Suchergebnisse für ‘prosieben’

“Nur für den Dienst­ge­brauch”, Fabian Wolff, Musk hat keinen Vogel

1. “Nur für den Dienst­ge­brauch” gehört abge­schafft
(lto.de, Vivian Kube & Hannah Vos & Arne Semsrott)
Bei “Legal Tribune Online” kritisieren Vivian Kube, Hannah Vos und Arne Semsrott die Praxis des Staates, Dokumente als “Verschlusssache” einzustufen, insbesondere wenn Bürgerinnen und Bürger Auskunftsersuchen stellen oder Klagen einreichen. Diese Praxis diene häufig dazu, unliebsame Informationen zu verbergen und Transparenz und demokratische Kontrolle zu untergraben: “Man braucht nur einen VS-NfD-Stempel, um Unterlagen wie in vordemokratischen Zeiten der Öffentlichkeit vorzuenthalten.”

2. Worum geht es in der Debatte über den »Kostümjuden«?
(spiegel.de)
Der Journalist Fabian Wolff hat in einem Artikel mit dem Titel “Mein Leben als Sohn” bekannt gegeben, dass er, obwohl er sich selbst als “Jude in Deutschland” bezeichnet, in Wirklichkeit kein Jude sei. Dieses Gerücht habe bereits in der Medienszene kursiert, sei aber erst durch Wolffs Artikel öffentlich geworden. Die Enthüllung löste eine breite Debatte aus, in der die einen Wolffs Darstellung in Frage stellten und die anderen über die Gründe und Implikationen einer falschen jüdischen Identität diskutierten.
Weiterer Lesetipp: Der Kommentar von Philipp Peyman Engel in der “Jüdischen Allgemeinen”, für die Wolff auch geschrieben hat: “Selbst in einem Text, der eigentlich maximale Transparenz und Ehrlichkeit bieten sollte, verheddert Wolff sich weiter in Lügen.”

3. Studie: Wie beeinflusst die Parteineigung die Nutzung und Wahrnehmung von Medien?
(de.ejo-online.de, Johanna Mack)
Das Institut für Journalistik an der Technischen Universität Dortmund hat in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa mehr als 1.000 Personen zu deren Mediennutzung befragt, zum Vertrauen in Medien je nach politischer Neigung, zur vermuteten politischen Neigung der jeweiligen Medien und zum Zusammenhang dieser drei Faktoren. Johanna Mack fast die Ergebnisse der Befragung zusammen.

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4. Campus-Feeling in Unterföhring: Neustart in harten Zeiten
(dwdl.de, Alexander Krei)
Vor Kurzem hat die Sendergruppe ProSiebenSat.1 angekündigt, mehrere hundert Stellen abbauen zu wollen. Das steht im Kontrast zu den ehrgeizigen Neubauplänen des Senders, die allerdings schon vor Jahren angestoßen wurden. Alexander Krei schreibt bei “DWDL” dazu: “Vielleicht kann der Neubau ja dabei helfen, das Wir-Gefühl wieder zu stärken. Nach den jüngst angekündigten Sparmaßnahmen und der damit verbundenen Unsicherheit innerhalb der Belegschaft ist das vermutlich dringend nötig.”

5. Zwischen Dudelfunk und Popmüll
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, Audio: 42:36)
Der Deutschlandfunk stellt sich regelmäßig der Kritik seiner Hörer und Hörerinnen und hat dafür sogar ein eigenes Sendeformat geschaffen: “Nach Redaktionsschluss”. In der aktuellen Folge kritisiert eine Hörerin die Musik des Deutschlandfunks und bezeichnet diese als “zu experimentell”. Wie es anders gehen könnte, diskutieren Musikabteilungsleiter Holger Hettinger, die freie Journalistin Melanie Gollin, der freie Journalist Jan Kedves und Moderatorin Anh Tran.

6. Elon Musk will berühmtes Vogel-Logo aufgeben
(zeit.de)
Twitter-Eigentümer Elon Musk plant anscheinend, das bekannte blaue Vogellogo der Plattform durch ein X-Logo zu ersetzen. Seit der Übernahme von Twitter durch Musk gab es bereits viele kontroverse Veränderungen; die Ankündigung des neuen Logos stieß bei vielen Nutzerinnen und Nutzern auf Kritik. Trotz der Bedeutung des aktuellen Logos für den Wiedererkennungswert von Twitter habe sich das Unternehmen noch nicht offiziell zu Musks Vorschlag geäußert.

Mitleser Facebook, Rechter Verschwörungssender, Einheitsbrei

1. Facebook soll aufhören mitzulesen
(netzpolitik.org, Tomas Rudl)
Wie netzpolitik.org berichtet, hat die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) Klage gegen Facebook-Mutterkonzern Meta eingereicht. Der Grund: Facebook scanne die unverschlüsselten Messenger-Nachrichten seiner Nutzerinnen und Nutzer, um mögliche Missbrauchsinhalte zu identifizieren. Die GFF, die gemeinsam mit einem betroffenen Nutzer vor dem Amtsgericht Passau klagt, wolle gerichtlich feststellen lassen, dass das automatisierte Scannen von Nachrichten gegen die Datenschutzgrundverordnung und das Grundrecht auf Datenschutz verstößt.

