1. “Hallo Welt!” – Deniz Yücel meldet sich mit einem Brief (welt.de)
“Hallo Welt, nach 13 Tagen in Polizeihaft bin ich nun im Gefängnis Istanbul-Metris. Es mag sich merkwürdig anhören, aber mir kommt es so vor, als hätte ich ein kleines Stück meiner Freiheit zurückgewonnen: Tageslicht! Frische Luft! Richtiges Essen! Tee und Nescáfe! Rauchen! Zeitungen! Ein echtes Bett!”, schreibt Deniz Yücel. Kurz vor seiner Verlegung in ein neues Gefängnis konnte der Journalist handschriftlich ein paar Worte an Freunde und Kollegen aufschreiben und seinen Anwälten mitgeben. Die haben Yücels Notizen an die “Welt”-Redaktion weitergeleitet.
2. Facebookseite: #FreeDeniz (facebook.com)
Eine gute Möglichkeit, sich für die Freilassung Deniz Yücels einzusetzen und sich über die laufende Entwicklung zu informieren: die mit vielen Bildern der Autokorsos und Aktionen und mit Links gefüllte Facebookseite #FreeDeniz.
Und hier noch mal die auch schon von uns verlinkte Seite “Freiheit für Deniz!” mit dem Link zur Petition.
3. Wie geht es im Fall Deniz Yücel weiter? (sueddeutsche.de, L. Al-Serori, S. Braun, E. Gamperl, M. Matzner & M. Schulte von Drach)
Zwei Wochen befand sich Deniz Yücel in polizeilichem Gewahrsam, und einige hofften, dass er nach Ablauf dieser Frist freikommen würde. Leider kam es anders: Yücel kam in Untersuchungshaft. Ein Autorenteam von süddeutsche.de geht den Fragen nach, wie es dazu kommen konnte und was die Bundesregierung tun kann.
4. Erdoğans Fanal (taz.de, Georg Löwisch)
Der Chefredakteur der “taz” sieht im Fall des in der Türkei inhaftierten Journalisten Deniz Yücel alle Journalisten in der Pflicht: “Deniz Yücel im Kopf zu haben, heißt auch, seinen Mut im Kopf zu haben. Und die Solidarität, die seine Verhaftung gerade hervorbringt. Wenn ein Journalist angegriffen wird, schweben alle in Gefahr. Wenn sie einen einsperren, müssen alle dagegen aufstehen.”
5. Autofahren für Deniz Yücel (sueddeutsche.de, Charlotte Haunhorst & Antonie Rietzschel)
In Berlin und anderen deutschen Großstädten gingen zahlreiche Menschen aus Solidarität mit Deniz Yücel auf die Straße. In Berlin sogar an verschiedenen Orten zeitgleich: Auf dem Platz gegenüber der türkischen Botschaft hätten sich ungefähr 200 Menschen versammelt, um gegen die Inhaftierung des deutsch-türkischen Journalisten zu demonstrieren. Fast zeitgleich rollte ein Autokorso mit 100 bis 150 Autos für Yücel durch Berlin-Mitte.
6. Was der Fall Deniz Yücel mit der Datenhehlerei und der EU-Anti-Terror-Richtlinie zu tun hat (netzpolitik.org, Markus Reuter)
“Netzpolitik”-Redakteur Markus Reuter schreibt: “Wir fordern die Freilassung von Deniz Yücel und aller anderen inhaftierten Journalisten in der Türkei. Gleichzeitig möchten wir an Einschränkungen der Pressefreiheit in Deutschland und der EU erinnern, mit denen sich — bei veränderter politischer Lage — ähnliche Vorwürfe konstruieren lassen könnten.” Zur Erinnerung und Mahnung stellt Reuter die Gesetze, Richtlinien und Pläne vor, welche die Pressefreiheit hierzulande bedrohen.
Ein ehemaliger Mitarbeiter der “Tafel” in Herford wurde vergangene Woche zu neun Monaten Haft auf Bewährung und 150 Stunden Sozialarbeit verurteilt. In seiner Position als Kassenwart hatte er in 38 Fällen Gelder des Vereins veruntreut. Von den insgesamt knapp 3400 Euro hatte der 28-Jährige, der auch in der Lokalpolitik aktiv ist, weiblichen Internetbekanntschaften Geschenke gemacht: Anzüge aus Lackleder, Unterwäsche, Duftöle.
Bild.de berichtete gestern am späten Abend über die Verhandlung (auf einen Link verzichten wir bewusst). Und schon in die Überschrift gossen die Redakteure den ersten Eimer Spott, der im Axel-Springer-Hochhaus links neben dem Tisch eines jeden Mitarbeiters immer bereitsteht:
(Alle Unkenntlichmachungen in diesem Beitrag durch uns.)
