuhann. Für das ZDF hat er näher hingeschaut und siehe da: “Bei genauerem Betrachten schrumpft die ursprüngliche Rekordzahl immer weiter in sich zusammen.”

6. Journalistische Verantwortung am Beispiel Bubble Tea
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Thomas Knüwer führt drei Beispiele für schlampige bis verantwortungslose Berichterstattung an: die Berichte über Angela Merkels angeblichen Wechsel auf eine EU-Position, die bereits etwas zurückliegende Berichterstattung zu angeblich giftigem Bubble-Tea und die mindestens irreführende Überschrift über ein angebliches Aufeinandertreffen von Verena Bahlsen und Kevin Kühnert. Knüwers Kommentar: “Früher waren solche Halb- und Unwahrheiten dem Boulevard und den Klatschblättern vorbehalten — heute darf jeder mal, weil er glaubt, dass sich alles versendet.”

Eins ist sicher: “Bild” macht Angst

“Die neue Serie”, die heute in “Bild” und bei Bild.de gestartet ist, ist eigentlich schon eine ganz alte: Es geht um die “Bild”-Kernkompetenzen Angsthaben und Angstmachen. Nur dass die Redaktion den Artikel etwas anders überschrieben hat:

Ausriss Bild-Zeitung - So unsicher ist Deutschland - Neue Serie in Bild: Die Wahrheit über Verbrechen und Gewalt

Auch Bild.de hat die UNsicherheit in Deutschland auf der Startseite extra noch mal gelb hervorgehoben (die Antwort, wie unsicher Deutschland ist, gibt es nur für “Bild plus”-Abonnenten):

Screenshot Bild.de - Neue Serie in Bild: Die Wahrheit über Verbrechen und Gewalt - So unsicher ist Deutschland

Den Anlass für ihre “Verbrechen und Gewalt”-Serie nennt die Redaktion direkt im ersten Satz:

Jeder dritte Deutsche fühlt sich in seinem Land nicht mehr sicher!

Nun könnte man diesem Drittel der Deutschen erklären, dass es sich bei ihrem Unsicherheitsgefühl um ein subjektives Empfinden handelt, und dass das subjektive Empfinden der zwei anderen Drittel der Deutschen eher mit den Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamts zusammenpasst. Vor allem, was das “nicht mehr sicher” angeht. Denn das beinhaltet ja auch, dass sich diese Leute mal sicher gefühlt haben, nun aber “nicht mehr”.

Schaut man sich die PKS für das Jahr 2017, auf der die “Bild”-Serie hauptsächlich beruht, selbst an, erkennt man den genau gegenteiligen Trend: Es gab im vergangenen Jahr weniger erfasste Straftaten als ein Jahr zuvor. Deutlich weniger: 2017 waren es 5.761.984, 2016 noch 6.372.526. Ein Rückgang von 9,6 Prozent. Zur Wahrheit gehört auch, dass 2015 und 2016 recht hohe Werte vorlagen. Aber: Mit den knapp 5,76 Millionen Straftaten waren es 2017 so wenige wie seit 1993 (6.750.613) nicht mehr. Die Gewaltkriminalität mit Morden, Raubdelikten und Körperverletzungen ist gesunken (minus 2,4 Prozent), die Straßenkriminalität ist gesunken (minus 8,6 Prozent), die Diebstahlkriminalität ist gesunken (minus 11,8 Prozent), es gab weniger Beleidigungen (minus 7,7 Prozent). Die Wirtschaftskriminalität ist hingegen gestiegen (plus 28,7 Prozent), genauso die Fallzahl der Vergewaltigungen, sexuellen Nötigungen und Übergriffe, wobei das Bundeskriminalamt darauf hinweist, dass “aufgrund der Änderungen im Sexualstrafrecht” ein Vergleich mit dem Vorjahr nicht möglich sei.

Solche Details und auch die Zahl der “Straftaten insgesamt” in Deutschland nennen die “Bild”-Medien nicht — und damit natürlich auch nicht den Rückgang der Straftaten. Das ist schon ein bisschen merkwürdig: Zum Start einer Serie über “Verbrechen und Gewalt” in Deutschland erzählt die Redaktion nicht, wie viele Verbrechen und wie viel Gewalt es in Deutschland überhaupt gibt. Stattdessen handelt Teil 1 von den Opfern von “Verbrechen und Gewalt”. Im für morgen angekündigten Teil 2 soll es um die Täter gehen. Damit scheint sich die “Bild”-Redaktion am Aufbau der PKS zu orientieren — nur dass dort vor Band 2 (“Opfer”, PDF) und Band 3 (“Täter”, PDF) noch Band 1 (“Fälle, Aufklärung, Schaden”, PDF) mit den “Straftaten insgesamt” kommt.

Stattdessen betrachten “Bild” und Bild.de zum Start also die Opfer. Polizei-Gewerkschafter und Hardliner Rainer Wendt darf natürlich was dazu sagen, die “Bild”-Redaktion hält den Aufwand überschaubar, indem sie vom Bundeskriminalamt bereits herausgearbeitete Trends und zusammengefasste Beobachtungen abschreibt, und wenn sie aus der Statistik dann doch mal eine eigene Erkenntnis zieht, ist diese eher verwirrend als erhellend:

Ausriss Bild-Zeitung - Die meisten Opfer sind 21 bis 59 Jahre alt - dazu ein Tortendiagramm mit Opfer insgesamt: 1008510, unter 6 Jahren: 10035, 6 bis 13 Jahre: 58785, 14 bis 17 Jahre: 84071, 18 bis 20 Jahre: 88834, 21 bis 59 Jahre: 704139, 60 Jahre und älter: 62646

Es ist nicht so überraschend, dass eine Gruppe mit 39 Jahrgängen (21 bis 59 Jahre) deutlich größer ist als Gruppen mit drei (18 bis 20 Jahre) oder vier Jahrgängen (14 bis 17 Jahre). Rechnet man aber die Opferzahl auf Opfer pro Jahrgang runter (was gerade bei so großen Spannen wie 21 bis 59 Jahre selbstverständlich zu recht ungenauen Ergebnissen führen kann), sieht es schon anders aus: Bei den 21- bis 59-Jährigen sind es durchschnittlich 18.055 Opfer pro Jahrgang, bei den 18- bis 20-Jährigen 29.611 und bei den 14- bis 17-Jährigen 21.017.

