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Michael Schumacher, RTL Extra, Korrekturen

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Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Phantasien statt Fakten”
(faz.net, Anno Hecker)
Die Medienberichterstattung über Michael Schumacher, der seit einem Unfall Ende Dezember 2013 im Koma liegt: “Im Lauf der vergangenen acht Wochen ist Schumacher in phantastischen Geschichten schon gestorben und auferstanden.”

2. “Fall Edathy: Im Zweifel für den Angeklagten”
(novo-argumente.com, Sabine Beppler-Spahl)
Sabine Beppler-Spahl erkennt in der Debatte über Sebastian Edathy (Edathy-Affäre) “Züge eines modernen Kreuzzugs”. “Auch wenn wir etwas besonders ekelhaft finden, gibt es einen Unterschied zwischen legal und illegal. Was einer in seiner Fantasie möglicherweise getan hat, sollte uns nicht interessieren. Es ist keinesfalls leichtfertig hinzunehmen, dass im Falle Sebastian Edathys eine bürgerliche Existenz zerstört wurde, bevor klar ist, ob überhaupt eine Straftat begangen wurde.”

3. “Warum der flüchtige Pädophile unbedingt ins Fernsehen will”
(basellandschaftlichezeitung.ch, Moritz Kaufmann)
Ein “verurteilter, chemisch kastrierter Pädokrimineller” flüchtet aus den Universitären Psychiatrischen Klinken Basel und gibt “RTL Extra” ein Interview. Siehe dazu auch “Auf der Flucht von RTL interviewt” (bazonline.ch, Daniel Wahl).

4. “Abgesetzt! Wie Sender Serienfans verärgern (und warum sich das kaum ändern wird)”
(blogs.stern.de/programmstoerer, Peer Schader)
Serien, die plötzlich abgesetzt und nicht bis zur letzten Folge ausgestrahlt werden: “Wenn das Publikum einmal gelernt hat, dass neue Serien im Fernsehen nur noch in unkalkulierbaren Ausnahmefällen bis zum Ende laufen, schaltet es in Zukunft womöglich gar nicht mehr ein. Und die Flopgefahr steigt schneller als es den Sendern lieb sein kann.”

5. “Wie Medien endlich sympathisch werden”
(welt.de, Lucas Wiegelmann)
Korrekturen bieten Medien “eine willkommene – vielleicht die einzige – Möglichkeit, sympathisch zu erscheinen”, glaubt Lucas Wiegelmann. Siehe dazu auch “Die ‘New York Times’ korrigiert nach 161 Jahren einen Tippfehler in einem ’12 Years A Slave’-Artikel” (watson.ch) und “Corrections: March 4, 2014” (nytimes.com, englisch).

6. “Calvin and Hobbes”
(gocomics.com/calvinandhobbes, englisch)

Antisemitismus, Vermarktung, Rebekah Brooks

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1. “Keine Antisemiten, nirgends!”
(fr-online.de, Hanning Voigts)
Medien würden regelmäßig zögern, Antisemitismus als solchen zu benennen, glaubt Hanning Voigts: “Der Gedanke, dass es ihn immer noch gibt, auch bei Linken und gebildeten Bürgern, ist offenbar schwer auszuhalten. Sogar dann, wenn es in der Sache selbst wenig zu diskutieren gibt.”

2. “Eine Lüge, ein Geheimnis und eine Tragödie”
(journalist.de, Hakan Tanriverdi)
Hakan Tanriverdi schildert eine Recherche, an deren Ende eine Selbsttötung steht: “Den Suizid von Essay Anne Vanderbilt hätte niemand voraussehen können. Aber was es für einen Menschen bedeutet, fürchten zu müssen, dass sein persönliches Lebensgeheimnis öffentlich gemacht wird, das hätten sich die beteiligten Personen fragen müssen.”

