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Wenn die Polizisten zweimal räumen

Heute morgen haben ungarische Polizisten den Budapester Ostbahnhof geräumt. Flüchtlinge, die zum großen Teil von dort mit der Bahn über Österreich nach Deutschland fahren wollen, sitzen momentan in der ungarischen Hauptstadt fest.

Bild.de berichtete über die Polizeiaktion im und am Bahnhof — und kündigte das Ganze heute Vormittag so auf der Startseite an:

(Klicken für größere Version.)

Ungarische Polizisten, denen Kameraobjektive aus dem Hals wachsen, Beamte ohne Gesichter oder mit Doppelgänger. Ganz offensichtlich hat Bild.de an dem Foto der Agentur “Reuters” rumgedoktort.

Diese Bildmanipulation dürfte für die Flüchtlinge keine negativen Folgen haben; wenn überhaupt wird hier das Polizeiaufgebot dramatischer dargestellt, als es in diesem Moment tatsächlich war. Vor allem die ungarische Polizei hätte also wohl Grund zur Beschwerde. Aber mal unabhängig von Vor- oder Nachteilen: Mit einer möglichst objektiven Abbildung der wirklichen Situation am Budapester Ostbahnhof hat das Vorgehen von Bild.de nichts zu tun.

Mit viel Wohlwollen könnte man diese Bildfälschung auf das extreme Querformat schieben, das die Redaktion für ihre Vorschaufotos benötigt. Das erklärt aber lange nicht, warum das Bild.de-Team auch noch an anderer Stelle Pixel verschoben hat: Vergleicht man das Originalfoto von “Reuters” (in verlinkten Fall lediglich an der oberen und der unteren Kante leicht beschnitten) mit der Version von Bild.de, sieht man, dass die Lok im Original viel weiter links steht. Eine ganze Reihe von Flüchtlingen, die oberhalb des Mannes im blauen T-Shirt stehen, der im nächsten Moment in die Hände zu klatschen scheint, wurde rausretuschiert.

Mit Dank an Christian!

Nachtrag, 2. September: Bild.de-Chefredakteur Julian Reichelt hat sich für den “Fehler” entschuldigt:

Auf unsere Nachfrage …

… hat er allerdings nicht mehr reagiert.

Brandstifter im Löscheinsatz

Also gut, reden wir noch einmal über die Flüchtlings-Berichterstattung der „Bild“-Zeitung.

Tatsächlich beziehen die „Bild“-Medien seit einigen Tagen ganz klar Position – für Flüchtlinge und gegen Hetze.

So nennt „Bild“ die rassistischen Übergriffe und Hass-Parolen betont „eine Schande für unser Land“; bezeichnet die rechten Idioten unverblümt als „rechte Idioten“; verdeutlicht immer wieder, wie schlecht es vielen Flüchtlingen ergangen ist und immer noch ergeht; zeigt Möglichkeiten auf, wie man persönlich helfen kann; begleitete Flüchtlinge über mehrere Tage auf ihrem harten Weg nach Deutschland.

In der Titelgeschichte von gestern „entlarvt“ die Zeitung „die sieben größten Lügen über Asylbewerber“, zum Beispiel: „Flüchtlinge sind besonders häufig kriminell“ oder „Flüchtlinge kriegen mehr Geld als Hartz-IVler“.

… und zeigt nebenbei, dass sie durchaus in der Lage ist, ihre reißerischen Boulevardmethoden auch für gute Zwecke einzusetzen. Angekündigt wird die Geschichte nämlich so:

Das ist ziemlich clever, denn die düstere Aufmachung lockt wohl am ehesten diejenigen, die sich dahinter eine Bestätigung ihrer Vorurteile erhoffen – aber dann genau das Gegenteil vorfinden.

Gegen all das können und wollen wir auch überhaupt nichts sagen. Nur muss man bedenken, dass die Berichterstattung bis vor Kurzem noch völlig anders aussah. Und dass die „Bild“-Zeitung genau die Vorurteile, die sie heute „entlarvt“, in den vergangenen Jahren immer und immer wieder mit voller Absicht befeuert hat.

Als „Bild“ das letzte Mal „Die Wahrheit“ versprach …

… hatte das Blatt Statistiken verzerrt, Zitate falsch wiedergegeben und wichtige Fakten verschwiegen, um rumänische und bulgarische Armutsflüchtlinge krimineller wirken zu lassen, als sie in Wahrheit waren.

Ohnehin das Thema Ausländer und Kriminalität:

Oder das Thema Ausländer und Hartz IV:

Auch hier hatte „Bild“ entlastende Fakten einfach unter den Tisch fallen lassen, um sich diese „bittere Wahrheit“ zu konstruieren.