Um den insgesamt 1.008.510 Opfern zumindest ein paar Gesichter zu geben, haben die “Bild”-Medien drei konkrete Beispiele rausgesucht: Eine Frau, bei der ein Albaner ins Haus eingebrochen ist, eine Familie, die zusammengeschlagen wurde, Tatverdächtige: zwei Serben und ein Syrer, sowie eine alte Frau, die verprügelt und ausgeraubt wurde, Täter unbekannt.

Fünf Täter/Tatverdächtige, vier davon Ausländer, einer unbekannt. Es kann ein unglücklicher, die Tatverdächtigen-Statistik verzerrender Zufall sein, dass “Bild” diese Auswahl so getroffen hat. Es kann aber auch kein Zufall sein. Und man glaubt weniger an einen Zufall, wenn man die Ankündigung für den morgigen Serien-Teil 2 liest:

Ausriss Bild-Zeitung - Lesen Sie morgen in Bild: Junge Männer oder Flüchtlinge - das sind die größten Tätergruppen!

Wir verraten gern schon heute: Flüchtlinge sind nicht die größte Tätergruppe.

G20-Löschung, Unheimlich umverteilt, Brauner Balken

1. G20-Akkreditierungen: Illegale Datenlöschung bestätigt
(blog.ard-hauptstadtstudio.de, Arnd Henze)
Im Blog des ARD-Hauptstadtstudios geht es um die Affäre um die G20-Akkreditierungen. Die Aufarbeitung zieht sich in die Länge und die zuständigen Behörden geben sich wenig auskunftsfreudig. TV-Korrespondent Arnd Henze berichtet, dass die Daten der beiden Journalisten Florian Boillot und Po-Ming Cheung tatsächlich gelöscht wurden. Ein Sprecher des LKA widerspricht der Darstellung des ARD-Hauptstadtstudios: Sowohl die Speicherung als auch die Löschung sei in beiden Fällen rechtmäßig erfolgt. Wie das allerdings mit dem im Beitrag zitierten Löschvorbehalt in Einklang zu bringen sei, hätte der Sprecher nicht erklären können.

2. Ein Algorithmus für mehr Kreativität
(journalist-magazin.de, Catalina Schröder)
Ein neues Tool soll Redakteuren dabei helfen, neue Erzählansätze zu bekannten Themen zu finden. Die Idee dazu stammt von der Uni London, wurde von der „Google Digital News Initiative“ gefördert und wird inzwischen von der EU-Initiative „Horizon 2020“ für eineinhalb Jahre mit einer Million Euro finanziert. 14 Journalisten, Software-Entwickler und Wissenschaftler aus sechs Ländern arbeiten an dem Projekt. Das Magazin “Journalist” hat sich mit dem Hamburger Journalisten Claus Hesseling über den Stand des Projekts und den weiteren Fortgang unterhalten.

3. Die unheimliche Umverteilung
(faktenfinder.tagesschau.de, Kristin Becker & Wolfgang Wichmann)
Der „Faktenfinder“ beschäftigt sich mit einem skandalisierenden Bericht zur angeblich geheimen Umverteilung von Flüchtlingen in der EU, der sich in den letzten Tagen im Netz verbreitet hat. Hintergrund ist ein Umverteilungsprogramm der Europäischen Union, das jedoch nicht geheim, sondern für jedermann online einsehbar ist.

4. “Nicht originell und in sich inkonsistent”
(deutschlandfunk.de, Sebastian Wellendorf & Michael Borgers, Audio, 7:09 Minuten)
Im “Deutschlandfunk” geht es nochmal um die Debatte zur “Spiegel”-Kritik an ARD und ZDF. Leonhard Dobusch, im ZDF-Fernsehrat für den Bereich “Internet” zuständig, äußert sich zum Vorwurf, bei den Öffentlich-Rechtlichen handele es sich um „Staatsfunk“, den er bei aller möglichen Kritik für verfehlt hält. Der „Deutsche Journalisten-Verband“ moniert, der “Spiegel” spare in seiner Geschichte “vieles aus, was für das Gesamtverständnis der Leser wichtig gewesen wäre”. Im Beitrag seien nur die “Nörgler” zu Wort gekommen.

5. Löschen, so gut es geht
(spiegel.de)
Nach erfolgreicher BKA-Fahndung konnte im Fall des Missbrauchs einer Vierjährigen ein Verdächtiger festgenommen werden. Dem vorausgegangen war eine Öffentlichkeitsfahndung, bei der ein Bild des Opfers veröffentlicht wurde. Nun bittet das BKA darum, das Bild zu löschen, um das Opfer zu schützen. Das Gros der Nutzer und Medien sei bemüht, das Bild des Opfers möglichst schnell wieder aus der Welt zu schaffen. Ganz gelingen werde das jedoch nicht.