Abgesehen davon, dass es in der Verhandlung um das Geld eines Vereins ging, der Menschen kostenlos mit Lebensmitteln versorgt, hat der Fall nichts mit Essen zu tun. Dass es sich bei dem Verurteilten um einen “dicken Politiker” handelt, musste bei Bild.de offenbar trotzdem unbedingt mit rein.
Für den ersten Absatz seines Artikels hat sich der Autor dann den Eimer Spott seines Büronachbarn geliehen, damit er sich über den “Gutmenschen” auf der Anklagebank lustig machen konnte:
Er wollte armen Menschen helfen, doch dann geriet der junge Politiker und Gutmensch im Internet in die Fänge der Lust. Der Trip ins Reich der Erotik brachte ihn um den Verstand und schließlich auf die Anklagebank.
In Absatz zwei kommt der Text noch einmal zurück aufs Aussehen des Mannes — der Autor schätzt dort dessen Gewicht.
Das alles ist deswegen besonders grässlich, weil Bild.de sich keine große Mühe gibt, den Verurteilten zu anonymisieren. Zwar kürzt das Portal den Nachnamen ab, dafür zeigt es aber sowohl auf der Startseite als auch im Artikel ein Foto von ihm ohne irgendeine Verpixelung. Die Bild.de-Mitarbeiter machen ihn bundesweit zum Gespött.
Natürlich kann man über die Verhandlung berichten. Die Richterin sagte auch völlig zu Recht, dass es “besonders verwerflich” sei, “dass Sie Geld nahmen, das für bedürftige Menschen bestimmt war.” Außerdem handelt es sich um eine Person, die in der Politik aktiv ist. Aber muss man diese Person nach einem Urteil, ob man es nun für gerecht hält oder nicht, noch derart mit einem Artikel vorführen?
Die regionalen Medien — “Westfalen-Blatt”, “Neue Osnabrücker Zeitung”, “Neue Westfälische” — respektierten übrigens die Persönlichkeitsrechte des Mannes und zeigten entweder verpixelte oder gar keine Fotos von ihm.
Ralf Heimann hat vor ein paar Jahren aus Versehen einen Zeitungsbericht über einen umgefallenen Blumenkübel berühmt gemacht. Seitdem lassen ihn abseitige Meldungen nicht mehr los. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt zusammen mit Jörg Homering-Elsner “Bauchchirurg schneidet hervorragend ab — Perlen des Lokaljournalismus”. Fürs BILDblog kümmert er sich um all die unwichtigen Dinge, die in Deutschland und auf der Welt so passieren.
(Foto: Jean-Marie Tronquet)
Michael Martens hatte am Wochenende eine schlaflose Nacht. Der “FAZ”-Südosteuropa-Korrespondent hatte gehört, dass sich sein Kollege Deniz Yücel in Istanbul in Polizei-Gewahrsam befindet. Yücel hat zwei Pässe. Er ist nicht der erste Journalist mit einem türkischen Ausweis, dem so etwas passiert, aber der erste mit einem deutschen. Martens fragte sich: Hätte man das irgendwie verhindern können?
Zwei Stunden lag er schon da und grübelte. Aber noch war ihm das alles nicht so klar. Er wälzte sich von der einen Matratzenseite zur anderen, zum hundertsten Mal schon, doch es wollte weder Schlaf kommen noch eine Antwort. Und dann wälzte er sich wieder, nur dieses Mal ein kleines Stückchen zu weit.
Rumms!
Martens rutschte ab, versuchte noch, sich im Fallen am Bettlaken festzuhalten, aber das Laken glitt ihm aus der Hand. Er knallte mit dem Hinterkopf gegen den Nachttisch und war kurz bewusstlos. Als er wieder zu sich kam, hatte er eine Idee.
Ja. Eigentlich war doch alles ganz klar, dachte sich Martens: Vor einem halben Jahrhundert hatten die Deutschen sich die Türken ins Land geholt. Als die dann endlich ein paar Sätze verstanden, sagte man ihnen, was zu tun ist. Das erledigten sie. Und das wurde über die Jahre so beibehalten.
Nun sind wir allerdings inzwischen sehr gut mit Gemüseläden versorgt und müssen den Kindern und Enkeln der Türken daher in anderen Branchen Beschäftigungen zuweisen. Und da lässt man sie doch am besten das machen, wovon sie ihrem Namen nach wohl am meisten verstehen dürften. Irgendwas mit Türkei eben.
So war es wohl zu erklären, dass dieser Yücel jetzt in Istanbul einsaß.
All jene, die gegen jeden guten Rat Journalisten werden müssen, bekommen einen Korrespondenten-Job am Bosporus, denn was soll man sonst mit ihnen machen? Sie über Innenpolitik schreiben lassen? Das wäre ja wohl absurd — bei dem Nachnamen.
