Noah Green ist fünf Jahre alt und hat das große Pech, dass die “Bild”-Medien ihn für so interessant halten, dass sie über ihn berichten. Noah ist der Sohn von Schauspielerin, Verzeihung, “von Schauspiel-Sexbombe” Megan Fox und Schauspieler Brian Austin Green. Und Noah findet Elsa aus “Disneys” Animationsfilm “Frozen” offenbar so klasse, dass er neulich in einem Elsa-Kleid durch die kalifornische Stadt Calabasas gelaufen ist.
Das ist eigentlich auch schon alles: ein fünfjähriges Kind, das eine Figur aus einem Animationsfilm gut findet und sich ab und zu so kleidet wie diese Figur.
“Bild” und Bild.de (die es nicht mal hinbekommen, das korrekte Alter von Noah nachzugucken) machen daraus allerdings deutlich mehr. Online schrieb die Redaktion gestern am späten Abend:
(Unkenntlichmachung durch uns.)
In den Familien der Hollywoodstars ist vieles erlaubt. Vor allem, wenn es um den Nachwuchs geht. Warum? Weil die Kurzen machen (dürfen), was sie wollen.
Neue Fotos zeigen Noah (4), den Sohn von Schauspiel-Sexbombe Megan Fox und Brian Austin Green (“David” aus “Beverly Hills 90210”) im Prinzessinnen-Kleidchen von “Frozen”.
Ist es ein seltsamer Trend oder einfach freie Entfaltung? Den Kindern der VIPs ist ihr Geschlecht offenbar nicht recht.
Bild.de nennt und zeigt noch zwei weitere Kinder — Charlize Therons fünfjährigen Sohn Jackson und Angelina Jolies elfjährige Tochter Shilo –, die immer mal wieder Klamotten tragen, die nicht ins Jungen-Mädchen-Koordinatensystem von “Bild” passen. Auch bei ihnen stellt sich also die Bild.de-Frage: “seltsam” oder “freie Entfaltung”?
Im Artikel gibt ein “Experte” so etwas wie eine Antwort:
Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Michael Winterhoff (62) zu BILD: “Es ist ein zunehmendes Phänomen in unserer Gesellschaft, dass sich Kinder in ihrem Auftreten schon früh an Erwachsenen orientieren. Zudem werden Kinder in unserer Gesellschaft zunehmend alleingelassen und in ihrem Verhalten auch nicht mehr korrigiert. Das gilt besonders für Konventionen und Kleidung. “Die Kinder wollen das eben so”, ist eine bequeme Ausrede. Wenn ein Mädchen Jungenkleider trägt oder umgekehrt, hat das aber nichts mit der künftigen sexuellen Orientierung oder Ausrichtung zu tun.”
Da drängen sich gleich mehrere Fragen auf: Was soll da “korrigiert” werden? Und in welche Richtung? Kinder so sein zu lassen, wie sie sein wollen, ist eine “bequeme Ausrede”? Inwiefern lässt Megan Fox, die auf dem Foto direkt neben ihrem Sohn zu sehen ist und seine Hand hält, ihr Kind allein? Und warum lässt Bild.de einen Kinder- und Jugendpsychiater aus der Ferne auf einen Fünfjährigen los?
Schiebt man mal das ganze Promi-Geschreibsel dieses Bild.de-Artikels beiseite, bleibt die fatale Aussage für alle Kinder und Jugendlichen: Wenn ihr, aus welchem Grund auch immer, gerne mal Klamotten tragt, die nicht zu dem passen, was die “Bild”-Medien eigentlich für Mädchen beziehungsweise für Jungen vorgesehen haben, dann seid ihr mindestens so merkwürdig, dass ihr einen “Bild”-Artikel wert seid.
1. Wiedervereinigte Medienrepublik – was eint, was trennt? (ndr.de, Video, 29:49 Minuten)
Passend zum Tag der Deutschen Einheit hat das Medienmagazin “Zapp” eine Schwerpunktsendung zur “wiedervereinigten Medienrepublik” zusammengestellt. In den drei Beiträgen geht es um “Medien-Klischees über den Osten”, “Zuschauerbindung beim MDR” und den “‘Neues Deutschland’-Fake”, dazu gibt es ein Interview mit Sergej Lochthofen, den früheren Chefredakteur der “Thüringer Allgemeinen”.
2. Guttenbergs Firma ist weltweit präsent – aber kaum zu finden (morgenpost.de, Sebastian Geisler)
Fragt man Karl-Theodor zu Guttenberg nach einem möglichen politischen Comeback, verweist der frühere Verteidigungsminister gern auf sein “expandierendes Unternehmen” “Spitzberg Partners”. Fragt man nach “Spitzberg Partners”, meldet sich Guttenbergs Anwalt Christian Schertz. Sebastian Geisler von der “Berliner Morgenpost” hat sich von drohenden Gegendarstellungen und Unterlassungen nicht abschrecken lassen und weiterrecherchiert, auf der Suche nach “Spitzberg”-Dependancen und -Mitarbeitern. Sein Werkstattbericht handelt nicht nur von Guttenbergs Firma, sondern auch von dessen Umgang mit den Medien.
