KW 26/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Armut in den Medien: Betroffene wehren sich gegen Klischees
(ndr.de, Zapp Medienmagazin, Isabel Schneider, Video: 16:01 Minuten)
Viele Menschen, die von Armut betroffen sind, fühlen sich in Medien klischeehaft und stigmatisierend dargestellt. Die Berichterstattung erfolge oft von oben herab statt auf Augenhöhe. “Zapp” hat sich mit Betroffenen getroffen, die sich gegen all zu stereotype mediale Bilder wehren.

2. 70 Jahre BILD-Zeitung – Zwischen Boulevard und Hetze
(ardaudiothek.de, Rainer Volk, Audio: 28:55 Minuten)
Die “Bild”-Zeitung hat vor wenigen Tagen ihren 70. Geburtstag gefeiert. Bei SWR2 geht es um die Entstehungsgeschichte des Blatts, die Probleme in der Vergangenheit und die derzeitige Situation. Als Experte kommt Volker Lilienthal zu Wort, der “Bild” über einen längeren Zeitraum beobachtet hat. An dieser Stelle auch ein Hinweis in eigener Sache – nämlich auf das empfehlenswerte Buch meiner BILDblog-Kollegen Moritz Tschermak und Mats Schönauer: BILDblog hat ein Buch geschrieben.

3. Wie Markus Lanz vom RTL-Boulevard-Journalisten zum deutschen Polit-Talk-König wurde
(omr.com, Philipp Westermeyer, Audio: 1:28:05 Stunden)
In der 500. Folge des “OMR”-Podcasts begrüßt Philipp Westermeyer den ZDF-Moderator Markus Lanz (dessen Podcast mit Richard David Precht von ZDF und “OMR” produziert wird). In dem Gespräch geht es unter anderem um Lanz’ Werdegang, seine Arbeit als Polit-Talker sowie die Fragen, was er mit seiner Produktionsfirma macht und wie er auf den Klimawandel blickt.

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4. Exiljournalismus: Wie umgehen mit Fluchterfahrungen und Trauma?
(br.de, Jasmin Brock, Audio: 28:40 Minuten)
Beim “MedienMagazin” des Bayerischen Rundfunks geht es um Journalistinnen und Journalisten, die aus Kriegs- und Krisengebieten nach Deutschland flüchten: “Wie verarbeiten sie oft traumatische Fluchterfahrungen, wie gehen sie damit um, dass sie Familienangehörige und KollegInnen zurücklassen mussten? Was hilft ihnen, in deutschen Medien anzukommen, Arbeit zu finden, mit der Sprache umzugehen?”

5. Warum ist Social Media hilfreich für diversen Journalismus, Kemi Fatoba?
(newsfluence.podigee.io, Eva-Maria Schmidt & Jennifer Panse, Audio: 27:32 Minuten)
Die Kommunikationswissenschaftlerin Kemi Fatoba ist Mitgründerin des Magazins “Daddy”, eine in Berlin ansässige Publikation, “die Themen wie Rassismus, Sexismus, Homophobie und Diskriminierung durch eine humorvolle Brille betrachtet”. Im “Newsfluence”-Podcast geht es darum, wie Soziale Medien, User-generated content und Merchandising beim Aufbau einer Community hilfreich sein können.

6. Hat Olaf Scholz ein Problem mit Journalisten?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 14:21 Minuten)
Auf dem zurückliegenden G7-Gipfel in Elmau hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz gegenüber einer Journalistin auf eine Weise verhalten, die von vielen kritisiert wurde. Holger Klein hat sich mit Scholz-Kennner Mark Schieritz über den Kanzler und dessen Verhältnis zu den Medien unterhalten: “Hat sich Scholz’ Kommunikation in den vergangenen Jahren verändert? Was bedeutet diese ‘Scholzigkeit’ für die politische Kultur? Und ist schlechte politische Kommunikation auch gleich schlechte Politik?”

Klimakommunikation, Distanzierung von “Konkret”, “Cards of Qatar”

1. Journalismus in der Klimakrise – Einmischen, aber richtig
(riffreporter.de, Christopher Schrader)
“Über das Klima zu kommunizieren, kann schwierig und frustrierend sein. Gerade Journalist:innen müssen dabei einige Regeln neu lernen. Zum Beispiel sollten sie überdenken, was sie mit angeblich nackten Fakten und gedankenloser Neutralität anrichten.” Zum Erscheinen des “Handbuchs zur Klimakommunikation” fasst Christopher Schrader in einer persönlichen Analyse zusammen, wie guter Klimajournalismus aussehen könnte.

