Man muss ja wirklich nicht jeden kleinen Fehler korrigieren, aber bei einem Artikel im Online-Auftritt der “Frankfurter Rundschau” über den derzeit erfolgreichen Offensivspieler Didier Ya Konan von Hannover 96 gilt heute mal die Devise “Kleinvieh macht auch Mist”.
Da steht zum Beispiel über das Samstagsspiel von Hannover gegen Köln:
(…) das kurz darauffolgende zweite [Tor], ein wuchtiger Kopfball aus kurzer Entfernung nach einer Ecke, sagte dann doch ein bisschen mehr aus über den Spieler Didier Ya Konan
Nach einer Ecke fiel jedoch keines der drei Tore (Endstand 2:1). Sein zweites Tor erzielte Ya Konan im Zuge eines Konters — per Kopfball zwar, aber nach einer regulären Flanke (Video).
Über Ya Konans frühere Stationen heißt es:
Ya Konan, der über ASEC Mimoses (2004 bis 2006), Rosenheim Trondheim (2007 bis 2008) zu Hannover 96 kam, harmoniert auch bestens mit dem im August geholten Mohammed Abdellaoue.
Ya Konan ist nach Ansicht des Autors übrigens sogar so erfolgreich, dass für andere namhafte Spieler kein Platz mehr bleibt:
Und von Mike Forsell, Mike Handke oder Jan Schlaudraff spricht an der Leine kein Mensch mehr.
Bei zwei der drei ist es allerdings auch kein Wunder, dass niemand über sie redet: Denn “Mike Forsell” heißt mit Vornamen Mikael und mit Nachnamen Forssell, während “Mike Handke” zwar wenigstens Mike, nicht aber Handke, sondern Hanke heißt.
Mit Dank an Daniel B.
Nachtrag, 19.42 Uhr: Jetzt sind alle Fehler korrigiert. Nur Mikael Forssell wartet noch ungeduldig auf das zweite “s” in seinem Nachnamen.
Nachtrag, 22.37 Uhr: “s” ist da!
Nachtrag, 26. Oktober: BILDblog-Leser Johannes H. und yannick haben sich an der Fehlersuche beteiligt und uns darauf hingewiesen, dass Ya Konan nicht nur von 2007 bis 2008, sondern bis August 2009 für Rosenborg Trondheim spielte.
Der eine oder andere mag es schon gehört haben: Das gestrige EM-Qualifikationsspiel zwischen Italien und Serbien wurde wegen anhaltender Krawalle durch serbische Hooligans vorzeitig abgebrochen.
Daraus lernen wir zwei wichtige Dinge. Erstens: Hooligans schaden immer ihrer eigenen Mannschaft — das Spiel wird wohl gegen Serbien gewertet. Und zweitens: Fotogalerien auf Bild.de werden nach dem beschriftet, was der zuständige Mitarbeiter auf den ersten Blick auf der Aufnahme zu sehen glaubt:
Was der “Serbien-Hool” da auf dem fünften Bild der Klickstrecke tatsächlich abschneidet, ist allerdings nicht das Tornetz auf dem Spielfeld, sondern lediglich das Netz, das über der Absperrung des Zuschauerblocks gespannt ist, auf der der Mann rittlings sitzt. Es soll verhindern, dass Gegenstände aufs Spielfeld geworfen werden.
Das erkennt man auch klar auf dem neunten Bild derselben Fotogalerie, das poetischerweise mit “So sehen vermummte Idioten aus” beschriftet ist (oder zwischen 0:25 und 0:30 auf YouTube).
Mit Dank an Marco, Marcel Sch. und Björn C.
Nachtrag, 10.45 Uhr: Bild.de hat das “Tornetz” zum “Sicherheitsnetz” umdeklariert.
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
1. “‘Bild’-Zeitung kämpft für ihre Chefs” (taz.de, Steffen Grimberg)
Steffen Grimberg glaubt, dass die Berichterstattung um ein Bauprojekt in Potsdam gefärbt sei von persönlichen Interessen der Führungsetage des Axel-Springer-Verlags: “Zwar dürfen sich im Artikel einige namentlich genannte Nachbarn Luft machen. Dass allerdings auch Springer-Vorstand Mathias Dö. und Bild-Chef Kai Di. gleich nebenan hausen, wird verschwiegen.”