2. Rechter TV-Verschwörungssender: “Der Kampf beginnt”
(taz.de, Andreas Speit)
Der österreichische Internetsender AUF1, der besonders in den Kreisen der Coronaleugner und sogenannten “Querdenker” bekannt ist, will laut “taz” demnächst im gesamten deutschsprachigen Raum auf Sendung gehen. Experten würden vor dem Potenzial des Senders warnen, Verschwörungsnarrative zu verbreiten und antidemokratische Weltbilder in Deutschland zu verfestigen.

3. “Da hatte ich meine ersten Fremdschäm-Momente im Aufsichtsrat”
(journalist.de, Jan Freitag)
Im Interview mit dem “journalist” spricht Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe, über ihre Erfahrungen als Medienmanagerin und ihre Bemühungen um Qualitätsjournalismus. Gut, dass Interviewer Jan Freitag sie in diesem Zusammenhang auf Clickbaiting-Portale im eigenen Haus und das von einer Künstlichen Intelligenz erstellte, vermeintliche Interview mit Michael Schumacher im Regenbogenblatt “Die Aktuelle” anspricht.

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4. Das ist nicht sozialverträglich
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisiert den Vorstand der privaten Sendergruppe ProSiebenSat.1 für dessen Pläne, Stellen zu streichen, obwohl man zuvor sozialverträgliche Lösungen angekündigt habe. Entgegen früheren Aussagen sollen der Informationsbereich und Redaktionen wie die des Promi-Magazins “red” sowie das Format “Akte” betroffen sein. Der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall bezeichnet das Vorgehen als “nicht sozialverträglich” und kritisiert den Rasenmäher-Ansatz bei den Kürzungen.

5. Französische Medien: Zu viel Raum für Rechts?
(sueddeutsche.de, Nils Minkmar, Audio: 24:54 Minuten)
Die gewalttätigen Ausschreitungen in Frankreich nach der Tötung des Jugendlichen Nahel M. durch einen Polizisten sind zwar abgeflaut, doch die Debatte über die Rolle der Medien bei der Eskalation geht weiter. In der aktuellen Folge des Podcasts “quoted” diskutiert Frankreich-Experte Nils Minkmar mit Frankreich-Experte Léonardo Kahn, warum rechte Meinungsführer in einigen französischen Medien ständig präsent sind, während differenzierte Stimmen kaum Gehör finden.

6. Schluss mit dem Einheitsbrei! Wie zwei Musiknerds für mutigeres Popradio kämpfen
(rnd.de Imre Grimm)
Melanie Gollin und Martin Hommel haben das Projekt “Wo ist hier der Krach?” ins Leben gerufen, um gegen die musikalische Eintönigkeit im Mainstream-Radio zu protestieren. Sie kritisieren, dass viele Radiosender, vor allem die öffentlich-rechtlichen, eine zu gleichförmige Musikauswahl anbieten, und fordern mehr Vielfalt und Mut. Trotz der Kritik an der mangelnden musikalischen Vielfalt betonen Gollin und Hommel ihre Leidenschaft für das Radio und bezeichnen es als “knattergeiles Medium”.

Umstrittene Umfrage, Künstlicher Skandal, Silvio Berlusconi

1. Viel Medienecho für eine kleine Umfrage
(deutschlandfunk.de, Annika Schneider, Audio: 8:15 Minuten)
Hält wirklich ein Drittel der Männer in Deutschland Gewalt gegen die Partnerin für “akzeptabel”, wie eine von vielen Medien verbreitete Umfrage es uns weismachen will? Die Statistikerin Sabine Zinn zweifelt an der Aussagekraft der Erhebung.
Weitere Lesetipps: Was ist wirklich dran an der Studie über Gewalt gegen Frauen? (t-online.de, Sonja Eichert) und Männer sollen Gewalt gegen Frauen gutheißen: Doch die “Studie” war nur eine Umfrage (berliner-zeitung.de, Franz Becchi).

2. Wie der NDR Karin Prien eine Rassismus-Debatte einbrockte
(uebermedien.de, Martin Niewendick)
Der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Karin Prien wird wegen einer Äußerung über ihre Kabinettskollegin Aminata Touré Rassismus vorgeworfen. Zu Unrecht, meint Martin Niewendick, der die Fokussierung des NDR auf einen einzigen Satz Priens als Ursache für die Debatte sieht: “Es ist ein journalistischer Taschenspieler-Trick, sich durch eine geschickte Suggestivfrage bestimmte Antworten zu erschleichen. Besonders unseriös ist es, die Nachfrage in der veröffentlichten Version wegzulassen und so einen Skandal zu produzieren, der eigentlich keiner ist.”

