Autoren-Archiv

Leben im All, Nordkurier, Meinungsforschung

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Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Leben im All entdeckt? Nein!”
(scienceblogs.de, Florian Freistetter)
Florian Freistetter analysiert die Story hinter der “Bild”-Titelschlagzeile “Leben im All entdeckt!”: “Die Schlussfolgerung, es müsse sich um außerirdisches Leben handeln, ist unzulässig.”

2. “Mal wieder die (dummen?) Medien …”
(scienceblogs.de, Jürgen Schönstein)
Jürgen Schönstein greift die Analyse auf und nimmt die Wissenschaft in die Pflicht: “Scientists find life coming to Earth from space, verkündete die University of Sheffield in einer Pressemitteilung mit dem Datum vom 19. September, die übrigens auch in meiner Email-Inbox gelandet war. Da steht nicht ‘finden Hinweise auf’ oder eine sonstige sprachliche Einschränkung der Aussage, sondern ganz eindeutig, und zwar als offizielle Mitteilung der Universität. Und nein, die University of Sheffield ist nicht etwa eine dubiose Titelmühle oder ein Provinzcollege im akademischen Vorfeld, sondern eine angesehene Forschungseinrichtung.”

3. “Diese Medien sind kaputt”
(antjeschrupp.com)
Antje Schrupp will männerdominierte Medien nicht länger hinnehmen: “Diese Medien, so sehe ich es, sind kaputt, und zwar unrettbar. Sie gehen mich, da ich eine Frau bin, nur bedingt etwas an. Sie haben keine Autorität, mir die Welt zu erklären, weil sie die Welt, die mich interessiert, überhaupt nicht kennen.”

4. “‘Nordkurier’ veröffentliche Prognose-Zahlen schon vorab”
(tagesspiegel.de, Jonas Krumbein)
“Noch vor Schließung der Wahllokale veröffentlicht die Regionalzeitung aus Neubrandenburg eine erstaunlich treffende Prognose zum Wahlausgang – und beruft sich dabei auch noch auf eigene Recherchen.”

5. “Ein Wahlkampf, zu Unrecht niedergeschrieben”
(srf.ch, Casper Selg)
Für Casper Selg waren die Medien für die Themenarmut im Bundestagswahlkampf verantwortlich, nicht die Parteien: “Die noble Aufgabe des Journalismus, Themen nach ihrer Wichtigkeit einzuteilen, Relevantes grösser, Marginales kleiner abzubilden, ist im Zeitalter des Webseiten-Journalismus verloren gegangen. Aufregerthemen stehen wochenlang im Mittelpunkt, Journalismus verkommt zu einer Art Shitstorm.”

6. “‘Wissenschaft – oder etwas sehr Ähnliches'”
(br.de, Video, 3:55 Minuten)
Siehe dazu auch “Meinungsforschung vor der Wahl: Folgenloses Reiben am Bildschirm” (br.de, Video, 2:03 Minuten) und “ZDF mit Balken-Wirrwarr im ‘Politbarometer'” (dwdl.de, Uwe Mantel).

Karikaturisten, RTL II, taz

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1. “Ich will keinen Politiker kennenlernen”
(planet-interview.de, J. Buhre und K. Bitzer)
Ein Interview mit dem Karikaturisten Klaus Stuttmann, der “seit 13 Jahren nur noch am Tablet” zeichnet. Siehe dazu auch das Interview mit Tom (taz.de, Michael Ringel).

2. “Piels üppige Pension”
(sueddeutsche.de, Claudia Tieschky)
“Bild” schreibt über die Pension von Monika Piel: “Der WDR dementierte die errechneten Zahlen nicht ausdrücklich, warf dem Bild-Bericht aber ‘Pseudo-Skandalisierung’ vor, die Darstellung sei ‘irreführend und missverständlich’. Die von Bild zitierten Rückstellungen in der Bilanz für Piels Altersbezüge von 3,181 Millionen Euro seien ein versicherungsmathematischer Wert und hätten ‘nur bedingt Aussagekraft’. Wie hoch Piels monatliche Pension tatsächlich ist, gab der Sender unter Berufung auf den Datenschutz nicht bekannt.”