2. “Flattr belohnt Meinung
vor Qualität und Aufwand” (netzwertig.com, Martin Weigert)
Martin Weigert stellt fest, dass Nutzer des Mikrobezahldienstes Flattr häufig “Meinung und Kreativität, aber nicht notgedrungen Aufwand, Tiefe und Informationsgehalt” belohnen – “eine ernüchternde Erkenntnis für diejenigen, die in dem Service eine eventuelle Refinanzierungsform für ihren Content sahen, aber nicht in stark emotional besetzten Nischen aktiv sind”.
4. “Medien auf Auto-Pilot” (juliane-wiedemeier.de)
Juliane Wiedemeier fragt sich, warum verschiedene deutsche Zeitungsportale sich von der Automobilindustrie nicht mit Anzeigen bezahlen lassen. “Einfacher kann man es der finanziell gut aufgestellten PR-Maschinerie hinter der Automobilindustrie wirklich nicht machen. Über einen ‘unabhängigen Partner’ stellt man den Zeitungen für ihre Online-Präsenz ein paar Hochglanzvideos zur Verfügung; in den Redaktionen denkt man sich, dass der Ruf des Auto-Journalismus eh schon ruiniert ist, und so bauen die Verlage mit den Händen nach außen hin eine schöne glitzernde Multimedia-Fassade auf, und reißen zeitgleich mit dem Arsch das um, was einst der Kern des Journalismus war: Wir nennen es Glaubwürdigkeit.”
5. “Der Mann wurde geselbstmordet” (tagesanzeiger.ch, Monica Fahmy)
Die “Kronen Zeitung” zitiert einen Historiker, der behauptet, in Schweizer Gefängnissen werde gefoltert. “Die abstrusen Aussagen des ‘Dr. Hross’, die an einen drittklassigen Agententhriller erinnern, druckte die ‘Kronen Zeitung’ ungeprüft ab. Dabei gibt es weder einen Historiker namens Sean Hross in Bern noch eine O2T-Foltermethode.”
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1. Interview mit David Simon (faz.net, Tobias Rüther) David Simon, Erfinder und Produzent der Fernsehserien “The Wire” und “Treme”, sieht die Zukunft des Fernsehens als Leihbibliothek: “Die Leute werden ihre Serien schon finden. Zur Hölle mit den Quoten! Die eine Hälfte schaut ‘The Wire’ auf DVD oder on demand und die andere, wie es ihnen passt. Damit werden Quoten immer bedeutungsloser, egal ob die Leute von den Sendern das wollen oder nicht.” Ein zweites Gespräch mit Simon findet sich auf jetzt.sueddeutsche.de.
3. “Die Portale der Chinesen” (scarlatti.de, Lorenz Lorenz-Meyer) Lorenz Lorenz-Meyer vergleicht deutsche Webportale wie T-Online mit chinesischen Portalseiten: “Ob Nachrichten, Verbraucherinformationen, Marktberichte von der Börse oder die neuesten Gaming-Erfahrungen, die Portale bedienen alle Bedürfnisse, und sie bedienen sie exzellent. Immer noch dürfen die Portalredaktionen dabei in den meisten Themenfeldern nicht selbst journalistisch tätig werden (Wirtschaft, Lifestyle und Sport sind die Ausnahmen). Aber auch in der Auswahl aggregierter Inhalte aus anderen Quellen kann man sich publizistisches Profil erarbeiten. Und die Portale sind somit – auch dies anders als in Deutschland – zu einer wirklich relevanten Instanz in der chinesischen Öffentlichkeit geworden.”
6. “Durchsageterror bei der Deutschen Bahn” (heise.de/tp, Egon Müller)
“Die Älteren werden sich vielleicht noch dunkel erinnern: Es gab einmal eine Zeit, da konnte man in einen Zug steigen und stundenlang fahren, ohne auch nur ein einziges Mal von einer Durchsage belästigt zu werden.”
Seit gestern erscheint in “Bild” der Vorabdruck eines Buchs über den Fußballer Robert Enke, der unter Depressionen litt und sich im vergangenen November das Leben genommen hat. Anlass genug für Franz Josef Wagner, Enkes Witwe Teresa am Montag mit einem Brief zu behelligen:
Wagner schließt mit einer Feststellung, von der man nicht ganz genau weiß, ob sie resigniert oder vorwurfsvoll sein soll:
Klose schießt kein Tor, Gomez auf der Ersatzbank. Wir hauen auf sie drauf und bejubeln sie.