3. Morddrohungen gegen Journalisten (taz.de, Marina Mai)
Trung Khoa Le betreibt von Berlin aus die zweisprachige Onlinezeitung thoibao.de. Dort hat er unter anderem über die Entführung des vietnamesischen Expolitikers Trinh Xuan Thanh berichtet — ausgesprochen erfolgreich, mit 1,5 Millionen Klicks allein im August, von denen 80 Prozent aus Vietnam gekommen sein sollen. Nun wird Le verfolgt. Fotos von ihm tauchen im Internet auf, genauso Informationen über seine Kinder und Morddrohungen gegen ihn. Verwandte von Le wurden bereits vom vietnamesischen Geheimdienst befragt.
4. Die Reise zum Mittelpunkt des Bebens (newsroom.de, Christian Jakubetz)
“Vor ein paar Jahren”, schreibt Christian Jakubetz, habe er mal eine Idee gehabt, die nie über den Status einer Idee hinausgekommen sei: ordentlichen Lokaljournalismus ordentlich aufziehen. “Man geht raus, schreibt Geschichten aus der Lebenswirklichkeit der Menschen, immer unter der Fragestellung: Wie geht’s uns eigentlich in Deutschland gerade so? Das alles zum einen multimedial aufbereitet und zum anderen an und aus Orten erzählt, die sonst nicht so sehr im Fokus der medialen Aufmerksamkeit stehen.” Das Interesse von Redaktionen damals: ganz knapp über null. Plötzlich entdecken “taz” und “Zeit Online” den Lokaljournalismus wieder. Dass nun “eine nur leichte Abwandlung” seiner Idee “gerade als das wirklich heiße Ding im Journalismus gefeiert” werde, amüsiert Jakubetz.
5. Kleines Heft mit großen Zielen (sueddeutsche.de, Oliver Meiler)
Das Magazin “Eastwest”, das seit kurzer Zeit auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz an den Kiosken liegt, hieß eigentlich mal “East” und war das PR-Blatt der italienischen Bank “Unicredit”. Heute steckt das Kreditinstitut teilweise zwar immer noch hinter dem Printprojekt, aber “Eastwest” ist ein durchaus ernstzunehmendes Politmagazin geworden. Oliver Meiler hat die kleine Redaktion, die inzwischen auf italienisch, englisch und deutsch publiziert und der Anfragen aus Spanien und Portugal vorliegen, in ihrer Produktionswohnung in Rom besucht.
6. Warum Tanit Koch im neuen “Bild”-Buch fehlt (dwdl.de, Thomas Lückerath)
Thomas Lückerath hat sich das große “Bild”-Buch aus dem “Taschen Verlag” genauer angeschaut, auch die Übersicht aller Chefredakteure des Boulevardblatts. Auffällig: In dem von Kai Diekmann und Julian Reichelt herausgegeben Werk lauten die letzten zwei Chefredakteure: Kai Diekmann und Julian Reichelt. Es fehlt: Tanit Koch, die aktuelle Chefredakteurin der gedruckten “Bild”, der im Februar dieses Jahres Reichelt als “Bild”-Oberchef vorgesetzt wurde. Lückerath fragt sich: “Warum ignoriert das Buch zur Geschichte der Bouevardzeitung aber ihre [Kochs] gut 13 Monate an der Spitze von ‘Bild’ von Anfang 2016 bis Februar 2017?” Die Antwort, die der Verlag ihm auf diese Frage liefert, hält er für “interessant”.
Das von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) vorangetriebene Netzwerkdurchsuchungsgesetz, das seit Sonntag in Kraft ist, hat laut OSZE-Repräsentant Harlem Désir möglicherweise eine “abschreckende Wirkung auf die freie Meinungsäußerung”.
Das oft auch als Facebook-Gesetz bezeichnete Netzwerkdurchsuchungsgesetz verpflichtet Online-Netzwerke dazu, schneller auf Beschwerden über Hasskriminalität und andere strafbare Inhalte zu reagieren und betreffende Inhalte zügiger zu entfernen.
Der Wirtschaftsjurist Gerald Spindler von der Universität Göttingen sieht in dem “Netzwerkdurchsuchungsgesetz” des SPD-Politikers gar eklatante Verstöße gegen europäisches Recht.
Bundesjustizminister Heiko Maas hatte in den vergangenen Monaten mit seinem “Netzwerkdurchsuchungsgesetz” eine breite Debatte über den richtigen Umgang mit Hass im Netz angestoßen.
