Suchergebnisse für ‘Julian Reichelt’

Zuckerberg angeklagt, “Top Gun 2”, Stigmatisierende Nachrichten

1. Jetzt ist Zuckerberg dran
(netzpolitik.org, Alexandra Conrad)
Der Datenskandal um die Firma Cambridge Analytica kostete Facebook 2019 fünf Milliarden US-Dollar. Nun klagt der Generalstaatsanwalt von Washington D.C. Facebooks Firmenchef Mark Zuckerberg an. “Um was geht es in dem aktuellen Prozess und wieso wird Zuckerberg erst jetzt angeklagt?” Alexandra Conrad hat für netzpolitik.org die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengetragen.

2. “Die Fakten müssen auf den Tisch”
(deutschlandfunk.de, Annika Schneider)
“Die Medien können die Klimakrise nicht lösen, aber es ist ihre Verantwortung, die Zusammenhänge zwischen menschlichem Handeln und den Folgen für Mensch, Natur, Wirtschaft und unsere Lebensweise wissenschaftlich fundiert, verständlich und in angemessenem Umfang darzustellen”, so der ZDF-Meteorologe Özden Terli in einem jüngst erschienenen Leitfaden. Terli plädiert dafür, nicht nur über das aktuelle Wettergeschehen, sondern auch über die Zusammenhänge mit dem Klimawandel zu berichten. Darüber spricht er im Interview mit dem Deutschlandfunk.

3. Affenpocken, voll schwul ey
(uebermedien.de, Frederik von Castell)
In der Berichterstattung zum Affenpockenvirus kam es zu Stigmatisierungen von homosexuellen Männern, kritisiert Frederik von Castell in seinem Kommentar. Eine bedeutende Rolle spiele dabei “Medizinkorrespondent” Christoph Specht, der Auftritte bei RTL und im ZDF hatte. Von Castell erklärt die tatsächliche Faktenlage und zeigt, wie es zu den stigmatisierenden Beiträgen und Nachrichten kam.

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4. Wo bleibt ein #medienmetoo, Juliane Löffler?
(druckausgleich.podigee.io, Annkathrin Weis & Luca Schmitt-Walz, Audio: 56:16 Minuten)
“Wir brauchen eine Debatte über Sexismus innerhalb der Medienbranche. Denn während wir über andere, korrupte oder missbräuchliche Systeme berichten und Machenschaften aufdecken, scheinen wir ausgerechnet die eigene Branche nicht ausreichend zu beachten. Woran liegt es, dass wir als Branche noch immer nicht an dem Punkt sind, solche Missstände und Fehlverhalten untereinander anzusprechen?” Darüber diskutieren Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz mit Juliane Löffler, die maßgeblich an der Recherche zu den Machtmissbrauchsvorwürfen gegen den damaligen “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt beteiligt war.

5. Newsletter Netzwerk Recherche, Nr. 209
(netzwerkrecherche.org, Annelie Naumann & Albrecht Ude)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für Journalistinnen und Journalisten aus dem Investigativbereich: der Newsletter des Netzwerk Recherche (nr). Die neueste Ausgabe liefert neben ein paar Worten zur Causa Kliemann einen aktuellen Überblick über Nachrichten, Veranstaltungen, Seminare, Stipendien und Preise. Außerdem gibt es Informationen zur alljährlichen nr-Jahreskonferenz, die am 30. September und 1. Oktober dieses Jahres in Hamburg stattfindet. Im Pressespiegel gibt es zudem wertvolle Lesetipps zu ausgesuchten Themen.

6. Top Gun 2: So trickst dich das US-Militär aus
(youtube.com, Walulis Story, Video: 11:04 Minuten)
Es hat bereits Tradition, dass Kriegsfilme aus Hollywood vom US-Militär unterstützt werden. Der diese Woche anlaufende Film “Top Gun 2” bildet da keine Ausnahme. Das Walulis-Team erklärt mit satirischen Mitteln, warum es sich dabei um ein Geschäft handelt, das auf Gegenseitigkeit beruht.

KW 10/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Ferngespräche: Südafrika
(radioeins.de, Holger Klein, Audio: 1:08:08 Stunden)
Die radioeins-Korrespondenteninterviews von Holger Klein sind ein steter Garant für Information und Unterhaltung. Diesmal erzählt Jana Genth aus ihrem südafrikanischen Berichtsgebiet, von kulinarischen Herausforderungen und den Klicklauten der Zulu-Sprache. Eine wunderbare und mitreißende Kombination aus ernsten und unterhaltsamen Themen.

2. Jens Schröder über Social Media und den Ukraine-Krieg.
(turi2clubraum.podigee.io, Aline von Drateln & Markus Trantow, Audio: 41:33 Minuten)
Im “turi2”-Podcast haben Aline von Drateln und Markus Trantow den “Daten-Dompteur” und “Zahlen-Zampano” Jens Schröder zu Gast. Schröder hat über eine Spanne von eintausend Ausgaben den täglichen #trending-Newsletter herausgegeben, der vor Kurzem als wöchentliches Format relauncht wurde. Im Gespräch geht es um die Themen der Woche, die Zahlenverliebtheit der Medienbranche und Schröders Lust am Daten-Sortieren.

