1. „Die Regierungen müssen handeln“ (taz.de, Belinda Grasnick)
Die „taz“ hat mit der Menschenrechtsanwältin Flutura Kusari über den Mord an dem slowakischen Investigativjournalisten Ján Kuciak und dessen Freundin gesprochen. Kusari, die auch Rechtsberaterin für das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit ist, drängt auf schnelle Ermittlungsergebnisse und fährt selbst nach Bratislava, um die dortigen Ermittlungen zu überprüfen.
Weiterer Lesetipp: „taz“-Redakteur Ambros Waibel fordert unsere Solidarität mit Investigativournalisten ein, auch in den Fällen, in denen es noch nicht zu Gewaltverbrechen kam: „Wenn versucht wird, Einschüchterung auf dem Rechtsweg durchzusetzen, wie es auch in Deutschland gang und gäbe ist, müssen wir auch das ernst nehmen – und Solidarität zeigen mit den mutigen Kolleginnen und Kollegen, die zum Thema Organisierte Kriminalität arbeiten.“
Lesenswert auch das kurze Interview mit dem Vorsitzenden der slowakischen Sektion des Europäischen Journalistenverbandes, der in Zusammenhang mit der Ermordung seines Kollegen schwere Vorwürfe erhebt: „Für den Premier sind wir dreckige Prostituierte“ (Welt.de, Hans-Jörg Schmidt).
3. Schalten die Schweizer ab? (taz.de, Anne Fromm)
Sollten die Schweizer am 4. März für „NoBillag“ stimmen, könnte erstmals ein europäisches Land seinen öffentlichen Rundfunk abschaffen. Anne Fromm hat sich in der „taz“ etwas Raum genommen für die Aufarbeitung eines Vorgangs, der auch jenseits der schweizerischen Landesgrenzen von Bedeutung ist: „Am Beispiel der Schweiz lässt sich verstehen, wie es so weit kommen kann, sich ein Diskurs so zuspitzen kann, dass der öffentliche Rundfunk in seiner Existenz bedroht ist.“
4. Fake über Merkel erfolgreichster Artikel (faktenfinder.tagesschau.de, Patrick Gensing)
Es ist ein Trauerspiel: Der Fake-Artikel über eine angebliche Aussage von Kanzlerin Merkel war diesen Dienstag der erfolgreichste Social-Media-Beitrag überhaupt. Der „Faktenfinder“ erzählt, worum es dabei ging und mit welchen schmutzigen Tricks die Verbreiter derartiger Lügengeschichten vorgehen.
5. VG Neustadt, Kompa ./. LMK – Pressemitteilung (kanzleikompa.de)
In einer formal als „Wahl“ bezeichneten Kungelrunde wurde der SPD-Politiker Marc Jan Eumann zum Landesmedienchef in Rheinland-Pfalz bestimmt. Dies hat Kritiker auf den Plan gerufen wie den Medienanwalt Markus Kompa, der mit einer Gegenkandidatur reagierte. Kompa hat nun Post vom Verwaltungsgericht Neustadt/Weinstraße bekommen: Sein Antrag wurde abgelehnt. Er kann der juristischen Niederlage trotzdem etwas Gutes abgewinnen: „Der kostspielige Antrag war mir die Sache aber wert, denn auf anderem Weg wäre ich nie in den Besitz der höchst unterhaltsamen Akte über dieses mehr als fadenscheinige Verfahren gekommen. Die Akte ist ein Offenbarungseid an Unprofessionalität und Mauschelei. Während mir für meine Bewerbung künstliche Formalitäten in den Weg gelegt wurden, hatte Herr Dr. Eumann nicht einmal eine Bewerbung geschickt. In der Akte gibt es von ihm keinerlei Papiere, nicht einmal ein polizeiliches Führungszeugnis.“
6. Rettet den Bindestrich! (pressesprecher.com, Juliane Topka)
Werden Firmennamen mit anderen Begriffen zusammengesetzt, sollte man einen Bindestrich verwenden, doch in Deutschland scheint es eine Bindestrich-Phobie zu geben. Dies zeigt sich auch an anderen Beispielen. Juliane Topka erklärt, warum Bindestriche sinnvoll sind, und plädiert dafür, sie aus ihrem Schattendasein herauszuholen.
1. Steingarts Rechnung ging nicht auf (ndr.de, Marvin Milatz & Lena Paul)
Was steckt hinter dem Ausscheiden von Gabor Steingart beim „Handelsblatt“? War es tatsächlich Steingarts blumig ausgeschmückte Mordfantasie, die “Handelsblatt”-Verleger Dieter von Holtzbrinck zum Handeln “gezwungen” hat? Nun, so einfach ist es wohl nicht. Marvin Milatz und Lena Paul haben sich für „Zapp“ die Geschäftszahlen des Unternehmens angeschaut: Unter Steingart blieben die Abozahlen stabil, aber die Druckauflage verlor stark. Und auch die von Steingart angeschobene englischsprachige Digital-Ausgabe „Global Edition“ soll den Verlag jährlich einen Millionenbetrag gekostet haben.
