Archiv für 6 vor 9

Mailbox, Metamorphose, My Little Pony

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Politiker und Journalisten: Freunde, die einander verdienen”
(gutjahr.biz, Richard Gutjahr)
Das Netz habe die Spielregeln zwischen Parteizentralen und Redaktionen grundlegend verändert, schreibt Richard Gutjahr: “Absprachen, gegenseitige Abhängigkeiten, sanfte oder auch mal weniger sanfte Erpressung, das alles funktioniert in einer vernetzten Welt so nicht mehr. Blogger haben keinen Verleger, den man unter Druck setzen könnte. Eine über Twitter ausgeplauderte Indiskretion lässt sich nicht wieder einfangen.”

2. “Die Peinlichkeiten des Präsidenten und die Probleme der Presse”
(noz.de, Burkhard Ewert)
Der Fall Wulff sei “auch eine Affäre der Medien”, glaubt Burkhard Ewert und stellt eine Reihe von Punkte zusammen. “Eine Bankenpleite oder auch nur ein heftiger Wintereinbruch mit einigen verspäteten Zügen, dann wäre der Republik so mancher Akt des Wulff-Dramas erspart geblieben.” Siehe dazu auch “Perpetuum Mobile” (stefan-niggemeier.de).

3. “Diekmanns Anmaßung”
(taz.de, Ulrich Schulte)
Ulrich Schulte ist beeindruckt, wie “professionell und geschickt” Kai Diekmann mit der Mailbox-Nachricht von Christian Wulff umgeht. Seit Tagen hausierten “Bild”-Mitarbeiter mit Wulffs Sätzen bei anderen Medien. “Gerne lesen die Kollegen aus der Abschrift am Telefon vor, ausschließlich ‘unter 3’ versteht sich.”

4. “Herr Diekmann übt die Metamorphose”
(post-von-horn.de, uh)
Ebenfalls um Kai Diekmann und die Mailbox-Nachricht geht es in der Post von Horn: “Wulffs Feststellung, er habe vor der Veröffentlichung des besagten Artikels um Aufschub gebeten, sollte als Lüge hingestellt werden. Das gelang, auch mit Beihilfe der Qualitätsmedien. Dabei stellte sich später heraus, dass sich die Bitte um Aufschub tatsächlich auf der Mailbox befand.”

5. “Liebesentzug von Medien und Politikern”
(meedia.de, Stephan Weichert)
Nicht um die Sache, sondern um emotionale Stimmungsmache gehe es in der Causa Wulff, findet Medienwissenschaftler Stephan Weichert. Und um Macht: “Man spürt an der teils flatterhaften, teils alarmistischen Politikberichterstattung der letzten Tage, wie sich die Medienmeute förmlich daran ergötzt, Gott zu spielen und darüber zu richten, ob der Bundespräsident im Amt bleiben darf.”

6. “The story behind ‘the best NYT correction ever'”
(jimromenesko.com, Amy Harmon, englisch)
Die “New York Times” korrigiert eine Verwechslung der Ponys Fluttershy und Twilight Sparkle, Figuren der Kindersendung “My Little Pony”. “Not correcting it would have undermined the credibility of the other 5,011 words of the story – at least for ‘My Little Pony’ fans.”

Bettwäsche, Nasenring, Wendi

6 vor 9

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1. “Auf dem Niveau von Bettwäsche”
(taz.de, Matthias Dell)
Noch bevor es überhaupt gesendet worden war, gehörte das Interview von ARD und ZDF mit Christian Wulff schon einer Vergangenheit an, die Kommentatoren aus Medien und Politik durch Einordnung bereits bewältigt hatten, stellt Matthias Dell fest.

2. “Die Wulffolyse”
(wahrheitueberwahrheit.blogspot.com)
Eine Zusammenstellung verschiedener Analysen zum Wulff-Interview.

3. “Schaf im Wulffpelz”
(heise.de/tp/blogs, Rüdiger Suchsland)
Sind die Medien Kontrollinstanz oder selbst Getriebene? “Jedenfalls bleibt festzustellen: Auf dem vorläufigen Höhepunkt der europäischen Staatsschuldenkrise ist das ganze Land damit beschäftigt, die Amigo-Affaire eines real recht machtlosen Durchschnittspolitikers aufzuklären. Sämtliche Medien von Links bis Rechts lassen sich vom über Bande spielenden Springer-Verlag am Nasenring durch die Arena ziehen, lassen sich von der Guttenberg-Fanpostille mit immer neuen Fakten füttern, die punktgenau über Wochen in Tagesrationen verabreicht werden.”