Dieses “wir”, das Wagner da verwendet, ist diesmal keine seiner üblichen Anmaßungen im Sinne von “alle, die meiner Meinung sind”, “wir Deutschen” oder “wir Menschen” — Wagner spricht von der Zeitung, für die er arbeitet.
Denn 16 Seiten hinter seinem Brief wurde auch gestern ordentlich draufgehauen:
Allerdings war “Bild” sowieso schon im Januar wieder zu alter Form aufgelaufen.
Die Ironie hielt sich für Leser der Printausgabe allerdings in Grenzen: Wagners Schlusssatz mit dem “wir” fehlt in der gedruckten “Bild”.
Gestern kam es in Leipzig zu einem Rennen zwischen einem Pferd und einem Porsche, die bei einer Aktion der MDR-Jugendwelle Jump gegeneinander (im Sinne von “nacheinander”) antraten. Der Sportwagen war ein bisschen schneller, aber auch das Pferd erreichte noch eine erstaunliche Geschwindigkeit.
Aus Sicherheitsgründen absolvierten Pferd und Porsche nacheinander den 6,1-Kilometer-Parcours. Miriam, die als Erste ran durfte, nach dem Rennen: “Bis auf die Kurve, die wir nicht ganz hingekriegt haben, war das eine super Leistung!”
Mit einer Zeit von 36,88 Sekunden war sie dennoch nicht schnell genug, um “Porsche-Rocky” zu schlagen: Kollege Bleifuß raste nach 35,48 Sekunden über die Ziellinie. “Dabei hab’ ich einige Fehler gemacht. Ich hätte noch schneller sein können…”
36,88 Sekunden auf 6,1 Kilometern sind rund 595 km/h. Der Porsche erreichte gar einen Durchschnittswert von 619 km/h, was bedeutend schneller ist als ein Düsenjäger beim Start und etwa halber Schallgeschwindigkeit entspricht. Und das auf unebenem Gelände!
Und diese Sensationsmeldung steht nur klein in der Leipziger Regionalausgabe von “Bild”?! Ja.
Die Zeiten stimmen zwar, aber die Wegstrecke, die “Chici Mici” und Porsche Cayenne in der Zeit zurückgelegt haben, ist etwas kürzer: Von der 6,1 km langen Offroad-Strecke habe man “nur rund 500 m” genutzt, teilte uns der MDR auf Anfrage mit. Die Durchschnittswerte liegen damit bei rund 50 km/h.
Mit Dank an René, Andreas Sch., kmr, André B. und Ronny K.
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1. Interview mit Norbert Pfeiffer (jetzt.sueddeutsche.de, Marc Widmann)
Norbert Pfeiffer war als Leiter der Mainzer Uniklinik mehrere Tage im Fokus der Medien, nachdem drei Babys an Infusionen verstarben, die mit Bakterien verseucht waren. “Mein Umgang mit dieser Situation war von einem einfachen Prinzip geprägt: Ich wollte authentisch bleiben und bei der Wahrheit bleiben.”
2. “Ein schwerer Fall von Missbrauch” (novo-argumente.com, Boris Kotchoubey)
Boris Kotchoubey fragt, wer an Missbrauchsfällen Geld verdient und mahnt an, das Wort “Missbrauch” nicht wahllos zu gebrauchen. “Glaubt man den Journalisten, so führten all diese Handlungen bei den Opfern zu gleich schweren seelischen Verletzungen, sodass das einzige Heilmittel wahrscheinlich in der Möglichkeit bestand, jetzt – in manchen Fällen 30 bis 40 Jahre nach dem Ereignis – darüber ein exklusives Interview zu geben.”
3. Interview mit Willi Steul (merkur.de, Dieter Anschlag)
Deutschlandradio-Intendant Willi Steul tut vom vielen Schulterklopfen über das nicht quotenorientierte Programm des Deutschlandradios bereits die Schulter weh: “Von der Quote, würde ich sagen, sind wir relativ befreit. Aber auch wir brauchen eine Anerkennung. Wir können ja nicht für die Fische senden.”
