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“So wird aus positiv plötzlich negativ”

Für die Bundesligafußballer von Hertha BSC läuft es momentan ziemlich gut: drei Spiele, drei Siege, Platz zwei in der Tabelle. Der Klub ist neben dem FC Bayern München der einzige, der in der noch jungen Saison bisher keinen Punkt abgeben musste.

Und dann kommt gestern in “Bild am Sonntag” Ex-Herthaner Arne Friedrich daher und schreibt in seinem Gastkommentar alles nieder:

Ganz so war es dann aber wohl doch nicht. Jedenfalls meldete sich Friedrich noch gestern per Twitter zu Wort. Die Redaktion habe in seinem Kommentar rumgepfuscht. Als Beweis schickte er einen Screenshot seines Originaltextes mit:

Unter seinem Tweet hielt sich das Mitleid mit Arne Friedrich allerdings in Grenzen:

Wer mit Springer zusammen arbeitet, ist für derlei selbst verantwortlich, sorry…

(@breitnigge)

Was erwartest Du? @BILD ist und bleibt unseriöser Boulevard ohne Moral, Werte und Verantwortung.

(@ankimuc)

ist es nicht naiv Qualität zu erwarten wenn man mit der @BILD arbeitet?

(@ELNenynho)

Sorry Arne Friedrich abr das sollte einem klar sein, wenn man sich mit diesem Blatt einlässt.

(@markusbest)

Mit Dank an @herrnkoenig für den Hinweis!

Die Rügen-Könige aus dem Axel-Springer-Hochhaus

Im Axel-Springer-Hochhaus in Berlin klirren gerade die Champagnergläser. Julian Reichelt dreht an seinem Arbeitsrechner Queens “We Are The Champions” noch ein Stück lauter, Freddie Mercurys Stimme knarzt aus den kleinen Lautsprecherboxen. Die Mitarbeiter von “Bild”, “Bild am Sonntag” und Bild.de sind zusammengekommen. Sie liegen sich in den Armen und pusten Luftschlangen durch den großen Newsroom. Denn die große “Bild”-Familie hat es mal wieder geschafft: Sie sind die Nummer eins, unangefochten in ganz Deutschland, ein weiterer Grund, mächtig stolz auf sich zu sein. Alle drei Rügen, die der Deutsche Presserat in seiner letzten Sitzung verteilt hat, gehen an “Bild”-Medien.

***

Jeweils eine Rüge bekamen “Bild am Sonntag” und Bild.de für ihre Berichterstattung über das Attentat vor und im Münchener Olympia-Einkaufszentrum. Konkret geht es um das Zeigen von Fotos der teilweise noch minderjährigen Opfer:


Der Presserat schreibt dazu:

Der Ausschuss kritisierte, dass beide Veröffentlichungen Fotos zeigten, die ohne Einwilligung der Hinterbliebenen veröffentlicht worden waren. Einige Opfer waren minderjährig. Es handelt sich um einen schwerwiegenden Verstoß gegen Richtlinie 8.2. des Kodex, nach der die Identität von Opfern besonders zu schützen ist. Die Hinterbliebenen der Verstorbenen sollten nicht unvermittelt mit Fotos ihrer toten Angehörigen konfrontiert werden. “Nicht alles, was in sozialen Netzwerken verfügbar ist, darf auch ohne Einschränkung veröffentlicht werden. Die eigene Darstellung, z. B. in einem Facebook-Profil, bedeutet nicht zwingend eine Medienöffentlichkeit”, sagte die Vorsitzende des Ausschusses 2, Katrin Saft.

Die “Maßnahmen” des Presserates:

Hat eine Zeitung, eine Zeitschrift oder ein dazugehöriger Internetauftritt gegen den Pressekodex verstoßen, kann der Presserat aussprechen:

  • einen Hinweis
  • eine Missbilligung
  • eine Rüge.

Eine “Missbilligung” ist schlimmer als ein “Hinweis”, aber genauso folgenlos. Die schärfste Sanktion ist die “Rüge”. Gerügte Presseorgane werden in der Regel vom Presserat öffentlich gemacht. Rügen müssen in der Regel von den jeweiligen Medien veröffentlicht werden. Tun sie es nicht, dann tun sie es nicht.

Dass die “Bild”-Medien dazu diametral entgegengesetzte Ansichten haben, kann man täglich in den vielen “Bild”-Regionalausgabe und bei Bild.de beobachten.

