1. Monopol mit Schlagseite nach rechts
(taz.de, Harff-Peter Schönherr)
Die “Neue Osnabrücker Zeitung” orientiere sich politisch nach rechts und verbreite Narrative, die an Verschwörungserzählungen und Putin-Nähe erinnern, schreibt Harff-Peter Schönherr in der “taz”. Führende Redakteure verträten Positionen, die bei Kolleginnen und Kollegen auf deutliche Kritik stoßen sollen. Die Zusammenarbeit mit umstrittenen Medien wie “Multipolar” sowie eine angebliche ideologische Nähe zur AfD und zu “Querdenker”-Positionen würden den Eindruck eines publizistischen Rechtsrucks verstärken.
2. Der RBB verspielt weiter seine Glaubwürdigkeit
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Der nach der Gelbhaar-Affäre zurückgetretene RBB-Chefredakteur David Biesinger soll Leiter der Hauptabteilung Programmressourcen werden. Ein fatales Signal, meint Joachim Huber im “Tagesspiegel”: “Schon erstaunlich, was Führungskräften im RBB, die als Führungskraft gescheitert sind, alles zugetraut wird. Die Öffentlichkeit darf schon gespannt sein, welchen Job die ebenfalls zurückgetretene Programmdirektorin Katrin Günther zukünftig übernehmen wird.”
Weiterer Lesetipp: Ulrike Demmer holt sich Hilfe für RBB-Umbau an Bord: “Seit Anfang des Monats soll Digitalisierungsexperte Peter Parycek dem RBB als Change-Manager beim Umbau helfen. Für Schlagzeilen sorgt dabei sein Gehalt.” (dwdl.de, Uwe Mantel)
3. Über welche Straftaten berichten Medien?
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, Audio: 38:32 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die Frage, über welche Straftaten Medien bevorzugt berichten: Über solche, bei denen Deutsche die Täter sind? Oder über solche, bei denen die Täter einen Migrationshintergrund haben? Es diskutieren DLF-Hörerin Anita Hamed, Kommunikationswissenschaftler Thomas Hestermann sowie Katharina Thoms und Anh Tran aus der DLF-Redaktion.
4. Klage gegen die US-Regierung
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des US-Auslandssenders “Voice of America” haben Klage gegen die US-Medienbehörde USAGM eingereicht. Zuvor habe Präsident Donald Trump per Dekret massive Budgetkürzungen und Beurlaubungen angeordnet. Diese Maßnahmen könnten einer rechtswidrigen Schließung gleichkommen und würden der Klage zufolge die redaktionelle Unabhängigkeit sowie die Pressefreiheit weltweit bedrohen.
5. Desinformation als Gefahr für demokratische Wahlen – Ein Gespräch mit Christina Elmer
(de.ejo-online.eu, Merle Van Berkum)
Merle van Berkum spricht mit Christina Elmer, Professorin für Digitalen Journalismus, über die Auswirkungen von Desinformation auf die Bundestagswahl 2025. Elmer erklärt, wie Falschinformationen – teilweise von politischen Akteuren oder aus dem Ausland gesteuert – den Wahlkampf beeinflusst haben und welche Rolle Fact-Checking, Plattformen und Regulierung dabei spielen. Sie betont die Notwendigkeit von transparenter journalistischer Arbeit, mehr Medienkompetenz und emotional wirksamen Gegenstrategien.
6. Elon Musks Plattform X blockiert offenbar regierungskritische Accounts in der Türkei
(spiegel.de)
Die Plattform X (ehemals Twitter) soll in der Türkei zahlreiche regierungskritische Accounts gesperrt haben, darunter auch welche von feministischen und studentischen Gruppen. Dies sei nach der Verhaftung des Oppositionspolitikers Ekrem İmamoğlu geschehen. Der Eigentümer der Plattform Elon Musk werde dafür kritisiert, dass er Meinungsfreiheit propagiere, gleichzeitig aber die Zensur solcher Inhalte zulasse.