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Wie Sie mit “Bild” richtig Kohle verlieren können

Die “Bild”-Redaktion will selbstverständlich immer nur das Beste für ihre Leserschaft, vor allem wenn es sich um “Bild plus”-Abonnenten handelt. Und so gibt sie ihren zahlenden Kunden tolle Tipps zur Geldvermehrung:

Screenshot Bild.de - Diese Wettquoten lohnen sich richtig - Wie Sie mit den Oscars richtig Kohle machen können

Es seien sich ja “ohnehin alle einig”, das Ganze sei “mehr als wahrscheinlich” und berge “sehr, sehr wenig Risiko”:

Beim Hauptpreis “Bester Film” sind sich ohnehin alle einig …

Auch die Wettanbieter legen sich fest: Golden Globe-Gewinner “1917” wird sich die Trophäe holen. Mit einer durchschnittlichen Quote von 1,38 hat der Kriegsfilm nämlich den kleinsten Wert der in dieser Kategorie nominierten Titel.

Selbst wenn am Samstag Schalke gegen Paderborn spielt, ist die Quote höher. Heißt: Der Triumph von “1917” ist mehr als wahrscheinlich.

Sein Geld auf den Film zu setzen, lohnt sich trotz des kleinen Kontingents: Bei 100 Euro Einsatz winken immerhin 138 Euro Gewinn — bei sehr, sehr wenig Risiko.

Alternativ, wenn man “richtig absahnen will”, könne man auch “auf Quentin Tarantinos ‘Once Upon a Time… in Hollywood’ setzen. Die Quote von 8,25 sei “unschlagbar”.

Vergangene Nacht wurden die Oscars verliehen. Gewonnen in der Kategorie “Bester Film” hat weder “1917” noch “Once Upon a Time… in Hollywood”, sondern “Parasite” — und alle “Bild plus”-Kunden, die den Wett-Tipps der Redaktion gefolgt sind, haben verloren. (Die andere Wett-Empfehlung in dem Artikel war eigentlich keine: Auf Joaquin Phoenix in “Joker” und Renée Zellweger in “Judy” als bester Hauptdarsteller beziehungsweise beste Hauptdarstellerin müsse man gar nicht erst setzen — bei den niedrigen Quoten gebe “es nichts zu holen.” Phoenix und Zellweger haben dann auch tatsächlich gewonnen.)

Am Ende ihres Artikels hat die “Bild”-Redaktion noch einen Kasten platziert:

Screenshot Bild.de - Spielsucht? Hier bekommen Sie Hilfe - Wenn Sie Probleme mit Spielsucht haben oder sich um Angehörige oder Freunde sorgen, finden Sie Hilfe bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Unter der kostenlosen Hilfe-Hotline 0 8 0 0 1 3 7 2 7 0 0 erhalten Sie alle Informationen zu Hilfsangeboten rund um das Thema Spielsucht!

Ein weiterer Kasten mit Warnhinweis wäre sicherlich sinnvoll: Folgen Sie dem “Bild”-Wettorakel nur, wenn Sie Ihr Geld möglichst schnell loswerden wollen.

Nachtrag, 16:37 Uhr: Mehrere Leserinnen und Leser weisen uns auf zwei weitere Aspekte hin: Erstens ist der Vergleich mit der Wettquote für einen vermeintlich recht sicheren Sieg des FC Schalke 04 gegen den SC Paderborn etwas amüsant, denn auch Schalke gewann das Spiel nicht. Und zweitens ist die Aussage von Bild.de “Bei 100 Euro Einsatz winken immerhin 138 Euro Gewinn” streng genommen nicht ganz richtig: Es hätte zwar 138 Euro zurückgegeben, davon wären 100 Euro aber der Einsatz gewesen. Der Gewinn hätte also 38 Euro betragen.

Begeben Sie sich ins Sturm-Chaos, “für BILD!”

Julian Reichelt will mit “Bild TV” “Deutschlands ersten User Generated Channel” aufbauen. Und dafür braucht seine Redaktion natürlich, um mal im Jargon zu bleiben, User Generated Content. Zum Beispiel, wenn sie in einer “Bild live”-Sendung über das Sturmtief Sabine und das damit verbundene “WETTER-CHAOS” berichten will:

Screenshot Bild.de - Filmen Sie für uns das Wetter-Chaos

Der Sturm kommt! Orkantief Sabine trifft am Sonntag auf den Norden Deutschlands — und fegt dann über das ganz Land!

Wenn Sabine wütet, kommt mit ihr Chaos: Abgedeckte Dächer, umgeknickte Bäume, zerstörte Fassaden — alles möglich. Sind Sie Augenzeuge? Haben Sie spektakuläre Fotos oder Videos aus dem Auge des Sturms? Dokumentieren Sie, wie das Orkantief bei Ihnen wirbelt, für BILD!

Greifen Sie zum Smartphone, fotografieren und/oder filmen Sie, was bei Ihnen vor Ort passiert. Sind Bäume umgestürzt oder Dächer abgedeckt? Sind Sie vielleicht sogar selbst Sturm-Opfer?