Der Presserat beschäftigte sich übrigens auch mit Beschwerden zur Berichterstattung über den Täter von München. Im Veröffentlichen der Fotos, die ihn zeigen, und Nennen seines Namens sah das Gremium allerdings keinen Verstoß gegen den Pressekodex:

Die Tat in München hatte ein großes öffentliches Interesse ausgelöst und Fragen nach dem Motiv und nach den Hintergründen der Tat aufgeworfen. Das öffentliche Interesse am Täter ist höher zu bewerten als der Schutz der Persönlichkeit nach Ziffer 8 des Kodex, die Darstellung war presseethisch akzeptabel, urteilte der Beschwerdeausschuss.

***

Die dritte Rüge ging an Julian Reichelts Bild.de, womit er “Bild”-interner Rügen-König wurde. Sein Portal berichtete im Mai über einen Messerangriff in einem Dortmunder Kaufhaus. Bild.de zeigte ein Video, in dem das Opfer neben einer Blutlache auf dem Bauch lag, das Messer steckte noch in seinem Rücken:

Der Beitrag unter der Überschrift “Brutale Messerattacke auf Video aufgenommen” zeigt den Handymitschnitt eines Passanten, auf dem das Opfer zu sehen ist, wie es mit einem Messer im Rücken blutend auf dem Boden liegt. Diese Passage wurde sogar mehrfach wiederholt. Im Hintergrund sind die Schreie einer Frau zu hören. Die Berichterstattung hält der Beschwerdeausschuss für eine unangemessen sensationelle Darstellung von Gewalt.

Bei all der Schrecklichkeit dieses Artikels: Immerhin ist der Kopf des Opfers bei Bild.de verpixelt. Die Ruhrgebiets-Ausgabe der “Bild”-Zeitung berichtete in dem Fall noch rücksichtsloser, ohne Unkenntlichmachung, dafür aber mit einer Großaufnahme des im Rücken steckenden Messers (Bildunterschrift: “Am Messergriff hängt noch die Diebstahlsicherung”):

Folgen hatte dieser Voyeurismus für die Redaktion allerdings keine. Eine Sprecherin des Presserats sagte uns, dass gegen den Printartikel keine Beschwerde eingegangen sei. Und dann wird der Presserat auch nicht aktiv.

  • Neben den drei Rügen verteilte der Presserat noch zwölf Missbilligungen und 32 Hinweise an verschiedene Medien.

Diagnose: eine ernst zu nehmenden Computerspiel-Werbesucht

Heute waren es bisher zwei Artikel. Am Dienstag ebenfalls zwei. Am Montag drei. Alle drehen sich um das gleiche Thema: die Fußballsimulation “FIFA 17”. Und alle sind auf der Sport-Website spox.com erschienen. Die Seite berichtet recht häufig über das Spiel. Sehr häufig. Also — sehr, sehr häufig. Allein in den vergangenen 30 Tagen sind auf der Seite 21 Artikel zu “FIFA 17” erschienen, dazu noch viele kurze Meldungen im sogenannten “Fußball-Tag”-Ticker. Man kann sagen: Das Thema beschäftigt die Redaktion.

In zwei Wochen kommt “FIFA 17” auf den Markt. Für die Spieleentwickler von “EA Sports” geht es dabei um viel Geld. Den Vorgänger — “FIFA 16” — konnte die Firma allein im ersten Monat nach Erscheinen 500.000 Mal verkaufen. Dass “FIFA 17” mindestens genauso erfolgreich wird, dafür gibt auch spox.com alles.

Jedes noch so kleine Fitzelchen zu “FIFA 17” ist dem Portal einen Text wert. Ein belgischer Profifußballer ist mit seinen Passfähigkeiten in dem Spiel nicht einverstanden? spox.com jagt einen Artikel raus. “EA Sports” gibt die virtuellen Stärken der Spieler des FC Bayern München bekannt? spox.com jagt einen Artikel raus. Die stärksten Dribbler, die versteckten Talente, “Die besten Spieler der Serie A”, “Die besten Spieler der Ligue 1”, “Die besten Spieler der Primera Division”, “Die besten Spieler der Premier League”, “Die besten Spieler der Bundesliga”. spox.com berichtet über alles:


Die Artikel sind häufig als klickgenerierende Bildergalerien angelegt — ist billig gemacht und bringt irre Zugriffszahlen. Um beispielsweise zu erfahren, dass Manuel Neuer in “FIFA 17” der stärkste Spieler beim FC Bayern München ist, muss sich die interessierte Leserschaft durch eine 27-Seiten-Galerie wühlen.

Natürlich ist es völlig legitim, dass eine Sport-Website über eine der beliebtesten Sportsimulationen berichtet, und das auch ausführlich. Aber dann doch nicht als massive Werbekampagne, die wie ganz normale Berichterstattung daherkommt.