6. taz.sachen: Die Macht der Farbe Braun
(blogs.taz.de)
In der Onlineredaktion der „taz“ hat man bereits vor geraumer Zeit entschieden, bei Wahldiagrammen den Balken für die AfD braun zu färben. Bis zur Bundestagswahl habe das keine großen Reaktionen hervorgerufen — aber am Abend danach traf es offenbar einen Nerv. Was auch mit der Betitelung zu tun hat …

Unfehlbar, Spiegel Daily, Durchgetanzt

1. Journalisten machen keine Fehler. Sie werden bloß missverstanden.
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Der Chefredakteur der „Welt am Sonntag“ Peter Huth teilte auf Facebook die Meldung des Online-Dienstes seiner Zeitung, wonach ein baden-württembergischer AfD-Landtagsabgeordneter empfohlen habe, Frauen zu verbrennen, um das Klima zu retten. Als Huth von Nutzern darauf hingewiesen wird, dass das Zitat nicht stimmt, macht er sich über die „Wortklauber“ und die „Superkorrekten“ lustig. Eine Entschuldigung will ihm schon gar nicht über die Lippen kommen. Stefan Niggemeier kommentiert den Vorgang: „Wegen Leuten wie Huth werden in vielen Redaktionen immer noch nicht Fehler korrigiert, sondern Missverständnisse beklagt. Wegen einer Haltung wie der von Huth gibt es oft noch keine klaren Routinen, wie mit Korrekturen umzugehen ist, und vor allem kein Gespür für die verheerende Wirkung, die Falschmeldungen und ein ungeschickter Umgang mit ihnen haben. Es ist eine Haltung aus einer Zeit, in der es noch nicht drauf ankam. In der die Hütte noch nicht an allen Ecken brannte.“

2. Links, jüdisch, divers
(taz.de, Frederik Schindler)
Ein neues Debattenmagazin will die „Diversität jüdischen Lebens jenseits der etablierten Institutionen“ zeigen: „Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart“. Es geht darum, jüdisches Leben abzubilden und kritisch zu reflektieren. Die erste Ausgabe widmet sich aber auch feministischen Themen. Das Heft soll halbjährlich erscheinen. Die ersten beiden Ausgaben sind durch öffentliche Mittel finanziert, danach ist man auf sich allein gestellt.

3. Weil wir im Jahr 2017 leben
(faz.net, Julia Encke & Karen Krüger)
Miriam Meckel ist Herausgeberin der „Wirtschaftswoche“ und Direktorin am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement an der Universität St. Gallen. Im Interview spricht sie unter anderem über Feminismus, Frauennetzwerke und Quotendiskussionen, über Donald Trump, Torsten Albig und Emmanuel Macron.

4. Am Dienstag kommt SPIEGEL DAILY
(spiegel.de)
Der „Spiegel“ startet heute eine neue digitale Tageszeitung: „Spiegel Daily“. Die Inhalte kommen von den Kollegen von Print, Online und TV und werden in Form von einer einzigen Ausgabe jeweils um 17.00 Uhr an die Leser ausgeliefert. Das Ganze kostet 2,49 Euro je Woche bzw. 6,99 Euro je Monat, für Abonnenten des digitalen Spiegels ist das Angebot kostenlos.

5. Die kleine Null möchte beim Schwimmmeister abgeholt und in die Y-Achse aufgenommen werden!
(nichperfekt.blogspot.de, Matthias Speidel)
Anlässlich der NRW-Wahl gab es auf „tagesschau.de“ eine Grafik zur Aussage „Hannelore Kraft versteht, was Menschen in NRW bewegt“: ein Liniendiagramm mit ganzen zwei Punkten, bei dem die Y-Achse nicht bei 0 beginnt. Das ist unsauber und unnötig, wie Matthias Speidel in seinem Blog bemerkt und wäre ein Fall für das von der „Tagesschau“ an anderer Stelle gepostete Tutorial für korrekte Statistiken.

6. Österreich: Verwirrung um “Dancing Stars”-Teilnehmer
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Was bei uns im Privatfernsehen als „Lets Dance“ bekannt ist, läuft in Österreich in ähnlicher Form im öffentlich-rechtlichen „ORF“ als „Dancing Stars“. Nun hat einer der Teilnehmer in einem Interview behauptet, dass der Sender ihm das Weiterkommen vertraglich zugesichert habe. Wenn dies stimmt, wäre dies Betrug an den Zuschauern, die Geld für ihre Voting-Anrufe zahlen.

Lügenstatistiken, Republik-Rekord, CSU-Bot

1. Manipulierte Statistiken entlarven
(faktenfinder.tagesschau.de, Verena Stöckigt)
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Auch deshalb sind Kurven- und Balkendiagramme so beliebt, wenn es um die Darstellung komplexer Informationen geht. Kein Wunder, dass sie besonders in sozialen Netzwerken so gern geteilt werden. Doch oft sind die Bilder fehlerbehaftet oder verfälscht. Verena Stöckigt erklärt, wie man “manipulierte Statistiken” entlarven kann. Eine Wortwahl, die Blogger Fefe übrigens für ungeeignet hält, stattdessen eher von “manipulativen grafischen Darstellungen von Statistiken” sprechen würde. Fefe weiter: “Ich bin irritiert, dass jemand, der den Anspruch an sich selbst erhebt, die Bevölkerung über Irreführung zu informieren, dann schon bei der Nomenklatur solche Schwächen zeigt.”

2. Weltrekord für journalistisches Crowdfunding
(republik.ch)
Ein neues journalistisches Projekt will die Schweizer Medienlandschaft umkrempeln: “Republik”. Es sieht so aus, als ob das Vorhaben bei den zukünftigen Lesern und Leserinnen gut ankommt: Per Crowdfunding hat man die Rekordsumme von mehr als zwei Millionen Franken eingesammelt.