Wer wollte nicht schon immer mal für ein bisschen “Bild”-Berühmtheit die Gefahr eingehen, von einem Ast erschlagen oder einem umherfliegenden Dachziegel getroffen zu werden? Von einer Bezahlung für die Fotos und Videos ist im Bild.de-Artikel nicht die Rede.

Weiter hinten im Text, nachdem die Redaktion bereits beschrieben hat, was man wie und mit welchen Angaben wohin senden soll, schickt sie noch eine Alibi-Warnung hinterher:

UND GANZ WICHTIG: BRINGEN SIE SICH BEI DEN AUFNAHMEN NICHT SELBST IN GEFAHR!

Schon klar: Man soll “zum Smartphone” greifen und fleißig “fotografieren und/oder filmen”. Man soll “für BILD” dokumentieren, “wie das Orkantief bei Ihnen wirbelt”. Man soll “aus dem Auge des Sturms”, mit dem “Chaos” komme, Material liefern, das “Bild” dann kostengünstig verwursten kann. Aber in Gefahr soll man sich bitte, bitte nicht bringen.

Mit Dank an Marcel und @doestrei für die Hinweise!

Ultimativ falsch

Heute ist Freitag, und damit läuft heute vermeintlich das Ultimatum des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan ab, das dieser Syriens Machthaber Baschar al-Assad gestellt haben soll. Jedenfalls behaupten Bild.de und “Bild”-Redakteur Julian Röpcke so was:

Screenshot Bild.de - Ultimatum bis Freitag - Erdogan warnt Assad: Rückzug aus Idlib - oder es gibt Krieg!

Erneute Zuspitzung im Kampf um die syrische Provinz Idlib — letzte Rebellenhochburg gegen Assad und Heimat von mehr als drei Millionen Zivilisten.

Türkei-Präsident Recep Tayyip Erdogan stellte dem syrischen Diktator Baschar al-Assad am Mittwochmorgen ein Ultimatum von 48 Stunden: In dieser Frist soll der sich von allen belagerten türkischen “Observationspunkten” in der Region zurückzuziehen.

Bei anderen Medien heißt es hingegen, Erdoğans Ultimatum gelte bis Ende Februar. Die Nachrichtenagentur Reuters schreibt zum Beispiel:

Die Türkei stellt der syrischen Regierungsarmee ein Ultimatum zum Rückzug in der Provinz Idlib hinter die türkischen Beobachtungsposten. Sollten sich die syrischen Soldaten nicht bis Ende des Monats hinter diese Linie zurückgezogen haben, werde die Türkei sie zurücktreiben, drohte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Mittwoch.

Noch bevor er seinen falschen Artikel bei Bild.de veröffentlichte, verbreitete Röpcke auch bei Twitter das falsche Ultimatum. Mehrere Leute wiesen ihn auf den Fehler hin. Dennoch landete der heutige Freitag als vermeintliches Ultimatum in Röpckes Beitrag. Als dann die “Bild”-Politikredaktion diesen Beitrag bei Twitter verlinkte, wiesen erneut mehrere Leute auf den Fehler hin. Auch das brachte nichts.

Erst heute reagierte Julian Röpcke: Er löschte nach eigener Aussage “zwei Tweets”. Seinen Artikel bei Bild.de korrigierte er hingegen nicht — er steht nach wie vor falsch online.

Mit Dank an Luca für den Hinweis!

Nachtrag, 8. Februar: Bei Bild.de haben sie den Fehler korrigiert. In der Dachzeile steht nun: “ULTIMATUM GESTELLT”. Und im Artikel:

Türkei-Präsident Recep Tayyip Erdogan stellte dem syrischen Diktator Baschar al-Assad am Mittwochmorgen ein Ultimatum von drei Wochen: In dieser Frist soll der sich von allen belagerten türkischen “Observationspunkten” in der Region zurückzuziehen.

Am Ende des Beitrags gibt es einen Hinweis auf die Korrektur:

Nachtrag: In einer früheren Version des Artikels hatte es geheißen, ein Teil des Ultimatums beziehe sich auf Freitag, den 7. Februar. Dies ist nicht der Fall. Das Ultimatum Erdogans an Assad gilt vollumfänglich bis Ende Februar 2020.

“Bild” auf Zitate-Jagd

Das ist eine ganz schön heftige Aussage, die “Bild”-Reporter Celal Çakar “Verkäufer Johan” auf der Messe “Jagd & Hund” entlockt haben soll:

Am Stand von “HHK Safaris” treffen die BILD-Reporter auf Berater Johan. Er macht ein Angebot für 18 Tage Safari in Simbabwe für 54 700 Dollar (knapp 50 000 Euro). Der Abschuss von Tieren kann dazu gebucht werden: Giraffe rund 2700 Euro, Zebra 1300 Euro, Löwe 36 400 Euro.

Braucht man einen Jagdschein?