2. Infokrieg mit allen Mitteln (faktenfinder.tagesschau.de, Patrick Gensing)
Im Netz tobt teilweise ein erbitterter Infokrieg: Rechte Aktivisten der “Reconquista Germanica” greifen gezielt Politiker und Medien an. Mit militärischer Sprache und Präzision steuern sie Trollaktionen, manipulieren Bewertungen und attackieren Personen über Fake-Accounts. Die theoretische Grundlage der Angriffe ist das “Handbuch für Medienguerillas“, in dem die rechten Aktivisten detailliert ihre schmutzigen Vorgehensweisen beschreiben. Vor allem “junge Frauen, die direkt von der Uni kommen” seien “klassische Opfer“, heißt es dort beispielsweise.
3. Nach Like in den Fokus: Bremer Verfassungsschutz durchforstet Internet mit eigener Software (netzpolitik.org, Matthias Monroy)
Wie mehrere regionale Zeitungen berichten, durchsucht der Bremer Verfassungsschutz das Internet nach bestimmten Schlüsselwörtern, um damit „Extremismus“ aufzuspüren. Ein Mitarbeiter des Dienstes habe einen linguistischen Algorithmus namens „LEA“ entwickelt, mit dem Facebook und Twitter analysiert werden. Im Fokus stünden „Terrorpropaganda von Islamisten, fremdenfeindliche Hetze, linksextreme Mobilisierungsvideos oder ‚Reichsbürger‘-Videos“. In den Blick würden aber auch Nutzer geraten, welche regelmäßig Hassbotschaften liken.
4. Facebook will von der Spaßbremse steigen (derstandard.at)
Facebook will seinen Nutzern zukünftig weniger Medieninhalte einblenden, dafür aber mehr Persönliches aus dem Umfeld der Freunde anbieten. Der neue Newsfeed soll den Nutzern helfen “bedeutsamere soziale Beziehungen” zu knüpfen, anstatt “relevantere Inhalte” zu finden. Was in der Diskussion über die Umstellung oft zu kurz kommt: Dahinter könnten schlicht geschäftliche Gründe stecken, denn Seitenbetreiber können sich bei Facebook nach wie vor die Aufmerksamkeit ihrer Besucher erkaufen.
5. „Wir müssen aufpassen, sonst wird es finster“ (teleschau.de, Frank Rauscher)
Im Interview erklärt Hannes Ley, Gründer der Facebookgruppe „#ichbinhier“, wie er den Pöbeleien und der Verrohung in den Kommentarspalten mit organisierter Gegenrede begegnet. Er ist sich bewusst, dass er damit etwas erledigt, das eigentlich von den Medien besorgt werden müsste: „Ich würde mir schon wünschen, dass die großen Verlage, vor allem auch die privatrechtlichen Medienhäuser, noch viel mehr unternehmen, um Hatespeech aus ihren Kommentarspalten zu verbannen. Mit dem Verweis auf die Netiquette ist es nicht getan …“
6. So wird man Chefaufseher (journalist-magazin.de, Kathi Preppner)
Wollen Sie sich auch in das Amt des Chefaufsehers einer Landesmedienanstalt hineinkungeln? Der „journalist“ zeigt Ihnen, in welchem Land Sie die besten Chancen haben.
1. SR öffnet zwecks Aufklärung seine Archive (deutschlandfunk.de, Bettina Köster)
Der Regisseur Dieter Wedel soll in den 80er-Jahren mehrere Schauspielerinnen sexuell bedrängt haben, die an Produktionen des “Saarländischen Rundfunks” beteiligt waren. Laut dem jetzigen “SR”-Intendanten Thomas Kleist gebe es Indizien dafür, dass dies auch der damaligen Intendanz bekannt war. Als eine Schauspielerin bei einer Produktion offensichtlich schwer verletzt ausgeschieden sei und ausgetauscht werden musste, sei die Angelegenheit der Revision aufgefallen. Und zwar wegen der damit verbundenen, erhöhten Kosten … “Also es war, so makaber es sich anhört, es war eigentlich ein Kostenfaktor offensichtlich zunächst, und welche Konsequenzen man daraus gezogen hat, ich weiß es nicht.” Nun soll eine Task Force der Sache nachgehen.