Das Blatt führte seine Leser in die Irre, nahm Hetzer in Schutz, ließ Hetzer gewähren, verdrehte die Wahrheit, dachte sich allerlei schlimme Theorien und Szenarien aus und bereitete damit die Kerbe, in die der Rassistenmob heute so wütend reinhackt.

Nochmal: Man kann die „Bild“-Zeitung natürlich dafür loben, dass sie jetzt mithilft, die rechten Geister zu bekämpfen. Man sollte aber immer im Hinterkopf behalten, dass sie jahrelang dabei mitgeholfen hat, sie zu rufen.

Im Auftrag Ihrer Majestät, Heidenau, Ultra-Berichterstattung

1. Wie das “vermutlich” bei Heidenau in die Überschrift kam
(kress.de, Froben Homburger)
dpa-Nachrichtenchef Froben Homburger erklärt, wie die Überschrift mit den “vermutlich Rechten” entstand, und warum er die Häme in den Sozialen Netzwerken für ungerecht hält. Auf FAZ.net unterstützt Michael Hanfeld diesen Eindruck und lobt die Sorgfalt der dpa: “Je genauer die Deutsche Presse-Agentur formuliert, so scheint es, desto heftiger, oberflächlicher, tumber wird sie kritisiert – von rechts oder von links. Das darf die Nachrichtenagentur ruhig als Auszeichnung verstehen.”

2. Heidenau in den Köpfen der sz.de
(nice-bastard.blogspot.de, Dorin Popa)
In der Dienstagsausgabe der “Süddeutschen Zeitung” findet man einen Kommentar von Constanze von Bullion. Es geht um das Ost-West-Gefälle in der finanziellen Ausstattung von Kitas und Ganztagsschulen, die Überschrift lautet “Es gäbe jetzt Geld dafür”. Online stand über dem Artikel zunächst: “Geld für Kinder statt Flüchtlinge”. Im Text selbst ist von Flüchtlingen jedoch gar nicht die Rede. Nach heftiger Kritik auf Twitter änderte die SZ schließlich den Titel. Dorin Popa vermutet darin Klickschinderei oder die “innere Überzeugung eines, wie sagt man heute so schön, Asylkritikers” in der Onlineredaktion.

3. Ultra-Berichterstattung: Hysterie nach Drehbuch
(effzeh.com, David Schmitz)
Nachdem das Stadionverbot für die Kölner Ultra-Gruppe “Boyz” aufgehoben worden war, gab es bei dem letzten Spiel gegen den VfL Wolfsburg eine Schlägerei vor dem Spiel – mit Beteiligung von “Boyz”-Mitgliedern. Was die “Bild”-Zeitung zum Anlass nimmt, den Dialog des 1. FC Köln mit seiner Fangruppe zu kritisieren, weil die “Boyz” schließlich nur auf Gewalt aus seien. Diese Verurteilung des gesamten Fanclubs stört David Schmitz: “Schließlich – das wird gerne vergessen in der aktuellen Berichterstattung – hieß die Aufhebung der Stadionverbote vor allem, dass Fans, denen offenbar keine Straftaten nachgewiesen werden konnten, wieder ihre Bürgerrechte wahrnehmen und ins Stadion gehen dürfen. Es ist also weniger eine Gnade, als eine juristische Richtigstellung.”

4. Der Kandidat des Königs
(operation-harakiri.de, Ralf Heimann)
Matthias Pauqué möchte Oberbürgermeister von Bonn werden. Der parteilose Kandidat tritt im Namen einer bizarren Bewegung an, die unter anderem die “Abschaffung gemeingefährlicher Organisationen (IWF, Weltbank, CIA und andere)” fordert und ein neues Parlament einführen will. Unterstützt wird Pauqué auch von Peter Fitzek, der sich selbst zum “König von Deutschland” ernannt und auf einem alten Krankenhausgelände einen eigenen Staat ausgerufen hat. Von all dem ist im Kandidaten-Porträt, das der “Bonner General-Anzeiger” veröffentlicht hat, aber nichts zu lesen — offenbar hatte sich die Redaktion einfach auf die Pressemitteilung der Verschwörungstruppe verlassen.

5. Deutschlands vielleicht kleinste Zeitung
(sueddeutsche.de, Olaf Przybilla)
Die Ostheimer Zeitung ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich. Wer dem Chefredakteur etwas zuschickt, wird gedruckt, so sind die Regeln. Das klingt nach einem seltsamen Verständnis von Journalismus – bis man einen Blick ins Impressum wirft: “Inhaber: Volker Gunzenheimer. Lokalchef: Volker Gunzenheimer. Anzeigenchef: Nein, offiziell nicht Volker Gunzenheimer, das macht sein Sohn. Was das Impressum verschweigt, vermutlich aus Bescheidenheit: Auch der Chefreporter, der einzig festangestellte Fotograf, der Chefdrucker und der Chef vom Dienst hören auf den Namen Volker Gunzenheimer.”