3. “Wie wir nach vorne denken sollten – acht Thesen zur Zukunft”
(ploechinger.tumblr.com)
Für das BDZV-Jahrbuch 2013 liefert Stefan Plöchinger acht Thesen zur Zukunft der Branche.

4. “‘RTL II ist es wieder gelungen, das Fernsehen zu verändern'”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Ein Interview mit Jochen Starke, dem Geschäftsführer von RTL II: “Mit einem funktionierenden Audience Flow aus dem Vorabend in die Primetime lebt es sich wesentlich leichter. Der Vorabend ist vielleicht die wirkliche Primetime, wo viele Schlachten geschlagen werden.”

5. “Die ‘taz’ und die Grünen”
(tagesspiegel.de, Matthias Meisner)
Der Gastbeitrag “Die fatale Schweigespirale” von Franz Walter und Stephan Klecha über den Umgang der Grünen mit Pädophilie löst rund 1000 Leserzuschriften aus. “Walter soll unabhängig arbeiten können. Das bedeutet auch, dass er selbst entscheiden kann, was er wo publiziert, nur muss er die Grünen mindestens zwölf Stunden vorher informieren.”

6. “FDP demonstriert für mehr Sensibilität im Umgang mit den Anderen”
(blogs.taz.de/hausblog, Video, 2:03 Minuten)

Michael Glos, Obdachlose, China

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1. “Altpolitiker: Wie war das mit den Medien?”
(ndr.de, Video, 6:46 Minuten)
Politiker blicken zurück auf ihre Beziehung zu den Medien, so Michael Glos auf eine Zusammenarbeit mit “Bild am Sonntag” anlässlich seines Rücktritts 2009.

2. “Sehr komisch, Herr Sonneborn! Die PARTEI legt DNN aufs Kreuz – ‘Drobs’ ist empört”
(dnn-online.de, M. Arndt)
Die “Dresdner Neuste Nachrichten” berichten über Obdachlose, “die mit ihrer Zeitung am Sonntag auf dem Dresdner Neumarkt die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstützen wollten”.

3. “Leitfaden: Wie Journalisten an Dokumente kommen”
(danieldrepper.de)
Die Diplomarbeit von Daniel Drepper (PDF-Datei) befasst sich mit der Frage, “wie Journalisten mit dem Informationsfreiheitsgesetz Originaldokumente beantragen” können.

4. “Warum das neue Open-Data-Portal der Schweiz Journalisten in die Pflicht nimmt”
(blogs.tageswoche.ch, David Bauer)
David Bauer kommentiert das neue Portal Opendata.admin.ch: “Nach wie vor schrecken viele Journalisten bereits vor einer Excel-Tabelle zurück und lassen sich lieber von Experten (und Interessensvertretern) fertige Aussagen servieren, als selber ins Datenmaterial einzutauchen. Datenjournalismus wird als Modeerscheinung abgetan, dabei ist es nichts als Journalismus, der mit Daten arbeitet. (…) Es hilft nichts, wenn Datensätze offen im Netz stehen und die meisten Journalisten sie nicht nutzen.”

5. “Wider die Gerüchtetreiber”
(berliner-zeitung.de, Inna Hartwich)
Medien in China: “Chinas Medienlandschaft ist heute durchaus bunt und differenziert – vor allem im Vergleich zum trostlosen Einerlei der 80er- und 90er-Jahre, in denen Inhalt, Sprache und Layout der Blätter sich ähnelten wie ein Ei dem anderen. (…) Allzu kritische Geister unter den Journalisten haben es jedoch schwer.”

6. “Wie dschungelig ist ‘Promi Big Brother’?”
(ulmen.tv, Peer Schader)

DJV, Ozy, Gruner + Jahr

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1. “Polit-Talkshows von ARD und ZDF: Objektiv und unparteilich war gestern”
(blog.magitek.de, Sven Eichelberg)
Sven Eichelberg wertet Gästelisten von ARD- und ZDF-Polit-Talkshows der vergangenen zweieinhalb Monate aus.