3. Ein Dorf im Griff einer TV-Serie
(deutschlandfunkkultur.de, Heiner Kiesel , Audio: 29:40 Minuten)
Die Arztserie “Der Bergdoktor” spielt in der Tiroler Gemeinde Ellmau am Fuße des Wilden Kaisers. Das hat Folgen für die Popularität des Ortes: Seit das ZDF-Erfolgsformat dort gedreht wird, sind die Übernachtungszahlen explodiert und die Immobilienpreise gestiegen. Heiner Kiesel hat sich für eine Reportage nach Ellmau begeben und mit Besuchern, Einheimischen, dem Tourismusdirektor und dem echten Bergdoktor gesprochen. Der Touristiker ist begeistert, die Einheimischen sind teilweise frustriert: “Es ist für einen jungen Menschen fast nicht mehr möglich, sich etwas leisten zu können. Die Grundstückspreise explodieren, dadurch, dass einfach viele Deutsche hierherkommen und einen Zweitwohnsitz nehmen und uns verdrängen.”

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4. Untergraben Streamingdienste die Demokratie?
(ardaudiothek.de, Katja Weber, Audio: 52:31 Minuten)
Der Medien- und Kommunikationswissenschaftler Marcus S. Kleiner befürchtet, dass Streamingdienste demokratischen Prozessen eher entgegenwirken könnten: “Das On-Demand-Videostreaming ist für mich etwas, was sich Adorno und Horkheimer in der ‘Dialektik der Aufklärung’ nicht hätten träumen lassen. Die doppelte Ökonomie der Selbst-Manipulation, -Entmündigung und -Ausbeutung.” In seinem Vortrag erklärt Kleiner, wie Anbieter von Video-on-Demand-Diensten aus seiner Sicht die Demokratie unterminieren.

5. “Narcoland” & “Suisse Secrets”: Recherchen & Reportagen als Podcasts
(ohrensessel.podigee.io, Carina Schroeder & Sandro Schroeder, Audio: 1:29:40 Stunden)
Podcast-Experte Sandro Schroeder und Audio-Journalistin Carina Schroeder haben einen Podcast über Podcasts gestartet. Zu Beginn erzählen die beiden “Ohrensessler” hörbar begeistert von der Entstehungsgeschichte der “Ohrensessel”-Jingles. Danach geht es um zwei Produktionen, die Recherchen als Mini-Serien erzählen: “Narcoland” von der “Aachener Zeitung” und “Suisse Secrets” von der “SZ”. Schroeder und Schroeder besprechen die Stärken und Schwächen der beiden Audio-Serien und diskutieren die Frage, wie journalistische Podcasts umgesetzt sein sollten.

6. BILD TV: Schwach angefangen, stark nachgelassen
(youtube.com, Walulis Story – SWR, Video: 11:09 Minuten)
Trotz erheblicher Investitionen erreicht “Bild TV” nur miserable Einschaltquoten. Das könnte nach Ansicht des “Walulis”-Teams unter anderem an dem Doku-Überangebot liegen und an der Tatsache, dass dem Sender mit Julian Reichelt ein prominentes Gesicht abhanden gekommen ist: “Paul Ronzheimer und Johannes Boie versuchen diese Lücke vor der Kamera zu füllen. Aber warum BILD TV keine klare Zielgruppe hat und warum sie die Stärken der BILD-Zeitung nicht ins TV kriegen, erfahrt ihr in der Walulis Story.”

Döpfner nur als Randnotiz, Antwort auf Faktencheck, Coronaproteste

1. War was?
(sueddeutsche.de, Anna Ernst)
Axel-Springer-Chef und Verleger Mathias Döpfner ist wegen seines Verhaltens in der Affäre um den ehemaligen “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt in die Kritik geraten. Viele Beobachter stellen seine charakterliche Eignung für den Posten des Chefs der Digitalpublisher und Zeitungsverleger in Frage, nur der betroffene Verband anscheinend nicht. Für den sei auf seiner Tagung nach “SZ”-Informationen Döpfners Verhalten nur eine Randnotiz geblieben.

2. In Moskau für Medien einsetzen
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband hat sich in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz gewandt. Dieser möge sich bei seinen Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin für die deutschen Korrespondentinnen und Korrespondenten in Russland einsetzen. Außerdem solle Scholz darauf dringen, dass die Deutsche Welle wieder ungehindert arbeiten kann.

3. Covid-Sterbezahlen bei Kindern, eine Bildungsministerin und ein misslungener ARD-Faktencheck
(scilogs.spektrum.de, Markus Pössel)
Ein Tweet der schleswig-holsteinischen Kultusministerin Karin Prien zu mit-oder-an-Covid-verstorbenen Kindern sorgte für viel Empörung in den Sozialen Medien. ARD-“Faktenfinder” Patrick Gensing hat daraufhin einen Faktencheck angestellt, in dem er Prien zustimmt: “Vorliegende Daten geben ihr recht.” Nun hat Wissenschaftsblogger Markus Pössel den Faktencheck einem Faktencheck unterzogen – und kommt zu einem anderen Ergebnis.

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4. Betroffene Reporter entsetzt über Gewalt bei Corona-Protest in Dresden-Laubegast
(mdr.de)
In Dresden gab es bei Coronaprotesten einen Angriff auf Journalisten: “Am Sonntag kam es zu einem Vorfall mit jungen Reportern. Sie stellten ein Video ins Netz, auf dem ein Angriff auf das Medien-Team zu sehen ist. Der Anzeige der Journalisten folgte eine Gegenanzeige der Angreifer. Nun ermittelt die Polizei – und die betroffenen Reporter wundern sich.”