2. Öffentliche Distanzierung von linkem Magazin “Konkret”
(sueddeutsche.de, Johannes Korsche)
In einer öffentlichen Erklärung haben 17 Autorinnen und Autoren angekündigt, künftig nicht mehr mit dem Magazin “Konkret” zusammenarbeiten zu wollen: “Für uns, Autorinnen und Autoren von Konkret, ist mit dem redaktionellen Kurs zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine rote Linie überschritten. Wir wollen und können nicht weiter in einer Zeitschrift publizieren, die sich in dieser Frage in die Nachbarschaft der AfD, des völkischen Flügels der Linkspartei oder Jürgen Elsässers Compact, von Henry Kissinger, Klaus von Dohnanyi oder den Lobbyverbänden der deutschen Industrie begibt.”

3. “Bild”: Nagelsmanns Freundin berichtet nicht mehr über Bayern
(dwdl.de, Alexander Krei)
Weil Julian Nagelsmann, Trainer des FC Bayern München, mit “Bild”-Reporterin Lena Wurzenberger verbandelt sei, werde diese nicht mehr, wie bisher, über Nagelsmanns Klub berichten. Alexander Krei kommentiert: “So nachvollziehbar der Schritt vor dem Hintergrund eines möglichen Interessenkonflikts auch sein mag, so kommt er durchaus überraschend, schließlich hatte Axel Springer im Falle der Journalistin Franca Lehfeldt noch vor wenigen Monaten anders entschieden.”

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4. Cards of Qatar
(cardsofqatar.11freunde.de)
Die im November anstehende Fußballweltmeisterschaft im autoritären arabischen Staat Katar dürfte das sportliche Medienereignis des Jahres werden, doch die Vorbereitungen zur Veranstaltung haben viel Leid und Tote gebracht. Das Fußballmagazin “11 Freunde” und das schwedische Portal “Blankspot” zeigen verstorbene Arbeitsmigranten als Sammelkarten: “Wir präsentieren die Bilder und Schicksale im Look offizieller Sammelkarten, um die Offiziellen daran zu erinnern, unter welch makabren Umständen dieses Turnier stattfindet. Die Hinterbliebenen sind damit einverstanden, sie wollen auf ihre Angehörigen und ihren Tod aufmerksam machen und hoffen darauf, nicht länger ignoriert zu werden. Die Mannschaften und die Verbände müssen diese Gesichter sehen und diese Geschichten lesen – und dann endlich handeln. Es wird allerhöchste Zeit.”

5. Immer wieder samstags
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Die Sonntagszeitungen “Welt am Sonntag” und “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” haben vor Monaten ihren Erscheinungstag auf Samstag vorgezogen. Markus Ehrenberg hat sich angeschaut, wie sich dieser Schritt auf die Blätter und deren Inhalte ausgewirkt hat.

6. BBC zahlt Entschädigung an Produzenten
(faz.net, Gina Thomas)
In Zusammenhang mit dem auf betrügerische Weise erschlichenen Diana-Interview des BBC-Reporters Martin Bashir zahlt die BBC eine Entschädigung von 50.000 Pfund an den damaligen Produzenten, der den Sender seinerzeit gewarnt hatte und daraufhin wegen angeblicher Illoyalität gefeuert wurde.

Metas Abtreibungs-Zensur, ZDF-Archiv, Entwicklung der TV-Nutzung

1. Meta zensiert Beiträge zu Abtreibungen
(netzpolitik.org, Rahel Lang)
Nachdem der Oberste Gerichtshof der USA das bundesweite Recht auf Abtreibung aufgehoben hat, würden Instagram und Facebook Informationsseiten sperren und Hinweise löschen, wie ungewollt Schwangere an Abtreibungspillen kommen. Rahel Lang zitiert in ihrem Beitrag die Fotografin und Aktivistin Zoë Noble: “Meta macht sich dabei mitschuldig und sendet die Botschaft aus, dass Abtreibung etwas Illegales und potenziell Schädliches ist – genau die Botschaft, die Abtreibungsgegner seit Jahrzehnten gegen den Rest von uns einsetzen.”

2. So arrogant, das macht man nicht: Journalisten sind wütend auf Kanzler Scholz
(kress.de, Marc Bartl)
Auf der Abschluss-Pressekonferenz des G7-Gipfels im bayerischen Elmau wurde Bundeskanzler Olaf Scholz von einer Journalistin gefragt, ob er die von Deutschland versprochenen Sicherheitsgarantien für die Ukraine konkretisieren könne. Darauf entgegnete Scholz: “Ja, könnte ich”, grinste und schwieg. Dieses Verhalten wurde von vielen Medienschaffenden (dazu zählt auch der “6-vor-9”-Kurator) auf Twitter kritisiert. Marc Bartl hat einige der Reaktionen zusammengetragen.