2. “Die Journalisten als Pack”
(blog.tagesanzeiger.ch, Constantin Seibt)
Constantin Seibt blickt auf das Sozialverhalten von Journalisten und die Debatte zur Zukunft der Zeitung. “In ihrer Personalpolitik gleichen Zeitungen einem Totenschiff. Das ohne klaren Kurs im Sturm mit löchrigen Kassen segelt, gefangen in einer ewigen Abwehrschlacht, nicht zuletzt gegen die eigene Kapitänsetage. Nur dass die Matrosen noch immer weit besser bezahlt sind, als die kleinen Kanus mit neuen Ideen.”

3. “Steve Jobs’ Erbe soll die Medien revolutionieren”
(welt.de, Tina Kaiser)
Tina Kaiser besucht Carlos Watson von Ozy.com. “Die Texte sollen relativ kurz sein – 300 bis 800 Wörter – damit sie auch angenehm auf einem Smartphone lesbar sind. Es werde pro Tag nur ein halbes Dutzend neue Artikel geben, dafür sollen die ihre Leser umhauen.”

4. “Kein Wort von Journalismus”
(berliner-zeitung.de, Ulrike Simon)
Der Verlag Gruner + Jahr: “Ob im Leitbild, auf der Webseite oder in der langen Pressemitteilung, die es als Auszug diese Woche bis in den ‘Hohlspiegel’ des Nachrichtenmagazins Der Spiegel brachte: Nirgendwo taucht auch nur ein einziges Mal das Wort ‘Journalismus’ auf. Stattdessen geht es immerzu um Inhalte.”

5. “Grenzerfahrungen mit dem DJV”
(juliane-wiedemeier.de)
“Lieber DJV. Isch abe gar kein Auto. Und auch kein Interesse an einem. Dafür aber eine verquere Vorstellung davon, was unabhängiger Journalismus ist und dass er sich nicht ganz so gut damit verträgt, dass ich für 32 Prozent weniger Car Sharen kann als andere Menschen mit langweiligen Berufen ohne Presseausweis. Wie Ärzte. Anwälte. Lehrer. Baggerfahrer. Burgerbrater. Berater. Oder sonstige Spaßberufe.”

6. “ZKB entlässt 2 ‘Inside’-Kommentarschreiber”
(insideparadeplatz.ch)
Zwei Angestellte der Zürcher Kantonalbank werden entlassen, nachdem sie sich im Netz kritisch über ihren Arbeitgeber äußern: “Klar ist, dass Scholl und der Personaldienst der Staatsbank einen unscheinbaren Passus im Arbeitsvertrag nutzten, der zulässt, dass die ZKB ihre Mitarbeiter ausspioniert. Jeder Mitarbeiter der Bank gibt der Führung per Unterschrift das Recht, bei vermeintlich triftigen Gründen den Datenschutz auszuhebeln. Dieser ‘Waver’ – also der Verzicht auf Einsprache – findet sich im Kleingedruckten der ZKB-Arbeitsverträge.”

Rügen, Netflix, Oliver Pocher

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1. “Selbstversuch: Eine Woche Print”
(tagesspiegel.de, Tim Klimes)
Tim Klimes hat sich eine Woche lang “ausschließlich über Zeitungen informiert, kein Radio gehört, den Fernseher nicht eingeschaltet, keine Nachrichtenseiten im Netz gelesen, die News-Alerts in meinem Smartphone – deaktiviert”. “Das Einsiedlerleben hat mir in der vergangenen Tagen etwas beschert, was ich viele Jahre schon nicht mehr genossen habe – nachrichtliche Abgeschlossenheit.”

2. “Rügenregen unterm Regenbogen”
(topfvollgold.de)
Rügen des Presserats für die Regenbogenpresse: “Wir verstehen die aktuelle Entscheidung des Presserats also auch als eine offizielle Bestätigung dessen, was wir mit diesem Blog seit April zu zeigen versuchen: Dass die Regenbogenredaktionen Woche für Woche die Kioske des Landes mit Schund fluten, der nichts mit Journalismus zu tun hat.”