Mit Dank an Florian G. für den Hinweis!

Ob rot, ob braun, Bild.de schreibt nur über blonde Frau’n

Am Montagabend gegen 20:15 Uhr muss wieder die tönende Sirene durch die Redaktionsräume von Bild.de geschrillt haben: “Achtung! Achtung! Bei ‘Wer wird Millionär’ sitzt eine Blondine auf dem Kandidatenstuhl. Ich wiederhole: eine Blondine!” Und schon machten die Mitarbeiter den Fernseher an und sich selbst ans Werk.

Bild.de veröffentlicht häufig eine Nachlese zur aktuellen “Wer wird Millionär”-Folge, vermutlich für all diejenigen, die sich brennend für das 17 Jahre alte TV-Format interessieren, aber dann doch nicht einschalten. Und am Montagabend sitzt dann eben eine junge Frau Günther Jauch gegenüber. Sie ist blond. Sie studiert Psychologie. Für Bild.de ist sie “Psycho-Blondi”:

Die Haarfarbe ist Bild.de besonders wichtig, wenn es um die “RTL”-Quizshow geht. Zumindest wenn sie in etwa blond ist und zu einer Frau gehört. “Sitzt eine Blondine bei ‘Wer wird Millionär'” könnte der Beginn eines ollen Blondinenwitzes sein, der bei einem Großteil des Bild.de-Publikums sicher gut ankommen würde.

Hier eine kleine Auswahl der Bild.de-Blondinenberichterstattung:





Das Netz lachte sich über die Jauch-Blondine kringelig.

All ihre Selbstironie („Und jetzt wäre es schön, wenn ich mal was wissen würde“ und „Hauptsache, ich blamier mich hier nicht“) half der Blondine aber nicht

Obwohl die Blondine in Jauchs Sendung ziemlich selbstbewusst wirkte

Auf YouTube hat die Blondine übrigens einen eigenen Kanal

lässt sich gerade zur Stuntfrau ausbilden und trägt ihr Haar rosa-blond

Die Blondine: „Ich bin nervös.“

Jauch belehrte die Blondine erst einmal

Die Blondine ruft ihren Freund an

“Bessere Publicity, als dass eine blonde Mode-Studentin […]”

Als die Blondine sich immer noch nicht entscheiden konnte

Er ließ die kichernde Blondine auf ihrem Stuhl sitzen

Als der Mann erzählte, dass er auch eine blonde Tochter habe

Die 50-Euro-Frage konnte die Blondine als erste Kandidatin aller Zeiten nicht richtig beantworten.

stürmte die Blondine auf Jauch zu

um der Blondine diese Blamage zu ersparen

grinste die blonde Rebecca

verabschiedete sich die blonde Rebecca dann aus der Sendung

Tagsüber verkauft die attraktive Blondine Versicherungen

An der ersten Frage scheiterte vor der Blondine zwar noch keiner

Diese Blondine war bei “Wer wird Millionänr” [sic] nicht auf den Kopf gefallen

eher wenig Verständnis für die junge Blondine

Die blonde Synchronsprecherin

will Jauch von der Blondine wissen.

Der war sofort Feuer und Flamme und machte der Blondine einen Vorschlag

Als sich die Blondine die Seitennaht genauer ansehen wollte, griff sie beherzt den Zipfel von Jauch’s Hemd

Die Blondine entschied sich fälschlicherweise für D.

Mühsam lavierte sich die Blondine durch den Fragendschungel

Deshalb hat die fußballbegeisterte Blondine wieder angefangen

Blond, hübsch und nicht bei jeder Frage immer sofort auf der Höhe

Die hübsche Blondine Verena

Die hübsche Blondine verstand die Frage nicht

Die hübsche Blondine lächelt verschmitzt

Da hatte die hübsche Blondine dem Moderator einen Zettel zugesteckt.

an dem Beruf der hübschen Blondine aus dem Harz

Außerdem bat er die hübsche Blondine darum

Die blonde Augenweide leitet die „Jodelschule Kreuzberg“ in Berlin.

Wenn man stattdessen mal nach brünetten “Wer wird Millionär”-Kandidatinnen sucht, bei denen die Haarfarbe für Bild.de eine Erwähnung wert war, ist die Ausbeute übrigens deutlich mauer:

Des Kaisers neuer Name

Ach, ist das alles traurig. Sie waren gerade dabei, ihre alte Beziehung zu restaurieren, Franz Beckenbauer und die “Bild”-Zeitung. Beckenbauer plauderte wieder in “Bild” über Fußball. Und “Bild” nannte Beckenbauer wieder “Kaiser”. Hier und da schrieb die Redaktion sogar schon wieder von “Franz”. Vergessen schien der Ärger um den Skandal zur Fußball-WM 2006 in Deutschland — so eine popelige Sommermärchen-Affäre kann doch keinen Männerbund zerstören. Und dann kommen gestern plötzlich “Spiegel” und “Spiegel Online” und machen alles wieder kaputt.