Weitere Lesetipps: Peter Weissenburgs Kommentar in der “taz” “Bisschen spät geschaltet” und Heribert Prantl, der bei Süddeutsche.de erklärt, warum die Unschuldsvermutung nicht heiße, dass die Opfer schweigen müssen. Über den sprachlichen Umgang mit dem Fall siehe auch “‘Bild’ macht aus mutmaßlichen Opfern ‘vermeintliche Opfer'” bei uns im BILDblog und auf “Übermedien”: “Es sind keine ‘Sex-Vorwürfe'” vom “6 vor 9”-Kurator.
2. Die Führung der Nachrichtenagentur SDA gerät unter öffentlichen Beschuss (aargauerzeitung.ch, Dennis Bühler )
Die nationale Nachrichtenagentur der Schweiz, die vor mehr als 100 Jahren gegründete „Schweizerische Depeschenagentur“ (sda), wird gerade wirtschaftlich restrukturiert. Was sich zunächst harmlos anhört, hat Folgen für die Beschäftigten: Das Management will 35 bis 40 der insgesamt 180 Stellen streichen. Dagegen regt sich Widerstand und es kam erstmals zum Streik. Mittlerweile würden auch die Parteien die „SDA“-Führung kritisieren.
Weitere Lesetipps: Markus Häfliger und Philipp Loser erklären, warum der Stellenabbau die journalistische Grundversorgung der Schweiz in Gefahr bringt, und Hansi Voigts Kommentar “Der Überfall auf die eigene Tochter” in “WOZ — Die Wochenzeitung”.
3. Jetzt nennt auch der Bundestag Höcke offiziell “Bernd” (vice.com)
Für ein paar kurze Momente wurde der Running Gag über Björn „Bernd“ Höcke hochoffiziell: Der Deutsche Bundestag hat über eine Anfrage der AfD informiert und dort ursprünglich “Bernd” statt “Björn” geschrieben. Der Bundestag ist damit nicht allein, wie „Vice“ erklärt. Schon ganz andere, der Satire unverdächtige Medien hätten sich bei der Namensangabe des AfDlers vertan.
4. Wahrnehmungsstörungen – Kritik an Kritik (herlandnews.com, Katja Bohnet)
Die Schriftstellerin Katja Bohnet hat sich ihre Wut über die ungleiche Wahrnehmung und Behandlung von Kriminalromanen von der Seele geschrieben. Krimis von Männern hätten es ungleich leichter bei Verlagen, Kritikern und Medien. Sie hat daher einen Tipp für ihre Geschlechtsgenossinnen: „Schlagen Sie öfter mal verbal über die Stränge, posaunen Sie irgendetwas hinaus und tun Sie hinterher so, als sei es Ihnen total egal. So wie Preise. So wie Kritiken. Die lesen Sie ohnehin nicht, weil Sie nur Ihr eigenes Ding durchziehen. Tun sie all das, aber tun Sie es besser unter einem männlichen Pseudonym.“
5. Wie effektiv ist öffentliche Fahndung? (faktenfinder.tagesschau.de, Patrick Gensing)
Die Polizei Hamburg ist mit sich und ihrer G20-Öffentlichkeitsfahndung sehr zufrieden: Die Trefferquote liege bei fast 20 Prozent, das sei mehr als üblich. Auf welchen Zahlen basiert diese Einschätzung konkret? Der „Faktenfinder“ hat nachgefragt und eine Antwort erhalten, in der von „eigenen Erfahrungswerten“ die Rede war. Patrick Gensing hat verschiedene Stellen zur Effektivität von Öffentlichkeitsfahndungen befragt, darunter den Kriminologen Christian Pfeiffer. Der hält die Vorgehensweise der Hamburger Polizei für einen „Trick“.
6. Irreführung: Astro TV hat Ärger mit den Medienhütern (dwdl.de, Alexander Krei)
Die „Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten“ (ZAK) hat Praktiken des Fernsehsenders “Astro TV” beanstandet. “Es könnte jeden Augenblick hier klingeln” hätte es beispielsweise in einer Call-In-Sendung gelautet, doch bis zum Ende der Sendung sei kein einziger Anrufer durchgestellt worden. Dies sei ein Verstoß gegen die offizielle Gewinnspielsatzung, die verhindern soll, dass Zuschauer zum Anrufen animiert werden, obwohl keinerlei Gewinnchance besteht. “Astro TV” dürfte von den Beanstandungen nicht überrascht gewesen sein. Schließlich beschäftigt man dort genügend Wahrsager, Hellseher und Propheten.
