“Bild”-Bericht teils rechtswidrig, Im Dienste ihres Kanzler, Rote Armee

1. Bild-Bericht über Tod von Lisa Mar­tinek teils rechts­widrig
(lto.de)
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat bestätigt, dass Trauer und Angst um einen nahen Angehörigen durch das allgemeine Persönlichkeitsrecht geschützt sind. Eine Berichterstattung über eine solche Gefühlslage verletze das Persönlichkeitsrecht des Angehörigen auch dann, wenn seine Gefühlswelt nur “zwischen den Zeilen” wiedergegeben werde. Gleichzeitig kann ein berechtigtes Informationsinteresse der Öffentlichkeit an den Umständen des Todes eines Menschen bestehen. Zum Hintergrund: Ein Kläger, der Ehemann der verstorbenen Schauspielerin Lisa Martinek, hatte den Axel-Springer-Verlag auf Unterlassung der “Bild”-Berichterstattung über den Tod seiner Frau verklagt und vom BGH teilweise Recht bekommen.

2. Im Dienste ihres Kanzlers
(taz.de, Sebastian Erb)
Die Digitalkonferenz “Republica” konnte im vergangenen Jahr einen prominenten Gast gewinnen: den amtierenden Bundeskanzler Olaf Scholz. Die bekannte Moderatorin Linda Zervakis sprach mit ihm über “Digitalpolitik in Zeiten des Umbruchs”. Im Nachhinein wurde Kritik laut, dass das Gespräch zu freundlich und unkritisch gewesen sei. Nun stellt sich heraus, dass Zervakis offenbar direkt vom Kanzleramt und nicht vom Veranstalter der Konferenz ausgewählt und als Moderatorin des Talks engagiert wurde.

3. US-Behörden werfen Iran geplanten Auftragsmord an Journalistin vor
(zeit.de)
Die US-Justizbehörden haben die Festnahme von drei Männern bekannt gegeben, die an einem vom Iran unterstützten Mordkomplott gegen die Journalistin Masih Alinejad beteiligt gewesen sein sollen. Die drei Männer seien Mitglieder einer osteuropäischen kriminellen Vereinigung mit Verbindungen zum Iran. Alinejad, die in der Vergangenheit iranische Frauen ermutigt hatte, ihr Kopftuch abzulegen, werde von iranischen Behörden die “Verbreitung von Hass” vorgeworfen.

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4. Wie Big Oil mit Big Tech Klima-Desinformation streut
(futurezone.at, Tina Wirnsberger)
Das Bündnis Climate Action Against Desinformation hat einen Bericht veröffentlicht (PDF), der gezielte Klima-Desinformation während der UN-Klimakonferenz in Sharm El-Sheikh (COP27) aufdecke. Der Bericht zeige, dass Unternehmen aus dem Bereich der fossilen Brennstoffe während der COP27 rund 4 Millionen US-Dollar in bezahlte Werbung auf Facebook und Instagram investiert hätten, um irreführende Behauptungen über die Klimakrise zu verbreiten.

5. Moderatorin verwechselt Rote Armee mit RAF
(spiegel.de)
Nachrichtenmoderatorin Franca Lehfeldt hat mit einem Fehler zum Holocaust-Gedenktag für Spott und Häme gesorgt. Sie sagte beim TV-Sender “Welt”: “Heute vor 78 Jahren befreite die Rote Armee Fraktion die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz”, was nicht korrekt ist, denn es handelte sich bei den Befreiern um Soldaten der UdSSR, also die Rote Armee, und nicht um die erst deutlich später gegründete linksextremistische Terrorgruppe Rote Armee Fraktion. Lehfeldt ist “Welt”-Chefreporterin und mit dem FDP-Bundesvorsitzenden und Bundesfinanzminister Christian Lindner verheiratet.
Weiterer Lesetipp: Lehfeldt klagt über “Welle von Häme und Sexismus” (dwdl.de, Alexander Krei).

6. “Ich bin ein Star” und die Hodendämmerung im Dschungel
(dwdl.de, Peer Schader)
“Nach 16 ‘Ich bin ein Star’-Staffeln wirkt nicht nur die Inszenierung der berüchtigten Essensprüfungen völlig aus der Zeit gefallen; auch der Effekt des Verzehrs von Schweinepenis, Krokodilaugen und Bullenhoden hat sich längst erschöpft.” Peer Schader plädiert dafür, die Ekelprüfungen beim “Dschungelcamp” abzuschaffen und wendet sich direkt an RTL: “Hör endlich auf mit den überflüssigen Essensprüfungen. Sonst bleibt dir vielleicht aus Versehen irgendwann vor lauter Gewiehere der vegane Räucherlaxx deines Sponsors im Halse stecken.”
Lesenswert ist auch Imre Grimms Beitrag “Wie RTL nett werden wollte – und grandios scheiterte”: “RTL wollte endlich weg vom alten Krawallimage: Man schmiss Dieter Bohlen raus und förderte freundliche Formate. Jetzt ist Bohlen wieder DSDS-Chef – und auch im Dschungel ist Radau wie immer. Stattdessen musste der Mann gehen, der das ‘neue RTL’ erfand.” (rnd.de)
Und noch ein Hörtipp: Im “Übermedien”-Podcast sprechen Holger Klein und Samira El Ouassil über Dieter Bohlens “Rückfall ins sexistische Steinzeitfernsehen bei DSDS” (Audio: 34:47 Minuten). Hörenswert auch wegen El Ouassils vielen guten Gedanken zur Entwicklung des Trash-TV.

