Auf Reagan folgt Sonnenschein

Bei der “Bild”-Zeitung zu arbeiten, muss toll sein! Wenn man keine Ahnung hat, stellt man einfach dumme Fragen wie diese:

"Hat Berlin den großen Ronald Reagan vergessen?"
Oder:
"Berlin – eine Stadt ohne Gedächtnis?"

Und ohne weitere Recherche kann man die Fragen knapp eine Woche später (also gestern) sogar beantworten:

"Nein, Berlin hat den großen Ronald Reagan (1911 - 2004) nicht vergessen!"
Und:
"BILD erklärt, wie an den einst mächtigsten Mann der Welt erinnert werden soll."
Beziehungsweise:
"So ehrt die Stadt Reagan"

Mit Dank an Rainer E. Klemke, Leiter der “AG Museen mit Bundesbeteiligung, Gedenkstätten und Zeitgeschichte”, der uns auf Anfrage mitteilt, dass das, was “BILD erklärt”, schon “seit Juni 2006” geplant und bekannt ist. “Bild” fand es aber erst jetzt heraus – durch einen Leserbrief Klemkes.

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Gekaufte Beiträge
(ardmediathek.de, Video, 9:03 Minuten, Monika Anthes)
Das deutsche Bundesministerium für Gesundheit bezahlt die PR-Agentur Schlenker. Die wiederum bezahlt deutsche Privatradios dafür, dass sie ihre vorgefertigten Beiträge ausstrahlen. Inhalt der Beiträge: Propaganda für das Gesundheitsministerium. Schlenker Eigen-PR auf der Homepage: “Ob Unternehmen, Ministerium oder Verband – durch gezielte Sonderwerbeformen und Below-the-line-Maßnahmen sorgen wir dafür, dass man von Ihnen hört.”

Das will ich so in keinem Fall gedruckt sehen
(faz.net, Olaf Sundermeyer)
Deutsche Journalisten autorisieren Gespräche, auch wenn sie gar nicht müssen. Mit dieser “Form von Zensur” (Jörg Staude, Galore) geht Christan Ulmen beispielsweise so um: “Ich versuche die Fragen schriftlich zu bekommen, dann kann sie jemand anderes beantworten.”

“Die SPD ist Konkursmasse”
(sueddeutsche.de, Oliver das Gupta)
Interview mit Journalist Günter Wallraff: “Heute ‘wallraffen’ Reporter selten. Sind die heutigen Journalisten zu feige für Undercover-Einsätze? – Wallraff: Ach, es ist nicht feige, sondern oft einfach phantasiearm. Es ist Beschränkt-Sein, es ist Angepasst-Sein.”

Springer-Verlag in Polen: Missionare mit Köpfchen
(diepresse.com, Knut Krohn)
“Der Springer-Verlag steht vor dem Kauf der dritten polnischen Tageszeitung. Er ist nicht der einzige international tätige Medienkonzern, für den der Markt attraktiv ist.”

Die “Gala” ist Balsam fürs Ego
(watchberlin.de, Video, 3:33 Minuten, Oliver Gehrs)
Oliver Gehrs erklärt den Erfolg der Gala: Erfolgreich sei sie darum, weil sie ihren Lesern und Leserinnen die Schwabbelarme und kurzen Beine der Promis zeige.

Blätter, die die Welt bedeuten
(spreeblick.com, Frédéric Valin)
Zur Befreiung von Ingrid Betancourt: “Jeder hat aus dem Material, dass ihm die Betancourt-Befreiung geliefert hat, seine eigene Geschichte gemacht. Mit einer eigenen Moral. Uribe freut sich über den Popularitätsschub, der es ihm womöglich erlauben wird, eine bisher verfassungswidrige dritte Amtszeit als kolumbianischer Präsident einzuleiten. Sarkozy durfte sich wichtig machen. Das kolumbianische Militär darf seine Effektivität betonen. Und RSR darf sich investigativ fühlen.”

Kollateralschaden einer “BamS”-Recherche

Im März war gegen zwei “BamS”-Reporter ein Strafbefehl wegen Nötigung in Höhe von je 15 Tagessätzen à 50 Euro erlassen worden. Die “BamS”-Reporter hatten dagegen Einspruch eingelegt. (Wir berichteten.) Heute kam der Fall vors Amtsgericht Osnabrück.