Verkäufer Johan: “Du musst halt schießen können und bezahlen. Wir fahren bei Leoparden auf 30 Meter ran, schießen dem Tier erst in die Beine, du kannst es dann erlegen.”

Dieses Zitat passte auch bestens in die Geschichte, die Çakar und dessen Kollegin Christina Drechsler von der Jagdmesse in Dortmund mitgebracht hatten:

Ausriss Bild-Zeitung - Die perverse Preisliste der Tierkiller

Beim Deutschen Jagdverband haben sie sich über die Aussage von “Verkäufer Johan” ziemlich gewundert: “Als ich das Zitat gesehen habe, ist mir die Kinnlade auf den Tisch gefallen”, sagt uns Stephan Wunderlich, der beim Verband für die Auslandsjagd und den internationalen Artenschutz zuständig ist. Daher hat er bei Johan Bezuidenhout nachgefragt, ob er das, was in “Bild” und bei Bild.de steht, wirklich gesagt hat. Bezuidenhout antwortete, er habe so etwas nie gesagt. Der Reporter, mit dem er gesprochen hat, habe ihm die Worte im Mund umgedreht: “He put totally wrong information in the newspaper.”

Die Aussage, so wie sie in “Bild” steht, passe auch schon inhaltlich nicht, sagt Stephan Wunderlich: Niemand werde mit einem Auto an Leoparden herangefahren. “Die 30 Meter sind die Distanz beim Ansitz auf Leoparden.”

Wunderlichs Verband hat zu dem Zitat im “Bild”-Artikel eine Pressemitteilung herausgegeben:

Der Deutsche Jagdverband (DJV) und der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) in Deutschland haben zwischenzeitlich den anerkannten Berufsjäger mit den Vorwürfen konfrontiert. Dieser ist schockiert: “Es stimmt, dass ich mich mit einem Journalisten der BILD unterhalten habe. Aber diese Behauptung ist eine Lüge. Der Journalist hat mich bewusst falsch zitiert. Sonst hätte er keine Story.” Für den tatsächlichen Wortlaut des geführten Interviews gibt es Zeugen. Demnach habe Johan Bezuidenhout auf Englisch gesagt, dass nach einem schlechten Treffer, etwa auf dem Vorderlauf, immer eine Nachsuche durchgeführt wird und diese erläutert. Dieses Vorgehen ist auch in Deutschland aus Tierschutzgründen Pflicht.

“Nicht mal, wenn jemand nicht so gut Englisch spricht, darf so ein Zitat daraus entstehen”, sagt Stephan Wunderlich: “Das ist rufschädigend.”

Die “Bild”-Geschichte wurde international von anderen Medien aufgegriffen, etwa in der Schweiz vom “Blick” und in England von der “Sun”.

Wir haben bei “Bild” nachgefragt, ob die Redaktion dabei bleibt, dass das veröffentlichte Zitat von Johan Bezuidenhout so gefallen ist. Sprecher Christian Senft antwortete: “ja.”

Mit Dank an Robert für den Hinweis!

Hier spricht Julian Reichelt – und erzählt ziemlichen Unsinn

Schon die Ankündigung von “Bild”-Chef Julian Reichelt ist völlig daneben:

Screenshot eines Tweets von Julian Reichelt - Ab morgen bei Bild: Hier spricht das Volk – die erste Talkshow, in der ganz normale Menschen der Politik sagen, was sie wirklich bewegt.

Das ist WIRKLICH Unsinn, den Reichelt zu seiner neuen Sendung “Hier spricht das Volk”, die seit gestern bei Bild.de läuft, verbreitet.

Ein Talk-Format, in dem “ganz normale Menschen der Politik sagen, was sie WIRKLICH bewegt”, ist nun wahrlich keine Erfindung, die auf die “Bild”-Redaktion zurückgeht. Im deutschen Fernsehen gibt es davon bereits etliche, teilweise seit fast einem halben Jahrhundert: Im WDR läuft “Ihre Meinung”, im SWR “mal ehrlich”, im MDR der “Fakt ist! Bürgertalk”, im hr “Jetzt mal Klartext”, im rbb “Wir müssen reden!”, bei Phoenix eine Sendung, die ebenfalls “Wir müssen reden” heißt, und im BR “Jetzt red i”, das es seit 1971 gibt.

Aber Julian Reichelt hat laut Julian Reichelt natürlich etwas ganz, ganz Neues kreiert.

Schon im Oktober, bei der Ankündigung seiner TV-Pläne, erzählte der “Bild”-Chef diesen Unfug, dass er und seine Redaktion Dinge zeigen werden, über die andere Fernsehsender, vor allem die Öffentlich-Rechtlichen, gar nicht berichten würden:

Ich frage mich: Wo findet die Realität, die wir auf der Seite 2 von “Bild” abbilden, im Fernsehen statt? Etwa, dass Menschen, die 40 Jahre gearbeitet haben, jetzt Flaschen sammeln müssen.