3. Schlechtes von gestern
(sueddeutsche.de, Susan Vahabzadeh)
Als eine “schwarze Woche für Frauen” bezeichnet Susan Vahabzadeh die vergangenen Tage in Medien und Politik. Besonders auf die Nerven seien ihr die “Rollenzuweisungen aus den Untiefen des vorigen Jahrtausends” gegangen. Das Frauenbild sei auf dem Rückschritt in die Fünfziger. Zu den Wochenaufregern gehören für sie Ivanka Trumps angeblicher Feminismus im Blümchenkleid, die zum Umsatztöter erklärte “dicke” Barbie und der französische Präsidentschaftskandidat François Fillon. Sogar bei den nichtexistenten, aber gut dotierten Scheinjobs von Sohn und Tochter des konservativen Politikers hätte es ein Gender Pay Gap gegeben.

4. Alles schick
(taz.de, Anne Fromm)
Anne Fromm stellt „SZ Familie“ vor, ein Heft für Eltern und Kinder. Sie findet insgesamt lobende Worte für die Zeitschrift, die man sich jedoch leisten können müsse. “Am stärksten ist das Magazin, wenn deutlich wird, dass es aus der SZ-Redaktion stammt: bei den anspruchsvollen Geschichten. Ein Text beleuchtet das konservative Familienbild der AfD, an anderer Stelle erzählen Paartherapeuten, woran Beziehungen zerbrechen, wenn Kinder dazukommen. Star-Geiger und Leistungssportler berichten, wie früh sie ihre Kinder fördern (sehr früh). Das liest sich alles schön weg, transportiert aber immer auch ein exklusives Familienbild.”

5. Die „Öffentlich-Rechtlichen“ und das Internet
(boell.de, Oliver Passek)
Die Frage „Was dürfen ARD und ZDF eigentlich im Netz?“ ließe sich gar nicht so schnell beantworten, findet Oliver Passek und beschreibt die teilweise verworrene Lage mit ihren unterschiedlichen Verfahren: “All diese Regelungen kratzen am Image der Öffentlich-Rechtlichen und stehen einer für die Zukunft des Systems unverzichtbaren Weiterentwicklung im Wege. Deshalb brauchen wir einheitliche Online-Regelungen bei ARD und ZDF für alle gängigen Formate. Abweichungen sollten in der Mediathek per Klick kurz erklärt werden.”

6. Ich habe mit dem neuen CSU-Bot gechattet, damit ihr es nicht müsst
(motherboard.vice.com, Gregor Thomanek)
Ein Gesprächsversuch mit dem Facebook-Chatbot der CSU: “Mit allen Mitteln habe ich versucht, mit dem christsozialen Facebook-Roboter ein ernsthaftes Gespräch über Politik und Markus Söder zu führen — und alles, was ich bekam, waren diese lausigen Memes.”

“Focus Online” macht die AfD größer als sie ist

Schauen Sie sich mal dieses Balkendiagramm und diesen Teaser an:

Die Redaktion von “Focus Online” hat das gestern bei Facebook gepostet. Und es scheint doch so, als hätte die AfD “im Vergleich zur Vorwoche” so sehr “an Boden” gewonnen, dass sie jetzt mit der SPD gleich aufliegt.

Wobei — wenn man ganz genau hinschaut, zeigt das Diagramm sogar: Die AfD ist nach der CDU/CSU sogar knapp die zweitstärkste politische Kraft in Deutschland. Wir haben mal eine rote Linie in das Bild eingefügt:

Das ist natürlich Quatsch. Und “Focus Online” behauptet das auch gar nicht in dem bei Facebook verlinkten Artikel. Dort nennt das Portal die Zahlen, die das Meinungsforschungsinstitut “INSA” (mit dem man im Zusammenhang mit der AfD auch so seine Probleme haben kann) im Auftrag von “Bild” vor wenigen Tagen erhoben hat:

  • CDU/CSU — 32,5 Prozent
  • SPD — 21 Prozent
  • AfD — 14,5 Prozent
  • Linke — 11 Prozent
  • Grüne — 8,5 Prozent
  • FDP — 7,5 Prozent

Aber solange die Leute noch nicht auf den Artikel geklickt haben, gibt es bei “Focus Online” eben auch noch nicht die richtigen Fakten.

Mit Dank an @ennolenze für den Hinweis!

Nachtrag, 18:46 Uhr: Überprüft man — ausgehend von den Zahlen der CDU/CSU — auch die Balkenhöhen der anderen Parteien, zeigt sich: Bei der SPD stimmt die Höhe, bei allen anderen Parteien ist sie falsch:

Mit Dank an @TimothyMcAll und @HotTee168 für die Hinweise und großem Dank an Jan fürs Überprüfen!

Kampfhunde, Kioskmisere, Kronenzeitung

1. Britische Medien in der winzigen Blase von Westminster
(Peter Stäuber, medienwoche.ch)
Der in London arbeitende Korrespondent Peter Stäuber über den Einfluss der britischen Medien auf Politik und einzelne Politiker: “Journalisten in England treten im Umgang mit Labour-Chef Jeremy Corbyn nicht als Wachhunde der Demokratie auf, sondern als Kampfhunde. Selbst der als links geltende «Guardian» übt sich nicht eben in fairer Kritik am polarisierenden Parteichef.”

2. Ausbildung statt Ausbeutung
(buchreport.de)
Kurzes Interview mit der Vorsitzenden des Vereins “Junge Verlagsmenschen” Lena Augustin, in dem es vor allem um die Rechte und die Entlohnung von Volontären in Verlagen geht: “Der Mindestlohn ist, wie es der Name schon sagt, das Mindeste. Verlage, die darunter bleiben, rechtfertigen sich mit dem Argument, Volontariate seien Ausbildungsverhältnisse. Nach unserer Ansicht ist das Volontariat aber eine Einstiegsstelle, weil wir wissen, dass viele Volontäre schon sehr schnell dieselbe Arbeit wie festangestellte Kollegen verrichten. Unser Vorschlag: Verlage könnten mit einem Gütesiegel zeigen, dass sie fair ausbilden. Das Volontariat dauert nicht länger als 2 Jahre, es gibt klar definierte Ziele und feste Ansprechpartner im Verlag – das wären zentrale Kriterien für ein solches Siegel.”

