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Meldung explodiert

Preisfrage: Was ist passiert?

Schock für Emirates-Passagiere: Triebwerk von Airbus A380 explodiert – Notlandung

Den Unterschied zwischen einer Not- und Sicherheitslandung hatten wir vor einem Jahr schon mal erklärt und es gibt im konkreten Fall nichts, was auf eine Notlandung hindeutet — auch wenn die Nachrichtenagenturen dapd und dpa in ihren ersten Meldungen geschrieben hatten, der A380 von Emirates sei “notgelandet”, und Reuters dies auch am Nachmittag noch tut.

Vor allem aber – und damit sind wir wieder bei Bild.de – gab es offensichtlich keine “Explosion”.

Schon im eigenen Text taucht das Wort nicht mehr auf:

Panik an Bord eines Airbus 380 in Sydney (Australien)! Die Maschine war gerade im Steigflug, als Passagiere ein grelles Licht an einem der Triebwerke sahen und einen Knall hörten.

Eine gewisse Enttäuschung können die Autoren dabei nicht verhehlen:

Obwohl offenbar ein Triebwerk ausfiel, sprach die Fluggesellschaft Emirates nur von einem “Motorenschaden”. Auch von einem Feuer wollte Emirates nichts wissen: “Wir können bestätigen, dass es kein Feuer im Triebwerk gab, keine Flammen und keinen Rauch”, sagte ein Sprecher.

Bild.de beruft sich explizit auf einen Artikel des “Sydney Morning Herald”, der einen Reporter, der zufällig an Bord war, mit diesen Worten zitiert:

“Ich habe keine Flammen gesehen, aber der Blitz, den ich sah, würde einem explodierenden Triebwerk entsprechen”, sagte er.

“Es war ein helles orangenes Licht, ich habe es nicht länger als für Sekundenbruchteile gesehen, aber es war immer noch ein sehr erschreckender Anblick.”

(Übersetzung von uns.)

Auch sonst gibt sich Bild.de Mühe, alles ein wenig dramatischer aussehen zu lassen: Aus einem “fast fatalen Triebwerkschaden”, den ein Airbus A380 der australischen Fluggesellschaft Qantas laut dpa vor “fast genau zwei Jahren” erlitten hatte, wird bei Bild.de das hier:

Vor etwa zwei Jahren hatte ein Airbus A380 der australischen Fluggesellschaft Qantas bei Singapur einen fatalen Triebwerkschaden.

Beim Schwesterblatt “B.Z.” wird auch fleißig explodiert:

Triebwerk explodiert, Mega-Airbus kehrt um

Und bei “Spiegel Online” war die Maschine ursprünglich zu ihrem Zielort weitergeflogen:

Airbus A380 der Fluglinie Emirates muss in Dubai notlanden ...

Mit Dank an Dustin und Wolfgang.

Nachtrag, 13. November: Die gedruckte “Bild” berichtet heute ein klein wenig zurückhaltender:

Explosion in Triebwerk? A380 muss notlanden

Hip Journalists Don’t Use Google

Wenn Sie gestern die Sendung “The Voice of Germany” verfolgt haben, wissen Sie es womöglich schon:

“Hip Teens Don’t Wear Blue Jeans” war 2003 ihr Nummer-Eins-Hit. Für Tochter Amber (7) legte sie eine Karriere-Pause ein – gestern versuchte Sam Leigh-Brown (43) bei “The Voice” (ProSieben, 20.15 Uhr, Donnerstag und Freitag) ihr Glück. Vergeblich… Im Battle gegen Jesper (25) verlor sie.

Wobei: Das mit dem Nummer-Eins-Hit hatten Sie nicht wissen können. Das weiß Bild.de nämlich einigermaßen exklusiv. “Hip Teens Don’t Wear Blue Jeans” vom Frank Popp Ensemble hat es nämlich nur bis auf Platz 17 der deutschen Single-Charts geschafft.

Anders bei Bild.de:

Als “Hip Teens Don’t Wear Blue Jeans” in den Charts auf Platz Eins stieg, wurde sie schwanger.

Mit Dank an Schulze.

Bild.de  etc.