KW 04/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Inside Hauptstadtstudio
(deutschlandfunk.de, Tom Schimmeck, Audio: 1:11:26 Stunden)
Beim “Politikpodcast” des Deutschlandfunks (Dlf) gibt es eine Sonderfolge: Anlässlich der 300. Ausgabe hat der preisgekrönte Reporter und Feature-Autor Tom Schimmeck das Team des Dlf-Hauptstadtstudios in Berlin besucht und bei der Arbeit beobachtet. Hörenswert!

2. Khesrau Behroz in der Hörbar Rust
(radioeins.de, Bettina Rust, Audio: 1:27:22 Stunden)
In der “Hörbar Rust” begrüßt Gastgeberin Bettina Rust den Journalisten und Podcastproduzenten Khesrau Behroz, der vor allem wegen seiner bemerkenswerten Produktionen wie “WTF happened to Ken Jebsen?” oder “Wer hat Angst vorm Drachenlord?” bekannt ist.

3. Exitstrategie AI
(logbuch-netzpolitik.de, Tim Pritlove & Linus Neumann, Audio: 1:59:44 Stunden)
Beim “Logbuch:Netzpolitik” sprechen Tim Pritlove und Linus Neumann über mehrere medienrelevante Themen: über die Copyright-Problematik bei Künstlicher Intelligenz und die Möglichkeit, Kreative finanziell zu beteiligen, über den fortschreitenden Niedergang von Twitter und über die Frage, warum “linke Links” gefährlich sein können, wie man an der Razzia bei Radio Dreyeckland sehen könne.
Weiterer Hörtipp: In der neuesten Folge von “Studio Komplex” geht es um die drohende “KI-Apokalypse” und die Frage: “Wird die KI uns Menschen überflüssig machen?” (hr-inforadio.de, Anne-Katrin Eutin, 54:22 Minuten)

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4. Das Ringen um Wahrheit – Die Räumung von Lützerath und die Medien
(ardaudiothek.de, Brigitte Baetz, Audio: 33:30 Minuten)
War die Berichterstattung über die Räumung von Lützerath unvollständig und teilweise einseitig, wie von einer Deutschlandfunk-Hörerin behauptet? Darüber diskutieren mit ihr Landeskorrespondentin Felicitas Boeselager, Umweltredakteur Georg Ehring und Brigitte Baetz aus der Medienredaktion des Senders.

5. 40 Jahre Medienpolitik: von Leo Kirch bis Künstliche Intelligenz
(br.de, Nina Landhofer, Audio: 32:00 Minuten)
Im BR24-Medienmagazin unterhält sich Nina Landhofer mit der Medienjournalistin Sissi Pitzer, die das Medienmagazin 26 Jahre verantwortet hat. In dem Gespräch geht es um die Entwicklungen der Medienlandschaft der vergangenen Jahrzehnte – von Leo Kirch bis zur Künstlichen Intelligenz.

6. Der erste Film
(geschichte.fm, Daniel Meßner & Richard Hemmer, Audio: 50:52 Minuten)
Bei den “Geschichten aus der Geschichte” überraschen sich zwei geschichtsbegeisterte Podcaster Woche für Woche mit einer interessanten historischen Episode. Diesmal geht es um Louis Le Prince, der die ersten überlieferten Bewegtbilder der Filmgeschichte drehte: “Wir sprechen über die Geschichte des Films, wie Le Prince überhaupt auf die Idee kam, eine Filmkamera zu entwickeln, und wie Thomas Edison schließlich zum Begründer der Filmindustrie wurde – obwohl er seine Kameras William Dickson zu verdanken hatte.”

Neue Gehaltsexzesse beim RBB, Aufstand bei Beck, “Welt”-Vorwürfe

1. Aufstand beim C.-H.-Beck-Verlag
(tagesschau.de, Silvio Duwe & Daniel Laufer & Lisa Wandt)
Wie vergangene Woche in den “6 vor 9” zu lesen war, hat Hans-Georg Maaßen seinen Vertrag als Mitautor des im Verlag C. H. Beck erscheinenden Kommentars zum Grundgesetz gekündigt. Bei Tagesschau.de ist zu lesen, welchen Einfluss dabei offenbar die Beck-Belegschaft hatte: “Nach Kontraste-Recherchen führte offenbar ein Aufstand in der Belegschaft dazu, dass sich der C.-H.-Beck-Verlag von seinem Autoren Maaßen trennen wollte. Ex-Verfassungsschutzchef und CDU-Mitglied Maaßen kam dem mit einer Kündigung zuvor.”
Hier das dazugehörige Video der “Kontraste”-Redaktion: Die Radikalisierung des Hans-Georg Maaßen (ardmediathek.de, 6:36 Minuten).

