Archiv für 6 vor 9

Ein heißer Herbst?, “Haut endlich ab!”, Anzügliches Instagram

1. ARD-Vorsitzender Kai Gniffke: “ARD 2.0” wird jetzt Realität
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Joachim Huber berichtet im “Tagesspiegel” über die Reformbemühungen der ARD, ist aber skeptisch, ob sie das letzte Wort sind: “Keine wagemutige Prognose ist es, dass die Rundfunkkommission zu weit größeren Synergie-Maßnahmen kommen wird als ARD, ZDF und Deutschlandradio selbst. Ein heißer Herbst kündigt sich an.”

2. Nd erreicht Teilsieg vor Gericht
(verdi.de, Peter Nowak)
Die Tageszeitung “nd” hatte über “fatale Zustände” im Ankunftszentrum für Geflüchtete in Berlin-Tegel berichtet und sich dabei auf anonyme Hinweisgeber bezogen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das das Ankunftszentrum gemeinsam mit anderen Hilfswerken betreibt, ging gegen die Berichterstattung vor und zog vor Gericht. Für die meisten der strittigen Aussagen habe dem Gericht eine eidesstattliche Versicherung der Zeitung gereicht. In vier Fällen gab das Berliner Landgericht jedoch dem DRK recht. Die “nd”-Redaktion müsse nun die betreffenden Passagen aus der Onlineversion des Artikels entfernen und bleibe auf 6.000 Euro Prozesskosten sitzen.

3. Instagram schlägt 13-Jährigen offenbar anzügliche Videos vor
(spiegel.de)
Unter Berufung auf eine Recherche des “Wall Street Journal” berichtet der “Spiegel” von bedenklichen Algorithmen bei Instagram: “Innerhalb des Konzerns soll demnach seit 2022 bekannt sein, dass Instagram Teenagern mehr pornografische und gewaltvolle Inhalte empfehle als Erwachsenen. Minderjährige sahen demnach dreimal so viele eigentlich in der App verbotene Inhalte mit Nacktheit wie Erwachsene, heißt es in Firmenunterlagen, die die Zeitung einsehen konnte.”

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4. New York plant Gesetz gegen Social-Media-Inhalte mit Suchtpotenzial
(zeit.de)
Im US-Bundesstaat New York wurde ein Gesetz zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor “Social-Media-Inhalten mit Suchtpotenzial” unterzeichnet. Es soll Eltern ermöglichen, ihre Kinder vor algorithmisch vorgeschlagenen Beiträgen zu schützen und automatische Benachrichtigungen zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens zu unterbinden. Beobachter würden mit einem langwierigen Verfahren und möglichen Klagen von Social-Media-Unternehmen gegen das Gesetz rechnen.

5. Haut endlich ab!
(taz.de, Carolina Schwarz)
In der “taz” empfiehlt Carolina Schwarz den verbliebenen Twitter/X-Nutzerinnen und -Nutzern, die Plattform zu verlassen. Sie geht dabei auf das häufig anzutreffende Argument ein, man dürfe diesen digitalen Ort nicht den Rechten überlassen: “So richtig die Solidarität mit den Bedrohten ist, so falsch ist X als Ort dafür. Die Rechten haben ihn übernommen, Musk hat es so gewollt. Diejenigen, die sich dem entgegenstellen, dringen schon lange nicht mehr durch. Das hinzunehmen, mag schwer sein, aber es gibt dort nichts mehr zu gewinnen.”

6. Wie steht es um die Pressefreiheit – in Deutschland und weltweit?
(fachjournalist.de, Nadine Zeidler, Audio: 14:08 Minuten)
Nadine Zeidler hat sich im “Fachjournalist”-Podcast mit Katharina Viktoria Weiß von Reporter ohne Grenzen (RSF) über die diesjährige “Rangliste der Pressefreiheit” unterhalten: “Im Gespräch beleuchten sie die Spitzenreiter und Schlusslichter des Rankings und besprechen die generelle Bedeutung der Pressefreiheit in einer demokratischen Gesellschaft sowie deren rechtliche Grenzen. Die RSF-Pressesprecherin gibt zudem Tipps, was jede und jeder Einzelne für mehr Sicherheit von Medienschaffenden und im Kampf gegen Zensur tun kann.”

Kapituliert Madsack?, “Rechtsruck”, Ungesunde Gesundheitstipps

1. Kapituliert Madsack vor den Rechtsextremen?
(verdi.de, Tina Groll)
“Stell Dir vor, die AfD wird Volkspartei – und die einzig verbleibende Zeitung streicht ihre ohnehin schon ausgedünnte Redaktion zusammen.” Tina Groll, Redakteurin bei “Zeit Online” und Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union, kommentiert die Entscheidung der Mediengruppe Madsack, die Redaktionen der “Sächsischen Zeitung” und der “Leipziger Volkszeitung” zusammenzulegen.