5. Journalismus in Mexiko: “Der Staat lässt uns im Stich”
(de.ejo-online.eu, Katarina Machmer)
Im Interview erzählt Reuters-Fotograf Edgard Garrido von den schwierigen Arbeitsbedingungen in Mexiko und vom Zustand des Journalismus im Land: “Leider unterstehen wir in Mexiko keinem soliden rechtlichen Schutz. Ein Journalist, der verhaftet wurde wegen etwas, das die angebliche Anklägerin möglicherweise niemals behauptet hat – das wäre in anderen Ländern der Welt undenkbar. Aber hier ist es das nicht, und genau deshalb sind wir so schutzlos.”

6. WDR-Geschäftsleitung beschließt neue Social-Media-Regelung
(meedia.de, Tobias Singer)
Vergangene Woche tauchte ein Entwurf einer neuen Dienstanweisung für den Umgang mit den Sozialen Medien beim WDR auf, der für eine größere Debatte sorgte. Nun hat sich der WDR nach “Meedia”-Informationen mit Personalrat und Redakteursvertretung zusammengesetzt und eine Dienstanweisung beschlossen, die nicht mehr den umstrittenen Passus zum Umgang mit privaten Accounts enthält.

“Bild” im Umbruch, dpa kuratiert für Facebook, Falscher Attentäter

1. Wohin zieht es Ex-Chef Julian Reichelt?
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Bei “Bild” ist einiges im Umbruch, und das nicht nur an der Redaktionsspitze: Die verkaufte Auflage beträgt erstmals seit 1953 weniger als eine Million Exemplare. Und auch “Bild TV” sendet an nicht wenigen Tagen unter der messbaren Wahrnehmungsgrenze. Nach dem Weggang von Ex-Chefredakteur Julian Reichelt wird an der Programmstruktur gebastelt. Beispielsweise wird die auf Krawall ausgelegte Sendung “Viertel nach Acht”, der “Talk, der Schlagzeilen macht”, von 20:15 Uhr in den späten Abend verlegt. Um Reichelts Zukunft ranken sich derweil Gerüchte: Er soll neulich mit einem milliardenschweren Fernsehsender-Besitzer gesehen worden sein.

2. Für dpa wird das Desinformationsproblem von Meta zum Geschäftszweig
(uebermedien.de, Alexander Fanta)
Die Nachrichtenagentur dpa beschäftige ab April ein 15-Leute-Team, das für Facebook deutsche Nachrichten kuratieren soll. Wie die Nachrichtenauswahl erfolgt, sei unbekannt, das rund 30-seitige “Redaktionsstatut” werde geheim gehalten. Alexander Fanta kommentiert: “Facebooks Desinformationsproblem wird für dpa zum Geschäftszweig. Das Kerngeschäft, unabhängig für Leserinnen und Leser zu berichten, könnte ins Hintertreffen geraten. Die Agentur, die die deutsche Medienlandschaft prägt, muss wachsam sein, sich nicht im Gewirr von Facebooks undurchsichtigen Geschäftsinteressen zu verlieren.”

3. Assange darf vor den Supreme Court ziehen
(reporter-ohne-grenzen.de)
Reporter ohne Grenzen begrüßt, dass Wikileaks-Gründer Julian Assange gegen seine drohende Auslieferung in die USA vor den britischen Supreme Court ziehen darf: “Dieses Verfahren ist ein Präzedenzfall mit enormen Auswirkungen auf den Journalismus und die Pressefreiheit in der ganzen Welt. Wir wünschen uns, dass die neue deutsche Bundesregierung die Tragweite erkennt und sich ebenfalls dafür einsetzt, Julian Assange freizulassen.”

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4. Heidelberg: Medien nennen falschen Attentäter
(dw.com)
Als es am gestrigen Montag auf dem Gelände der Universität Heidelberg zu einem Amoklauf kam, nutzte ein anonymer Twitter-User die Aufmerksamkeit, bezichtigte einen vollkommen Unbeteiligten der Tat und verbreitete Fotos und Videos des Unschuldigen. Doch damit nicht genug – internationale Medienportale übernahmen den Namen ungeprüft und sorgten so dafür, dass sich die Falschnachricht weiter verbreitete.

5. MDR fresh, das Nachwuchs-Talente-Programm
(mdr.de)
Der MDR bietet ein neunmonatiges, bezahltes Nachwuchs-Talente-Programm an, das sich aus Workshops und verschiedenen Stationen beim MDR in Halle, Leipzig und Erfurt zusammensetzt: “Wir suchen nach Nachwuchs-Talenten, die mehr Diversität in die Redaktionen bringen. Ausdrücklich möchten wir mit diesem Programm Menschen ansprechen, die sonst nicht den Weg zum MDR finden. Du brauchst kein abgeschlossenes Studium. Wir möchten gern Menschen mit einer Migrationsgeschichte zu einer Bewerbung ermuntern.”

6. ZDF erklärt: Darum gibt es keine “Mainzelfrauchen” – verschweigt aber einen Fakt
(rnd.de)
Warum gibt es eigentlich keine “Mainzelfrauchen”? Auf diese Frage eines Zuschauers gab das ZDF in einem Facebook-Post Antworten, die jedoch nicht die ganze Wahrheit abbilden.