3. Britisches Gericht ebnet den Weg zur Auslieferung
(netzpolitik.org, Johannes Gille)
Wie Johannes Gille bei netzpolitik.org berichtet, sieht es für Julian Assange nicht gut aus. Das jahrelange juristische Tauziehen könnte nach einem neuen Beschluss des Obersten Gerichtshofs in London bald mit einer Auslieferung an die USA enden. Es sei zu befürchten, dass Assange dort kein faires Verfahren erhalte. ARD-Korrespondent Christoph Prössl kommentierte dazu vor wenigen Tagen: “Assange hat über Kriegsverbrechen berichtet, er hat der Demokratie einen Dienst erwiesen. Diese Debatte muss nun geführt werden. Und ich hoffe sehr, dass Assange niemals ausgeliefert und bald freigelassen wird.” Auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) appelliert an den britischen High Court, Assange nicht an die USA auszuliefern. Der WikiLeaks-Gründer habe Kriegsverbrechen aufgedeckt und verdiene dafür Auszeichnungen und Anerkennung, so der DJV-Vorsitzende Frank Überall.

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4. Mediales Wirr­warr um sexual­straf­recht­liche Begriffe
(lto.de, Yves Georg)
In der medialen Diskussion um den Fall des Rammstein-Sängers Till Lindemann würden häufig Begriffe aus dem Sexualstrafrecht vorschnell und falsch verwendet, etwa wenn von “Missbrauch” die Rede sei. Strafverteidiger Yves Georg ordnet die Rechtslage und erläutert die juristischen Hintergründe der in der Berichterstattung immer wieder auftauchenden Zuschreibungen und Vorwürfe.

5. “Wir sagen ja zur KI – aber als Werkzeug”
(journalist.de, Kathi Preppner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat ein “Positionspapier bezüglich des Einsatzes Künstlicher Intelligenz im Journalismus” mit neun Regeln zum Umgang mit KI veröffentlicht (PDF). Außerdem fordert der Verband eine Vergütung für das sogenannte Text and Data Mining, also das automatisierte Auswerten großer Text- und Datenmengen. Im Interview mit Kathi Preppner erklärt DJV-Justiziarin Hanna Möllers, wie das funktionieren könnte.
Weiterer Lesetipp: Künstliche Intelligenz und der Journalismus: wie wir beim SPIEGEL darüber denken (devspiegel.medium.com).

6. Politiker und Medienmogul: Silvio Berlusconi ist tot
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Der ehemalige italienische Ministerpräsident und Medienmogul Silvio Berlusconi ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Der für seine Ausschweifungen und Entgleisungen berüchtigte Berlusconi hatte ein milliardenschweres Wirtschaftsimperium aufgebaut, zu dem auch ein Medienkonzern gehört, der heute größter Anteilseigner von ProSiebenSat.1 ist.
Weiterer Lese- und Guckhinweis: Der “Spiegel” bietet eine kommentierte Fotostrecke mit den wichtigsten Lebensstationen Berlusconis.

RBB-Intendanz, “Tagesschau” als Kurzandacht, Milchmädchenrechnung

1. Demmer, Baumann und Leopold wollen RBB-Intendantin werden
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Eigentlich sollte die Liste erst in zwei Tagen präsentiert werden, doch nach medialen Spekulationen – die teils nicht ganz korrekt waren – veröffentlichte der RBB-Rundfunkrat nun vorzeitig die Namen der drei Personen, die sich Hoffnungen auf den Posten als künftige RBB-Intendantin machen dürfen: Ulrike Demmer, Juliane Leopold und Heide Baumann. Nicht dabei, zumindest bislang, ist die aktuelle Interims-Intendantin Katrin Vernau.

2. Prekäre Pressefreiheit
(taz.de, Adefunmi Olanigan)
Bei Demonstrationen für die als linke Gewalttäterin zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilte Lina E. kam es zu Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten. Adefunmi Olanigan fasst die Vorfälle und Reaktionen zusammen.

3. Kurzandacht in der Wohnzimmerkapelle
(epd.de, Hermann Rotermund)
Im Jahr 2022 verfolgten durchschnittlich 10,1 Millionen Menschen die “Tagesschau” im Ersten, in den Dritten und weiteren Programmen, was einem Marktanteil von 39,1 Prozent entspreche. Der Medienwissenschaftler Hermann Rotermund geht in seinem Beitrag der Frage nach, warum die Sendung immer noch so anziehend wirkt. Dabei stellt er fest, dass der “sanft-autoritäre” Tonfall der “Tagesschau” keinen Zweifel zulasse, “dass es so und nicht anders in der Welt zugeht”.

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4. Wie man aus einer Milchmädchenrechnung eine Schlagzeile macht
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Die ehemalige “Tagesschau”-Sprecherin Karolin Kandler hat der “Bild”-Redaktion ihr Herz ausgeschüttet: Vier Jahre lang habe sie fast umsonst für die “Tagesschau” gearbeitet, behauptet Kandler, die jetzt für ProSieben tätig ist. Boris Rosenkranz hat genau hingeschaut und erklärt, warum das eine Milchmädchenrechnung ist.