Aber sie in die Türkei zu schicken, ist natürlich auch nicht viel besser, denn da liefert man sie dem Despoten ans Messer, der sie dann umgehend einbuchtet, wie man nun wieder einmal gesehen hat.
Und das ist doch die Erklärung, wurde es Martens auf einmal ganz klar: Wer trägt also die Schuld? Natürlich. Die Verlage.
Wenn die sich bei der Zuordnung ihrer Korrespondenten zu den frei werdenden Stellen auch nur ein Minimum an Gedanken machen würden, säße dieser Yücel jetzt nicht im Gefängnis — und er selbst nicht hier in Griechenland.
Immer noch leicht benommen, setzte er sich an seinen Schreibtisch. Der verdammte Nachtschrank, fluchte er, aber immerhin hatte es aufgehört zu bluten, und der Schmerz ließ langsam nach.
Martens prüfte noch einmal, ob seine These so auch stimmte: Haben denn wirklich so viele Türkei-Korrespondenten deutscher Medien türkische Wurzeln?
Na egal. Es war jedenfalls schon öfter vorgekommen, dass Deutsch-Türken auf Deutsch über die Türkei geschrieben hatten. Und bei Deniz Yücel war es offenbar noch schlimmer. Das sei “einer, der die Türkei liebt”, hatte er gelesen.
Als Journalist. Das muss man sich mal vorstellen.
Dass er selbst das liebte, worüber er schrieb, war bei ihm in all den Jahren nur ein einziges Mal vorgekommen. Aber welche Hollywood-Schauspielerin würde sich schon mit einem Journalisten abgeben? So war das nun mal. Und jetzt saß er auch noch in Griechenland fest.
Der Text floss ihm nur so aus den Fingern.
Natürlich darf man die Türkei, Deutschland, Nordkorea oder Hintertupfingen “lieben” — aber ist es gut, ein Land zu lieben, über das man berichtet?
… formulierte er und las den Satz laut. Er gefiel ihm — besonders die Passage mit “Nordkorea oder Hintertupfingen”.
Als er den letzten Satz geschrieben hatte, ging Martens den Text noch einmal durch und war im Großen und Ganzen zufrieden. Er fand noch kleine Fehler, aber nichts, was den Eindruck getrübt hätte. Der Kopf tat schon gar nicht mehr weh. Aber an dieser einen Stelle blieb er doch immer wieder hängen. Und plötzlich war ihm etwas unwohl. Irgendwas stimmte da nicht.
Klang ja schon ein bisschen so, als wären türkischstämmige Journalisten hierzulande so etwas wie willenloses Verfügungsvieh. Dabei war es, wenn auch unwahrscheinlich, doch immerhin theoretisch möglich, dass es bei anderen Verlagen nicht ganz so war wie bei dem, der ihn nach Griechenland geschickt hatte. Wäre ja möglich, dass Yücel freiwillig in die Türkei gegangen war, dachte er, konnte es sich dann aber doch nicht vorstellen und verwarf den Gedanken wieder.
Er überlegte hin und her, und letztlich überwogen die Zweifel. Er hatte die E-Mail an die Redaktion zwar schon geschrieben, aber beschloss, den Text doch nicht abzusenden. Es war ein gutes Gefühl. Es war die richtige Entscheidung.
Als Martens von seinem Schreibtischstuhl aufstand, um sich ein Bier aus dem Kühlschrank zu holen, blieb er mit dem linken Fuß am Ladekabel seines Laptops hängen. Das Kabel zog den Computer in Zeitlupe vom Tisch. Martens schlug mit der flachen Hand zu, um das sich der Tischkante nähernde Gerät zu stoppen.
Es gelang ihm so gerade. In dieser Pose, das Ladekabel am ausgestreckten Bein und die Tastatur unter dem ausgestreckten Arm, sah er seine E-Mail im Ordner Postausgang verschwinden.
In Panik schlug er ein weiteres Mal zu, um die Verbindung vielleicht doch noch zu kappen. Doch der Postausgang war schon leer, die E-Mail in Frankfurt angekommen. Der Bildschirm wurde schwarz. Der Computer ließ sich nicht mehr einschalten. Er versuchte es noch drei- oder viermal. Dann gab er auf.
Was für ein Ärger. Ein Telefon existierte nicht in diesem malerischen Drecksnest, wo er seine Wochenenden verbrachte. Zurück in Athen würde er erst am Sonntag sein. Dann könnte er die Redaktion anrufen. Aber dann war der Text längst erschienen. Statt des Biers aus dem Kühlschrank holte Martens die Flasche Metaxa aus dem Regal. Er setzte sich ans Fenster, schaute aufs Meer und schlief eine Stunde später ein.