3. “‘Größtmögliche Vielfalt statt kleinster gemeinsamer Nenner'”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Ein Interview mit Guido Reinhardt von UFA Serial Drama zu Fernsehserien: “Sie kennen die langen Entwicklungsvorläufe und auch die nicht immer mutigen Entscheidungsfindungen, die durch das finanzielle Risiko entstehen, das Sender bei der Produktion einer Serie eingehen. Keiner möchte einen Fehler machen und es hat in den letzten Jahren viele Formate gegeben, die nicht funktioniert haben. Ich kann die Verunsicherung auf allen Seiten verstehen.”

4. “Gefallene Königin des Boulevards”
(tagesanzeiger.ch, Peter Nonnenmacher)
Peter Nonnenmacher beobachtet den Prozess gegen Rebekah Brooks, Ex-Chefredakteurin von “News of the World”, und fragt, ob es denn sein könne, dass sie nichts wusste von dem, was ihr vorgeworfen wird. “30 Millionen Pfund Gewinn im Jahr spielte allein ‘News of the World’ zu jenen Zeiten ein. Entsprechende Summen wurden aufgewendet, um Celebrities (oder ihre Partner) zum Reden bringen. Wenn sie nicht reden wollten, wurden die Mülleimer und Papierkörbe durchschnüffelt. Und irgendwann eben auch Mobiltelefone und Maileingänge angezapft, wie drei Nachrichtenchefs der ‘News of the World’ gestanden haben.”

5. “Unser Vermarktungsdilemma”
(netzpolitik.org, Markus Beckedahl)
Markus Beckedahl fragt die Leser, wie Netzpolitik.org am Besten weitermachen soll mit der Vermarktung.

6. “13 Fakten, die Buzzfeed über (Medien-) Deutschland wissen muss”
(blog.rebellen.info)

Süddeutsche Zeitung, Upworthy, Thilo Sarrazin

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1. “SZ macht Facebook zu Jewbook”
(publikative.org, Patrick Gensing)
Die “Süddeutsche Zeitung” wird aufgrund einer Karikatur, die Mark Zuckerberg zeigt, kritisiert, siehe dazu “German cartoon of Facebook CEO Zuckerberg sparks anti-Semitism row” (jpost.com, Benjamin Weinthal, englisch) oder auch “Krake Juda” (titanic-magazin.de, Stefan Gärtner).

2. “Stellungnahme des Zeichners”
(sueddeutsche.de)
Der Zeichner dieser Karikatur, Burkhard Mohr, gibt zu den öffentlichen Reaktionen eine Stellungnahme ab: “Dass die Karikatur zur WhatsApp-Übernahme durch Facebook, bei der ich eine überspitzte Zeichnung Mark Zuckerbergs in Kombination mit der Krake aus dem Film ‘Fluch der Karibik’ dargestellt habe, wie eine antijüdische Hetz-Zeichnung aussieht, ist mir nicht aufgefallen.”

3. ” Why We Fact-Check Every Post On Upworthy”
(blog.upworthy.com, Matt Savener, englisch)
Upworthy.com setzt Ressourcen ein in der Fakten-Kontrolle. “My team scrutinizes everything that goes up on the site before we post it — a rarity at a time when even print magazines are laying off fact-checkers. All facts asserted in our content have to be backed up by reliable sources such as major trustworthy media outlets, government agencies and reports, scientific experts, and authoritative nongovernmental organizations.”

4. “Wie Wulff ohne ‘Bild’ nach Afghanistan reiste und so vielleicht einen ‘Krieg’ auslöste”
(stefan-niggemeier.de)
Der Wortlaut der Nachricht, die der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff “Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann im Dezember 2011 auf die Mailbox gesprochen hatte, wurde gestern auf Bild.de veröffentlicht.

5. “Gift und Gegengift”
(begleitschreiben.net, Gregor Keuschnig)
Gregor Keuschnig liest das Buch “Der neue Tugendterror” von Thilo Sarrazin und stösst darin auf “rein gar nichts Neues”: “Es gibt keinen frischen Gedanken zum medialen Phänomen der Verschlag­wortung von Sachverhalten. Nichts über den Populismus der Medien, die selber jedem Vereinfacher Populismus attestieren. Die zahlreichen Versuche mit paternalistischen Sprachregelungen einen Uniformismus zu erzeugen, werden vom Autor bejammert statt analysiert.”