2. Warum das mediale Schlagwort “Rechtsruck” problematisch ist
(deutschlandfunk.de, Matthias Dell)
In seiner Deutschlandfunk-Kolumne erklärt Matthias Dell, warum das mediale Schlagwort “Rechtsruck” aus seiner Sicht problematisch ist: “Wenn schon 2018 oft und viel von einem ‘Rechtsruck’ geschrieben und gesendet wurde, wieso wird dann jeder weitere Wahlerfolg jedes Mal wieder neu ‘Rechtsruck’ genannt? Wie weit rückt der ‘Rechtsruck’ nach dem ‘Rechtsruck’ dann etwas nach rechts? Müsste man extrem rechte Politiken nicht vielmehr als Kontinuität begreifen?”

3. Diese Oe24-Gesundheitstipps sollte man lieber nicht befolgen
(kobuk.at, Andrea Gutschi)
Andrea Gutschi hat sich die Gesundheitstipps des österreichischen Nachrichtenportals “oe24” angesehen, und die sind auffallend ungesund: “Gesund&fit, früher ‘Gesund24’, bezieht sich regelmäßig auf Studien, die man entweder falsch interpretiert oder augenscheinlich gar nicht gelesen hat. Immer wieder zieht die Gesundheitsredaktion daher fragwürdige Schlüsse.”

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4. Große Unsicherheit beim HR
(taz.de, Joscha Frahm)
In der “taz” fasst Joscha Frahm die Sparmaßnahmen beim Hessischen Rundfunk zusammen: Der öffentlich-rechtliche Sender plane bis 2032 massive Einsparungen im linearen Radio- und Fernsehprogramm zugunsten des Digitalbereichs, was viele Mitarbeitende um ihre Jobs fürchten lasse. Die Pläne sähen vor, von sechs auf drei selbstproduzierte Radiosender zu reduzieren und 15 Prozent der Stellen abzubauen, ohne betriebsbedingte Kündigungen vorzunehmen.

5. Was wird aus der Informationsoffensive von ProSiebenSat.1?
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Seit der Ankündigung einer Journalismusoffensive im Dezember 2020 versucht die Sendergruppe ProSiebenSat.1, ihr journalistisches Angebot durch den Aufbau einer eigenen Infrastruktur zu stärken. Thomas Lückerath hat sich angesehen, was daraus geworden ist: Auch wenn sich der Umzug in ein neues Studio im neuen Konzerngebäude verzögere und einige Formate nicht überlebt hätten, bleibe ein “Fokus auf die Informationsoffensive” bestehen – wenn auch weniger euphorisch.

6. Wer erklärt dem “Fränkischen Tag”, was Einfache Sprache ist? Die Maus sicher nicht.
(uebermedien.de, Lisa Kräher)
Bei “Übermedien” kritisiert Lisa Kräher einen Beitrag des “Fränkischen Tag”, der sich über die “Tagesschau” in Einfacher Sprache lustig macht: “Der Autor erweckt zudem den Eindruck, als wäre ein Angebot, das zur Gleichberechtigung beiträgt, ein Nachteil für die Mehrheit. Nochmal: Es geht hier um ein zusätzliches Nachrichtenformat, das einmal am Tag im Fernsehen – nicht einmal im Hauptprogramm! – läuft und das man im Internet anschauen kann.”

Kartenpanne, Kleinkinder und Medien, Geschlechtsbasierte Onlinegewalt

1. Bei RTL/Magenta TV gehörte die Krim nicht mehr zur Ukraine
(dwdl.de, Manuel Weis)
Bei der Übertragung eines Fußball-EM-Spiels durch RTL und Magenta TV wurde versehentlich eine Europakarte gezeigt, auf der die Krim nicht als Teil der Ukraine eingezeichnet war. Moderator Johannes B. Kerner bat live im Fernsehen um Entschuldigung für den “groben Fehler”.

2. Jedes zehnte Kleinkind hat eigenes Handy oder Smartphone
(zeit.de)
Die repräsentative miniKIM-Studie (PDF) untersucht den Medienumgang von Zwei- bis Fünfjährigen in Deutschland. Die aktuellen Ergebnisse sind durchaus bemerkenswert: “Demnach hatte im Jahr 2023 jedes fünfte Kleinkind Zugang zu einem Tablet – das entspricht einer Steigerung um 50 Prozent im Vergleich zu 2020.” Außerdem verfüge jedes zehnte Kind in der untersuchten Altersgruppe über ein eigenes Handy oder Smartphone.

3. #JournalistsToo: Geschlechtsbasierte Onlinegewalt im Journalismus
(de.ejo-online.eu, Tereza Vlčková)
Tereza Vlčková fordert einen stärkeren Schutz von weiblichen Medienschaffenden: “Die weit verbreiteten und eskalierenden Online-Angriffe auf Journalistinnen in letzter Zeit machen deutlich, dass dringend neue Maßnahmen erforderlich sind. Angesichts der zunehmenden Schwere und der Auswirkungen dieser Angriffe auf die psychische Gesundheit und das Arbeitsumfeld wird eine Reaktion der einzelnen Medienorganisationen und der Journalistengewerkschaften immer wichtiger.”