3. “Bild dir meine Meinung: Wenn Journalisten täuschen”
(hogymag.wordpress.com, almasala)
Kommentare deutscher Journalisten zum Krieg in Syrien: “Dem Leser geben diese Journalisten dann wider besseren Wissens direkt oder indirekt aber deutlich zu verstehen, dass Assad für die Giftgas-Angriffe verantwortlich ist.”

4. “Ein Missverständnis namens Pocher”
(stern.de, Bernd Gäbler)
Als Moderator von Promi Big Brother sei Oliver Pocher vielleicht “nur da angekommen, wo er immer schon hingehörte”, schreibt Bernd Gäbler.

5. “Netflix Uses Pirate Sites to Determine What Shows to Buy”
(torrentfreak.com, Ernesto, englisch)
Netflix stellt sein Angebot auch aufgrund der Popularität einzelner Serien auf Torrent-Websites zusammen. “This week Netflix rolled out its service in the Netherlands and the company’s Vice President of Content Acquisition, Kelly Merryman, says that their offering is partly based on what shows do well on BitTorrent networks and other pirate sites.”

6. “Paul.”
(kreuzundquerbeet.wordpress.com)

Frank A. Meyer, Karstadt, Oberhessische Presse

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1. “Bei BILD im Angebot: Eine starke Kanzlerin und ihr schwacher Partner SPD”
(otto-brenner-stiftung.de)
Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz untersuchen 416 zwischen dem 15. Juni und dem 8. September 2013 zur Bundestagswahl erschienene “Bild”-Artikel und liefern eine Zwischenbilanz (PDF-Datei): “Mit optimalen personellen und finanziellen Ressourcen produzieren BILD und BamS ein Minimum an inhaltlichem Output mit einem Maximum an publizistisch-politischer Aufmerksamkeit.”

2. “Mediale Vorverurteilung – oder: Wenn Journalisten zu Richtern werden”
(eigenwach.wordpress.com)
Eigenwach stellt die Frage nach den Auswirkungen von medialen Vorverurteilungen auf Zeugenaussagen: “Wenn Zeugen sich zum Fall äussern, nachdem sie drei Tage nach der Tat im ‘Blick’ die vermeintlichen ‘Fakten’ gelesen oder diese von ‘Blick’-Lesern zugetragen bekommen haben – wie unabhängig sind die Aussagen dann noch?” Siehe dazu auch “Abt. Vorverurteilung – heute: Journaille vs. F.A.” (infam.antville.org, patpatpat).

3. “Abstieg des Einflüsterers”
(nzz.ch, Francesco Benini)
Der Ringier-Mann Frank A. Meyer: “Meyer schöpft seine Macht aus dem Einfluss, den er auf Michael Ringier ausübt. Dessen Treue zu ihm ist unverbrüchlich.” Siehe dazu auch “Ringiers Schlossgespenst” (tagesanzeiger.ch, Michèle Binswanger).

4. “Karstadt kämpft”
(derhandel.de, Hanno Bender)
Hanno Bender schreibt über die Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens Karstadt: “In einem normalen Unternehmen hätte der Pressesprecher zunächst zum Telefonhörer gegriffen und um Richtigstellung gebeten. Nicht so bei Karstadt, dort wird die Öffentlichkeitsarbeit inzwischen offenbar vollständig von Anwälten erledigt, die sofort ‘strafbewehrte Unterlassungserklärungen’ einfordern.”

5. “‘In der taz kamen die Pädophilen selbst zu Wort'”
(blogs.taz.de, Nina Apin und Astrid Geisler)
“War die Blattlinie der taz damals pädophilenfreundlich?”, wird Stephan Klecha vom Göttinger Institut für Demokratieforschung gefragt, der im “taz”-Archiv pädophile Einflüsse auf die Grünen untersucht: “Es gab damals keine redaktionelle Linie im engeren Sinne. Die redaktionelle Linie bestand darin, alles zuzulassen. (…) Die taz war derart anarchisch strukturiert, dass sich neben den Pädophiliebefürwortern auch immer wieder die Gegenseite im Blatt fand. Beide Positionen standen relativ unkommentiert nebeneinander.”