6. 14 lieblos ausgewählte Bilder mit schwachsinnigem Text für Sie zum Klicken und Teilen
(der-postillon.com)

Heidenau, Leserinnen, Youtuber

1. Was Medien aus #Heidenau lernen können
(marckrueger.tumblr.com, Marc Krüger)
Am Freitagabend eskalierte die rechtsradikale Gewalt in Heidenau. Bei Twitter war der Hashtag #Heidenau Trending Topic, in den klassischen Medien tauchte das Thema bis Samstag dagegen kaum auf. Ein Grund: Die Nachrichtenagenturen berichteten erst spätabends – und die sind für viele Journalisten auch im Jahr 2015 noch die wichtigste Quelle. Ist das noch zeitgemäß? Nein, glaubt Marc Krüger: “Agenturhörigkeit und das absolute Vertrauen in die Vollkommenheit der Texte sind mittlerweile ebenso fehl am (Nachrichten)Platz wie das Glorifizieren von Twitter als einzig wahre Quelle […] Nachrichten sind auch nicht nur dann wichtig, wenn Agenturen sie als ‘Eil’ kennzeichnen.”

2. Hereinspaziert, klicken und liken!
(medienwoche.ch, Ronnie Grob)
Im zweiten Teil der Serie über die Veränderungen des Journalismus durch das Internet macht sich Ronnie Grob Gedanken über die Finanzierung von Netzinhalten. Wer heutzutage Geld verdienen wolle, sei “dazu gezwungen, viele Leser zu vielen Interaktionen zu bringen, und das passiert nicht mit ausgewogenem, vernünftigem Journalismus. Sondern mit Emotionen, Sex, Kriminalität, Satire, Gerüchten, Überzeichnungen, Halb- und Unwahrheiten. Das Träumen von einer anderen Welt ist zwar nach wie vor erlaubt, doch die Realität des ‘Journalismus’ online sieht so schlimm aus wie Focus.de oder Huffingtonpost.de. Portale, die für einen Klick oder ein Like wohl auch ihre Großmutter verkaufen würden.”

3. Wenn sich Männer nicht mitgemeint fühlen
(blogs.taz.de, Lalon Sander)
Viele Medien verwenden ganz selbstverständlich das generische Maskulinum. Wenn sie von “Lesern” sprechen, sollen sich die Leserinnen natürlich mitgemeint fühlen. Aber was passiert, wenn man das Ganze umdreht? Lalon Sander hat das bei der “taz” ausprobiert und in einem Artikel über E-Mail-Verschlüsselung von Absenderinnen und Empfängerinnen geschrieben. Die Reaktionen der Facebook-Nutzerinnen und -Nutzern zeigen: Drei Buchstaben können für ganz schön viel Empörung sorgen.

4. Letters: Mario Vargas Llosa Responds
(nytimes.com, Mario Vargas Llosa)
Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa beschwert sich in einem Leserbrief, dass in einer Buchrezension der “New York Times” mehrere Falschinformationen über ihn stehen: Weder habe er einen Twitter-Account, noch exklusive Fotos über eine neue Liebesbeziehung an ein Magazin verkauft. “I am flabbergasted to learn that this kind of gossip can work its way into a respectable publication such as the Book Review.”

5. Nehmt Youtuber ernst!
(tagesspiegel.de, Tim Klimeš)
Tim Klimeš ärgert sich über die Häme und die “ablehnenden Anspannung”, mit der viele klassische Medien Youtubern begegnen. “Wenn ich mich nun an meinen Schreibtisch setze, einen Text schreibe, mit dem ich nicht einmal versuche zu verstehen, wie solche Videos erfolgreich werden können, wenn ich stattdessen einen Eimer Häme über dieser neuen Kultur ausküble, dann gewinne ich vielleicht ein paar Fans auf Twitter und werde in einem Branchendienst zitiert. Was ich verliere, ist die Glaubwürdigkeit bei denjenigen, die meine Berichterstattung in den nächsten Jahren noch für voll nehmen sollen.”

6. “vermutlich Rechte”
(twitter.com/morgenpost)
Dass sie achtsam mit Sprache umgehen, wird besonders von denen erwartet, die damit arbeiten. Wie zuvor bereits “Spiegel Online” mit der “Asylgegner”-Bezeichnung hat sich nun die Nachrichtenagentur dpa mit ihrer Überschrift “Randale zwischen Linken und vermutlich Rechten” scharfe Kritik eingefangen. Dpa-Nachrichtenchef Froben Homburger erklärt, warum der Text so verschickt wurde.

