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AfD in den Medien, Presserecht ausgehebelt, “Spiegel” vs. Steingart

1. Berichterstattung über die AfD: “Der Medienopfer-Mythos fruchtet bei ihren Anhängern”
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
In einem Interview mit dem Kommunikationsberater Johannes Hillje beschäftigt sich der “Tagesspiegel” mit der Berichterstattung über die AfD und dem “Medienopfer-Mythos” der Partei. Hillje identifiziert rückblickend drei Phasen des journalistischen Umgangs mit der AfD: Erstens die mediale Verstärkung der rechtspopulistischen Rhetorik, zweitens eine Phase mit mehr journalistischer Verantwortung und drittens eine Phase der Orientierungslosigkeit, in der Medien wieder verstärkt über die AfD berichten. Er betont, dass die AfD die Normen der demokratischen Öffentlichkeit sprenge und einige Redaktionen nach wie vor Schwierigkeiten hätten, den Extremismus der Partei richtig einzuordnen.

2. Journalistenschelte überzogen
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisiert die pauschalen Vorwürfe von Springer-Chef Mathias Döpfner gegen Journalistinnen und Journalisten. Döpfner hatte in einem Beitrag in der “Welt” Medienschaffenden, insbesondere jenen, die sich um den Politikbetrieb in Berlin kümmern, eine Mitschuld am Aufstieg der AfD gegeben und behauptet, sie würden zu Aktionismus und überzogenen moralischen Erwartungen an Politikerinnen und Politiker neigen. Der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall sagt, dass Döpfners Kritik in Einzelfällen zutreffen möge, sie zeichne aber insgesamt ein Zerrbild der Medienlandschaft.

3. Wenn Vereinsrecht Presserecht aushebelt
(verdi.de, Stefan Mey)
“In der deutschen Rechtsordnung gibt es also eine Hintertür, mit der sich eine Grundsäule des Rechtsstaats aushebeln lässt. Über ein wenig aufregend erscheinendes Gebiet namens Vereinsrecht lässt sich die Pressefreiheit hacken. Diese ‘Sicherheitslücke’ sollte dringend geschlossen werden.” Stefan Mey weist auf eine aus seiner Sicht gefährliche Schwachstelle unseres Rechtsstaates hin.

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4. Wie der “Spiegel” an Gabor Steingarts Bullshit scheiterte
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Bei “Übermedien” beschäftigt sich Stefan Niggemeier mit einem Konflikt zwischen dem Nachrichtenmagazin “Spiegel” und dem Medien-Start-up “Media Pioneer” von Gabor Steingart. Der “Spiegel” kritisiere Steingarts Unternehmen und werfe ihm vor, dass Firmen und Vereine durch die Buchung von Steingarts “Medienschiff” für Veranstaltungen möglicherweise auch eine redaktionelle Vorzugsbehandlung erhalten könnten. Niggemeier stellt die Recherche des “Spiegel” infrage und betont, dass viele der vom “Spiegel” aufgeworfenen Punkte entweder irrelevant oder unbewiesen seien. Sein Fazit: “Die unendlich lange ‘Spiegel’-Geschichte ist vor allem ein erschütterndes Dokument einer gescheiterten Recherche.”

5. New York Times gegen ChatGPT
(deutschlandfunk.de, Doris Simon, Audio: 5:43 Minuten)
Die “New York Times” (“NYT”) soll eine Urheberrechtsklage gegen das US-Unternehmen OpenAI prüfen, das hinter der Künstlichen Intelligenz (KI) ChatGPT steht. Die KI sei auch mit Texten der “NYT” trainiert worden, so der Vorwurf. Doris Simon berichtet für den Deutschlandfunk aus Washington und weiß mehr über den Streit und seine möglichen Folgen.

6. Weniger Geld für Demokratie-Projekte?
(youtube.com, Monitor, Herbert Kordes & Till Uebelacker & Laurie Stührenberg, Video: 7:53 Minuten)
Die Bundesregierung plant, die Finanzierung von Projekten, die sich für Demokratie und gegen Rechtsextremismus engagieren, zu kürzen. Hintergrund ist der Versuch, die sogenannte Schuldenbremse einzuhalten. Das treffe unter anderem die Organisation HateAid, die Betroffenen von rechter Hetze im Internet hilft, und die Bundeszentrale für politische Bildung mit zahlreichen Unterprojekten. Die Kürzungen seien ein falsches Signal und eine Gefahr für die Demokratie, kritisiert der “Monitor”-Beitrag.

Kontroverse um Berichterstattung, Globaler Süden, KI-Radio

1. War doch nicht so gemeint
(kontextwochenzeitung.de, Johanna Henkel-Waidhofer)
Das baden-württembergische Innenministerium hat dem Journalisten Franz Feyder falsche Berichterstattung über Machtnetzwerke in der Polizei vorgeworfen. Die Opposition sieht das grundsätzlich anders und fordert eine Entschuldigung von Innenminister Thomas Strobl, nicht nur beim betroffenen Journalisten, sondern auch bei den “Stuttgarter Nachrichten” und der “Stuttgarter Zeitung”. Johanna Henkel-Waidhofer erläutert die Kontroverse hinsichtlich ihrer medialen und politischen Aspekte.

2. #TelegramBriefing Juli ’23
(fairmedia.ch)
Für den gerade beendeten Monat Juli hat die Initiative “Fairmedia” eine Datenanalyse von Telegram-Kanälen mit Bezug zur Schweiz durchgeführt, mit besonderem Fokus auf das Thema Hitze. Dabei wurden verschiedene Inhalte identifiziert, die nicht verifiziert werden konnten oder klare Falschaussagen enthielten, beispielsweise in Bezug auf Hitze und einen angeblichen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Derlei Erzählungen seien auch von Medien wie der “Weltwoche” übernommen worden.

