Seit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags am 28. Juni 1919 musste Deutschland Reparationszahlungen für den ersten Weltkrieg ableisten, die letzten Zinsen werden übermorgen fällig.
Nicht ganz so lange, sondern erst seit dem 28. September 2010 steht auf “Der Westen” ein Artikel aus der “Westdeutschen Allgemeinen Zeitung”, der wie folgt beginnt:
Essen. Reparationszahlungen belasten den Bundeshaushalt bis heute. Dieses Jahr überweist Berlin die letzten 70 Millionen. Beinahe hätte das auch John Babcock noch mitbekommen.
Der Kanadier John Babcock war der letzte Veteran des Ersten Weltkriegs. Er starb im Februar dieses Jahres.
Seit dem 29. September weist ein Kommentator darauf hin, dass diese Behauptung so falsch ist:
Nur eine Korrektur, John Babcock war der letzte KANADISCHE Veteran des ersten Weltkriegs! Es gibt aber noch drei lebendige – alles Briten.
#2 von Thomas , am 29.09.2010 um 07:47
Mit seiner Einschätzung “alles Briten” liegt “Thomas” zwar falsch (es handelt sich um einen Briten, eine Britin und einen US-Amerikaner), aber die Drei leben eben noch. Erst wenn zwei von ihnen gestorben sind, wird man wissen, wer wirklich der letzte Veteran des Ersten Weltkriegs war.
Obwohl die Leserkommentare offensichtlich gelesen werden (einige von ihnen wurden nämlich gelöscht oder editiert), hat der “Westen” den Fehler bisher nicht korrigiert. Aber zwei Tage sind natürlich ziemlich wenig, verglichen mit mehr als 90 Jahren.
Es folgt: Eine ziemlich langweilige und konfuse Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Ulm und der Polizeidirektion Ulm. Lesen Sie sie bitte trotzdem genau, es könnte sich lohnen.
Ulm / Unehrlicher Finder meldete sich anonym
Der Finder eines hohen Geldbetrags konnte im April offenbar der unredlichen Versuchung nicht widerstehen. Er hat das Geld unterschlagen. Doch sein Gewissen trieb ihn offensichtlich dazu, sich beim Verlierer zu melden.
Verloren hat den Geldbetrag Anfang April ein 56-Jähriger. Mit 14.000 Euro in der Hosentasche radelte er durch das Stadtgebiet. Prompt fiel seine Geldbörse aus der Hose, ohne dass der Ulmer dies bemerkte. Erst bei der Ankunft in der Bank in der Ulmer Innenstadt bemerkte er den Verlust. Obwohl er sich sofort auf die Suche nach dem Geld machte, blieben die vielen 500-Euro-Scheine verschwunden.
Am nächsten Tag lag die Geldbörse samt Ausweisen und Bankkarten des Ulmers in seinem Briefkasten. Deshalb entschied er sich, an das Gewissen des Finders zu appellieren. Er gab eine Annonce in einer Ulmer Zeitung auf und bot einen ehrlichen Finderlohn an. Die Annonce blieb nicht unbemerkt: Der Finder wandte sich mit einem anonymen Brief an den 56-Jährigen, in dem er seine Tat zu rechtfertigen versuchte. Offenbar plagte den Findern doch das Gewissen. Daraufhin annoncierte der Ulmer erneut. Auch diese Anzeige blieb nicht unbemerkt. Zumindest erweckte sie beim unbedarften Leser einen dubiosen Eindruck. Sie wurde mittlerweile sogar mit einer Entführung im Kreis Heidenheim in Verbindung gebracht. Staatsanwaltschaft und Polizei stellen aber klar, dass diese Verbindung offensichtlich nicht besteht.
Der unehrliche Finder hat sich bislang nicht mehr gemeldet. Der 56-Jährige Ulmer hat noch im April Strafanzeige bei der Ulmer Polizei erstattet. Die ermittelt jetzt wegen der Fundunterschlagung.