Und:

Reichelt: Exklusive News zeigen und emotionale Geschichten erzählen. Man kann natürlich sagen, das bieten andere auch schon. Die Wahrheit ist: Die meisten Fernsehsender machen das, was wir uns vorstellen, eben nicht. Aus dem brennenden Amazonasgebiet, so wie wir zuletzt, sendet nicht jeder.

SPIEGEL: Vielleicht nicht mit acht Reportern wie “Bild”, aber etliche Sender haben durchaus direkt vor Ort berichtet.

Reichelt: Ja, aus dem Hotelzimmer. Aber nicht mit mehreren Teams, die im brennenden Regenwald stehen und mit Menschen reden, um die herum alles gerodet wird. Ich habe nicht das Gefühl, dass es diese menschliche Geschichte im Nachrichtenangebot gab.

Selbstverständlich standen Reporterinnen und Reporter verschiedener Fernsehsender “im brennenden Regenwald” und redeten “mit Menschen, um die herum alles gerodet wird.” Und selbstverständlich haben schon etliche Fernsehsender, auch und vor allem die Öffentlich-Rechtlichen, über Menschen berichtet, die “Flaschen sammeln müssen.” Aber was interessieren Julian Reichelt schon Fakten, wenn er da so ein “Gefühl” hat?

Mittlerweile gibt es zu “Hier spricht das Volk” erste Kritiken:

Verfangen also womöglich Rainer Wendts Es-ist-so-schlimm-wie-damals-bei-der-RAF-Warnungen vor linker Gewalt doch nicht? Ist die Sorge vor dem bösen Messerstecher vielleicht doch nicht so riesig? Gibt es vielleicht doch auch inhaltliche Gründe, warum die “Bild” innerhalb eines Jahres 10 Prozent ihrer Auflage verloren hat (und liegt es nicht nur daran, dass die Leute einfach immer weniger gedruckte Zeitungen lesen)? Tragen die “Bild”-Leser*innen vielleicht gar nicht so viel Angst und Hass und Wut in sich wie die “Bild”-Macher*innen?

Wenn die Diskutierenden in “Hier spricht das Volk” die normalen Menschen sind, wie Reichelt sagt, “ein Querschnitt durch unsere Gesellschaft, ein Querschnitt durch Deutschland”, dann bildet seine Zeitung diese Gesellschaft nicht mehr ab. Dann hat “Bild” den Großteil unserer Gesellschaft verloren. Dann bleibt ihr nur noch der Rand.

Reichelt fragt, ob die Bundestagsabgeordneten zu gut bezahlt werden, und die 15 [Talk-Gäste] antworten, es käme drauf an. Reichelt fragt, wer ein Messer mit sich führe — und es hat niemand eines dabei. Er fragt den anwesenden Polizisten mit dem sympathischen Vornamen Niels, wie es denn so sei mit der Messergewalt im Lande und bekommt zur Antwort, die sei nicht gestiegen. Das Volk der 15 fühlt sich auch nicht “unsicherer als früher”, und eine junge Frau sagt auf die Frage, ob sie sich denn noch nachts in die öffentlichen Verkehrsmittel traue: “Ja, sicher!” (…)

Die Antworten sind also vernünftiger als die Fragen. Darin liegt der konzeptionelle Fehler der Sendung: Das Volk kommt zu Wort, nachdem Julian Reichelt es ihm erteilt hat, um auf eine Frage zu antworten, die ihn interessiert und solange sie ihn interessiert — und das ist arg kurz.

Schnell lässt sich durchschauen, dass ein großer Teil der Fragen, die Julian Reichelt an das vermeintliche “Volk” richtet, in Wahrheit Suggestivfragen sind, die die Antwort bereits vorwegnehmen sollen — das erklärt vielleicht auch, weshalb den eigentlichen Antworten so wenig Platz eingeräumt wird, denn so recht drauf anspringen wollten die Diskutanten darauf nicht. Am Ende bleibt der Eindruck, als gehe es Julian Reichelt in erster Linie um Bestätigung der eigenen Ansichten. Bleibt die Bestätigung aus, folgt einfach das nächste Thema.

Dazu kommt, dass eine gute Diskussion schon alleine durch die Sitzordnung verhindert wird. Weil Reichelts Gesprächspartner in zwei Reihen hintereinander sitzen, bedarf es mitunter einer gewissen Gelenkigkeit, um mit dem Hintermann ins Gespräch zu kommen. Einzig Julian Reichelt hat alles gut im Blick. Er, der Chefredakteur, auf der einen Seite, die “ganz normalen Menschen” auf der anderen. Manchmal sagen Bilder mehr als tausend Worte.