Das hässliche Gesicht des Journalismus

Stellen Sie sich bitte folgendes vor:

Der Chinese Jian Feng und seine Frau sind glücklich verheiratet. Dann bringt die Frau ein “unglaublich hässliches” Baby zur Welt, das weder ihr noch ihrem Gatten ähnlich sieht. Jian Feng wähnt sich hintergangen, doch ein DNA-Test ergibt, dass er eindeutig der Vater des Kindes ist. Schließlich gesteht ihm seine Frau, dass sie, bevor sie ihn kennenlernte, umfangreich schönheitsoperiert worden war. Jian Feng reicht die Scheidung ein, verklagt seine frischgebackene Ex-Frau und bekommt 100.000 Euro zugesprochen.

Diese unglaubwürdige “Fake!” schreiende kuriose Geschichte erzählt Bild.de seit gestern:

Kuriose Geschichte aus Asien: Der Chinese Jian Feng hat seine Frau verklagt, weil sie ein “unglaublich hässliches” Baby zur Welt gebracht hat.

Vor Gericht hat er jetzt sogar gewonnen! Dem Mann wurden knapp 100 000 Euro zugesprochen, berichtet die Zeitung “The Irish Times”.

Das behaupten viele Medien, nur: im Archiv der “Irish Times” gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Zeitung oder deren Website jemals über den Fall geschrieben hätten.

Allerdings gibt es einen Artikel im “Irish Examiner” vom 31. Oktober.

Und von dort aus geht die große Quellen-Odyssee erst richtig los:

Wie planetivy.com berichtet, hat sich der Mann aus dem Norden Chinas von seiner Frau scheiden lassen und sie anschließend, offenbar, verklagt, weil sie hässlich war — und er gewann.

(Übersetzung von uns.)

“Planet Ivy”, ein Webmagazin für bunte Meldungen, hatte am 24. Oktober über den Fall berichtet und sich dabei auf interaksyon.com als Quelle berufen.

Dort war in der Tat ein Artikel über den Fall erschienen — allerdings bereits am 15. Mai 2012, was “Planet Ivy” irgendwie zu erwähnen vergessen hatte.

(Bei der “Huffington Post” und dem britischen Boulevardblatt “Daily Mail” gilt übrigens der Fernsehsender Fox31 aus Denver als Primärquelle, der die Geschichte zwei Tage nach “Planet Ivy” aufgeschrieben hatte.)

Andererseits war die Meldung auch im Mai schon nicht mehr ganz frisch gewesen: interaksyon.com, das Online-Nachrichtenportal des philippinischen Senders TV5, berief sich auf eine Veröffentlichung der mazedonischen (!) Nachrichtenagentur MINA vom 28. Februar 2012.

In Wirklichkeit ist die Geschichte aber noch viel, viel älter: Die älteste von uns gefundene Fassung stammt von der Website der pakistanischen “Daily Times” und datiert vom 26. Mai 2004. Jian Fengs Geschichte war schon damals kein Stück glaubwürdiger oder von Quellen untermauerter als sie es heute ist.

Aber wer ist dann die (stets namenlose) Frau auf den Vorher-Nachher-Bildern, die die Artikel bei Bild.de, dem “Irish Examiner” und in diversen anderen Medien zieren?

Das sind zwei Fotos von einer Person: Fengs Frau vor (l.) und nach den Schönheitsoperationen

Die älteste Version, die wir finden konnten, stammt aus dem Mai dieses Jahres, als die Geschichte gerade ihre Spanien-Tour absolvierte.

Tatsächlich stammen die Bilder aber offenbar von der Website eines japanischen Schönheitschirurgen:

Mit Dank an den Hinweisgeber und mit großem Dank an die Leute bei Reddit.

Manhattan Transfer

Am Freitagabend unserer Zeit wurde der für Sonntag geplante New York Marathon abgesagt. Um 00.04 Uhr früh am Samstag berichtete Bild.de auf der Startseite darüber:

New-York-Marathon abgesagt

Das Foto ist, wie Bild.de schreibt, ein “Archivbild” — allerdings keines vom letzten New York Marathon oder dem davor oder auch nur irgendeinem New York Marathon. Die Skyline im Hintergrund ist die von Frankfurt am Main, das Bild war eine Woche zuvor beim Frankfurt-Marathon entstanden und lag offenbar noch in der Redaktion rum.