3. Verwirrung um Sky-News-Bericht über Waffenschmuggel
(derwesten.de, Christine Holthoff)
Wer sagt die Wahrheit: Der britische Sender “Sky News” mit seiner Behauptung, Mafiagangs in Rumänien würden für 1.700 Euro Sturmgewehre an jedermann verkaufen? Oder die rumänische Anti-Korruptions-Behörde “Diicot”, die von einer gefakten Inszenierung spricht? Christine Holthoff berichtet über das rumänische Waffen-Verwirrspiel.

4. Aus dem Alltag eines Zeitungshändlers
(rnd-news.de, Ulrike Simon)
Immer weniger Menschen kaufen gedruckte Zeitungen. Das hat meist etwas mit Medienwandel, manchmal aber auch mit Schludrigkeit und kaufmännischem Unvermögen zu tun. Auf diesen Gedanken kann man jedenfalls kommen, wenn man Ulrike Simons Kolumne liest. Der Kioskhändler ihres Vertrauens hat ihr die Misere anhand seiner Kassenzettel erläutert. Daraufhin hat sich Simon ans Telefon gehängt und den zuständigen Geschäftsführer des Pressevertriebs ins Gebet genommen.

5. Slightly More Than 100 Exceptional Works of Journalism
(theatlantic.com, Conor Friedersdorf)
Conor Friedersdorf kuratiert den wöchentlich erscheinenden Newsletter “The Best of Journalism”. Für “The Atlantic” hat er die, seiner Ansicht nach, lesenswertesten 100 Stücke Journalismus zusammengestellt. Eine sensationelle (wenn auch englischsprachige) Fundgrube, die über verregnete Sommer hinweghelfen kann. Mehrere…

6. Liebe @krone_at , eure Grafik war ein wenig abgeschnitten, ich hab sie mal korrigiert
(twitter.com, @sonstwer)
Die österreichische “Kronenzeitung” hat ein Diagramm der “Mindestsicherungsbezieher in Wien nach Land” veröffentlicht, das grob verfälschend ist. @sonstwer hat die Verhältnisse auf Twitter optisch geradegerückt. (zum Vergrößern auf die Vorschaubilder klicken, die von der mittigen dünnen weißen Linie getrennt werden)

“Bild” schummelt beim Schwanzvergleich

Seit einer Weile feiert sich DAS multimediale Leidmedium in Deutschland mit dieser Grafik:

Nur leider ist die Marketingabteilung der “Bild”-Zeitung offenbar genauso unfähig im Diagrammebasteln wie die Redaktion. Oder genauso geschickt im Fälschen. Mit korrekten Proportionen sehen die Balken nämlich so aus, wie hier in Grün dargestellt:

“Bild” hat sich also einfach 30 Prozent größer gemacht.

“Bild”-Chef Kai Diekmann twitterte vor einigen Wochen eine ganz ähnliche Grafik:

Doch auch die ist falsch. Richtig sähe sie so aus:

Bleibt immerhin eins: Das bringt nur “Bild”.

Mit Dank an @matthiasquenzer und Hippo.

Rosa und schwarz: Die einzigartige Bicolor-Brille der CSU im Netz

Von Lorenz Meyer

Bayern ist ein in vielerlei Hinsicht erfolgreiches Land. Stolz verkündet die bayerische Staatsregierung daher auf ihrer Seite www.bayern.de:

Bayern belegt in vielen zentralen Feldern Spitzenplätze im Ländervergleich. Mehr Arbeits- und Ausbildungsplätze, mehr Wachstum und Einkommen, mehr Zukunftsinvestitionen, bessere Bildung und eine umweltfreundlichere Energieerzeugung, weniger Kriminalität und weniger Staatsschulden – von diesem Leistungsvorsprung profitieren Bayerns Bürgerinnen und Bürger unmittelbar. Das spürbare “Mehr” an Lebensqualität und Zukunftschancen in Bayern wird im Vergleich wichtiger Kennziffern mit den anderen großen Flächenländern im Westen Deutschlands deutlich.

Auf zahlreichen Unterseiten listet man all die Rekorde und Superlative detailliert auf. Da ist vom boomenden bayerischen Arbeitsmarkt die Rede, der die Zahl der sozialversicherungspflichtig Tätigen auf Rekordhöhen treiben würde. Auszubildende hätten im Ländervergleich die größte Auswahl an freien Stellen. Die Erwerbstätigenquote sei unter allen Bundesländern (Originalzitat: „Fleiß ist eine bayerische Tugend“) die höchste; die Arbeitslosenquote die allerniedrigste …

Die Wirtschaft wachse schneller als in anderen Ländern, wovon die Bürger durch höheren Wohlstand profitieren würden. Außerdem sei man Gründerland Nummer 1 und führend bei der Anmeldung von Patenten.

In Sachen Energie bezeichnet man sich als „Motor des Aufbruchs in das neue Energiezeitalter“. In Bayern würde man zudem dank der niedrigsten Kriminalitätsrate am sichersten leben. Der Bildungsstandort Bayern erreiche bei nationalen und internationalen Vergleichsstudien hervorragende Spitzenplätze. Für Familien werde gesorgt wie nirgendwo, und der Staatshaushalt verschaffe dem Land dank kluger Investitionen und geringer Verschuldung „beste Zukunftschancen und mehr Gerechtigkeit für kommende Generationen“.

Nach einem Besuch der offiziellen Webseite muss man es sich wie einen reibungslos laufenden Familienbetrieb vorstellen, dieses Bayern. Eine heile Welt voll Glück, Friede und Wohlstand.