3. ZDF öffnet sein Archiv nach kompletter Digitalisierung
(dwdl.de, Alexander Krei)
Das ZDF hat in den vergangenen Jahren große Teile seines Archivs digitalisiert, nun sind die ersten von rund 300.000 Programmstunden zugänglich gemacht worden: Alle 32 Folgen der von 1963 bis 1966 ausgestrahlten Interviewreihe “Zur Person” stehen in der Mediathek zum Abruf bereit. In der legendären Gesprächsreihe unterhielt sich der Journalist und Publizist Günter Gaus mit diversen Personen der Zeitgeschichte.

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4. Documenta 15 – Vom eigenen Wording erschlagen
(deutschlandfunk.de, Arno Orzessek, Audio: 3:39 Minuten)
Bei Antisemitismus-Vorwürfen sollten die Argumente besonders klug gewählt sein, so Arno Orzessek in seiner Deutschlandfunk-Glosse. Wie es nicht funktioniere, zeige aktuell die Documenta 15. Statt klarer Worte fänden die Verantwortlichen nur theoretische Phrasen. Orzesseks Fazit: “Offenbar bewirkt die theorie-verliebte Documenta genau das Gegenteil von dem, was sie wollte und sollte.”

5. Wird lineares Fernsehen bald aussterben?
(tagesspiegel.de, Miriam Rathje)
Einer neuen Studie (PDF) der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse über die Entwicklung der TV-Nutzung zufolge droht dem linearen Fernsehen, allen Unkenrufen zum Trotz, keineswegs das baldige Ende. Die Sache habe allerdings einen Haken, schreibt Miriam Rathje im “Tagesspiegel”: das Alter der Nutzerinnen und Nutzer. Rathje erklärt, wohin es die Jüngeren zieht – und das ist keineswegs das lineare Fernsehen.

6. sich entschuldigen
(journalist.de, Sebastian Pertsch & Udo Stiehl)
Sebastian Pertsch und Udo Stiehl werfen im Rahmen ihres Projekts “Floskelwolke” einen sprach- und medienkritischen Blick auf vielbenutzte Formulierungen. Diesmal geht es um die Entschuldigung: Kann man sich selbst entschuldigen? Oder nur um Entschuldigung bitten? Pertsch und Stiehl plädieren für die Bitte. Es gibt aber auch Vertreter der Gegenposition.

Absage für Scholz-Vorschlag, Sinnfluencer, “Content-Klau”

1. Absage erteilt
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband lehnt eine von Bundeskanzler Olaf Scholz vorgeschlagene Einmalzahlung für Beschäftigte im Medienbereich ab. Man sehe darin einen Eingriff in die Tarifautonomie von Gewerkschaften und Arbeitgebern sowie ein “Strohfeuer, das den Journalistinnen und Journalisten keinen dauerhaften Einkommenszuwachs beschert”.

2. Fynn Kliemann: Der will doch nur spielen!
(freitag.de, Ole Nymoen)
Beim “Freitag” fragt sich Ole Nymoen: “Ist [Fynn] Kliemann das schwarze Schaf der Gemeinde, oder nicht vielleicht doch repräsentativ für eine Influencer-Sphäre, die zwar Sinn stiften, aber gleichzeitig viel Geld verdienen will?” Sein etwas lakonisches Fazit: “Vielleicht hätte Kliemann von Anfang an ehrlich sein und sich in eine Reihe mit Bibi, Karl Ess und Xlaeta stellen sollen. Denn diese sind am Ende des Tages die ehrlicheren Werbestars – bei ihnen wird aus Gewinnabsicht und Konsumismus wenigstens kein Hehl gemacht.”

3. Ist Eisschnelllauf geiler als Kugelstoßen?
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Joachim Huber überlegt im “Tagesspiegel”, warum ein Sommersport-Event wie “Die Finals – Berlin 2022” vom vergangenen Wochenende schlechtere TV-Quoten erzielt als Fernsehwettkämpfe auf Schnee und Eis. Seine Erklärung: “ARD und ZDF haben mit dem Wintersport in Dauerschleife eine Fanbase gewonnen. In ihrer Gnadenlosigkeit haben sie sich das Publikum ‘zurechtgesendet'”.

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4. Crossmediales Newscenter (CNC) des rbb gestartet
(rbb24.de)
Der öffentlich-rechtliche Sender rbb eröffnet ein “Crossmediales Newscenter” (“CNC”): “Für das CNC im Fernsehzentrum des rbb waren ein kompletter Umbau und die Erneuerung der beiden Etagen mit insgesamt rund 2.400 Quadratmetern erforderlich. Zur Verfügung stehen rund 170 Arbeitsplätze, mehrere multifunktionale Schnitt- und Grafikarbeitsplätze, ein eigenes smartes News-Studio sowie verschiedene Besprechungsräume.”