6. “Aus der Reihe: erst denken, dann schreiben”
(extra3.blog.ndr.de)
Eine Schlagzeile aus der “Oberhessischen Presse”.

Klambt, Klimajournalisten, Vergewaltigungen

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1. “Die ersponnenen Titel bunter Blätter”
(ndr.de, Video, 6:43 Minuten)
Zu Besuch im Friseursalon, wo Klatschzeitschriften gelesen werden. Und bei der Mediengruppe Klambt, wo diese erstellt werden.

2. “Erschütternde Schockstudien über asiatische Männer”
(hogymag.wordpress.com, almasala)
“Bild” schreibt über eine “Schock-Studie der UN” zu Vergewaltigungen durch Männer aus Asien. “Die Wissenschaftler kommen in ihrer Diskussion zum Schluss, dass sich die Ergebnisse nicht auf den gesamten asiatischen Raum übertragen lassen würden, weil sie nur sehr wenig Länder (6) betrachtet hätten und die Anzahl der befragten Männer zwischen den sechs Ländern stark variierte.”

3. “‘Wie schnell darf ein Mann kommen?'”
(medien-doktor.de)
Der Bild.de-Artikel “Wie schnell darf ein Mann kommen?” im Check von Medien-doktor.de.

4. “Interview zum Klimawandel: Wie Journalisten Forschungsergebnisse filtern”
(spiegel.de, Axel Bojanowski)
“Neun von zehn der Klimajournalisten vertrauen den Ergebnissen des IPCC”, sagt Kommunikationsforscher Michael Brüggemann: “Je stärker Journalisten Advokaten für ökologische Reformen sein wollen, umso stärker stimmen sie auch dem Resümee des Weltklimarats zum menschengemachten Klimawandel zu.”

5. “So sehen die Chefs ihr Medienhaus im 2018”
(persoenlich.com)
Schweizer Verleger geben Auskunft, wo sie ihre Medienhäuser in fünf Jahren sehen.

6. “Anzeige gegen ‘Tagesspiegel’ und ‘Zeit’ wegen Piraten-Interview”
(netzpolitik.org, Nicolas Fennen)
Wie Buchreport.de berichtet, wurden Strafanzeigen eingereicht wegen der namentlichen Nennung einer Website: “Dass die Veröffentlichung von urheberrechtlich geschütztem Material verfolgt wird ist nichts Neues. Das aber bereits die Nennung einer solchen Plattform strafrechtliche Konsequenzen nach sich zieht sehr wohl.”

Michael Hanfeld, taz, Twerk Fail

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1. “Jimmy Kimmel Reveals ‘Worst Twerk Fail EVER – Girl Catches Fire’ Prank”
(youtube.com, Video, 5:06 Minuten, englisch)
Jimmy Kimmel enthüllt die Hintergründe über das am 3. September hochgeladene Video “Worst Twerk Fail EVER – Girl Catches Fire!”, das bereits über zehn Millionen mal angesehen und auch von mehreren Medien aufgegriffen wurde.

2. “FAZ prangert Verschwendung in der ARD an – dabei ist alles noch viel schlimmer”
(udostiehl.wordpress.com)
Udo Stiehl beschäftigt sich mit den “34 – im weitesten Sinne – Sportjournalisten der ARD”, die gemäß Michael Hanfeld in der FAZ zur Wahl des IOC-Präsidenten in Buenos Aires akkreditiert waren.

3. “Monokultur in den Chefetagen”
(taz.de, René Martens)
René Martens blickt auf sich ankündigende Personalwechsel beim WDR: “Als sicher gilt, dass Jörg Schönenborn, seit mehr als einem Jahrzehnt Chefredakteur des WDR Fernsehens, befördert wird. Zudem könnte Jochen Rausch, der Chef des erfolgreichen Radioprogramms 1Live, auf den Hörfunkdirektorenposten klettern. Als geeignet für diesen Top-Job gilt auch Jona Teichmann, Leiterin der Landesprogramme im Hörfunk. Die ist aber ‘ausgerechnet’ (Süddeutsche Zeitung) mit Schönenborn verheiratet. Andere Frauen stehen offenbar nicht zur Debatte.”