Probleme mit Telegram, Zielscheibe NDR, Weitere Reformen angemahnt

1. Was die Politik gegen Hetze und Gewaltaufrufe tun kann
(deutschlandfunk.de, Isabelle Klein & Christoph Sterz, Audio: 6:29 Minuten)
Derzeit würden Messengerdienste nicht vom Netzwerkdurchsetzungsgesetz erfasst, wenn sie zur Individualkommunikation bestimmt seien. Telegram stelle in gewisser Weise eine Ausnahme dar, denn hier können öffentliche Kanäle von einer großen Anzahl von Personen abonniert werden. Demnach müsse Telegram offensichtlich strafbare Inhalte innerhalb von 24 Stunden und rechtswidrige Inhalte innerhalb von sieben Tagen löschen. Doch das Bundesamt für Justiz beißt sich an dem Messenger bislang die Zähne aus, erklärt der Experte für Internetrecht Matthias Kettemann: “Telegram will einfach nicht”.

2. NDR wird Zielscheibe von Querdenkern
(verdi.de)
Am dritten Advent haben sich mehrere Hundert Verschwörungsgläubige der Gruppierung “Freie Niedersachsen” zu einem “Querdenker”-Protest vor dem NDR-Landesfunkhaus in Hannover versammelt, berichtet das ver.di-Magazin “Menschen machen Medien”: “Der Versammlungsort sei von den Initiatoren aus dem verschwörungsideologischen Spektrum nicht zufällig gewählt worden und knüpfe an frühere Angriffe an: Bereits im November 2019 hatte die rechtsradikale NPD einen Zug durch die Innenstadt von Hannover organisiert, die sich ebenfalls gegen den NDR richtete.”

3. Weitere Reformen angemahnt
(medienpolitik.net, Helmut Hartung)
Bei der Aktion “Unsere Medien” haben sich mehr als einhundert Personen aus Kultur, Medien, Wissenschaft und Politik für eine Stärkung und Weiterentwicklung der öffentlich-rechtlichen Medien ausgesprochen. Mit ihrem Appell würden sie sich an die politisch Verantwortlichen richten, aber auch an die Sender selbst, und die Verteidigung des öffentlich-rechtlichen Modells in Deutschland und Europa als Voraussetzung für funktionierende Demokratien fordern: “Mit diesem Appell an Medienpolitik und Rundfunkanstalten unterstützen wir die Idee und die Existenz unabhängiger öffentlich-rechtlicher Medien in Deutschland und Europa. Im digitalen Zeitalter brauchen wir sie noch mehr denn je. Gleichzeitig verbinden wir unsere Unterstützung mit der Forderung nach mehr Transparenz und grundlegenden, nachhaltigen Veränderungen.”

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4. Springer-Führungskräfte müssen Beziehungen am Arbeitsplatz offenlegen
(tagesspiegel.de)
Der Medienkonzern Axel Springer hat seinen Firmen-Verhaltenskodex zu persönlichen Beziehungen am Arbeitsplatz überarbeitet: “Wir müssen und wollen klarer formulieren, welches Verhalten wir gerade von Führungskräften im Falle von möglichen Interessenskonflikten am Arbeitsplatz erwarten, und unser Handeln konsequent daran messen”, so der Personalvorstand in einem Schreiben an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Einer der Gründe für die Anpassung dürfte der Fall des jüngst unrühmlich ausgeschiedenen (Ex-)”Bild”-Chefredakteurs Julian Reichelt sein.

5. Überfremdung
(journalist.de, Sebastian Pertsch & Udo Stiehl)
Sebastian Pertsch und Udo Stiehl werfen im Rahmen ihres Projekts “Floskelwolke” einen sprach- und medienkritischen Blick auf vielbenutzte Formulierungen. Diesmal nehmen sie sich das Wort “Überfremdung” vor: “Wäre der Begriff ein Shopping-Artikel, hieße es wohl: Personen, die dieses Wort verwendet haben, nutzten auch die Kampfbegriffe Asylindustrie, das Boot ist voll, Einfallsrouten, Flüchtlingswelle, Lügenpresse, Passdeutsche und raumfremde Menschen.”

6. Magazin “Time” kürt umstrittenen Tesla-Chef Elon Musk zur “Person des Jahres”
(rnd.de)
Das Magazin “Time” hat Elon Musk zur “Person of the Year” gekürt. “Die Person des Jahres ist ein Zeichen für Einfluss, und nur wenige Menschen haben mehr Einfluss auf das Leben auf der Erde und möglicherweise auch auf das Leben außerhalb der Erde als Musk”, habe der “Time”-Chefredakteur zur Begründung geschrieben. Nun ja, darüber ließe sich trefflich streiten, zumal mit den Impfstoff-Erfindern aus Sicht des “6-vor-9”-Kurators geeignetere Kandidaten zur Verfügung gestanden hätten. Die wurden jedoch von “Time” auf das Nebengleis “Helden des Jahres” geschoben und tauchen damit nicht großformatig auf dem Cover auf.