3. Die Welt spricht miteinander
(journalist.de, Hanna Israel)
Beim “journalist” berichtet “Zeit-Online”-Projektleiterin Hanna Israel über das Format “The World Talks”, das von ihrer Redaktion sowie 15 Medienpartnern ins Leben gerufen wurde und tausende Menschen aus 116 Ländern zu Gesprächen zusammenbrachte: “Die Idee, einander unbekannte Menschen zu politischen Vieraugengesprächen zusammenzubringen, hatten wir erstmals vor der Bundestagswahl 2017. Westliche Gesellschaften schienen damals besonders gespalten, auch die deutsche. Wir fragten uns in der Redaktion von Zeit Online: Sprechen wir eigentlich noch genug mit Menschen, die politisch anderer Meinung sind? So entstand die Idee eines ‘politischen Tinders’.”

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4. Den Globalen Süden kaum im Bild
(de.ejo-online.eu, Ladislaus Ludescher)
Ladislaus Ludescher hat untersucht, wie viel Sendezeit und Aufmerksamkeit Österreichs wichtigste Nachrichtensendung “Zeit im Bild 1” und die größte österreichische Nachrichtenseite ORF.at dem Globalen Süden widmen. Das Ergebnis ist ernüchternd, wobei die mediale Marginalisierung des Globalen Südens Routine habe. Eine knapp elfminütige Videozusammenfassung der Ergebnisse kann man sich hier ansehen.

5. KI-gesteuertes Radio bigGPT gestartet
(verdi.de)
Gestern ist “BigGPT” gestartet, ein von Künstlicher Intelligenz (KI) gesteuerter Webradiosender, der vollständig aus computergenerierten Inhalten und synthetischen Stimmen besteht. Die KI-Moderatorin “bigLayla” werde durch Trainingsdaten, die auf GPT-Modellen basieren, und Anweisungen von Redakteuren und Redakteurinnen gesteuert, die ihr journalistische Aufgaben für die aktuelle Berichterstattung und die Musikzusammenstellung geben. Trotz der Automatisierung halte man sich an journalistische Standards und ethische Regeln und lasse die Inhalte vor der Veröffentlichung von der Redaktion prüfen, sagt der technisch verantwortliche Koordinator des Senders.

6. Wir wollen neue Stimmen im Journalismus fördern
(spiegel.de)
Der “Spiegel” und die Deutschlandstiftung Integration haben das Journalismus-Stipendium “Geh Deinen Weg” gestartet, um die Diskrepanz zwischen dem Anteil der Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte in Deutschland (über 27 Prozent) und dem Anteil von Medienschaffenden mit Migrationsbiografie (unter 10 Prozent) zu überwinden. Das Stipendium biete Mentoring durch erfahrene “Spiegel”-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, Zugang zu Fortbildungen sowie die Möglichkeit zu Austausch und Vernetzung. Ziel sei es, Vielfalt und Diversität in den Medien zu fördern.

KW 31/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Medien und die AfD: Wie berichten über Rechts?
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura & Nils Minkmar, Audio: 33:20 Minuten)
Im Medienpodcast “quoted” sprechen die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der “SZ”-Journalist Nils Minkmar mit der Rechtsextremismusexpertin Pia Lamberty über die aktuell hohen Zustimmungswerte der AfD und den medialen Umgang mit Rechts. Handelt es sich bei AfD-Wählern tatsächlich um Protestwähler, wie oft behauptet wird? Schenken manche Medien der AfD zu viel Aufmerksamkeit? Und welche Art der Berichterstattung wäre angemessen?

2. Tür an Tür mit dem Gangster:Leben in Rios größter Favela
(ardaudiothek.de, Weltspiegel Podcast, Philipp Abresch, Audio: 30:09 Minuten)
Für den “Weltspiegel” sind Matthias Ebert, ARD-Korrespondent in Rio de Janeiro, und die Filmemacherin Joana Jäschke in die größte Favela Rios gezogen und haben von dort eine packende Video-Reportage mitgebracht. Im “Weltspiegel”-Podcast berichten sie über das Making-of des Projekts, und das ist nicht minder spannend.

3. Ärger bei “Siegener Zeitung” und Kreml-Videos auf Tiktok
(wdr.de, Anja Backhaus, Audio: 42:19 Minuten)
Das WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” beschäftigt sich wie gewohnt mit einer Reihe von Themen: Zu Beginn steht die “Siegener Zeitung” im Fokus, die Druck durch die Industrie- und Handelskammer beklagt. Darüber hinaus geht die Sendung auf die Herausforderungen der Lokalzeitungen in Nordrhein-Westfalen ein. Ein weiteres Thema ist die Nutzung von TikTok als Plattform für Videos aus dem Kreml. Und es geht um die Pläne von Instagram, Abonnements für Zusatzinhalte einzuführen.

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4. Künstliche Intelligenz im Journalismus: Chance, Bedrohung, Perspektiven
(youtube.com, Frankfurter PresseClub, Kim Björn Becker, Video: 1:31:40 Stunden)
Wie wird sich Künstliche Intelligenz (KI) auf den Journalismus auswirken? Ist sie eher Chance oder eher Bedrohung? Welche Regeln braucht es für ihren Einsatz? Und wie schützen sich Redaktionen vor KI-generierten “Fake News” oder gar systematischer Einflussnahme? Unter anderem darüber diskutieren Alessandro Alviani (Lead Natural Language Processing Ippen Digital), Felix M. Simon (Journalist, Kommunikationsforscher und Doktorand am Oxford Internet Institute) und Sarah Stein (Head of Search Experience beim SWR).