Andererseits nennt man Frankfurt ja manchmal auch “Mainhattan” und Bild.de hätte es insofern noch schlechter treffen können — zum Beispiel mit der Skyline des antiken Marathon in Griechenland.

Mit Dank an Freddy M., Marcus K. und Thomas W.

Fürs Protokoll

Bei Bild.de klingen sie fast ein bisschen aufgeregt:

Löst ER die parteitaktischen Blockaden im Bundesrat?

Heute übernimmt Baden–Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (64) als erster grüner Präsident die Länderkammer.

Protokollarisch ist er jetzt der zweit-wichtigste Mann im Staat.

Das stimmt so nicht. Zwar ist es richtig, wenn Bild.de schreibt, dass der “Bundesrats-Chef” den Bundespräsidenten vertritt, “wenn der seine Amtsgeschäfte nicht ausüben kann”, aber das macht ihn nicht “protokollarisch” zum “zweit-wichtigsten Mann im Staat”.

Es gibt in der Bundesrepublik Deutschland keine offizielle Rangliste, “welche die innerstaatliche Rangordnung verbindlich festlegt”, wie das Bundesinnenministerium auf seiner Website schreibt, aber:

Hinsichtlich der Rangfolge der Repräsentanten der Verfassungsorgane des Bundes hat sich jedoch im Laufe der Zeit folgende Staatspraxis herausgebildet:

  • Bundespräsidentin oder Bundespräsident
  • Präsidentin oder Präsident des Deutschen Bundestages
  • Bundeskanzlerin oder Bundeskanzler
  • Präsidentin oder Präsident des Bundesrates
  • Präsidentin oder Präsident des Bundesverfassungsgerichts

Wenn man also von einem “zweiten Mann im Staat” schreiben will, kann man das allenfalls beim Bundestagspräsidenten tun, so wie im Porträt von Norbert Lammert auf der offiziellen Seite des Bundestages geschehen.

Mit Dank an Thorsten N., Andreas M. und Danny W.

Mett von Schleck

Die Zeiten, sie ändern sich, wie schon der große Bob Dylan sang:

Viele ehemalige Drogeriemärkte stehen nach der Pleite der Schlecker-Kette leer.

In einige sind aber schon neue Mieter eingezogen, wie BILD-Leser-Reporter entdeckten – und die nutzen das alte Logo weiter.

Als Beispiel für so eine praktische Umwidmung präsentiert Bild.de etwa diesen “Schlecker in Berlin”, der “zur Imbiss-Bude” “wird”:

Dieser Schlecker in Berlin wird zur Imbiss-Bude

Eine schöne Idee — aber leider nicht echt:

Tatsächlich ist das vermeintliche Snack-Schild aber nur Filmkulisse.

Eine Sprecherin des zuständigen Immobilienbüros: “Im Bereich der ehemaligen Ladenfläche fanden an zwei Tagen Dreharbeiten statt. Die Wurst wird in den nächsten Tagen wieder abgehängt. Und für einen Imbiss sind die Räumlichkeiten auch gar nicht geeignet.”

Woher wir das wissen? Das stand vor drei Wochen bei Bild.de.

Mit Dank an Marc E.

Der Große Preis von Äpfeln und Birnen

Bild.de freut sich:

Vettel besser als Lauda und Senna

Vettel, so Bild.de “knackt weiter Rekord um Rekord in der Formel 1”. Aktuell habe er etwa als erster Fahrer seit Ayrton Senna “in drei aufeinanderfolgenden Rennen alle Runden angeführt” und mit seinem 26. Karriere-Sieg den dreimaligen Weltmeister Niki Lauda “überholt”, der 25 Rennen gewonnen hat.

Und dann war da noch das:

Und es kam noch besser für den Red-Bull-Pilot in Indien: Als dritter Fahrer in der Geschichte der Formel 1 durchbrach Vettel mit 1013 Zählern die Schallmauer von 1000 Karriere-Punkten.