5,5 Millionen Euro soll Franz Beckenbauer als Chef des WM-Organisationskomitees kassiert haben. Dabei hatte er stets beteuert, ehrenamtlich gearbeitet zu haben. Außerdem, so scheint es, hatte er jahrelang kein großes Interesse, dieses Honorar zu versteuern.

“Bild” und Bild.de kommen nicht umhin, darüber zu berichten. Und nennen ihren Freund “Franz” seit gestern wieder nur distanziert “Beckenbauer”:




Dabei war in den letzten Wochen und Monaten alles wieder so schmusig:

(26. August)

(18. Juli)

“Bild” ernannte Franz Beckenbauer — also den Mann, der im Skandal um die WM 2006 nicht gerade durch ein großes Maß an Aufklärung auffiel — sogar zum “Klartext-Kaiser”:

(11. Juli)

Natürlich gab es, wie bei jedem guten Liebescomeback, auch bei Beckenbauer und “Bild” zwischendurch kleine Rückschläge. Zum Beispiel als Anfang dieses Monats bekannt wurde, dass die Schweizer Bundesanwaltschaft auch gegen Franz Beckenbauer ermittelt:

(1. September)

(1. September)

(1. September)

Aber eigentlich war alles wieder in Butter. Vor allem während der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich, als “Le Kaiser” für “Bild” und Bild.de das Geschehen bei der EM kommentierte, fanden sie wieder zusammen:


(27. Juni)

(13. Juni)

Da wurde es zwischenzeitlich sogar wieder richtig privat:

(23. Juni)

Wir wünschen den beiden auf ihrem weiteren Weg alles Gute — also “Bild” und Franz Beckenbauer.

Nachtrag, 15. September: Ein Zeitpunkt, den wir in der Auflistung oben ganz vergessen haben, darf in einer “Bild”-Beckenbauer-Chronik nicht fehlen: Als Franz Beckenbauer vor zweieinhalb Wochen das neue Projekt “Fußball-Bild” getestet hat und ganz begeistert war.

Mit Dank an Bas Tian für den Hinweis!

Die nackte Halbwahrheit

Rund um den RB Leipzig gibt es schon lange heiße Diskussionen, nicht erst seit der Verein im Sommer in die Fußballbundesliga aufgestiegen ist. Da ist beispielsweise das massive finanzielle Engagement des Brauseherstellers “Red Bull”, das für Debatten sorgt. Oder das Hin- und Hergeschiebe von Spielern mit dem Schwesterverein FC Red Bull Salzburg. Es gibt auf jeden Fall einige Gründe, warum Fans anderer Klubs RB Leipzig ziemlich blöd finden.

Am vergangenen Wochenende kam für manche Anhänger von Borussia Dortmund, die zum Auswärtsspiel nach Leipzig gefahren waren, ein weiterer hinzu: Sie durften nicht in ihren BVB-Trikots und -Shirts ins Stadion, jedenfalls nicht in den Sektor D. Stattdessen mussten sie ihre schwarz-gelben Fanklamotten vor der Arena bei einer Sammelstelle abgeben. Manche von ihnen kauften sich notgedrungen RB-Leipzig-T-Shirts am Merchandisestand und zogen sie verkehrt rum an, manche setzten sich mit freiem Oberkörper auf die Tribüne. Nach dem Spiel konnten sie sich ihre BVB-Kleidung wieder abholen. Einige Hundert Dortmund-Fans sollen betroffen gewesen sein.

Bei Welt.de hieß es am Sonntag dazu:

Viele andere Medien griffen das Thema auf:

Der Welt.de-Artikel erklärt auch den Grund für die temporäre Kleidersammlung durch RB Leipzig:

Die Begründung für die ungewöhnliche Maßnahme liefert Paragraf vier, Absatz drei der Stadionordnung. Dort heißt es: “Die Sektoren B und D sind bei den Fußballspielen von RasenBallsport Leipzig GmbH ein ausschließlicher Heimfanbereich. Es ist verboten, sich als Fan der Gastmannschaft in diesem Bereich aufzuhalten bzw. zu verweilen. Der Kontroll- und Sicherheitsdienst ist angewiesen und berechtigt, Zuschauer, die als Fan der Gastmannschaft zu erkennen sind oder durch ihr Verhalten auffallen, auch wenn sie ein gültiges Ticket für diesen Bereich besitzen, aus diesem zu entfernen, wobei ihnen — soweit dies im Einzelfall möglich ist — ein anderer geeigneter Platz zugewiesen wird.”