Zurück in Athen, fand Martens in seinem Postfach eine E-Mail. Ein Kollege aus Frankfurt hatte geschrieben. Interessanter Text. Sei unter den Kollegen kontrovers diskutiert worden. Die Herausgeber seien allerdings durchweg sehr angetan. Besonders von diesem einen Satz:
Natürlich darf man die Türkei, Deutschland, Nordkorea oder Hintertupfingen “lieben” — aber ist es gut, ein Land zu lieben, über das man berichtet?
“Nordkorea oder Hintertupfingen” — tolle Formulierung, schrieb der Kollege. Die Herausgeber würden sich auch noch bei ihm melden.
Moment. Bei ihm melden?, dachte Martens. Warum das? In all den Jahren war das nicht ein einziges Mal vorgekommen. Wobei. Doch. Ein einziges Mal schon. Als er in der Konferenz ein bisschen die Fassung verloren und über die Kollegen aus dem Sport hergezogen hatte — denn wenn er eins wirklich hasst, dann ist es ja Sport. Das hatte er so auch gesagt. Und jetzt klingelte tatsächlich das Telefon. Waren das die Herausgeber?
Das waren sie. Guten Tag. Was wollten sie ihm sagen? Nein, umstrukturiert hatten sie. Wie schön. Aber warum erzählten sie das ihm? Roman aus dem Sport ins Literatur-Ressort? Wegen des Vornamens? Wer kommt denn auf so was? Ach so. Anregung aus dem Kommentar. Na dann. Und die freie Stelle im Sport? Was wird aus der? Ach, da suchen Sie wen? Jemanden, der garantiert nicht im Verdacht steht, den Sport zu lieben? Haha. Ja, das ist gut. Da werde er sich mal umhören, sagte Martens.
Aber dann hörte er: Sie dachten an ihn. Das Gespräch damals in der Konferenz. Da hätten sie sich erinnert. Und jetzt brauchten sie eben jemanden, der diese Aufgabe übernimmt. Vor allem eben Spielberichte über den Hamburger Sportverein schreiben. Darum ging es. Das hatte Roman ja bislang gemacht.
“Hamburg?”, fragte Martens.
“Genau, Hamburg”, hörte er am Telefon.
Martens war erleichtert. Hamburg kannte er gut. Da war er ja geboren. Das erwähnte er nebenbei. Die Herausgeber verstanden gleich: Damit kam er für die Stelle wohl nicht in Frage. Da hatte er also wirklich noch einmal Glück gehabt.
(Nur zur Sicherheit: Abgesehen von den Tatsachen, dass sich Deniz Yücel in Istanbul in Polizeigewahrsam befindet, Michael Martens den Kommentar geschrieben, und die “FAS” ihn gedruckt hat, ist all das hier erfunden.)
1. Intellektueller und moralischer Auffahrunfall (welt.de, Sascha Lehnartz)
Der Kommentar des “FAZ”-Korrespondenten Michael Martens zum Fall des festgenommenen Türkei-Korrespondenten der “Welt” Deniz Yücel hat viele Leser vor den Kopf gestoßen und für Entsetzen und Unverständnis gesorgt. Sascha Lehnartz hat nun in der “Welt” geantwortet und bezeichnet die Ausführungen des Kollegen, den er ansonsten schätze, als “intellektuellen und moralischen Auffahrunfall”. Und erklärt, warum genau sich der Kollege seinen Kommentar besser hätte sparen sollen.
PS: Knut Kuckel hat auf dem Nachrichtenportal “Journalistblog” Reaktionen von Behörden und Medien zusammengefasst und erklärt die Zusammenhänge.
2. Journalisten lassen Kachelmann sprengen (uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Haben Sie neulich auch die Nachricht gelesen, dass Jörg Kachelmann eine Veranstaltung mit Alice Schwarzer “gesprengt” hat, indem er sich mitten während des Vortrags zu Wort gemeldet hat? Falls ja, dann sind Sie einer veritablen Falschmeldung aufgesessen. Stefan Niggemeier hat den Vorgang für “Übermedien” aufbereitet.
3. Fake News: Worum es geht und was wir tun können (boell.de, Karolin Schwarz)
Wenn sich jemand mit Fake News auskennen muss, dann ist es Karolin Schwarz, die Mitinitiatorin von “hoaxmap.org”. Auf der Seite der Heinrich-Böll-Stiftung schreibt sie über die Entwicklung von Gerüchten im Internet und die aktuellen Initiativen zu deren Eindämmung. “Nachdem Generationen von Schülern gelernt haben, Wikipedia zu misstrauen, nicht aber den bisweilen höchst unseriösen Links, die auf der ersten Seite der Google-Suchergebnisse auftauchen, müssen wir uns mit Informationen im Netz, ihren Verbreitungswegen und ihrer Überprüfung auseinandersetzen. Alle.”
