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Eine Frage, Bild.de

Seit wann tragen “US-Kampfjets” eigentlich das Hoheitszeichen der polnischen Luftstreitkräfte?US-Kampfjets in Polen - Ein F-16-Kampfjet der US-Luftwaffe ist auf der Militärbasis in Lask im Zentrum Polens gelandet. Das Pentagon ließ zuletzt 12 Maschinen sowie 300 Soldaten im Rahmen einer Militärübung, wie es hieß, nach Polen verlegen

Vielleicht hat ja die dpa eine Idee. Immerhin hat sie das Foto heute in Umlauf gebracht — und dabei ebenfalls behauptet, es handele sich um einen “F-16 fighter” der “US Air Force”.

Mit Dank an den Hinweisgeber.

Nachtrag, 17. März: Bild.de spricht jetzt nur noch von “Kampfjets”. Der Zusatz bezüglich der “US-Luftwaffe” wurde entfernt.

Klassiker des Beinahe-Journalismus

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg schreibt, wurde am Dienstag die Route eines Flugzeugs von einer nordkoreanischen Rakete gekreuzt. Da war das Flugzeug allerdings noch sieben Minuten entfernt — bei einer Reisegeschwindigkeit von 700 km/h (mutmaßlich sogar mehr) also noch über 80 Kilometer.

Oder in den Worten von Bild.de (Sie ahnen es sicher schon):ZWISCHENFALL - Nordkorea-Rakete traf fast Passagier-Flugzeug - 220 Passagiere eines chinesischen Flugzeugs entgingen nur knapp einer Katastrophe. Eine von Kims Raketen hätte sie beinahe getroffen.Mit Dank an Karl K., Ronald und Fabian H.

Springer muss Schwerverbrecher recht geben

Ein Pärchen feiert Hochzeitstag.

Eigentlich keine der Geschichten, die die “Bild”-Zeitung groß auf Seite 3 erzählen würde, und wahrscheinlich hätte sie es auch in diesem Fall nicht getan, wenn es sich bei dem Pärchen nicht um Verbrecher, Verzeihung: um “Schwerst-Verbrecher” handeln würde. Und zwar um schwule Schwerst-Verbrecher.

Das klingt dann schon eher nach einer Story für “Bild”, dachte sich “Bild” und verfolgte das Paar während seiner Ausführung im vergangenen Dezember bei jedem Schritt:

Freigang unter Aufsicht von drei Gefängnis-Aufsehern - Hier feiern zwei Schwerst-Verbrecher ihren 1. Hochzeitstag

Das Paar hatte sich 2008 im Knast kennen- und lieben gelernt, lebt jetzt in zwei Nachbarzellen.​

Dabei waren die Voraussetzungen für die Ehe nicht gerade gut: Walter stach 1997 seinem Ex-Partner mit einem 14 Zentimeter langen Messer in den Rücken. Bernhard ermordete 1992 eine Frau beim Sex. 2010 entdeckten Justizbeamte zudem Tausende Kinderpornos in seiner Zelle.​

Aus Angst vor Übergriffen von Mitgefangenen hält die Justiz die ungewöhnliche und einmalige Liebesbeziehung geheim. Trotzdem erlaubte die Anstaltsleitung zum Hochzeitstag einen Doppel-Ausgang.​

BILD war dabei

Warum? Keine Ahnung. Vielleicht hatten die Reporter ja einen Fluchtversuch erwartet, eine Schießerei oder wenigstens eine Schwulenparty. Aber stattdessen taten die beiden Schwerst-Verbrecher — von “Bild” minutiös dokumentiert — Folgendes: Sie fuhren “mit der U-Bahn”, kauften in einem Supermarkt “Brot und Getränke”, gingen in ein “‘schwules Informations- und Beratungszentrum'”, tranken in einem indischen Restaurant “Mango-Lassi”, kauften bei Saturn “für knapp 60 Euro sieben DVDs” und mussten abends wieder ins Gefängnis.

Keine Flucht, keine Party — nicht mal Händchenhalten oder einen Kuss gab es in diesen “sechs Stunden Freiheit”, wie der Autor mit spürbarer Enttäuschung feststellt. Aber immerhin verriet “ein Justiz-Beamter” dann doch noch, dass sich die beiden “hin und wieder” “umarmen”.