Hinter dem Titel “Netzwerkdurchsuchungsgesetz” versteckt sich der Vorstoß von Justizminister Heiko Maas, mit dem er Hass in sozialen Netzwerken bekämpfen will.
Die Themen, die von der Kollaboration zwischen Kunst und Wissenschaft schon 2016 aufgegriffen wurden, erlangten in den letzten Wochen durch das Ende des NSA-Untersuchungsausschusses, den Staatstrojaner und auch das Netzwerkdurchsuchungsgesetz erneute Brisanz.
Auf der einen Seite wurde der Beschluss zur “Ehe für alle” bei einem Teil der Bevölkerung mit großer Freude zur Kenntnis genommen wurde, auf der anderen Seite hat das Parlament zur gleichen Zeit noch ein paar Gesetze (Netzwerkdurchsuchungsgesetz; Reform des Wissenschaftsurheberrechts und einheitliche Netzentgelte) durch das Parlament gepeitscht, die für wesentlich weniger Verzückung sorgen werden sobald die breite Masse davon erfährt.
Die Bundesregierung hat mit dem Netzwerkdurchsuchungsgesetz Facebook die Löschung von Hasskommentaren überantwortet und dem Konzern eine Richterrolle zugewiesen.
Irgendjemand? BILDblog vielleicht?
Das umstrittene Netzwerkdurchsuchungsgesetz ist besser als sein Ruf, findet Christian Humborg in seiner Kolumne auf “Carta”.
Ugh! Ja, auch wir haben “Netzwerkdurchsuchungsgesetz” geschrieben statt Netzwerkdurchsetzungsgesetz, wie es richtig heißt — oder in Langform: Gesetz zur Verbesserung der Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken. Den einst fehlerhaften Artikel haben wir inzwischen korrigiert.
Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz bringt alle Voraussetzungen mit, um zum neuen “EU-Gericht” zu werden.
*Nachtrag, 6. Oktober: n-tv.de, “Wired”, “Deutschlandfunk Kultur”, “Meedia”, taz.de, “Huffington Post” und netzpolitik.org haben auf unsere Kritik reagiert und ihre Artikel — mitunter sogar sehr transparent — korrigiert.
1. Nichts gefunden: Auch der Generalbundesanwalt hat NSA-Affäre beendet (netzpolitik.org, Anna Biselli)
Im Zuge der Snowden-Enthüllungen kam heraus, dass die NSA in Deutschland im großen Stil abhörte und wahrscheinlich deutsche Behörden eingeweiht oder sonst wie involviert waren. Einige Menschen erstatteten daraufhin Anzeige beim Generalbundesanwalt, unter anderem wegen des Verdachts auf geheimdienstliche und landesverräterische Agententätigkeit. Einer der Anzeigeerstatter, Markus Beckedahl von netzpolitik.org, bekam nun Post vom Generalbundesanwalt. Dieser sieht vier Jahre nach Eingang der Anzeige keinen Anfangsverdacht für eine Massenüberwachung durch britische und US-Geheimdienste in Deutschland und hat die Sache für sich als beendet erklärt.
2. Nach Las Vegas gilt in Social Media, was die ganze Zeit galt! (wired.de, Johnny Haeusler)
Unmittelbar nach dem schrecklichen Geschehen in Las Vegas verbreiteten sich in den sozialen Medien Lügen und Spekulationen über den Schützen, der aus einem Hotelfenster im 32. Stock in die Menge schoss. Johnny Haeusler fragt sich, warum das Fake-News-Problem noch immer nicht gelöst ist und plädiert auf breite Aufklärung, Bildung und Digitalkompetenz: “Tun wir dies nicht, dann waren Teilergebnisse der Bundestagswahl 2017 erst der Anfang eines Zeitalters, in dem in immer größeren sozialen Gruppen gefühlte Richtigkeit, Populismus, Emotionen und Sensationen mehr zur Meinungsbildung beitragen als Argumente, Fakten, sachliche Erklärungen und geltendes Recht.”
3. Die angeblichen Krisenschauspieler (faktenfinder.tagesschau.de, Kristin Becker)
Immer wieder bezeichnen Verschwörungstheoretiker besondere Vorkommnisse als politische Inszenierung. Besonders oft werden diese Legenden bei Amokläufen oder Attentaten gestrickt. Überlebende und Zeugen werden dann regelmäßig als “Krisenschauspieler” bezeichnet. Durch Fehlinterpretationen von Videomaterial wird den Opfern, Augenzeugen oder Zeugen unterstellt, Teil einer Inszenierung zu sein. Kristin Becker erklärt das perfide Vorgehen der Verschwörungstheoretiker anhand von Beispielfotos und Tweets.