5. Warum X keinen Spaß macht, eine Drohne aber schon
(br.de, Christian Sachsinger & Markus Schuler, Audio: 37:23 Minuten)
Im Tech-Podcast “Umbruch” ist Markus Schuler zu Gast, der für den Bayerischen Rundfunk aus Kalifornien berichtet. Im virtuellen Silicon-Valley-Streifzug geht es um die Umbrüche bei X (vormals Twitter), die Frage, warum die USA auf ein europäisches KI-Gesetz hoffen, und die Fähigkeiten der neuen Drohne des Markt-Primus DJI.

6. Grenzenloser Spaß: Darf Humor alles?
(youtube.com, unbubble, Jo Schück, Video: 41:42 Minuten)
Bei “13 Fragen” geht es um die Fragestellung, was Humor darf: Wo liegen die Grenzen? Und wer definiert sie? Hat sich der Umgang mit grenzwertigen Witzen verändert? Und haben Comedians eine moralische Verantwortung? Darüber diskutieren Philipp Leinenbach (Comedian), David Geßner (Medienanwalt), Minh Thu Tran (Journalistin), Oliver Pocher (Komiker), Kerstin Hensel (Schriftstellerin) und Hamza Raya (Comedian).

Die Causa Wolff, “Saublöder Fehler” oder “Skandal”?, X gegen Forschung

1. Faktencheck: Beitrag des freien Autors Fabian Wolff
(blog.zeit.de)
Der freie Journalist und Autor Fabian Wolff hatte in einem “Zeit-Online”-Artikel mit dem Titel “Mein Leben als Sohn” erklärt, dass er, obwohl er sich selbst als “Jude in Deutschland” bezeichnet, in Wirklichkeit kein Jude sei. Dieses Gerücht hatte offenbar bereits in der Medienszene kursiert, war aber erst durch Wolffs Artikel öffentlich geworden. Der Text löste eine breite Debatte aus, in der die eine Seite Wolffs Darstellung infrage stellte und die andere über die Gründe und Implikationen einer falschen jüdischen Identität diskutierte. Philipp Peyman Engel zeigte sich in der “Jüdischen Allgemeinen” nicht überzeugt von Wolffs Aussagen: “Selbst in einem Text, der eigentlich maximale Transparenz und Ehrlichkeit bieten sollte, verheddert Wolff sich weiter in Lügen.” Nun versucht “Zeit Online” in einem selbstkritischen Faktencheck, den Vorgang aufzuarbeiten.
Wer einen anderen Blick auf den Vorgang haben möchte, sollte sich auch Mirna Funks Gastbeitrag in der “FAZ” durchlesen (nur mit Abo lesbar).

2. “Ein Skandal”: Heftige Kritik an ARD-Interview
(t-online.de)
In einem Nachrichtenbeitrag der ARD wurde eine Mitarbeiterin des Senders als zufällig interviewte Supermarktkundin präsentiert, was zu Kritik führte. Die ARD hat daraufhin den Beitrag, der in “Tagesschau” und “Tagesthemen” lief, bearbeitet und einen Hinweis in der Mediathek hinzugefügt, dass das Interview nicht den journalistischen Standards entspreche. Stefan Brandenburg, Chefredakteur Aktuelles beim WDR, habe den Vorfall als “saublöden Fehler” bezeichnet und erklärt, dass die Mitarbeiterin zufällig nach ihrer Schicht interviewt worden und es dabei zu einem Missverständnis gekommen sei.

3. Nicht jeder Blog ist Presse
(lto.de)
Nach Informationen von “Legal Tribune Online” hat das Landgericht Schweinfurt entschieden, dass politische Aktivisten und Whistleblowerinnen bei Verdachtsberichterstattung keine Stellungnahmen einholen müssen, sofern sie kein journalistisch-redaktionelles Angebot betreiben. Hintergrund der Entscheidung sei eine Klage der ehemaligen Compliance-Beauftragten einer Stadt gegen einen Eintrag auf der Website buergerplattform-schweinfurt.de, in dem über Ermittlungen gegen sie berichtet wurde. Das Gericht habe betont, dass nicht jedes Blog automatisch als Presse anzusehen sei. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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4. ZDF betreibt auf sieben Plattformen 101 Social-Media-Kanäle
(epd.de)
Wie epd Medien berichtet, betreibe das ZDF derzeit 101 Social-Media-Kanäle auf sieben verschiedenen Plattformen, wobei Youtube und Instagram dominierend seien. Im Jahr 2023 seien bisher acht Kanäle eingestellt worden, darunter der Facebook-Auftritt von “Aktenzeichen XY… Ungelöst”. Die Entscheidung, bestimmte Kanäle zu schließen, sei oft aufgrund nicht erreichter quantitativer Ziele getroffen worden, wie im Fall des Youtube-Kanals des Wissensformats “Heureka”, der statt der angestrebten 300.000 nur 100.000 Views erzielt habe.