4. “David Beckham takes legal action over claims he slept with prostitute” (telegraph.co.uk, Anita Singh, englisch) David Beckham verklagt das US-Magazin “In Touch”. Sein Sprecher dazu: “The allegations that have been made are completely untrue and totally ridiculous, as the magazine was clearly told before publication. Sadly, we live in a world where a magazine can print lies and believe they can get away with it. We are taking legal action against the magazine”.
5. Ein Buch von Erika Steinbach (visdp.de, Sebastian Esser, PDF-Datei, 1.7 MB)
Sebastian Esser fragt: “Wenn Erika Steinbach ein Buch herausbringt, und niemand schreibt darüber, ist es dann immer noch eine Provokation?”
6. “Narrensicheres Geschäftsmodell, kostenlos abzugeben” (oetting.posterous.com, Martin Oetting)
“Das Geschäftsmodell nennt sich ‘Berater-Berater’, und man muss nur das folgende Redemanuskript bei irgendeiner Social Media Konferenz möglichst energisch vortragen. Danach sollte man für ca. ein Jahr ausgesorgt haben.”
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1. “Die Bild-Zeitung-Lüge zur Blockadenacht im Stuttgarter Schlossgarten” (buntgrau.de, Jo Schwarz)
Jo Schwarz dementiert den “Bild”-Artikel “Sturz-Gefahr für Radler durch S21-Barrikaden”. “Es gab keine ‘lebensgefährliche Falle für Radfahrer’, da die Blockade von der Seite ‘Schillerstraße’ durch ein Absperrgitter und einen Pylonen gesichert war.”
3. “Lörrach: Der publizistische Amoklauf der Exekutive” (fastvoice.net, Wolfgang Messer)
Wolfgang Messer glaubt, dass es bei Staatsanwälten zunehmend in Mode ist, “sich durch übereilte und unnötig detaillierte Veröffentlichungen entweder als Behörde insgesamt bei den Medien beliebt zu machen oder einfach das individuelle Geltungs- und Ruhmesbedürfnis zu befriedigen.”
4. “Kickwelt-Flop der Woche: Mario Basler (BILD-Experte)” (kickwelt.de)
Am 17. August 2010 glaubte Mario Basler, dass Shinji Kagawa in der Bundesliga weggeweht wird: “Der kleine Racker muss sich erst mal daran gewöhnen, dass Tauben im Ruhrpott keine Delikatesse sind. Und dass es in der Bundesliga immer schön auf die Stäbchen gibt…”. Der bei Borussia Dortmund unter Vertrag stehende japanische Fußballspieler erzielte bisher in vier Spielen drei Tore.
5. “ITV embarrassed by report of polar bear washed up on beach” (telegraph.co.uk, Anita Singh, englisch)
Ein angeblilch in Bude (Cornwall) angeschwemmter Eisbär stellt sich bei näherer Inspektion als Kuh heraus. Zuvor hieß es: “The bear comes from the Arctic Circle and an investigation is under way as to how it could have ended up there.”
Was haben Jan Rosenthal (SC Freiburg), Pawel Pogrebnjak (VfB Stuttgart), Erwin Hoffer (1. FC Kaiserslautern), Marcel Risse (Mainz 05) und Luiz Gustavo (TSG 1899 Hoffenheim) gemeinsam?
Die Antwort: Sie alle waren für kurze Zeit oder sind der 3000. Torschütze der Bundesligageschichte:
Aber beginnen wir von vorn:
Noch am Freitag wurde in den Live-Tickern der App iLiga 3.0, von Bild.de und anderen Medien der Freiburger Jan Rosenthal als Schütze des 3000. Bundesligatores gefeiert. Dort hieß es:
Da ist doch tatsächlich noch das 3000. Bundesligator (…) Nicu (…) geht diagonal auf das Tor zu und passt dann überlegt nach rechts. Dort ist ROSENTHAL mitgelaufen und schiebt souverän ein.
Das ist doppelt falsch. Denn es wurde ja nicht das 3000. Bundesligator gesucht (BILDblog berichtete) sondern der 3000. Torschütze. Außerdem ist Rosenthal einer der Kandidaten, der dafür überhaupt nicht in Frage kam, weil er sein erstes Tor bereits in der Saison 2006/07, damals noch für Hannover, erzielt hat.
