Archiv für Unsportliches

Bild.de verbreitet weiter “Bild”-Ente weiter

Bereits am Montag meinte “Bild” es ganz genau zu wissen: Der Dortmunder Fußballer Nelson Valdez habe das 1:0 beim Spiel gegen den VfB Stuttgart “nicht selbst geschossen”:

Fernseh-Bilder bewiesen: Der Stürmer stümperte den Ball erst hinter der Linie ins Netz. Das 0:1 war eigentlich ein Eigentor von Stuttgarts Abwehrspieler Delpierre — unter gütiger Mithilfe von Torhüter Schäfer. Die DFL führt trotzdem Valdez als Torschützen.

Und am Dienstag verkündete “Bild”:

"Valdez: DFL nimmt ihm das Tor weg"

Die DFL bestätigte BILD gestern offiziell: Das Tor wird dem kleinen Stürmer aus Paraguay aberkannt und statt dessen als Eigentor des Stuttgarters Delpierre geführt.

Kurioserweise hatte die DFL jedoch “nach dem Studium der TV-Bilder” und am selben Tag, als diese “Bild”-Meldung erschien, entschieden, das Tor doch zugunsten von Valdez zu werten — was “Bild” immerhin einen Tag darauf richtig stellte (“Chaos um Valdez-Tor”).

Darüber, ob die DFL “Bild” am Montag wirklich das Gegenteil “offiziell” bestätigt hatte, wollte man uns bei der DFL keine Auskunft geben.

Falsch ist die “Tor-weg”-Meldung vom Dienstag jedenfalls. Bei Bild.de jedoch findet sie sich auch zwei Tage nach der nun wirklich offiziellen Entscheidung noch immer auf der Startseite der “Borussia Dortmund Klub-News”, und die Korrektur sucht man vergebens*:

Mit Dank an Sebastian L. und Frank für den sachdienlichen Hinweis.

*) Die Korrektur der “Tor-weg”-Meldung wurde zwischenzeitlich über das Sport-Telegramm bei Bild.de verbreitet, wo sie aber nicht mehr zugänglich ist.

Kurz korrigiert (443)

Debby Reuter ist neue Stadionsprecherin beim 1. FC Kaiserslautern — was den 1. FCK veranlasste, in einer Pressemeldung deutlich darauf hinzuweisen, dass Reuter die “einzige weibliche Stadionsprecherin” sei. Bei “Bild” wurde daraus heute diese Überschrift:

"Ich bin die erste Stadionsprecherin"

Das klingt nach einem historischen Moment. Ist es aber nicht. Vor Debby Reuter waren zumindest schon Katja Wunderlich (1. FC Nürnberg) und Steffi Renz (SSV Reutlingen) Stadionsprecherinnen. Deshalb hier ein Alternativvorschlag:

"Ich bin die dritte Stadionsprecherin"

Aber vielleicht wäre den Redakteuren von “Bild” ja womöglich noch eine bessere Überschrift für die einzige Stadionsprecherin Deutschlands eingefallen.

Mit Dank an Alexander W. und usdgzer für den sachdienlichen Hinweis.

Nachtrag, 21.11.2007 (mit Dank an Klaus S.): Wie es aussieht, ist Debby Reuter, anders als der 1. FCK in seiner Pressemitteilung behauptet, nicht mal so richtig die einzige Stadionsprecherin in der Bundesliga. Im Millerntor-Stadion beim FC St. Pauli kommt offenbar Dagmar Grigoleit zumindest als Ersatzsprecherin zum Einsatz. Insofern ist unser Überschriften-Vorschlag noch schlechter als zunächst angenommen.

Schrottgarstige Rekordjagden

Der deutsche Fußballmeister VfB Stuttgart hat gestern in seinem vierten Champions-League-Spiel die vierte Niederlage kassiert. Damit sind selbst alle Chancen, noch im UEFA-Cup mitzuspielen, vertan.

Da kann man als Sportjournalist schon mal hämisch werden:

"Knackt Schrottgart den Flop-Rekord der Champions League?"