4. “… und mit kleinem Penis regiert man schlechter?”
(welt.de, Kritsanarat Khunkham)
Kritsanarat Khunkham stört sich an den “an Bösartigkeit kaum zu überbietenden” Fragen, die Philipp Rösler von der “taz” gestellt wurden. Im Artikel “Rassismus-Streit zwischen Rösler und der ‘Taz'” (welt.de, Thomas Vitzthum) ist weiter zu lesen: “‘Das Interview war keineswegs unter dem Stichwort ‘Hass’ angefragt, wie ‘Taz’-Chefredakteurin Ines Pohl behauptet’, sagte ein Parteisprecher der ‘Welt’. Vereinbarter Schwerpunkt sei vielmehr ‘Stil und Anstand im Wahlkampf’ gewesen.”

5. “Unwahrheiten in der taz”
(alexanderdilger.wordpress.com)
Aufgrund “falscher Tatsachenbehauptungen” schaltet Alexander Dilger einen Anwalt ein, der “die taz abmahnt und die Abgabe einer Unterlassungserklärung sowie einen Widerruf verlangt”. Der Artikel wird gelöscht und mit einer Richtigstellung (“Das war alles falsch. Entschuldigung.”) ersetzt.

6. “Achtjähriges jemenitisches Mädchen stirbt nach Zwangsheirat und erzwungenem Sex – Versuch eines Faktenchecks”
(kyriacou.ch)

Philipp Rösler, Jakob Augstein, Damaskus

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1. “Am Stammtisch der ‘Bild’-Zeitung”
(spiegel.de)
Der “Spiegel” wertet rund 10.000 Texte aus der “Bild”-Rubrik “Gewinner/Verlierer des Tages” aus: “Je weiter links ein Politiker steht, desto geringer erscheinen seine Chancen, zum ‘Gewinner’ gekürt zu werden.” Siehe dazu auch “Die FDP-Wahlhelfer von der ‘Bild’-Zeitung” (stefan-niggemeier.de).

2. “Bundespolizist verunglimpft – BILD am Sonntag muss zahlen”
(gdpbundespolizei.de)
“Das Landgericht Berlin hat Ende August 2013 entschieden, dass der die Zeitung BILD am Sonntag vertreibende Axel-Springer-Verlag und die BILD digital GmbH, die für die Webseite der Bild-Zeitung verantwortlich ist, einen namhaften, fünfstelligen Betrag als Entschädigung für einen Schmähartikel an einen Bundespolizisten zahlen muss.”

3. “Philipp Rösler: Fragen und keine Antworten”
(blogs.taz.de/hausblog)
Die “taz” schreibt, ein mit Philipp Rösler geführtes Interview werde von der FDP nicht freigegeben, “weil Rösler sein asiatisches Äußeres im Wahlkampf nicht zum Thema machen wolle”. Die gestellten Fragen werden ohne die Antworten veröffentlicht.

4. “Darf’s ein bisserl Sabotage sein?”
(nachrichten.at, Klaus Buttinger)
Ein Interview mit Jakob Augstein, dem Verleger von “Der Freitag”: “In der NSA- und der Wikileaks-Affäre haben uns Journalisten erklärt, warum es gut ist, dass wir überwacht werden und warum Whistleblower als Verräter zu verurteilen sind. Wir haben eine merkwürdige Parteinahme vieler Journalisten für die Herrschaft. Ich dachte immer, dass der Sinn von Journalismus darin besteht, die vierte Gewalt im Staat zu sein, also Herrschaftskontrolle auszuüben.”