5. Podcasts – Hype mit Berechtigung
(medienverantwortung.de)
Das Institut für Medienverantwortung hat Lesetipps zum Thema Podcasts und eine Liste hörenswerter Formate zusammengestellt. Dabei geht es im weitesten Sinne um Medienwissenschaft, Medienanalyse, Wissenschaftskommunikation und Forschung.

6. “Einfach Medien machen” – Unser neuer Newsletter ist da!
(mediummagazin.de)
Und zum Schluss noch ein Anmeldetipp: “Das Beste für deinen Job im Journalismus” will der neue Newsletter des “medium magazins” bieten und verspricht “Lösungen und Hacks für den journalistischen Berufsalltag”, die besten Tipps und Tools, Jobangebote für Medienschaffende sowie weitere exklusive Inhalte.

Wird’s knapp für Kurz?, Gefährlicher Präzedenzfall, Kalkofe

1. Für Kurz wird’s knapp
(taz.de, Ralf Leonhard)
Vergangene Woche wurden die Büroräume der österreichischen Boulevardzeitung “Heute” durchsucht. Es soll dabei um den Vorwurf der Bestechung gehen. Für Sebastian Kurz, der wegen des Vorwurfs der Inseratenbestechung Ende 2021 als Bundeskanzler und ÖVP-Chef zurücktreten musste, könnte es nun unangenehm werden, schreibt Ralf Leonhard in der “taz”.

2. Anspielung auf Springer-Chef Döpfner?
(tagesspiegel.de)
Der Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre hat auf Instagram ein Video veröffentlicht, in dem rund 70 bekannte Personen den Satz sagen: “Dann müssen sich die Frauen auch nicht wundern”. Möglicherweise eine Aktion mit ernstem Hintergrund: Es wird vermutet, dass Stuckrad-Barres neuer Roman eine Anspielung auf den Sexismus im Springer-Verlag und die Affäre um Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt ist.

3. Ein gefährlicher Präzedenzfall
(reporter-ohne-grenzen.de)
Der Russland-Korrespondent des “Wall Street Journal”, Evan Gershkovich, ist in Jekaterinburg wegen angeblicher Spionage verhaftet worden. Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, bezeichnet die gegen Gershkovich erhobenen Vorwürfe als “absurd”: “Er ist langjähriger Korrespondent mit großem Renommee und unschuldig. Das Vorgehen gegen ihn zeigt, dass das Regime im Kampf gegen unabhängigen Journalismus keine Grenzen mehr kennt und jedes Mittel nutzt. Gershkovich muss sofort freigelassen werden. Dafür muss die internationale Gemeinschaft Druck auf Russland ausüben.”
Weiterer Lesehinweis: In einem Café im russischen Sankt Petersburg ist ein Sprengsatz detoniert. Dabei kam ein ultranationalistischer Militärblogger ums Leben, 30 weitere Menschen wurden verletzt: Russischer Militärblogger bei Bombenanschlag getötet (t-online.de).

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4. Falschinformations-Tricks – und wie Sie sie durchschauen können
(br.de, Sophie Rohrmeier)
Beim BR befasst sich Sophie Rohrmeier mit dem Thema Falschinformationen und der Frage, wie man sie durchschauen kann. Sie weist darauf hin, dass Falschinformationen oft mit scheinbar logischen Argumenten und manipulativer Sprache verbreitet werden. Der Artikel gibt einige Tipps, wie man Falschinformationen entlarven kann, beispielsweise indem man die Quellen überprüft, die Fakten verifiziert und die Sprache der Argumentation genau analysiert.

5. Exxpress will Täuschung der “Mainstream-Medien” aufgedeckt haben und täuscht sich dabei selbst
(kobuk.at, Andrea Gutschi)
Das österreichische Boulevard-Onlineportal “Exxpress” erhebt schwere Vorwürfe gegen die “Mainstream-Medien” im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Amokfahrt am Kölner Flughafen. Diese hätten die Herkunft des Täters bewusst verschwiegen. Andrea Gutschi erklärt den Fall und hat eine schöne Pointe parat: “Auch der Exxpress hat einen Text über die Amokfahrt veröffentlicht, in dem die Herkunft des Täters unerwähnt bleibt. Wenn nur der Exxpress wüsste, was der Exxpress schreibt …”

6. “Das ZDF war das ProSieben der 70er und frühen 80er Jahre”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Bei “DWDL” plaudert Thomas Lückerath mit der TV- und Humor-Legende Oliver Kalkofe über 60 Jahre ZDF, 150 Folgen “SchleFaZ” (Abkürzung für Kalkofes satirisches Format die “Schlechtesten Filme aller Zeiten”), überraschende Gemeinsamkeiten und den Wunsch, das “Traumschiff” für die “SchleFaZ” zu bekommen.