Aber Häme gehört sich nicht, hat meine Oma immer gesagt, deshalb versucht man sich bei Bild.de, dem VfB wenigstens den “ewigen Flop-Rekord der Champions League” schmackhaft zu machen:

Und es stellt sich die Frage, ob die Rot-Weißen sogar den ewigen Flop-Rekord der Champions League einstellen werden. (…)

Ein Team mit null Punkten aus den sechs Gruppenspielen hat es in der Champions-League-Geschichte bisher nur sechs Mal gegeben. Den ewigen Flop-Rekord halten die Rumpel-Russen von Spartak Moskau (0 Punkte, 1:18 Tore) im Jahr 2002 vor den Bulgaren von Levski Sofia (0 Punkte, 1:17 Tore) aus der Vorsaison.

Nun: Der VfB Stuttgart hat nach vier Spielen eine Differenz von 3:10 Toren, da müsste er in den verbleibenden zwei Partien schon zehn Gegentore kassieren und kein eigenes mehr schießen, um wenigstens in Sachen Tordifferenz mit Spartak Moskau gleichzuziehen.

Aber das ist Haarspalterei verglichen mit dem nächsten Absatz:

Kleiner Trost: Nach dem Lyon-Spiel, in dem der VfB mehr Tore geschossen hat, als in den gesamten drei Spielen zuvor, darf man zumindest auf einen VfB-Punkt rechnen. In diesem Fall wären sie dann “nur” noch das schlechteste deutsche Champions-League-Team aller Zeiten. Den Flop-Rekord für die Bundesliga hält der HSV mit drei Punkten (7:15 Tore).

Der HSV holte in der Saison 2006/2007 tatsächlich nur drei Punkte bei 7:15 Toren. Damit war er aber immer noch besser dran als der ebenfalls deutsche FC Bayern München, der in der Saison 2002/2003 mit nur zwei Punkten aus der Champions League ausschied.

In einem anderen Artikel schreibt Bild.de:

Vier Spiele, vier Pleiten – dieser traurige Rekord aus deutscher Sicht muss erst einmal gebrochen werden…

Da der HSV es in der letzten Saison geschafft hat, die ersten fünf Spiele zu verlieren, hat Stuttgart noch gar keinen Rekord aufgestellt, der “erst einmal gebrochen” werden muss, sondern hat allenfalls die Möglichkeit, mit einer Niederlage im nächsten Spiel den “Rekord” des HSV einzustellen.

Mit Dank an Florian, Alex G., Benjamin, Jan-Christoph K., Sven W. und Daniel S. für die Hinweise!

Nachtrag, 16.40 Uhr: Inzwischen hat Bild.de nachgebessert. Nun heißt es: “Den Flop-Rekord für die Bundesliga hält der deutsche Rekordmeister Bayern München mit zwei Punkten (9:13 Tore) aus der Saison 2002/2003.” Und bezüglich des “traurigen Rekords” heißt es nun: “Vier Spiele, vier Pleiten – der VfB ist auf dem Weg den traurigen Rekord aus deutscher Sicht (fünf Pleiten in fünf Spielen – der HSV in der vergangenen Champions-Laegue-Saison) einzustellen…”

Kurz korrigiert (439)

Sören Fiedler, bei “Bild” zuständig für die Sportberichterstattung über den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue, berichtet dieser Tage über eine “Pannen-Serie!” beim Spartensender DSF:

Da habe das DSF den Aue-Spieler Adam Nemec doch tatsächlich mal “Anton” genannt und behauptet, er trage wie sein Vorgänger Andrzej Juskowiak die Nummer “32” auf dem Trikot, obwohl der doch die Nummer “29” getragen habe. Außerdem wurde Nemecs Kollege Hendrik Liebers vom DSF offenbar mal “Liebert” genannt — und nicht nur das:

"Beim Spiel gegen Wehen (2:2) sind die Erzgebirgler keine Sachsen mehr, sondern es ist von Thüringern die Rede."

Schlimme “Pannen-Serie!”, fürwahr — die der Aue-Experte von “Bild” jedoch mühelos fortzusetzen weiß, weil der FC Erzgebirge Aue gegen den SV Wehen Wiesbaden ja gar nicht 2:2-unentschieden spielte, sondern mit 3:0 gewann.

Mit Dank an Andreas für den Hinweis.