1. Drogen-Doku: Mit Kamera und Polizei zum Dreh (ndr.de, Aimen Abdulaziz-Said)
Eine „Sat-1“-Reporterin hat sich undercover in ein illegales Psycholyse-Seminar geschlichen, bei dem es um Heilung durch den Konsum harter Drogen ging. Vorher hat sie jedoch der Polizei einen Besuch abgestattet und von ihren Recherchen und ihrem Vorhaben berichtet. Man einigte sich auf eine Zusammenarbeit zum beiderseitigem Vorteil: Im Gegenzug für die spektakulären Aufnahmen von der Razzia hätte die Reporterin versprochen, der Polizei das Drehmaterial zur Verfügung zu stellen. Die Ermittler hätten im Gegenzug Diskretion bis zur Ausstrahlung des Films zugesichert. Die Medienrechtlerin Dorothee Bölke kritisiert den Deal: “Wenn das Schule macht, was wir in diesem Beitrag gesehen haben, diese Form der Zusammenarbeit, verliert Presse Glaubwürdigkeit“.
2. “Facebook weiß, wer wie lange welchen Porno anschaut” (sueddeutsche.de, Simon Hurtz)
Seit sieben Jahren klagt der Österreicher Max Schrems gegen Facebook. Schrems wirft dem Unternehmen mangelhaften Datenschutz vor und fügte dem Social-Media-Riesen 2015 bereits eine empfindliche Niederlage bei. Jetzt treffen sich David und Goliath erneut vor dem höchsten EU-Gericht. Im Interview erklärt Schrems, worum es in dem Verfahren geht und warum er auch nach sieben Jahren nicht müde wird, Facebook zu verklagen. Weiterer Lesetipp: “Besser mit dem Bösen rechnen” (spiegel.de, Patrick Beuth).
3. Mut, Hass, Zusammenbrüche: Was bleibt nach fünf Jahren #aufschrei? (broadly.vice.com, Yasmina Banaszczuk)
Vor fünf Jahren starteten Anne Wizorek, Jasna Strick und Nicole von Horst einen Hashtag, der wesentlichen Einfluss auf die Feminismus-Debatte hatte: #aufschrei. Yasmina Banaszczuk hat die drei Frauen zum Interview getroffen. Im Gespräch ging es unter anderem darüber, inwieweit die Aktion das Leben der Initiatorinnen veränderte und was sie womöglich heute anders machen würden.
4. Don’t be stupid: Die Twitter-Leitlinien der Deutschen Presse-Agentur (kress.de, Froben Homburger)
Froben Homburger, Nachrichtenchef der „Deutschen Presse-Agentur“ hat im internen Blog “dpa think“ Leitlinien zur Twitter-Benutzung von „dpa“-Mitarbeitern aufgestellt. Darin geht es auch um etwaige Auswirkungen auf das Erscheinungsbild des Unternehmens: „Natürlich sollt Ihr Euren Arbeitgeber nicht verheimlichen, aber: Wer sich in seinem Profil mit dem Kürzel schmückt, muss ganz besonders berücksichtigen, dass jeder Tweet direkt mit dpa in Verbindung gebracht werden kann. Und da spielt es auch keine Rolle, ob Ihr Eurem Account das “Bin hier privat unterwegs”-Schild umhängt oder nicht. Im Gegenteil: Der “Privat”-Disclaimer gaukelt im Zweifel eine in Wahrheit trügerische Sicherheit vor und verführt zum twitternden Leichtsinn. Wenn Ihr Euch nicht hinter Fake-Accounts versteckt, ist Privatheit im digitalen Leben immer nur relativ.“
5. Leiden Frauen oder Männer? (faz.net, Patrick Bernau)
Am Samstag schrieb die „FAZ“ nach einem Interview mit dem Oxford-Ökonomen Carl Benedikt Frey: „Computer kosten vor allem Männer ihre Stellen“. Zwei Tage später schrieb der „Spiegel“: „Digitalisierung gefährdet vor allem Jobs von Frauen“. Wie konnte es zu diesen gegensätzlichen Überschriften kommen? „FAZ“-Redakteur Patrick Bernau erklärt den Fall und versucht die Aussagen miteinander zu versöhnen.
6. »Die Wahrheit wird euch befreien« (Joh 8,32). Fake News und Journalismus für den Frieden (press.vatican.va, Papst Franziskus)
Papst Franziskus hat sich in einer offiziellen Nachricht zum Thema „Fake News“ geäußert, die es zu bekämpfen gelte. Als ersten Fake-News-Verbreiter sieht er die biblische Schlange an, die mittels Desinformation den ersten Sündenfall ausgelöst habe. Ein Narrativ, das man wohl zu den „alternativen Fakten“ zählen kann, aber vielleicht wollte der Stellvertreter Gottes ja auch nur Gleiches mit Gleichem bekämpfen.