Man muss sich schämen

In ihrem großen “LIVE-TICKER” zum Coronavirus schrieb die “Bild”-Redaktion am vergangenen Freitag:

Webasto beklagt Ausgrenzung von Mitarbeitern
Die Angst vor dem Coronavirus führt offenbar zur Ausgrenzung von Webasto-Mitarbeitern und deren Angehörigen. “Uns erreichen vermehrt Meldungen von Mitarbeitern, die nicht zur Risikogruppe gehören, dass sie und ihre Familien von Institutionen, Firmen oder Geschäften abgewiesen werden, wenn bekannt wird, dass sie bei Webasto arbeiten”, sagte der Vorstandsvorsitzende Holger Engelmann am Freitag. “Wir verstehen, dass die aktuelle Situation Menschen verunsichert und auch ängstigt, aber das ist eine enorme Belastung für die Familien unserer Mitarbeiter.”

Einer Sprecherin zufolge haben Mitarbeiter unter anderem davon berichtet, dass ihre Eltern oder Ehepartner von deren Arbeitgebern nach Hause geschickt worden seien. Kinder seien von Kindergärten nicht mehr angenommen worden. In einem Fall habe es zudem eine Autowerkstatt mit Verweis auf das Virus abgelehnt, das Auto eines Mitarbeiters zu reparieren.

Diese Ausgrenzung ist natürlich völlig daneben. Gut, dass Bild.de dem Webasto-Vorstandsvorsitzenden die Möglichkeit gibt, deutlich zu sagen, dass diese Situation “eine enorme Belastung für die Familien unserer Mitarbeiter” sei.

Einen Tag später beantwortete “Bild” dann “DIE WICHTIGSTEN FRAGEN ZUM AUSBRUCH DER SEUCHE”. Darunter diese:

Screenshot Bild.de - Muss ich mich schämen, wenn ich aus Angst vor Ansteckung asiatisch aussehenden Menschen aus dem Weg gehe?

Anders als bei den Webasto-Angestellten, wies bei der Ausgrenzung “asiatisch aussehender Menschen” niemand darauf hin, dass dies für die Betroffenen “eine enorme Belastung” sei. Stattdessen lieferte ein “Angst- und Traumaforscher” eine Rechtfertigung:

Christian Lüdke, Angst- und Traumaforscher: “Aus fachlicher Sicht ist die Angst absolut nachvollziehbar. Wir Menschen haben ein gleichbleibendes Angstniveau. Was sich ändert, ist die Angstrichtung. Und durch die aktuellen Realängste vor dem Corona-Virus bedeutet das, dass sich unsere gesamte Aufmerksamkeit auf die Chinesen richtet.”

Lüdke weiter: “Angst ist eine Grundbefindlichkeit und muss ernst genommen werden. Sie lässt uns in einen Überlebensmodus schalten. Und sie hilft uns letztlich, mit schwierigen Situationen wie dieser klarzukommen.”

Das ist die komplette Antwort auf die Frage. Keine weitere Einordnung, kein Hinweis auf Rassismus. Bei “Bild” wird der Eindruck vermittelt, dass es völlig in Ordnung und sogar hilfreich wäre, um “mit schwierigen Situationen wie dieser klarzukommen”, wenn man Menschen nur aufgrund ihres Aussehens und ihrer (tatsächlichen oder vermeintlichen) Herkunft anders behandelt und Angst vor ihnen hat.

Beim “Tagesspiegel” beschreibt Marvin Ku den Rassismus, den er erlebt, “seit sich das Coronavirus ausbreitet”. Und auch der “Express” schreibt in seiner Sonntagsausgabe, “dass die ganz subjektive Sorge vor einer Ansteckung offenbar in generelle Ausgrenzung und Rassismus umschlagen kann” — was sich auf einen Fall bezieht, bei dem eine Frau mit ihrer Tochter fluchtartig einen Kölner Asia-Markt verlassen hat. Auf Seite 1 macht die Redaktion so auf das Thema aufmerksam:

Ausriss Titelseite Kölner Express - Coronavirus-Panik - Angst vor Kölns Chinesen - Die wehren sich: Wir sind nicht krank. Das ist Rassismus.

Was bewirkt so eine Titelseite wohl (bei der Passanten, wenn sie am Kiosk vorbeigehen, nicht mal die Unterzeilen richtig sehen können): Dringt die Kritik an der falschen Angst durch? Oder befeuert sie sie?

Mit Dank an Barbara W. und Mario V. für die Hinweise!

“und entbehren aus Sicht der Ermittler jeglicher Grundlage”

Entgegen vereinzelt in den Medien verlautbarter Vermutungen haben Staatsanwaltschaft Dresden und Soko Epaulette keine Erkenntnisse dahingehend, dass tatverdächtige Personen mit dem Flix-Bus in Richtung Berlin geflohen sind. Die dahingehenden Veröffentlichungen finden in den Ermittlungen keinen Anhalt und entbehren aus Sicht der Ermittler jeglicher Grundlage.

Das schreibt die Staatsanwaltschaft Dresden heute in einer Pressemitteilung zum Einbruch in das historische Grüne Gewölbe des Residenzschlosses.

Und woher stammen diese jeglichegrundlagenentbehrenden Veröffentlichungen, von denen die Staatsanwaltschaft spricht?