“NDR Klimabericht”, Revolution abgesagt, Twitter und die Promis

1. Muster erkennen
(sueddeutsche.de, Lilian Köhler)
Das ehemalige NDR-Rundfunkratsmitglied Stephan Reimers hat einen rund hundertseitigen “NDR Klimabericht” zur Unternehmenskultur des öffentlich-rechtlichen Senders vorgelegt. Die Studie basiere auf 620 Einzel- und Gruppeninterviews mit mehr als tausend Mitarbeitern und Vertreterinnen der Aufsichtsgremien. Die Ergebnisse seien zum Teil niederschmetternd, entsprechend skeptisch kommentiert Lilian Köhler: “Abzusehen bleibt, ob man es mit den Veränderungen im NDR ebenso ernst meint, wie mit den Analysen.”

2. Revolution abgesagt: So will ProSiebenSat.1 wachsen
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Der neue ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets hat verraten, wie die Sendergruppe in Zukunft wachsen will. Doch seine Ideen klingen eher nach Evolution als nach Revolution, meint Timo Niemeier. In seinem Beitrag fasst Niemeier zusammen, was in Zukunft zu erwarten ist – und was eher nicht.

3. Tarifergebnis im ZDF nach Warnstreiks
(verdi.de)
Erstmals in der Geschichte des ZDF waren zwei Warnstreiks nötig, um die Senderverantwortlichen in einer siebten Tarifverhandlungsrunde zu einem verbesserten Eckpunktepapier zu bewegen, meldet die Gewerkschaft Verdi. In einer aktuellen Tarifinformation teilt sie mit, dass eine Einigung über die Erhöhung der Festgehälter, der Teuerungszulage und der Mobilitätszulage erzielt werden konnte. Auch für Freie und Auszubildende seien Verbesserungen erreicht worden.

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4. RUMS hat heute Geburtstag
(rums.ms)
Seit drei Jahren bietet “Rums” digitalen Journalismus aus Münster. In seinem Geburtstagsrundbrief erzählt Ralf Heimann von den Anfängen bis heute, sinniert über Künstliche Intelligenz (KI) und die Zukunft des Lokaljournalismus und verrät, warum sein Sohn dessen Nebenjob verloren hat (ohne zu viel verraten zu wollen: Es hat auch etwas mit KI zu tun). Eine interessante Lektüre – nicht nur für Leute aus Münster.
Transparenzhinweis: Ralf Heimann ist auch BILDblog-Autor und hat bei uns zum Beispiel die Serie “Kleine Wissenschaft des Fehlers” zur Fehlerkultur in Medien veröffentlicht.

5. Internet Archive verliert Klage um digitale Ausleihe
(golem.de, Friedhelm Greis)
Wie Friedhelm Greis bei golem.de berichtet, haben mehrere Verlage eine Klage gegen das Internet Archive gewonnen. Demnach dürfen eingescannte Bücher dort nicht kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Das Internet Archive habe umgehend angekündigt, gegen das Urteil juristisch vorzugehen.

6. Twitter bevorzugt offenbar rund 35 Prominente
(spiegel.de)
Ausgewählte Personen erhalten auf Twitter offenbar mehr Reichweite als die breite Masse. Das soll eine jetzt veröffentlichte Geheimliste zeigen, auf der Prominente wie die demokratische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, der Schauspieler Jaboukie Young-White, der Youtuber Mr. Beast und Basketballstar LeBron James, aber auch Twitter-Chef Elon Musk selbst stehen.

Von der Regierung bezahlt, Strafe für Ex-MDR-Chef, 50 Jahre Talkshows

1. 11.000 Euro für eine Moderation
(taz.de, Sebastian Erb)
Die langjährige “Tagesschau”-Sprecherin und jetzige ProSieben-Moderatorin Linda Zervakis soll für die Moderation einer 90-minütigen Diskussionsrunde mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Integrationsstaatsministerin Reem Alabali-Radovan und weiteren Gästen knapp 11.000 Euro erhalten haben. Eine Zahlung, die das Bundeskanzleramt nun verteidigt: “Aufgrund des herausgehobenen Veranstaltungsformates war eine qualifizierte Moderation angezeigt”, so eine Regierungssprecherin gegenüber der “taz”.

2. Marion Horn: So tickt die neue Bild-Chefin
(mediummagazin.de)
Wie der Axel-Springer-Verlag in der vergangenen Woche überraschend mitteilte, trennt er sich von allen drei Führungskräften der bisherigen “Bild”-Chefredaktion. Zu ihren Nachfolgern wurden Marion Horn und Robert Schneider ernannt. Das “medium magazin” hat aus diesem Anlass ein über zehn Jahre altes Interview mit Marion Horn (PDF) aus dem Archiv geholt, das viel darüber verrate, wie die neue “Bild”-Chefredakteurin tickt.

3. Bewährungsstrafe für früheren MDR-Unterhaltungschef Foht
(faz.net)
Der frühere MDR-Unterhaltungschef Udo Foht ist wegen Betrugs im Zusammenhang mit Fernsehproduktionen zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Das Landgericht Leipzig habe den 72-Jährigen am Freitag wegen Betrugs in 13 Fällen sowie Bestechlichkeit schuldig gesprochen. Die Tatvorwürfe würden auf die Jahre 2008 bis 2011 zurückgehen.