6. “Thilo Sarrazin entgeht tugendterroristischem Anschlag nur knapp”
(der-postillon.com)

Basler Zeitung, Spießerblätter, Venezuela

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1. “Limburger Enten”
(faz.net, Daniel Deckers)
Daniel Deckers listet Ungereimtheiten und Fehler auf in der Berichterstattung von “Spiegel”, “Focus” und “Süddeutscher Zeitung” über den Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst.

2. “Schleichwerbeverdacht in der ‘Bunten'”
(tagesspiegel.de, Sonja Álvarez)
“Im schönsten Werbesprech” berichtet die “Bunte”, dass Julia Klöckner mit Hilfe von Weight Watchers an Gewicht verloren habe. “‘Hätte Frau Klöckner mit Gemüsesuppe abgenommen, hätten wir auch das geschrieben – und sogar das ganze Rezept abgedruckt’, teilt ‘Bunte’-Chefredakteurin Patricia Riekel mit, die offensichtlich nicht zwischen Suppen und werbenden Unternehmen unterscheiden will.”

3. “Das Bau- und Verkehrsdepartement stellt Falschaussagen der Basler Zeitung richtig”
(medienmitteilungen.bs.ch)
Mit einer Auflistung von Fakten (PDF-Datei) reagiert das Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt auf einen Bericht der “Basler Zeitung”. Die Redaktion “hält an ihrer Darstellung fest”.

4. “Warum ich mich gegen PR abgrenze”
(ottohostettler.wordpress.com)
Soll ein Lobbyist an einem Recherchetag von Journalisten teilnehmen? Otto Hostettler ist dagegen: “Lobbyisten sind wichtige Input-Geber für Journalisten. Aber meiner Meinung nach gibt es keine ‘guten’ oder ‘bösen’ Lobbyisten. Deshalb sollten wir auch eine gesunde Distanz zu dieser Branche wahren. Die Lobbyisten machen es genauso.”

5. “Eine riesige klaffende Wunde”
(schneeschmelze.wordpress.com, Jürgen Fenn)
Jürgen Fenn antwortet auf den Beitrag “Braucht es uns noch?” (carta.info, Wolfgang Michal): “Ich brauche keine der von Wolfgang Michal benannten Spießerblätter zu zitieren, um mein Blog zu füllen. Das mag an meiner Art zu bloggen liegen. Das mag daran liegen, daß mich der professionelle Journalismus immer weniger interessiert und ich insoweit wählerischer geworden bin, indem ich Debatten und Themen verfolge, statt Zeitungen zu abonnieren.”

6. “Constructing ‘Venezuela’ protests: a photo gallery”
(drdawgsblawg.ca, englisch)
Um die Repression in Venezuela zu beschreiben, werden auch aus anderen Ländern stammende Fotos verwendet.

Hollande, Alliterationen, Wikipedia

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1. “5 Tipps, um Sensationsjournalismus vorzubeugen”
(journalist.de, Beth Winegarner)
Beth Winegarner liefert fünf Tipps, “die dabei helfen können, Sensationsjournalismus vorzubeugen – und gleichzeitig Geschichten zu erzählen, denen das Publikum nicht widerstehen kann”: “1. Halten Sie sich an die Fakten! 2. Vorsicht bei der Beschreibung und Identifizierung von Verdächtigen! 3. Bleiben Sie skeptisch – auch gegenüber ‘Experten’! 4. Sammeln Sie so viele Details wie möglich! 5. Erzählen Sie eine gute Geschichte!”

