TV-Umbau, Micropayment am Ende, Burdas dubioses Rentenschreiben

1. Erst Werbung weg, dann Jobs weg
(taz.de, Wilfried Urbe)
Wilfried Urbe ordnet in der “taz” die Umstrukturierungen beim Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 ein, die mit dem Abbau von 400 Stellen einhergehen. Die Probleme des Medienkonzerns seien symptomatisch für die gesamte private TV-Branche in Deutschland: “Die Werbeeinnahmen im linearen Angebot gehen zurück, mit den Streamingangeboten wird aber noch lange nicht genügend Geld verdient, um das aus­zu­gleichen.”

2. Zusatzrente zu gewinnen? – Diese Masche steckt dahinter
(swr.de)
Laut SWR verspricht ein Werbeschreiben von Burda Direct, ein Tochterunternehmen des Medienriesen Hubert Burda Media, den möglichen Gewinn einer Zusatzrente durch das Freirubbeln eines Codes. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warne, dass es bei solchen Gewinnspielen hauptsächlich um das Sammeln persönlicher Daten gehe, die dann für weitere Werbezwecke genutzt würden. Das Schreiben sei besonders irreführend gestaltet, da es stark an einen Rentenbescheid erinnere und somit den Eindruck erwecken könnte, von einer staatlichen Institution zu stammen.

3. Blendle stoppt Micropayment-Dienst für Journalismus in Deutschland
(heise.de, Nico Ernst)
Wenn es um Bezahlmöglichkeiten für Medieninhalte im Internet geht, lehnen viele Menschen herkömmliche Abomodelle ab und wünschen sich einen Abruf von einzelnen kostenpflichtigen Artikeln: “Ich möchte nur diesen einen Artikel kaufen, und das wäre mir XY Cent/Euro wert”. Mit Blendle gab es einen entsprechenden Dienst, der aber offenbar nur wenig genutzt wurde und mangels Interesse nun wieder eingestellt wird. Bei “Heise” erklärt Nico Ernst unter anderem, was mit eventuell noch vorhandenen Blendle-Guthaben passiert.

Bildblog unterstuetzen

4. Die große Wahl-Überraschung
(deutschlandfunk.de, Anh Tran)
Bei der jüngsten Parlamentswahl in Spanien gab es eine Überraschung: Obwohl viele Meinungsforscher und Medien einen Sieg des rechtskonservativen Lagers vorhergesagt hatten, schnitt vor allem die rechtspopulistische Partei Vox schlechter ab als erwartet. Kritiker bemängeln die Ungenauigkeit der Prognosen und die Berichterstattung, die sich zu sehr auf diese Umfragen stützte (siehe dazu auch den vor zwei Tagen in den “6 vor 9” empfohlenen Beitrag von Stefan Niggemeier). Im Deutschlandfunk erklärt Spanien-Korrespondent Marc Hoffmann, warum so viele Meinungsforscher vor der Wahl danebenlagen.

5. Ein Jahr Stories-Leiste auf SPIEGEL.de: Wo wir stehen und wie wir weitermachen
(devspiegel.medium.com)
Vor einem Jahr hat der “Spiegel” auf seiner Website eine Leiste mit “Stories” im Hochformat eingeführt. Im hauseigenen Entwicklerblog kann man nachlesen, ob sich das Angebot bewährt hat, wie die Zugriffszahlen sind, wie sich die Leiste auf den Abschluss neuer Abonnements ausgewirkt hat und wie es mit der ganzen Sache weitergehen soll.

6. “Der Vogel erinnert uns an eine großartige Version des Internets”
(zeit.de, Jonas Schulze Pals & Jonas Wagner)
Wie vorgestern in den “6 vor 9” zu lesen war, hat Elon Musk Twitter in X umbenannt, was nicht wenige als weiteren Schritt zur Zerstörung der Plattform sehen. Im Interview mit “Zeit Online” erzählt der Designer Martin Grasser, wie er vor elf Jahren das Twitter-Logo entwarf, wie er von der Änderung erfuhr und was er tun würde, wenn er das alte Logo zurückbekommen könnte.