“Unbedarfte Leser”, das ist doch mal eine schöne Umschreibung für die Mitarbeiter der “Bild”-Zeitung:
Wenn Sie mal schauen wollen: Hier sehen wir den Ex-Politiker Ronald Schill, wie er mit drei Personen durch Hamburg läuft, in der lokalen “Bild”-Ausgabe vom 28. September:
Dann aber muss jemand in der Redaktion die blonde Frau auf dem Foto wiedererkannt haben: Jessica Stockmann, Ex-Frau des Ex-Tennisspielers Michael Stich. Das ist natürlich eine sehr viel spannendere Geschichte, als wenn Schill “zwei Herren, eine Dame” trifft oder “zwei hübsche Frauen (eine blond, die andere brünett)” — und damit ein Fall für die Bundesausgabe und für Bild.de:
Diese Kombination wirft natürlich ganz neue Fragen auf:
Oder auch: Wie hat sich der Mann am rechten Bildrand innerhalb weniger Augenblicke in einen Busch verwandeln können?
Bei Bild.de gehört es offensichtlich zum Standardprogramm, die britischen Boulevard-Zeitungen “Daily Mail” und “The Sun” regelmäßig nach neuen Artikeln über unsinnige Studien – im Idealfall aus den Bereichen Sex, IQ oder einer Mischung aus Sex und IQ – zu durchforsten.
Sobald man fündig geworden ist, werden die erstaunlichen Erkenntnisse mehr oder weniger unfallfrei ins Deutsche übersetzt, wobei Bild.de die Tatsache großzügig ignoriert, dass sich britische Verhältnisse nicht 1:1 auf deutsche übertragen lassen. Das Ergebnis wird mit einer knackigen Überschrift versehen und dann veröffentlicht.
Beispiele gefällig? Bitteschön:
Manchmal werden aus einer einzigen Studie sogar zwei Artikel. Besonders dann, wenn Bild.de einmal selbst darüber schreibt und sich dann noch von den Kollegen von der “B.Z.” beliefern lässt:
Apropos “B.Z.”: Ein ganz besonders schönes Beispiel, wie die Verwertungskette bei Bild.de funktioniert, versteckt sich hinter diesem Artikel von Mittwoch:
Dort heißt es:
Eine Studie aus Großbritannien ergab jetzt: 75 Prozent aller Paare trinken Alkohol bevor sie Sex haben. Nüchtern betrachtet läuft also ohne Wein, Bier, Sekt oder Schnaps einfach nichts in unseren Betten.
Bild.de übernahm den Artikel und veröffentlichte ihn ebenfalls am 24.9.2009 unter der etwas direkteren Überschrift “Sind Sie auch ein Promille-Popper?”.
Das, was Bild.de seinen Lesern am Mittwoch als aktuell verkaufte, ist derselbe alte Artikel — nur etwa ein Jahr später unter neuem Datum.
Das ist aber noch nicht alles: Abgesehen davon, dass fraglich ist, inwiefern britische Gewohnheiten Rückschlüsse auf “unsere Betten” zulassen, ist das, was seit einem Jahr auf bz-berlin.de, auf Bild.de und jetzt wieder auf Bild.de behauptet wird, auch einfach falsch.
Auf “Mail Online” steht nämlich folgendes zum Sexualverhalten geschlechtsreifer Briten zur Paarungszeit:
Vier von zehn Frauen gaben an, “immer” leicht angetrunken gewesen zu sein, wenn sie zum ersten Mal mit einem Partner geschlafen haben. Erstaunliche 48,5 Prozent sagten sogar, sie zögen Sex im alkoholisierten Zustand vor. Die Studie kam außerdem zu dem Ergebnis, dass 75 Prozent der befragten Frauen es mögen würden, etwas zu trinken, bevor sie mit ihrem Mann oder Freund ins Bett gehen.
(Übersetzung von uns.)
Wir halten fest: 75 Prozent der befragten Frauen mögen es laut Studie, etwas vor dem Sex zu trinken bzw. 48,5 Prozent finden, sie hätten alkoholisiert mehr Spaß bei der Sache. Dass sich deshalb 75 Prozent “aller Paare” vor dem Sex betrinken, lässt sich aus solchen Angaben beim besten Willen nicht ableiten.