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4. 30 Stellen fallen weg: Leipziger Volkszeitung (LVZ) und Sächsische Zeitung (SZ) bilden gemeinsame Sachsen-Redaktion
(flurfunk-dresden.de, Peter Stawowy)
Wie “Flurfunk Dresden” berichtet, führt die Übernahme der “Sächsischen Zeitung” (“SZ”) durch die Madsack-Gruppe, die unter anderem die “Leipziger Volkszeitung” (“LVZ”) herausgibt, zur Bildung einer gemeinsamen Sachsen-Redaktion und zum Abbau von 30 Stellen. Die neue Redaktion werde von den Chefredakteurinnen Hannah Suppa (“LVZ”) und Annette Binninger (“SZ”) geleitet und umfasse insgesamt 170 Journalistinnen und Journalisten.

5. Athletinnen im Fokus: Der neue Ansatz von Sportschau F
(genderleicht.de, Kerstin Börß)
Bei genderleicht.de berichtet Kerstin Börß über einen neuen Ansatz der “Sportschau”: Auf dem Instagram-Kanal @sportschau_f, der aus dem NDR-Format frauensport.inside hervorgegangen ist, würden Athletinnen und deren spezifische Themen in den Fokus genommen.

6. Jo Hiller: In ihm schreit alles nach Vitaminen
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz, Video: 2:09 Minuten)
Als Moderator des NDR-TV-Magazins “Markt” versucht Jo Hiller, Verbraucherthemen mit allerlei schauspielerischen Einlagen an die Zuschauerinnen und Zuschauer zu bringen. Boris Rosenkranz hat ihn zwei Jahre dabei beobachtet und einen etwa zweiminütigen Zusammenschnitt produziert.

“Digital News Report”, Warnhinweise für Social Media?, #ByeByeElon

1. Reuters Institute Digital News Report 2024: Mehr Perspektivenvielfalt erwünscht
(hans-bredow-institut.de)
Das Hans-Bredow-Institut veröffentlicht die wichtigsten deutschen Ergebnisse des “Reuters Institute Digital News Report 2024” zur Nachrichtennutzung im internationalen Vergleich: “Zwei Drittel (66 %) der erwachsenen Internetnutzer:innen in Deutschland erwarten von den Nachrichtenmedien, dass diese ihnen verschiedene Perspektiven zu aktuellen Themen bieten, doch weniger als die Hälfte (43 %) sieht diese Leistung als gut erfüllt an.”

2. Inklusion ist einfach
(taz.de, Emma Tries)
Vergangenen Freitag haben wir in den “6 vor 9” darauf hingewiesen, dass die “Tagesschau” neuerdings eine Sendung in Einfacher Sprache anbietet, um den etwa 17 Millionen Menschen in Deutschland, die Schwierigkeiten mit dem Erfassen von komplexen Texten haben, den Zugang zu Nachrichten zu erleichtern. Emma Tries hat sich die Reaktionen im Internet auf die Neuerung angeschaut, und die fallen nicht alle gut aus. Ihr Rat: “Die ‘Tagesschau’ in einfacher Sprache sollte sich je­de:r zumindest einmal angeschaut haben. Sich dem Unbekannten auszusetzen ist wichtig, die Bedürfnisse anderer anzuerkennen noch viel mehr.”

3. Wahlergebnis gefährdet Pressefreiheit
(verdi.de, Lars Hansen)
Lars Hansen hält den Stimmenzuwachs rechtspopulistischer Parteien bei den Europawahlen für gefährlich und weist in diesem Zusammenhang auf die anstehende Wahl der EU-Kommissionspräsidentschaft hin. Er kommentiert: “Für ihre Wiederwahl als Präsidentin der Europäischen Kommission ist Ursula von der Leyen auf die Stimmen weiterer Fraktionen als die ihrer EVP angewiesen. Sollte sie sich dabei auf die erstarkte Rechten-Fraktion stützen wollen, wird diese Zugeständnisse einfordern, nicht zuletzt in der Medienpolitik.”

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4. 47 Organisationen steigen bei X aus
(t-online.de)
Am heutigen “Internationalen Tag gegen Hass” ziehen sich 47 Organisationen aus verschiedenen Bereichen gemeinsam von Elon Musks Plattform X/Twitter zurück, um gegen die dort vorherrschenden Hassbotschaften und die Hetze zu protestieren. “Wir stehen für einen respektvollen, demokratischen Austausch und wertschätzende Kommunikation. Daher sagen wir #ByeByeElon und stellen unsere Aktivitäten auf der Plattform ein”, so die abschließende Botschaft der Organisationen.

5. Bidens oberster Gesundheitsbeamter fordert Warnhinweise für Social-Media-Plattformen
(spiegel.de)
Vivek Murthy, Leiter des öffentlichen Gesundheitsdienstes der USA, fordert Warnhinweise auf Social-Media-Plattformen, da diese bei Jugendlichen erhebliche psychische Schäden verursachen können. Murthy argumentiert, dass solche Warnhinweise Eltern und Jugendliche für die Gefahren sensibilisieren und zu Verhaltensänderungen führen könnten, ähnlich wie jene auf Zigarettenschachteln.