Ohne Sebastian Vettel zu nahe treten zu wollen: Das ist keine allzu große Kunst. Seit der Saison 2010 gibt es für einen Sieg nämlich 25 Punkte, davor gab es zwanzig Jahre lang zehn, davor noch weniger. (Wer ein Freund komplizierter, zwischendurch wechselnder Punktevergabekriterien ist und sich außerhalb des Eurovision Song Contests das ganze Jahr über langweilt, dem sei der entsprechende Abschnitt in der Wikipedia wärmstens ans Herz gelegt.)

auto-motor-und-sport.de hatte anlässlich der Einführung des neuen Punkteschlüssels geschrieben:

Historische Vergleiche können [die Fans] vergessen. Fahrer im Ruhestand wie Alain Prost, Niki Lauda oder Jackie Stewart werden bald von vergleichsweise Namenlosen überholt.

Alle drei Fahrer mit mehr als 1.000 Karriere-Punkten (vor Vettel liegen Michael Schumacher und Fernando Alonso) sind noch aktiv, die Fahrer auf den Plätzen vier bis sechs ebenfalls.

Wenn man alle bisherigen Rennen der Formel-1-Historie auf die neue Punkteregel umrechnet, hätten 24 Fahrer “die Schallmauer von 1000 Karriere-Punkten” durchbrochen. Sebastian Vettel käme aktuell auf 1203 Punkte, mit denen er auf Platz 16 der ewigen Tabelle läge.

Mit Dank an Dustin.

“Mein Kampf” ist nicht gleich “Mein Kampf”

So sieht es aus, wenn ein CSU-Politiker “Mein Kampf” als Schullektüre etablieren will:

"Mein Kampf" erscheint als Schulbuch. Nürnberg - Die bayerische Landesregierung will Hitlers Hetzschrift "Mein Kampf" in einer wissenschaftlich kommentierten Version für Schulen veröffentlichen -um Jugendliche aufzuklären. Das sagte der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU). Hintergrund: In drei Jahren verfallen die Urheberrechte, die beim Freistaat Bayern liegen. Dann würde das Werk wohl ohnehin in den freien Verkauf gelangen.

So sieht es aus, wenn der Deutsche Lehrerverband diesem Vorschlag zustimmt:

Der Deutsche Lehrerverband unterstützt Pläne des Freistaats Bayern für eine kommentierte Fassung von Adolf Hitlers Hetzschrift “Mein Kampf” – und regt deren bundesweiten Einsatz in Schulen an. […]

Einer ideologischen Ansteckung junger Menschen könne gerade dadurch vorgebeugt werden, nicht aber durch eine Tabuisierung.

(Darüber, dass der Bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband gegen diese Pläne war, findet sich übrigens nichts bei “Bild” und Bild.de.)

Und so sieht es aus, wenn ein Politiker der Piratenpartei “Mein Kampf” als Pflichtlektüre in den Schulen etablieren will:

HANNOVERANER WILL 
HITLERS "MEIN KAMPF" ALS SCHUL-LEKTÜRE: Nazi-Skandal bei der Piratenpartei

“Bild”-Reporter Daniel
 Puskepeleitis scheint mindestens so fassungs- wie ahnungslos zu sein wenn er schreibt:

Ist es nur eine plumpe Provokation? Oder soll Niedersachsens Piratenpartei in die rechte Ecke gerückt werden? Der Hannoveraner Pirat Carsten Schulz will Hitlers Hetz-Buch “Mein Kampf” zur Pflicht-Lektüre im Geschichtsunterricht erklären!

Ob Puskepeleitis schon mal von den bayerischen Plänen gehört hat, geht aus seinem Text ebenso wenig hervor wie die Antwort auf die Frage, ob er überhaupt weiß, wovon er da schreibt:

Allerdings: In Deutschland darf das Buch nicht gedruckt und herausgegeben werden! Schulz: “Nur Aufklärung hilft im Kampf gegen Neonazis. Verbote hingegen helfen nicht.”