Tja. Und wer das alles erfahren wollte, musste sich entweder die “Bild”-Zeitung kaufen oder einen “Bild Plus”-Zugang holen.

Wir erzählen das, weil die Geschichte nicht nur komplett sinnfrei ist, sondern zum Teil schlichtweg falsch. Einer der beiden Gefangenen ist gegen die Berichterstattung vorgegangen und hat Gegendarstellungen erwirkt, die gestern in der “Bild”-Zeitung und in der “B.Z.” (die ebenfalls berichtet hatte) erschienen sind:

Gegendarstellung - zu: "Hier feiern zwei Schwerst-Verbrecher ihren 1. Hochzeitstag" in Bild vom 28.12.2013, S. 3 - Sie schreiben: "2010 entdeckten Justizbeamte ... Tausende Kinderpornos in seiner Zelle". Dazu stelle ich fest: Bei mir wurde ein Datenträger beschlagnahmt, auf dem 31 kinderpornografische und 11 jugendpornografische Bilder gespeichert gewesen sein sollen. Von dem Vorwurf wurde ich freigesprochen, weilk ich von diesen Bildern nichts wusste. Sie schreiben im Zusammenhang mit meiner eingetragenen Lebenspartnerschaft: "Aus Angst vor Übergriffen hält die Justiz die... Liebesbeziehung geheim." Dazu stelle ich fest: Das ist falsch. Berlin, den 6. Januar 2014 - RA Eisenberg für "Bernhard P." - Bernhard P. hat recht.

Gegendarstellung - zu „Beim Inder gab’s Mango-Lassi, bei Saturn Gewalt DVDs“, “in BZ„ vom 28.12.2013, S. 12 Sie schreiben: „2010 entdeckten Justizbeamte … Tausende Kinderpornos in seiner Zelle“. Dazu stelle ich fest: Bei mir wurde ein Datenträger beschlagnahmt, auf dem 31 kinderpornographische und 11 jugendpornografische Bilder gespeichert gewesen sein sollen. Von dem Vorwurf wurde ich freigesprochen, weil ich von diesen Bildern nichts wusste. Sie schreiben im Zusammenhang mit meiner eingetragenen Lebenspartnerschaft: „Aus Angst vor Übergriffen hält die Justiz die… Liebesbeziehungen geheim.“ Dazu stelle ich fest: Das ist falsch. Berlin, den 6. Januar 2014 RA Eisenberg für „Bernhard P.“ Bernhard P. hat recht.

Der Anwalt des Mannes teilte uns auf Anfrage mit, dass er auch weiter juristisch gegen den Verlag vorgehen werde. Anfangen kann er dann mit Bild.de — dort ist der Artikel nach wie vor online.

Nachtrag/Korrektur, 12.40 Uhr: Bild.de hat den Artikel (offenbar schon vor Veröffentlichung unseres Eintrags) gelöscht.

Nachtrag, 7. März: … und jetzt auch die Gegendarstellung veröffentlicht.

Werben mit den Opfern

In der vergangenen Woche sind bei einem Wohnungsbrand in Mannheim drei kleine Kinder gestorben. Bundesweit wurde über den traurigen Fall berichtet, natürlich auch in “Bild”, blatthoch in der Bundesausgabe:

Reporterin Janine Wollbrett schildert, wie “qualvoll” die Kinder ums Leben gekommen sind, lässt Zeugen, Feuerwehr und Oberbürgermeister zu Wort kommen und spekuliert über die Brandursache. Im Grunde tut sie also das, was auch andere Medien tun — mit einem Schuss mehr Sensationsgeilheit, versteht sich, und mit der Besonderheit, dass auch die Namen der Opfer genannt werden, das ist für das Blatt ja üblich in solchen Fällen und macht “Bild” nun mal zu “Bild”.

Genau wie das, was ein paar Tage später passierte. Gestern nämlich erschien in der “Bild”-Zeitung und bei Bild.de Folgendes:

Stolz präsentiert Janine Wollbrett “eines der letzten Fotos der 3 toten Kinder”, das sie offenbar im Verwandten- oder Freundeskreis der Familie aufgetrieben hat. “Witwenschütteln” hieß das früher mal, das Blatt selbst umschreibt es aber lieber so:

Jetzt sprach BILD erstmals mit der bulgarischen Familie über die Tragödie!