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4. Bundesregierung klagt gegen ihren Datenschutzbeauftragten
(golem.de, Moritz Tremmel)
Die Bundesregierung, oder genauer: das Bundespresseamt, klage gegen ihren eigenen Datenschutzbeauftragten Ulrich Kelber. Der habe die Bundesregierung bereits 2021 aufgefordert, ihren Facebook-Auftritt aus Datenschutzgründen stillzulegen. Gegen die letzte Frist klage das Amt nun.

5. DW vor Stellenabbau – ver.di protestiert
(verdi.de)
Bei der Deutschen Welle droht ein massiver Stellenabbau, von dem bis zu 300 überwiegend freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen wären. Dies stößt bei der Gewerkschaft Verdi auf Widerstand: “Wir fordern die Deutsche Welle auf, die eingeleiteten Maßnahmen sofort zu stoppen. Es ist völlig unklar, ob finanzielle Engpässe überhaupt entstehen werden. Denn im Koalitionsvertrag ist für die Deutschen Welle ausreichende Unterstützung vorgesehen”, so Christoph Schmitz, Mitglied des Verdi-Bundesvorstands.

6. 50 Jahre Talkshows in Deutschland: Wir müssen reden
(rnd.de, Imre Grimm)
Der 50. Geburtstag der ersten deutschen Talkshow ist für Imre Grimm ein guter Anlass, über das Format nachzudenken und es kritisch zu hinterfragen: “50 Jahre deutsche Talkshows haben mehr als bewiesen, dass die Frequenz nicht zwingend auch die Substanz erhöht. Und dass die demokratiefördernden Eigenschaften einer Talkshow verwässern, wenn immer dieselben Gäste zu Wort kommen.”

Kulturkämpfe der “Bild”, Germany’s Next Topmobbing, Oscars

1. Heißer gegessen als gekocht: Wie “Bild” mit falschen Zutaten Kulturkämpfe zubereitet
(uebermedien.de, Martin Rücker)
“Wer sich für seine Berichterstattung ein gleich dreifaches Dementi einfängt, kann sicher sein: Es geht um was.” Martin Rücker nimmt die Berichterstattung der “Bild”-Redaktion zu Plänen von Cem Özdemir auseinander, der sich im Kabinett um Landwirtschaft und Ernährung kümmert. Rückers Fazit: “Man kann Özdemirs Pläne richtig oder falsch finden, angemessen oder irgendwie drüber – die Frage ist nur, ob immer gleich Kulturkampf sein muss, der noch dazu losgelöst von den Fakten ausbricht.” Siehe dazu auch unseren Beitrag: Bild.de schiebt Özdemir radikales Werbeverbot für Milch unter.
Weiterer Lesetipp, auch die “Bild”-Berichterstattung betreffend: Falschmeldung der “Bild”-Zeitung: Habeck kostet uns keine Billion (taz.de, Tobias Schulze).

2. ARD-Korrespondentin zum Fall Lineker
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Der Ex-Fußballer und prominente BBC-Moderator Gary Lineker hat in einem Tweet die britische Einwanderungspolitik kritisiert und dabei die Sprache der konservativen Regierung mit der Deutschlands der 1930er-Jahre verglichen. Darauf war Lineker von der BBC suspendiert worden, was auf vielfältigen Protest stieß. So zeigten sich BBC-Kollegen solidarisch mit ihm, so dass die Fußball-Berichterstattung der BBC am Wochenende stark eingeschränkt war. Inzwischen soll Tim Davie, Generaldirektor des Senders, Lineker wieder zurück auf Sendung haben wollen. Joachim Huber hat sich mit der Londoner ARD-Korrespondentin Annette Dittert über den Fall und die politischen Hintergründe unterhalten.

3. Enthüllung über Heidis Statement: Die Wahrheit über die Zukunft von GNTM
(youtube.com, Lijana Kaggwa, Video: 27:48 Minuten)
Die ehemalige “Germany’s-Next-Topmodel”-Kandidatin Lijana Kaggwa hat im vergangenen Jahr ein viel beachtetes Video veröffentlicht, in dem sie schwere Manipulationsvorwürfe gegen die ProSieben-Show erhebt: Die Produktionsfirma habe die Teilnehmerinnen monatelang isoliert, von der Außenwelt abgeschnitten, auf Zuckerentzug gesetzt, gegeneinander ausgespielt. Außerdem seien einigen Teilnehmerinnen vor dem Auftritt auf dem Laufsteg die Füße eingecremt worden, um Stolperszenen zu provozieren. ProSieben dementierte, die Produktionsfirma klagte, und Heidi Klum äußerte sich in der Auftaktsendung der neuen Staffel. Nun gibt es Gerichtsurteile dazu, was man über die Methoden von “Germany’s Next Topmodel” sagen darf – und das ist eine ganze Menge. Ex-Teilnehmerin Kaggwa hat sich für ihr neues Statement Rechtsanwalt Chan-jo Jun ins Boot geholt und nutzt die Gelegenheit, um auf ihre Anti-Cybermobbing-Initiative aufmerksam zu machen.