Michael Jeannée, Drohnen, Kaffee gegen Krebs

1. Die Stille vor dem Schuss
(nzz.at, Barbara Kaufmann)
Florian Klenk, Chefredakteur der Wiener Zeitung “Falter”, hat gemeinsam mit der “Vice” über ein Video berichtet, das Polizeigewalt zeigt. Nun wird er als “Polizistenhasser” verunglimpft: “Kronen Zeitung-Kolumnist Michael Jeannée schießt scharf gegen Klenk, und seine Zeilen lassen andere schießen.” Denn das greift der FPÖ-Politiker Strache auf, unter dessen Facebook-Post Morddrohungen gegen den Journalisten auftauchen. Und der Politiker gibt dem bedrohten Journalisten selbst die Schuld an der Bedrohung. Barbara Kaufmann beklagt nun die ohrenbetäubende Stille: “Die Stille vor dem Schuss ist eine trügerische. Wenn sie vorüber ist, wird man nicht sagen können, man hätte nichts gehört.”

2. Amnesty will gegen Jeannée vorgehen
(derstandard.at, Oliver Mark)
Der bereits zuvor erwähnte Kronen-Kolumnist Michael Jeannée (eine Art Franz-Josef Wagner Österreichs) hat derzeit nicht nur mit dem “Falter” und dem Presserat, sondern auch mit Amnesty International Ärger. Denn die Menschenrechtsorganisation will den jüngsten Ausritt des Kolumnisten “nicht einfach hinnehmen”, wie Generalsekretär Heinz Patzelt dem “Standard” sagte. Jeannée machte sich über Amnesty-Mitarbeiter lustig, die zur Flüchtlingsunterkunft Traiskirchen gereist sind. Der Kolumnist leugnete die kritischen Zustände und verunglimpfte die Amnesty-Berichterstatter, schreibt Oliver Mark. Dagegen wehrt sich die Organisation nun.

3. Kaffee schützt vor erneutem Darmkrebs – oder auch nicht
(medien-doktor.de, Marcus Anhäuser)
Marcus Anhäuser hat in der “Rheinischen Post” gelesen, dass “vier Tassen Kaffee vor Darmkrebs-Rückfall schützen”. Allein: Das behaupten die Wissenschaftler gar nicht, die die Studie erstellt haben, auf die sich zuerst die AFP und dann die RP beziehen. Schließlich handelt es sich nur um eine Beobachtungsstudie über einen Zeitraum von sechs Monaten, die nach Aussage der Forscher keinen Kausalitätsschluss zulässt. Korrekterweise müsste es zum darmkrebsheilenden Kaffee also heißen: “Kann sein oder kann nicht sein.”

4. „Laßt uns doch mal eine Drohne einsetzen!“
(get.torial.com, Max Ruppert)
“Copter-Blogger” Max Ruppert erklärt, was Journalisten beachten sollten, wenn sie eine Drohne einsetzen wollen.

5. 10 neue Podcasts, die du dir anhören solltest
(t3n.de, Luca Caracciolo)
Luca Caracciolo stellt zehn Podcasts vor, “bei denen ein genauerer Blick lohnt”.

6. Feinderklärungen in den Medien
(taz.de, Rudolf Walther)
Wolfgang Storz hat für die Otto-Brenner-Stiftung eine “Recherche-Studie” über rechte Medien-Netzwerke erstellt. Das “Querfront-Netzwerk” rund um Jürgen Elsässer (“Compact”) und Ken Jebsen (“Ken.fm”) sowie dem Kopp-Verlag “versteht sich als jenseits von links und rechts, wirbt für die aktuelle Politik des Kremls und für die AfD, agitiert gegen die EU, Israel und die Westorientierung der BRD und warnt vor dem ‘moralisch-kulturellen Zerfall’ der Demokratie infolge der Zuwanderung von Muslimen.” Storz sieht darin eine große Gefahr und befürchtet “eine Demontage von qualifizierter Öffentlichkeit und Demokratie”.

Amazon und der Griff ins Klo

Die “New York Times” hat ein halbes Jahr lang recherchiert, mit welchen teils erschreckenden Methoden die Menschen beim Versandhändler Amazon zu immer neuen Höchstleistungen angetrieben werden sollen. Der lange Bericht sorgte international für Aufmerksamkeit und Diskussionen.

Auch bei “Bild” waren sie schockiert über den “Job-Terror”, den sie zusammenfassten mit den Worten:

“Tränen, Rauswürfe und ein Knopf gegen zu lange Klo-Pausen”.

Job-Terror bei Amazon - Tränen, Rauswürfe und ein Knopf gegen zu lange Klo-Pausen

Und wie kämpft Amazon laut “Bild” gegen zu lange Klo-Pausen? Unter anderem so:

 Um keine Zeit am Klo zu vergeuden, wurde ein Knopf installiert, mit dem eine Rolle Klopapier direkt angefordert werden kann – um das oft langwierige Aufstöbern des Reinigungspersonal vermeiden zu können.