Mit wem genau sie gesprochen hat, verrät die Reporterin nicht. Zitiert werden lediglich “eine Verwandte” und “eine Freundin” — mit der Mutter aber, die “Bild” ebenfalls im Foto zeigt, hat sie sich offenbar nicht unterhalten. Wie auch? Sie “steht bis heute unter Schock”, wie “Bild” selbst schreibt, “muss starke Medikamente nehmen” und liegt vermutlich noch im Krankenhaus. Es ist also sehr fraglich, ob die Mutter ihr Einverständnis für die Veröffentlichung der Fotos gegeben hat. Es ist ja sogar fraglich, ob sie überhaupt davon wusste.

Dabei gibt es, gerade in solchen Fällen, strenge Regeln für Journalisten. Erst im vergangenen Jahr hat der Presserat Ziffer 8 des Pressekodex (“Schutz der Persönlichkeit”) überarbeitet, um die Opfer von Straftaten und Unglücken besser vor identifizierender Berichterstattung zu schützen. Es wurde sogar extra eine neue Richtlinie (8.3) hinzugefügt, in der die Journalisten darauf hingewiesen werden, “dass insbesondere bei der Berichterstattung über Straftaten und Unglücksfälle Kinder und Jugendliche in der Regel nicht identifizierbar sein sollen”.

Generell gilt:

Die Identität von Opfern ist besonders zu schützen. Für das Verständnis eines Unfallgeschehens, Unglücks- bzw. Tathergangs ist das Wissen um die Identität des Opfers in der Regel unerheblich. Name und Foto eines Opfers können veröffentlicht werden, wenn das Opfer bzw. Angehörige oder sonstige befugte Personen zugestimmt haben, oder wenn es sich bei dem Opfer um eine Person des öffentlichen Lebens handelt.

Ob “Bild” in diesem Fall die Erlaubnis hatte, die Namen und Fotos zu veröffentlichen, wissen wir nicht. Wir gehen aber — schon allein aus Erfahrung — eher nicht davon aus.

Mit den Fotos lässt sich dann, wenn man genügend wenig Skrupel hat, sogar für den Verkauf des eigenen Blattes werben, nämlich so:

via @KaeptnEmo.

Symbolfoto im Anflug

Es ist vermutlich kein allzu dankbarer Job, wenn man als Onlinejournalist solche Schlagzeilen bebildern muss:

Die deutsche Sozialhilfe wird zum Gefängnis

Aber zum Glück verfügen die deutschen Medien ja über äußerst reichhaltige Symbolfotoarchive, in denen sich auch zu derartigen Überschriften ruckzuck das passende Bild finden lässt:

[Ein Turm, davor ein Zaun mit Stacheldraht.] Bildunterschrift: 'Hinter Gittern? Wer Sozialhilfe erhält, der ist es, glaubt der Autor'

Zaun, Turm, Stacheldraht — och, wird schon passen, dachte sich wohl der diensthabende Foto-Raussucher von “Welt Online”, dabei hätte er schon am Dateinamen erkennen können, dass da was nicht so ganz hinhaut: Das Foto heißt nämlich “airport-TXL.jpg” — und es zeigt auch kein Gefängnis, sondern den Flughafen Berlin-Tegel.

Mit Dank an Kuni.

Nachtrag, 5. März: “Welt Online” hat das Foto ausgetauscht. Zu sehen ist jetzt ein (echtes) Gefängnis.

Zum Täter gemacht

In einem Dorf in Nordrhein-Westfalen ist vor zwei Wochen eine 61-jährige Frau getötet worden.

Für die Kölner “Bild”-Ausgabe stand der Täter schnell fest:Patensohn schlägt liebe Oma (†61) tot

(Die Gesichter und Namen haben wir unkenntlich gemacht.)

Selbst ein mögliches Motiv lieferte das Blatt:Sie soll ihn auf frischer Tat beim Klauen erwischt haben

Gegen den Patensohn war zwar tatsächlich ein Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden; er selbst schwieg aber zunächst und wies die Vorwürfe dann zurück.

Jetzt stellte sich heraus: Er ist offenbar unschuldig. Vergangene Woche wurde nämlich ein anderer Mann verhaftet, der die Tat gestanden hat.

Der Patensohn ist inzwischen freigelassen worden. Bei Bild.de wird er — samt Foto, abgekürztem Namen und Motiv — aber immer noch als Täter präsentiert.

Mit Dank an Eva.