5. Podcasts pendeln sich auf hohem Fan-Niveau ein
(blog.medientage.de, Petra Schwegler)
Wie das Blog der Medientage München schreibt, bestätigen erhobene Daten den gefühlten Podcast-Trend in Deutschland: Laut einer Bitkom-Umfrage würden 43 Prozent der über 16-Jährigen zumindest gelegentlich Podcasts hören, was rund 29,7 Millionen Menschen entspreche. Die noch junge Reichweitenanalyse “ma Podcast” liefere nun detailliertere Zielgruppeninformationen, um das Medium besser planbar zu machen, und zeige, dass 40,6 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung schon einmal Podcasts genutzt hätten.

6. X gegen Forschung
(taz.de, Johannes Drosdowski)
Erst hieß es noch, Elon Musk drohe kritischen Forscherinnen und Forschern mit Konsequenzen. Nun wird bekannt, dass sein Unternehmen X, das einst Twitter hieß, das Center for Countering Digital Hate (CCDH), das sich gegen Hatespeech einsetzt, tatsächlich verklagt. Grund sei ein im Juni veröffentlichter Forschungsbeitrag des CCDH. Dafür hatte die Organisation nach eigenen Angaben 100 kostenpflichtige Accounts bei Twitter wegen der Verbreitung von Hass gemeldet. Twitter habe die Beiträge in 99 Prozent der Fälle nicht gelöscht.

KW 30/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

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1. Pferdefotos und ein Mord
(geschichte.fm, Daniel Meßner & Richard Hemmer, Audio: 52:05 Minuten)
Seit mehr als sieben Jahren tauschen die Historiker Daniel Meßner und Richard Hemmer wöchentlich Geschichten aus der Vergangenheit aus. “Das Besondere daran: der eine weiß nie, was der andere ihm erzählen wird.” In der aktuellen Folge geht es um einen historischen Medienmacher, den Fotopionier Eadweard Muybridge.

2. Klimawandel: Berichterstattung zwischen Alarm und Aufklärung
(sr.de, Florian Mayer & Kai Schmieding, Audio: 16:06 Minuten)
Florian Mayer und Kai Schmieding sprechen mit dem “FAZ”-Wissenschaftsredakteur Joachim Müller-Jung über Probleme und Chancen einer objektiven Klimaberichterstattung: Was kann Journalismus zu diesem komplexen Thema beitragen? Und wie kann man der von Müller-Jung beobachteten zunehmenden “Klimamüdigkeit” begegnen?

3. Dagmar Berghoff, schauen Sie noch die Tagesschau?
(zeit.de, Jochen Wegner & Christoph Amend, Audio: 4:33:54 Stunden)
Dagmar Berghoff, eine Ikone des deutschen Fernsehens und erste Sprecherin der “Tagesschau”, ist zu Gast im “Zeit”-Podcast “Alles gesagt?”. In dem Gespräch blickt Berghoff auf ihre Karriere zurück, spricht über ihre Zeit bei der “Tagesschau” und persönliche Erlebnisse wie Begegnungen mit Prominenten sowie über ihre eigene Nachrichtenmüdigkeit. Außerdem erzählt Berghoff persönliche Anekdoten, etwa wie sie mal ein Angebot von RTL bekommen hat und wie sie über den Hockenheimring gerast ist.

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4. Persönlichkeitsrechte von Personen der Öffentlichkeit
(podcast04b645.podigee.io, Nadine Mannshardt & David Geßner, Audio: 46:42 Minuten)
Medienanwalt David Geßner und seine Kanzleikollegin Nadine Mannshardt unterhalten sich mit ihrer Mandantin Chethrin Schulze, die an zahlreichen Trash-TV-Formaten und Reality-Shows (“Love Island”, “Promi Big Brother”, “Kampf der Reality Stars”) teilgenommen hat: Wie viel persönliche Intimität muss geopfert werden, um das Publikum zu unterhalten oder zu informieren? Wie wirkt es sich auf die Beziehungen zu Partnern und Kindern aus, wenn diese ungewollt in die Öffentlichkeit gezerrt werden?

5. “Guter Journalismus ist vielfältig”
(fachjournalist.de, Aileen Gharaei, Audio: 12:04 Minuten)
Aileen Gharaei hat sich mit der Vorsitzenden der Neuen Deutschen Medienmacher*innen Ella Schindler unterhalten: “Warum ist Diversität in den Medienhäusern notwendig und sollte Voraussetzung sein? Und wie können Medienschaffende ohne internationale Biografie selbst eine diverse Berichterstattung mit ermöglichen bzw. diese unterstützen?”

6. Journalisten als Botschafter für ihre Medienhäuser
(youtube.com, Nina Mülhens, Video: 1:07:38 Stunden)
Moderatorin Nina Mülhens begrüßt im Frankfurter Presseclub Stefanie Michels, Leiterin des Social-Media-Ressorts der “FAZ”, und Vanessa Zaher, Pressesprecherin des Hessischen Rundfunks. Es geht dabei um die Frage, inwieweit Journalistinnen und Journalisten auch die Kommunikation mit ihrem Publikum übernehmen und als Botschafter der jeweiligen Medienmarke auftreten sollten.

Parteisender gesetzeswidrig?, Causa Lindemann, Mastodon preiswürdig?

1. Parteisender gesetzeswidrig
(djv.de, Hendrik Zörner)
Ein Kreisverband der AfD werde auf dem am Freitag stattfindenden Bundesparteitag womöglich den “Aufbau eines AfD-freundlichen TV-Senders” beantragen. Vorsorglich weist der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) schon einmal darauf hin, dass ein solcher Fernsehsender nach dem geltenden Medienstaatsvertrag gesetzeswidrig wäre: “Dafür ist eine Rundfunklizenz erforderlich, die bei den Medienanstalten beantragt werden muss”, so der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. Dass die AfD eine derartige Lizenz bekommt, sei unwahrscheinlich.