Abschreckungsfall Assange, Skandalmacher “Bild”, “Compact”

1. Die Abschreckung
(zeit.de, Meike Laaff)
Viele hatten es befürchtet, jetzt ist es bittere Realität: Der Londoner High Court hat entschieden, dass Wikileaks-Gründer Julian Assange nun doch in die USA ausgeliefert werden könne. Das Urteil sei “ein schlechtes Signal für die Pressefreiheit und für die Fähigkeit westlicher Demokratien, mit Whistleblowing umzugehen”, kommentiert Meike Laaf bei “Zeit Online”: “Assanges Fall taugt längst schon zur Abschreckung: Je härter er bestraft wird, desto größer ist künftig das Risiko für Quellen und Journalisten, wenn sie versuchen, Missstände aufzudecken.”
Weiterer Lesehinweis: Assange soll Schlaganfall erlitten haben (tagesschau.de).

2. Die “Skandal-Macher”: Corona und die Berichterstattung der BILD
(wdr.de, Andreas Maus & Luisa Meyer, Video: 7:03 Minuten)
“Seit Monaten stellt BILD Politiker oder Wissenschaftler, die vor Corona warnen, an den Pranger und raunt von einem autoritären Staat. Wen wundert es da noch, wenn solche Schlagzeilen auch Wirkung entfalten.” Andreas Maus und Luisa Meyer zeigen, wie Deutschlands reichweitenstärkstes Medium zur Radikalisierung der Corona-Leugner-Szene beiträgt.

3. Achtung, fragile Männlichkeit
(taz.de, Anne Fromm)
In der “Zeit” hatte der ehemalige “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt jüngst die Gelegenheit, in einem Interview seine Version seines Rauswurfs lang und breit unter die Menschen zu bringen. “taz”-Redakteurin Anne Fromm erklärt, warum aus ihrer Sicht das “Zeit”-Gespräch wenig geeignet sei, Klarheit zu schaffen, und sogar Risiken berge: “Ein Interview ist die am besten kontrollierbare Form für den Interviewten – kritischen Fragen kann man ausweichen, Fakten widersprechen und die eigenen Aussagen vor der Veröffentlichung weichspülen. Viele Medien interviewen deshalb AfD-­Po­li­ti­ke­r*in­nen nicht mehr direkt, auch die Bild macht das übrigens nicht mehr. Sie berichten und recherchieren über die AfD, drucken ihre Statements, aber keine Interviews mit AfD-­Po­li­tike­r*in­nen. Weil Aussagen, vor allem gedruckte, schwer zu kontrollieren sind.”

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4. “Gesichert extremistisch”
(tagesschau.de, Michael Götschenberg)
Der Verfassungsschutz bewertet das als Sprachrohr der “Neuen Rechten” geltende “Compact”-Magazin nicht mehr als Verdachtsfall, sondern als gesichert extremistisch. Auf eine Anfrage des ARD-Hauptstadtstudios habe das Bundesamt für Verfassungsschutz mitgeteilt: “Die Compact-Magazin GmbH trägt Positionen und Aussagen in die Öffentlichkeit, die eindeutig als völkisch-nationalistisch sowie minderheitenfeindlich zu bewerten sind. Die Äußerungen enthalten wiederholt antisemitische Verschwörungsmythen und islamfeindliche Motive. Zudem sind sie durch eine Verächtlichmachung und Verunglimpfung der politischen Parteien, Politiker und Repräsentanten der Bundesrepublik gekennzeichnet.”

5. #trending: The End
(meedia.de, Jens Schröder)
Nach 1.000 Ausgaben beendet Jens Schröder seinen “#trending”-Newsletter, in dem er stets lesenswerte Social-Media-Analysen präsentierte. In seinem Abschiedstext äußert sich Schröder zu den Gründen und spricht ein schwieriges Dilemma an: “Ich habe mich in vielen Phasen politischer Aufregerwellen und seit 2020 in vielen Phasen von Corona-Wellen immer wieder gefragt, ob ich dieses Missverhältnis zwischen lauter Minderheit und leiser Mehrheit durch meine Betrachtungen nicht verstärke. Die viel beschworene ‘Spaltung’ der Gesellschaft sehe ich nämlich nicht. Allenfalls einen kleinen Spalt am Rande der Gesellschaft. (…) Auf der anderen Seite gehört es eben auch zum Journalismus, diese Tendenzen in den sozialen Netzwerken zu beobachten – und sie einzuordnen.”

6. Welche Partei hat in punkto DSGVO die beste Webseite?
(blog.wdr.de, Jörg Schieb)
“Wie gut halten deutschen Parteien im Bundestag geltende Datenschutzregeln auf ihren Webseiten ein?” Dieser Frage ist der Datenschutzexperte Klaus Meffert nachgegangen, der sich in seinem Blog “Dr. DSGVO” nennt. Jörg Schieb kommentiert die Ergebnisse von Mefferts Untersuchung: “Auf den Webseiten von Bundesparteien darf man zu Recht erwarten, dass die quasi selbst gemachten Regeln eingehalten werden. Genau das scheint aber nicht der Fall zu sein.”

Anfälliger Lokaljournalismus, DW-Tsunami, Diversity-Lexikon

1. So beeinflussen Verleger die Berichterstattung im Lokaljournalismus
(correctiv.org, Jonathan Sachse)
Der Lokaljournalismus ist anfällig für Beeinflussungen, und die kommen oft aus dem eigenen Haus: Immer wieder überschreiten Verleger ihre eigentlichen Befugnisse und greifen in das redaktionelle Tagesgeschehen ein. Jüngstes und bekanntestes Beispiel: Die Intervention des Verlegers Dirk Ippen, der die Veröffentlichung einer Recherche über den damaligen “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt stoppte. Jonathan Sachse hat sich bei Lokalmedien umgehört und gefragt: “Hat sich ein Verleger in eure redaktionelle Arbeit eingemischt?”