6. Wie hat sich Podcasting in 20 Jahren verändert?
(podcastingfm.transistor.fm, Daniel Fiene, Audio: 26:40 Minuten)
Daniel Fiene hat jahrelange Podcasterfahrung und will seine wichtigsten Erkenntnisse daraus mit Interessierten teilen. Sein Podcast “150 Fragen in Sachen Podcasts” richte sich an “Podcaster, die ihren Podcast auf das nächste Level heben wollen”. In der aktuelle Folge geht es um die Frage, wie sich das Podcasting in den vergangenen 20 Jahren verändert hat.

Presserat rügt, Eisbär Knut, Fazit der “Krautreporter”

1. 23 Rügen – u.a. für Verstöße gegen die Sorgfaltspflicht und den Opferschutz
(presserat.de)
Der Deutsche Presserat hat in seinen jüngsten Sitzungen insgesamt 23 Rügen ausgesprochen, unter anderem wegen Verstößen gegen die Sorgfaltspflicht und den Opferschutz. Zu den gerügten Fällen gehören beispielsweise die Berichterstattung von Bild.de über einen Schauspieler in hilfloser Lage sowie die identifizierbare Darstellung von Kindern in einem Sorgerechtsstreit, die die Privatsphäre der Betroffenen verletzen. Insgesamt fällt auf, dass die “Bild”-Redaktion einmal mehr überproportional oft gerügt wurde.

2. Eisbär Knut: Die wahre Geschichte
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 14:57 Minuten)
Mats Schönauer wirft auf seinem Youtube-Kanal “Topfvollgold” regelmäßig einen Blick hinter die Kulissen von Boulevardpresse, Youtubern und Social Media. Diesmal beschäftigt er sich mit der Geschichte um Eisbär Knut: “Ausgelöst wurde der riesige Hype von einer Lüge der BILD-Zeitung – in diesem Video erzähle ich zum ersten Mal die wahre Geschichte.” Wie immer eine absolute Empfehlung!

3. Dossiers: Probleme russischer Medienschaffender
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat drei verschiedene Dossiers zur Situation von Journalistinnen und Journalisten in beziehungsweise aus Russland zusammengestellt: eines zur Militärzensur (“Militärzensur in Russland. Wie beeinflussen repressive Gesetze die Arbeit unabhängiger Medienschaffender?”, PDF), ein weiteres über den unzureichenden Schutz im Exil (“Kein Schutz im Exil. Die prekäre aufenthaltsrechtliche Lage in Drittstaaten für unabhängige Journalist*innen aus Russland”, PDF) und eines über die zunehmende digitale Überwachung (“Digital surveillance of civil society by the state in Russia as well as in exile”, englisch mit deutschen Zusammenfassungen, PDF).

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4. Hä? Krautreporter gibts immer noch?
(krautreporter.de, Leon Fryszer)
“Krautreporter”, ein durch Crowdfunding gegründetes unabhängiges Onlinemagazin, zieht nach zehn Jahren Bilanz: Die ursprünglich eingesammelten eine Million Euro wurden in unabhängigen Journalismus investiert, darunter umfassende Recherchen zu verschiedenen gesellschaftlichen Themen und der Aufbau einer Genossenschaft. Wegen stagnierenden Mitgliederzahlen habe man sich jedoch Gedanken über eine mögliche Neuausrichtung gemacht und alle bestehenden Probleme in einem Hypothesen-Dokument gesammelt. Das Fazit: “Wir investieren zukünftig in Nischen.”

5. Meta verzichtet zunächst auf Einführung des KI-Assistenten in Europa
(spiegel.de)
Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, habe die Einführung seines neuen KI-Assistenten in Europa aufgrund regulatorischer Anforderungen und des Widerstands von Datenschützern vorerst verschoben. Die irische Datenschutzbehörde, die für Meta in der EU zuständig ist, habe verlangt, dass die Künstliche Intelligenz nicht mit öffentlich zugänglichen Beiträgen von Facebook und Instagram trainiert wird. Die Datenschutzorganisation noyb hatte zuvor Beschwerden in elf europäischen Ländern eingereicht und die Datenschutzbehörden aufgefordert, ein Dringlichkeitsverfahren einzuleiten.

6. Journalistinnen und Journalisten des Jahres
(ardaudiothek.de, Jörg Wagner, Audio: 1:39:16 Stunden)
Jörg Wagner hat eine Spezialausgabe des radioeins-“Medienmagazins” von der Preisverleihung “Journalistinnen und Journalisten des Jahres” der Fachzeitschrift “medium magazin” veröffentlicht. Dort kommen viele der Preisträgerinnen und Preisträger zu Wort, etwa Ina Ruck (Journalistin des Jahres), Vassili Golod (Journalist des Jahres Kategorie “Reportage national”) und Dirk Steffens (Journalist des Jahres Kategorie “Wissenschaft”).