5. Wie der Hungrige Hugo mit “Content-Klau” reich geworden ist
(youtube.com, Walulis Story, Video: 10:38 Minuten)
Der Youtuber Hungriger Hugo soll Tausende Euro mit Videos verdienen, in denen er Inhalte von Youtube-Größen wie MontanaBlack, Knossi, Trymacs oder Papaplatte ausschlachtet, mit Spezialeffekten versieht und neu arrangiert. Die derart Ausgeplünderten reagieren unterschiedlich darauf, oftmals sei es jedoch ein Win-Win-Geschäft, berichtet das Walulis-Team. Es hat auch bei einem Juristen nachgefragt, ob sich das Modell zur Nachahmung eignet.

6. Boris Becker klagt gegen Oliver Pocher
(spiegel.de)
Der ehemalige Tennis-Star Boris Becker hat den TV-Entertainer Oliver Pocher verklagt. Pocher hatte Becker hinters Licht geführt und ihm einen erfundenen “Fashion Brand Award 2020” verliehen. In den Sockel der Trophäe war Bargeld eingearbeitet, das Pocher unter dem Slogan “Make Boris rich again” zuvor eingesammelt hatte. Boris Becker verlange die Löschung des Beitrags und Schadensersatz. Ein Urteil am für den 26. Juli anberaumten Verhandlungstag sei unwahrscheinlich, so die Gerichtssprecherin.

Funkes Hellseh-Business, Assange-Berichterstattung, “Hype & Hustle”

1. Dank Soraya: Niemand kann so gut schlecht in die Zukunft sehen wie “Echo der Frau”
(uebermedien.de, Mats Schönauer)
Die Funke Mediengruppe hat für ihre Klatschblätter seit zwei Jahrzehnten eine “Hellseherin” am Start, die mit “durchwachsener Erfolgsbilanz” (Zitat eines Funke-Sprechers) zu beiderseitigem Vorteil in die Glaskugel schaut: Die Funke-Blätter bekommen Sensationsmeldungen, die “Hellseherin” möglichen Kundenzulauf. Mats Schönauer hat dem Verlag eine Reihe von Fragen geschickt und sich wegen einer Funke-Schlagzeile an den Deutschen Presserat gewandt. Die Reaktion des Funke-Imperiums fiel erstaunlich aus.

2. Gegen transfeindliche Medienberichte
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Mehrere Organisationen haben eine Petition gegen transfeindliche Medienberichterstattung gestartet: “Zunehmend werden Medienbeiträge veröffentlicht, in denen von ‘Trans* als Trend’, von angeblich unsicheren Frauenschutzräumen, von einer sogenannten ‘Trans*-Ideologie’ oder von ‘Mädchen, die keine Mädchen sein wollen’ die Rede ist. Diese Berichterstattungen gehen soweit, die Existenz von trans* Personen zur Debatte oder sogar in Frage zu stellen. Sie schüren Ängste und Hass gegenüber trans* Personen, ihrer rechtlichen Anerkennung und gesellschaftlichen Gleichstellung, indem diese als ‘gefährlich’ für die Mehrheitsbevölkerung dargestellt werden.”

3. Warum Julian Assange nur wenig Unterstützung erhält
(infosperber.ch, Rainer Stadler)
Im Fall von Julian Assange seien die Reaktionen aus der Medienwelt auffällig “lau”, die Solidarität sei äußerst schwach ausgefallen, findet Rainer Stadler. In seiner Analyse stellt er Überlegungen an, woran das liegen könnte.

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4. Pinar Atalay in der Hörbar Rust
(radioeins.de, Bettina Rust, Audio: 1:18:53 Stunden)
Die Journalistin Pinar Atalay moderierte viele Jahre die “Tagesthemen” im Ersten, bis sie im vergangenen Sommer zu RTL wechselte. Dort steht sie unter anderem für “RTL aktuell” und das neue Nachrichtenjournal “RTL Direkt” vor der Kamera. In der “Hörbar Rust” erzählt Atalay von ihrer Herkunft, den Umgang mit Interviewgästen und den aktuellen täglichen Herausforderungen in ihrem Job.

5. Wie Medien besser über Traumatisierendes berichten
(deutschlandfunk.de, Stephan Beuting, Audio: 34:15 Minuten)
“Wie können Medien über Missstände bei sensiblen Themen berichten, notwendige Informationen vermitteln und dennoch die Bedürfnisse von traumatisierten Menschen berücksichtigen?” Über diese Fragen diskutieren eine Deutschlandfunk-Hörerin, die Psychologie-Professorin Rita Rosner, Journalismus-Trainerin Fee Rojas und Stephan Beuting aus der Dlf-Medienredaktion.