2. Der Deutschen Welle droht ein Tsunami
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Bei der Deutschen Welle beziehungsweise einem Medienpartner gibt es einen neuerlichen Fall von Israelhass und Antisemitismus. Joachim Huber kommentiert: “Aktuell wird der Eindruck vermittelt, dass auf der Verantwortungsebene des Auslandssenders Naivität und erstauntes Augenaufschlagen vorherrschen, was auf der Arbeitsebene so alles gesendet und gepostet wird. Das reicht nicht. Die neue Kulturstaatsministerin von der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth, hat ein Thema auf der Agenda, mit dem sie sicherlich nicht gerechnet hat: die Neue Deutsche Welle.”

3. “Eine Art männliche Merkel”
(deutschlandfunk.de, Brigitte Baetz, Audio: 5:31 Minuten)
Angela Merkel hat während ihrer Kanzlerschaft nur wenige Interviews gegeben und sich medial auch ansonsten rar gemacht. Wie wird ihr Nachfolger Olaf Scholz mit den Medien umgehen? Weitgehend ähnlich vermutet Lars Haider, Chefredakteur des “Hamburger Abendblatts” und Verfasser einer Scholz-Biografie. Wer Scholz in Interviews knacken will, solle versuchen, ihn mit Freundlichkeit und Humor einzuwickeln – “damit erreicht man mehr, als wenn man ihm versucht, die Pistole auf die Brust zu setzen.”

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4. Das Diversity-Lexikon
(journalist.de, Sebastian Pertsch)
Für ein kleines “Diversity-Lexikon” hat Herausgeber Sebastian Pertsch 34 Betroffene und Fachleute gebeten, sich einen Begriff aus dem Themenfeld “Vielfalt und Inklusion” auszusuchen und ihn zu erklären. Die Begriffe reichen von Ableismus über Klassismus und Misogynie bis Zionismus.

5. Mein Leben mit der Ablehnung
(uebermedien.de, Isabell Beer)
Isabell Beer arbeitet als Investigativjournalistin in der Recherche-Einheit von “funk”. Bei “Übermedien” schildert sie in einem sehr persönlichen Beitrag, wie sie mit Ablehnung und Hassnachrichten umgeht. Der Text handelt auch von Trans- und Queer-Feindlichkeit, Mobbing, Hassnachrichten mit Gewalt- und Mordfantasien und Suizidgedanken.
(Solltest Du Suizidgedanken haben, dann gibt es Menschen, die Dir helfen können, aus dieser Krise herauszufinden. Eine erste schnelle und unkomplizierte Hilfe bekommst Du etwa bei der “TelefonSeelsorge”, die Du kostenlos per Mail, Chat oder Telefon (0800 – 111 0 111 und 0800 – 111 0 222) erreichen kannst.)

6. Die Google-Trends des Jahres 2021
(spiegel.de)
Google hat zum Ende des Jahres wie üblich aufgelistet, für welche Begriffe das Suchvolumen in den vergangenen zwölf Monaten besonders gestiegen ist. Den kompletten Jahresrückblick für Deutschland aus Sicht der Suchmaschine gibt es hier. Tipp: Es lohnt, in die einzelnen Begriffe reinzuklicken. Das führt zu einer Anzeige des Interesses im zeitlichen Verlauf und einer Deutschlandkarte mit dem Interesse nach Regionen. Wer sich für andere Länder und deren Suchvorlieben interessiert, kann diese hier auswählen.

MeToo-Recherchen, Hasspostings, Porno-Portalen droht Abschaltung

1. “Was ist das für eine Unternehmenskultur?”
(journalist.de, Jan Freitag)
Juliane Löfflers Recherche trug maßgeblich dazu bei, dass “Bild”-Chef Julian Reichelt gehen musste. Der “journalist” hat sich mit Löffler zum Gespräch getroffen und sie gefragt, wie sie heute auf die Vorgänge im Oktober schaut, was bei #MeToo-Recherchen und Verdachtsberichterstattung wichtig ist und wie lange es wohl noch dauern werde, bis entsprechende Recherchen in Medienhäusern ernst genommen werden: “Noch heute höre ich von Kolleg*innen, dass ihre Recherchen zu Missbrauchsthemen in den Verlagen kein Gehör finden. Es könnten also noch viele Jahre sein.”

2. Polizei geht deutschlandweit gegen Onlinehetzer vor
(spiegel.de)
Am nunmehr siebten Aktionstag zur Bekämpfung von Hasspostings ist die deutsche Polizei bundesweit gegen strafbare Posts im Internet vorgegangen. Bei der vom Bundeskriminalamt koordinierten Aktion hätten die Polizeibehörden in allen 16 Bundesländern insgesamt 90 polizeiliche Maßnahmen durchgeführt, darunter Wohnungsdurchsuchungen und Vernehmungen.

3. ZDF auf Rekordkurs: 15,2 Prozent Marktanteil
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Das als “Rentnerfernsehen” verschrieene ZDF hat im November mit 15,2 Prozent Marktanteil einen Rekordmonat hingelegt. Was macht das Zweite so viel besser als andere Sender? Joachim Huber hat sich auf die Suche nach den Gründen für den Erfolg begeben, und die lägen vor allem am bunten ZDF-Programm, das mit “heute-show” und Jan Böhmermanns “Magazin Royale” auch jüngere Zielgruppen bedient.