KW 24/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Spiel, Satz und Quote – Wie berichten über Sport?
(sr-mediathek.de, Thomas Bimesdörfer & Michael Meyer, Audio: 20:02 Minuten)
In diesem Jahr stehen einige sportliche Großereignisse an: die gerade laufende Fußball-Europameisterschaft in Deutschland, die Olympischen Spiele in Paris und auch jährlich stattfindende Veranstaltungen wie das Tennisturnier in Wimbledon oder das Radrennen Tour de France. Thomas Bimesdörfer und Michael Meyer sprechen mit dem Politikwissenschaftler und Freizeitforscher Jürgen Mittag über das massive (Über)Angebot: “Wer soll das alles schauen, hören, lesen? Wer soll und kann das alles noch bezahlen? Unterwerfen sich Sport und Journalismus einer ganz bestimmten Vermarktungslogik, und wird der Sport selbst immer mehr geprägt von seiner massenmedialen Verwertung?”

2. Wie Medien über Krieg und Proteste berichten
(deutschlandfunk.de, Brigitte Baetz, Audio: 41:04 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die Frage, wie Medien über Krieg, insbesondere im Nahen Osten, berichten und wie sie die dazugehörigen Proteste darstellen. Unter der Gesprächsleitung von Brigitte Baetz diskutieren eine DLF-Hörerin, die Publizistin Charlotte Wiedemann und DLF-Nachrichtenchef Marco Bertolaso.

3. KI gegen Desinformation und Wiener TikTok-Soap
(wdr.de, Sebastian Sonntag, Audio: 46:55 Minuten)
Das WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” deckt wieder ein breites Themenspektrum ab: die Bedrohung durch Desinformation bei der Europawahl, Künstliche Intelligenz für die Deepfake-Entlarvung und immer mehr Werbung auf Social Media. In der Medienkritik geht es schließlich um die Fußball-EM und ihre mediale Aufbereitung als neues “Sommermärchen”.

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4. 39-Quadratmeter-Wohnung, aber ein Mantel für 1800 Euro – so tickt Influencer Ben Bernschneider
(omr.com, Philipp Westermeyer, Audio: 1:14:17 Stunden)
Der “OMR”-Podcast beleuchtet die ungewöhnliche Karriere von Ben Bernschneider, der nach persönlichen und finanziellen Krisen erst spät als Influencer durchstartete. Bernschneider spricht darüber, wie er trotz anfänglicher Misserfolge auf Instagram seine Nische in der Modewelt gefunden hat, indem er sich auf Stil statt auf Luxus konzentrierte, und schließlich einen enormen Zuwachs an Followern verzeichnen konnte.

5. Tobias Krell (Checker Tobi)
(wiesoweshalbwarum.podigee.io, Thomas Hartmann, Audio: 1:13:38 Stunden)
Bei “Wieso? Weshalb? Warum?”, dem Podcast über Kindermedien, ist diesmal Tobias Krell zu Gast, der als “Checker Tobi” seit zehn Jahren im Kinderfernsehen Fragen beantwortet und Dinge erklärt: “Wie wurde er überhaupt zu ‘Checker Tobi’? Welche Zutaten machen den Erfolg des Formats aus? Und wie beeinflusst seine Arbeit fürs Fernsehen seine Rolle als Programmleiter eines Filmfestivals für Kinder?”

6. Hinter den Kulissen bei Jan Böhmermann und dem ZDF Magazin Royale
(zdf.de, ZDF Magazin Royale, Video: 31:15 Minuten)
Wer Mockumentarys mag, könnte hier auf seine Kosten kommen: “Zum ersten Mal in der elfjährigen Geschichte der Sendung haben Jan Böhmermann und das Team des ‘ZDF Magazin Royale’ Journalist:innen einen Blick hinter die Kulissen gewährt”.

Glanztat ohne Glanz?, “Sylt-Video” nicht unverpixelt, Der Fall Jérôme B.

1. SZ-Recherche über Aiwanger als “journalistische Glanztat des Jahres” ausgezeichnet. Warum auch immer.
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Kaum eine Recherche stieß unter Medienfachleuten in jüngster Vergangenheit auf so viel Kritik wie die “SZ”-Enthüllung über Hubert Aiwanger und das “Auschwitz-Pamphlet” (das Aiwanger nicht geschrieben haben will). Auch Medienkritiker Stefan Niggemeier hatte ausführlich dargelegt, was ihn an dem Text stört. Nun wurde ausgerechnet dieser “SZ”-Text als “journalistische Glanztat des Jahres” bezeichnet und mit dem “Stern”-Preis ausgezeichnet. Das sorgt nun für weiteres Kopfschütteln.