2. Lin­de­mann erfolg­reich gegen YouTu­berin Kayla Shyx
(lto.de, Felix W. Zimmermann)
Rammstein-Sänger Till Lindemann ist vor dem Landgericht Hamburg erfolgreich gegen die Youtuberin Kayla Shyx vorgegangen, die schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben hatte. Das Gericht untersagte Shyx mehrere Passagen aus einem Video, in denen sie unter anderem sagte, Frauen seien auf Rammstein-Partys mit K.-o.-Tropfen betäubt worden. Parallel dazu kam es zu einer öffentlichen Auseinandersetzung zwischen Lindemanns Anwälten und dem “Spiegel” um die Berichterstattung zu den Vorwürfen gegen Lindemann. Felix W. Zimmermann ordnet den Fall juristisch ein, der in Österreich eine Fortsetzung finden könnte.

3. Hätte Mastodon einen Grimme Online Award bekommen sollen?
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 26:31 Minuten)
Bei den Grimme Online Awards im Juni wurde ein Projekt nicht ausgezeichnet, das sich einige Jurymitglieder dringend als Preisträger gewünscht hätten: der nichtkommerzielle Mikroblogging-Dienst Mastodon. Alexander Matzkeit spricht mit dem Jury-Vorsitzenden Stephan Anpalagan über die Gründe der Entscheidung und die Rolle von Mastodon im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Zu Wort kommt auch der Journalist Christian Bartels, der die Bedeutung von Mastodon hervorhebt.

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4. Jan Stremmel – Galileo Reporter, SZ Journalist, “Y-Kollektiv” Filmemacher
(podcasters.spotify.com, Lisabell Shewafera, Audio: 37:21 Minuten)
Im Podcast “Inside Medien” begrüßt Gastgeberin Lisabell Shewafera den weitgereisten Journalisten Jan Stremmel, der als “Galileo”-Reporter bereits in mehr als 45 Ländern unterwegs war. Stremmel ist aber auch als Journalist für das Gesellschaftsressort der “Süddeutschen Zeitung”, als Filmemacher für das “Y-Kollektiv” und als Buchautor tätig.

5. Westfalen-Blatt schließt Druckzentrum
(verdi.de, Nicole Tomasek)
Wie die Gewerkschaft Verdi berichtet, soll das Druckzentrum des “Westfalen-Blatts” in Bielefeld zum 31. Juli schließen, wobei die Geschäftsleitung diese Entscheidung der Belegschaft erst am 4. Juli mitgeteilt habe. Die Schließung sei mit gescheiterten Verhandlungen über einen neuen Druckauftrag und mangelnder Auslastung des Druckzentrums begründet worden und betreffe 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

6. Mehr als Spielergebnisse
(taz.de, Sebastian Moll)
Sebastian Moll, USA-Korrespondent der “taz”, berichtet über eine überraschende Entscheidung der “New York Times”(“NYT”), die nach über 100 Jahren ihre Sportredaktion auflöst. Statt einer eigenen Sportberichterstattung setze die “NYT” künftig auf das Sportportal “The Athletic”, das sie zuvor für 550 Millionen US-Dollar erworben hatte. Dieser Schritt zeige einen Trend zum Outsourcing klassischer Zeitungsressorts und könne darauf hindeuten, “dass sich das Geschäftsmodell der Marke immer weiter vom klassischen journalistischen Angebot entfernt.”

BJV geht gegen Abhöraktion vor, Quellenschutz, Verstümmelte Barbie

1. Pressefreiheit verletzt: BJV geht gegen unzulässige Abhöraktion vor
(bjv.de)
Der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) geht gegen das Abhören eines Pressetelefons der “Letzten Generation” vor. Zwei BJV-Mitglieder hätten beim Amtsgericht München eine Überprüfung der Abhörmaßnahme beantragt. Der BJV-Vorsitzende Harald Stocker kritisiert die Abhöraktion als rechtswidrigen Eingriff in die Pressefreiheit: “Die Abhörung eines Telefons, auf dem vor allem Journalistinnen und Journalisten anrufen, hätte nie genehmigt, geschweige denn verlängert werden dürfen.”
Zusätzlicher Gucktipp: Auf Youtube ordnet Rechtsanwalt Chan-jo Jun, der die zwei BJV-Mitglieder vor Gericht vertritt, den Fall juristisch ein: Justiz belauscht Presse. Skandal oder Routine? (youtube.com, Video: 9:00 Minuten)

2. Der sicher geglaubte Rechtsruck
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Im Vorfeld der Parlamentswahlen in Spanien wurde in vielen deutschen Medien über einen bevorstehenden Rechtsruck berichtet – basierend auf Umfragen, die die Konservativen und die rechtspopulistische bis rechtsextreme Partei Vox schon in einer Regierungskoalition sahen. Die Realität hielt sich da jedoch nicht dran. Medienkritiker Stefan Niggemeier kommentiert: “Die Geschichte vom ‘drohenden Rechtsruck’ war nicht falsch, aber sie war ein so dominantes Narrativ, dass sie viele andere ebenfalls nicht falsche Erzählungen über die Politik in Spanien überschattete. Spätestens wenn aus dem möglichen Rechtsruck ein bevorstehender Rechtsruck wird, und sei es nur ein gefühlter, wäre es gut, sich daran zu erinnern, dass Wahlen von den Wählern entschieden werden.”