6. Sie sind so frei
(sueddeutsche.de, Clara Meyer)
Im Doku-Podcast “Hype & Hustle – Die OnlyFans Revolution” (exklusiv bei Spotify) geht es um den Aufstieg der Monetarisierungsplattform OnlyFans, die vielen Sexarbeiterinnen und -arbeitern ein neues Geschäftsmodell bietet. Clara Meyer hat sich die sechs Folgen angehört. Ihr Fazit: “Hype & Hustle bietet das nötige Hintergrundwissen zu der Plattform, unterhaltsam und unaufgeregt aufbereitet.”

Erklärbär war einmal, Vermisste “Bild”-Protagonisten, Assange

1. Nette Erklärbären war einmal
(taz.de, Kathrin Zinkant)
Der Wissenschaftsjournalismus hat es in diesen meinungsgetriebenen Zeiten nicht leicht. Oftmals konkurriert er mit Meinungsbeiträgen oder Artikeln von Pseudoexperten. Eine Situation, an der die Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten nicht ganz unschuldig seien, wie Kathrin Zinkant findet: “Über viele Jahre waren sie die Erklärbären im Hintergrund und oft sogar ganz zufrieden damit. Aber in einer Gesellschaft voller Technologie, Forschung und Wissenschaft reicht das Erklärbärentum nicht aus. Es braucht faktenbasierte Argumente und den Willen, die Kontroversen politisch und gesellschaftlich orientiert zu führen, und zwar aktiv.”

2. Im Herzen war ich nie blond
(faz.net, Jörg Thomann)
Die “Bild”-Redaktion feierte kürzlich den 70. Geburtstag des Blatts und hat sich dazu in der Freitagsausgabe mit allerlei prominenten Wegbegleitern geschmückt. Jörg Thomann vermisst einige wichtige “Bild”-Protagonisten: “Wo sind jene Menschen, die Du zu Deinen Geschöpfen machtest, um ihnen skandalisierende Schlagzeilen im Dutzend zu widmen, wie ‘Deutschlands frechster Arbeitsloser’? Wo sind Rainer Wendt und Heinz Buschkowsky, bei denen Du 24/7 empörte Zitate abrufen kannst über verfehlte Sozial- und Migrationspolitik? Wo sind Streeck, Stöhr und Schmidt-Chanasit, die Corona-Experten Deines Herzens? Wo ist Richard Grenell, Trumps von Dir stets hofierter Deutschland-Botschafter? Wo ist Sebastian Kurz, den Du einst mit den Worten ‘So einen brauchen wir auch’ bejubeltest?”

3. Fall Assange: “Die Medien wachen auf”
(verdi.de, Ralf Hutter)
Vergangene Woche waren der Halbbruder des Wikileaks-Gründers Julian Assange und dessen Vater in Berlin zu Besuch. In einer nicht-öffentlichen Bundestagsanhörung informierten sie Abgeordnete mehrerer Parteien über den Stand der Dinge in der Causa Assange und forderten dessen Freilassung. Ralf Hutter hat die beiden getroffen und sie unter anderem zu ihrer Solidaritätskampagne, Julian Assanges Gesundheitszustand und der Rolle der Medien befragt.

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4. Diener der Differenz, Apostel des Zusammenhalts
(tagesspiegel.de, Torsten Körner)
Beim “Tagesspiegel” würdigt Regisseur, Drehbuchautor und Filmkritiker Torsten Körner die Arbeit der Filmeditorinnen und Filmeditoren, auch Cutter genannt. Körner weiß aus eigener Erfahrung um den Wert ihres Schaffens. Ohne sie hätte er seine eigenen Filmprojekte nicht ansatzweise bewältigt, so Körner: “Vor diesem Berufsstand verbeuge ich mich und vor ‘meinen’ drei Editoren, die ich – das mag merkwürdig klingen – oft als eine Dialog-Gemeinschaft denke, als eine Erörterungsinstanz, mit der ich im Kopf Geschichten angehe. Sie haben alle Aufmerksamkeit verdient, weil sie selbst sich in den Aufmerksamkeitsdienst noch der entlegensten Erzählungen und stillsten Menschen stellen.”