Also der nächste Leipziger Klops, mit dem sich der Verein selbst zum Sonderling macht? “Das ausdrückliche Verbot von Fanutensilien der Gastmannschaft” gebe es bei Klubs wie Hertha BSC Berlin, dem FC Bayern München oder dem FC Schalke 04 jedenfalls nicht, schreibt der Welt.de-Autor.

Stimmt, dort nicht. Aber beim HSV zum Beispiel. Dort steht in der Stadionordnung (PDF):

Die Nordtribüne (Blöcke 22 – 28) ist der Heimbereich im Volksparkstadion. Es ist verboten, dort Farben der Gastmannschaft zu tragen oder sich verbal zu äußern oder provozierend zu verhalten in einer Weise, die zu Auseinandersetzungen mit den die Heimmannschaft unterstützenden Zuschauern führen kann. Der Ordnungsdienst ist angewiesen und berechtigt, Zuschauer, die gegen die vorgenannten Verbote verstoßen, aus diesem Bereich zu entfernen, wobei ihnen — soweit dies im Einzelfall möglich ist — ein anderer geeigneter Platz im Volksparkstadion zugewiesen werden soll.

Und in der Stadionordnung des FSV Mainz 05 steht:

Der Zugang zu den Blöcken P, Q, R und S, sowie der Supportbereich L, M, N, und O ist den Gästefans nicht gestattet. Der Ordnungsdienst ist angewiesen und berechtigt, in diesem Bereich befindliche Personen, die entweder eindeutig durch Fankleidung, oder aber erst nach auffälligem Verhalten als Gästefan zu erkennen sind, entweder aus dem Stadion, oder falls noch ausreichend Platz vorhanden ist, in den Gästebereich zu bringen.

In der Stadionordnung der TSG Hoffenheim (PDF) heißt es:

Untersagt ist Personen im Geltungsbereich dieser Stadionordnung weiterhin:

– sich als Gast-Fan im Heimfanbereich der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena aufzuhalten bzw. zu verweilen; Der Heimfanbereich umfasst hierbei die Südkurve (Blöcke O – V). Der Ordnungsdienst ist angewiesen und berechtigt, Zuschauer, die als Gast-Fan zu erkennen sind oder durch ihr Verhalten als solcher auffallen, aus diesem Bereich zu entfernen, auch wenn sie eine gültige Eintrittskarte für diesen Bereich haben, wobei ihnen – soweit dies im Einzelfall möglich ist – ein anderer geeigneter Platz im Stadion zugewiesen werden kann. Ist das Stadion ausverkauft, wird der betroffene Gast-Fan aus dem Stadion verwiesen oder der Zutritt zum Stadion verweigert.

Die Stadionordnung von Borussia Mönchengladbach (PDF) hat folgenden Passus:

Die Nordkurve (Blöcke 13-20 im Unterrang und 13A-19A im Oberrang) ist der Heimfanbereich im BORUSSIA-PARK. Es ist verboten, sich als Gastfan in diesem Bereich aufzuhalten bzw. zu verweilen. Der Ordnungsdienst ist angewiesen und berechtigt, Zuschauer, die als Gastfan zu erkennen sind, oder durch ihr Verhalten auffallen, auch wenn sie eine gültige Eintrittskarte für diesen Bereich haben, aus diesem Bereich zu entfernen, wobei ihnen — soweit dies im Einzelfall möglich ist — ein anderer geeigneter Platz im Stadion zugewiesen werden kann. Ist das Stadion ausverkauft, wird der betroffene Gastfan aus dem Stadion verwiesen oder der Zutritt zum Stadion verweigert.

Bei Bayer 04 Leverkusen findet man in der Stadionordnung (PDF) diesen Absatz:

Die Nordkurve (Bereiche C, D und E) ist der Heimfanbereich der BayArena. Es ist verboten, sich als Gastfan in diesem Bereich aufzuhalten bzw. zu verweilen. Der Kontroll- und Sicherheitsdienst (nachfolgend KSD genannt) ist angewiesen und berechtigt, Zuschauer, die als Gastfan zu erkennen sind oder durch ihr Verhalten auffallen, auch wenn sie ein gültiges Ticket für diesen Bereich besitzen, aus diesem zu entfernen, wobei ihnen -soweit dies im Einzelfall möglich ist- ein anderer geeigneter Platz in der BayArena zugewiesen werden kann. Kann kein anderer geeigneter Platz angeboten werden, wird der betreffende Gastfan aus dem Stadion verwiesen oder der Zutritt zum Stadion verweigert.