2. “Fakten-Check beim ‘Spiegel’: ‘Wissen, wo der Hase im Pfeffer liegt'”
(derstandard.at, Oliver Mark)
Oliver Mark erinnert daran, dass beim “Spiegel” 70 Dokumentationsjournalisten daran arbeiten, die Fakten korrekt zu halten: “Über eine journalistische Ausbildung verfügen die wenigsten, die meisten sind Fachleute wie Mediziner, Sinologen, Techniker, Physiker, Juristen oder Historiker.”

3. “Wikipedia, die Pariser Kommune und ich”
(antjeschrupp.com)
“Wie soll man belegen, dass es etwas NICHT gegeben hat?”, fragt sich Antje Schrupp beim Editieren von Wikipedia.

4. “Content economics, part 5: news”
(blogs.reuters.com, Felix Salmon, englisch)
Felix Salmon fasst den jüngsten Medienwandel im Bereich News zusammen. “This might come as depressing news to high-minded editors who extol the wonders of investigative journalism and who disdain cat videos as being beneath them. But most news bundles have always included their fair share of fluff, and in a disaggregated world, there’s no need for the investigative journalists to work for the same employer as the people curating cat videos. (Although, they can.)”

5. “Homme Alone”
(thedailyshow.com, Video, 4:40 Minuten, englisch)
Wie US-Medien über einen Besuch von François Hollande bei US-Präsident Barack Obama berichten.

6. “Nie wieder ‘humorvolle Hüftgoldtrager’: Für ein Alliterationsverbot im deutschen Fernsehen!”
(blogs.stern.de/programmstoerer, Peer Schader)

Spiegel, Zeit, APO

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1. “Döpfner-Porträt”
(umblaetterer.de, Josik)
Der “überragende faktenorientierte Nachrichtenwert” des Mathias-Döpfner-Porträts im aktuellen “Spiegel” müsse “nachdrücklich verteidigt werden”, schreibt Josik.

2. “In eigener Sache: DER SPIEGEL hat Cornelius Gurlitt korrekt zitiert”
(spiegel.de)
Der “Spiegel” wehrt sich gegen Vorwürfe, nicht korrekt zitiert zu haben: “Cornelius Gurlitt hat im November gegenüber Özlem Gezer mehrfach in unterschiedlichen Formulierungen eine freiwillige Rückgabe abgelehnt. Auch der Vorwurf, das Zitat sei ‘verzerrend’ gewesen, ist falsch.”

3. “Über die Kunst und Technik des Interviews”
(zeit.de, Harald Martenstein)
Harald Martenstein “lästert über die Medienbranche”: “Es gibt Leute, die keinen einzigen geraden Satz schreiben können und vom Schreiben leben, echt. Wenn die mit ähnlicher Kompetenz in der Leberwurstbranche tätig wären, gäbe es jede Woche unter den Wurstessern ein Massensterben.”

4. “Anti-Lanz-Petition erinnert die ‘Zeit’ an Anti-Juden-Kampagne der Nazis”
(stefan-niggemeier.de)
Josef Joffe stellt eine Satire als Realität dar, erkennt eine digitale “Verwünschungskultur” und vergleicht diese mit dem Satz “Kauft nicht beim Juden!”.

5. “Germany and America is Paradise”
(andrewhammel.typepad.com, englisch)
Andrew Hammel widmet sich der Liebeserklärung von Frank Schmiechen an die USA: “So sure, the people Herr Schmiechen met seemed relaxed, friendly, unpretentious go-getters, but he was, whether he knew it or not, hobnobbing with the American elite. To broaden his perspective, he might want to spend four months among the 40% of working Americans who make less than $20,000 per year. I think he’d be surprised just how much less a $20,000 salary buys you in the United States than it would in Germany, and he’d find all the surliness, misery, and envy he could handle.”

6. “Auf einmal wollen alle APO sein”
(heise.de/tp, Alexander Dill)
Der Wunsch, eine Außerparlamentarische Opposition (APO) zu verkörpern, erfasse immer mehr Gruppen, konstatiert Alexander Dill. “Nun fehlt nur noch, dass sich Merkel und Gabriel selbst als APO bezeichnen.”