5. Wie schlechtes Wetter
(jungle.world, Konstantin Nowotny)
Bücher über Depressionen haben derzeit Konjunktur. Kurt Krömers Leidensgeschichte beispielsweise befindet sich seit 13 Wochen auf Platz 1 der “Spiegel”-Bestsellerliste in der Kategorie Sachbuch. Auch die Autorin Ronja von Rönne hat Anfang des Jahres ein Buch zum Thema vorgelegt. Zur Aufklärung über die psychische Erkrankung und vor allem über ihre Ursachen trügen die Bücher jedoch nicht bei, schreibt Konstantin Nowotny. Es habe “beinahe etwas Komisches, wie haarscharf sowohl Krömer als auch von Rönne an der Wahrheit vorbeidenken, wenn sie sich in einem regelrechten Strudel von Idealbildern als gescheitert betrachten, aber nicht auf die Idee kommen, dass diese Ideal­bilder fragwürdig sein könnten.”

6. Wenn Musiker für den “viralen Moment” leben
(n-tv.de, Clara Suchy)
“Tiktok schwappt mittlerweile in fast alle Lebensbereiche über – doch vor allem die Musikindustrie spürt die Wucht der viralen Hits auf der Videoplattform. Das soziale Netzwerk verändert grundlegend, wie Musik produziert wird – und welche Hits in die Charts kommen.” Clara Suchy beschreibt, welche enormen Effekte das TikTok auf die Musikindustrie hat, trotz aller Schnelllebigkeit.

KW 25/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Die fatalen Folgen der Null-Covid-Strategie in China
(youtube.com, Weltspiegel, Daniel Satra, Video: 18:15 Minuten)
Daniel Satra ist seit drei Jahren ARD-Korrespondent in China und ist es gewohnt, bei seiner Arbeit auf Schritt und Tritt verfolgt und überwacht zu werden. Seit Chinas Zero-Covid-Politik haben sich die Arbeitsbedingungen für ihn noch einmal verschlechtert, und eine Drehreise gleicht eher einem Horrortrip: “Wir werden Zeugen, wenn seine Corona-Warn-App scheinbar willkürlich von Grün auf Gelb springt, obwohl er täglich mehrmals negativ getestet wurde. Wir erfahren, wie es ist, wenn der Reporter zwischen die Fronten von Provinzbehörden, Seuchenschutz und der Polizei gerät.” Absolute Sehempfehlung.

2. Ferngespräche: Schweiz
(ardaudiothek.de, Holger Klein, Audio: 56:05 Minuten)
Bei den radioeins-“Ferngesprächen” lässt Holger Klein Korrespondentinnen und Korrespondenten über ihre jeweilige Region zu Wort kommen. Diesmal hat er sich mit Kathrin Hondl zusammengeschaltet, die von Genf aus über die Vereinten Nationen, aber auch über Liechtenstein und die Schweiz berichtet.

3. Ich poste, also bin ich: Leben in der Influencer-Gesellschaft
(youtube.com, Yves Bossart, Video: 1:00:34 Stunden)
“Ältere Menschen haben noch nie von ihnen gehört, für jüngere sind sie Stars und Vorbilder: Influencer. Sie teilen ihr intimstes Leben und sammeln Follower, verdienen mit Produkthinweisen oft ein Vermögen. Woher kommt dieser narzisstische Exhibitionismus? Und was macht das mit der Gesellschaft?” In der “Sternstunde Philosophie” über die “Influencer-Gesellschaft” diskutiert Yves Bossart mit Anna Miller, Journalistin, Autorin und Aktivistin, sowie mit Wolfgang M. Schmitt, Youtuber, Podcaster und Autor.

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4. So kommt ihr an ein Recherchestipendium
(hinterdenzeilen.de, Tobias Hausdorf & Niklas Münch, Audio: 46:36 Minuten)
Bei “Hinter den Zeilen” geht es um Recherchestipendien von gemeinnützigen Stiftungen. Die Medienschaffenden Viktoria Morasch und Paul Hildebrandt teilen ihre Tipps und Erfahrungen. Außerdem meldet sich Corinna Cerruti zu Wort, die gerade das Fellowship “Vielfalt im Investigativjournalismus stärken” von den “Neuen deutschen Medienmacher*innen” in Kooperation mit dem “Netzwerk Recherche” durchlaufen hat (für Stipendieninteressierte: alle Adressen sind in einer kleinen Linksammlung auf der Seite zusammengefasst).

5. Der Fall Nannen
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura & Nils Minkmar, Audio: 40:22 Minuten)
In der aktuellen Folge von “quoted. der medienpodcast” beschäftigen sich Nadia Zaboura und Nils Minkmar mit dem legendären “Stern”-Gründer Henri Nannen und der Debatte um Nannens NS-Vergangenheit: “Warum spielt das Thema Nannen plötzlich wieder eine Rolle? Wie sieht er aus, der Umgang des Stern und anderer Medien mit der braunen Geschichte ihrer ehemaligen Protagonisten? Und wieso ist Erinnerung auch und gerade auf diesem Feld so wichtig?”