2. Neue Gehaltsexzesse beim RBB: Öffentlich-rechtlicher Sender lässt Auszahlung eines ARD-Bonus an die Ex-Geschäftsleitung juristisch prüfen
(businessinsider.de, Jan C. Wehmeyer)
Der “Business Insider”, der sich bereits um die Aufklärung zahlreicher Missstände beim RBB verdient gemacht hat, hat eine weitere Sonderbarkeit entdeckt: Die RBB-Spitze um die damalige Intendantin Patricia Schlesinger habe ab Mitte 2021 neben Gehalt und Bonuszahlungen noch eine zusätzliche ARD-Zulage von mindestens 1.700 Euro pro Monat kassiert. Derartige Sonderzahlungen seien aber unüblich und intern offenbar nicht genehmigt gewesen. Der RBB lasse den Vorgang nun juristisch prüfen.

3. Vorwürfe gegen Springer-Chef Döpfner
(faz.net, Sara Wagner)
Wie am Dienstag in den “6 vor 9” bereits zu lesen war, kündigte der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner in einem Interview mit der dpa Änderungen bei “Bild” und “Welt” an, die mindestens mit einer “Personalumschichtung” einhergehen würden. Dies trifft auf der Gegenseite anscheinend auf wenig Gegenliebe: Der “FAZ” liege ein interner offener Brief des “Welt”-Betriebsrats vor, in dem sich dieser bei Döpfner über dessen Form der Kommunikation beschwert.

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4. Streik beim rbb!
(djv-berlin.de)
Der Deutsche Journalisten-Verband Berlin JVBB hat die Beschäftigten des RBB für heute zu einem Warnstreik aufgerufen. Demnach seien “alle festangestellten und arbeitnehmerähnlichen freien Journalist:innen sowie die Volontär:innen” aufgefordert, in der Zeit von 4:30 Uhr bis 22:30 Uhr die Arbeit niederzulegen. Hintergrund sind die Verhandlungen in der aktuellen Tarifrunde.

5. Mehr Recherche im Rundfunk – jetzt!
(journalist.de, Daniel Drepper)
Der Journalist Daniel Drepper leitet die Recherchekooperation von NDR, WDR und “Süddeutscher Zeitung”. In seinem Beitrag beim “journalist” erklärt er, wie wichtig, aber auch wie aufwändig investigativer Journalismus sei. Es brauche ganze Teams kluger Reporterinnen und Reporter mit Rückendeckung und Freiheiten: “Wenn ich möchte, dass diese Reporterinnen wichtige Diskussionen in der Gesellschaft anstoßen, wenn ich möchte, dass sich diese Reporterinnen für uns alle in den Wind stellen – dann muss ich als Sender investieren und dann muss ich mich als Sender etwas trauen.”

6. Landgericht Oldenburg stärkt Auskunftsrechte
(blogs.taz.de)
In ihrem Hausblog berichtet die “taz” über einen gewonnenen Rechtsstreit gegen Deutschlands fünftgrößten Energiekonzern, die EWE AG. Das Unternehmen müsse laut einem Urteil des Landgerichts Oldenburg einem “taz”-Redakteur Auskunft über seine Spendenpraxis erteilen. Die Entscheidung sei ein gutes Signal an Journalistinnen und Journalisten, beharrlich zu bleiben und sich nicht so schnell abspeisen oder einschüchtern zu lassen, so der Anwalt der “taz”.

Drohender NDR?, Rückkehr des Holocaust-Leugners, “Sesamstraße”

1. Bundesverwaltungsgericht weist RSF-Klage zurück
(reporter-ohne-grenzen.de)
Das Bundesverwaltungsgericht hat eine Klage von Reporter ohne Grenzen (RSF) gegen den Einsatz sogenannter Staatstrojaner durch den Bundesnachrichtendienst als unzulässig zurückgewiesen. Die NGO sei nicht selbst betroffen und daher nicht klageberechtigt. Nun habe das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe das letzte Wort, denn RSF wolle Verfassungsbeschwerde einlegen.

2. Warum wir unser Corona-Dashboard nach knapp drei Jahren von der Homepage nehmen
(blog.zeit.de, Christian Endt & Elena Erdmann & Julius Tröger)
Vor etwa drei Jahren installierte “Zeit Online” auf der eigenen Startseite das sogenannte “Corona-Dashboard”, auf dem sich Inzidenzen, Todesfälle, Krankenhausbelegungen und Impfquoten aus Deutschland und der Welt ablesen lassen. Nun beendet die Redaktion die prominente Platzierung der Zahlen und nimmt das Dashboard von der Homepage.