Wenn man die Facebookseite der regierenden CSU aufruft, bekommt man jedoch einen ganz anderen Eindruck: Ein Land, das vom „Flüchtlingsstrom“ hinweggespült zu werden droht, dem „ein Kollaps mit Ansage“ bevorsteht, dessen „Belastungsgrenze“ erreicht und ja, dessen Kultur durch die Flüchtlinge bedroht ist.



Im Social-Media-Bierzelt der CSU auf Facebook wird ununterbrochen „Klartext geredet“, mit Ängsten und Vorbehalten gespielt, mit Hingabe gefordert und aufgefordert, über die große Schwesterpartei gelästert, von „Skandal“ und „grandiosem Scheitern“ gesprochen und mit „Notwehr“ gedroht.

Man könnte beim Lesen der Einträge auf den Gedanken kommen, das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in Bayern sei vollkommen zum Zusammenbruch gekommen. Außerhalb des Flüchtlingsthemas scheint nichts anderes zu interessieren, nichts anderes zu existieren.


Die ansonsten rosarote bayerische Brille scheint sich urplötzlich tiefschwarz verfärbt zu haben.

Doch Eindrücke sind das eine, objektive Fakten das andere. Schauen wir uns deshalb die Facebookseite der CSU und die thematische Verteilung der Beiträge im Monat Oktober 2015 etwas genauer an.

Zunächst müssen wir die „Nullmeldungen“, sprich Mitteilungen ohne Nährwert abziehen. Dabei handelt es sich um neun Posts (eine Geburtstagsgratulation („Ois Guade!“), zwei Bilder aus historischen Tagen, fünfmal „Schönes Wochenende!“).

Die verbleibenden Facebook-Einträge ohne Flüchtlingsbezug lassen sich wie folgt zuordnen (als Sortierkriterium dienen die bayrischen Ministerressorts):

Ressort Beiträge Themen
Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie 3 Energiewende, Netzkongress, Moderne Medienwelt
Bundesangelegenheiten und Sonderaufgaben 1 Foto (“25 Jahre Deutsche Einheit”)
Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen
Inneres, Bau und Verkehr
Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
Finanzen, Landesentwicklung und Heimat 1 Foto (“Bayern Das Land”)
Umwelt und Verbraucherschutz
Gesundheit und Pflege
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 1 Foto (“Erntedankfest”)
Arbeit und Soziales, Familie und Integration 3 Arbeitslosenquote, zweimal Betreuungsgeld
Parteiinterna und Verschiedenes 5 JU, Vorstandsmeldung, Todestag FJS, Fragestundenaufruf, Diskussionsbilder “Gesellschaft von morgen”

Wenn man großzügig rechnet und auch die hübschen, bunten Bildchen zu Erntedankfest etc. miteinbezieht, kommt man also auf neun Beiträge, die man elf Ressorts zuordnen kann. Das macht 0,82 Beiträge je bayerisches Ministerressort im Monat (zzgl. fünf Posts zu Parteiinterna und Verschiedenes).

Ganz anders beim Thema „Flüchtlinge“: Den insgesamt 14 mehr oder weniger drögen Beiträgen aus allen Ressorts stehen 36 alarmierende Posts zur Flüchtlingsthematik gegenüber.

Hier eine chronologische Übersicht über den gesamten Monat:

1.10.2015

Zur Bewältigung der Flüchtlingskrise wird Bayern die Ausgaben für Schulen und Bildung, Wohnungsbau, Polizei, Justiz und Verwaltung erhöhen.

Das Ziel ist, Geld einzusetzen für die Integration der Schutzbedürftigen, nicht für diejenigen, die nicht in Deutschland bleiben dürfen.

Bildzitat: „Wir werden keine Leistungen für die einheimische Bevölkerung kürzen.“

3.10.2015

Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer ist heute Abend Gast in einer Extraausgabe der Münchner Runde zu der aktuellen Flüchtlingssituation.

4.10.2015

Wenn in den nächsten Wochen das Ruder nicht rumgerissen wird und die Zuwanderung begrenzt wird, dann droht ein Kollaps mit Ansage. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer spricht Klartext und fordert die Bundesregierung in der Flüchtlingspolitik zum verstärkten Handeln auf.

6.10.2015

Deutsche Leitkultur ist viel mehr als das Grundgesetz: Dazu gehören unsere Traditionen, unsere Lebensweise und unsere gemeinsamen Werte. Integration kann nicht bedeuten, dass sich die einheimische Bevölkerung und die Flüchtlinge auf halbem Weg treffen und daraus eine neue Leitkultur entsteht. Es gibt bei der Leitkultur nur eine Richtung: Unsere Werte akzeptieren!

Bildzitat: „Deutsche Leitkultur statt Multikulti!“

7.10.2015

Die Belastungsgrenze ist erreicht. Wir brauchen eine Begrenzung des Zustroms.

8.10.2015

8.10.2015

Horst Seehofer spricht in der Bild #Klartext!

Bildzitat: „Das bayerische Kabinett wird morgen Maßnahmen der Notwehr zur Begrenzung der Zuwanderung beschließen, wie etwa Zurückweisungen an der Grenze zu Österreich und unmittelbare Weiterleitung neu eintreffender Asylbewerber innerhalb Deutschlands.“

9.10.2015

Weiterhin große Zustimmung zur Asylpolitik der CSU. Wir brauchen dringend eine Begrenzung des Flüchtlingszustroms!

Bild: Diagramm

9.10.2015

Das bayerische Kabinett hat unter der Leitung von Ministerpräsident Horst Seehofer beschlossen, dass der ungebremste Zustrom von Flüchtlingen nach Bayern gestoppt werden muss, notfalls durch Zurückweisungen an der bayerisch-österreichischen Grenze. Bayern wird Flüchtlinge auch direkt in andere Bundesländer weiterleiten, wenn diese sich weigern, Bayern Flüchtlinge abzunehmen. Bei weiterer Untätigkeit des Bundes behält sich Bayern vor, Klage zum Bundesverfassungsgericht zu erheben.