Ausriss Bild-Zeitung Dresden - Neue Spur! Flohen die Juwelendiebe im Flixbus nach Berlin?
Ausriss Bild-Zeitung Bundesausgabe - Einbruch im Grünen Gewölbe - Flohen die Juwelenräuber im Flixbus?
Screenshot Bild.de - Flohen die Dresdner Juwelen-Diebe im Flixbus? 1200 Hinweise, eine neue Spur

Es sind die “Bild”-Medien, die gestern Abend (Bild.de) beziehungsweise heute (“Bild”-Bundesausgabe und Dresden-Ausgabe der “Bild”-Zeitung) über “eine ganz neue Spur” berichten:

Etwa 1200 Hinweise zum Juwelen-Raub im Grünen Gewölbe sind bei der Soko „Epaulette“ (40 Ermittler) aufgelaufen. Ein entscheidender Hinweis war bislang nicht darunter.

Doch wie BILD erfuhr, verfolgen die Fahnder eine ganz neue Spur: Flohen die Täter im Flixbus nach Berlin?

Blöd nur, dass die Fahnder davon nichts wissen. Die Dresdner Staatsanwaltschaft schreibt dafür aber noch einmal etwas Allgemeines zur “spekulativen Medienberichterstattung”:

Spekulative Medienberichterstattung ist bei der Aufklärung jeder Straftat — zumal eines derart komplexen Falles — wenig hilfreich und kann Ermittlungen im Einzelfall erschweren oder gar vereiteln. Gleiches gilt für die frühzeitige Veröffentlichung eines werthaltigen Hinweises oder Ermittlungsansatzes.

Mit Dank an @J_MkHk für den Hinweis!

Bild.de ballert die falscheste Dachzeile raus

Schon sprachlich ist die Dachzeile, naja:

Screenshot Bild.de - Annegret Kramp-Karrenbauer ballert das meiste Geld raus - Regierung gibt halbe Milliarde für Berater aus

Inhaltlich ist sie schlicht falsch.

In ihrem Artikel über die Ausgaben der verschiedenen Bundesministerien für externe Berater bezieht sich die Bild.de-Redaktion auf “eine Antwort des Finanzministeriums auf Anfragen des Linken-Abgeordneten Matthias Höhn”. Zu der “halben Milliarde” schreibt sie:

Die eigentlichen Ausgaben könnten noch viel höher liegen, da bisher vier der insgesamt 15 Ressorts nur Zahlen für das erste Halbjahr 2019 meldeten.

Auch das Bundesverteidigungsministerium hat bisher nur die Beraterausgaben der ersten sechs Monate präsentiert. Trotzdem liegt das Ressort von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer mit 154,9 Millionen Euro an der Spitze.

Das mag stimmen. Aber in den “ersten sechs Monaten” des Jahres 2019 war nicht Annegret Kramp-Karrenbauer Verteidigungsministerin, sondern Ursula von der Leyen. Kramp-Karrenbauer, die das Amt erst am 17. Juli übernahm, konnte im ersten Halbjahr 2019 also gar nichts im Namen des Verteidigungsministeriums “rausballern”. Natürlich ist es möglich, dass “AKK” die Praxis ihrer Vorgängerin beibehalten und ebenfalls viel Geld an Beraterfirmen zahlen lassen hat. Die Antwort des Finanzministeriums, die Bild.de heranzieht, sagt darüber aber rein gar nichts aus.

Es ist ja nicht so, als könnten Redaktionen so etwas nicht vor Veröffentlichung rausfinden. Süddeutsche.de beispielsweise zeigt als Aufmacherfoto eines, auf dem Ursula von der Leyen zu sehen ist.

Mit Dank an @Der_Postillon für den Hinweis!

Nachtrag, 12:26 Uhr: Inzwischen hat auch Bild.de mitbekommen, wer wann Verteidigungsministerin war und was in Auftrag gegeben hat. Die Dachzeile lautet nun: “VERTEIDIGUNGSMINISTERIUM BALLERT AM MEISTEN RAUS”. Am Ende des Artikels steht:

In einer vorherigen Version des Artikels hieß es fälschlicherweise, AKK habe das meiste Geld rausgeballert. Tatsächlich war es nur ihr jetziges Ministerium. Bis Juli 2019 war noch Ursula von der Leyen Verteidigungsministerin, erst dann übernahm AKK.

Falscher Täter, aber mit Foto

Die Tatwaffe jemand anderem unterzuschieben, das versuchte schon die skrupellose Lady Macbeth. Nachdem ihr Gemahl Macbeth König Duncan ermordet hatte, drückte sie die blutigen Dolche den schlafenden Wachen des Königs in die Hände. So wollte sie den Verdacht von Macbeth lenken. Doch der Plan ging nicht auf: Macduff, Macbeths Widersacher, schöpfte Verdacht und brachte Macbeth schließlich zur Strecke.