“Bild” erzählt einen irischen Witz

Höhöö… witzisch: Am Tag, an dem die Fußballnationalmannschaften von Irland und Deutschland in Dublin in einem EM-Qualifikationsspiel gegeneinander antreten, berichtet “Bild” über den irischen Nationalspieler Stephen Ireland (O-Ton “Bild”: “heißt wirklich so”, höhöö). Ireland hatte nämlich kürzlich, als er beruflich in der Slowakei war, behauptet, seine Oma sei gestorben und war abgereist. Dabei war Oma gar nicht tot, höh. Und als das rauskam, hatte er gesagt, er habe ja auch seine andere Oma gemeint. Dabei war die… auch nicht tot. Und jetzt? Jetzt spielt der “Irrsins-Typ (wird nun von einem Psychologen betreut)” nicht mal beim heutigen Länderspiel mit:

Er sagt, er fühle sich nicht so gut. Die Reise vom Klub Manchester City nach Dublin (278 Kilometer) wäre zu weit!

Echt voll irre, dieser Ire Ireland! Oder um’s mit “Bild” zu sagen: “So einen hat Jogi Löw zum Glück nicht im Team…” Oder?

Oder auch nicht: Die Story mit den Omas stimmt zwar. Allerdings vergisst “Bild” vor lauter “Irrsin” [sic], auch nur ansatzweise zu erwähnen, warum Ireland gelogen hatte. Dabei steht das Warum in so ziemlich jedem Artikel, der Irelands Geschichte erzählt — und in einem ausführlichen Statement Irelands:

Meine Freundin war verzweifelt und teilte mir mit, dass sie gerade eine Fehlgeburt gehabt habe. (…) Die Fehlgeburt hat uns viel Kummer gemacht und uns beide in Panik versetzt.

Der irische Fußballverband und der irische Team-Manager zeigten im Nachhinein großes Verständnis für Irelands “traumatische Situation”, Team-Kollegen bekundeten ihr “Mitgefühl”: Dass eine Fehlgeburt eine ernste Sache sei, wisse schließlich jeder.

Jeder, scheint es, außer “Bild”.

PS: Die Info, dass Ireland heute deshalb nicht in Dublin sei, weil ihm die Reise zu weit wäre, hat “Bild” offenbar ganz exklusiv — oder erfunden.

Mit Dank an Gregor G. für den Hinweis.

Iranisch für Anfänger

Seit vergangenem Samstag ist bekannt, dass der deutsch-iranische Fußballspieler Ashkan Dejagah nicht am Spiel der U21-Nationalmannschaft gegen Israel teilnehmen will (wir berichteten). Die “Bild”-Zeitung hat die Zeit nicht genutzt, sich ein wenig sachkundig zu machen.

“Bild”-Mitarbeiter Karl Wendl beschäftigt sich in seiner aktuellen Kolumne “Wendls Welt” auf Bild.de mit dem, was er Dejagahs “privaten Judenboykott” nennt und kommt zu dem Fazit:

Natürlich steht es jedem Zuwanderer frei, die Staatsbürgerschaft seines Heimatlandes zu behalten. Vielleicht wird Dejagah im Iran auch seinen Militärdienst ableisten, um nur ja nicht die iranische Staatsbürgerschaft zu verlieren.

Ob in seinem Fall jedoch irgendeine Loyalität zu Deutschland besteht, ist mehr als zweifelhaft.

Das ist grob irreführend. Iranern steht es in der Regel nicht “frei”, die iranische Staatsbürgerschaft zu behalten, sie haben keine andere Wahl. Der Iran entlässt seine Bürger nämlich fast nie aus dieser Staatsbürgerschaft, auch wenn sie es möchten. Genau deshalb können sie in Deutschland aufgrund von Paragraph 12 des Staatsangehörigkeitsgesetzes eine doppelte Staatsbürgerschaft annehmen.

“Dejagahs Fürsorgepflicht”
 
Der deutsch-iranische Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour (Grüne) bewertet das Verhalten des Fußballers in einem “taz”-Interview so:
 
“Dejagah versucht nur, sich an die iranischen Gesetze zu halten. Für einen Doppelstaatler wie Dejagah heißt das, dass er nach dem Gesetz nicht nach Israel einreisen darf — das steht in jedem iranischen Pass. Sonst würden ihm bis zu zwei Jahre Gefängnis drohen. Und davor hat er Angst. Zudem hat er Familie im Iran, sein Bruder spielt in der Ersten iranischen Liga. Da hat er auch für seine Leute eine Fürsorgepflicht. Dejagah ist nicht für die falschen Gesetze im Iran verantwortlich.”