2. Sylt-Video darf nicht unver­pi­xelt ver­b­reitet werden
(lto.de, Felix W. Zimmermann)
Wie “Legal Tribune Online” berichtet, hat das Landgericht München der “Bild”-Redaktion untersagt, ein unverpixeltes Video und unverpixelte Bilder einer Frau zu verbreiten, die in einem Video rassistische Parolen skandiert. Das Gericht habe zugunsten der Persönlichkeitsrechte der Frau gegenüber dem öffentlichen Interesse an der Veröffentlichung entscheiden. Die Prangerwirkung der Berichterstattung verletze die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen.

3. Streit, Sudelstorys und ein Suizid: Der tiefe Fall des Jérôme B.
(rnd.de, Imre Grimm)
Imre Grimm hat sich noch einmal mit dem Fall Jérôme Boateng befasst: “Hat der frühere Nationalspieler Jérôme Boateng Partnerinnen geschlagen? Trägt er eine moralische Mitschuld am Suizid seiner Ex-Freundin Kasia Lenhardt? Gleich drei Gerichtsverfahren laufen aktuell gegen den einstigen Fußballsuperstar. Es geht um Gewalt, die Grenzen des Boulevardjournalismus – und das Persönlichkeitsrecht einer Toten.”

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4. X versteckt die Likes
(spiegel.de)
Auf der von Elon Musk betriebenen Plattform X (ehemals Twitter) sollen die Likes nicht mehr öffentlich sichtbar sein. Nur noch die jeweiligen Verfasser von Beiträgen könnten künftig sehen, wer ihre Inhalte mit einem Like markiert hat. Kritiker befürchten, dass dadurch Manipulationen durch automatisierte Bots verschleiert werden könnten.

5. tagesschau startet Sendung in Einfacher Sprache
(tagesschau.de)
Die “Tagesschau” bietet neuerdings eine Sendung in Einfacher Sprache an, um den etwa 17 Millionen Menschen in Deutschland, die Schwierigkeiten mit dem Erfassen von komplexen Texten haben, den Zugang zu Nachrichten zu erleichtern. Die Sendung wird täglich um 19 Uhr auf tagesschau24 ausgestrahlt und ist auch online abrufbar.

6. Fußball-EM: Zu Gast bei Feinden
(verdi.de, Günter Herkel)
Günter Herkel befasst sich mit der Berichterstattung zur heute startenden Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und den aktuellen Herausforderungen für den Sportjournalismus. Dabei geht er auch auf die veränderten Machtverhältnisse zwischen Medien und Fußballakteuren sowie auf fragwürdige Werbekampagnen und Umfragen im Vorfeld des Turniers ein.

Gelöschte “Welt”-Umfrage, Unsportlich, Interview-Autorisierung

1. Ja, die Welt hat eine Umfrage, bei der die AfD 70 Prozent erreichte, gelöscht
(correctiv.org, Gabriele Scherndl)
In den Sozialen Medien kursiert ein Screenshot, laut dem bei einer Umfrage der “Welt” zur Europawahl 70 Prozent der Befragten für die AfD gestimmt hätten. Die Grafik ist echt, die Umfrage aber gelöscht. Gabriele Scherndl erläutert die Hintergründe zu der Befragung, bei der es einen “Verdacht auf ‘möglichen Missbrauch’ gegeben habe”.
Dazu auch ein Hörtipp in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator: “Genauso wenig kann es doch angehen, dass man derartige Umfragen mal stehen lässt, wenn einem das Ergebnis in den Kram passt, und andere löscht, wenn nicht – obwohl beide unseriös oder unsauber sind. Das ist doch purer Opportunismus. Entweder man bekennt sich klar zu sauberen, repräsentativen Methoden – oder, naja, man lässt es ganz bleiben. Was übrigens mein abschließender Rat wäre, also das Bleibenlassen.”

2. Gesagt ist gesagt
(taz.de, Ann-Kathrin Leclère)
Die “Bild”-Redaktion habe angekündigt, Interviews mit Politikerinnen und Politikern nicht mehr von den Interviewten autorisieren zu lassen, so dass künftig das gesprochene Wort unverändert gelten soll. Diese Entscheidung solle die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung erhöhen, stoße aber auch auf Kritik, da die Autorisierung oft helfe, Missverständnisse aufzuklären und Aussagen in den richtigen Kontext zu stellen. Kritiker würden befürchten, dass ohne Autorisierung die Qualität und die Genauigkeit der Berichterstattung leiden könnte.

3. Wir brauchen eine andere Berichterstattung nach Wahlen
(deutschlandfunk.de, Marina Weisband)
Deutschlandfunk-Kolumnistin Marina Weisband hat genug von den Fernsehsendungen unmittelbar nach einer Wahl: “Wissen Sie, wessen Meinung mich am Wahlabend noch mehr interessiert als die Meinung der Leute, deren Karrieren offensichtlich von diesen Ergebnissen abhängen? Die Menschen, deren Leben von diesen Ergebnissen abhängen.”