NSU-Prozess, Schumacher, Postillon-Zeitmaschine

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1. “Wir sind immer bewaffnet”
(sueddeutsche.de)
Das “SZ-Magazin” hat sich den NSU-Prozess multimedial aufbereitet. Kernstück ist eine fast zweistündige Verfilmung der Wortprotokolle, die auch auf YouTube zu sehen ist. Publikative urteilt: “Selbst als Hörspiel (wenn das Video-Bild nach einiger Zeit einem anderen Browser-Fenster weicht) entfalten die Gerichtssaal-Dialoge eine atemberaubende Wirkung, die weit, weit, weit über die zahlreichen Gerichtsreportagen hinausgeht.”

2. “Michael Schumacher in der Tagesschau”
(tagesschau.de, Kai Gniffke)
Nach heftiger Kritik an der überaus prominenten Berichterstattung der ARD-Hauptnachrichtensendung zum Unfall des Ex-Formel1-Weltmeisters Michael Schumacher — unter anderem im Online-Magazin Telepolis — äußert sich der Chefredakteur: “Tatsächlich ist Michael Schumacher ein ehemaliger Rennfahrer und kein Staatsmann. Aber mein journalistischer Kompass sagt mir, dass er in eine Kategorie populärer Persönlichkeiten gehört, die eine umfangreiche Berichterstattung rechtfertigt, ohne dass wir damit Tagesschau-Grundsätze aufgeben.” Unterdessen hat die Klinik genug von den Reportern und sie auf einen Parkplatz verwiesen.

3. “Pofalla absurd: Wie der Postillon das Netz doppelt trollte”
(rhein-zeitung.de, Lars Wienand)
“Der Postillon” datiert eine Meldung zum erwarteten Wechsel des ehemaligen Kanzleramtsministers Ronald Pofalla in den Vorstand der Deutschen Bahn einen Tag vor — viele halten die Meldung in anderen Medien deshalb für eine Satire. Die “Rhein-Zeitung” und die “Ruhr Nachrichten” fassen die Ereignisse zusammen, auf Facebook veröffentlicht das Satire-Magazin Reaktionen.

4. “Edward Snowden, Whistle-Blower”
(nytimes.com)
In einem Aufsehen erregenden Kommentar fordert die “New York Times” Amnestie für NSA-Enthüller Edward Snowden. In einem weiteren Beitrag schildert Margaret Sullivan die Entstehungsgeschichte: “‘Sometimes,’ he added, ‘you have to go beyond what is realistic in an editorial recommendation, not necessarily saying what might happen but rather, ‘this is what should happen.’”

5. “Die Meinung der Anderen”
(netzwertig.com, Martin Weigert)
Martin Weigert meint, dass die Angst vor Shitstorms zu mehr Selbstzensur führt. Gunnar Sohn pflichtet dem bei, Julia Seeliger fordert mehr Belege.

6. “Ich bin ein Sender – Holt mich hier raus! “
(faz.net, Michael Hanfeld)
Zum 30. Jubiläum des Privatfernsehens in Deutschland stellt der Feuilleton-Redakteur den Sendern ein schlechtes Zeugnis aus: “Anarchischen Gestaltungswillen findet man bei den Privaten heute eher bei einem kleinen Sender wie Tele 5 und dessen Geschäftsführer Kai Blasberg denn bei den Monolithen. Und so fällt die Bilanz nach dreißig Jahren Privatfernsehen trotz stattlicher Gewinne der Konzerne negativ aus.” Medienwissenschaftler Stephan Russ-Mohl sieht die Öffentlich-Rechtlichen Sender besonders im Online-Bereich als Innovationsbremse.

Pressefreiheit, Regenbogenpresse, Podcasts

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1. “Täglicher Kampf um die Pressefreiheit”
(deutschlandradiokultur.de, Sabine Adler)
Journalismus in Zeiten des Umsturzes: Während manche TV-Sender die Proteste in der Ukraine kleinreden, tobt online ein Kampf um Informationen. Jeder der berichtet, ergreift auch Partei.