Der VfL Wolfsburg schreibt in seiner Stadionordnung:

Die Nordkurve (Blöcke 01-13 im Unterrang und 02-14 im Oberrang) ist der VfL-Fanbereich der Volkswagen Arena. Darüber hinaus zählen die Blöcke F (Reihen 6-8 Plätze 12ff., Reihen 9-11 Plätze 11ff.), 16, 62 und 64 zum VfL-Fanbereich. Es ist verboten, sich als Gastfan im VfL-Fanbereich aufzuhalten bzw. zu verweilen. Der SOD ist angewiesen und berechtigt, Zuschauer, die als Gastfan zu erkennen sind oder durch ihr Verhalten auffallen, auch wenn sie eine gültige Eintrittskarte für diesen Bereich besitzen, aus diesem zu entfernen. Ist die Volkswagen Arena ausverkauft, wird der betreffende Zuschauer aus dem Stadion verwiesen oder der Zutritt zum Stadion verweigert. Im VfL-Fanbereich ist das Präsentieren von Fanartikeln oder -utensilien des Gastvereins untersagt.

Das gilt in Wolfsburg übrigens auch umgekehrt für den “Gästefanbereich”:

Der Süd-Westbereich der Volkswagen Arena (Unterrang Blöcke 29, 33 und 35) markiert grundsätzlich den Gästefanbereich. Jedoch ist eine variable Erweiterung des Gästefanbereichs im Oberrang (Blöcke 30-36) je nach Bedarf des Gastvereins möglich. Es ist verboten, sich als Heimfan im Gästefanbereich aufzuhalten bzw. zu verweilen. Der SOD ist angewiesen und berechtigt, Zuschauer, die als Heimfan zu erkennen sind oder durch ihr Verhalten auffallen, auch wenn sie eine gültige Eintrittskarte für diesen Bereich besitzen, aus diesem zu entfernen. Ist die Arena ausverkauft, wird der betreffende Zuschauer aus dem Stadion verwiesen oder der Zutritt zum Stadion verweigert. Im Gästefanbereich ist das Präsentieren von Fanartikeln oder -utensilien des Heimvereins untersagt.

Und selbst in der Stadionordnung von Borussia Dortmund — dem Verein also, dessen Anhänger am vergangenen Samstag unter der “Heimfanbereich”-Regelung zu leiden hatten — findet man eine ähnliche Vorgabe wie in Leipzig:

Im gesamten Südtribünen-Bereich (S/W, Süd, S/O) des Stadions ist ein Zutritt in gegnerischer Fankleidung und in ausschließlich vom Gastverein genutzten Bereichen (Nord, N/O) ist ein Zutritt in BVB-Fankleidung untersagt.

Das Verbot von Fankleidung im sogenannten “Heimfanbereich” ist also wahrlich keine Leipziger Erfindung. Der Welt.de-Artikel nennt auch selbst das Beispiel aus Dortmund als weitere Einschränkung in einem Bundesligastadion. Und dennoch handele es sich bei RB um “einen einmaligen Paragrafen”, eine “ligaweit einmalige” Konstellation. Denn bei RB Leipzig ist nicht nur ein Bereich im Stadion ausschließlich für Heimfans vorgesehen, sondern gleich zwei.

Aber nicht mal mit dieser Spezifikation stimmt die Aussage des Artikels. Beim 1. FC Köln sind in der Stadionordnung (PDF) ebenfalls zwei Bereiche im Stadion als “Heimbereiche” deklariert:

Untersagt ist den Besuchern weiterhin:

ein provozierendes Verhalten zu zeigen, das geeignet sein kann, eine Auseinandersetzung mit den übrigen Zuschauern herbeizuführen; von einem solchen provozierenden Verhalten kann der Ordnungs- und Sicherheitsdienst ausgehen, wenn von den Besuchern im Heimbereich des Stadions (Südtribüne, Blöcke S1 bis S16, und Nordtribüne, N11 bis N14) Fanartikel des Gastmannschaft oder im Auswärtsbereich des Stadions (Nordtribüne, N6, N15, N16) Fanartikel der Heimmannschaft getragen oder gezeigt werden.

Mit Dank an Markus M. für den Hinweis!

Für Sie geklickt (9)

Die BILDblogAntiClickbait-Taskforce ist wieder für Sie losgezogen, um zu schauen, was hinter den vollmundigen Versprechen in Überschriften und Teasern wirklich steckt. Durch unseren Einsatz können Sie kostbare Lebenszeit und wichtige Gehirnzellen sparen.