4. Warum wir zwei Jahre lang zu Versicherungen recherchiert haben (correctiv.org, Daniel Drepper)
Eine Quelle wendet sich an einen Journalisten des Recherchebüros “Correctiv”: „Es geht um die Verbindung zwischen der Versicherungswirtschaft – insbesondere den Personenversicherern (BU, Unfall, Kranken) – und einigen Richtern der oberen Instanzen an den Versicherungssenaten der Zivilgerichte.“ Der Journalist Daniel Drepper beschreibt wie die zweijährige Recherche bis zur fertigen Reportage verlief. Die Geschichte liest sich manchmal ähnlich spannend wie ein Wirtschaftskrimi.
5. Die neue Hartnäckigkeit (taz.de, Dorothea Hahn)
Nicht alles ist schlecht unter Trump, findet US-Korrespondentin Dorothea Hahn auf “taz.de”. Nach jahrelangem kontinuierlichem Auflagenrückgang würden die politischen Medien wieder Zulauf erleben: Die “New York Times” hätte allein im letzten Quartal 2016 mehr als eine Viertelmillion neue digitale AbonnentInnen gewonnen. Die großen Tageszeitungen hätten seit Trumps Wahl ihre Teams im Weißen Haus vergrößert. Ein Medienexperte hätte gar einen „neuen journalistischen Frühling“ prognostiziert.
6. Every NYT front page since 1852 (vimeo.com, Josh Begley, Video, 0:55 Minuten)
Alle Titelseiten der New York Times seit 1852 in einem einminütigen Zeitraffervideo. Faszinierend das erste Auftauchen von Schwarz-Weiß-Fotos und der spätere Übergang zur bunten Titelseite.
Der ganze Beitrag besteht aus einem Ein-Satz-Teaser und zwei Absätzen:
Die bekannte Heilpraktikerin will noch weitere Nebenwirkungen erkannt haben.
Es ist ein schon länger schwelender Streit: Impf-Befürworter und Impf-Gegner liegen sich schon seit Jahren in den Haaren. Jetzt hat sich eine bekannte Schweizer Heilpraktikerin auf die Seite der Impf-Gegner geschlagen. Zita Schwyter will erkannt haben, dass Kinder nach Impfungen anfangen zu masturbieren
Aber Schwyter will auch andere Nebenwirkungen entdeckt haben: Schlafstörung, Legasthenie, Stottern, Autismus oder ein Hirntumor seien die Folge, wen (sic) man sein Kinde impfe. Deswegen rät sie dazu, “Kinder vor Impfungen zu verschonen”.
Das war’s. Keine Distanzierung. Keine Einordnung. Als wäre das, was Zita Schwyter sagt, eine ganz normale Position in einem “schwelenden Streit”, als hätte sie tatsächlich etwas “erkannt”, als wäre ihr Rat für die oe24.at-Leserinnen und -Leser eine relevante Information, die diese bei der Entscheidung, ob sie ihr Kind nun impfen lassen oder nicht, einbeziehen sollten. Kommt ja schließlich alles von einer “bekannten Schweizer Heilpraktikerin”.
Im Gegensatz zu oe24.at gibt es bei der “Toggenburger Zeitung” aber Gegenpositionen, Widersprüche, eben eine journalistische Aufbereitung. 20min.ch übernahm die Geschichte von dort, später auch derwesten.de und die “Huffington Post”. Überall findet man Warnungen (“Horrorgeschichten”, “absurde Gerüchte über ‘Impfkrankheit'”, “Lügen der Impfgegner”). Nur beim Online-Ableger von “Österreich” nicht.
Inzwischen hat die oe24.at-Redaktion ihren Artikel übrigens korrigiert. Statt “Masturbieren” steht nun “masturbieren” in der Überschrift:
Wirklich sicher sind wir auch nicht, was Donald Trump meinte, als er gestern in einer Rede im US-Bundesstaat Florida sagte: “You look at what happened last night in Sweden”. Mit irgendeinem Vorfall in Schweden wollte Trump seinen Zuhörern klarmachen, wie wichtig seine verschärften Einwanderungsgesetze seien, und wie schnell unkontrollierte Einwanderung zu Terroranschlägen führen könne. Nur: In Schweden ist “last night” nichts Dramatisches passiert, das im Zusammenhang mit der Einwanderungspolitik des Landes steht.
Es gibt die Vermutung, dass der US-Präsident Schweden mit dem pakistanischen Sehwan verwechselt haben könnte, wo es tatsächlich gerade erst einen Selbstmordanschlag mit vielen Toten gab.
Wir haben aber noch eine andere Theorie, wie Donald Trump auf die Schreckensmeldung aus Schweden gekommen sein könnte: Zwischen zwei Hasstiraden gegen die US-Medien hat er sich einmal durch Twitter geklickt und ist auf den Account der “WAZ” gestoßen.