Das Buch darf in Deutschland nicht gedruckt und herausgegeben werden, weil man damit gegen die Urheberrechte Adolf Hitlers verstoßen würde, die nach seinem Tod an das bayerische Finanzministerium gefallen sind — und die am 31. Dezember 2015 auslaufen. Danach dürfte jeder, der will, das Buch drucken, weswegen Markus Söder ja im April erklärt hatte, das Buch in einer kritischen Schulausgabe herausgeben zu wollen, weil er fürchtet, die Gemeinfreiheit des Werks könnte zu “einer verstärkten Verbreitung bei Jugendlichen führen”.

Carsten Schulz von der Piratenpartei weiß das. Er schreibt in seinem Programmantrag:

Es ist mit der Idee einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaftsordnung völlig unvereinbar, daß bestimmte Bücher nicht gelesen werden können oder verboten sind. In diesem Fall hat es zwar damit zu tun, daß das Land Bayern die Urheberrechte für ‘Mein Kampf’ besitzt, aber das wird sich am 1.1.2016 ändern.

Nun hatte Schulz in der Vergangenheit schon mal mit Vorstößen am rechten Rand für Aufsehen gesorgt, insofern kann man seine Motivation durchaus hinterfragen.

Warum der (inzwischen abgelehnte) Vorschlag allerdings grundsätzlich etwas ganz anders sein soll als die Pläne der CSU und die Vorschläge des Deutschen Lehrerverbands, wissen wohl nur die Leute bei Bild.de — und die Politiker, die über die Stöckchen springen, die ihnen Bild.de hinhält:

SPD-Bildungsexpertin Frauke Heiligenstadt ist fassungslos! “Völlig indiskutabel. Dieser Vorstoß unter dem Deckmantel der Bildungspolitik zeigt: Die Piratenpartei hat ein deutliches Problem mit Mitgliedern aus dem rechtsextremen Spektrum, die sich dort sammeln. Und sie hat offenbar kein Mittel dagegen.”

Mit Dank an Michael W.

Durch die Zeit mit Anastacia

Wir wollten eigentlich keine falschen Altersangaben mehr aufschreiben, aber …

Anders: Die Popsängerin Anastacia macht es einem leicht, ihr Alter falsch anzugeben: Jahrelang hatte sie sich ein paar Jahre jünger gemacht, wie sie anlässlich ihres (offenbar tatsächlichen) 40. Geburtstags am 17. September 2008 zugab — was die Journalisten sogleich verwirrte, ob sie zuvor vier, fünf oder sechs Jahre “jünger” gewesen war.

Für “Bild” war das Alter von Anastacia allerdings vor und nach ihrem “mutigen Alterslügen-Geständnis” reine Glückssache:

7. Februar 2002 (tatsächlich 33, angeblich 28 Jahre alt):

Goldene Kamera für ihre Wahnsinnsstimme: Anastacia (26)

5. Juni 2002 (33, 28):

Anastacia (27), die bei der Schlussfeier der Fußball-WM singt, hat keine Ahnung vom Fußball.

17. August 2002 (33, 28):

Bei der COMET-Verleihung gestern Abend in Köln gewann Anastacia (25, “Boom”) den begehrten Musikpreise.

29. August 2002 (33, 28):

Anastacia (29) fühlt sich allein.

23. November 2002 (34, 29):

Anastacia (27) küsst ihren “Bambi 2002 Pop International”

22. Januar 2003 (34, 29):

Popstar Anastacia (“One Day In Your Life”, WM-Hymne “Boom”) hat Brustkrebs! Dabei ist sie erst 29.

2. Mai 2003 (34, 29):

Anastacia (30) hat nach ihrer Brustkrebs-Operation eine neue Liebe gefunden.

6. Mai 2003 (34, 29):

Pop-Queen Anastacia (34) ließ ihre Brustkrebs-Operation filmen, um kranken Frauen Mut zu machen.

7. Mai 2003 (34, 29):

Popstar Anastacia (29) hat die Entfernung eines Krebsgeschwürs aus ihrer linken Brust filmen lassen.

13. Februar 2004 (35, 30):

Anastacia (30) steht bei der Echo-Verleihung am 6. März in Berlin erstmals wieder auf einer europäischen Bühne.

8. März 2004 (35, 30):

Erster Europa-Auftritt nach der Brustkrebserkrankung: Anastacia (28)

25. März 2004 (35, 30):

Operation, Chemotherapie, unendliche Angst. Das war vor einem Jahr. Jetzt ist Anastacia (30) wieder da.