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4. Top Ten der Vergessenen Nachrichten 2023
(derblindefleck.de)
Die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) hat ihre “Top Ten der vergessenen Nachrichten 2023” vorgestellt. Dabei handelt es sich um Themen und Geschichten, die aus Sicht der INA in der medialen Berichterstattung weitgehend unsichtbar blieben, obwohl sie von gesellschaftlicher Bedeutung sind. Auf den ersten drei Plätzen: die Verdunkelung der Meere in Küstennähe, die Aufgabe von Schiffen und ihrer Besatzung und Mangelhafte Psychotherapieangebote für Menschen mit geistigen Behinderungen.

5. Facebook-Konzern erwägt dezentrale Twitter-Alternative
(zeit.de)
“Zeit Online” berichtet über die Pläne des Facebook-Mutterkonzerns Meta, ein neues Soziales Netzwerk zu schaffen, das womöglich mit Mastodon kompatibel ist.
Dazu eine aktuelle Podcast-Empfehlung: In der heutigen Ausgabe von “Haken dran” sprechen Dennis Horn und Gavin Karlmeier über eine sich abzeichnende technologische Entwicklung, die Metas Vorhaben in den Schatten stellen könnte.

6. Oscar für den besten Film geht an “Everything Everywhere All at Once”
(spiegel.de)
Zum 95. Mal wurden in Hollywood die Oscars verliehen. Die großen Gewinner sind die Fantasy-Komödie “Everything Everywhere All at Once” und die deutsche Literaturverfilmung “Im Westen nichts Neues”. “Wie lief die Oscar-Nacht? Wer hat triumphiert, worüber wurde gelacht, geweint – und getwittert?”
Interessant zum Vergleich: Die Ausführungen von Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt, der sich bereits vor ein paar Wochen Gedanken über die Nominierten gemacht hat (youtube.com, Video: 25:27 Minuten).

KW 10/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Wie manipulativ ist “Germany’s Next Topmodel” und wird sich das je ändern?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 14:42 Minuten)
Im “Übermedien”-Podcast fragt Holger Klein den Rechtsanwalt Chan-jo Jun, ob die von “ProSieben bekloppt sind”. Hintergrund: Der TV-Sender hat in zwei Instanzen versucht, die diversen Manipulationsvorwürfe gegen die Sendung “Germany’s Next Topmodel” verbieten zu lassen. Dabei geht es auch um eine Kandidatin, die Opfer von Cybermobbing wurde und die von Chan-jo Jun rechtlich beraten wird.

2. In 6 Monaten ist das alles vorbei
(spotify.com, Gavin Karlmeier & Dennis Horn, Audio: 42:52 Minuten)
Im Podcast “Haken dran” tauschen sich Dennis Horn und Gavin Karlmeier regelmäßig über die neuesten Entwicklungen rund um Twitter aus. Twitter-Eigentümer Elon Musk scheint sich jede Mühe zu geben, den beiden immer wieder neuen Gesprächsstoff zu liefern. In der aktuellen Folge sprechen Horn und Karlmeier über eine mögliche Twitter-Alternative: “Meta arbeitet an einem twittermäßigen Ableger für Instagram: P92. Klingt wie eine Waffe, aber kommt sie auch zum Schuss? (Entschuldigung.)”

3. Smarte Kids? Kinder und digitale Medien
(arte.tv, Raphaël Hitier, Video: 52:41 Minuten)
In dieser Arte-Dokumentation spricht Regisseur Raphaël Hitier mit renommierten Wissenschaftlern und Ärzten über die Auswirkungen von Medienkonsum auf die Gehirne von Kindern und Jugendlichen. Neurologen und Suchtexperten aus den USA, Schweden, Frankreich, China und der Schweiz erklären, wie sich Zeichentrickfilme, Soziale Netzwerke und Videospiele auf die neuronale und psychische Entwicklung auswirken können. Ist die digitale Generation tatsächlich eine kranke Generation?

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4. Konstruktiv berichten
(soundcloud.com, M – Der Medienpodcast, Danilo Höpfner, Audio: 21:38 Minuten)
Bei “M – Der Medienpodcast” geht es um den sogenannten konstruktiven Journalismus: “Worum geht’s beim konstruktiven Journalismus? Gibt er Antworten auf gesellschaftliche, auch globale, Fragen? Zeigt er Lösungen auf, indem er nicht nur die Probleme in den Blick nimmt, sondern ein möglichst umfassendes Bild vom Geschehen zeichnet?” Darüber spricht Danilo Höpfner mit Sham Jaff, freie Journalistin in Berlin und Mitglied im Kuratorium des Bonn Institute für Journalismus und konstruktiven Dialog.