3. “Die Akte Scholz”-Autoren Schröm und Hollenstein: Der NDR hat mit juristischen Schritten gedroht
(kress.de, Wolfgang Messner)
Der Mediendienst “Kress” veröffentlicht Auszüge aus dem aktuellen “Wirtschaftsjournalist”, in dem die beiden CumEx-Aufdecker Oliver Schröm und Oliver Hollenstein schwere Vorwürfe gegen den Norddeutschen Rundfunk erheben. Der öffentlich-rechtliche Sender habe kurz vor Erscheinen des Buchs von Schröm und Hollenstein mit juristischen Schritten gedroht, wenn er nicht vorab Einblick in das Manuskript bekäme. Das sei “ein beispielloser Fall” und die “allergrößte Keule, die man gegen so ein Buch herausholen kann”, so einer der Autoren. Im “Kress”-Artikel kommt auch der NDR zu Wort.

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4. Twitter gibt Holocaust-Leugner sein Konto zurück
(spiegel.de)
Twitter hatte den Rechtsextremisten Nick Fuentes im Juli 2021 eigentlich dauerhaft verbannt, da dieser fortwährend gegen die Regeln der Plattform verstoßen habe. Unter Elon Musk gilt dies anscheinend nicht: Das Konto des Mannes, der Adolf Hitler schon mal als “richtig coolen Typen” bezeichnet habe, ist wieder freigeschaltet.
Weiterer Lesehinweis: Meta lässt Trump wieder herein: “Der Internetkonzern hebt die Sperre für den früheren Präsidenten auf Facebook und Instagram auf – warnt aber, dass er bei schlechtem Benehmen wieder suspendiert werden könnte.” (faz.net, Roland Lindner)

5. Künstliche Intelligenz im Journalismus
(netzwerk-medienethik.de, Jessica Heesen)
Das Whitepaper “Künstliche Intelligenz im Journalismus. Potenziale und Herausforderungen für Medienschaffende” zeigt mögliche Einsatzformen für KI in Redaktionen und Medienhäusern. Grundlage des Papiers sei ein Workshop mit Journalistinnen und Journalisten im Juli 2022 gewesen, dessen Ergebnisse in die Handlungsempfehlungen eingeflossen seien. Das Whitepaper steht zum kostenfreien Download zur Verfügung (PDF).

6. “Sesamstraße”-Erfinder Lloyd Morrisett ist tot
(sueddeutsche.de)
Lloyd Morrisett, Miterfinder der “Sesamstraße”, ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Seine Geschäftspartnerin, die TV-Produzentin Joan Ganz Cooney, habe sich in einem Statement wie folgt geäußert: “Ohne Lloyd Morrisett würde es die Sesamstraße nicht geben. Er war es, der als Erster auf die Idee kam, Vorschulkindern über das Fernsehen grundlegende Fähigkeiten wie Buchstaben und Zahlen beizubringen. Er war mir über 50 Jahre lang ein zuverlässiger Partner und treuer Freund, und wir werden ihn schmerzlich vermissen.”

“KEIN FOTOCREDIT!”

Im nordrhein-westfälischen Ibbenbüren wurde vor zwei Wochen eine Lehrerin an einer Berufsschule mit mehreren Messerstichen getötet. Als tatverdächtig gilt ein Schüler, der selbst die Polizei gerufen hat, bislang aber zur Tat schweigen soll.

In den “Bild”-Medien kann man seitdem beobachten, wie rücksichtslos sich eine Redaktion mit ihrer Berichterstattung allen gegenüber verhalten kann – dem Opfer und dessen Familie, den Schülerinnen und Schülern, den Gästen beim Trauergottesdienst.

Bereits zwei Tage nach der Tat zeigte Bild.de in einem Artikel (auf jegliche Verlinkungen verzichten wir bewusst) ein Foto des Opfers und eines des Tatverdächtigen. Das Bild der Lehrerin sieht so aus, als hätte der “Bild”-Fotograf ein öffentlich zugängliches Gruppenportrait abfotografiert. “Bild” zeigt die Frau ohne jegliche Unkenntlichmachung.

Genauso den Tatverdächtigen. Den scheint derselbe Fotograf aus größerer Entfernung aufgenommen zu haben. Der 17-Jährige trägt auf dem Bild zwar einen Mundschutz, auf eine Verpixelung oder einen Augenbalken hat die “Bild”-Redaktion allerdings verzichtet. Der Minderjährige ist eindeutig zu erkennen.

Offenbar haben “Bild”-Reporter auch die Schülerinnen und Schüler der Berufsschule in Ibbenbüren behelligt. Im Artikel zitieren sie eine “Schülerin” mit einer Aussage “zu BILD” und einen “Jugendlichen” mit einer Aussage “zu BILD”. Dass sich auch diese teils minderjährigen Personen in einem Ausnahmezustand befinden dürften, wissen die “Bild”-Reporter. In einem früheren Artikel zum selben Fall schrieben sie:

Ein Sprecher der Bezirksregierung in Münster am Mittwoch: “Der Unterricht ist abgesagt, aber die Schule bleibt geöffnet.” Damit sei gewährleistet, dass die Schüler eine Anlaufstelle haben.