2. September 2004 (35, 30):

Anastacia (29) will sich den Busen verkleinern lassen.

4. April 2005 (36, 31):

US-Rockröhre Anastacia (29) küßte ihren deutschen Hit, “MTV”-Moderator Patrice (31)!

18. Mai 2005 (36, 31):

Pop-Sängerin Anastacia (31, “I’m Outta Love”). Sie hat ein Jahr gegen den Tumor in ihrer Brust gekämpft. Heute ist sie geheilt.

5. Juli 2005 (36, 31):

Pop-Star Anastacia (29) hat sich von ihrem deutschen Freund, MTV-Moderator Patrice Bouédibéla (30), getrennt.

5. November 2005 (37, 32):

Anastacia (30) posiert wie Marilyn Monroe

14. Januar 2006 (37, 32):

Popstar Anastacia (30) erkrankte vor drei Jahren an Brustkrebs

23. September 2006 (38, 33):

Popsängerin Anastacia (31) will im nächsten Jahr ihren Leibwächter Wayne Newton (38) heiraten.

18. November 2006 (38, 33):

Anastacia (31, “Not That Kind”) ist auf die Nähmaschine gekommen!

26. April 2007 (38, 33):

Popsängerin Anastacia (31) hat ihren Bodyguard Wayne Newton (39) geheiratet.

2. Juli 2007 (38, 33):

Sängerin Anastacia (31) ließ tief blicken

6. März 2009 (offiziell 40):

Den meisten Applaus bekam Sängerin Anastacia (33).

Insofern ist es womöglich nur konsequent, dass Anastacia auch bei ihrer neuesten Erwähnung auf Bild.de ein Alter verpasst bekam, dass weder zum falschen (39) noch zum richtigen (44) Geburtsdatum passt:

Anastacia (37) hat vier Jahre nach “Heavy Rotation” ein neues Album aufgenommen.

Mit Dank an Kai-Oliver K.

7000 Gründe für ein Leben als Single

Der Markt der Online-Singlebörsen ist heiß umkämpft. Um den eigenen Namen möglichst weit zu verbreiten, veröffentlichen Partnervermittlungen regelmäßig sogenannte “Studien” zu irgendwelchen absurden Liebes- und Sex-Themen — in der Hoffnung, dass die Medien darauf anspringen.

Auch die Verkupplungsseite “Elitepartner.de” verbreitet solche (größtenteils nicht-repräsentativen) “Studien” am laufenden Band.

Viele Medien greifen die Ergebnisse jener Umfragen seit Jahren dankbar auf. Ein besonders eifriger Abnehmer der “Studien” von “Elitepartner” ist Bild.de: Dort schreiben sie die Pressemitteilungen geringfügig um, verpacken sie als eigene Artikel und versehen sie mit Überschriften, die suggerieren, es sei tatsächlich eine hochwissenschaftliche Studie durchgeführt worden. (Ihren vorzeitigen Höhepunkt erreichte diese Beziehung übrigens am 10. Juli 2009, wo innerhalb von neun Stunden auf Bild.de stolze 17 Artikel erschienen, die auf Umfragen von “Elitepartner” beruhten.)

Gerne übernimmt Bild.de auch die Zitate der Psychologin Lisa Fischbach, verschweigt aber ebenso gerne, dass sie zu “Elitepartner” gehört und nennt sie stattdessen einfach nur “Diplom-Psychologin”, “Paarberaterin”, “Flirt-Coach”, “Beziehungsexpertin” oder “Single-Coach”.

Und so schleicht sich “Elitepartner” mit seinen merkwürdigen Umfragen immer und immer wieder in den redaktionellen Teil von Bild.de:

9. Januar 2007:
Wann Flirten wirklich funktioniert

Im Artikel wird übrigens neun Mal auf folgende Seite verlinkt:
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7. August 2007:
Diese Berufe sind wirklich sexy

12. März 2008:
Berliner Singles sind Kultur-Fans

13. Mai 2008:
Was bei der Partnerwahl wirklich zählt

Read On…

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