4. Antipolizeitaste in iOS 11: Schutz vor neugierigen Blicken (strafakte.de, Mirko Laudon)
Strafverteidiger Mirko Laudon weist auf eine Besonderheit beim Apple-Betriebssystem iOS 11 hin: Die sogenannte Antipolizeitaste. “Wer Sorge hat, sein iPhone könnte gleich von der Polizei beschlagnahmt werden, deaktiviert durch fünfmaliges Drücken der Einschalttaste schnell in der Hosentasche die Touch-ID. Das führt dazu, dass das iPhone nur noch durch die Eingabe des Passcodes im Sperrbildschirm zu entsperren ist. Denn die Biometriescanner können durch die Polizei leichter überlistet werden …” Die Barriere des Passcodes zu überwinden, sei dagegen deutlich schwieriger, zumal Beschuldigte nicht verpflichtet seien, der Polizei Passwörter jeglicher Art mitzuteilen.
5. Bildagentur Getty nimmt den Kampf gegen Photoshop auf (wuv.de, Petra Schwegler)
Die US-Bildagentur Getty reagiert auf ein neues Gesetz in Frankreich, das Fotografen dazu verpflichtet, retuschierte Bilder von Models zu kennzeichnen: “Seit dem 1. Oktober 2017 übernimmt Getty Images als weltweit erste Bildagentur keine Bilder mehr von Models in die Datenbank, deren Körperform retuschiert wurde, um sie schlanker oder fülliger erscheinen zu lassen”. Petra Schwegler hat die neue Geschäftspolitik kommentiert und Beiträge über umstrittene Werbekampagnen und Photoshop-Fails der Mode- und Kosmetikindustrie verlinkt.
6. Wie die ARD ihre Zuschauer warten lässt (haz.de, Imre Grimm)
Stolze 40 Millionen Euro flossen in „Babylon Berlin“, das teuerste deutsche TV-Epos aller Zeiten. Das Projekt wurde maßgeblich finanziert mit Gebührengeldern der ARD, zu sehen bekommen es jedoch vorerst nur die fünf Millionen “Sky”-Kunden. Die “ARD”-Zuschauer müssen sich ein Jahr gedulden. Imre Grimm kommentiert: “Das Problem ist das Signal, das die ARD aussendet. Sie scheint nicht zur Kenntnis genommen zu haben, dass zwölf Monate Wartezeit in Zeiten globalisierter Sofortbefriedigung aller Entertainmentbedürfnisse ein Anachronismus sind. Im Ersten scheint man weiterhin dem Irrglauben anzuhängen, dass eine Produktion wie früher erst Gültigkeit hat, wenn sie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gelaufen ist. Ganz so, als betreffe Sky, HBO, Netflix & Co. nur eine Minderheit. Ein fataler Irrtum.”
Auch im September war Eure Unterstützung wieder phänomenal — dafür 1000 Dank! Leider können wir nicht jeden Einzelnen von Euch persönlich besuchen und herzen. Daher gibt es hier einen großen Sammeldank für alle auf einmal.
Und übrigens: Sollte Dein Name noch nicht in der Liste unten auftauchen, obwohl Du große Lust hättest, auch mal einen Dank vom BILDblog zu bekommen — kleiner Tipp: Es ist ganz simpel, uns zu unterstützen. Einfach auf diesen Knopf klicken …
Für die großartige Hilfe im September danken wir ganz herzlich allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die da wären:
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Vor vier Monaten, einen Tag nach dem Terroranschlag bei einem Konzert in Manchester, titelte Bild.de:
(Unkenntlichmachungen durch uns.)
Und wenig später:
(Unkenntlichmachung durch uns.)
Zu diesem Zeitpunkt lag die Mutter, ebenfalls ein Opfer des Anschlags, noch auf der Intensivstation.
Mehrere Menschen reichten dazu Beschwerden beim Presserat ein. Sie verwiesen auf Ziffer 8 des Pressekodex, nach der die Identität von Opfern — insbesondere wenn es sich um Kinder und Jugendliche handelt — besonders zu schützen ist. Und auf Ziffer 11, nach der die Berichterstattung in solchen Fällen ihre Grenzen „im Respekt vor dem Leid von Opfern und den Gefühlen von Angehörigen“ findet. Kritisiert wurde von den Beschwerdeführern außerdem, dass Fotos eines Opfers veröffentlicht wurden, ohne dass dessen Mutter wisse, dass ihr Kind tot ist.
Presserats-“Maßnahmen”:
Hat eine Zeitung, eine Zeitschrift oder ein dazugehöriger Internetauftritt gegen den Pressekodex verstoßen, kann der Presserat aussprechen:
1) einen Hinweis,
2) eine Missbilligung,
3) eine Rüge.
Eine “Missbilligung” ist schlimmer als ein “Hinweis”, aber genauso folgenlos. Die schärfste Sanktion ist die “Rüge”. Gerügte Presseorgane werden in der Regel vom Presserat öffentlich gemacht. Rügen müssen in der Regel von den jeweiligen Medien veröffentlicht werden. Tun sie es nicht, dann tun sie es nicht.