Ein Krisen-Interventions-Team, Schulpsychologen und Notfallseelsorger seien vor Ort

Am vergangenen Freitag fand in einer Kirche in Ibbenbüren die Trauerfeier für die getötete Lehrerin statt. Auch darüber berichtete “Bild”:

Obwohl die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt war, behielt die Trauerfeier einen sehr stillen und privater Charakter.

So “still” und “privat” wie eine Trauerfeier eben sein kann, wenn vor der Tür ein “Bild”-Fotograf lauert und Fotos von den Trauernden macht. Drei Fotos sind im Bild.de-Artikel eingebettet. Zwei davon – eine Nahaufnahme des Autos, mit dem der Sarg der Lehrerin zur Kirche gebracht wurde, und eine Nahaufnahme von trauernden Menschen (immerhin mit verpixelten Gesichtern), die sich in den Armen liegen – hat die “Bild”-Redaktion, vermutlich aus Versehen, mit einem verräterischen Fotocredit versehen:

Screenshot Bild.de - Bildunterschrift des einen Fotos - Am frühen Nachmittag erreicht der Sarg der Lehrerin die Christus-Kirche in Ibbenbüren - dazu der Fotocredit Foto: KEIN FOTOCREDIT!
Screenshot Bild.de - Bildunterschrift des zweiten Fotos - Die Trauernden spenden sich gegenseitig Trost - dazu der Fotocredit Foto: KEIN FOTOCREDIT!

Offenbar war auch den “Bild”-Leuten klar, dass niemand namentlich mit der fotografischen Belästigung von Trauergästen in Zusammenhang gebracht werden möchte.

Mit Dank an Tihomir für den Hinweis!

FakeGPT, Nachrichtendienst setzt auf Journalisten, Brandbrief

1. ChatGPT schreibt überzeugende Falschinformation
(zeit.de)
Der Chatbot ChatGPT kann beeindruckende Texte erzeugen, denen man ihre maschinelle Herkunft kaum oder gar nicht anmerkt. Diese Fähigkeit lasse sich jedoch auch für Falschinformationen und Propaganda ausnutzen, warnt das Unternehmen NewsGuard. Zuvor hatte es ChatGPT mit einigen Übungsaufgaben dazu gebracht, Erzählungen mit falschen Informationen abzuliefern.
Weiterer Lesetipp zu ChatGPT: “Arbeiter:innen in Kenia sollten teils traumatisierende Texte lesen, um ChatGPT zu optimieren. Ihr Stundenlohn: bis zu zwei US-Dollar. Eine Recherche des Time Magazines zeigt: Hinter dem Hype um die Künstliche Intelligenz steckt auch eine Geschichte von Ausbeutung im globalen Süden.” – Prekäre Klickarbeit hinter den Kulissen von ChatGPT (netzpolitik.org, Daniel Leisegang).

2. BND setzt auf Jour­na­listen als Spitzel
(lto.de, Hasso Suliak)
Womöglich entgegen einer Weisung des Kanzleramts setze der Auslandsnachrichtendienst BND auch auf Journalisten als Informanten. Dies gehe aus einem Schriftsatz des Bundesnachrichtendienstes vom 26. April 2022 an das Bundesverwaltungsgericht hervor, der “Legal Tribune Online” vorliegt. Hasso Suliak ordnet den Fall ein und gibt die Kritikpunkte des Deutschen Journalisten-Verbandes und der Linkspartei wieder.

3. Redaktionen wehren sich gegen Zerschlagung
(spiegel.de, Alexander Kühn)
Jahrzehntelang genoss das Medienunternehmen Gruner + Jahr einen Ruf als sicherer Arbeitgeber, doch seit der Übernahme durch RTL müssen die dort arbeitenden Menschen um ihre Arbeitsplätze fürchten. Die Redaktionsbeiräte von “Art”, “Brigitte”, “Eltern”, “Geo”/”P.M.”, “Geolino” und “Stern” hätten sich deshalb mit einem dem “Spiegel” vorliegenden Brandbrief an die Eigentümerfamilie Mohn gewandt, der das Gütersloher Medienhaus Bertelsmann und somit RTL gehört.

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4. Richtigstellung zu Berichterstattung in der B.Z.
(bundesgerichtshof.de)
Der Bundesgerichtshof (BGH) sieht sich gezwungen, einen Bericht der Berliner Tageszeitung “B.Z.” zu korrigieren, wonach das Gericht seinen Sitz von Leipzig nach Berlin verlegen wolle: “Diese Information ist unzutreffend. Es gibt keinerlei Umzugspläne für den 6. Strafsenat oder einen anderen Senat des Bundesgerichtshofs nach Berlin”, so der BGH zum Artikel des Springer-Blatts.