Auch außerhalb des Shakespeareschen Universums kommen solche Dinge vor, so kürzlich in Starnberg. Der Unterschied zu Shakespeare: Damals gab es noch keine “Bild”-Zeitung, die aus einem irrtümlichen Anfangsverdacht eine Tatsache macht und den vermeintlichen Täter mit Foto anprangert. Auch der Landesdienst Bayern der dpa und die “Abendzeitung” aus München sehen in diesem Fall nicht gut aus.

Am 12. Januar entdeckte die Polizei eine Familie tot in deren Wohnhaus in Starnberg: die beiden Eltern und deren 21-jährigen Sohn. Die Polizei fand den Sohn offenbar mit einer Pistole in der Hand und zog daraus ihre Schlüsse. In einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord vom 13. Januar heißt es:

Nach aktuellem Ermittlungsstand geht die Kripo davon aus, dass der 21-jährige Sohn am Wochenende zunächst seine Eltern (60 bzw. 64 Jahre) und dann sich selbst getötet hat. Vor Ort wurden zwei Faustfeuerwaffen als mutmaßliche Tatwaffen sichergestellt.

Zum Motiv der Tathandlung können derzeit keine Angaben gemacht werden. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang.

Während die Kripo sich also noch zurückhält mit endgültigen Urteilen, von “mutmaßlich” und vom “aktuellen Ermittlungsstand” spricht, gibt es bei “Bild” (am 14. Januar) und Bild.de (am 15.) Tatsachen:

Ausriss Bild-Zeitung - Drei tote im feinen Starnberg - Kinder-Psychologin und Ehemann von Sohn erschossen
Screenshot Bild.de - Familiendrama in Starnberg - ... schoss auf Eltern und auf Familienhund Rocco
(Die Unkenntlichmachung des Namens stammt von uns.)

Genauso sicher klingt es bei der “Abendzeitung” und beim bayerischen Landesdienst der dpa:

Screenshot abendzeitung-muenchen.de - Drei Leichen gefunden - Starnberg unter Schock: Sohn tötet seine Eltern
Screenshot Welt.de mit einer Meldung der dpa - Sohn erschießt Eltern und tötete sich selbst mit Kopfschuss

Andere Redaktionen waren vorsichtiger. Süddeutsche.de etwa titelte: “Sohn soll Eltern und sich selbst erschossen haben”. Und auch der Basisdienst der dpa baute ein “soll” in seine Überschrift.

Die “Bild”-Medien hatten das Urteil hingegen schon gefällt. Und sie schreckten auch nicht davor zurück, gleich noch ein Foto des 21-jährigen Sohnes zu veröffentlichen, unverpixelt versteht sich.

Gut eineinhalb Wochen später stellt sich allerdings heraus: Nicht der Sohn hat seine Eltern umgebracht, ein 19-jähriger Freund des Sohnes soll die Familie getötet haben. Der geständige Tatverdächtige legte dem 21-Jährigen offenbar eine Pistole in die Hand, um einen Suizid vorzutäuschen.

Der Pressekodex rät, in der Berichterstattung auch bei Tatverdächtigen die “schutzwürdigen Interessen von Betroffenen” zu berücksichtigen. Bei der Abwägung sei unter anderem der Verfahrensstand einzubeziehen. Dieser war bei den Veröffentlichungen durch “Bild”, Bild.de, dpa-Landesdienst und “Abendzeitung” wenige Tage nach der Tat noch nicht sehr weit fortgeschritten.

Der Fall aus Starnberg ist ein trauriges Beispiel dafür, warum es hochproblematisch ist, dass “Bild” und Bild.de regelmäßig unverpixelte Fotos von Tatverdächtigen veröffentlichen. Hier zeigt sich die Wichtigkeit der Unschuldsvermutung: Auch bei einem Tatverdacht mit scheinbar klaren Indizien kann sich der Tatverdächtige als unschuldig erweisen, so wie nun geschehen. Den neuen Tatverdächtigen zeigen die “Bild”-Medien wieder unverpixelt.

Bei Opfern ist der Presserat sowieso unmissverständlich: “Die Identität von Opfern ist besonders zu schützen.” Auch hier, leider wenig überraschend, halten sich “Bild” und Bild.de nicht an den Pressekodex und veröffentlichen unverpixelte Fotos der Getöteten.

***

Solltest Du Suizid-Gedanken haben, dann gibt es Menschen, die Dir helfen können, aus dieser Krise herauszufinden. Eine erste schnelle und unkomplizierte Hilfe bekommst Du etwa bei der “TelefonSeelsorge”, die Du kostenlos per Mail, Chat oder Telefon (0800 – 111 0 111 und 0800 – 111 0 222 und 116 123) erreichen kannst.

Vorsicht! Denn fast so schlimm wie ein Virus ist das Angstmachen davor

Das hier soll keine Satire sein, sondern ein ernst gemeinter “Zwischenruf” von “Bild”-Redakteur Ralf Klostermann:

Screenshot Bild.de - Zwischenruf zum Coronavirus - Vorsicht ja, aber keine Panik!