1. Der Vater der Republik (tagesanzeiger.ch, Michèle Binswanger)
Nach einer rund einjährigen Vorbereitung ging die mit über drei Millionen Franken crowdgefundete “Republik” am Sonntag online. Im “Tagesanzeiger” gibt es dazu passend ein lesenswertes Porträt über Medienmacher und “Republik”-Mitgründer Constantin Seibt. Lesenswert wie übrigens auch der (frei zugängliche) “Republik”-Artikel über “Zuckerbergs Monster”.
2. Nebelkerzen mit Agenda (spiegel.de, Georg Diez)
Georg Diez vergleicht im “Spiegel” das Wirken von Frank Schirrmacher mit dessen “FAZ”-Nachfolger Jürgen Kaube. Wo Schirrmacher ein dauerndes “Seht-Her” in die Welt gerufen habe, sei Kaubes Maxime ein einziges Abwinken: “Man könnte fast denken, dass hier jemand das eigene Phlegma als Grund nimmt, auf eine politische Sicht auf die Gegenwart oder die Gegenwart ganz generell zu verzichten — wenn hinter dem, was Kaube immer wieder als seinen Antiideologismus präsentiert, nicht doch ein ideologisches Motiv erkennbar wäre: Das Raunen war schon immer der Grundton der Rechten, und Nebel ist das Gegenteil von Aufklärung.”
3. Aufwärts ist noch nicht oben (taz.de, Anne Fromm)
In den vergangenen Wochen wurden bei der der “Süddeutschen Zeitung” mehrere Redaktionsstellen mit Frauen besetzt. Was gut ist, denn beim Thema Frauenförderung gibt es Nachholbedarf: Nur bei rund einem Fünftel der im Impressum aufgelisteten Ressortleitungs- und journalistischen Chefposten finde man derzeit Namen von Frauen. Schlechter ginge es dann nur noch bei der “FAZ”. Das solle sich jetzt ändern, aber in München glauben nicht alle an einen echten Veränderungswillen des Verlagshauses.
4. Hi Leute, ich bin wieder zurück im Netz (facebook.com, Barbara)
Die Zettel- und Streetartkünstlerin “Barbara” meldet sich nach einer Auszeit auf Facebook zurück. Doch die Freude ist getrübt, denn über Barbara schwebt das Damoklesschwert der Facebook-Lösch- und Kontrollinstanzen. Und die haben im Zweifel wenig Sinn für satirische Beiträge und löschen nicht nur Bilder, sondern machen den ganzen Account dicht. Satire könne unter den gegebenen Umständen nur noch höchst eingeschränkt geschehen: “Es beginnt schon mit der Zensur im Kopf. Ich muss mir jetzt gut überlegen, ob ich einen Beitrag poste oder nicht, denn die Gefahr, dass meine Seite komplett gelöscht wird, ist allgegenwärtig”, findet “Barbara”. “Ich habe ständig versucht dem Hass im Internet mit meinen Botschaften etwas entgegenzusetzen, habe dafür super viel positives Feedback bekommen, nicht zuletzt sogar den Grimme online Award. Dass ich jetzt von den Plattformen Facebook und Instagram dafür abgestraft werde, fühlt sich schrecklich und unwürdig an.”
5. Wie die AfD die Wut schürt (faktenfinder.tagesschau.de, Patrick Gensing)
Hat sich die ARD tatsächlich “zunächst geweigert”, über den gewaltsamen Tod einer 15-Jährigen in Kandel zu berichten, wie ihr von der AfD auf Facebook vorgeworfen wurde? Natürlich nicht. Trotzdem hat sich die falsche Behauptung tausendfach im Netz verbreitet.
6. Ein Foto, zwei Stories (detektor.fm)
Sind Kate Middleton und Meghan Markle beste Freundinnen oder schlimmste Feindinnnen? Während die Zeitschrift “das neue” vom “Geheimpakt der neuen Freundinnen” schreibt, betitelt “die aktuelle” den “Zicken-Zoff”. Regenbogenpresse-Spezialist (und BILDblogger) Moritz Tschermak würde weder für “das neue” noch für “die aktuelle” seine Hand ins Feuer legen: “Ich bin harmoniebedürftig und würde mich eher freuen, wenn die beiden Frauen neue Freundinnen sind. Aber ich wage es nicht, einer von beiden Zeitschriften zu glauben. So blöd bin ich nicht.”
1. Malvina, Diaa und der Hass (uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Im öffentlich-rechtlichen Kinderkanal “Kika” lief Ende November eine Dokumentation über eine junge Liebe, bei der zwei Weltsichten aufeinanderprallen: Malvina ist Deutsche und Christin; ihr Freund Diaa kommt aus Syrien und ist Moslem. Darüber ist nun mediale Aufregung entstanden, die sich vordergründig am Alter der Protagonisten festmacht. Boris Rosenkranz berichtet über den aus dem Ruder gelaufenen Fall, bei dem auch der “Kika” nicht immer gut aussieht. Weitere Lesetipps: “Kika ändert Alter eines Flüchtlings in einer Doku — na und?” (Björn Vahle, “Neue Westfälische”) und “Sinnliche Aufklärung” (Martin Kaul, “taz”).