„Bild“-Oberchef Julian Reichelt aber hat für solche Einwände kein Verständnis. Die Beschwerden seien „nicht nachzuvollziehen“, teilte er dem Presserat in einer Stellungnahme mit. Die Fotos seien weder reißerisch noch moralisch verwerflich — das sei nur der Terroranschlag selbst. Ganz ähnlich sah es auch “Bild”-Ombudsmann Ernst Elitz Ende Mai.
Außerdem hätten ja, so Reichelt, auch viele ausländische Medien die Fotos gezeigt. Dies werfe die Frage auf, ob etwas nach deutschem Verständnis unethisch sein könne, wenn es doch weltweit selbstverständlich sei? Sei Presseethik nicht vielmehr universell?
Reichelts Logik: Wenn Medien im Ausland irgendwas machen, darf man das hierzulande automatisch auch. (Wobei “Bild” natürlich auch unabhängig davon immer das Recht hat, Fotos von Opfern zu zeigen, weil man der Tragödie doch ein Gesicht geben müsse!)
Nach Auffassung des Presserats [bestand] kein öffentliches Interesse an der identifizierbaren Darstellung der Opfer. […] Die verwendeten Fotos stammten aus sozialen Netzwerken. Eine Einwilligung der Angehörigen zur Verwendung der Bilder in der Presse lag jedoch nicht vor, wäre aber erforderlich gewesen, so der Presserat. Es handelte sich nicht um Personen des öffentlichen Lebens.
In seiner jüngsten Sitzung wertete er die Berichterstattung darum als schweren Verstoß gegen den Pressekodex und sprach zwei öffentliche Rügen gegen Bild.de aus, die härteste “Sanktion”, die ihm zur Verfügung steht.
Gestern erschienen bei Bild.de übrigens diese Artikel:
1. Das große Löschen (tagesschau.de, Arnd Henze)
Die Affäre um den Entzug von Presse-Akkreditierungen beim G20-Gipfel weitet sich aus: Nachdem viele der Betroffenen Aufklärung gefordert und geklagt haben, hat das LKA Berlin anscheinend einen Löschtrupp losgeschickt und Beweismittel vernichtet. Der frühere Bundesdatenschutzbeauftragte, Peter Schaar: “Wenn Daten gelöscht werden, um zu verhindern, dass die Rechtmäßigkeit ihrer Speicherung überprüft wird, handelt es sich um die Unterdrückung von Beweismitteln”. Kritikwürdig ist auch das System als solches, das die Speicherung von fehlerhaften und illegalen Daten erlaubt. Die innenpolitische Sprecherin der Linken, Ulla Jelpke, wirf der Bundesregierung vor, einen permanenten Rechtsbruch zu akzeptieren: “Es kann nicht angehen, dass die Polizeibehörden genau darüber Bescheid wissen, wie fehleranfällig das System ist, aber keinerlei Schritte unternehmen, um diesen rechtswidrigen Zustand endlich abzustellen.”
2. Alte Schule (taz.de, Ambros Waibel)
Vor wenigen Tagen ist der investigative Journalist und bekannte Buchator Jürgen Roth im Alter von 71 Jahren verstorben. Roth war für seine zahlreichen Bücher und Fernsehdokumentationen über die organisierte Kriminalität und die Verflechtungen von Wirtschaft und Politik bekannt. Mit scharfen Worten hatte er zum Beispiel Gerhard Schröders Putin-Connection kritisiert. Ambros Waibel erinnert in seinem Nachruf an den Kollegen, dessen politische Stimme er auch vermisst: “Jürgen hätte seinen Teil beitragen können, zu dem, was man spätestens seit dem Wahlsonntag nicht mehr Erneuerung der Sozialdemokratie nennen kann, sondern fällige Neubegründung nennen muss.”
3. Millionen Nutzer sahen russische Propaganda (zeit.de)
Im Rahmen des US-Präsidentschaftswahlkampfs wurden anscheinend rund 3.000 Anzeigen mit politischen Botschaften aus Russland auf Facebook geschaltet. Hinter den Werbeanzeigen steckt offenbar eine russische Werbeagentur, die sich die Aktion etwa 100.000 Dollar hat kosten lassen und dafür 470 Facebook-Konten verwendete. Bei Twitter passierte Ähnliches. Dort soll eine russische Mediengruppe knapp 2.000 Anzeigen oder promotete Tweets gekauft haben.