Bah. Wie gemein! Perfide! Sowas trauen die sich bei Amazon?

Äh, nun. In Wahrheit ist es einfach so, dass das Unternehmen gerade damit experimentiert, ein Gerät zu verkaufen, das man sich zu Hause hinlegen kann, und wenn man merkt, dass das Klopapier zur Neige geht, kann man draufdrücken, dann wird schnell eine neue Ladung vorbeigebracht.

Hat mit den Arbeitsbedingungen bei Amazon gar nichts zu tun. Steht auch so in der “New York Times”, sogar mit Link:

Even as the company tests delivery by drone and ways to restock toilet paper at the push of a bathroom button, it is conducting a little-known experiment in how far it can push white-collar workers, redrawing the boundaries of what is acceptable.

Aber halt leider auf Englisch.

Mit welchen Methoden die “Bild”-Zeitung ihre Leute zu journalistischen Höchstleistungen antreibt, ist nicht bekannt.

Mit Dank an Christoph T. und Holger von T.!

Generation Pornojournalismus

In Thüringen wird zurzeit viel über den Sexualkundeunterricht gesprochen. Die Landesschülervertretung zum Beispiel beklagte sich vergangene Woche darüber, dass das Thema Sexualität in den Schulen zu kurz komme, während die AfD bei jeder Gelegenheit panisch gegen die “Frühsexualisierung”, “Gleichmacherei” und “ideologisch geprägte Pseudo-Pädagogik” wettert.

Die Nachrichtenagentur dpa nahm die Debatte zum Anlass, den Biologieprofessor Uwe Hoßfeld von der Uni Jena zum Thema Aufklärungsunterricht zu interviewen.

Eine Frage lautete:

Jugendliche sind heute im Internet nur wenige Klicks von pornografischen Inhalten entfernt, von einer “Generation Porno” ist sogar die Rede. Wie färbt das auf den Unterricht ab?

Antwort des Professors:

Das bedeutet, dass wir im Unterricht stärker Medienkompetenz vermitteln müssen. Pornos sind Märchen für Erwachsene, die wenig mit der Realität zu tun haben. Wir als Lehrer und Eltern müssen das den Kindern klar machen – sonst besteht die Gefahr, dass sie Komplexe entwickeln. Und die Schüler müssen ganz anders abgeholt werden als früher. Wir müssen ihnen stärker vermitteln, welche Rollen Liebe und Gefühle spielen. Auch sehe ich den Unterricht bei Fragen der Verhütung gefordert. Für mich ist es ganz erstaunlich, dass das Thema Aids weitgehend aus den Medien verschwunden ist – nur weil es eine Tabletten-Therapie gibt und man nicht mehr daran stirbt.

Und nun zusammengefasst von Bild.de:

Pfui! Und was kommt als nächstes? Nazi-Unterricht? In dem die Kinder etwas übers Dritte Reich lernen?

Aber im Ernst. Mit den Aussagen des Profs hat die Schlagzeile freilich nichts mehr zu tun, und was an der ganzen Sache “gewagt” sein soll, verrät Bild.de auch hinter der Paywall nicht.

Auch der Professor war überrascht, als er diese Schlagzeile heute Morgen lesen musste, sagte er uns auf Nachfrage. In Wirklichkeit fordere er keinen “Porno-Unterricht”, sondern — wie man dann ja auch im Bild.de-Artikel (in dem übrigens die gleichen Antworten stehen wie im dpa-Interview) nachlesen könne — „eine gute Gesundheitserziehung für Kinder und Jugendliche“. Aber das wäre als Überschrift natürlich nur halb so geil gewesen.

Fußball ohne Journalisten, Netzhass, Pressemitteilungen

1. Wie aus Netzhass Gewalt wird und was dagegen hilft
(spiegel.de, Sascha Lobo)
Die rassistische Hetze im Netz lässt viele ratlos zurück; sie reagieren mit Wut und Unverständnis, wissen aber nicht, was sie dagegen tun sollen. Sascha Lobo macht in seiner Kolumne einen Vorschlag. Er verweist auf die Forschungsergebnisse der Wissenschaftlerin Susan Benesch. So sprach sich der Amsterdamer Bürgermeister nach dem islamistischen Mord an Theo van Gogh öffentlich gegen anti-muslimische Racheakte aus. Das Ergebnis: “In den Tagen nach dem Mord geschahen im ganzen Land Racheakte gegen Muslime – außer in Amsterdam.” Lobos Fazit: “Hassrede im Netz kann zu Gewalt führen – aber mit nicht hasserfüllter Gegenrede kann die Gesellschaft das verhindern helfen.”