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4. So viel öffentliches Geld bekamen Medien 2023
(kobuk.at, Yilmaz Gülüm)
Österreichische Medien hätten im vergangenen Jahr deutlich weniger öffentliche Mittel erhalten als im Jahr zuvor. “Gleichzeitig mussten in diesem Jahr viele Medien einmal mehr Personal abbauen. Das zeigt, wie schwierig es geworden ist, schwarze Zahlen zu schreiben. Und auch, wie wichtig öffentliche Gelder für das Überleben mittlerweile sind.” Yilmaz Gülüm hat die wichtigsten Zahlen zusammengefasst und übersichtlich aufbereitet.

5. HR plant massive Kürzungen bei seinen Radiosendern
(dwdl.de, Alexander Krei)
Wie “DWDL” berichtet, plant der Hessische Rundfunk deutliche Einsparungen bei seinen Hörfunkprogrammen und will sich künftig auf die Primetime am Morgen konzentrieren. Der öffentlich-rechtliche Sender könnte stärker auf Kooperationen und die Nutzung bereits vorhandener Inhalte setzen. Entlassungen seien vorerst nicht geplant, jedoch langfristige Veränderungen und eine Reduzierung auf nur noch drei Vollprogramme mit eigenproduzierten Inhalten nach 2028.

6. Unsportlich! So wird über Athletinnen berichtet
(genderleicht.de, Kerstin Börß)
Kerstin Börß hat untersucht, wie über Sportlerinnen in Medien berichtet wird und wie Frauenthemen in der Sportberichterstattung behandelt werden. Dabei hat sie vier Artikel herausgesucht, die besonders gut als Beispiele für eine verfehlte Berichterstattung dienen können.

KI-Beta-Phasen, Sprachregelung, Verlegersorge vor Tech-Giganten

1. “Wir sind überall in Beta-Phasen”
(journalist.de, Kathi Preppner)
Kathi Preppner hat sich angeschaut, wie in Deutschlands Redaktionen mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) umgegangen wird. Es werde derzeit viel ausprobiert, wobei Johannes Schmid-Johannsen, SWR-Datenjournalist, das große Dilemma vieler Medienhäuser ganz gut auf den Punkt bringt: “Unser größtes Risiko mit KI ist, Vertrauen beim Publikum zu verspielen. Das zweitgrößte, den Anschluss zu verpassen. Die KI-Testphase bewegt sich zwischen diesen beiden Herausforderungen.”

2. Wie Medien Parteien am rechten Rand bezeichnen
(deutschlandfunk.de, Isabelle Klein, Text & Audio: 6:00 Minuten)
“Wer hat nun bei der Europawahl in Frankreich gewonnen – eine ‘Rechtsextreme’ oder eine ‘Rechtspopulistin’? Und was ist mit der AfD?” Im Deutschlandfunk hat sich Isabelle Klein mit dem Politologen Marcel Lewandowsky über die Frage unterhalten, wie Medien Parteien am rechten Rand bezeichnen sollten.

3. Kerngesellschaft der Weltbild-Gruppe meldet Insolvenz an
(wiwo.de, Henryk Hielscher)
Vor einigen Jahren noch war die Weltbild-Gruppe ein mächtiges Medienunternehmen mit florierendem Versandhandel und über ganz Deutschland verstreuten Buchclub-Filialen. Zehn Jahre nach der ersten Insolvenz müsse nun auch die Kerngesellschaft der Weltbild-Gruppe Insolvenz anmelden, berichtet die “Wirtschaftswoche”. Jetzt gehe es auch darum, die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu organisieren.

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4. Mit Zeitschriften gegen Spaltung
(verdi.de, Günter Herkel)
Günter Herkel berichtet vom Kongress des Medienverbands der Freien Presse (MVFP) in Berlin, auf dem sich der MVFP-Vorstandsvorsitzende Philipp Welte besorgt über die wachsende Marktmacht von Tech-Giganten wie Google und TikTok zeigte: “Im Zeitalter der Plattformökonomie ist die digitale Dimension unserer Märkte weitgehend in der Hand internationaler Technologiekonzerne, die unsere Wertschöpfung komplett den Gesetzen ihrer eigenen Monetarisierung unterwerfen.”

5. Medienhüter beanstanden Werbeverstoß im RTL-Dschungelcamp
(dwdl.de, Alexander Krei)
Wie “DWDL”berichtet, hat die niedersächsische Landesmedienanstalt eine Split-Screen-Werbung im Umfeld der RTL-Show “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!” beanstandet, weil die Werbekennzeichnung zu spät erfolgt sei. RTL verzichtete auf eine gerichtliche Überprüfung der Beanstandung und akzeptierte die formale Bewertung der Medienanstalt, zeigte sich darüber hinaus aber wenig schuldbewusst: “Gleichwohl bedauern wir, dass die Medienanstalten bei dieser innovativen Werbeform, die unserer Auffassung nach für den Zuschauer als solche gut erkennbar war, zur Annahme eines Werbeverstoßes gelangt sind.”