5. Newsletter Netzwerk Recherche 217 vom 24.01.2023
(netzwerkrecherche.org, Annelie Naumann & Albrecht Ude)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für Journalistinnen und Journalisten aus dem Investigativbereich: der Newsletter des Netzwerk Recherche. Die neueste Ausgabe liefert einen aktuellen Überblick über Nachrichten, Veranstaltungen, Seminare, Stipendien und Preise. Außerdem geht es um das Thema Einschüchterungsklagen gegen Medienschaffende, das man auch auf der Jahreskonferenz aufgreifen werde. Im Pressespiegel gibt es zudem wertvolle Lesetipps zu ausgesuchten Themen.

6. Gregor Gysi unterstützt Journalistin bei Klage gegen Berliner Senat
(tagesspiegel.de, Madlen Haarbach)
Am Rande der Berliner Maidemo im Jahr 2020 sei einer Videojournalistin ein Polizist entgegengetreten und habe ihr unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die Frau habe dabei ganz erhebliche Verletzungen an Nase und Zähnen erlitten. Mit Verweis auf den fehlenden Tatverdächtigen habe die zuständige Senatsverwaltung die Forderung nach Schmerzensgeld abgelehnt. Anschließend wies das Berliner Landgericht die Klage ab und habe der Journalistin sogar eine Mitschuld an ihren Verletzungen gegeben. Nun gehe sie in Berufung – mit juristischer Unterstützung durch Linken-Politiker Gregor Gysi.

Seitenwechsel, Buschmann lässt prüfen, Die nächsten Streaming Wars

1. Stempfle: “Entscheidung am Samstagabend gefallen”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilt, wird der ARD-Journalist Michael Stempfle neuer Sprecher des Ministeriums sowie Leiter des Stabs Informationsarbeit. Dieser Vorgang ist durchaus bemerkenswert, schließlich hatte sich Stempfle nur vor wenigen Tagen in einem Artikel auf Tagesschau.de sehr lobend über seinen jetzigen Chef, Verteidigungsminister Boris Pistorius, geäußert. Die Gespräche über seinen Seitenwechsel seien jedoch erst nach der Veröffentlichung des Artikels geführt worden, wie Stempfle gegenüber “DWDL” betont.

2. Buschmann lässt “Libra” prüfen
(faz.net, Jochen Zenthöfer)
Wie im Dezember in den “6 vor 9” zu lesen war, ist mit “Libra” ein staatsnahes Juristenmedium und journalistisches Informationsportal entstanden. Für Jochen Zenthöfer taten sich bereits an dieser Stelle Fragen auf, die die Verquickung von Staat und Medium betreffen. Nun ist Bewegung in die Sache gekommen: Das Bundesjustizministerium lasse prüfen, ob “Libra” verfassungskonform ist.

3. Bild & Welt betroffen: Döpfner kündigt Trennungen von Mitarbeitern an
(kress.de, Marc Bartl)
Der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner kündigte jüngst in einem Interview mit der dpa Änderungen bei “Bild” und “Welt” an. Auf die Frage, ob dies auch mit Entlassungen verbunden sei, antwortete er: “Personalumschichtung auf jeden Fall. An der einen Stelle wird es weniger, an der anderen mehr. Das bedeutet auch Trennungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.” Auch der Fernsehkanal “Bild TV” kommt bei Döpfner nicht gut weg: “Dieses hochambitionierte Nachrichtensenderkonzept war im Rückblick nicht die richtige Idee.”
Weiterer Lesetipp: Bei Süddeutsche.de spekuliert Jakob Biazza über Döpfners Gemütszustand.

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4. Gabriele Krone-Schmalz verliert vor Gericht gegen Kritikerin
(t-online.de, Julian Seiferth)
Das Landgericht Köln hat entschieden: Die Kritik der Wissenschaftlerin Franziska Davies an Äußerungen der Journalistin und ehemaligen Moskau-Korrespondentin der ARD Gabriele Krone-Schmalz war zulässig. Krone-Schmalz müsse die Prozesskosten tragen. Nun stehe noch ein weiteres Verfahren an.

5. Das wird mega!
(journalist.de, Kathi Preppner)
“Was sind die Megathemen, die den Journalismus beeinflussen? Welche Themen dominieren die Berichterstattung, welche betreffen Journalist*innen und Medienhäuser?” Das Magazin “journalist” hat verschiedene Medienschaffende befragt, mit welchen Schwerpunkten sie in diesem Jahr rechnen – und die reichen von Künstlicher Intelligenz, Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Individualisierung bis hin zum kollaborativen Arbeiten.

6. Die fetten Jahre sind vorbei
(zeit.de, Eike Kühl)
Eike Kühl hat sich in seiner Analyse über die Streamingbranche angeschaut, wie es für die Anbieter weitergehen könnte. Seine Prognose: “Der nächste Streaming War beginnt. Und für manche Dienste könnte es diesmal nicht um den Aufstieg, sondern ums Überleben gehen.”