4. Ein tödlicher Kommentar (wdr.de, Markus Bark & Robert Kempe, Video, 9:29)
Der Journalist und Menschenrechtsaktivist Rasim Aliyev aus Aserbaidschan hatte es gewagt, einen prominenten Fußballer zu kritisieren. Ein tödlicher Fehler: Er wurde in eine Falle gelockt, krankenhausreif geschlagen und verstarb im Krankenhaus unter nicht geklärten Umständen. Der Fußballer, der für den Tod des Journalisten mitverantwortlich ist, soll demnächst wieder in einem Spiel gegen Deutschland auf dem Platz stehen. Markus Bark und Robert Kempe sind dem Fall in ihrer Filmreportage nochmal nachgegangen. Ein Film, der auch das planvolle Vorgehen einer Autokratie thematisiert, die sich die mediale Zuneigung durch allerlei Investitionen in Sportevents erkauft.
5. Mogelpackung (faz.net, Michael Hanfeld)
Was die einen “Zukunftsplan” nennen, ist für Michael Hanfeld von der “FAZ” eine “Mogelpackung”. Es geht um die Absicht von ARD und ZDF, zwei Milliarden Euro einzusparen. Das klinge zunächst nach einer großen Summe, schrumpfe aber nach näherer Betrachtung ziemlich zusammen, wie Hanfeld findet.
6. Sallys Welt: Diese Back-Youtuberin verzeichnet in ihrem Shop über 1.000 Sales täglich (omr.com, Torben Lux)
Im Jahr 2012 stellt Saliha Özcan, genannt “Sally”, ihr erstes Backvideo auf Youtube ein, eine Backanleitung für einen Nusszopf. Fünf Jahre später ist daraus ein Youtube-Kanal mit angeschlossenem Onlineshop geworden. “Sallys Welt” hat sich zu einem Backimperium entwickelt: 30 Mitarbeiter werkeln hinter den Kulissen und kümmern sich um die 1.000 bis 1.500 täglich eingehenden Bestellungen. Für ein Wohnhaus inklusive Studioküche und ein “Innovationszentrum” will Sally sechs Millionen Euro ausgeben.
1. Zahlreiche Fake News auf Twitter (faktenfinder.tagesschau.de, Patrick Gensing)
Bei Extremsituationen wie Anschlägen, Naturkatastrophen oder Unglücksfällen dient Twitter oft als Kommunikationskanal, um beispielsweise wichtige Informationen von Polizei oder Feuerwehr zu verbreiten. Doch gleichzeitig kursieren Gerüchte, Halbwahrheiten und Lügen. So auch beim gestrigen Massaker in Las Vegas. Patrick Gensing hat sich nach dem Attentat auf Twitter umgesehen.
Weiterer Lesetipp: Auch bei “Spiegel Online” hat man sich mit der “Fake-Flut” nach dem Attentat in Las Vegas beschäftigt.
2. Die Affäre Silberstein (falter.at, Barbara Toth & Florian Klenk & Josef Redl & Nina Horoczek)
Ein SPÖ-Berater soll in Österreich mit einer geheimen “Spezialeinheit” im Auftrag seiner Partei auf Facebook eine Schmutzkampagne gegen ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz betrieben haben. Der “Falter” hat versucht, mit allen Beteiligten zu sprechen. Anschließend hat man den Skandal in 20 Fragen und Antworten aufgearbeitet. So gut es nach jetzigem Kenntnisstand ging.
3. Interpol muss politischen Missbrauch abstellen (reporter-ohne-grenzen.de)
“Reporter ohne Grenzen” fordert die internationale Polizeiorganisation Interpol zu schnellen Reformen auf, um den zunehmenden Missbrauch ihrer Fahndungsaufrufe durch repressive Regierungen zu verhindern: “Niemand sollte in ein Land ausgewiesen werden, in dem ihm ein unfairer Prozess oder gar Folter drohen, und kein kritischer Journalist sollte wegen eines willkürlichen Fahndungsaufrufs bei jeder Auslandsreise in ständiger Angst vor Verhaftung leben müssen. Interpol darf sich nicht zum Handlanger autoritärer Regime bei der Verfolgung unliebsamer Journalisten machen lassen.” Dazu auch ein Lesetipp aus dem Jahr 2015 vom “SZ-Magazin”: “Der viel zu lange Arm des Gesetzes”.
4. Google kommt Verlagen bei Bezahl-Artikeln entgegen (zeit.de)
Viele Paywalls lassen sich derzeit über eine Google-Suche umgehen. Das soll sich nun ändern, denn Google will die Verlage selbst entscheiden lassen, wie viele bezahlpflichtige Artikel Nutzern kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Das neue Modell habe Google zusammen mit vielen Verlagen entwickelt, auch mit der “New York Times” und der “Financial Times”.
5. Warum ARD und ZDF fusionieren sollten (handelsblatt.com, Hans-Peter Siebenhaar)
ARD und ZDF haben Sparvorschläge vorgelegt, doch für Handelsblatt-Kolumnist Hans-Peter Siebenhaar handelt es sich nur um kosmetische Korrekturen. Die Politik sei gefordert, das “verkrustete und ineffektive” Rundfunksystem zu reformieren. “Im digitalen Zeitalter braucht niemand mehr eine mediale Grundversorgung durch staatsnahe Rundfunkanstalten mit einem beamtenähnlichen Pensionssystem.” Eine Möglichkeit, die Rundfunkgebühr nachhaltig zu senken, sei die Zusammenlegung von ARD und ZDF.