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4. Porno-Portalen droht Abschaltung
(sueddeutsche.de)
Mehrere in Deutschland sehr erfolgreiche Porno-Portale haben ihren Firmensitz auf Zypern, um von dort aus, jenseits von für sie lästigen Einschränkungen, frei agieren zu können. Doch damit könnte es bald zu Ende sein: Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht habe die Auffassung der Landesanstalt für Medien NRW bestätigt, dass sie in Fragen des Jugendschutzes auch für Verfahren gegen ausländische Portale zuständig sei. Die Anbieter könnten sich nicht auf das sogenannte Herkunftslandprinzip berufen, das strenge deutsche Jugendmedienschutzrecht müsse Anwendung finden.

5. Peta erstattet Strafanzeige gegen NDR-Moderator Heinz Galling
(rnd.de)
Die Tierrechtsorganisation Peta hat Strafanzeige gegen den NDR-Moderator Heinz Galling erstattet. In einer Folge der TV-Sendung “Rute raus, der Spaß beginnt” soll der Moderator verbotenerweise einen lebenden Fisch als Köder genutzt haben. Galling streitet die Vorwürfe ab. Laut Peta beschäftigt sich nun die Staatsanwaltschaft Schwerin mit dem Fall.

6. ARD-Text zeigt Teletext-Seiten aus den 80ern und 90ern
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Die ARD zeigt aktuell jeden Tag historische Teletextseiten aus den 80ern und 90ern, die von alten VHS-Bändern gerettet werden konnten. Der Teletext-Fan Christian Handwerck hatte seinerzeit seinen VHS-Rekorder dazu verwendet, die Seiten mitzuschneiden. Wie sich nun, Jahrzehnte später, herausstellt, eine gute Idee. Wer sich auf Zeitreise begeben will, kann dies bis Weihnachten im ARD-Text ab Seite 801 tun.

Lehrstück der Lernunfähigkeit, Blaming News, Dorsey geht

1. Pörksen kritisiert Corona-Berichterstattung einzelner Medien
(deutschlandfunk.de, Annika Schneider, Audio: 4:59 Minuten)
Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen hält den medialen Umgang mit der Corona-Krise für ein “Lehrstück der Lernunfähigkeit”. Die “Bild”-Redaktion habe beispielsweise eine “faktische Gewissheit, die es gab in der Pandemiebekämpfung, in eine medial inszenierte Pseudo-Ungewissheit verwandelt”. Zu dieser “medial befeuerten Ungewissheit” habe auch die Berichterstattung der anderen Springer-Zeitung “Welt” beigetragen.

2. Der “Bild”-Experte für Blaming News
(georgstreiter.de)
Der Journalist Georg Streiter war selbst in führenden Positionen bei “Bild” beziehungsweise “Bild am Sonntag” beschäftigt. In seinem Blog rechnet er mit dem derzeitigen “Ressortleiter Meinung” Filipp Piatov ab, dem – wie Streiter ihn bezeichnet – “Experten für falsche oder nicht verstandene Information und Blaming News”. Streiter listet einige besonders eindrückliche Beispiele von Piatovs journalistischem Versagen auf und schließt mit einem Rat an die “Bild”-Bosse: “Jetzt, wo sein Ziehvater Julian Reichelt weg ist, sollte sich vielleicht jemand anderes um ihn kümmern. Sonst nimmt das vermutlich kein gutes Ende.”

3. Eine Aufrichtige
(sueddeutsche.de, Lea Sahay)
Die chinesische Videobloggerin Zhang Zhan gehörte zu den wenigen unabhängigen Journalisten, die zu Beginn der Corona-Pandemie aus Wuhan berichteten. Sie musste dafür einen hohen Preis bezahlen: Weil sie “Streit angefangen und Ärger provoziert” hätte, wurde sie zu vier Jahren Haft verurteilt. Zhan befinde sich im Hungerstreik und sei in einem kritischen Zustand. Aller Appelle von außen zum Trotz halte China an dem Urteil fest.

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4. Isabell Beer: “Investigativ-Journalismus ist sehr männlich geprägt”
(quotenmeter.de, Fabian Riedner)
Isabell Beer arbeitet für das öffentlich-rechtliche Onlineformat “funk” und ist dort für die neu gestartete Reihe “ultraviolett stories” zuständig. Im Gespräch mit “Quotenmeter” geht es um ihren Werdegang, die Besonderheiten des Investigativ-Journalismus in Deutschland und Beers erstes Stück über Missstände bei Porno-Plattformen.

5. Hit the road, Jack
(zeit.de, Lisa Hegemann)
Wohl auf Druck von Investoren verlässt Twitter-Chef Jack Dorsey, Gründer und bislang CEO des Sozialen Netzwerks, das Unternehmen. Lisa Hegemann ordnet die Personalie bei “Zeit Online” ein. Es gehe demnach um wirtschaftliche Fragen, die “notorische Erfolglosigkeit” und inhaltliche Kontroversen.