2. “Syrien – für Reporter immer gefährlicher”
(tagesschau.de, Anna Osius) Immer wieder werden
Journalisten, die aus Kriegsgebieten berichten, getötet, verletzt oder gezielt entführt. Die Jahresbilanz der Organisation Reporter ohne Grenzen zählt 71 Journalisten und 39 Blogger, die während ihrer Arbeit getötet wurden. Die Zahl der Entführungen hat sich mehr als verdoppelt.

3. “Verrenkungen vom Ende des Regenbogens”
(vocer.org, Mats Schönauer und Moritz Tschermak)
Die Blogger von topfvollgold ziehen Bilanz über die üblichen Faktenverdrehungen der Regenbogenpresse und erinnern daran, dass diese Blätter nicht irrelevant sind: “Zusammengerechnet kommt das gesamte Segment auf eine jährliche Druckauflage von über 560 Millionen Exemplaren – eine gewaltige publizistische Macht.”

4. “Der Sender bin ich “
(faz.net, Stefan Schulz)
Die FAZ stellt ihren Lesern Podcasts und Tim Pritlove vor. “In Pritloves Studio passiert, wovon Fernsehmacher träumen: Die Gesprächsteilnehmer sehen sich als Teil einer Gemeinschaft, die über Chatsysteme mit am Tisch sitzt und bei Bedarf auch zum Gesprächsteilnehmer wird, etwa wenn Wissenlücken im Studio gefüllt werden müssen.”

5. “Ein Wortlaut-Protokoll in 6 Variationen”
(netzjournalismus.de, Fiete Stegers)
Ein kurzer, aufgeheizter Dialog vor Gericht — und in sechs verschiedenen Medien sind sechs verschiedene Variationen zu lesen.

6. “Vom Schlager zum Hit”
(journalist.de, Marcel Roth)
Der Sender MDR Sachsen-Anhalt sendet keine Schlager mehr. Ein Erfahrungsbericht: “Eine 73-Jährige aus Ilsenburg im Harz schreibt per E-Mail, sie sei oft mit der ‘supermodernen Musik’ nicht einverstanden und würde sich sehr freuen, ‘wenn mal ab und zu ein Wander-, Volks- oder Seemannslied gespielt würde.'”

Ailton, Xaver, zu Guttenberg

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1. “Offizielle Stellungnahme zum ‘Fall Ailton'”
(olympique-lucerne.ch)
Ein Fußballverein der untersten Liga in der Schweiz teilt mit, Ailton verpflichtet zu haben: “Die Fakten waren aus unserer Sicht derart überspitzt dargestellt, dass die Unglaubwürdigkeit dieser Mitteilung auf der Hand lag. Wir sind ein neuer Verein, der sich aus Fussballfreunden formiert hat. Wir spielen in der 5.Liga (unterste Liga in der Schweiz) und können mit unserem Jahresbudget gerade mal die Kosten decken.”

2. “5.-Liga-Klub veräppelt Medien”
(20min.ch, mme)
Die Falschmeldung ist nach wie vor unkorrigiert in vielen Online-Portalen zu lesen. Auf Welt.de heißt es zum Beispiel: “‘Wir sind überglücklich über diesen Transfercoup’, sagte Lucerne-Trainer Saliu Demerali. Ailton selbst wurde auf der Klub-Homepage zitiert: ‘Ailton kommen und dann nur Tore, Tore, Tore.'” Nachtrag, 11:40 Uhr: Der Artikel auf Welt.de wurde inzwischen gelöscht.

3. “Xaver brachte die zweitschwerste Sturmflut seit Beginn der Aufzeichnungen”
(plus.google.com, Judith Andresen)
Judith Andresen findet nicht, dass die Medien bei den Warnungen vor Orkan Xaver übertrieben haben: “Die Medien und offizielle Stellen sind also der Idee gefolgt: ‘bei Sturm ist es drinnen sicherer’. Das ist kein Alarmismus. Das ist angemessen. Wir hatten Glück. Das Meer ist stärker, als wir es sind.”