2. Wer ist der echte Steve Bannon? (faktenfinder.tagesschau.de, Patrick Gensing)
Lange Zeit spielte der rechtsnationalistische Vordenker und Meinungsmacher Steve Bannon eine wichtige Rolle als Trumps Einflüsterer und Chef der rechten Nachrichtenseite “Breitbart”. Doch in letzter Zeit läuft es nicht gut für den Mann. Zunächst verlor er seinen Job im Weißen Haus, nun auch den bei “Breitbart”. Auf Twitter gibt es immer wieder Verwirrung um echte und vermeintliche Bannon-Zitate, was an einigen Satire-Accounts und einem Namensvetter liegt. Und an Medien, die nicht genau hinschauen, wen und was sie da zitieren.
3. Mit den Medien und gegen die Medien (de.ejo-online.eu, Linards Udris, Daniel Vogler & Jens Lucht)
In einer Studie wurden die Inhalte der und die Resonanz auf die Facebook-Kommunikation der wichtigsten deutschen Parteien vor der Bundestagswahl 2017 untersucht. Auffällig sei die Kommunikation der AfD, die sich in fast der Hälfte ihrer Beiträge auf die Medien bezogen habe. Was den Umgang mit Medien angeht, sei sie ein Sonderfall: Nur sie bewirtschafte Themen zusammen “mit den Medien” und stelle sich gleichzeitig auch “gegen die Medien”.
4. Presserat verzeichnet rekordhohe Zahl an Beschwerden (nzz.ch)
Beim Schweizer Presserat sind 2017 insgesamt 127 Beschwerden eingegangen, deutlich mehr als in den Vorjahren, in denen die Zahl bei durchschnittlich 80 Beschwerden lag. Das Verfahren vor dem Presserat ist für Privatpersonen kostenlos. Neuerdings will man jedoch Beschwerdeführern, die sich anwaltlich vertreten lassen, sowie Organisationen, Unternehmen und Institutionen eine Gebühr von 1000 Franken auferlegen.
5. Die Debatte um das NetzDG ist unsachlich (internet-law.de, Thomas Stadler)
Rechtsanwalt Thomas Stadler verteidigt das NetzDG trotz bestehender Schwächen in der Gesetzesumsetzung. Den vielfach gehörten Vorwurf der Privatisierung der Rechtsdurchsetzung lässt er nicht gelten: “Die Strafjustiz wird außerdem niemals in der Lage sein, Millionen strafbarer Einzelinhalte zu verfolgen und schon gar nicht zeitnah. Wer also rechtswidrige Inhalte aus dem Netz bekommen will, muss den Plattformbetreibern entsprechende Pflichten auferlegen. Hierzu gibt es keine praktikable Alternative.” Der Gesetzgeber dürfe jedoch nicht allzu leichtfertig die fälschliche Löschung von rechtmäßigen Inhalten durch sogenanntes “Overblocking” in Kauf nehmen, weil dies die Meinungs- und Informationsfreiheit beeinträchtige.
6. “Hoffnung nach kollektiver Entlastung” (detektor.fm, Christian Erll, Audio, 7:27 Min.)
Schon lange wird über die Zurechnungsfähigkeit des US-amerikanischen Präsidenten debattiert. Das Trump-Enthüllungsbuch “Fire & Fury” von Michael Wolff sorgt nun dafür, dass die Frage immer lauter gestellt wird. Detektor.fm hat mit “taz”-Medienredakteurin Anne Fromm über die “Psychiatrisierung der Politik” gesprochen und mit ihr diskutiert, warum eine derartige Diskussion auch Gefahren birgt.
Gaffer seien “einfach die Pest”, heißt es in dem Artikel, den die Bild.de-Redaktion in ihrem überzeugten aufklärerischen Kampf gegen fotografierende und filmende Schaulustige blöderweise hinter der Paywall versteckt hat:
Sie glotzen, sie machen Selfies, sie behindern Rettungskräfte: Gaffer sind einfach die Pest! Doch was tun? BILD sucht Antworten (…)
Sie fotografieren und filmen Unfälle, statt Platz für die Helfer zu machen. Sie demütigen Opfer und Angehörige. Was hilft gegen sie?
Auf die Fragen, was gegen die schrecklichen Gaffer hilft und wer sie stoppen kann, haben auch wir keine endgültigen Antworten. Wir wissen aber, wer sie ganz sicher nicht stoppen wird: Redaktionen, die genau diese Gaffer durch das Versprechen von “bis zu 250 Euro” dazu verleiten, bei Unfällen stehenzubleiben, das Smartphone draufzuhalten und ein bisschen abzukassieren. Allen voran: Bild.de.