  • Von BILDblog-Reporter Nicolas Schweers

Im Auftrag der “Bild am Sonntag” waren die Reporter Matthias Niehues und Jürgen Damsch am 16. November vergangenen Jahres im niedersächsischen Melle, um einen inzwischen verurteilten Pädophilen zu “interviewen”.

Die beiden waren offenbar gerade dabei, das Haus des “Sex-Täters” zu fotografieren, als dort der 40-jährige Gemeindearbeiter Marco H. mit einem städtischen Kastenwagen vorbeifuhr. “Herr H. machte Anstalten, in die Einfahrt des Hauses einzubiegen, fuhr dann jedoch unvermittelt schnell weiter”, erklärte Damsch vor Gericht. Und weil Marco H. nach Aussage der “BamS”-Reporter dem tags zuvor auf RTL gezeigten Pädophilen geähnelt habe, seien sie ihm mit dem Auto gefolgt – und fotografierten ihn im Vorbeifahren. Dass H. an einer Bushaltestelle anhielt, um dort den Abfalleimer zu entleeren, wurde von den Verfolgern jedoch offenbar fehlinterpretiert: In der Verhandlung sprachen sie von “bizarren Fahrmanövern” H.s und Versuchen, die beiden abzuschütteln, indem er “rechts blinkte und links fuhr”.

Laut H. sollen die beiden “BamS”-Reporter ihn aber später auf einer Landstraße überholt, ausgebremst und weitere Fotos von ihm geschossen haben. Die “BamS”-Reporter gaben dagegen an, H. habe angehalten, um mit ihnen zu sprechen. Schließlich, da sind sich alle einig, habe H. die Journalisten von ihrem Irrtum überzeugen können und sie für weitere Recherchen an die Pressestelle der Gemeinde verwiesen.

Anschließend hatte Marco H. (“Diese Schweinerei kann ich mir doch nicht gefallen lassen!”) nach Rücksprache mit seinem Vorgesetzten Anzeige erstattet – und das Amtsgericht Osnabrück einen Strafbefehl gegen Niehues und Damsch erlassen. Darin jedoch sehen die beiden, wie sie heute vor Gericht angaben, eine Kampagne der Stadt, um eine freie Berichterstattung zu unterdrücken. Nicht nur, so Niehues, sei die Polizei “nicht an einer Klärung interessiert”, auch habe man sie angewiesen, Bilder zu löschen. Und H. habe den “dreifach vorbestraften Kinderschänder” wohl ohnehin schützen wollen. Schließlich habe der Pädophile, wie sie später erfahren hätten, die Ablenkung durch H. genutzt, um seine Sachen zu packen und wegzufahren. Vorwürfe, über die im Saal nur milde gelächelt wurde.

Bei der Frage, ob die “BamS”-Reporter mit ihrem BMW die gesamte Landstraße blockierten oder nur die rechte Spur, stand letztlich Aussage gegen Aussage. Und weil der Tatbestand der Nötigung nicht zweifelfrei nachgewiesen werden konnte, entschied die Richterin nun, das Verfahren gegen den Fahrzeugführer Niehues gegen Auflage (250 Euro an eine Kinderhilfsorganisation) und gegen den Beifahrer Damsch ohne Auflagen einzustellen.

Damit bleibt das Verfahren für die Reporter zwar ohne weitere Konsequenzen, und auch die erste Strafzahlung von 15 Tagessätzen zu 50 Euro sind die beiden los. Doch den erhofften Freispruch gab es auch nach eineinhalb Stunden nicht. Das Verfahrung wurde lediglich eingestellt. “Massiver Aufwand wegen einer Lappalie”, kommentierte Niehues’ Anwalt. Und Damschs Rechtsbeistand wünschte seinem Klienten noch einen schönen Resturlaub. Schließlich sei dieser ja nur wegen des Prozesses extra aus Berlin angereist.

Halbwahrheiten über Sterbehilfe in der Schweiz

Anlässlich der Sterbehilfe, die der ehemalige Hamburger Justizsenator Roger Kusch Anfang vergangener Woche einer Rentnerin leistete, berichtete “Bild” am Samstag in einer großen Titelgeschichte über “Die Wahrheit über Sterbehilfe in Deutschland”.