Man darf gespannt sein, mit welchen faszinierenden Erkenntnissen britische Forscher uns demnächst überraschen. Und dank Bild.de müssen wir auch keine Angst haben, etwas zu verpassen — spätestens in einem Jahr wird’s ja wiederholt.
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2. “Der war richtig sauer” (jetzt.sueddeutsche.de, Martin Zips)
Nach einer Plattenkritik erhält der Chefredakteur von rap.de, Marcus Staiger, Besuch von Rapper Blokkmonsta. “Im Büro stellte sich der Rapper dann fünf Zentimeter neben mir auf und brüllte mich nieder. Fünf seiner Freunde standen direkt daneben und verboten mir zu gestikulieren. Als einer meiner Mitarbeiter geschubst wurde, warf ich mich dazwischen. Danach schlug man mich bewusstlos. Als ich wieder zu mir kam, waren die Rapper schon weg.” (Bericht zum Vorfall auf rap.de)
3. “Sofort- Kultur” (screen.tv, Felix Schwenzel)
Felix Schwenzel schreibt über die so genannte “Kostenlos-Kultur”, die sich angeblich über das Internet verbreitet habe.
4. “Ich bin durch die Hölle gegangen” (nwzonline.de, Traute Börjes-Meinardus)
Eine Teilnehmerin der RTL2-Sendung Frauentausch wirft der Produktionsfirma vor, sie zu Aussagen gedrängt zu haben: “Ich wollte das nicht, aber die von der Produktion haben gesagt, wenn ich mich weigere und die Sendung abbreche, sei das Vertragsbruch und ich müsse ein Bußgeld von 60 000 Euro zahlen.” RTL2 dementiert: “Beim Casting, beim Dreh und der Produktion unserer Sendungen lassen wir stets die größtmögliche Sorgfaltspflicht gelten.”
5. “Der grosse Auf-einem-Auge-blind-Test” (20min.ch, Joel Bedetti)
Joel Bedetti beleuchtet die Verbindung zwischen dem Medienunternehmen Ringier (“Blick”, “SonntagsBlick”) und der Handelsgruppe Coop. Verbunden sind die beiden Konzerne durch die Betty Bossi Verlag AG, die beiden zur Hälfte gehört.
“Bild” traut dem Urteilsvermögen der eigenen Leser nur bedingt. Deswegen schrieb die Zeitung gestern beispielsweise schon mal über einen Artikel, was von dessen Inhalt zu halten sei:
Dabei würde wohl sowieso kaum jemand gut finden, was “Bild” da beschreibt:
Ein Student der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe hat ein Computerspiel entwickelt – ausgerechnet zum Todesstreifen an der DDR-Grenze (872 Tote).
Unfassbar: Man kann dort als Grenzsoldat zu den Klängen der DDR-Nationalhymne Flüchtlinge erschießen! Und bekommt dafür auch noch Orden und Punkte!
Ein Computerspiel, in dem man auf Republikflüchtlinge schießt und dafür Punkte bekommt, das ist wirklich geschmacklos — dieser Eindruck musste zumindest bei Leuten entstehen, die sich nur in “Bild” über das Spiel “1378 (km)” informierten.
Bild.de findet das Spiel auch “widerwärtig”, hat aber immerhin ein paar zusätzliche Informationen zur Hand:
Die Grenzsoldaten sollen die Flüchtlinge stoppen – mit oder ohne Waffengewalt.
Wer zu viele Flüchtlinge abschießt, wird zuerst mit einem Orden ausgezeichnet, findet sich dann aber im Jahr 2000 auf der Anklagebank eines Mauerschützenprozesses wieder.
Das mit den Mauerschützenprozessen ist natürlich ein nicht ganz unwichtiges Detail, wie man auch erahnen kann, wenn Bild.de den Entwickler Jens M. Stober selbst zu Wort kommen lässt:
Über die virtuelle Verhaftung nach drei Abschüssen sagt Stober gegenüber BILD: “Da soll es beim Spieler Klick machen, dass er sich der geschichtlichen Besonderheit des Spiels bewusst wird.”