Heute: das vergangene Wochenende auf der Facebookseite von “Focus Online”.

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Torwart.

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Wegen der hohen Getränkepreise.

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Im Alter regeneriert sich der Körper langsamer.

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“Aldi” macht eine Fernsehwerbung.

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Sind dann doch ein paar mehr als vier: Personalausweis und Reisepass, Geburts- und Heiratsurkunden, gegebenenfalls Scheidungsurkunde, eine Gehaltsabrechnung und Nachweise über Kranken- und Rentenversicherung.

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Mit diesen fünf Rhetorik-Tricks:
1. Die Streitfrage verändern.
2. Mit Fragen verwirren.
3. Falsche Schlussfolgern ziehen.
4. Den Gegner provozieren.
5. Persönliche Angriffe.

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Alle drei Frauen — die Polizistin und die zwei Autofahrerinnen — hatten an dem Tag Geburtstag.

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Quinoa, Brokkoli, Haferflocken, Eier, Magerquark.

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Er befreit sich aus den Handschellen und flieht, wird später aber wieder geschnappt.

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Goldschmuck.

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1. Die Tageszeit.
2. Eine Pause vor der Prüfung.

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Man soll Halluzinationen bekommen.

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LED-Blitze.

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Schlechte Infrastruktur, kaum Arbeit.

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Drogen: Weil sie ihren Geist erweitern wollen.
Wach bleiben: Weil es gegen die Norm ist.

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Alles mit Kohlenhydraten.

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Sie bremsen Schweiß ab, schützen vor Sonnenlicht von oben und helfen, Emotionen durch Mimik zu äußern.

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Auf welcher Seite sich die Tankklappe befindet.

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1. Sie gelten als sexy, höflich und süß.
2. Sie neigen eher zu Alkoholmissbrauch.
3. Sie wirken oft kühl.
4. Sie gelten als verführerisch.
5. Sie sind verlässlich.
6. Sie werden um ihre Augenfarbe beneidet.
7. Sie haben ein geringeres Schmerzempfinden.
8. Sie stehen gern im Mittelpunkt.
9. Ihre Augen kommen durch Rosé oder Braun zur Geltung.
10. Sie sind sehr lichtempfindlich.
11. Ihre Babys haben oft braune Augen.

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Cola.

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Eine Granate aus dem Ersten Weltkrieg.

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50.

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Nein.

Bitte. Keine Ursache.

Telling Lies

Vergangenen Montag ist in der Wüste von Nevada das Festival “Burning Man” zu Ende gegangen. Und heute, eine Woche später, gibt es noch einmal richtig Wirbel in den Medien:






Der Reihe nach: vip.de, klatsch-tratsch.de, promicabana.de, kurier.at, gala.de, Bild.de — journalistisch also alles eine Liga.

Und obwohl die gesamte Expertenrunde felsenfest behauptet, David Bowies Patenkind habe mit Erlaubnis von David Bowies früherer Ehefrau einen Teil von David Bowies Asche mit zum “Burning Man” genommen und dort in einer Zeremonie verstreuen lassen, dürfte das alles nicht stimmen. Denn inzwischen haben sich David Bowies Sohn, die offizielle David-Bowie-Facebookseite und ein Sprecher der Verwaltung des David-Bowie-Nachlasses geäußert. Und alle sagen: Das ist Quatsch.

Mit Dank an @TanteEla74 für den Hinweis!

Auch mal die andere Seite zeigen

Wenn bei schlimmen Unfällen auf öffentlichen Straßen Feuerwehrleute und Sanitäter anrücken, haben sie in der Regel auch eine oder mehrere Decken dabei. Die halten sie dann als Sichtschutz vor die Verletzten, damit vorbeifahrende Gaffer nicht gaffen und allzu sensationsgeile Fotografen nicht fotografieren können.

Am vergangenen Samstag gab es so einen Unfall in Ruhpolding. Mehrere Kinder wurden beim Überqueren einer Straße von einem Auto angefahren und dabei teilweise sehr schwer verletzt. Die Feuerwehr und die Sanitäter rückten also an, packten auch eine Decke aus und hielten sie vor die Verletzten, während diese vor Ort behandelt wurden.

Und was macht ein Fotograf, der keine Rücksicht auf irgendwas kennt, in so einer Situation? Geht einfach auf die andere Seite der Decke und macht vorn dort aus seine Aufnahmen. Einige Medien haben diese Fotos dann auch noch gebracht.

Bild.de zum Beispiel:


(Alle Unkenntlichmachungen in diesem Artikel durch uns.)