Im Artikel ging es jedoch auch um Sterbehilfe in der Schweiz:

Wie unsagbar grausam AKTIVE Sterbehilfe sein kann, zeigt der Fall einer unheilbar kranken Krebspatientin († 43) aus Deutschland. Die Frau war 2007 in die Schweiz gereist, um sich dort legal von der Sterbehilfe-Organisation “Dignitas” beim Sterben helfen zu lassen. Doch das Gift wirkte nicht richtig! Als die Frau im Sterbezimmer den Todes-Cocktail trank, schrie sie laut vor Schmerzen “Ich verbrenne! Ich verbrenne!” und lief violett an. Erst nach 38 Minuten Höllenqualen stellte ein Arzt den Tod fest.

Nun handelt es sich bei diesem Fall allerdings, anders als “Bild” schreibt, nicht um “AKTIVE Sterbehilfe”. Die ist auch in der Schweiz verboten. Vielmehr geht es hier um eine – in der Schweiz straflose – Form der Beihilfe zum Selbstmord. Dignitas hatte der Krebspatientin zwar offenbar den “Todes-Cocktail” besorgt, getrunken hat sie ihn aber selbst (wie sich ja auch aus der “Bild”-Schilderung ergibt).

Was allerdings den konkreten Ablauf angeht, existieren dazu zwei Versionen:

  • die von “Bild” geschilderte, die Anfang 2007 in der Schweizer “SonntagsZeitung” stand (und die “Bild” auch damals übernommen hatte)
  • und die des Dignitas-Chefs Ludwig A. Minelli: Zwar hätten zwei der vier anwesenden Zeugen den Tod der Krebspatientin so wie von “Bild” geschildert dargestellt, so Minelli zu uns. Die anderen beiden “Begleitpersonen” hätten Dignitas jedoch “mündlich und schriftlich versichert”, dass “die Schilderung der beiden haltlos” sei. Die Krebspatientin habe nicht gelitten und auch nicht “Ich verbrenne” geschrien. (Ähnlich war das auch schon Anfang 2007 beispielsweise in der “Berliner Zeitung” und bei “Spiegel Online” nachzulesen.)

Was stimmt, wissen wir ebenso wenig wie “Bild”. Nur hat sich “Bild” entschieden, eine der beiden Versionen als Tatsache zu präsentieren.

6 vor 9

Hans Dichand und seine ‘Krone’
(profil.at, Marianne Enigl und Christa Zöchling)
“Hans Dichand, Herausgeber der ‘Kronen Zeitung’, scheint der mächtigste Mann der Republik zu sein, jedenfalls glauben das die meisten Politiker. Dem designierten SPÖ-Chef Werner Faymann kann das nur recht sein.”

China hält die Hand davor
(vanity-care.de, Timo)
“Willkommen im Reich der Mitte der Medienzensur. Dass Journalisten einen schweren Stand haben in der Volksrepublik, war bekannt. Dass nicht alles gezeigt werden darf, was ein Team filmen möchte auch. Das ZDF lieferte nun ein Dokument [Video, 6:26 Minuten], wie es aussieht, wenn die Obrigkeit einschreitet. Und das live im Frühstücksfernsehen.” (Dazu: Von chinesischer Stasi festgehalten, tz-online.de)

“In Erinnerung bleiben – traurigerweise – die schlimmsten Ereignisse”
(persoenlich.com, David Vonplon)
Caspar Selg, langjähriger Chefredaktor der Sendung “Echo der Zeit“, gibt die Redaktionsleitung ab: “Die Geschwindigkeit hat sich im ganzen Geschäft enorm erhöht. Ein Korrespondent hat bei einem Ereignis früher zwei, vielleicht auch drei Beiträge geschrieben. Heute sind es fünf, sieben, neun. Erfuhr ein Korrespondent früher über ein Ereignis, reichte es, wenn er in der nächsten Primetime einen Beitrag brachte. Heute muss man sofort zu schreiben beginnen, kaum hat man vom Ereignis gehört.”

Fox News airs altered photos of NY Times reporters
(mediamatters.org)
Fox News verändert in einem Bericht über Journalisten der New York Times die Portraitbilder. Das heisst: macht aus kleinen Nasen grosse Nasen, aus weissen Zähnen gelbe Zähne, verändert den Haaransatz und baut Augenringe ein.