Nachtrag: “Bild” und Bild.de sind für die Berichterstattung vom Presserat gerügt worden.

Bild  

Ente mit Gänsefuß

Klopp knallhart… heißt es heute in der Ruhrgebiets-“Bild”.

Und darunter das Zitat:"Wir stürzen den HSV noch tiefer in die Krise!

Wobei “Zitat” nicht ganz richtig ist, denn — ist Ihnen was aufgefallen? Die schließenden Anführungszeichen fehlen. Nun, vielleicht hat sie einfach jemand vergessen.

Wahrscheinlicher aber ist, dass die Leute von “Bild” sie mit Absicht nicht gesetzt haben. Vermutlich ist das ihre Kennzeichnung dafür, dass Klopp es “so in der Art” gesagt hat. Oder dass er es unter Umständen so gesagt haben könnte. Oder dass er es so sagen wollte, aber nicht mehr genug Zeit war. Oder was auch immer. Jedenfalls: dass er es so nicht gesagt hat.

Hat er nämlich nicht.

“Wir stürzen den HSV noch tiefer in die Krise!” Soll Jürgen Klopp gesagt haben. Hat er aber nicht. Das weiß jeder, der bei der gestrigen Pressekonferenz anwesend war, wer den Livestream gesehen hat – oder sich die Aufzeichnung ansehen möchte.

Das stellt der BVB jetzt auf seiner Internetseite klar. Und tatsächlich zeigt die Aufzeichnung, dass Klopp nichts gesagt hat, was auch nur annähernd in die Richtung der “Bild”-Überschrift geht. Im Text hat “Bild” den Satz dann auch sicherheitshalber komplett ohne Anführungszeichen gedruckt:

Klopp knallhart: Wir stürzen den HSV noch tiefer in die Krise!

Und bei Bild.de wurde das Schein-Zitat nachträglich und unauffällig aus der Überschrift entfernt.

Mittendrin statt nur dabei

Eigentlich ist ja die “Kronen Zeitung” Österreichs Fachblatt für bekloppte Fotomontagen.

Auf diesen Titel hat es jetzt aber offenbar die Zeitung “Österreich” abgesehen, zumindest sieht das hier schwer nach einer Bewerbung aus:SO ERLEBE ICH KIEW-BLUTBAD - Feuer, Tote, purer Hass

(Die blutüberströmten Opfer, die “vor” dem “Österreich”-Reporter Karl Wendl stehen, haben wir unkenntlich gemacht.)

Mit Dank an Michael N.

Die Olympischen Ehe-Ringe

Die Reporter der “Bild”-Zeitung haben am Rande der Olympischen Spiele in der Bilddatenbank von “Getty Images” eine erstaunliche Entdeckung gemacht:

Bei einem Sport-Event in Nizhnekamsk (Tatarstan) hielt die Sportgymnastik-Olympiasiegerin (2 Mal Gold) am Wochenende stolz ihren Ehering in die Kameras. Putin trug gestern bei der Skilanglauf-Staffel der Herren auf der Ehrentribüne in Sotchi das gleiche Modell.​

Na sowas! Und wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass diese Dame laut “Bild” seit fünf Jahren “die angebliche Geliebte von Russlands Präsident” ist, stellt sich natürlich ruckzuck die Frage:Liebesgrüße aus Moskau - Hat Putin seine Olympia-Siegerin geheiratet?Das fragen sich — angestachelt von “Bild” — inzwischen auch einige andere Medien. Der Grund für die Spekulationen ist ein ganz bestimmtes Foto, das “Bild” als Beleg für die Theorie auch groß über dem Artikel abgedruckt hat:Bildunterschrift: "BLING! Wladimir Putin trägt in Sotchi Goldring" Kleiner Haken an der Geschichte: Das ist gar nicht Putins Ring. Das ist nicht mal seine Hand. Sie gehört dem Mann, der neben ihm sitzt. Putin selbst hat gar keinen Ring getragen.

Mit Dank an Philipp und **Kiki**

Nachtrag, 24. Februar: Bild.de hat das Foto gelöscht, den Rest des Artikels aber so gelassen.