4. “Wenn man keine Einigung findet, geht es vor Gericht”
(20zwoelf.de, Lennart Wermke)
Auf 20zwoelf.de, einer Publikation der Axel-Springer-Akademie, sprechen “Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann und Medienanwalt Christian Schertz über Persönlichkeitsrecht, Pressefreiheit und Inszenierungen.

5. “Wieso die Tech-Berichterstattung sorgfältiger werden muss”
(netzwertig.com, Martin Weigert)
Martin Weigert kritisiert einen Eintrag im “Digitalblog” auf Sueddeutsche.de – Autor Dirk von Gehlen antwortet in den Kommentaren.

6. “How Twitter Verified the Fake Wendi Over the Real Wendi”
(allthingsd.com, Kara Swisher, englisch)
“Mistakenly, Twitter apparently thought that the correct account was the one with the underscore and not the one with no space at all.”

Inzest-Babys, Küppersbusch, Übersinnliches

6 vor 9

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1. “Was ich mir für 2012 von den Medien wünsche”
(behindertenparkplatz.de, Christiane Link)
Christiane Link liefert ein paar Vorschläge zum Umgang mit behinderten Menschen in den Medien: “So lange den Leuten immer wieder vermittelt wird, das Leben mit Behinderung sei in erster Linie ein tragisches Schicksal eines Einzelnen, das die Lebens- und Leistungsqualität so massiv einschränkt, dass nichts anderes wichtiger wäre, wird es schwierig, behinderte Menschen als Bürger, Arbeitnehmer, Arbeitgeber oder Menschen mit gleichen Rechten anzusehen.”

2. “Die Migranten-Inzest-Babys der ‘Kronen Zeitung'”
(kobuk.at, Hans Kirchmeyr)
Hans Kirchmeyr fragt im AKH Wien nach, ob dort wirklich jedes Jahr “50 kranke Inzest-Babys”, “zumeist Migrantenkinder aus sozial schwachen Familien”, auf die Welt kommen, wie die “Kronen Zeitung” schreibt. Das Krankenhaus stellt dazu fest, “dass die Aussagen im Krone-Artikel nicht bestätigt werden können und kein Mitarbeiter diese Aussagen getroffen hat.”

3. “Kindergeburtstag um das vermeintlich höchste Amt im Staate”
(dradio.de, Liane von Billerbeck)
Friedrich Küppersbusch spricht in einem Interview ausführlich über “Bild”, Christian Wulff und die deutschen Medien: “Es regen sich jetzt Journalisten auf, die alle beim Autokauf ihren Journalistenrabatt wollen, die alle beim Gratisflug mit der Kanzlerin vorne sitzen wollen, die also alle schon mal auch gerne einen Vorteil mitnehmen.”

4. “BILD, du Schwert und Schild des deutschen Volkes!! Erlöse uns!”
(wolfgangmichal.de)
Wolfgang Michal fragt, warum ein crossmediales Bohei um das “(politisch eigentlich überflüssige) Amt des Bundespräsidenten veranstaltet wird”: “Selbst Blogger sorgen sich neuerdings um ‘die Würde des Amtes’ und rufen wegen eines zinsgünstigen Hausdarlehens ‘eine Staatskrise’ aus. So viel deutsches Pathos hätte man den Netz-Feuilletonisten gar nicht zugetraut.”

5. “Redefreiheit für das Übersinnliche”
(tagesanzeiger.ch, Denise Jeitziner)
In der Diskussionssendung “Club” des Schweizer Fernsehens diskutieren fünf Gäste über Übersinnliches. Keiner von ihnen steht dem Thema grundsätzlich kritisch gegenüber. “Auch Karin Frei selber wollte die Rolle der Kritikerin nicht wirklich übernehmen. Ihre Gäste liess sie – wie bereits in ihren Sendungen zuvor – ausgiebig reden.”

6. “Esoterik-Magazine senken wegen Maya-Prophezeiung Preise für Jahresabos”
(kojote-magazin.de, Satire)

Cicero, Bigotterie, Abidjan

6 vor 9

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1. “Cicero nutzt die Diskussion um Wulff für Internet-Bashing”
(blog.odem.org, Alvar Freude)
Alvar Freude beschäftigt sich mit Artikeln von Christoph Seils und Michael Naumann auf Cicero.de: “Wer das Internet nur vom Hörensagen kennt und nicht einmal in der Lage ist, rudimentär zu recherchieren, sollte vielleicht lieber die Klappe halten.”