Mit dem ZDF auf Expedition in “Feuchtgebiete”
(welt.de, Antje Hildebrandt)
“In der Reihe ‘Sommernachtsfantasien’ versorgt das Zweite seine Zuschauer ab morgen mit ‘erotischen’ Betthupferln. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die Lust der Frau. Mindestens ein Film schrammt jedoch haarscharf an der Grenze zur Pornografie vorbei. Gehören explizite Sexszenen jetzt auch schon zur Grundversorgung?”

Elvis und das Gegenteil
(informationarchitects.ch, Oliver Reichenstein)
“Fred, ein 14-jähriger Video-Blogger hat?s irgendwie geschafft, eine Fangemeinde von 45 Millionen Usern um sich zu scharen. Statt das Phänomen Fred zu analysieren und zu verstehen, versuchen die Vermarktungs- und Internet-Onkel den surrealen Triumph des Teenagers klein zu reden.”

Wochenrückblick Nr. 27

Der medienlese.com-Rückblick auf die Kalenderwoche 27: Intellektuelle top, Blocher-Film geprüft, Schnäppchen schlagen.

Attentat auf Wachs-Hitler (Bild Keystone)

Das Bild der Woche: Im neu eröffneten Madame Tussauds in Berlin sass ein Wachs-Hitler im nachgebauten Führerbunker. Bis ein erboster Besucher der Figur den Kopf abriss. Die Medien sind begeistert: Hitler-Attentat! Endlich geglückt! (Bild Keystone/Rainer Jensen)

Die Top 5 der Intellektuellen weltweit heissen Fethullah Gülen, Muhammad Yunus, Yusuf Al-Qaradawi, Orhan Pamuk und Aitzaz Ahsan. Das jedenfalls kommt raus, wenn das amerikanische Newsmagazin Foreign Policy seine Online-Leser befragt. 20min.ch fragte: “Fethullah wer? Im Westen ist der je nach Quelle 1938 oder 1941 geborene Türke weitgehend unbekannt. Als freischaffender Theologe setzt er sich in zahlreichen Büchern für eine Modernisierung des Islam und für Toleranz ein.” Die Abstimmung massgeblich beeinflusst haben soll die Erwähung dieser auf der Titelseite einer türkischen Zeitung.

Read On…

Bild.de unseriöser als “The Sun”

"Gift-Anschlag der al-Qaida? Britische Superspion im Koma"

So berichtet Bild.de seit gestern darüber, dass Alex Allan, Chefkoordinator der britischen Geheimdienste, im Koma liegt:

Sicherheits-Experten vermuten, dass er Opfer eines Gift-Anschlags von Russen oder des Terroristen-Netzwerks der al-Qaida geworden ist. (…)

Der Top-Sicherheitsexperte Chris Dobson: “Der plötzliche Zusammenbruch von Alex Allan erweckt Vermutungen, dass es einen Anschlag von ausländischen Geheimdiensten oder Terror-Gruppen gegeben haben könnte.”

Bild.de gibt zwar keine Quelle für diese Nachricht an, aber was dort steht, unterscheidet sich kaum von dem, was gestern in der britischen Boulevardzeitung “The Sun” stand. Und der “Top-Sicherheitsexperte” Dobson kommt offenbar ausschließlich in der “Sun” zu Wort.

Allerdings fehlt bei Bild.de etwas, das selbst die “Sun”, ein Blatt, das kaum für seine Seriosität bekannt ist, nicht verschweigt:

Doch führende Quellen aus Sicherheitskreisen sagen, man sei “so sicher, wie das zu diesem Zeitpunkt möglich ist”, dass Mr Allan nicht das Ziel eines Angriffs von Bin Ladens Handlangern geworden ist. Und sie behaupten, bislang sei “nichts Verdächtiges” gefunden worden.

Was Bild.de den Lesern unterschlägt, kann man noch deutlicher freilich auch in anderen Medien nachlesen. Und sogar auf deutsch.

Mit Dank an Jadawin für den sachdienlichen Hinweis.

Madame Tussauds nimmt “Bild” den Hitler weg

Weil im ersten Deutschen Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds, das morgen eröffnet, “Hitler in Berlin zur Schau gestellt” werde, sieht “Bild” sich mal wieder gezwungen, Hitler heute selbst zur Schau zu stellen und über eine “Empörung in ganz Deutschland” zu berichten:

Und Franz Josef Wagner schreibt an das “Kabinett von Madame Tussaud”:

Hitler als Showman – wie kann man das den ermordeten, misshandelten Millionen von toten Seelen erklären (…). Kommt alle zur Eröffnung, um zu kotzen.