Stober ausführlicher zu dpa:
“In dem Spiel kann man sich selbst hinterfragen: Wie verhalte ich mich?”, erklärt Spielentwickler Stober. “Man kann zu dem Schluss kommen: Ich schieße nicht auf meine eigenen Landsleute.” Der 23- Jährige hat zahlreiche Denkanstöße in das Spiel eingebaut. Wahlloses Herumballern ist nicht vorgesehen. Entscheidet sich der Grenzsoldat zum tödlichen Schuss, wird er zwar vom DDR-Regime mit einem Orden ausgezeichnet, gleich darauf jedoch ins Jahr 2000 teleportiert: Dort wird ihm ein Mauerschützenprozess gemacht. Der Spieler ist zwischen 30 und 60 Sekunden aus dem Spiel genommen – und hat Zeit zum Nachdenken.
Selbst gespielt scheint der Bild.de-Reporter das Spiel übrigens nicht zu haben:
“1378 (km)” basiert auf einer Modifikation der Software des sogenannten Ego-Shooter-Spiels “Half-Life 2”, soll aber den Angaben nach kein typisches Ballerspiel sein.
Angeblich soll so auf neue Art und Weise das Interesse der jungen Generation “zur Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Geschichte” geweckt werden, sagte Stober. “Über ein Computerspiel kann man Jugendliche besser erreichen.”
Damit ist der Reporter allerdings nicht allein: Auch der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier, die Politiker Markus Meckel (SPD), Norbert Geis (CSU) und Gesine Lötzsch (Die Linke), der Leiter der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, und ein ehemaliger DDR-Bürger, die sich bei dpa und “Spiegel Online” in höchster Erregung über das “Killerspiel” empören dürfen, haben das Spiel bisher nicht zu Gesicht bekommen (und würden das Angebot, sich selbst ein Bild zu machen, womöglich brüsk zurückweisen).
Um “zur Versachlichung der Diskussion beizutragen” hat die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, an der Jens M. Stober das Spiel als Seminararbeit konzipiert hat, die für Sonntag geplante öffentliche Präsentation von “1378 (km)” bereits am Dienstag abgesagt, die Veröffentlichung des Spiels verschoben.
Mit Dank an Patrick, Hannes K., Oliver S., Manniac, Lars und Steven L.
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1. Busunglück: “Fakt”-Reporter soll sich als Angehöriger ausgegeben haben (polskaweb.eu)
Um “an Exklusivfotos und Insider-Informationen” zu kommen, soll sich ein Mitarbeiter der polnischen Boulevardzeitung “Fakt” “als Angehöriger eines der Todesopfer aus dem polnischen Reisebus ausgegeben haben, der am vergangenen Sonntag auf dem Berliner Ring verunglückte”. Eine Sprecherin des die Zeitung herausgebenden Axel-Springer-Verlags dementierte das. “Zu keinem Zeitpunkt habe er seine Identität als ‘Fakt’ Mitarbeiter verborgen und auch habe sich kein Angehöriger hierüber beschwert”.
4. “Klum-pa-Klatsch me if you can” (wortvogel.de, Torsten Dewi)
Torsten Dewi würde gerne ein Blog über die “Verlogenheit der Yellow Press” schreiben. Es genüge nicht, nur einzelne Versäumnisse zu kritisieren, es gehe um “das Existenzrecht von Magazinen, die praktisch komplett aus Hörensagen und Gerüchten bestehen”.
6. “Wenn die Böcke zicken” (clack.ch, Nicole Althaus)
Nicole Althaus denkt nach über das “Unwort” “Zickenkrieg”, das kurz nach der feststehenden Frauenmehrheit in der Schweizer Regierung in verschiedenen Zeitungen zu lesen war.
“Bild” verriet am Mittwoch die “neuen Tricks” der Lebensmittelhersteller:
Dazu gehört neben dem “Schwindel mit dem ‘Clean Label'” oder dem “Schwindel mit ‘Natur'” auch der “Schwindel mit Imitaten”. Bei denen handelt es sich streng genommen nicht um “neue Tricks”, aber man kann es ja noch mal aufschreiben.