2. “Der Wulff, die Medien und die Bigotterie”
(dondahlmann.de)
Don Dahlmann über die Symbiose, die viele Medien mit der Politik bilden: “Dass die Medien sich hinstellen und den dummen Ausraster eines Politikers an den Pranger stellen, ist nicht falsch. Aber es zeigt eben auch die Bigotterie, mit der man unterwegs ist. So lange es hilfreich erscheint, so lange drückt man beide Augen zu, hilft sich, sorgt dafür, dass die negativen Schlagzeilen klein bleiben.”

3. “Anruf bei Kai”
(blog.tagesschau.de)
Anders als Kai Diekmann wurde Kai Gniffke nicht angerufen: “Häufig werde ich gefragt, wie oft es denn Versuche der politischen Einflussnahme auf die Tagesschau gibt. Und kaum jemand glaubt mir so recht, dass es diese Versuche wirklich nicht gibt. Ich muss damit leben: Kein Schwein ruft mich an! Woran liegt das eigentlich?”

4. “Ohne Worte XI: Nachrichten, skrupellos”
(flurfunk-dresden.de)
Die “Dresdner Morgenpost” titelt: “Junge (17) warf sich vor Zug – tot”.

5. “In bed with the NGO”
(muel.ch, Samuel Burri)
Samuel Burri recherchiert in Abidjan, Elfenbeinküste: “Für einmal habe ich das getan, was ich an Journalismus in Afrika gerne kritisiere. Ich liess mich in eine NGO/Nichtregierungsorganisation embedden.”

6. “Der Wetter-Astrologe”
(stefan-niggemeier.de)
Gemäß “Bild” hätte es in Deutschland Ende Dezember 2011 minus 12 Grad Celsius sein sollen. Siehe dazu auch “I’m dreaming of a …oh” (tabloid-watch.blogspot.com, englisch).

Das Supertalent, Christian Wulff, Nordkorea

6 vor 9

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1. “Das Band ist zerschnitten”
(spiegel.de, Stefan Niggemeier)
Ein Blick auf das abrupte Beziehungsende zwischen Bundespräsident Christian Wulff und “Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann (BILDblog berichtete): “Erfahrungsgemäß sind die ‘Bild’-Zeitung und vor allem ihr Chefredakteur in solchen Fällen eine Weile treu und halten ihren Freunden auch und gerade in schwierigen Zeiten den Rücken frei. Aber auch eine solche Beziehung hält nicht ewig; am Ende ist es eine schlichte Abwägung, wovon das Blatt mehr profitiert: dem bevorzugten Zugang zu Wulff oder dem rücksichtslosen Aufarbeiten von Skandalen.” Siehe dazu auch “Ein Freund, kein guter Freund” (taz.de, Felix Dachsel).

2. “Nordkorea manipuliert Bild von Trauerfeier”
(20min.ch)
Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA verbreitet ein manipuliertes Foto von der Trauerfeier um Kim Jong-il. “Aufgeflogen war die Manipulation, weil Fotografen von KCNA und der japanischen Agentur Kyodo von einem ähnlichen Standpunkt aus ihre Objektive auf den Trauerzug gerichtet hatten.” Siehe dazu auch “Wie Stalin und Ulbricht Fotos retuschieren ließen” (welt.de, Sven Felix Kellerhoff).

3. “Die dunklen Seiten der RTL-Glitzer-Show”
(handelsblatt.com, Stephan Dörner und Christoph Alberto Hardt)
Eine Recherche zu den Produktions- und Vertragsbedingungen der RTL-Sendung “Das Supertalent”.

4. “Tausende absichtlich mit HIV infiziert – oder doch nicht?”
(2mecs.de, Ulrich Würdemann)
Die “Bild”-Schlagzeile “Irrer Ami steckte Tausende mit HIV an” unter der Lupe.

5. “Guter Witz, ‘Bild'”
(titanic-magazin.de)
“Rechnung ist unterwegs!”