Dass Viren Schrecken verbreiten, ist verständlich, denn sie können töten. Aber, Vorsicht! Denn fast so schlimm wie ein Virus ist die Angst davor.

Die Bezeichnung “Zwischenruf” ist in diesem Fall sehr passend. Denn Klostermann ruft seine Warnung zwischen all die angstverbreitenden und panikmachenden Artikel der “Bild”-Medien zum Coronavirus:

Screenshot Bild.de - Schon vier Fälle in Deutschland - Coronavirus kam direkt aus der Seuchen-Zone - Alle Betroffenen arbeiten bei Autofirma Webasto - Unternehmen macht bis Sonntag dicht
Screenshot Bild.de - Virus-Angst in Deutschland! Apotheken gehen die Schutzmasken aus
Screenshot Bild.de - Erster Corona-Fall - Ist es gefährlich, Pakete aus China anzunehmen?
Screenshot Bild.de - Zwei Fälle in Frankreich bestätigt - Coronavirus erreicht Europa
Ausriss Bild-Titelseite - Bundeswehr rettet Deutsche aus der Seuchen-Zone - Sondermaschine startet nach China - Schon vier Corona-Fälle in Deutschland - Botschaft organisiert Krisentreffen - Ansturm auf Schutzmasken - Was Sie jetzt wissen müssen
Screenshot Bild.de - Mysteriöse Lungenkrankheit breitet sich weltweit aus - So wappnet sich Deutschland gegen das China-Virus
Screenshot Bild.de - 26 Menschen tot - Wie gefährlich wird das Virus für China-Präsident Xi?
Ausriss Bild-Zeitung - Doppelseite mit verschiedenen Artikeln zum Coronavirus
Screenshot Bild.de - 56 Todesfälle und fast 2000 Kranke in China - Coronavirus legt Tourismus lahm
Screenshot Bild.de - Corona-Virus - Deutsche sitzen in China fest - Je länger ich bleibe, desto größer die Gefahr
Screenshot Bild.de - Infektionsgefahr an der Börse - Aktien rutschen wegen Corona-Virus heftig ab
Screenshot Bild.de - Corona-Virus breitet sich weiter aus - Diese fünf Fragen müssen Wissenschaftler jetzt klären
Screenshot Bild.de - Bayer (33) mit Virus infiziert - Er steckte sich bei Kollegin aus China an - Behörden überprüfen eine Kita - Corona-Patient war gestern noch arbeiten
Screenshot Bild.de - Flieger soll heute Richtung Wuhan abheben - Bundeswehr holt morgen Deutsche aus Virus-Gebiet
Screenshot Bild.de - Mann (33) aus Bayern infiziert - 40 Menschen hatten engeren Kontakt - Bundeswehr holt Deutsche aus China - So kam das Coronavirus nach Deutschland
Screenshot Bild.de - Augenzeuge über die Lage im chinesischen Virus-Gebiet - Wer nicht in Lebensgefahr ist, wird nicht behandelt
Screenshot Bild.de - Experte erklärt, wie sowas gehen kann - Schlangen sollen das Coronavirus auf uns übertragen haben
Screenshot Bild.de - Fieber, Husten, Schnupfe - Ab wann muss ich mir Sorgen machen? - Vier Personen erkrankt - So werden die Corona-Infizierten behandelt
Screenshot Bild.de - Coronavirus - Drei weitere Infizierte in Bayern - Alle Betroffenen arbeiten bei der Autofirma Webasto - Unternehmen macht bis Sonntag dicht
Screenshot Bild.de - Coronavirus - Rettung der 90 Deutschen aus Seuchen-Gebiet wieder verschoben - weil das Gesundheitsministerium erst prüfen will, was mit den Betroffenen passieren soll
Screenshot Bild.de - Deutsches Ehepaar im Seuchen-Gebiet Wuhan - Wir kommen wohl nur weg, wenn wir gesund sind - Erst am Samstag soll es den Rückflug geben
Screenshot Bild.de - Coronavirus - Lufthansa will alle Flüge nach China streichen - Bundeswehr will Deutsche aus Wuhan holen - Wer aus der Virus-Region kommt, muss sofort in Quarantäne

Es gab auch schon mehrere “Bild live”-Spezialsondersendungen zum Thema:

Screenshot Bild.de - Coronavirus - Schon vier Fälle in Deutschland - live Spezial

Und “ANGST-EXPERTE” Borwin Bandelow antwortete auf die Frage:

Screenshot Bild.de - Angst-Experte über neuen Virus - Warum haben wir mehr Angst vor Corona als vor der Grippe?

Wird die Angst durch Häufigkeit der Berichte erhöht?

Bandelow: “Das denke ich nicht. Es ist die Aufgabe der Medien, uns zu informieren. Und wenn wie hier über den neuen Corona-Virus nicht berichtet würde, wäre die Angst vielleicht noch größer durch den Eindruck, dass eine Gefahr vielleicht bewusst verschwiegen wird. (…)”

Na, dann sollten “Bild” und Bild.de unbedingt so atemlos weitermachen.

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