6. Mehr als 500 Podcasts von und mit Frauen in Deutschland (netzpolitik.org, Markus Reuter)
Sind Podcasts vor allem eine Männerdomäne? Weit gefehlt! Die Medienforscherin Nele Heise pflegt eine Datenbank, in der mehr als 500 aktive Podcasts und Podcastformate gelistet sind, an denen Frauen beteiligt sind. Die Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender seien dabei noch nicht einmal mitgezählt. Leider würden Podcasts von Frauen im medialen Diskurs weitgehend unberücksichtigt werden. Podcasterinnen kämen kaum als Interviewpartnerinnen, kaum bei Vorstellungen des Formats Podcast und selten in Bestenlisten vor.
Das Medienmagazin “Zapp” fragte vor einer Weile: “Dürfen Journalisten Mitglied einer Partei sein?” Holger Stark, zuständig für Investigatives bei der “Zeit”, und “Spiegel”-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer hatten eine ähnliche Meinung zu dem Thema.
Ich finde, wer wahrhaft unabhängig und frei berichten möchte, sollte sich nicht an eine Organisation binden, sondern sollte ungebunden sein und dementsprechend kein Parteimitglied.
… sagte Stark. Und Brinkbäumer:
Für mich ist das keine Option. Also ich möchte neutral sein, ich möchte Distanz zu alle Parteien, zu allen Politikern wahren und nicht einmal durchscheinen lassen, was ich wähle.
Schaut man sich die Berichterstattung der “Welt” an, muss man wohl noch viel grundlegender ansetzen. Und etwa diese Frage hier stellen: Dürfen ehemalige Mitarbeiter eines Politikers diesen Politiker in ihrer Rolle als Journalist interviewen?
Vergangenen Mittwoch, zwei Tage nach der Bundestagswahl, erschien ein größeres Interview mit dem FDP-Vorsitzenden Christian Lindner in der “Welt” (bei Welt.de hinter einer Paywall):
Lindner darf dort über den Absturz von CDU und CSU reden, über die Situation bei den Grünen, über die SPD, er darf den Preis der FDP vor den anstehenden Koalitionsverhandlungen ein wenig hochtreiben. Die kritischste Frage an Christian Lindner im gesamten Gespräch: “Haben Sie Angst vor der eigenen Courage?” Ansonsten eher solche Vorlagen: “2013 sind Sie mit dem Satz angetreten: Ab sofort muss die FDP neu aufgebaut werden. Ist der Neuaufbau jetzt abgeschlossen?”
Wir hatten Ende August hier im BILDblog kritisiert, dass die stellvertretende “Welt”-Chefredakteurin Dagmar Rosenfeld, die mit Christian Lindner verheiratet ist, in der “Welt” und bei Welt.de einen Text veröffentlichte, in dem sie unter anderem Christian Lindner süffisant Stylingtipps gibt, und nirgends schreibt, dass es sich um ihren Ehemann handelt. Darauf gab es Kommentare, dass ein paar Stylingtipps wohl kaum den Wahlkampf entscheiden würden. Und dass das doch alles lustig gemeint sei. Das mag so sein. Uns ging es damals um die Intransparenz der “Welt”. Und so auch in diesem Fall: Natürlich kann eine Redaktion die Frage “Dürfen ehemalige Mitarbeiter eines Politikers diesen Politiker in ihrer Rolle als Journalist interviewen?” mit “Ja” beantworten. Gerade in Zeiten, in denen sich Menschen von Medien abwenden, auch weil sie das Gefühl haben, Journalisten und Politiker steckten unter einer Decke, wäre es aus unserer Sicht aber eine gute Idee, den Leuten offen mitzuteilen, wer da wen interviewt.
1. Wer hat Schuld am SPÖ-Skandal? (faktenfinder.tagesschau.de, Silvia Stöber)
Steckt die österreichische SPÖ hinter einer antisemitischen Kampagne gegen Herausforderer Sebastian Kurz von der ÖVP? Anscheinend hat ein SPÖ-Berater eine perfide Schmutzkampagne gestartet, die er unter anderem über eine anonyme Facebookseite befeuerte. Silvia Stöber versucht Licht ins Dunkel des österreichischen Wahlkampfs zu bringen. Lesenswert dazu ebenfalls Ingrid Brodnigs Beitrag “Die Wahrheit über anonyme Fanpages”, in dem sie anhand des konkreten Beispiels aufführt, wie gefährlich und rechtswidrig anonyme Seiten im Wahlkampf sind.
