1. So will die EU gegen die juristische Ohrfeige vorgehen
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers & Isabelle Klein, Audio: 5:29 Minuten)
“SLAPP” ist die englische Abkürzung für “Strategic Lawsuits Against Public Participation”. Solche Klagen sollen Journalistinnen und Journalisten sowie Aktivistinnen und Aktivisten einschüchtern und von ihrer Arbeit abhalten. Die EU will derartige missbräuchlichen Klagen verhindern, doch es gibt Zweifel, ob die neuen, vorgeschlagenen Regeln ausreichen. Der Anwendungsbereich der Richtlinie sei zu eng gefasst und erhöhe das Risiko für Medienschaffende, da nicht alle Arten strategischer Klagen erfasst würden, so die Kritik.
2. Es braucht mehr frei lizenzierte Fotos aus den Parlamenten
(netzpolitik.org, Stefan Kaufmann)
Stefan Kaufmann schreibt bei netzpolitik.org, dass es mehr frei lizenzierte Fotos von Abgeordneten geben sollte. Obwohl fast alle Fraktionen auf Bundes- und Landesebene Fotos ihrer Abgeordneten zur Verfügung stellen, würden diese selten unter einer freien Lizenz veröffentlicht, was die Verwendung der Aufnahmen in Projekten wie Wikipedia einschränke. Wikimedia Deutschland hat nun einen Leitfaden veröffentlicht, um den Prozess der Bereitstellung frei lizenzierter Fotos zu erleichtern und die Menge frei nutzbarer Medieninhalte zu erhöhen (PDF).
3. Anti-Zeitgeist-Projekt: Eine Zeitschrift über Mensch und Maschine
(uebermedien.de, Katrin Wilkens)
Anfang nächster Woche erscheint zum ersten Mal die Zeitschrift “human”, die sich schwerpunktmäßig mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt. Was bewegt eine Verlegerin, gegen den Trend der Zeit ein neues Printmagazin auf den Markt zu bringen? Wie sieht das redaktionelle Konzept aus? Und was sind die thematischen Schwerpunkte? Katrin Wilkens hat sich das erste Heft angesehen und mit der mutigen Herausgeberin gesprochen.
4. Die Welt braucht ein neues Twitter
(zeit.de, Sasan Abdi-Herrle)
“Lassen Sie uns mit einer weitreichenden Behauptung beginnen: Die Welt braucht ein soziales Netzwerk, das in Sekundenschnelle Informationen, Einordnung und Meinungen liefert. Und Threads von Mark Zuckerbergs Meta-Konzern könnte dieses Netzwerk sein.” Sasan Abdi-Herrle betont bei “Zeit Online” die Notwendigkeit eines Netzwerks wie Twitter, das jedoch nicht zwangsläufig Twitter sein muss.
5. Gesellschaft für Freiheitsrechte startet Projekt “Mach Meldung!” für besseren Whistleblowing-Schutz in der Polizei
(freiheitsrechte.org)
Die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) hat das Projekt “Mach Meldung! Starke Stimmen für die Polizei” ins Leben gerufen, um Whistleblowing in der Polizei zu stärken und zu erforschen. Das von der Alfred Landecker Foundation geförderte Projekt habe zum Ziel, Missstände und Rechtsverstöße innerhalb der Polizei aufzudecken und den Schutz von Hinweisgebern und -geberinnen zu verbessern. Für den Herbst plane die GFF den Start eines Online-Informationsportals, das Polizistinnen und Polizisten umfassende Informationen über Meldestellen und rechtliche Rahmenbedingungen bieten soll.
6. Drei Gänge mit … Florian Klenk
(profil.at, Markus Huber)
Das österreichische Nachrichtenmagazin “Profil” habe ihm einen Lebenstraum erfüllt, schreibt Markus Huber auf Twitter. Er habe mit “dem ausgezeichnetsten Printjournalisten des Landes”, gemeint ist “Falter”-Chefredakteur Florian Klenk, essen gehen und darüber schreiben dürfen. Man war im Fontana-Ressort des umtriebigen österreichischen Managers Sigi Wolf, der auch in der ÖVP-Korruptionsaffäre eine Rolle spielte. Aus dem Ausflug der beiden Journalisten ist ein in vielfacher Hinsicht vergnüglich zu lesender Text entstanden.