6. IDE stellt Märchenbuch zur Vermittlung von Medienkompetenz vor
(netzwerk-medienethik.de, Julian Kraemer)
Das Institut für Digitale Ethik (IDE) ist auf eine kreative Idee zur Vermittlung von Medienkompetenz gekommen: Im gerade erschienenen Buch “Märchen und Erzählungen der digitalen Ethik” sollen “Grundspannungen moderner Medialität” durch Erzählungen aufgearbeitet werden. Das von Petra Grimm und Susanne Kuhnert herausgegebene Buch steht hier als PDF zum Download bereit.

Medienpolitische Ampel-Pläne, Phantom Kultur, Antisemitismus

1. Das sind die medienpolitischen Pläne der Ampel
(deutschlandfunk.de, Christop Sterz, Audio: 4:55 Minuten)
Was bedeutet der Koalitionsvertrag für die Medien? Medienpolitik sei in Deutschland zwar Ländersache, dennoch enthalte der Vertrag von SPD, Grünen und FDP medienrelevante Inhalte wie den Auskunftsanspruch der Presse gegenüber Bundesbehörden und Rechtssicherheit für gemeinnützigen Journalismus.
Dem Deutschen Journalisten-Verband fehlen klare Aussagen zur Zukunftssicherung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und die Einführung eines Verbandsklagerechts zur Durchsetzung von Urheberrechten. Und das Whistleblower-Netzwerk will erst noch abwarten, in welcher Form der Koalitionsvertrag umgesetzt wird.
Weiterer Lesehinweis: Bei “Übermedien” klärt Stefan Niggemeier das Gerücht, der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) habe angeblich “letzten Schliff” an den Koalitionsvertrag gelegt: Wie der DGB-Chef als “Autor” in den Koalitionsvertrag kam.

2. “Spiegel” muss Reichelt-Artikel vorerst offline nehmen
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt ging erneut gegen einen ihn betreffenden “Spiegel”-Beitrag vor (“Vögeln, fördern, feuern”). Nach Informationen von “Medieninsider” (nur mit Abo lesbar) habe Reichelt einen Ordnungsmittelbeschluss bewirkt, der zur Löschung des Beitrags führte. Der “Spiegel” habe daraufhin eine Beschwerde vor dem Oberlandesgericht eingereicht.

3. Das Phantom von Weimar
(sueddeutsche.de, Claudia Tieschky)
Nach allerlei vielversprechenden Ankündigungen der ARD hat Claudia Tieschky von der neuen Kulturplattform des Rundfunkverbunds mehr erwartet als Angebote wie einen “Creators”-Wettbewerb oder ein Chorfest, zumal die Plattform bei den Beitragsverhandlungen als Argument angeführt worden sei: “Es werde sie nur geben, wenn die Öffentlich-Rechtlichen mehr Geld bekommen, hieß es. Nach der Blockade durch Sachsen-Anhalt habe man die Planungen dann erst mal auf Eis gelegt, erklärte MDR-Chefin Karola Wille bei der Pressekonferenz. Mag ja sein – doch die Beitragserhöhung wurde bereits im Juli vom Bundesverfassungsgericht in Kraft gesetzt. Eine Erklärung für die dürftige Vorstellung ist der zwischenzeitliche Beitragsstopp jedenfalls nicht.”

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4. TikTok, Instagram und Co. – Wie junge Menschen mit codiertem Antisemitismus in Kontakt kommen
(belltower.news, de:hate)
Der neue “dehate”-Report der Amadeu Antonio Stiftung beschäftigt sich mit dem Thema Antisemitismus in der Popkultur (PDF). Dabei geht es um die Frage, wie und warum sich Antisemitismus auf Sozialen Medien wie Instagram und TikTok, die an sich für Popkultur und Unterhaltung stehen, verbreitet: “Der de:hate report #3 zeigt, dass in der digitalen Popkultur Antisemitismus in Sozialen Netzwerken präsent ist und oft codiert wird, um nicht als offen antisemitisch aufzufallen oder gar gelöscht zu werden. Dadurch können vor allem junge Nutzer:innen erreicht werden, die bisher mit Themen wie dem Nahost-Konflikt keine Berührungspunkte hatten. Der Report zeigt nicht nur, wie diese Codierungen erkannt werden können, sondern er bietet auch Handlungsempfehlungen im Umgang damit.”

5. Newsletter Netzwerk Recherche, Nr. 203, 25.11.2021
(netzwerkrecherche.org, Frederik Richter & Albrecht Ude)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für Journalistinnen und Journalisten aus dem Investigativbereich: der Newsletter des Netzwerk Recherche. Die neueste Ausgabe liefert einen aktuellen Überblick über Nachrichten, Veranstaltungen, Seminare, Stipendien und Preise. Im Pressespiegel gibt es zudem wertvolle Lesetipps zu ausgesuchten Themen.

6. Für mehr Selbstwertgefühl: London verbietet Werbung für Schönheits-OPs in Jugendmedien
(rnd.de)
Großbritannien will Werbung für Schönheits-OPs in Zeitschriften und TV-Programmen verbieten lassen, die sich an Unter-18-Jährige richten oder von dieser Altersgruppe verstärkt konsumiert werden. Darunter fallen Anzeigen für Brustvergrößerungen oder -verkleinerungen, Bauch- und Augenlidstraffung oder Nasenkorrekturen, aber auch Behandlungen zur Hautverjüngung, Laser- oder Lichtbehandlungen sowie Produkte zur Zahnaufhellung.

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