Und auch wenn man dem Link folgt und nur die Überschrift des Artikels liest, denkt man noch, es sei in irgendeinem schwedischen Supermarkt etwas Schlimmes passiert:
Wir können Sie aber beruhigen: Es gab kein “Geiseldrama im schwedischen Supermarkt”, also nicht in echt. Samstagabend lief im “ZDF” bloß ein neuer Krimi mit Walter Sittler. Der spielt in Schweden. Und in der Folge von gestern gab es auch eine Geiselnahme im Supermarkt. Das ist alles.
Was erstmal nach ganz dämlichem Clickbaiting aussieht, dürfte an der Automatisierung der “WAZ”-Twitterei liegen. Denn die Redaktion aus Essen schreibt ihre Tweets in der Regel nicht selbst — ein Auto-Twitterer (“(bot)”) übernimmt die Arbeit. Und der greift sich immer nur die Überschrift eines Artikels und schickt diese dann samt Link an die 213.000 Follower.
So wirkt ein Filmplot dann schnell wie eine ernste Nachricht. Und landet in einer Rede von Donald Trump. Oder auch nicht.
Nachtrag, 20. Februar: Vielleicht lagen wir mit unserer “WAZ”-Twitter-Theorie doch daneben. Donald Trump hat sich inzwischen dazu geäußert, was er mit “You look at what happened last night in Sweden” meinte — er schreibt, er habe sich dabei auf eine Sendung von “Fox News” bezogen.
In den vergangenen Tagen muss es dramatische Umwälzungen bei den Anhängern der politischen Parteien hier in Deutschland gegeben haben. Und fast kein Medium hat es gemerkt. Einzig das “ZDF” hat ordentlich aufgepasst und die neue politische Landschaft publik gemacht.
Im “Politbarometer” von heute zeigt der Sender unter anderem, welcher Anteil der jeweiligen Parteianhänger für beziehungsweise gegen die “vermehrte Abschiebung abgelehnter Asylbewerber auch in unsichere Länder” ist. Es geht dabei zum Beispiel um die aktuelle Abschiebung von Afghanen. Die große Überraschung: Die Anhänger der Grünen sollen neuerdings die stärksten Abschiebeunterstützer sein. Dahinter gleichauf die Anhänger der SPD und die der Linken. AfD-Anhänger sollen hingegen die stärksten Abschiebegegner sein:
Diese Werte hätten wir bei diesem Thema nun nicht unbedingt erwartet. In der zum “Politbarometer” stets veröffentlichten Pressemitteilung schreibt das “ZDF”:
Aktuell wird darüber gestritten, ob abgelehnte Asylbewerber unter anderem nach Afghanistan abgeschoben werden sollen. Eine knappe Mehrheit von 49 Prozent ist dagegen, dass ausreisepflichtige Asylbewerber vermehrt auch in ihre Heimatländer abgeschoben werden, wenn es umstritten ist, dass sie dort sicher sind, 44 Prozent sprechen sich dafür aus. Eine so verschärfte Abschiebepraxis wird von Mehrheiten der SPD-, Linken- und Grünen-Anhänger abgelehnt, die Anhänger der CDU/CSU und der FDP sind eher geteilter Auffassung und nur die der AfD sprechen sich mit deutlicher Mehrheit dafür aus.
Dass Text und Grafik nicht so recht zusammenpassen, hat im Laufe des Tages wohl auch jemand beim “ZDF” gemerkt. Einmal kurz das “gut” durch ein “nein” ersetzt — und schon befinden sich alle Anhänger der politischen Parteien wieder auf ihren angestammten Positionen:
2. Der Bauchredner (zeit.de, Roman Pletter)
Über Roland Tichy, der in der Vergangenheit stellvertretender Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins “Capital” und Chefredakteur der “Wirtschaftswoche” war und heute das rechtslastige Meinungsportal “Tichys Einblick” betreibt, ist schon viel geschrieben worden. Roman Pletter ist ein Artikel gelungen, der mehr als das Offensichtliche leistet, nämlich eine Annäherung an den Menschen Tichy. Hier stehen sich die partiell spürbare Sympathie für den Menschen Tichy und die kritische Distanz zu seiner Arbeit nicht im Wege. “Der Widerspruch zwischen Roland Tichys Buch früher und der Sprache heute ist nicht der einzige, dem man bei dieser Annäherung an ihn begegnet: Er sucht den Streit, will aber zugleich gemocht werden. Er ist als Kommentator scharf im Ton, aber im persönlichen Umgang auch charmant und lustig. Er ist kein Ausländerfeind, seine Texte klingen aber manchmal so. Er ist ein wirtschaftsliberaler Demokrat, doch man begegnet auf seinem Internetforum Menschen, bei denen eine menschenfreundliche Haltung nicht mehr zweifelsfrei zu erkennen ist.”