Wendl suggeriert, dass Dejagah bei einem Besuch Israels nur damit rechnen müsste, die iranische Staatsbürgerschaft zu verlieren, und er suggeriert, dass Dejagah das mit seinem “privaten Judenboykott” um jeden Preis vermeiden will. Doch die Konsequenz einer Teilnahme an dem Spiel wäre nicht der Verlust der Staatsbürgerschaft, sondern dass Dejagah vermutlich nicht mehr in den Iran einreisen könnte, wo ein Teil seiner Familie lebt.

Wendl aber erwähnt diese Tatsache nicht. Er behauptet stattdessen kryptisch, Dejagah habe den Eklat “aus privaten Gründen” gewollt — weil er, anders als der ehemalige iranische FC-Bayern-Spieler Vahid Hashemian vor drei Jahren, nicht einfach eine Verletzung vorgetäuscht hat, um nicht gegen israelische Spieler antreten zu müssen* — und unterstellt, Dejagah lehne “mit seinem Verhalten die Herbeiführung einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen ab”.

*) “Bild” berichtete am 23.11.2004 über den Fall so:

Politische Entscheidung

Gegen Maccabi Tel Aviv wird Bayern-Stürmer Vahid Hashemian (28), wie schon im Hinspiel, nur Zuschauer sein — aus politischen Gründen. Seit der islamischen Revolution 1979 ist es iranischen Sportlern per Gesetz verboten, gegen israelische Teams anzutreten.

“Bild” spielt Foul

Was denkt sich Ashkan Dejagah (21) nur dabei?

Das fragt “Bild” heute, weil der im Iran geborene Bundesliga-Profi seine Teilnahme am Länderspiel der deutschen U21-Mannschaft in Israel abgesagt hat. Aus “politischen Gründen”, wie er erklärt: “Jeder weiß, dass ich Deutsch-Iraner bin…”

Was denkt sich Ashkan Dejagah (21) nur dabei?

“Bild” schlägt folgende Antwort vor:

(…) die Absage legt den Eindruck nahe, dass Dejagah mit dem iranischen Machthaber Mahmud Ahmadinedschad sympathisiert. Der “Irre von Teheran” droht Israel mit der nuklearen Vernichtung. Außerdem hat er iranischen Sportlern ausdrücklich verboten, gegen israelische Athleten anzutreten.

Angesichts dieser Interpretation ist es natürlich kein Wunder, dass “Bild” zu dem Schluss kommt:

BILD meint: Wer ein Länderspiel in Israel aus politischen Gründen absagt, darf nie wieder für Deutschland spielen!

Was “Bild” nicht schreibt: Ashkan Dejagah hat Verwandte, die im Iran leben; sein Bruder spielt bei Paykan Teheran*. Es ist nicht auszuschließen, dass sie mit Sanktionen rechnen müssten, wenn Dejagah in Israel spielt. Er hat nicht nur einen deutschen, sondern auch einen iranischen Pass, und der Iran verbietet seinen Staatsbürgern die Einreise nach Israel. Dejagah muss damit rechnen, nicht mehr in den Iran zu seiner Familie reisen zu dürfen, wenn er an dem Spiel der U21 teilnimmt.

An all dem ändert sich nichts, wenn der Berliner CDU-Fraktionsvorsitzende Friedbert Pflüger ihm laut “Bild” verspricht, für ihn “würde in Israel alles für seine Sicherheit getan werden”.

Natürlich kann man Dejagahs Absage trotzdem falsch finden und von ihm eine schnelle Entscheidung verlangen, ob er in der deutschen oder der iranischen Nationalmannschaft spielen will. Aber man sollte diese Fakten kennen, bevor man sein Urteil fällt. Die “Bild”-Zeitung verschweigt sie und verhindert, dass ihre Leser überhaupt eine Grundlage haben, um die Frage fair zu beantworten:

Was denkt sich Ashkan Dejagah (21) nur dabei?

Mit Dank an farry2003.