Oder “Bild”:

BR.de:

abendzeitung-muenchen.de:

chiemgau24.de:

pnp.de:

Unser Leser Götz Marx hat eine Idee, was beim Anblick der Decke wohl im Kopf des Fotografen vorgegangen sein muss: “Der BILD-Fotograf dachte wohl, die Feuerwehrleute halten die Decke bei den Opfern nur deswegen hoch, damit er nicht gegen die Sonne fotografieren muss!”

Mit Dank an Götz M. für den Hinweis!

Nachtrag, 13. September: Die Redaktion von BR.de hat das Foto inzwischen aus der Galerie entfernt.

Lach- und Unsachgeschichten

Im fernen Paralleluniversum der Regenbogenpresse gibt es eine billige Methode, die die Redaktionen gerne anwenden und die für geschätzte 50 Prozent ihrer Fantasieberichte die Grundlage bildet — der Richtige-Moment-Trick. Geht ganz einfach und ist irre effektiv: Man setzt einen Paparazzo bei einer öffentlichen Veranstaltung auf einen Prominenten an und lässt ihn solange die Linse auf den Schauspieler/Prinzen/Sportler/Wasauchimmer halten, bis diese Person mal so guckt, wie man sie in einem Artikel darstellen will: dusselig oder grimmig oder betrunken oder wieauchimmer. Und schon hat man eine neue Titelgeschichte.

Boris Becker guckt auf der Tribüne eines Tennisturniers seine Ehefrau Lilly ernst an? Ehekrise! Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit hat bei einem Empfang ein Glas Sekt in der Hand, und ihre Augenlider hängen auf Halbmast, weil sie gerade blinzelt? Alkoholabsturz! Nach diesem Schema lassen sich zig Storys in die Richtung biegen, die einem gerade am besten passt.

“Bild” und Bild.de erzählen dieser Tage auffallend gern die Geschichten der respektlosen Angeklagten, die vor Gericht lächeln, lachen, grinsen, obwohl ihnen schlimme Dinge vorgeworfen werden.

Zum Beispiel Bill Cosby. Gegen den früheren Entertainer gibt es mehrere Missbrauchsvorwürfe. Vorgestern wurde festgelegt, dass der Prozess zu einem dieser Vorwürfe im Juni 2017 starten soll. Zur Anhörung am Dienstag erschien Bill Cosby persönlich. Er stieg aus dem Auto, lachte, wurde dabei fotografiert. Schon hatte Bild.de gestern eine Schlagzeile:

Zum Beispiel Sven Lau. Der Salafistenprediger steht in Düsseldorf vor Gericht. Ihm wird die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Zum Prozessauftakt am Dienstag machten Fotografen reichlich Fotos, auf einigen grinst Lau beim Betreten des Gerichtssaals — für Bild.de das Ereignis, das in die Überschrift musste:

Zum Beispiel Otto L. Der heute 43-Jährige ist vergangenes Jahr mit der damals 15-jährigen “Tochter seiner Ex” durchgebrannt. In einem ersten Urteil wurde er wegen Entziehung Minderjähriger verurteilt. Dagegen ging er vor und wurde am Montag freigesprochen. Über das Urteil schien er sich zu freuen. Jedenfalls titelte die Saaraland-Redaktion der “Bild”-Zeitung:

Zum Beispiel Norbert K. Er hatte mit einem Komplizen ein 17-jähriges Mädchen entführt und erfolglos 1,2 Millionen Euro Lösegeld gefordert. Das Mädchen wurde erdrosselt und erstickt. Norbert K. wurde am Montag wegen Mordes durch Unterlassung und erpresserischen Menschenraubs mit Todesfolge zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Haupttäter bekam lebenslang (die Urteile sind noch nicht rechtskräftig). Bei der Verhandlung am Montag unterhielt sich Norbert K. mit seinem Anwalt und lachte dabei auch. Bild.de:

Der Artikel steigt so ein:

Das Lachen der hübschen Anneli († 17) wird nie wieder real sein. Es wurde ausgelöscht, von ihren Entführern. Ausgerechnet einer dieser Männer wagt es, im Mordprozess ausgelassen zu lachen!

Genau diese unsachliche Empörung über kleine Momentaufnahmen treibt all die “Bild”-Grinse-Geschichten aus den vergangenen vier Tagen: “Was fällt euch Typen eigentlich ein, auch noch zu lachen?” Es ist dabei egal — und auch gar nicht bekannt –, worüber die Personen lachen. “Bild” und Bild.de lassen die Situationen dennoch wie eine Verhöhnung der Opfer wirken.

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