Michel Friedman spricht laut “Bild” von der “Banalisierung eines der brutalsten Massenmörder der Menschheitsgeschichte.”

Anmerkung: Die obigen Ausrisse stellen lediglich eine sehr kleine und sehr unvollständige Auswahl an Hitler-Schlagzeilen aus “Bild”-Ausgaben der letzten zwei Jahre dar, die nicht mal ansatzweise Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

6 vor 9

Digitale Beduinen
(dasmagazin.ch, Peter Haffner)
“Wozu noch ins Büro gehen, wenn man dank drahtloser Technologie überall arbeiten kann? In San Francisco lässt sich die Zukunft der Arbeitswelt schon heute besichtigen.”

“Tagesthemen” zeigen einen Stripe zu viel unter den Stars
(spiegel.de, plö.)
“Viele Zuschauer trauten ihren Augen nicht: Keine zwei Wochen nach der rot-schwarz-goldenen Deutschlandfahne ist den ARD-‘Tagesthemen’ wieder ein Flaggen-Fauxpas passiert. Vor einem Beitrag zur neuen Berliner US-Botschaft zeigten sie neben Tom Buhrow die Stars and Stripes mit einem Streifen zu viel.”

Bill Gates geht und bleibt doch
(freitag.de, Mathias Mertens)
Nerdforschung: “Fragt man herum, was denn ein Nerd genau sei, dann gibt es, außer dass Bill Gates ein solcher sei, keine wirklich befriedigende Erklärung. Nerds sind irgendwie anders, heißt es, sie gehören nicht richtig dazu, sehen seltsam aus, verhalten sich noch seltsamer, haben abwegige Interessen und einen unverständlichen Humor. Vor allem aber beschäftigen sie sich mit Computern, die exakt dieselben Eigenschaften aufweisen.”

Was man den Online-Medien vorwirft
(netzeitung.de)
“Unglaubwürdig, oberflächlich, schnelllebig, Massenware – gegen solche Vorurteile kämpfen Online-Medien. Die Netzeitung hat Gegenargumente.”

Lieber Herr Dichand…
(taz.de, Christine Zeiner)
“Die österreichische ‘Kronen Zeitung’ schreibt Politiker hoch oder versenkt sie. Derzeit überbieten sich die Politiker mit Briefen an den Herausgeber.”

“Man vergibt mir nicht”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Andreas Burkert und Thomas Kistner)
“Morgen beginnt die Tour de France. Jörg Jaksche war ein Jahr wegen seiner Doping?-Beichte gesperrt, jetzt könnte er eigentlich wieder mitfahren. Aber im Radsport hassen sie ihn. Weil er die Wahrheit gesagt hat.”

Dreisatz mit x

"Der Finanzminister von der SPD ist Merkels neuer Liebling"

So viel ist mal klar: Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück sind ganz dicke miteinander. Die “verstehen sich blendend”, er ist ihr neuer “Herzbube” und “mancher CDU-Minister wird blass vor Neid”, wie “Bild” heute weiß.

Wer nun aber glaubt, die “Bild”-Autoren Nikolaus Blome, Hanno Kautz und Rolf Kleine hätten sich da nur irgendwas zusammen fantasiert, um in ihrer hochbrisanten großen Seite-2-Geschichte, nach der Steinbrück der “neue Liebling der ‘Chefin'” sei, Zeilen zu schinden (“…weil er redet wie Merkel!”, “…weil er denkt wie Merkel!”, “…weil er offen kämpft”), der hat sich verrechnet. Die drei “Bild”-Männer haben da auch handfeste Insiderinfos für. Zum Beispiel diese:

"Beide lieben Mathematik."

Das weiß außer Blome Kautz und Kleine keiner. Im Gegenteil. Die meisten glauben ja immer noch, Steinbrück möge trotz seines Jobs als Finanzminister gar kein Mathe. Und das bloß, weil er unter anderem deswegen in der Schule sitzen blieb und dem WDR offenbar gesagt hat: “Mathe und Altgriechisch, das war nix für mich.”

Mit Dank an Adrian C. für den sachdienlichen Hinweis.

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