*) Korrektur, 14. Oktober. Dejagah betont in einem Interview mit stern.de, dass sein Bruder nicht für den Teheraner Verein Paykan spielt, sondern in Berlin lebt. Wir sind einer offenbar weit verbreiteten Fehlinformation aufgesessen und bitten dafür um Entschuldigung.

“Schieß doch!”

“Bild”-Reporter Christian Kitsch überrascht heute mit einer interessanten Statistik. Die Erstliga-Fußballer des VfL Bochum nämlich kommen derzeit bloß auf durchschnittlich 44,37 Prozent Ballbesitz pro Spiel. Und weil man sich darunter ja nun nix vorstellen kann und jetzt auch irgendwie gar nicht so richtig weiß, wie gut oder schlecht das im Verhältnis zu anderen Mannschaften ist, steht da netterweise auch:

"Zum Vergleich: Der durchschnittliche Ballbesitz in der Liga liegt bei ziemlich genau 50 Prozent."

Glückwunsch! Der durchschnittliche Ballbesitz in der Liga liegt tatsächlich bei “ziemlich genau 50 Prozent”. War bestimmt keine leichte Aufgabe für Statistikfachmann Kitsch das auszurechnen.

Daraufhin haben wir uns die Mühe gemacht und schnell mal alle Spiele der laufenden und der letzten Bundesliga-Saison ganz genau angeschaut — und kommen zu noch viel überraschenderen Ergebnissen: Sogar in jedem einzelnen Spiel liegt der durchschnittliche Ballbesitz beider Mannschaften bei ziemlich genau 50 Prozent.

Und jetzt gucken wir mal, ob das beim Handball genauso ist …

Mit Dank an Stephan B., Johannes W., Marcel G. und Mark P. für den sachdienlichen Hinweis.

An- und “Verkauf”

ver|kau|fen ‹sw. V.; hat› [1 a: mhd. verkoufen, ahd. firkoufen]:

1. a) jmdm. etw. gegen Zahlung einer bestimmten Summe als Eigentum überlassen […]

(Duden — Deutsches Universalwörterbuch, 6., überarbeitete Auflage.)

HSV "verkauft" sein Heimrecht

Die Bulgaren kassieren für den Tausch des Heimrechts 200 000 Euro. Der HSV steuert 120000 Euro bei, den Rest übernimmt [der HSV-Vermarkter] Sportfive.

(“Bild” vom 5.September 2007)

Danke an Christian S. für den Hinweis!

Vorwärts in die Vergangenheit

Der RAG-Konzern, Hauptsponsor von Borussia Dortmund, wird nächste Woche seinen neuen Namen und sein neues Logo vorstellen. Das Ausrufezeichen, das seit über einem Jahr als Platzhalter auf den BVB-Trikots prangt, wird dann durch dieses neue Logo ersetzt.

“Bild” enthüllt heute “exklusiv”, dass das neue Logo die Farbe Purpur enthalten wird, lässt einen der Verantwortlichen schwärmen, wie sehr Kombination Purpur und Schwarz-Gelb auf den Trikos “knallt”, und demonstriert es gleich mit einer Fotomontage:

Sehr eindrucksvoll. Blöd nur, dass Alexander Frei “künftig” garantiert nicht so jubeln wird — egal, wie das Logo letztendlich aussehen sollte. Das (unter Fans heftig umstrittene) gelb-weiße Trikot trugen die Dortmunder nur in der Saison 2006/2007; das aktuelle, auf dem das neue Logo ab dem Spiel gegen Werder Bremen am 14. September prangen soll, sieht ganz anders aus.

Danke an Christian V.!

Nachtrag 5. September: Mehrere Leser haben uns darauf hingewiesen, dass im “Bild”-Artikel ein weiterer Fehler versteckt ist:

Im alten Rom durfte übrigens nur der Imperator Julius Caesar ein mit Purpur gefärbtes Gewand tragen

Offenbar hat man da den Caesar und den gleichnamigen Herrschaftstitel verwechselt, denn Purpur durfte längst nicht nur der olle Julius tragen.

Nachtrag 12. September: Und wie weit “Bild” mit der Fotomontage vom richtigen Endergebnis entfernt lag, kann man sich seit heute selbst ansehen.

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