3. Corona-Verordnungen: Gesundheitsministerium hat Auskunft zu Unrecht verweigert
(profil.at)
Der Journalist Maximilian Werner wollte Ende 2021 vom Gesundheitsministerium Österreichs die fachlichen Begründungen für die Corona-Verordnungen des Landes erfahren. Das Ministerium verweigerte die Auskunft und argumentierte, dass diese Begründungen nur als interne Dokumente existieren und keinen Mehrwert für die Öffentlichkeit hätten. Das österreichische Bundesverwaltungsgericht entschied jedoch zugunsten Werners. Nun werde das Gesundheitsministerium die angefragten Dokumente in Kürze übermitteln.

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4. Wie investigative Journalisten arbeiten und ihre Quellen schützen
(sueddeutsche.de, Lena Kampf & Daniel Drepper)
“Investigativer Journalismus funktioniert nur, weil uns Menschen Geheimnisse anvertrauen. Die größte Herausforderung in unserer Arbeit ist deshalb, dieses Vertrauen zu Menschen aufzubauen und nicht zu enttäuschen. Der Schutz unserer Quellen ist die wichtigste Währung im Journalismus.” Auf Süddeutsche.de schreiben Lena Kampf, stellvertretende Ressortleiterin Investigative Recherche der “SZ”, und Daniel Drepper, Leiter des Rechercheverbunds von NDR, WDR und “Süddeutscher Zeitung”, über die Grundlagen ihrer Arbeit und erklären dabei, wie sie ihre Quellen schützen.

5. TikTok als Radikalisierungsmotor
(belltower.news, Denis Groß)
Eine Studie der NGO Media Matters hat den TikTok-Algorithmus und dessen mitunter gefährliche Auswirkungen untersucht: Polarisierende, teils radikale Inhalte würden belohnt, problematische Inhalte und Filterblaseneffekte gefördert. Bei “Belltower News” warnt Dennis Groß vor möglichen Folgen: “Die Gefahr in ein sogenanntes ‘rabbit hole’ (dt. ‘Kaninchenbau’) zu geraten, also nur noch Inhalt aus gewissen Themenbereichen angezeigt zu bekommen, ist dabei extrem hoch. So kann ein toxischer Kreislauf entstehen: skandalösere Videos rufen Reaktionen bei den Nutzer*innen hervor und werden dadurch wiederum vermehrt vom Algorithmus ausgespielt.”

6. Twitter macht die Augen zu
(taz.de, Carolina Schwarz)
Elon Musk hat Twitter in X umbenannt, was nicht wenige als weiteren Schritt zur Zerstörung der Plattform sehen, so auch Carolina Schwarz, die sich an den Umgang mit einem überdrüssig gewordenen Spielzeug erinnert fühlt: “Wenn wir früher neue Barbies geschenkt bekommen haben, verloren wir auch schnell das Interesse an ihnen. Zuerst schnitten wir ihnen die Haare ab. Das sah meist schräg aus. Da halfen nur noch exzentrische Klamotten oder das Anmalen der Haare. Es entstand ein Desaster und endete meist mit einer Puppe, die ohne Arme und Beine in einem Karton verrottete.”

KW 29/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

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1. Haben die Medien die AfD groß gemacht?
(br.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 27:07 Minuten)
Die AfD erfreut sich hoher Umfragewerte und Medienpräsenz, trotz deutlicher Einschätzungen durch den Verfassungsschutz. Jonathan Schulenburg hat sich mit dem Journalisten Johannes Reichart und dem Soziologen Wilhelm Heitmeyer über den Einfluss von Medien auf den Aufstieg der Partei und die Herausforderungen der Berichterstattung unterhalten. Heitmeyer kritisiert insbesondere das Alice-Weidel-Interview und -Cover des “Stern”. Außerdem beleuchtet der Politikberater Martin Fuchs den Erfolg der AfD in den Sozialen Medien.

2. Endlich “professionell”? Frauen im Fußball und die Medien
(deutschlandfunk.de, Mirjam Kid & Maximilian Rieger, Audio: 5:48 Minuten)
Seit dieser Woche läuft die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland, am Montag steht das erste Spiel des deutschen Teams an. Anlässlich des Turnierstarts wirft Maximilian Rieger im Gespräch mit Mirjam Kid einen Blick auf die mediale Berichterstattung über den Fußball der Frauen: Wie und wie ausführlich wird heutzutage berichtet? Und wie hörte sich das früher an?

3. Wo bleibt der positive Journalismus? Wie berichten die Medien über die Klimaproteste?
(youtube.com, Universität Göttingen, Vladimir Balzer, Video: 1:15:12 Stunden)
Im “Forum Wissen” der Universität Göttingen fand kürzlich eine von Klimaaktivistinnen und -aktivisten kuratierte Sonderausstellung zur Klimakrise statt, die vor Ort auf große Resonanz gestoßen sei, in Medien aber nur wenig Beachtung gefunden habe. Dies ist der Anlass für eine Podiumsdiskussion: “Wo bleibt der positive Journalismus? Welche Nachrichten bekommen die meiste Aufmerksamkeit? Welche Konsequenzen hat das für Protestbewegungen? Und: Wie ist die Rolle der Medien? Können sie beim Thema Klimakrise überhaupt neutral bleiben?”

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4. Polarisiert und parteiisch? Spanische Medien vor der Wahl
(sr.de, Florian Mayer & Michael Meyer, Audio: 15:48 Minuten)
Bei “Medien Cross und Quer” des Saarländischen Rundfunks unterhalten sich Florian Mayer und Michael Meyer mit Karin Janker, Madrid-Korrespondentin der “Süddeutschen Zeitung”. Anlass sind die bevorstehenden Wahlen in Spanien und der Umgang der spanischen Medien damit: Wie groß ist ihr Einfluss? Wie sehr unterstützen sie die rechte Opposition?