Zum Beispiel so:
Leider ist nicht überliefert, was “Bild” gehofft hatte, in “Surimi-Garnelen” zu finden, aber Surimi ist eigentlich ziemlich exakt das: gepresster Fisch — wenn auch nicht zwingend “nicht anders verwertbarer”.
Mit Dank an Gila M., Kai T., Joachim E., Maja I. Christian H. und Malte L.
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1. “RTL verkauft Terror-Übung als Ernstfall” (faz-community.faz.net, Stefan Niggemeier)
Das Regionalmagazin von RTL in Nordrhein-Westfalen stellt während zwei Minuten eine Fortbildungsveranstaltung als Amoklauf dar. “Wer weiß, vielleicht war es ja auch für den Sender eine Übung: Ein Test, wie man – nach der legendären Winnenden-Berichterstattung im vergangenen Jahr – möglichst geil über einen solchen potentiellen Amoklauf berichten kann.”
2. “Wir sind anders” (zeit.de, Jana Hensel) Jana Hensel stellt fest, “dass es 20 Jahre nach der Einheit keine überregionalen ostdeutschen Medien gibt”. “Betrachtet man die Berichterstattung über den Osten Deutschlands in den überregionalen Medien, lassen sich drei Muster feststellen: Sie findet sprunghaft statt kontinuierlich statt, folgt einer häufig ausschließenden statt integrierenden Absicht und ist oft von Emotionalität statt von Sachkenntnis geprägt.”
3. “Journalism in the Age of Data” (vimeo.com, Video, 54 Minuten, englisch)
Ein von Geoff McGhee produzierter Film zeigt die weitreichenden Möglichkeiten der Visualisierung von Daten auf. Das Werk in einzelnen Kapiteln mit weiterführenden Informationen gibt es auf datajournalism.stanford.edu.
4. “iPad vs Magazines” (printingchoice.com, englisch)
Was US-Magazine auf Papier und auf dem iPad kosten.
In der beliebten Rubrik “Fehler finden bei Anderen” ist Bild.de malwieder bei den Nachrichten der ARD fündig geworden:
Und weil die “Tagesthemen” in der Vergangenheit womöglich wichtigeres zu tun hatten, als über die entsprechenden “Mini-Pannen” in “Bild zu berichten, holen wir das kurz nach:
Wegen Harz IV – Jetzt zoffen sich Berlins Politiker
(“Bild”, 26. Juli 2004)
Richard Schröder: “Die PDS hat sich gegen Harz IV festgelegt und will sogar eine Bundesratsinitiative starten, wenn sie in Regierungsverantwortung kommt – da ist keinerlei Konsens mit Matthias Platzeck, der ja Hartz IV zu recht verteidigt, drin. (…) “
(“Bild”, 23. September 2004)
Edyta F(…) (25) und Tochter Sara (3) aus Kreuzberg: “Ich bekomme Harz IV und hole gerade mein Abitur nach, will Gerichtsmedizinerin werden. (…)”
(“Bild”, 1. Juni 2005)
Wirtschaftsinformatiker Stefan M(…) (25) wurde vor einer Woche mit seinem Studium fertig. “Wollte nur Harz IV beantragen. Als Student habe ich 500 Euro Bafög bekommen. Jetzt wird es wohl auch nicht mehr”
(“Bild”, 2. Juni 2005)
Im sonnigen Florida lebt Gregor P. (59) aus Hannover von unserem Geld. Er kassiert Harz IV plus Wohngeld.
(“Bild”, 28. März 2006)
Die Kosten für Unterkunft und Heizung bei Harz-IV-Empfängern belasten die Kommunen in Brandenburg.
(“Bild”, 11. Dezember 2006)
Doch der Harz-IV-Empfänger verschaffte sich noch am selben Tag um 20.30 Uhr Zutritt zu ihrer Wohnung.
(“Bild”, 22. März 2007)
Er verlor den Job als Fleischer, den Führerschein. Alkohol am Steuer. Er wollte seinen Schmerz betäuben. Heute lebt er von Harz IV.