6. “Best Local News Bloopers of 2011”
(youtube.com, Video, 6:06 Minuten)

CCTV, Philipp Walulis, Wolfdietrich Schnurre

6 vor 9

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1. “Der ‘Geliebte Führer’ war auch Journalismus-Dozent”
(nzz.ch, bbu.)
Erheiternde Einblicke in das Wirken des “Great Teacher of Journalists” Kim Jong-il. “Es ist natürlich höchst einfach für Aussenstehende, sich über dergleichen bizarre Einblicke in die Innenwelt eines hermetischen Regime lustig zu machen, das George Orwells Negativutopie ‘1984’ wohl am nächsten kommen dürfte. Doch darob darf nicht vergessen werden, dass dies alles für Millionen von Nordkoreanern tägliche und unausweichliche bittere Realität darstellt – und es ist weiterhin kein Ende absehbar.”

2. “Im Herz der Zensur”
(berliner-zeitung.de, Michael G. Meyer)
Kirsten Rulf arbeitet für 90 Tage beim chinesischen Staatssender CCTV: “Das Augenfälligste war, dass die Zensoren sich selbst nicht zu erkennen geben, aber leicht zu erkennen waren: Für das Magazin arbeiten überwiegend sehr junge Journalisten, die so um die 30 sind. Die Zensoren aber waren um die 60, teilweise über 70. Auch die Themen selbst werden von ihnen festgelegt.”

3. “Trash-Fernsehen ist wie Fast Food”
(sueddeutsche.de, Lena Jakat)
Philipp Walulis (“Walulis sieht fern”) will die Leute unterhalten und ihnen nebenbei etwas Medienkritik unterjubeln: “Nichts ist schrecklicher, als aktiv belehrt zu werden, mit erhobenem Zeigefinger. Eine Sendung muss Spaß machen, sonst bleibt keiner dran. Außer drei, vier Oberstudienräte vielleicht.”

4. “Journalisten und Greenpeace & Co: Auf der Seite der Guten”
(evangelisch.de, Miriam Bunjes)
Die nicht immer kritische Distanz zwischen Journalisten und NGOs: “‘Studien über Journalisten zeigen, dass Journalisten eher mit linkeren Einstellungen sympathisieren und somit viele Ideen der NGO-Aktivisten teilen: Eine kritische Einstellung gegenüber Atomenergie, die Wichtigkeit von Umweltschutz und Menschenrechten zum Beispiel’, sagt Wimmer. ‘Das macht Objektivität noch schwerer.'”

5. “Die meisteingeladenen Talkshowgäste 2011”
(meedia.de)
Jürgen Trittin wurde 2011 am häufigsten in Talkshows eingeladen. Platz 2 teilen sich Gregor Gysi, Hans-Ulrich Jörges, Jürgen Todenhöfer, Klaus von Dohnanyi, Michael Spreng, Peter Scholl-Latour, Rainer Brüderle und Ursula von der Leyen.

6. “Weihnachten mit Wolfdietrich Schnurre”
(begleitschreiben.net)
“Es wurde ein sehr schöner Weihnachtsabend. Erst sangen und spielten wir die Platten durch; dann spielten wir sie noch einmal ohne Gesang; dann sang Frieda noch mal alle Platten allein; dann sang sie mit Vater noch mal, und dann aßen wir und tranken den Wein aus, und darauf machten wir noch ein bißchen Musik; und dann brachten wir Frieda nach Hause und legten uns auch hin.”

Interviews, Müller-Vogg, Millionenspiel

6 vor 9

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1. “Stimmt das denn?”
(freitag.de, Axel Brüggemann)
Axel Brüggemann erklärt das Interview zur “Königsdisziplin des Schreibens”. “Das öffentliche Sprechen über die eigene Person, die eigene Vita, die politische Botschaft und das Wortgefecht um Inhalte und Kursbestimmungen wird derzeit besonders im Fernsehen desavouiert: In der allabendlichen Talkomanie hat sich eine Gesprächskultur der Behauptungs-Plattitüden entwickelt, ein inszeniertes, voreingenommenes Gegeneinander von Positionen, deren Inhalte nicht durch rhetorische Größe, sondern durch gespieltes Charisma, durch Populismus und die Kunst des Zwei-Minuten-Statements geprägt sind.”