2. Bauer Verlag: Mit Leid und Gier auf Klickjagd im Social Web
(medienrauschen.de)
Die “TV Movie” ist nicht das einzige Medium aus dem Hause Bauer, das bei Facebook auf hemmungsloses Clickbaiting setzt. Auch die “Bravo” und die “Auto Zeitung” (und die “Intouch”) wollen die Leser mit geschmacklosen Rätseln auf ihre Seiten locken — mit Erfolg, wie Medienrauschen schreibt: “Schaut man auf die Klick-Zahlen der Links, gibt die Strategie des Bauer-Verlages den Machern zumindest im Teil Recht.”

3. Geldentschädigung – (k)eine ernste Gefahr für Journalisten?
(fachjournalist.de, Frank C. Biethahn)
Die Androhung hoher Entschädigungsforderungen wird immer wieder benutzt, um Medien von ihrer Berichterstattung abzubringen. Gerade freie Journalisten, die keine Redaktion (und Hausjuristen) im Rücken haben, könnte sowas schnell einschüchtern. Frank C. Biethahn erklärt, was der Unterschied zwischen Schadensersatz und Geldentschädigung ist – und warum der zweite Fall nur äußerst selten zum Thema für Journalisten werden kann.

4. Fußballclubs brauchen keine Journalisten mehr
(zeit.de, Fabian Scheler)
Glasgow, Southampton, Sunderland, Blackpool, Port Vale, Rotherham, Newcastle, Nottingham Forest und Swindon Town – in den Stadien der Fußballvereine aus diesen Städten sind Journalisten nicht mehr willkommen: Die Clubs haben die Pressevertreter ausgeschlossen. Damit steht Großbritannien an der Spitze einer Entwicklung, die auch in Deutschland zu beobachten ist: Sportjournalisten werden hofiert, solange sie wohlwollend berichten; sobald Medien ihren eigentlich Job machen und nicht bloß Jubelmeldungen wiederkäuen, stoßen sie auf Widerstand.

5. Wie wichtig ist die Pressemitteilung heute noch? (Teil II)
(sacharklein.de, Sachar Klein)
Sachar Klein hat Redakteure verschiedener Medien gefragt, wie wichtig Pressemitteilungen heute noch für sie sind. Im ersten Teil hatten PR-Leute geantwortet.

6. Neues vom Bilderklärungs-Beauftragten
(noemix.twoday.net)

“Bild” überrumpelt verletzten Fußballer am Krankenhausbett

Am Wochenende wurde in der Fußballbundesligaregionalliga der Torwart von Greuther Fürth schwer am Kopf verletzt und musste im Uniklinikum Erlangen operiert werden.

Kurz nachdem er am Sonntag von der Intensivstation in die Neurochirurgie verlegt worden war, bekam er Besuch. Von der “Bild”-Zeitung:

Das Interview gibt’s auch online, aber nur gegen Bezahlung.

Heute haben die Verantwortlichen der SpVgg Greuther Fürth eine Stellungnahme zu der Berichterstattung veröffentlicht:

Boulevard-Journalismus ist sicherlich polarisierend. Schwarz und Weiß, verkürzte Darstellungen – diese Form der Berichterstattung wird seit jeher immer wieder kontrovers diskutiert, aber eben auch von vielen Menschen konsumiert. Am Montag wurde allerdings im Fall Bastian Lerch eine Grenze überschritten, die die Verantwortlichen der SpVgg Greuther Fürth nicht hinnehmen wollen. Ein BILD-Reporter hat in der Uniklinik Erlangen den am Kopf operierten Bastian Lerch besucht oder besser gesagt überrumpelt. Zwar mit der Zustimmung des in dieser Situation wohl überforderten Spielerberaters, der unter Schock stehenden Eltern und des letztlich verdutzten Spielers, der gerade von der Intensivstation in eine normale Abteilung verlegt wurde.

Der Verein, der zuvor als Ansprechpartner diente, wurde über diesen Besuch erst nachträglich informiert und erfuhr erst am Nachmittag davon. Für die Verantwortlichen ist damit eine klare, moralische Grenze überschritten worden. Einen jungen Menschen, der erst Samstagnacht am Kopf einen neurochirurgischen Eingriff über sich ergehen lassen musste, und zwei geschockte Personen so zu überrumpeln, wollen wir als Verein nicht hinnehmen und werden deshalb unsere Konsequenzen daraus ziehen. Wir waren in unserer Kommunikation sehr offen, haben schon seit Sonntag diverse Medienanfragen ausführlich beantwortet und auch und gerade die dieses Reporters. Er wusste also, in welchem Zustand sich der Spieler befand. Warum man einen Spieler unmittelbar nach dessen Entlassung von der Intensivstation und gegen das Anraten der anwesenden Krankenschwestern dennoch mit dem Besuch unter Druck setzt, ist menschlich extrem fragwürdig. Noch am Montagabend wurde versucht, die Sichtweise des Vereins dem betreffenden Journalisten mitzuteilen. Eine Einsicht war dabei leider nicht zu erkennen.