Von gleichem Kaliber war ein Bericht, der am Samstag zwischenzeitlich auf kicker.de zu lesen war, und den Trainer Baade freundlicherweise für die Nachwelt konserviert hat. Der Stuttgarter Pawel Pogrebnjak machte demnach nicht nur “die 3000 voll”, sondern es war auch noch “das 3000. Tor der Bundesligageschichte”. Mal vom Unfug mit dem 3000. Bundesligator ab, hat Pogrebnjak genau wie Rosenthal schon längst sein erstes Bundesligator erzielt und war deshalb von vornherein nicht mehr im Rennen.
Um 16.54 Uhr verlieh der Sport-Informations-Dienst (sid) dann Erwin Hoffer vom 1. FC Kaiserslautern vorübergehend den Titel 3000. Torschütze der Bundesligageschichte. Die Überschrift der rund 30 Minuten später korrigierten Nachricht lässt sich etwa noch bei “Google News” und bei fußball.tv finden. Welt.de, “Frankfurter Neue Presse”undandere führen einem dpa-Bericht folgend Hoffer noch immer als Nummer 3000:
Für Neuling 1. FC Kaiserslautern wird der Betzenberg wieder zu einer Festung. Trotz eines Rückstandes trotzten die Pfälzer dem bisherigen Spitzenreiter aus Hoffenheim ein 2:2 ab. Erwin Hoffer (46./75. Minute), der als 3000. Torschütze in die Liga-Historie eingeht, drehte mit seinen beiden Toren die Partie.
Auf Hoffer ließ der sid um 17.21 Uhr den Hoffenheimer Luiz Gustavo, der bereits sieben Minuten vor Hoffer traf, folgen. Vielleicht wurde er zunächst übersehen, weil er schon seit 2007 für Hoffenheim spielt und deswegen eigentlich zu erwarten gewesen wäre, dass er bereits einige Tore auf dem Konto hatte. Die meistenMedien haben mittlerweile Gustavo als 3000. Torschützen übernommen.
Eigentlich könnte es das gewesen sein, wenn da nicht noch Marcel Risse wäre. Dieser wurde auf bundesliga.de, der offiziellen Website der Deutschen Fußball Liga (DFL), zum 3000. Torschützen erklärt:
Marcel Risse ist der 3000. Spieler, der in 47 Jahren Bundesliga ein Tor geschossen hat. Der Mainzer erzielte den Jubiläumstreffer am Samstag in der 53. Minute gegen den SV Werder Bremen zum zwischenzeitlichen 1:0.
Und auch bei der Nachberichterstattung im Pay-TV-Sender Sky wird Risse als 3000. Torschütze genannt, was Bild.de gleich zur “TV-Panne des Tages” erklärte:
Einziger Fehler: Der 3000. Torschütze ist Hoffenheims Luiz Gustavo (23)…
So einfach, wie Bild.de es sich macht, ist es – wer hätte das gedacht? – nicht.
Denn die DFL, die mit dem Statistikanbieter Opta Sport Daten AG zusammenarbeitet, hat uns bestätigt, dass ihrer Statistik zufolge nach wie vor Marcel Risse als 3000. Toschütze geführt wird. Als 2997. Schützen verzeichnen sie den Kölner Taner Yalçin, als 2998. Luiz Gustavo und als 2999. Erwin Hoffer.
Der sid wiederum, der mit dem Fußballdatendienstleister Impire AGzusammenarbeitet, beharrt gegenüber BILDblog darauf, dass ihrer Statistik zufolge Luiz Gustavo die Ehre gebührt, sich 3000. Torschütze nennen zu dürfen.
Allerdings wollen sowohl DFL als auch sid nicht ausschließen, dass die beiden Statistikanbieter in der Vergangenheit das eine oder andere unklare Tor einem anderen Spieler zugeschrieben oder als Eigentor gewertet haben als der jeweils andere. Somit gibt es jetzt tatsächlich zwei amtierende 3000. Torschützen, einen von sids und einen von DFLs Gnaden — wobei es ganz danach aussieht, als würde sich die Auffassung des sid durchsetzen.
Gestern haben wir über den Sportinformationsdienst (sid) geschrieben, weil der eine neun Jahre alte Information für brandneu hielt.
Kurz darauf war der sid mal seiner Zeit voraus und berichtete bereits gestern Abend um 22.45 Uhr, wie der Dortmunder Nuri Sahin am heutigen Abend drauf (gewesen) sein wird:
Sahin strotzte nur so vor Selbstbewusstsein, als er am Donnerstagabend zu seinem vierten Europacup-Einsatz auflief (…)