“Regierung-verschenkt”-Schlagzeile ist “Bild” nicht zu billig

Die Stromproduzenten in Deutschland haben 2022 laut “Bild” 62,05 Terawattstunden Strom ins Ausland exportiert, also etwas mehr als 62 Milliarden Kilowattstunden. Sie sollen dafür rund 12,5 Milliarden Euro bekommen haben. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis pro Kilowattstunde von etwa 20 Cent.

Es muss allerdings auch immer mal wieder Strom nach Deutschland importiert werden. Laut “Bild” waren das im vergangenen Jahr 35,77 Terawattstunden. Der importierte Strom kostete im Schnitt pro Kilowattstunde circa 27 Cent.

Wer den exportierten Strom weder produziert noch gehandelt hat: die Regierung.
Was der exportierten Strom nicht wurde: verschenkt.

Und jetzt kann die “Bild”-Redaktion aus all diesen Informationen mal eine Schlagzeile für die Bild.de-Startseite basteln:

Screenshot Bild.de - Regierung verschenkt Energie ins Ausland - und wir zahlen drauf! Der große Strom-Skandal - Dazu zu sehen ein Foto von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck

Das stimmt so einfach nicht.

Auch mit dem Halbsatz “und wir zahlen drauf!” empört sich die “Bild”-Redaktion in ihrer Überschrift maximal missverständlich. Was sie zu meinen scheint, ist die Differenz zwischen den Preisen für importierten und exportierten Strom. Darauf kommt man aber auch nur, wenn man mit einem “Bild-plus”-Abo hinter die Bezahlschranke gucken kann. Für alle anderen dürfte es so klingen, als hätten “wir” dem “Ausland” nicht nur Energie “geschenkt”, sondern als hätten “wir” dafür auch noch irgendetwas zusätzlich zahlen müssen.

Ebenfalls nur mit “Bild-plus”-Abo erfährt man den Hauptgrund für den massiven Stromexport aus Deutschland in andere Länder:

Wir verkaufen Strom vor allem, weil wir es müssen! Denn: Es gibt nicht genügend Speicher und Leitungen für den Strom-Transport vom windreichen Norden in den Süden – und so wird er ins Ausland verscherbelt. (…)

Wenn erneuerbare Energieträger an wind- und sonnenreichen Tagen voll ausgelastet sind, ist Strom sehr billig. Wegen fehlender Infrastruktur kann der Strom an solchen tagen trotzdem nicht ausreichend in den Süden fließen.

Die Ursache liegt also nicht in einem altruistisch gesinnten Robert Habeck, der die Nachbarn kostenlos mit Energie versorgen will, sondern in mangelnden Speicherkapazitäten und fehlenden Nord-Süd-Leitungen innerhalb Deutschlands.

Inzwischen hat die “Bild”-Redaktion die Überschrift leicht angepasst. Aus “verschenkt” wurde “verscherbelt” …

Screenshot Bild.de - Regierung verscherbelt Energie ins Ausland - und wir zahlen drauf! Der große Strom-Skandal

… den Rest hat sie so gelassen.

Gesehen bei @MKreutzfeldt

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Alte Scholz-Rede, “Wie doof kann man sein?”, Kaffeesatzlesereien für 2023

1. “Berliner Zeitung” verkauft alte Olaf-Scholz-Rede als neu
(uebermedien.de Stefan Niggemeier)
Bundeskanzler Olaf Scholz hat beim Weltwirtschaftsforum in Davos eine Rede gehalten, die es scheinbar in sich hatte. So wusste die “Berliner Zeitung” von Passagen zur Gesundheitspolitik und zur Coronapandemie zu berichten, die geradezu aus der Zeit gefallen schienen. Das waren sie auch tatsächlich, denn der Autor – kein geringerer als der Herausgeber der “Berliner Zeitung” – hatte munter längst überholte Zitate einer Scholz-Rede aus dem vergangenen Jahr eingearbeitet. Dies sorgte im Netz für allerlei Aufregung und Konfusion.

2. Zu wenige Mitglieder da: RBB-Rundfunkrat verschiebt Sondersitzung
(sueddeutsche.de)
Weil dem öffentlich-rechtlichen RBB Verschwendung von Gebührengeldern vorgeworfen wird, hat der Sender 31 Anwälte von vier Rechtsanwaltskanzleien mit der Aufklärung der Verschwendungsvorwürfe beauftragt, was bislang über 1,4 Millionen Euro an Honoraren gekostet habe. Nun wollte sich der RBB-Rundfunkrat in einer Sondersitzung mit den Untersuchungsergebnissen beschäftigen. Doch die Sitzung konnte wegen mangelnder Beschlussfähigkeit nicht stattfinden. Zur Geldverschwendung kommt nun also auch die Zeitverschwendung, oder wie es Joachim Huber im “Tagesspiegel” ausdrückt: “Wie doof kann man sein?”