3. Viele Zeitungen vertreten nicht das Interesse ihrer Leser. (planet-interview.de, Jakob Buhre)
Der “Spiegel Online”-Kolumnist und Chefredakteur des “Freitag” Jakob Augstein spricht im Interview über seinen Dialog mit Nikolaus Blome, die Politik Angela Merkels, linken Boulevard, Russland-Bashing und Meinungsgleichheit in den Medien und warum er nicht mehr an eine Paywall glaubt. Und es geht um das BILDblog und Augsteins Einstellung zur “Bild”: “Meine vergleichsweise positive Einstellung zur „Bild“ ist auch schon übel aufgefallen, als ich noch bei der „Zeit“ war. Aber ich stehe dazu. Die Abgrenzungsbemühung macht mich skeptisch. Journalisten, die sich besonders stark von „Bild“ abgrenzen, bekämpfen nicht selten ihre eigenen Dämonen. Die „Bild“ ist dann der Sündenbock des Journalismus.”
4. Warum Papier-Journalismus besser ist. (kaffeeundkapital.de, Martin Oetting)
Viele Menschen vertreten die Ansicht, dass es beim Journalismus nicht aufs Trägermedium, sondern auf die Inhalte ankommt. Martin Oetting ging es lange Zeit ebenso, doch jetzt hat er seine Meinung geändert und favorisiert Print. Nicht, weil er ein fortschrittsfeindlicher Ewig-Gestriger ist, sondern weil aus seiner Sicht drei Aspekte dafür sprechen würden.
5. Is nicht egal (uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Am Dienstag wurde bekannt, dass der Youtuber und Rapper Kazim Akboga gestorben ist. Für viele Medien ein Anlass, sich von ihrer hässlichen Seite zu zeigen… Boris Rosenkranz erklärt auf “Übermedien” was falsch gelaufen ist und wie Medien berichten sollten, wenn sie denn meinen, unbedingt berichten zu müssen.
6. Zuckerbergs vager Masterplan (sueddeutsche.de, Beate Wild)
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich mit einem 5800 Wörter langen Manifest an die Öffentlichkeit gewandt, in dem er seine Visionen für die Zukunft des sozialen Netzwerkes erläutert. Beate Wild hat den Text gelesen und ist wenig begeistert: “Der Brief, der vor utopischen Idealen nur so strotzt, beinhaltet wenige konkrete Lösungsansätze oder auch nur Details, sondern ist eher eine von der PR-Abteilung bis zur Unkenntlichkeit geschliffene Ansammlung an guten Vorsätzen.”
In Nürnberg laufen aktuell zwei Prozesse gegen Journalisten, Kläger ist jeweils der Rechtsextremist Karl-Heinz Hoffmann. Neben anderen Medien berichtet auch die “Bild”-Zeitung heute über die Verhandlungen:
Er gründete die terroristische “Wehrsportgruppe Hoffmann”, die 1980 verboten wurde. Trotzdem möchte Karlzheinz (sic) Hoffmann (79) nicht “Terrorist” genannt werden!
Deshalb verklagt der Rechtsextremist zwei “Tagesschau”-Journalisten. Von Patrick Gensing (41, NDR) will er 2500 Euro Schmerzensgeld, weil der ihn in einem Beitrag “Mörder und Terrorist” nannte. Von Ulrich Caussy (sic) (64, BR) verlangt er 10 000 Euro, weil er ihn in einem Vortrag als “Drahtzieher” des Oktoberfest-Anschlags von München 1980 bezeichnet habe
Erstmal zu “BR”-Journalist Ulrich Chaussy. Wofür in dem kurzen “Bild”-Artikel kein Platz mehr war: Hoffmann bezieht sich bei seinem Vorwurf laut sueddeutsche.de auf einen Text der “Erlangener Nachrichten”, die über Chaussys Vortrag berichteten. Chaussy bestreitet, Hoffmann als Drahtzieher des Oktoberfest-Anschlags bezeichnet zu haben, und verweist dabei sowohl auf sein Redemanuskript als auch auf eine Aussage des Journalisten der “Erlanger Nachrichten”.
Besonders interessant an dem “Bild”-Bericht ist der Unterschied, den die Redaktion bei den Vorwürfen gegen Gensing und Chaussy macht: Bei Chaussy verwendet “Bild” den Konjunktiv (“bezeichnet habe”), bei “NDR”-Journalist Gensing hingegen den Indikativ (“weil der ihn in einem Beitrag ‘Mörder und Terrorist’ nannte”). Nur: Patrick Gensing hat Karl-Heinz Hoffmann “in einem Beitrag” nie “Mörder und Terrorist” genannt, wie “Bild” behauptet.