5. “Checkpoint in jeder Straße von Damaskus”
(martin-lejeune.tumblr.com)
Der freie Journalist Martin Lejeune berichtet aus Syrien: “Im Vergleich zum Vormonat ist die Stadt inzwischen voll von Journalisten. Unter den in Damaskus eingefallenen TV-Crews sind derzeit CNN, BBC, France 24, CCTV und Russia Today. (…) Der Korrespondent eines internationalen Senders, der sich mit seinem Team die Zeit an der Bar des Journalisten-Hotels ‘Four Seasons’ vertreibt, bemerkt zynisch: ‘Wir warten darauf, daß das große Feuerwerk beginnt.'”

6. “Swiss journo smashes priceless glass artwork”
(thelocal.ch, Malcolm Curtis, englisch)

Kartographie, NZZ am Sonntag, Eritrea

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1. “Verlage und Redaktionen: Investiert in Karten!”
(datenjournalist.de, Lorenz Matzat)
Redaktionen und Verlage sollten sich mehr mit Kartographie im Netz befassen, findet Lorenz Matzat. “Das (einst) kostenfreie Kartenmaterial und die Satellitenbilder von Google Maps wurde als gegeben hingenommen; nicht ohne ironische Note im Medienbereich, wo so gerne über die ‘Kostenlosmentalität’ (der anderen) gemeckert wird. Jedenfalls sorgte die Ankündigung von Google Ende 2011, von kommerziellen Anbietern ab einer bestimmten Nutzungsmenge ihres Kartenmaterials Geld zu verlangen, für Aufruhr.”

2. “‘Letzte Ausfahrt RTL’: Gottschalk und Jauch im Gespräch”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Ein Pressetermin mit Günther Jauch und Thomas Gottschalk. Gottschalk: “Früher wenn der Herr Mose in der ‘Hörzu’ seine Stimme erhoben hat, hat mich das noch irgendwo betroffen. Heute kriege ich die ‘Hörzu’ nach Malibu. Das ist so eine ‘Apotheken-Umschau’ mit Radio- und Fernsehprogramm. Da erschreck ich nicht mehr, wenn drin steht, der Gottschalk hat es hinter sich. Weil ich weiß: das lesen ein paar tausend Leute und haben es morgen wieder vergessen. Ich bin inzwischen diese Blogger gewohnt, die nachts um 2 Uhr mit bekleckertem T-Shirt da sitzen, weil sie nicht schlafen können und überlegen, wen sie jetzt vollrotzen können.”

3. “Cheers, ‘NZZ am Sonntag'”
(okuehni.com)
Olivia Kühni antwortet Felix E. Müller, der eine angeblich dem Untergang geweihte Welt des langsamen Journalismus auf Print einer stets von neuen Gadgets getriebenen Welt online gegenüberstellt: “Viele Journalisten, insbesondere auch jüngere, schreiben seit Jahren das exakte Gegenteil. Es hat ihnen nur in den grossen Verlagshäusern lange niemand zugehört. Seit Jahren pochen wir verzweifelt darauf, dass unsere Zeitungen endlich weg müssten von Aktualitätswahn, Zitierungswahn und Primeurjagd. Dass man endlich das Nachrichtengeschrei sein lässt, die Pseudo-Objektivität und die ewige Frage nach dem ‘Aufhänger’.”

4. “Reporting in the world’s least press-friendly country”
(blogs.afp.com, Jenny Vaughan, englisch)
Jenny Vaughan berichtet aus Asmara, der Hauptstadt von Eritrea. “The city itself is clean, quiet and free of beggars, unlike so many nearby African cities. It is an ideal destination for tourists, which, sadly, are limited from entering the country because of strict visa restrictions.”

5. “Nichts als Worthülsen und alle spielen mit”
(dradio.de, Stephan Hebel)
Die Medien im Vorfeld der Bundestagswahl: “Viele von ihnen tun genau das, was sie beklagen: Sie betreiben die Entpolitisierung des Politischen mit. Sie setzen der Inhaltsleere der Wahlkampfbotschaften oft nicht einmal den Versuch entgegen, die großen Auseinandersetzungen um Verteilung und Solidarität erkennbar zu machen, die die Parteien so nicht führen mögen.”

6. “Geht’s noch, Deutschland?”
(youtube.com, Video, 4:46 Minuten)

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