Hier nur eine kleine Auswahl von dem, was da so reinkommt und bei Bild.de veröffentlicht wird:
Wirklich ernsthaft haben die Freiwillige Feuerwehr Osnabrück, der “Bürgerverein Wüste” sowie die Filmemacher der “Blickfänger GbR” etwas gegen Gaffer unternommen. Sie haben ein Video zum Thema produziert, das in den vergangenen Tagen häufig angeschaut wurde:
Auch Bild.de hat über “dieses Schock-Video” aus Osnabrück berichtet, das “Gaffer abschrecken” solle. Es tauchte sogar auf der Startseite des Portals auf. Direkt darüber und deutlich größer ein anderes Video: “Augenzeuge filmt Mega-Karambolage mit 40 Autos”:
Na, auch gerade gemerkt, dass heute der 24. Dezember ist, Heiligabend, Dir noch zwei, drei Geschenke fehlen, aber die meisten Läden geschlossen sind (Sonntag!)? Bevor Du jetzt zur nächsten Tankstelle hetzt und zwei, drei Dosen Bockwürste in Geschenkpapier einwickelst: Wie wäre es, an Weihnachten jemanden aus Deiner Familie oder Deinem Freundeskreis zur BILDblog-Unterstützerin oder zum BILDblog-Unterstützer zu machen? Super, oder?
Das alles geht auch ganz schnell, auf jeden Fall noch rechtzeitig vor der Bescherung. Einfach auf diesen Knopf klicken …
Und es wird noch besser: Die oder der Beschenkte bekommt einen großen Dank von uns für die tolle Hilfe! Wie zum Beispiel all diese tollen Menschen, die uns im November unterstützt haben:
Aaron S., Achim B., Achim F., Achim K., Achim S., Adrian T., Albert M., Alena M., Alex G., Alex K., Alex M., Alexander A., Alexander B., Alexander H., Alexander K., Alexander S., Alexandra K., Alexis B., Alfons A., Alina R., Amac G., Andre F., Andre H., Andre S., André W., Andrea d. L., Andrea H., Andrea K., Andrea S., Andreas B., Andreas E., Andreas F., Andreas G., Andreas H., Andreas K., Andreas L., Andreas N., Andreas P., Andreas R., Andreas S., Andreas W., Andree H., Anette P., Anita R., Anja C., Anja R., Anja S., Anja W., Anke N., Anke W., Anna B., Anna S., Annemarie S., Annette B., Annette K., Annika H., Annika S., Antje S., Antonia T., Arch H., Armin L., Arne C., Arne L., Arne T., Artur K., Astrid P., Axel S., Aydin A., Barbara S., Barbara L., Barbara S., Bastian L., Ben H., Benedict S., Benedikt K., Benedikt S., Benjamin B., Benjamin F., Benjamin G., Benjamin M., Benjamin W., Benno A., Berenike L., Berit J., Bernd F., Bernd M., Bernhard F. S., Bernhard K., Berthold H., Bettina T., Bjoern E., Bjoern S., Björn H., Björn K., Björn T., Bla B., Bo G., Bodo S., Buddy C., C K., Carl H., Carline M., Carlo S., Carsten B., Carsten K., Carsten L., Carsten P., Carsten R., Carsten S., Chantal F., Chris E., Chris M., Christian B., Christian F., Christian G., Christian H.-B., Christian H., Christian L., Christian M., Christian N., Christian O., Christian R., Christian S., Christiane V., Christina P., Christine T., Christine G., Christoph A., Christoph C., Christoph D., Christoph J., Christoph K., Christoph M., Christoph P., Christoph S., Claudia Z., Claudius S., Clemens B., Clemens H., Colin S., Conner W., Constantin S., D. V., Daniel B., Daniel D., Daniel G., Daniel H., Daniel J., Daniel K., Daniel L., Daniel P., Daniel R.-G., Daniel S., Daniel T., Daniel V., Daniela S., Danijel M., Danny F., Danny H., Dario C., Dario S., David A., David B., David K., David R., Delia W., Denis M., Deniz T., Dennis B. 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Nein, alte Weltraumforscher und Alien-Fans von Bild.de.
Nein. Jason Wright, der Astronom, den ihr in eurem prominent platzierten Artikel zitiert und der es in eure Titelzeile geschafft hat, ist sich nicht sicher, dass es sich bei dem kürzlich entdeckten interstellaren Objekt Oumuamua um ein “Alien-Raumschiff” handelt. Im Gegenteil. Jason Wright ist sich sogar ziemlich sicher, dass es sich nicht um ein “Alien-Raumschiff” handelt. Ihr habt das nur nicht verstanden oder falsch abgeschrieben, vermutlich von den Knallblattkollegen der “Daily Mail”, oder beides.