10.10.2015

Es schadet Deutschland nicht, wenn es auf Bayern hört. Horst Seehofer spricht Klartext auf dem Fachkongress Migration und Flüchtlinge.

10.10.2015

CSU-Chef Horst Seehofer hat auf dem CSU-Fachkongress Migration und Flüchtlinge in Erding die CSU als Seismograph der Lebenswirklichkeit bezeichnet.

11.10.2015

Horst Seehofer betonte auf dem Fachkongress Migration und Flüchtlinge: „Einfach zu sagen, in unserer Zeit lassen sich 3.000 Kilometer Grenze nicht mehr schützen, ist eine Kapitulation des Rechtsstaats vor der Realität. … Es schadet Deutschland nicht, wenn es auf Bayern hört.

11.10.2015

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer ist heute um 21:45 Uhr zu Gast in der ARD. Bei Günther Jauch wird die Flüchtlingssituation das Thema sein. Einschalten lohnt sich!

12.10.2015

Horst Seehofer bringt CDU auf Kurs! Transitzonen sollen kommen. Das ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Beschlüsse der Bayerischen Staatsregierung.

13.10.2015

Es kann nicht sein, dass bayerische Landkreise mehr Flüchtlinge aufnehmen als Frankreich.

Wie der massenhafte Zustrom begrenzt und die Integration der Bleibeberechtigten gelingen kann, war das Thema des CSU-Fachkongresses Migration und Flüchtlinge.

13.10.2015

#CSUtvTipp: Heute Abend um 22 Uhr diskutiert Generalsekretär Andreas Scheuer in der Münchner Runde im BR zum Thema “Flüchtlingsziel Deutschland”. Einschalten lohnt sich!

15.10.2015

Wie geht es weiter in der Flüchtlingskrise? Horst Seehofer spricht Klartext im Landtag!

15.10.2015

15.10.2015

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat die Bundesregierung in der Flüchtlingskrise dringend zum Handeln aufgefordert.

Was die Menschen jetzt brauchen, sind Taten!

16.10.2015

19.10.2015

Bundestag und Bundesrat haben das Asylpaket I beschlossen. Das reicht jedoch nicht: Wir brauchen jetzt ein Asylpaket II mit Transitzonen, der Begrenzung des Familiennachzugs und einer Obergrenze für die Zuwanderung.

20.10.2015

Die Themen Asyl und Integration werden derzeit heiß diskutiert. Am Donnerstag stellt sich Andreas Scheuer in einem Facebook Q&A ab 17.30 Uhr euren Fragen.

22.10.2015

Danke für’s mitmachen bei unserem Facebook Q&A mit Andreas Scheuer, das diesmal stark vom Thema Asyl- und Flüchtlingspolitik dominiert war.

Für uns gilt: wir nehmen eure Sorgen ernst und werden uns weiter auf allen Ebenen dafür stark machen, den Zustrom an Flüchtlingen zu begrenzen.

23.10.2015

Andreas Scheuer fordert ARD und ZDF dazu auf, ein „Deutsches Integrationsfernsehen“ einzurichten.

Dieses Angebot soll Sprachkurse, Grundgesetz-Unterricht, Informationen für das Leben in unserem Staat und in unserer Gesellschaft, Dokumentationen über gelungene Integrationsprojekte und selbstverständlich die Vermittlung unserer deutschen Werte und unserer deutschen Leitkultur umfassen.

23.10.2015

23.10.2015

“Was nun?” Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer wird heute Abend um 19:20 Uhr im ZDF Klartext zur Flüchtlingssituation sprechen!
Einschalten lohnt sich! #CSUtvTipp

24.10.2015

Horst Seehofer redet im Interview mit dem ZDF #Klartext:
“Wir müssen über die Zuwanderungsbegrenzung reden, weil wir ohne Zuwanderungsbegrenzung die Integration nicht schaffen, die Zustimmung der Menschen hier im Lande verlieren und auch manche Sicherheitsprobleme bekommen.”

26.10.2015

26.10.2015

Wir wehren uns entschieden gegen die Vorwürfe der SPD-Generalsekretärin Fahimi. Alle demokratischen Parteien müssen doch gemeinsam Lösungen finden, um die Flüchtlingskrise zu bewältigen. Die SPD muss sich konstruktiv beteiligen. Wir brauchen schnellstens Transitzonen.

Bildzitat: “SPD-Generalisekretärin Fahimi zeigt einmal mehr, dass sie von der politischen Lebenswirklichkeit keine Ahnung hat.”

27.10.2015

Die Politik des Durchwinkens ist skandalös und muss ein Ende finden!

Innenminister Joachim Herrmann kritisiert, dass Österreich weiterhin tausende Flüchtlinge an die bayerische Grenze weiterleitet. Dieses Problem muss endlich auf Ebene der Kanzler geregelt werden.

Bildzitat: „Das können wir uns von niemandem gefallen lassen, und schon gar nicht von unserem Nachbarland Österreich.“

27.10.2015

Unser heutiger #CSUtvTipp: Ministerpräsident Horst Seehofer stellt sich um 17:30 Uhr bei SAT.1 Bayern den Fragen zur aktuellen Flüchtlingssituation.

27.10.2015

#CSUtvTipp: Gleich diskutiert Entwicklungsminister Gerd Müller um 22 Uhr in der Münchner Runde im BR über das Thema “Flüchtlingskrise und kein Ende: Wohin steuert Europa?”. Einschalten lohnt sich!

28.10.2015

Bayern geht unter den Bundesländern voran und ergreift Maßnahmen für eine effektivere Abschiebepraxis.