2. “NDR verwischt Spuren am ‘Tatort'”
(stefan-niggemeier.de)
“Aus urheberrechtlichen Gründen” bittet der NDR YouTube darum, das hier am Montag verlinkte Video “Product Placement” “offline zu stellen”. “Es ist für Firmen beunruhigend leicht, YouTube-Videos löschen zu lassen, und schrecklich verführerisch, auf diese Weise die Vorwürfe scheinbar aus der Welt zu schaffen. Dagegen, es zu tun, spricht nicht nur der berüchtigte Streisand-Effekt, sondern auch die Tatsache, dass man dem unbefangenen Betrachter offenbar nicht für mündig hält, sich ein eigenes Urteil zu bilden.”

3. “Abseits des Geheuls”
(taz.de, Felix Dachsel)
Felix Dachsel geht auf die Rolle von “Bild” in den Diskussionen um die Glaubwürdigkeit von Bundespräsident Christian Wulff ein. “Das Boulevardblatt ist in der Causa Wulff nicht Beobachter. Sondern Akteur. Bild-Autor Hugo Müller-Vogg schrieb das umstrittene Wulff-Buch ‘Besser die Wahrheit’, für das der Millionär Carsten Maschmeyer Werbeanzeigen im Wert von rund 50.000 Euro schaltete.”

4. “Eine andere Sau durchs Dorf”
(freitag.de/community/blogs/magda)
Magda erscheinen die Enthüllungen zu Wulff “mehr als gesteuertes politisches Kalkül”. “Die Tatsache, dass Skandale, Fehlverhalten Vorteilsnahmen aufgedeckt wurden sagt nichts aus über das tatsächliche Ausmaß an skandalösen Entscheidungen, Verhalten und Missachtung demokratischer Tugenden. Gar nichts. Eher frage ich mich, warum man gerade Diesen oder Jenen erwischt hat und warum Andere nicht und was dahinter stecken mag.”

5. “Das Millionenspiel (1970)”
(youtube.com, Video, insgesamt 95 Minuten)
Der Fernsehfilm “Das Millionenspiel” aus dem Jahr 1970.

6. “Der Fremde Freund”
(woz.ch, Stephan Pörtner)
Eine Geschichte um Facebook und Einsamkeit.

Emma, Ungarn, Kim Jong-il

6 vor 9

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1. “EMMA berichtet über das Thema Frauen in der Piratenpartei”
(cymaphore.net)
Cymaphore nimmt einen Artikel der Zeitschrift “Emma” über Frauen in der Piratenpartei (Kurzfassung) auseinander. “Wie kann eine Zeitschrift, die selbst den Anspruch stellt die Speerspitze des deutschen Feminismus zu sein, einen (meiner Meinung nach) derartigen Müll veröffentlichen?”

2. “Ungarns manipuliertes Fernsehen”
(tagesschau.de, Video, 2:32 Minuten)
Journalisten des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Ungarn treten wegen manipulierten Beiträgen in den Hungerstreik.

3. “Den hat der Teufel geholt”
(freitag.de, Lutz Herden)
Lutz Herden ist beeindruckt von der “hellseherischen Urteilskraft” einiger deutscher Medien nach dem Tod von Kim Jong-il (“man weiß nichts, kann aber trotzdem vorhersagen”). “Es werden Zukunftsvisionen halluziniert, die jeder seriösen Analyse entbehren.”

4. “Unsere Leser hassten uns, jetzt lieben sie uns”
(derstandard.at, Oliver Mark)
Anette Novak von der schwedischen Regionalzeitung “Norran” erklärt, wie ihre Redaktion das Wissen ihrer Leser nutzt. “(…) je mehr Leute involviert sind, desto fruchtbarer ist das für die Qualität. Wir Journalisten haben uns lange für die besseren Kommunikatoren gehalten, aber die Masse weiß es immer genauer.”

5. “Früher war nicht alles besser”
(michaelheim.com)
Michael Heim vergleicht eine aktuelle Ausgabe der “Basler Zeitung” mit der Ausgabe vom 18. August 1978.

6. “Capital” vs. “Handelsblatt”
(facebook.com)
Auf der Facebook-Seite des Wirtschaftsmagazins “Capital” erinnert man sich nach der “Handelsblatt”-Lektüre an ein eigenes Interview von 2010. “Sogar die eingestreuten Kursiv-Absätze haben die Handelsblatt-Kollegen als Format übernommen. Wir werten das mal als Anerkennung unserer guten (Vor-) Arbeit… Danke nach Düsseldorf!”