In eurem Artikel steht dazu:
Einer, der sich schon jetzt sicher ist, dass es sich bei Oumuamua um ein Alien-Raumschiff handelt, ist Dr. Jason Wright von der Penn State University. Der Wissenschaftler glaubt, dass das Objekt aufgrund einer kaputten Steuerung schlingert.
Wright schreibt in seinem Blog: “Da es (vermutlich) nicht mehr die Kontrolle über die Steuerung hat, kann man erwarten, dass es irgendwann anfängt abzustürzen. Wenn das Objekt starr ist, könnte das durch die kaputten Motoren hervorgerufene Taumeln sie von normalen interstellaren Asteroiden unterscheiden.”
Dass die Steuerung defekt ist, heiße noch lange nicht, dass auch der Funk nicht mehr funktioniere. Wright glaubt, dass es sich um eine so genannte “Von-Neumann-Sonde” handeln könnte — ein sich selbst replizierendes Raumfahrzeug (so die Vorstellung in der Theorie), das Sternensysteme besucht.
Jason Wright schreibt all das tatsächlich in seinem Blog. Nur dass er im Fall von Oumuamua nicht daran glaubt — die (direkten und indirekten) Zitate hat Bild.de völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Wright hat seinem Blogpost, aus dem sie stammen, extra eine entscheidende “note” vorangestellt:
[note: As I wrote in November, I don’t think ‘Oumuamua is an alien spacecraft. While other astronomers have made that suggestion, and while I’m happy to engage in such speculation in a SETI context, I think ‘Oumuamua is interesting in its own right as an asteroid and because of how it is getting us thinking about how to find alien probes in the Solar System.]
Ein Endspiel zeichnet sich normalerweise dadurch aus, dass es in einer Partie um alles oder nichts geht. Bei Bild.de ziehen sich Endspiele über mehrere Wochen, und nach dem einen Endspiel gibt es dann noch ein weiteres und dann noch eins und noch eins und dann vielleicht noch eins.
Los ging es am 18. November — da begannen die “Bild”-“Endspiel”-Wochen für BVB-Trainer Peter Bosz:
Die “zwei Endspiele” sollten die Champions-League-Partie gegen Tottenham Hotspur und “das Derby” gegen den FC Schalke 04 sein. Gegen Tottenham verloren die Fußballer des BVB und Bosz 1:2, gegen Schalke gab es ein 4:4, nachdem der BVB bereits 4:0 geführt hatte.
Die Vereinsführung des BVB entschied sich allerdings dafür, an Bosz festzuhalten. Und schon gab es laut Bild.de das nächste “Job-Endspiel”, dieses Mal in der Bundesliga gegen Bayer 04 Leverkusen:
Der BVB spielte in Leverkusen 1:1. Und obwohl seine Mannschaft im Endspiel nach dem Endspiel nach dem Endspiel nich gewonnen hat, durfte Peter Bosz Trainer in Dortmund bleiben.
Für die “Bild”-Medien bedeutet das: Die Bundesliga-Partie des BVB am kommenden Samstag ist das “Endspiel” für Bosz (während das heutige Champions-League-Spiel gegen Real Madrid lediglich als “Endspiel-Training” durchgeht):
Auch im Sportteil verbreitet “Bild” immer wieder ziemlichen Unsinn. Gerade beim Fußball und auffallend oft über die Dortmunder Fußballer. Wir erinnern gern noch mal an den Sicher-nein-ja-oder-doch-nicht-Wechsel von BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang nach China im vergangenen Sommer.
Über BVB-Verteidiger Neven Subotic schrieb Bild.de vergangene Woche, dieser habe “keine Chance mehr” bei seinem Klub:
Vor 5 Jahren war Subotic in Dortmund noch gefeierter Double-Held, gesetzt als Abwehr-Bank bei Ex-Coach Jürgen Klopp (50). Unter Neu-Trainer Peter Bosz (53) muss der Innenverteidiger froh sein, wenn er überhaupt im Kader ist.
Vier Tage später stand Subotic in der Startelf gegen Bayer 04 Leverkusen.
Ebenfalls vergangene Woche behauptete die Bild.de-Redaktion, es gebe beim BVB einen “Not-Plan” mit Trainer Armin Veh, falls “Endspiel”-Trainer Peter Bosz nicht bald gewinne:
BILD weiß: Armin Veh (56) ist Kandidat als Not-Nagelsmann bis zum Saisonende.
Heute meldete auch Bild.de, dass Armin Veh neuer Sportdirektor beim 1. FC Köln ist.