Es geht hierbei – und das wollen wir ausdrücklich hervorheben – nicht um eine kritische Berichterstattung, die der Vereinsseite nicht gefällt. Es geht rein um moralische Fragen. Und was würde es bedeuten, wenn wir diese Form der Berichterstattung zulassen, beziehungsweise uns nicht dagegen zur Wehr setzen? Stimmen wir dann nicht indirekt diesem Vorgehen zu? Jeder Mensch, der schon mal in dieser Lage war, wird nachvollziehen können, dass in dieser Phase Besuch sicherlich gern gesehen ist: Familie, engste Angehörige und gute Freunde können einem Kraft geben. Aber will man in dieser Phase einem Medienvertreter Fragen beantworten und ein Foto machen? Kann man die Tragweite in dieser Phase einschätzen? Sorry, liebe BILD, diese Form des Sensationsjournalismus geht in unseren Augen überhaupt nicht. Spieler und Trainer werden immer nur als Hochleistungs-Maschine gesehen, in Hochzeiten bejubelt, in schlechten Phasen kritisiert. Damit muss man im Profifußball leben. In diesem Fall wollen wir das nicht. Es gibt Grenzen und die wurden dieses Mal deutlich überschritten.

Mit Dank an die vielen Hinweisgeber!

Nachtrag, 19.30 Uhr: Auch “Bild” hat eine Stellungnahme veröffentlicht:

Die SpVgg Greuther Fürth verbreitete in einer Stellungnahme, dass BILD-Reporter Martin Funk den am Kopf operierten Torwart Bastian Lerch angeblich mit einem Besuch im Krankenhaus „überrumpelt“ und eine „moralische Grenze überschritten habe“.

Hierzu stellen wir fest: Vergangenen Sonntag hat BILD-Reporter Funk mit dem Berater von Bastian Lerch Kontakt aufgenommen. Herr Funk fragte an, ob er den Spieler im Krankenhaus besuchen dürfe. Dabei bat er explizit darum, das Einverständnis des Spielers und dessen Eltern für einen Besuch einzuholen.

Am Montag gaben Spieler und Eltern über den Berater dann ihr Einverständnis für einen Besuch. Der Spielerberater von Bastian Lerch versicherte auf BILD-Nachfrage, dass niemand überrumpelt und der Krankenhausbesuch wie abgesprochen ablief.

Wie “Bild” den Hass gegen Flüchtlinge schürt

Es sind ungewohnte Töne von Julian Reichelt. In letzter Zeit macht sich der „Bild“-Online-Chef immer wieder für Flüchtlinge stark, er erklärt:

Oder:

Auch sonst geben sich „Bild“-Medien sichtlich Mühe, dem lauter werdenden Fremdenhass im Land etwas entgegenzustellen; sie wettern gegen die „Pegida-Idioten“, versuchen sich an entlarvenden Faktenchecks, erzählen rührende Positiv-Geschichten, machen auf das Leid der Geflüchteten aufmerksam und kritisieren das „geschmacklose Spiel mit Angst und Vorurteilen“.

Dagegen ist auch erstmal nichts zu sagen. Bloß wäre dieses Engagement viel glaubwürdiger und vor allem: wirksamer, wenn „Bild“ nicht gleichzeitig an vielen Stellen genau diesen Hass, die Feindbilder und die Ressentiments gegen Flüchtlinge befeuern würde.

Sie erinnern sich vielleicht an den Artikel, den die Dresdner „Bild“-Ausgabe vor gut einem Jahr veröffentlicht hat:

Obwohl schnell klar war, dass die Schutzwesten nicht aus Angst vor den Flüchtlingen angeschafft wurden, sondern zum generellen Schutz der Rettungskräfte, und obwohl auch „Bild“ weiß, dass es in Wahrheit keine Vier-Sterne-Luxusbude mehr ist, sondern ein ausrangiertes Hotel ohne jeden Schnickschnack, und obwohl der Artikel mit diesen falschen Behauptungen nachweislich die Stimmung gegen Flüchtlinge anheizt, ist er immer noch online.

Wenn den „Bild“-Leuten und vor allem ihrem Online-Chef so viel daran gelegen ist, den Flüchtlingen zu helfen, warum korrigieren oder löschen sie den Artikel nicht einfach?

Und generell die ganzen Geschichten, die von den „Bild“-Medien in die Welt gelogen wurden und heute genau jenen als Argumentationshilfe dienen, die gegen die „Überfremdung“ unseres Landes zu Felde ziehen.

Also wenn es in diesem Land jemanden gibt, der das „geschmacklose Spiel mit Angst und Vorurteilen“ beherrscht, dann ist das die “Bild”-Zeitung.