6. Fynn Kliemann – vom Influencer zum Schwurbler?
(spiegel.de, Marius Mestermann & Anton Rainer & Sebastian Maas, Audio: 29:21 Minuten)
Nach Enthüllungen über fragwürdige Geschäfte mit Corona-Masken und Kritik an seinem Geschäftsgebaren geht der Influencer Fynn Kliemann nun in die Offensive. Teile einer “woken linken Szene” und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks würden ihn angeblich zerstören wollen, weil er “nicht gespurt” habe. Der””Stimmenfang”-Podcast des “Spiegel” beschäftigt sich mit der Frage, was hinter dem Stimmungsumschwung samt Social-Media-Wutausbruch bei Kliemann steckt.

Facebooks Werbe-Diskriminierung, Kino-Crash-Kurs, Hitzebilder

1. So geschah der Mord an Maks Levin
(faz.net)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat die Umstände des To­des des ukrainischen Fotojournalisten Maks Levin untersucht (PDF, englisch). Das Ergebnis: Levin und dessen Begleiter seien von russischen Soldaten am 13. März in einem Waldstück nahe dem Dorf Guta Mezhyhirska, dreißig Kilometer nördlich von Kiew, “kaltblütig” hingerichtet worden.

2. Ferda Ataman und der Umgang mit der eigenen Social-Media-Geschichte
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers & Stefan Fries, Audio: 6:32 Minuten)
Ferda Ataman, designierte Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, hat bei Twitter die meisten ihrer Tweets gelöscht, was auf Kritik stößt. Stefan Fries vom Deutschlandfunk hat den Social-Media-Experten Simon Hurtz um eine Einschätzung von Atamans Vorgehen gebeten, für und gegen das es gute Gründe gibt.

3. Im Spaßbad der Hitzebilder
(uebermedien.de, Florian Kappelsberger)
Bei der Bebilderung von Hitzewellen und den damit einhergehenden Problemen, tritt oft das Phänomen der Text-Bild-Schere auf: Ernste Beiträge über die verheerenden Folgen der Extremtemperaturen werden mit Fotos vom sommerlichen Badespaß oder der Schlange vor der Eisdiele versehen. Florian Kappelsberger hat herausgearbeitet, was genau daran problematisch ist, und einen vergleichenden Blick nach Frankreich geworfen.

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4. Viele Pflichten, wenig Löschung
(lto.de, Martin Gerecke & Anne-Kristin Polster)
Immer wieder ist beim Musikdienst Soundcloud rechtsradikale Musik frei zugänglich. So habe das Bundeskriminalamt mehr als eintausend Inhalte gemeldet, in denen gewaltverherrlichendes, rechtsextremistisches beziehungsweise terroristisches Gedankengut verbreitet werde. Der Jurist Martin Gerecke und die Rechtsreferendarin Anne-Kristin Polster fragen sich: “Nach der geltenden Rechtslage werden die Plattformen durchaus in die Pflicht genommen. Woran liegt es, dass illegale Inhalte trotzdem in solchem Umfang im Netz kursieren können? Und inwieweit lassen die geplanten EU-Gesetze eine Verbesserung der Problematik erwarten?”

5. Und wieder verkündet Facebook das Ende diskriminierender Werbung
(netzpolitik.org, Tomas Rudl)
Einmal mehr habe Facebooks Mutterkonzern Meta verkündet, dass es künftig mehr Fairness im Werbegeschäft geben solle, und man diskriminierende Anzeigen für Wohnungen unterbinden wolle, berichtet Tomas Rudl. Er bleibt allerdings skeptisch: “So schön die erneute Ankündigung vor dem Hintergrund akuter Wohnungsnot in den USA auch klingt, bleibt dennoch Skepsis angebracht. Facebook selbst dämpft die Erwartungen und spricht von einer ‘noch nie dagewesenen Entwicklung in der Werbebranche’.”

6. Crash-Kurs für Film-Einsteiger*innen
(out-takes.de)
Die Filmemacher Simon Pilarski und Konstantin Korenchuk teilen bei Youtube ihre Erfahrungen zum Dreh ihres ersten langen Films: “In 14 Folgen erklären Korenchuk und Pilarski am Making-of ihres Kinofilms die einzelnen Produktionsschritte, verraten Hintergrundwissen, Geheimtipps, Zahlen, Budgets und geben Einblicke in finanzielle und künstlerische Prozesse.”

Weiterhin Stille im BILDblog (aber bald nicht mehr)

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

vor etwa einem halben Jahr habe ich hier auf der Seite geschrieben, dass ich aus persönlichen, gesundheitlichen Gründen nicht dazu komme, das BILDblog zu füllen; und dass es noch ein paar weitere Wochen still bleiben wird. Daraus sind nun leider ein paar Monate geworden. Pardon dafür!