5. Hype um Survival-Touren: im gefährlichsten Dschungel der Welt
(youtube.com, Y-Kollektiv, Katja Döhne, Video: 24:35 Minuten)
Die erfolgreiche Youtube-Produktion “7 vs. Wild” hat bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern das Interesse an Outdoor-Touren geweckt. “Y-Kollektiv”-Reporterin Katja Döhne hat sich einer Dschungeltour durch den Darién Gap angeschlossen, die von einem Unternehmen angeboten wird, das auch Mitveranstalter von “7 vs. Wild” ist. Schon der erste Part der zweiteiligen Reportage lässt erahnen, dass Döhne nicht mit allem zufrieden ist, was sie auf der Tour erlebt.

6. Not- und SpendengeiI: So lustig wird Tam-Dance-Despot Hornauer geprankt
(youtube.com, Walulis Daily, Video: 8:07 Minuten)
Bei “Walulis Daily” wird es mal wieder besonders schrill: “King Thomas dreht den Despoten-Swag auf! Wer nicht nach seiner Pfeife tanzt, fliegt raus. Wer gut tanzt, wird belohnt.” Gemeint ist der reichlich suspekte Thomas G. Hornauer, der inzwischen recht erfolgreich bei TikTok aktiv ist, dort aber auch getrollt wird.

KW 09/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Böse Fälschung: Was steht in den “Hitler-Tagebüchern”?
(youtube.com, Strg F, John Goetz & Felix Meschede & Nadja Hübner & Malte Herwig & Antonius Kempmann & Anton Maegerle & Julian Feldmann, Video: 27:22 Minuten)
Als der “Stern” vor 40 Jahren auf gefälschte Hitler-Tagebücher hereinfiel, sprachen viele vom Medienskandal des Jahrhunderts. Jahrzehnte später kommt ein weiterer Skandal hinzu: Wie der NDR recherchierte, wird Adolf Hitler in den Tagebüchern positiv dargestellt, ein Mensch, der vom systematischen Mord an Millionen Jüdinnen und Juden angeblich nichts wusste. Offenbar kein Zufall: Der damalige Fälscher Konrad Kujau soll Verbindungen in die radikale Neonazi-Szene gehabt haben, der frühere “Stern”-Reporter Gerd Heidemann, der die Tagebücher kaufte, einen auffälligen Nazi-Tick.

2. Wie verändern diese krassen Gesichtsfilter unser Bild von uns selbst?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 25:13 Minuten)
Bei TikTok gibt es seit Kurzem zwei neue, erschreckend echt wirkende Gesichtsfilter: den “Bold-Glamour”- und den “Teenage-Look”-Filter. Holger Klein spricht mit Samira El Ouassil über die Wirkung dieser Filter und die Frage, wie man damit einigermaßen gesund umgehen kann.

3. Welche Folgen hat der Kahlschlag bei Gruner und Jahr?
(br.de, Linus Lüring, Audio: 22:04 Minuten)
Was lässt sich aus dem Kahlschlag beim einst mächtigen und größten europäischen Zeitschriftenverlag Gruner & Jahr lernen? Und welche Folgen könnte die Entwicklung haben? Darüber spricht Linus Lüring mit dem Medienwissenschaftler Stephan Weichert und dem ehemaligen “Geo”-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede.

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4. Siller fragt: Ralf Hohlfeld
(sillerfragt.podigee.io, Stefan Siller, Audio: 37:58 Minuten)
Der Kommunikationswissenschaftler Ralf Hohlfeld hat mit seinen Studierenden Telegram- und Facebook-Posts ausgewertet. Das Ergebnis sei schockierend: In den Beiträgen werde kalter Hass geschürt, zum Sturz von Institutionen und Regierungen und zum Mord aufgerufen. Hohlfeld sieht einen Anteil von etwa zehn Prozent in der deutschen Bevölkerung, die er als “Antidemokraten” bezeichnet.

5. Wird ChatGPT bald Filme schreiben, drehen und analysieren?
(youtube.com, Filmanalyse, Wolfgang M. Schmitt, Video: 25:48 Minuten)
In der “Filmanalyse” beschäftigt sich Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt mit dem Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die TV- und Kinowelt: Wird ChatGPT bald Filme schreiben, drehen und analysieren? Wie immer lohnenswert, geistreich und unterhaltsam – sowohl für KI- als auch für Film-Interessierte.

6. Sarah Bosetti antwortet Heidi Klum und GNTM
(ndr.de, Extra 3, Sarah Bosetti, Video: 5:14 Minuten)
Wie vor zwei Wochen in den “6 vor 9” berichtet, startete die aktuelle Staffel der Castingshow “Germany’s Next Topmodel” mit einem immerhin zehnminütigen Statement an die Zuschauerinnen und Zuschauer, in dem Chefjurorin Heidi Klum die vielfältige Kritik an der Sendung zurückwies. ProSieben hat das Klum-Statement offenbar inzwischen aus dem Netz genommen, aber Sarah Bosetti hat aufgepasst – und eine Antwort parat.

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