Auf “Telepolis” kommentiert Stefan Weber, der als Plagiatsgutachter u.a. die Diplomarbeiten von Bundeskanzler Christian Kern und Kanzleramtsminister Thomas Drozda überprüft hat: “Österreichs Politik dreht durch”.
2. Maas rüstet personell gegen Facebook & Co. auf (spiegel.de, Fabian Reinbold)
Nach Informationen des “Spiegel” wird das Bundesamt für Justiz (BfJ) rund 50 Mitarbeiter für die Umsetzung des Facebook-Gesetzes von Justizminister Heiko Maas abstellen. Das Gesetz verpflichtet Plattformen wie Facebook oder YouTube unter anderem zum Aufbau eines wirksamen und transparenten Beschwerdemanagements. Die Hälfte der Mitarbeiter nehme die Arbeit bereits Anfang Oktober auf, wenn das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) in Kraft trete. Dazu würden zwei Referate eingerichtet, eines für Grundsatzfragen und eines für Einzelfallverfahren. Weiterer Lesetipp: Markus Reuter auf netzpolitik.org mit: “Ab heute gilt das NetzDG – und das sind die Gefahren für die Meinungsfreiheit”.
3. Die traurige Bilanz des Jugendnetzwerks von ARD und ZDF (welt.de, Christian Meier)
Letztes Jahr starteten ARD und ZDF ihr Jugendprogramm “Funk”. Dabei handelt es sich um ein Konglomerat aus mittlerweile rund 60 verschiedenen Video- und Audioformaten, die nur übers Netz und da vor allem über YouTube und Facebook verbreitet werden. 45 Millionen Euro war den Sendern der Verjüngungsversuch wert. Christian Meier hat sich die Zahlen genauer angeschaut und eine Zwischenbilanz gezogen. Niveau und Abrufzahlen seien bescheiden, dennoch lohne sich das Projekt für ARD und ZDF.
4. Die AfD in den Medien: Aufgeblasen am rechten Rand? (netzpolitik.org, Constanze Kurz, Alexander Beyer )
Kanadische Forscher untersuchten über mehrere Monate die Erwähnungen der Rechtspopulisten und werteten dabei tausende von Artikeln des gesamten politischen Spektrums aus. Im Hinblick auf die letzten Monate vor der Wahl schreibt der am Forschungsprojekt beteiligte Politik- und Medienwissenschaftler Alexander Beyer: “Dass die traditionellen Medien eine übergroße Schuld am Erstarken der AfD hätten und zu einseitig wären, lässt sich als These wohl nicht mehr halten, wenn man die letzten Monate des Wahlkampfes mit dem Statistikauge betrachtet. Denn mit Blick auf die Mainstream-Medien und ihre Themensetzung zeigen sich signifikante Unterschiede bei der Erwähnung der Parteien und ihrer Themen — und gerade keine Übermenge an AfD-Berichten.”
5. Zahlen nur bei Empfang! (faz.net, Michael Hanfeld)
Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass der Rundfunkbeitrag für Hotel- und Gästezimmer nur erhoben werden darf, wenn die Zimmer auch eine Empfangsmöglichkeit bieten. Eine Hostel-Betreiberin aus Neu-Ulm hatte darauf verwiesen, dass es in den Zimmern keine Fernseher, Radios und keinen Internetempfang gebe, war mit dieser Argumentation in den Vorinstanzen jedoch erfolglos geblieben. Es sei das erste Verfahren, in dem ein Kläger mit dem Einspruch gegen den Rundfunkbeitrag Erfolg hatte. Nach Informationen der “Neuen Juristischen Wochenschrift” (NJW) rolle das Bundesverfassungsgericht den Rundfunkbeitrag neu auf und habe dazu einen Fragenkatalog an alle Landesregierungen verschickt.
6. “Willicks weltweit”: “Jetzt haben wir es echt richtig scheiße” (dwdl.de, Hans Hoff)
Hans Hoff hat sich die WDR-Produktion “Willicks weltweit” angesehen und sich danach den Ärger über die “dümmste Sendung im deutschen Fernsehen” und ihre Protagonistin von der Seele gerantet: “Ich kann ja verstehen, wenn eine Moderatorin Lust hat, mal eine Reise anzutreten in ein fernes Land, sagen wir mal Texas. Darf sie machen. Dafür verdient sie genug. Warum aber muss sie auf Senderkosten noch einen Redaktionskollegen, einen Kamera- und einen Tonmann mitnehmen, um in einer Woche Dinge herauszufinden, die nicht über den Hauch von Relevanz für die Menschen im Sendegebiet verfügen, von denen noch nicht einmal klar ist, ob sie so, wie sie präsentiert wurden, überhaupt wahr sind und nicht nur die abgelutschtesten der abgelutschten Klischees bedienen? Ich sage mal so: Bei RTL II würde man sich für solch einen Mist schämen.”