3. Wenn Google und NGOs für das Gleiche streiten
(netzpolitik.org, Ingo Dachwitz)
Ein “Lehrstück über die Tücken zielgenauer Regulierung und gut gemachten Lobbyismus” nennt Ingo Dachwitz den Streit um die Regulierung politischer Werbung durch die EU. Bereits um die Definition sei ein Streit entbrannt, bei dem sich die Zivilgesellschaft plötzlich an der Seite von Google wiederfinde.

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4. «Auto-Vervollständigung gibt uns nur Bullshit»
(infosperber.ch, Pascal Sigg)
Schweizer Medien hätten in den vergangenen Wochen und Monaten begeistert über Künstliche Intelligenz berichtet und es dabei an der notwendigen Distanz missen lassen. Pascal Sigg erklärt, warum Skepsis angebracht sei, und fasst dazu die fünf wichtigsten Aussagen des KI-Experten Gary Marcus zusammen.

5. Podcast, Video, Newsletter: die neue Dreifaltigkeit
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Christian Jakubetz hat sich den neuesten “Digital News Report” des Reuters Institute for the Study of Journalism angeschaut. Drei Themen seien aus Mediensicht im kommenden Jahr unverzichtbar: Podcast, Video und Newsletter. Jakubetz erklärt, warum es sich lohnt, sich in diesen Bereichen zu engagieren.

6. Glaskugelige Kaffeesatzlesereien 2023
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Thomas Knüwer hat turnusgemäß die Glaskugel aus dem Schrank geholt und einen Blick auf mögliche Medienentwicklungen des bevorstehenden Jahres geworfen. Wie immer geht er dabei auch selbstkritisch seine Prognosen des Vorjahres durch.

KW 03/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Die Medien und das Silvester-Debatten-Debakel
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura & Nils Minkmar, Audio: 34:26 Minuten)
Im Medienpodcast “quoted” unterhalten sich Nadia Zaboura und Nils Minkmar über die mediale Berichterstattung zu den Silvester-Geschehnissen. Es geht dabei um “vorschnelle Zuschreibungen, den Pressekodex zur Herkunftsnennung, die Polizei als sogenannte ‘privilegierte Quelle’ und die Folgen der medialen Debatte für den gesellschaftlichen Zusammenhalt”.

2. Mitsprache statt Mitleid – Wohnungs- und obdachlose Menschen in den Medien
(deutschlandfunk.de, Annika Schneider, Audio: 33:19 Minuten)
In der Hörersendung des Deutschlandfunks (Dlf) wünscht sich ein selbst von Wohnungslosigkeit Betroffener mehr inhaltliche Tiefe bei der Berichterstattung über Wohnungs- und Obdachlosigkeit. Am Gespräch sind außerdem die Bonner Lokalreporterin Lisa Inhoffen und Annika Schneider aus der Dlf-Medienredaktion beteiligt.

3. Funkfrequenzen in der Debatte
(soundcloud.com, M – Der Medienpodcast, Audio: 22:39 Minuten)
Auf der Ende dieses Jahres stattfindenden Weltfunkkonferenz in Dubai wird neu über die Vergabe der Funkfrequenzen verhandelt, und das betrifft auch die Medienwelt. Kommerzielle Mobilfunkbetreiber sowie das Militär würden auf mehr Funkfrequenzen drängen. Die Verlierer könnten dabei Kultur- und Sportveranstaltungen sein, aber auch Fernseh- und Filmproduktionen, die ebenfalls kleine Frequenzen für ihre Arbeit nutzen.

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4. Exklusive Ausbildung?
(hinterdenzeilen.de, Niklas Münch & Tobias Hausdorf, Audio: 41:32 Minuten)
Bei “Hinter den Zeilen” geht es diesmal um die Debatte über die neue Journalismusschule des “Katapult”-Magazins. Was darf journalistische Ausbildung kosten? Und braucht es wirklich eine weitere Journalismusschule – oder eher eine ganz andere Ausbildungsform? Empfehlenswert sind auch die auf der Seite verlinkten weiteren Folgen rund um das Thema journalistische Ausbildung.

5. Wünsche an den Journalismus der Zukunft
(seitenwaelzer.de, Charlotte Möller, Audio: 12:28 Minuten)
Der journalistische Podcast “Auf allen Kanälen” startet mit einer Sonderfolge ins neue Jahr, einem Best-of aus den bereits erschienenen Folgen zur TV-Moderation mit “Lokalzeit”-Moderator Hendrik Schulte, zum Volontariat mit MDR-Volontärin Marie Brand, zum freien Journalismus mit Alexander Krützfeldt und zum Lokaljournalismus mit Marc-Stefan Andres, dem Gründer von “RUMS”.

6. How Underwater Scenes Are Shot For Movies And TV Shows
(youtube.com, Insider, Video: 9:44 Minuten)
Zum Abschluss noch etwas leichte Kost: Der Youtube-Kanal “Insider” erklärt, wie Filmproduktionen schwierige Unterwasserszenen umsetzen. Ein interessanter Blick hinter die Kulissen der Filmindustrie.

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