Der BKA-Nazi-Lösch-Skandal, der keiner war (2)

Vor zwei Jahren berichtete “Bild am Sonntag” über einen “dubiosen” und “beispiellosen Vorgang” in den Ermittlungen gegen die Neonazi-Terrorgruppe NSU: Ein Beamter der Bundespolizei, der für das BKA Handydaten ausgelesen hatte, solle diese im Dezember 2011 “nach Dienstschluss” “heimlich” und “systematisch” vernichtet haben (BILDblog berichtete):

“Experten” äußerten dem Blatt gegenüber sogleich den Verdacht, “dass das BKA Informanten im Umfeld der Neonazi-Bande schützen will.” Und Michael Backhaus, stellvertretender Chefredakteur der Zeitung, bezeichnete es in einem Kommentar als “offenkundig”, dass hier Beweismittel manipuliert oder gar zerstört wurden.

Das BKA wies die Vorwürfe noch selben Tag zurück und teilte mit:

Alle in der Berichterstattung der Bild am Sonntag vorgenommenen Mutmaßungen und getroffenen Schlussfolgerungen sind unzutreffend.

Richtig ist, dass dem BKA die ausgelesenen Handy-Daten weiterhin vollständig und unverändert für die Ermittlungen des Generalbundesanwaltes und des BKA zur Verfügung stehen.

Erst nach der Übergabe der Daten an das BKA habe man die Bundespolizei gebeten, die dort vorhandenen Kopien zu löschen. Der Vorwurf, man habe Beweismittel vernichtet und unterdrückt, sei “absurd”.

Der beschuldigte Bundespolizist ging gegen die Berichterstattung vor und erwirkte eine einstweilige Verfügung gegen die Axel Springer AG. Im April 2012 veröffentlichten “Bild am Sonntag” und Bild.de zwei Gegendarstellungen des Mannes, später wurden beide Medien außerdem dazu verurteilt, bestimmte Behauptungen zu unterlassen und eine Richtigstellung zu veröffentlichen.

Diese Entscheidung wurden nun auch vom Bundesgerichtshof bestätigt.

Die “Bild am Sonntag” hat die Richtigstellung in ihrer aktuellen Ausgabe auf Seite 3 abgedruckt — ziemlich genau zwei Jahre nachdem sie das Märchen vom BKA-Nazi-Lösch-Skandal in die Welt gesetzt hatte:
Richtigstellung - Richtigstellung zu "Warum ließ das BKA wichtige Nazi-Ermittlungsdaten heimlich löschen?" und zu "Kommentar Das BKA im Zwielicht" in BamS vom 12.02.2012, S. 6: Wir haben geschrieben: "Polizeihauptkommissar Jens B. ... Heimlich begab sich der Computerexperte ... der Bundespolizei am 8. Dezember vergangenen Jahres nach Dienstschluss an seinen Arbeitsplatz. ..." Dazu stellen wir fest: Herr B. war während der Behördenarbeitszeit tätig, nämlich bis 17:30 Uhr, vor Dienstschluss. - Wir haben weiter geschrieben: " ... wurde der Spezialist ... beobachtet, wie er systematisch Daten löschte. ... Denn der Bundespolizist Jens B. ... vernichtet an diesem Abend in der Datenbank seiner Dienststelle Handy-Daten." - Dazu stellen wir fest: Die Daten hat Herr B. von seinem Arbeitsplatz in den Trash-Ordner verschoben, sie blieben bei der Bundespolzei vorhanden. - Herr B. hat sie nicht vernichtet. - Wir haben weiter geschrieben im Zusammenhang mit B's Tätigkeit: " ... dass Polizisten Beweismittel manipulieren oder gar zerstören, wie hier offenkundig geschehen. Denn solche Daten enthalten möglicherweise Hinweise auf oder Beweise für bislang nicht aufgeklärte Verbrechen." Dazu stellen wir fest: Jens B. hat keine Beweismittel manipuliert oder zerstört. Die Daten sind bei der Bundespolizei vorhanden. - Die Redaktion

Laut der Gewerkschaft der Polizei ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Bonn “wegen diverser Straftatverdachte” weiter, weil aus dem “dienstlichen verschlossenen E-Mail-Postfach” des Bundespolizisten “eine E-Mail entwendet und […] in der BamS abgedruckt wurde.” Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten habe außerdem gegen einen der Autoren des “BamS”-Artikels einen rechtskräftigen Strafbefehl erlassen.

Ob der Verlag dem Beamten der Bundespolizei auch Schmerzensgeld zahlen muss, ist noch nicht entschieden.

Mit Dank auch an Steve.

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