Bob Dylan, Fernsehzeitung, Weihnachtsbäume

6 vor 9

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1. “Wulff muss weg!! Über die moralische Radikalisierung der Öffentlichkeit”
(wolfgangmichal.de)
“Drastische, dramatisierende, oft hemmungslos übertreibende Ermahnungen, Urteile und Orakel” liest Wolfgang Michal in den Kommentaren der Leitmedien zu Christian Wulff. “In der verschärften Konkurrenz mit den freien Netz-Autoren, die sich ihre Leserschaft durch besondere Originalität, Streitlust oder Theatralik erschreiben, haben die etablierten Medien kräftig dazu gelernt. Sie werfen nicht mehr nur ihre Stöckchen – sie rennen auch gleich laut kläffend hinterher.” Weitere Texte von André Vatter, Jan Fleischhauer und Gunnar Lott.

2. “Die Fundis aus dem Kulturressort”
(persoenlich.com, Roger Schawinski)
Roger Schawinski besucht ein Konzert von Bob Dylan (“bloss noch ein raues, hektisches, unkontrolliertes Bellen”) und wundert sich danach über die Kritiken in den Zeitungen. “Was lernen wir daraus? Journalisten, die einem Gott huldigen, sind absolut unbrauchbare Zeugen.”

3. “Folgenreiche Döpfner-Tweets”
(medienwoche.ch, Nick Lüthi)
Drei Schweizer Journalisten und der Mediensprecher des Ringier-Verlags twittern von der Generalversammlung des Clubs der Zürcher Wirtschaftsjournalisten – allerdings war die Veranstaltung mit Gast Mathias Döpfner in der Einladung als off-the-record eingestuft worden. Die Folgen: “Ein Jahr Ausschluss von den Veranstaltungen des Clubs. Die so Sanktionierten zogen selbst die Konsequenzen und traten aus dem Club aus.”

4. “Panik: Weihnachtsbäume deutlich teurer”
(hobby-garten-blog.de, Heiner)
Auch dieses Jahr wieder: Berichte über teurere Weihnachtsbäume.

5. “The year in media errors and corrections”
(poynter.org, Craig Silverman, englisch)
Die Fehler, Korrekturen und Richtigstellungen des Jahres 2011.

6. “Ich liebe meine Fernsehzeitung”
(ichliebemeinefernsehzeitung.tumblr.com)

Volkswagen, Paul Ronzheimer, Kladderadatsch

6 vor 9

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1. “Product Placement”
(youtube.com, Video, 6:40 Minuten)
Die Marke “Volkswagen” im “Tatort” “Schwarze Tiger, weiße Löwen” vom 11. Dezember.

2. “Lupenreiner Beschiss: Ausschnitt aus ‘ZDF heute show’ viral super erfolgreich – in Russland”
(andreas.de)
Ein Beitrag der satirischen “Heute-show” wird, mit russischen Untertiteln, zum Quotenerfolg: “Das Video hat innerhalb von nur 2 Tagen fast 1,4 Millionen Zuschauer gefunden und wird offensichtlich in den sozialen Netzwerken weitergereicht, denn anders sind gerade mal 8 Kommentare unter einem Clip mit so vielen Zugriffen ja kaum zu erklären.”

3. “Ich arbeite auf der dunklen Seite”
(zeit.de, Lars Gaede)
Paul Ronzheimer redet über seine Tätigkeit für “Bild”: “Sicher werden sich Menschen schon von ‘Bild’ überrumpelt gefühlt haben. Es gibt immer einen harten Wettbewerb um die besten, emotionalsten Geschichten. Trotzdem habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass gerade bei ‘Bild’ sehr gewissenhaft gearbeitet wird.”

4. “Werde selbst Dein bester Werbekunde!”
(avatter.de)
André Vatter schreibt über den Verkauf des “Bild”-Mini-Handy. “Mit der Zeitung hat sich Axel Springer ein Perpetuum Mobile geschaffen, das informiert und gleichzeitig eigene Produkte verkauft.”

5. “Cartoon Regularly Featured On Big Journalism Connected To Nazi-Era Magazine”
(mediamatters.org, Kevin Zieber, englisch)
Ein von der Website “Big Journalism” mehrfach eingesetzter Cartoon stammt ursprünglich aus einer “Kladderadatsch”-Ausgabe von 1942.

6. “Hackers (According to Stock Photo Sites)”
(sadanduseless.com, Fotos)

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