1. “Bild” agiert als medialer Arm der AfD
(tagesspiegel.de, Jupp Legrand)
Der “Tagesspiegel” hat sich mit Jupp Legrand von der Otto-Brenner-Stiftung über Erfreuliches und Ärgerliches in den Medien unterhalten. Ganz besonders hat uns sein folgendes Statement gefreut: “Weil “Bild” mal wieder eine Ausnahme von der Regel war (wie zuvor schon in der Berichterstattung über die Speisepläne zweier Kitas), braucht es weiterhin www.bildblog.de. Während die Zeitung sich unter der Schirmherrschaft von Kai D. (55) in die Mitte der Gesellschaft schrieb, agiert sie heute unter Julian R. (39) wie der mediale Arm der AfD. Wenn das Journalismus ist, falten gleichnamige Schmetterlinge auch Zitronen.”
(Wer es ähnlich wie Jupp Legrand sieht und uns bei unserer täglichen Arbeit unterstützen will, kann dies hier tun.)
2. “AfD verzerrt Bilanz zu Straftaten systematisch”
(zeit.de)
Medienwissenschaftler haben sämtliche 242 Pressemitteilungen der AfD zum Thema Kriminalität in Deutschland analysiert und mit den offiziellen Zahlen verglichen. Wenn die AfD die Nationalität von Tatverdächtigen nenne, seien es zu 95 Prozent Ausländer. Und bei den restlichen fünf Prozent werde oft damit argumentiert, dass die Tatverdächtigen einen Migrationshintergrund hätten, oder ihr Tatbeitrag werde heruntergespielt.
3. So sicher nicht
(golem.de, Moritz Tremmel & Sebastian Grüner)
Berichte über Sicherheitslücken seien oftmals problematisch, so die “Golem”-Autoren Moritz Tremmel und Sebastian Grüner, und das habe einen Grund: “Insbesondere Sicherheitsfirmen kontaktieren uns fast täglich mit Pressemeldungen und Berichten über angeblich extrem gefährliche Sicherheitslücken, welche die IT-Welt bedrohten. Bei näherem Hinsehen zeigt sich oft, dass die Berichte aufgebauscht und wichtige Details weggelassen wurden.”
4. Frauen im Teamhaus unerwünscht
(sueddeutsche.de, Elena Bruckner)
Gaming-Profis im E-Sport sind überwiegend männlich — mit allen daraus resultierenden negativen Folgen. Ende April hat sich daher eine Arbeitsgruppe “Gender Diversity im E-Sport” gebildet, die sich für mehr Gleichberechtigung und gegen Frauenfeindlichkeit und Diskriminierung einsetzt. Elena Bruckner berichtet über die Schwierigkeiten der Gaming- und E-Sport-Szene mit der Diversität.
5. Totenhausmitteilung: @DerSPIEGEL und Marie Sophie Hingst.
(twitter.com, Patrick Bahners)
Patrick Bahners antwortet auf Twitter auf die Stellungnahme des “Spiegel” zum Tod der Bloggerin Marie Sophie Hingst.
Weiterer Lesetipp: “Nicht jeder Journalist hat den psychologischen Blick” (deutschlandfunkkultur.de, Katja Bigalke und Martin Böttcher). Dort sagt der Medienethiker Christian Schicha unter anderem: “Personen, die in die Öffentlichkeit treten, müssen ihr Handeln auch vor der Öffentlichkeit legitimieren und sich auch kritische Fragen gefallen lassen.”
6. «Head of Wichtig» – das steckt wirklich hinter Jobtiteln
(tagesanzeiger.ch, Holger Alich)
Holger Alich hat sich die teilweise aufgeblähten englischen Berufsbezeichnungen angeschaut (zum Beispiel “Young Professional Officer” für Praktikant), die er wie folgt einteilt: “… die sinnvollen Titel, die es braucht, weil ein Beruf neu ist und es dafür noch keine Bezeichnung gibt. Die Angebertitel, die aus etwas Banalem etwas toll Klingendes machen, häufig durch eine englische Übersetzung. Und die kreativen Titel, mit denen ein Unternehmen zeigen will, wie es tickt.”