4. “Kalkül der Angst”
(faz.net, Mark Siemons)
China droht der Belegschaft von “New York Times” und “Bloomberg” mit einer Ausweisung. “Sämtlichen 24 Korrespondenten der beiden Organisationen wurde verweigert, die Erneuerung ihrer Presseausweise oder ihrer Journalistenvisa zu beantragen, die sie bis Ende des Jahres benötigen, um in China zu bleiben.”

5. “Zu Guttenbergs magere Bilanz als EU-Internetberater”
(netzpolitik.org, Kirsten)
Kirsten versucht herauszufinden, was Karl-Theodor zu Guttenberg als Internetberater der EU-Kommission geleistet hat.

6. “Der Aufruf der Schriftsteller”
(faz.net)
Ein von 560 Schriftstellern aus 83 Ländern unterzeichneter Aufruf: “Alle Menschen haben das Recht, in ihren Gedanken und Privaträumen, in ihren Briefen und Gesprächen frei und unbeobachtet zu bleiben. Dieses existentielle Menschenrecht ist inzwischen null und nichtig, weil Staaten und Konzerne die technologischen Entwicklungen zum Zwecke der Überwachung massiv missbrauchen.”

Buzzfeed, Gimmicks, Hamed Abdel-Samad

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1. “Im Unglück ermitteln – wozu eigentlich?”
(eigenwach.wordpress.com)
Carmen Epp stellt den Nutzen einer Unglücksberichterstattung infrage: “Was bringen Bilder von Unglücksfällen dem Leser bzw. Zuschauer? Ich behaupte: wenig. Helfen Aussagen von traumatisierten Personen dem Publikum, sich eine Meinung zu bilden? Ich behaupte: nein.”

2. “Yvonne Bauer: ‘Tom Cruise ist sehr klagefreudig'”
(blogs.faz.net/medienwirtschaft, Jan Hauser und Johannes Ritter)
Yvonne Bauer, Verlegerin der Bauer Media Group, spricht über die Falschberichterstattung ihrer Zeitschriften: “Unsere Redakteure arbeiten verantwortungsvoll. (…) Fehler können natürlich passieren. (…) Faktencheck ist bei uns, wie überall in der Branche, journalistischer Alltag.” Siehe dazu auch die Blogbeiträge zu den angesprochenen Zeitschriften “Freizeit Woche” und “Schöne Woche” im “Topf voll Gold”.

3. “Magazin-Menschen (2): Die Gimmick-Einkäuferin – ‘Quengelfaktor allein reicht nicht'”
(kioskforscher.wordpress.com, Markus Böhm)
Markus Böhm befragt Jana Gurung, die beim Egmont Ehapa Verlag für den Einkauf von Gimmicks verantwortlich ist. “Extras sind wichtig, um im Regal Aufmerksamkeit zu bekommen, schließlich entscheidet auch der Quengelfaktor der Kinder, welches Heft gekauft wird.”

4. “TOP 10 BEST EVER WTF OMG REASONS BUZZFEED FIRED ME, LOL!”
(gawker.com, Mark Duffy, englisch)
Der 53-jährige Mark Duffy wird von Buzzfeed entlassen: “I was ‘officially’ fired at my apartment on Halloween, via a letter delivered by UPS. Inside the envelope were two copies of the legal document, one to sign and return and another for my records. Both copies had CUTE stickers affixed to the first page. I did not LOL.”

5. “Hoffen für Hamed”
(tagesspiegel.de, Caroline Fetscher)
Hamed Abdel-Samad wird seit Sonntag in Kairo vermisst.

6. “Medien adeln einfache Geste Obamas zur Heldentat”
(kobuk.at, Sophia Dollsack, mit Video, 26 Sekunden)

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