Der Rechtsterrorismus in Deutschland wird aktuell mit dem NSU sowie mit den Ermittlungen gegen Neonazis aus Freital in Verbindung gebracht. Doch die Geschichte des rechten Terrors ist deutlich länger. In den 1970er- und 1980er-Jahren verübten Alt- und Neonazis schwere Anschläge. Sie griffen Polizisten und Linke, Migranten und Juden an, schmuggelten Waffen und töteten zahlreiche Menschen. Die “Deutschen Aktionsgruppen”, die “Wehrsportgruppe Hoffmann” oder die “Hepp-Kexel-Gruppe” waren nur die bekanntesten militanten Nazi-Gruppierungen dieser Zeit.
Abgesehen von einer Bildunterschrift (“Mitglieder der ‘Wehrsportgruppe Hoffmann’ stehen in uniformähnlicher Kluft auf dem Grundstück von Karl-Heinz Hoffmann in Ermreuth bei Nürnberg”) ist dies die einzige Stelle in Gensings Text, an der der Name “Hoffmann” fällt. Und das auch nur in Bezug auf die von Hoffmann gegründete “Wehrsportgruppe” und nicht auf Hoffmann als Person.
Vor Gericht versuchte Karl-Heinz Hoffmann nun, den Eindruck zu erwecken, dass Patrick Gensing ihn als “Mörder und Terroristen” darstelle. Doch dies ließ die zuständige Richterin nicht zu, wie Claudia Henzler bei sueddeutsche.de schreibt:
In der Verhandlung wurde deutlich, dass es Hoffmann nicht nur darum geht, was ihm konkret in Text und Rede zu Last gelegt wurde — oder eben nicht. Er will sich dagegen wehren, dass der Eindruck erweckt worden sein könnte, er sei ein Terrorist oder Mörder. Entsprechende Anträge wies die Vorsitzende Richterin zurück. Das Gericht werde nur der Frage nachgehen, ob die Journalisten tatsächlich behauptet haben, dass Hoffmann persönlich mit Waffen handelte oder Menschen ermordete. Zweifel daran wurden in der Verhandlung deutlich.
Das alles kommt im “Bild”-Artikel nicht vor. Stattdessen übernimmt das Blatt einfach Karl-Heinz Hoffmanns falschen Vorwurf.
Nachtrag, 12. Februar: Die Nürnberger Redaktion der “Bild”-Zeitung, von der der Artikel zu den Gerichtsprozessen stammt, hat sich via Twitter bei Patrick Gensing entschuldigt.
Joar, Mensch, das ist ja mal gar nicht schlecht, dass das “Abendblatt” dabei war, “als die finnische Fluggesellschaft ‘Finnair’ als erste Fluggesellschaft den Airbus A350 übernahm.” Glückwunsch!
Warum das überhaupt bemerkenswert ist? Weil dieser Screenshot nicht von abendblatt.de stammt, sondern von Bild.de:
Das Portal berichtet heute über einen “SONDERFLUG DES LUFT-GIGANTEN”, denn der “Mega-Airbus besucht Hamburg”:
Der neue Lufthansa-Airbus A350-900, das weltweit modernste Langstreckenflugzeug, besuchte am Donnerstag-Vormittag mit einem Sonderflug die Hansestadt.
Wie da nun die frohe “Abendblatt”-Kunde reingerutscht ist? Vermutlich hat irgendein Bild.de-Mitarbeiter beim Text-Klauen nicht aufgepasst und beim Copyandpasten eben auch die Passage mit “Finnair” übernommen. Auf abendblatt.de steht nämlich ebenfalls (Link mit Bezahlschranke):
Für die Lufthansa sei der Neuzugang eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres. Die A350-900 für 293 Passagiere sei das modernste und umweltfreundlichste Langsteckenflugzeug. Es verbrauche 25 Prozent weniger Treibstoff und sei beim Start wesentlich leiser als vergleichbare Flugzeugtypen.
Das Abendblatt war dabei, als die finnische Fluggesellschaft Finnair als erste Fluggesellschaft den Airbus A350 übernahm.
Die Bild.de-Redaktion mopst also einfach zwei Absätze beim “Abendblatt”, inklusive Rechtschreibfehler (“Langsteckenflugzeug”), und vergisst, die Spur zu verwischen. Wir wollen an dieser Stelle nur noch mal daran erinnern: Bild.de geht derzeit mit einer wettbewerbs- und urheberrechtlichen Klage gegen “Focus Online” vor, weil man sich nicht länger bieten lassen wolle, dass das “Burda”-Portal “systematisch exklusive Bezahl-Inhalte von BILDplus abschreibt”. Nun ist das Ausmaß, mit dem “Focus Online” sich bei “Bild plus” bedient, sicher noch mal ein anderes. Aber auch bei den zwei “Abendblatt”-Absätzen handelt es sich um Bezahl-Inhalte. Und abschreiben bleibt abschreiben.