Die gesundheitlichen Probleme sind zwar immer noch da, sie bestimmen noch immer den Alltag. Ein wenig hat sich die Situation aber verbessert und entspannt. Daher hoffe ich, dass ich in der kommenden Woche wieder mit dem Bloggen loslegen kann.

Unser “6-vor-9”-Mann Lorenz Meyer war in der Zwischenzeit ja sowieso gewohnt fleißig. Und er wird auch weiterhin morgens um 8:54 Uhr sechs handverlesene Linktipps aus der Medienwelt für Euch bereithalten.

Ich kann mich nur wiederholen: Vielen Dank für Euer Verständnis und die Treue!

Nach Reichelt und #metoo, Social Media als Wahlhelfer, Clubhouse

1. Nach Reichelt und metoo: Hat sich “Bild” verändert?
(ndr.de, Katrin Kampling & Caroline Schmidt, Audio: 13:31 Minuten)
In Zusammenhang mit der Causa Julian Reichelt versprach der Springer-Konzern einen Kulturwandel bei “Bild”. Es folgten allerlei Absichtserklärungen, Stellungnahmen und ein neuer Verhaltenskodex, doch kann sich “Bild” überhaupt grundlegend ändern? Katrin Kampling und Caroline Schmidt haben sich für das Medienmagazin “Zapp” unter anderem mit einer ehemaligen Springer-Journalistin, einem Medienjournalisten, einem Juristen und einem Medienwissenschaftler getroffen und sie um ihre Einschätzungen gebeten.

2. Reportage über Hanau-Attentat gewinnt den “Stern-Preis”
(faz.net)
In Hamburg wurde der “Stern-Preis” verliehen, der bislang nach dem früheren “Stern”-Chefredakteur Henri Nannen benannt war (zu den Hintergründen der Umbenennung siehe unsere “6-vor-9”-Ausgabe vom 20. Juni). Ausgezeichnet wurden die Reportage “Die Hanau-Protokolle”, die Berichterstattung zum Fall Reichelt, ein Beitrag über Diskriminierung bei der Wohnungssuche, das Autorenteam des Dokumentarfilms “Slahi und seine Folterer” sowie der Dokumentarfilmer Stephan Lamby.
Weiterer Lesehinweis: Theodor-Wolff-Preis in Berlin verliehen (sueddeutsche.de).

3. “Für eine Story tun die alles”
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Wie werden Journalisten und Journalistinnen in Bestsellern dargestellt? Dieser Frage ist Frank Überall, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, in einer aktuellen Studie nachgegangen. Joachim Huber fasst im “Tagesspiegel” die wichtigsten Erkenntnisse der Untersuchung zusammen.

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4. Der Schritt zum News Entrepreneur
(fachjournalist.de, Gunter Becker)
Immer wieder entwickeln Journalistinnen und Journalisten neue innovative Ideen, Formate oder Plattformen abseits der ausgetretenen Pfade. Journalistische Start-ups erfordern jedoch Arbeit, Know-how und Geld. Gunter Becker fasst die wichtigsten Anlaufstellen für Gründerinnen und Gründer zusammen und erklärt, was und wie im Einzelnen gefördert wird.

5. Ich habe 1,5 Jahre mit Clubhouse um meine Daten gekämpft
(futurezone.at, Barbara Wimmer)
Die Journalistin Barbara Wimmer wollte von der Talk-App Clubhouse wissen, welche Daten über sie dort gespeichert sind, und hat Anfang 2021 um Auskunft gebeten. Clubhouse habe sich zunächst geweigert, die Daten herauszurücken, und die Sache verzögert, bis Wimmer sich schließlich mit einer Beschwerde an das Bundesverwaltungsgericht wandte. Ihr Fazit: “Es wurde – wenn auch mit 1,5 Jahren Verzögerung – festgestellt, dass ein US-Dienst sich an EU-Regeln halten muss, wenn dieser diesen Markt nicht explizit ausschließt, indem die App nur lokal in den USA verfügbar gemacht wurde. Das ist eine gute Sache, denn es bedeutet, dass die Rechte europäischer Bürger*innen durchsetzbar sind, sobald der Markt – wenn auch ‘unabsichtlich’ – adressiert wird.”

6. YouTube und Whatsapp als Wahlhelfer
(deutschlandfunk.de, Samira El Ouassil)
In Brasilien stehen demnächst Präsidentschaftswahlen an. Deutschlandfunk-Kolumnistin Samira El Ouassil fühlt sich an die Trump-Ära erinnert: Amtsinhaber Jair Bolsonaro habe schon jetzt damit begonnen, die Legitimität des Wahlsystems infrage zu stellen und nutze dafür vor allem die Sozialen Medien.

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