6. Hamburger Abendblatt und Berliner Morgenpost bekommen neues Format
(faz.net)
Die Funke Mediengruppe stellt das “Hamburger Abendblatt” ab August vom aktuellen nordischen auf das kleinere rheinische Format um. Grund dafür sei die Schließung der Nord-Druckerei in Ahrensburg, die noch in diesem Format druckte. Auch die “Berliner Morgenpost” werde in einigen Monaten auf das kleinere Format umgestellt. Ziel sei es, IT-Prozesse zu vereinfachen und Kosten zu sparen.

Verwirrender Wahlabend, Spagat, Verspätetes Hinweisgebersystem

1. Wie verwirrend kann so ein Wahlabend sein?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 22:05 Minuten)
Aus aktuellem Anlass hat Holger Klein die neueste Ausgabe des “Übermedien”-Podcasts vorgezogen und unterhält sich mit dem Politikwissenschaftler und Wahlforscher Thorsten Faas über die Berichterstattung rund um die Europawahl. Faas ist einigermaßen frustriert: “Es sei fast gar nicht um Europa gegangen, sondern vor allem um Bundespolitik und die Frage, was das Ergebnis für die Ampel bedeutete.”

2. Wer für rechts­ex­t­reme Medien arbeitet, ist nicht ver­fas­sung­s­treu
(lto.de, Luisa Berger)
Das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) hat entschieden, dass eine Lehramtsreferendarin, die für das rechtsextreme Magazin “Compact” gearbeitet hat, wegen mangelnder Verfassungstreue aus dem Beamtenverhältnis entlassen werden darf. Die Referendarin hatte unter falschem Namen und mit Perücke für den Nachrichtenkanal von “Compact” moderiert und dabei verfassungsfeindliche Inhalte verbreitet. Ihre Argumente, sie habe aus Geldnot gehandelt und die extremistischen Inhalte nicht gekannt, ließ das Gericht nicht gelten und wertete ihr Handeln als arglistige Täuschung.

3. Russland weist österreichische Journalistin aus
(faz.net)
Als Reaktion auf den Entzug der Akkreditierung eines russischen Korrespondenten in Österreich hat Russland einer österreichischen Journalistin die Akkreditierung entzogen und sie zur Ausreise aufgefordert. Von russischer Seite habe es dazu geheißen: “Im Einklang mit den Grundsätzen der Medienfreiheit und auf der Grundlage der Gegenseitigkeit werden wir bereit sein, die Möglichkeit der Akkreditierung neuer ORF-Mitarbeiter in Russland zu prüfen, sobald die österreichische Regierung die Voraussetzungen für die Arbeit russischer Medienvertreter geschaffen hat und das Tass-Korrespondentenbüro in Wien wieder voll einsatzfähig ist.”

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4. Journalisten dürfen mithören
(taz.de, Christian Rath)
Wie Christian Rath in der “taz” berichtet, hat der Bundestag beschlossen, internationalen Medien den Zugang zu Prozessen gegen Folterer, Kriegsverbrecher und Völkermörder zu erleichtern. Journalistinnen und Journalisten haben nun ein Recht auf Übersetzungen und dürfen die Prozesse aufzeichnen. Außerdem können Medien auf eigene Kosten Dolmetscher engagieren und wichtige Urteile sollen künftig auch auf Englisch veröffentlicht werden.

5. Hinweisgebersystem geht verspätet online
(reporter-ohne-grenzen.de)
Das Hinweisgebersystem für die Fußball-Europameisterschaft ist online gegangen. Viel zu spät, findet Sophie von Waitz von Reporter ohne Grenzen (ROG): “Wir begrüßen sehr, dass der Meldekanal für die Fußball-EM nun endlich online ist. Allerdings kommt die Eröffnung des Kanals viel zu spät. Es war schon bei der Vergabe der Spiele vor sechs Jahren klar, dass die Veranstalter einen Meldekanal einrichten müssen.” Ein anonymes Hinweisgebersystem sei “nicht nur wichtig, um Berichte von Whistleblowern zu ermöglichen”, schreibt ROG, “auch Journalistinnen und Journalisten nehmen oft hohe Risiken auf sich, um Korruption und Machtmissbrauch im Spitzensport an die Öffentlichkeit zu bringen.” Mit dem Meldekanal der EM “können sich Medienschaffende nun zumindest gegen Repressionen absichern. Denn das Hinweisgeberschutzgesetz greift häufig nur, wenn Whistleblower einen Hinweis an einen nicht-öffentlichen Meldekanal abgeben, bevor sie an die Öffentlichkeit gehen.”

6. Das Erste: Wie viel Streaming verträgt das Hauptprogramm?
(dwdl.de, Alexander Krei)
Bei “DWDL” kommentiert Alexander Krei den schwierigen “Spagat” zwischen dem linearen ARD-Hauptprogramm Das Erste und der immer wichtiger werdenden ARD-Mediathek: “Es ist ein Spagat, der dem ZDF bislang augenscheinlich besser gelingt. Denn während die Mainzer ihre linearen Marktanteile zuletzt sogar noch leicht ausbauen konnten, fiel Das Erste nach einem zwischenzeitlichen Januar-Hoch jüngst wieder auf weniger als zwölf Prozent zurück.”

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