5. Was Content-Moderatoren ertragen müssen und Streiks in Hollywood
(wdr.de, Anja Backhaus, Audio: 43:14 Minuten)
Im WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” geht es um das, was Content-Moderatoren und -Moderatorinnen aushalten müssen, den Streik der Drehbuchautorinnen und -autoren, die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Medienbranche, den Streit zwischen Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt und dem Herausgeber der “Berliner Zeitung” Holger Friedrich, die Diskussion um den Informantenschutz sowie die Hitze als willkommenes Thema zum Füllen des Sommerlochs.

6. Folgen des Streiks der Schauspielenden
(deutschlandfunknova.de, Tom Westerholt & Anna Wollner, Audio: 35:37 Minuten)
In Hollywood streiken derzeit die Drehbuchautorinnen und -autoren und die Schauspielerinnen und Schauspieler gleichzeitig – das hat es seit 63 Jahren nicht mehr gegeben. Bei dem Arbeitskampf geht es um Themen wie inflationsbedingte Lohnanpassungen, bessere Arbeitsbedingungen, Entschädigungen für Wiederholungen von Filmen und Serien auf Streamingportalen und den Schutz digitaler Persönlichkeitsrechte im Kontext der Künstlichen Intelligenz. Die Folgen des Streiks sind ausfallende Dreharbeiten, verschobene Filmstarts, abgesagte Interviewtermine und leere rote Teppiche bei Filmfestivals. Auch bei “Eine Stunde Film” treten Gastgeber und Gastgeberin gewissermaßen in den Streik: “Anstatt neue Kino- und Streamingportal-Tipps zu besprechen, stellen wir Filme und Serien aus den Mediatheken vor.”

KW 28/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

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1. Rammstein: Der Kampf um die Wahrheit
(ndr.de, Manuel Biallas & Inga Mathwig, Video: 18:58 Minuten)
Die Berichterstattung über den Fall Till Lindemann bewegt sich häufig im Spannungsfeld zwischen Verdachtsberichterstattung und Unschuldsvermutung. Das Medienmagazin “Zapp” hat untersucht, welche Akteure die öffentliche Debatte bestimmen: Wie sammeln Journalistinnen und Journalisten Informationen? Und mit welchen Mitteln prägen Anwälte und Krisenberaterinnen das öffentliche Bild?

2. Klimawandel – so (un)wichtig ist er deutschen Medien
(ardaudiothek.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 23:17 Minuten)
Wie gehen Medien mit dem Thema Klima und insbesondere mit dem Klimawandel um? Darüber spricht Jonathan Schulenburg mit dem Datenanalyse-Spezialisten Stefan Paulus und der freien Journalistin Leonie Sontheimer, Mitbegründerin des Netzwerks Klimajournalismus.
Passend dazu ein Videotipp: Auf der re:publica hat Stefan Paulus einen interessanten Vortrag über seine Analysen gehalten: So berichten Spiegel, FAZ und Co. über den Klimawandel (youtube.com, Video: 26:31 Minuten).

3. Zu viele LGBT-Themen im Programm?
(deutschlandfunk.de, Annika Schneider, Audio: 39:59 Minuten)
Der Deutschlandfunk greift regelmäßig Kritik von Hörerinnen und Hörern auf und diskutiert sie im Medienpodcast “Nach Redaktionsschluss”. Diesmal kommt ein Hörer zu Wort, der der Meinung ist, dass im Deutschlandradio viel zu oft über sexuelle Minderheiten berichtet wird. Stimmt sein Eindruck? Und warum ärgert ihn das? Darum geht es im Gespräch mit den Deutschlandradio-Journalistinnen Christine Watty und Annika Schneider.

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4. Rolle der Medien bei der Flut und Probleme beim NRW-Lokalfunk
(wdr.de, Sebastian Sonntag, Audio: 47:54 Minuten)
Das WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” beschäftigt sich unter anderem mit der Rolle der Medien bei der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor zwei Jahren. Der Journalist Marius Reichert stammt selbst aus dem damals heftig betroffenen Ahrtal und hat beobachtet, wie internationale Medien tagelang mit einer unglaublichen Intensität und in allen Medienformen vom Ort der Katastrophe berichteten. Weitere Themen der Sendung: NRW-Lokalfunk in Schwierigkeiten sowie von der Künstlichen Intelligenz kopierte Stimmen.

5. Wie veraltet ist die Messung der Radio-Einschaltquote?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 17:58 Minuten)
Die halbjährlich erscheinende Media-Analyse Audio weist die Hörerzahlen der Radiosender aus. Die Radiosender suchen sich aus diesem Zahlenwerk gerne die für sie passenden Werte heraus, um sich gegenüber der Werbewelt als Gewinner zu feiern. Wie verlässlich sind diese Zahlen, wenn es keine Verlierer zu geben scheint? Und wie aktuell und aussagekräftig ist die Erhebung wirklich? Darüber spricht Holger Klein mit der Kommunikationswissenschaftlerin Anna Schnauber-Stockmann, die vor ihrer wissenschaftlichen Karriere selbst in der Markt- und Meinungsforschung tätig war.