Überall muss wieder der Grundsatz gelten: Ablehnung heißt Abschiebung oder Ausreise!

28.10.2015

29.10.2015

30.10.2015

Nach den erneuten Angriffen aus der SPD stellt CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer klar: Der CSU geht es nicht um theoretische Debatten, sondern um konkrete Entscheidungen: Wir brauchen eine Begrenzung des Flüchtlingszustroms, da sonst die hier lebende Bevölkerung überlastet wird.

Bayern hat die Hauptlast des Flüchtlingsstroms zu tragen, aber diese Realität ist im Rest der Republik scheinbar noch immer nicht bei jedem angekommen.

Bildzitat: „Der CSU geht es nicht um Spielchen, sondern um die richtigen Entscheidungen für das Land.“

***

Bei einer Gesamtzahl von 36 Beiträgen …

  • wird mindestens zehnmal mit Ängsten, Vorbehalten und Ressentiments gespielt.
  • wird 14-mal geradezu gebetsmühlenhaft die „Begrenzung des Flüchtlingszustroms“ gefordert.
  • wird 16-mal „Klartext“ geredet, auf „Kurs gebracht“, gedroht oder anderweitig in den kraftmeiernden Bierzeltmodus geschaltet.

Persönliche Schlussanalyse: Bewertet man die CSU nur nach ihrer Selbstdarstellung auf Facebook, drängt sich der Eindruck auf, man habe es nicht mit einer christlichen und sozialen Union, sondern mit einer Antiflüchtlingspartei zu tun. 
Dann sollte konsequenterweise auch ein Namenswechsel erfolgen. Anti-Flüchtlingspartei Deutschland würde sich anbieten, ist als Kürzel aber leider schon vergeben.

Autorisierung, Radio Lotte, Wurzeln des Internets

1. So a hacker brought down your news site. Now what? New York magazine found out today
(niemanlab.org, Madeline Welsh, englisch)
Am Montag wurde die Website des “New York Magazines” mit einer DDoS-Attacke für etliche Stunden lahmgelegt (ob der Angriff im Zusammenhang zur Cover-Story über Bill Cosby steht, ist noch unklar). Die Reaktion: Die Redaktion kommunizierte während der Downtime permanent über Twitter mit ihren Lesern, postete Auszüge der Bill-Cosby-Geschichte auf Instagram und veröffentlichte den kompletten Text später auch auf Tumblr. Gegen solche DDoS-Attacken könnten sich Medien kaum wehren, sagt eine Expertin: “This is like someone buying out the entire print run of New York magazine, for the same reason — that they didn’t want anyone to see the cover.”

2. Blattkritik: Lann Hornscheidt
(blogs.taz.de, Manuel Schubert und Patricia Hecht)
Bei allen Tageszeitungen sind Blattkritiken fester Bestandteil der Morgenkonferenz. Manchmal kommen dafür externe Blattkritiker, so auch bei der “taz”. Kürzlich war dort Lann Hornscheidt, Profx für Gender Studies an der Berliner Humboldt-Universität, zu Gast. Hornscheidt hatte viel zu kritisieren, und die Reaktion der Redaktion fiel “erstaunlich aggressiv” aus. Deshalb hat die “taz” Lann Hornscheidt erneut zum Gespräch gebeten und zur Blattkritik interviewt.

3. Keine Häme mehr für Radio Lotte
(deutschlandfunk.de, Henry Bernhard, Audio, 5:05 Min.)
Das mediale Interesse am NSU-Prozess in München war einst so groß, dass die Presseplätze verlost werden mussten. Reichlich Häme gab es damals für das eher unbekannte Bürgerradio “Lotte Weimar”, das — anders als manch großes Medienhaus — einen Platz im Gerichtssaal bekam. Seitdem berichtet Lotte-Korrespondent Friedrich Burschel von der Verhandlung, mitunter in sechsstündigen Sondersendungen. “Lotte”-Kritiker gibt es heute kaum noch. Siehe dazu auch “Zeit Online”: “Was senden sie denn?”

4. Erfahrungen beim Verfassen eines Interviews
(verlag.baz.ch, Benedict Neff und Erik Ebneter)
Benedict Neff und Erik Ebneter trafen Martin Walser für ein Interview. Über zwei Stunden sprachen sie mit dem Schriftsteller, am Ende kam von Walsers Verlag das Veto samt “juristischer Drohkulisse”: unpublizierbar! Über die Gründe können die beiden Journalisten nur spekulieren, ein Grund dürfte in unterschiedlichen Interpretationen des Wortes “autorisieren” liegen.

5. The hidden dangers of ethnic minority data in big surveys
(onlinejournalismblog.com, Paul Bradshaw, englisch)
Journalisten und Statistik, das ist seit jeher ein schwieriges Verhältnis. Wenn Medien über Umfragen oder Studien berichten, geht das häufig schief. Paul Bradshaw erklärt im Online Journalism Blog, warum man vorsichtig sein sollte, wenn man sich aus einer scheinbar großen Grundgesamheit einzelne Altersgruppen und/oder ethnische Minderheiten herauspickt: Dann wird das Sample schnell so klein, dass es jegliche Aussagekraft verliert.

6. Die wilden Wurzeln des World Wide Web
(arte.tv, Video, 88 Min.)
Die Dokumentation (Erstausstrahlung: 2013) bietet einen interessanten Überblick über die Anfänge des Internets, beleuchtet aber auch entscheidende Wendepunkte und aktuelle Entwicklungen. Zu Wort kommen beispielsweise Julian Assange, Rick Falkvinge, Jeff Jarvis, Richard Stallman und andere Aktivisten, Hacker und Wissenschaftler. Noch bis einschließlich 5.8. kostenlos bei arte+7 abrufbar.

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