Ein anderes Beispiel. Anfang vergangener Woche erschien in „Bild“ Hamburg und bei Bild.de ein Artikel über den Hamburger Verkehrsbund (HVV):

Aus Angst vor „schlechter Presse“ hat der HVV hat seine Fahrkartenkontrolleure angewiesen, bei Flüchtlingen, die ohne Ticket angetroffen werden, ein Auge zuzudrücken.

Das geht aus einem internen Schreiben des Unternehmens hervor, das BILD vorliegt. Wörtlich heißt es darin: Bei „Asylsuchenden“ müsse man „viel „Augenmaß walten lassen“, da viele von Ihnen „Opfer von professionellen Fahrkartenfälschern“ würden oder „nachvollziehbar kaum Kenntnisse“ von der HVV-Tarifstruktur hätten.

Dann, wie üblich, ein schockierter Politiker:

Das will CDU-Verkehrsexperte Dennis Thering (31) so nicht stehen lassen: „Die ,Augen-zu-Anweisung‘ muss zurückgenommen werden. Es gibt in Hamburg die Möglichkeit, eine vergünstigte HVV-Zeitkarte zu erwerben, explizit auch für Personen, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten.“

Und der Artikel schließt mit der Bemerkung:

In der Tat erhält jeder neu ankommende Flüchtling 149 Euro Taschengeld pro Monat. Davon sind nach Angaben der Sozialbehörde 25,15 Euro für Fahrkarten im Nahverkehr vorgesehen.

Die haben also — in der Tat — genug Geld, die Flüchtlinge. Und dann kommt der HVV auf die Idee, sie alle schwarzfahren zu lassen, damit es keine negativen Artikel gibt? Und der arme Deutsche muss wieder blechen?

Soweit — und so verzerrt — die Version der „Bild“-Zeitung.

Was das Blatt nämlich nicht erwähnt: Es sind nicht nur Flüchtlinge, bei denen der HVV „ein Auge zudrückt“, sondern alle Leute, die aufgrund von Sprachproblemen oder aus anderen guten Gründen versehentlich ein ungültiges Ticket dabeihaben.

„Egal ob Hamburger oder Flüchtling oder Tourist“, erklärte uns der HVV-Sprecher auf Nachfrage, “da machen wir keinerlei Unterschied”. Wer zum Beispiel glaubhaft versichern könne, dass er Opfer von Fälschern wurde oder sich beim Fahrkartenkauf vertan hat, dürfe mit der Kulanz der Kontrolleure rechnen, das gelte für alle und sei schon immer so gewesen.

Mit dem internen Schreiben (hier im Wortlaut) habe der HVV lediglich der aktuell hohen Zahl von Flüchtlingen Rechnung tragen und die Mitarbeiter daran erinnern wollen, dass bei den Kontrollen Fingerspitzengefühl gefragt sei. Es sei auch nicht aus Angst vor schlechter Presse verschickt worden, sondern „aus Überzeugung“. Der HVV-Sprecher:

Ich kenne den Kollegen, der das Schreiben verschickt hat. Der hat vor Kurzem miterlebt, wie verängstigt einige Flüchtlinge waren, als sie, umringt von Uniformierten, am Bahnsteig kontrolliert wurden, da dachte er sich einfach: „Da muss man was tun“ und hat dann das Schreiben verschickt, um die Kollegen für die spezielle Situation zu sensibilisieren.

Das alles hätte der „Bild“-Reporter auch erfahren, wenn er beim HVV nachgefragt hätte. Aber das hat er laut HVV nicht.

So reißt “Bild” das Dokument aus dem Zusammenhang und erweckt den Eindruck, die Flüchtlinge bekämen eine ungerechtfertigte Extrawurst.

Die Reaktionen auf den Artikel sehen übrigens so aus:















Das ist nur eine winzige Auswahl. Auf der Facebookseite der Hamburger “Bild” stehen noch über 900 weitere Kommentare, viele davon gehen in die gleiche Richtung. In den Sozialen Medien, in Foren und in analogen Diskussionen ist die “Nachricht”, dass “die Flüchtlinge jetzt sogar offiziell schwarzfahren dürfen”, zu einem weiteren Scheinargument geworden, mit dem der Hass genährt wird.

Auch der HVV habe aufgrund der Berichterstattung Dutzende Hassbriefe und -mails bekommen, sagte uns sein Sprecher, die meisten davon seien „offen rassistisch“.

Die Hütte brennt, “Bild” schüttet Benzin nach, und Julian Reichelt steht davor und tut so, als wolle er löschen.

Mit Dank an Lars W.

Siehe auch: Schlechte Presse, Lügenpresse und der HVV (“Eimsbütteler Nachrichten”)

Nachtrag, 17. August: Julian Reichelt hat auf unsere Kritik reagiert. Nur verstanden hat er sie nicht.

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