6. Nach 7 Jahren: Ciao funk!
(youtube.com, Y-Kollektiv, Video: 7:36 Minuten)
Vor sieben Jahren startete ein Kollektiv von Reporterinnen und Reportern den Youtube-Kanal “Y-Kollektiv”, ein öffentlich-rechtliches, journalistisches Angebot mit Recherchen für das jüngere Onlinepublikum. Nun wechselt der Kanal sein digitales Zuhause: “Ab sofort findet ihr uns primär in der ARD Mediathek. Unsere größeren Recherchen gibt’s in ihrer vollen Länge ab sofort nur noch da. Und zwar alles montags.”

Frankreich will TikTok verbieten, Sich kloppende 14-Jährige, Datenpakt

1. Frankreich will Tiktok verbieten – kognitive Kriegsführung”
(heise.de, Stefan Krempl)
Wie Stefan Krempl berichtet, hat eine Untersuchungskommission des französischen Senats in einem Bericht TikTok als potenzielle “Bedrohung der nationalen Sicherheit” bezeichnet, da die Plattform der chinesischen Regierung als Instrument der “kognitiven Kriegsführung” dienen könne. Der Bericht kritisiere TikToks mangelnde Transparenz in Bezug auf die Datensammlung und -verarbeitung und fordere eine Ausweitung des Verbots der App auf Personal, das im Krisenfall eine wichtige Rolle bei Betreibern kritischer Infrastrukturen spielt. TikTok habe die Ergebnisse des Berichts als “Fehleinschätzungen” des Senats zurückgewiesen.

2. EU und USA haben einen neuen Datenpakt
(spiegel.de)
Die Europäische Union und die USA haben ein neues Datenschutzabkommen namens “EU-US Data Privacy Framework” eingeführt. Dieses Abkommen soll neue und verbindliche Garantien einführen, um Bedenken hinsichtlich des Zugriffs von US-Geheimdiensten auf EU-Daten auszuräumen und ein angemessenes Schutzniveau für personenbezogene Daten zu gewährleisten. Trotz positiver Reaktionen einiger Branchenverbände bleibe der Datenschutzaktivist Max Schrems skeptisch. Er habe die Notwendigkeit einer Änderung der US-amerikanischen Überwachungsgesetze betont.

3. CSU und Funk: Alles eine Frage der Einstellung
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Stefan Niggemeier berichtet über die Forderung des Parlamentarischen Geschäftsführers der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Stefan Müller, den öffentlich-rechtlichen Jugendsender Funk abzuschalten. Die Forderung wurde in der “Bild”-Zeitung veröffentlicht und stützt sich auf Müllers Kritik an den “sich ständig wiederholenden Entgleisungen” und fehlenden “journalistischen Standards” von Funk. Niggemeier kritisiert die mangelnde Bereitschaft Müllers, auf Nachfragen zu seiner Forderung zu antworten, und wirft der CSU vor, mit populistischen Forderungen billige Punkte bei Wählerinnen und Wählern machen zu wollen, ohne eine ernsthafte Debatte über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und den Umgang “mit angeblichen unverbesserlichen Problemen” zu führen.

Bildblog unterstuetzen

4. Viro­loge Streeck gewinnt Eil­ver­fahren gegen Face­book
(lto.de, Max Kolter)
Max Kolter schreibt über eine Entscheidung des Landgerichts Bonn, die den Facebook-Mutterkonzern Meta dazu verpflichtet, gefälschte Werbeanzeigen mit dem Bild des Virologen Hendrik Streeck zu entfernen und sicherzustellen, dass solche Anzeigen nicht mehr veröffentlicht werden. Streeck hatte Facebook verklagt, weil sein Bild in Werbeanzeigen für pseudomedizinische Produkte verwendet wurde und er darin eine Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte sah. Das Gericht stellte fest, dass Facebook als Plattformbetreiber verpflichtet sei, solche Anzeigen vor der Veröffentlichung auf mögliche Rechtsverletzungen zu prüfen. Die Entscheidung sei noch nicht rechtskräftig und es sei nicht bekannt, ob Meta Berufung einlegen wird.

5. »Linke verstehen zu wenig von Wirtschaft.« Dieser Mann will sie intellektuell ausrüsten
(perspective-daily.de, Benjamin Fuchs)
Maurice Höfgen ist Wirtschaftserklärer im weitesten Sinne und sehr breit aufgestellt: Er veröffentlicht klassisch Bücher und Kolumnen, betreibt eigene Erklärvideo-Kanäle bei Youtube, Instagram und Twitter und moderiert das wöchentliche “Wirtschaftsbriefing” bei “Jung und Naiv”. Im Interview mit “Perspective Daily” erzählt Höfgen von seiner Motivation und erklärt, warum Wirtschaftswissen seiner Meinung nach wichtig ist. Außerdem verrät er, warum er sich gelegentlich sogar bei “Bild TV” blicken lässt.

6. Wenn zwei Vierzehnjährige sich kloppen
(faz.net, Harald Staun)
Harald Staun kommentiert in der “FAZ” die öffentliche Auseinandersetzung zwischen Elon Musk und Mark Zuckerberg, in der sich die beiden Milliardäre gegenseitig zu einem physischen Kampf im Stil der Mixed Martial Arts herausfordern. Er deutet dies als Ausdruck der geistigen Reife und existentiellen Langeweile der Tech-Unternehmer. Mit Blick auf den kürzlich gestarteten Twitter-Konkurrenten Threads kommt Staun zu dem Schluss, dass der größte Vorteil des neuen Netzwerks darin bestehe, dass es nicht Elon Musk gehöre, und der größte Nachteil darin, dass Mark Zuckerberg dort die Regeln mache.

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