1. Repräsentativität und Realität
(netzpolitik.org, Juli Katz)
Juli Katz schreibt bei netzpolitik.org über die Problematik der Repräsentativität von Online-Befragungen, wie sie beispielsweise bei der viel diskutierten “Trendstudie” zur deutschen Jugend auftrete. Die Studie, die einen Rechtsruck unter Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen diagnostiziert und die von zahlreichen Medien aufgegriffen wurde, basiere auf einer selbstrekrutierten Online-Umfrage, deren Repräsentativität von Experten angezweifelt werde. Katz betont, dass der Begriff “repräsentativ” oft ungenau sei, und Online-Befragungen häufig nicht alle relevanten Bevölkerungsgruppen abbilden könnten.
2. Politik in der Werbepause
(taz.de, Ann-Kathrin Leclère & Ambros Waibel & Volkan Ağar & Joscha Frahm)
Die “taz” beschäftigt sich mit der Wahlwerbung im Fernsehen zur Europawahl. Die Autorinnen und Autoren haben sich drei Werbespots angesehen, von FDP, SPD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht, und dabei herausgefunden, “wer völlig freidreht und wer noch einmal Schach spielen lernen muss”.
3. Täuschend echt, authentisch falsch
(zeit.de, Anant Agarwala)
Anant Agarwala berichtet über den zunehmenden Einsatz von Deepfakes, bei denen künstlich erzeugte, gefälschte Audio- und Videoaufnahmen zur Manipulation von Wählerinnen und Wählern sowie zur Diffamierung politischer Gegner eingesetzt werden. Ein Start-up in Indien produziere solche Deepfakes für Politikerinnen und Politiker aller Parteien. Die Technologie sei leicht zugänglich und schwer zu erkennen, was die Verbreitung von Falschinformationen und die Gefahr einer gesellschaftlichen Polarisierung erhöhe.
4. Google empfiehlt Klebstoff zum Pizzabacken
(spiegel.de)
In den USA habe Google seinen Suchmaschinendienst um KI-Übersichten erweitert, was zu teilweise kuriosen Ergebnissen führe. Nutzerinnen und Nutzer würden in Sozialen Medien reihenweise Beispiele peinlicher bis verstörender Fehler veröffentlichen. Der Grund: “Die KI-Software scheint in vielen Fällen seriöse Informationen nicht von Scherzen oder Satire unterscheiden zu können.”
5. Newsletter Netzwerk Recherche 233
(netzwerkrecherche.org, Barbara Junge)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten: der Newsletter des Netzwerk Recherche. Die aktuelle Ausgabe beginnt mit einem Beitrag von Barbara Junge zur Frage, ob Medien mit ihrer Berichterstattung über Angriffe auf Politiker und Politikerinnen Nachahmungstaten provozieren. Daneben gibt es den gewohnten Überblick über medienrelevante Nachrichten, Veranstaltungen, Preise und Stipendien.
6. Kochshowsättigung bei Sat.1 & Co.: Schmeckt nicht, gibt’s nicht
(dwdl.de, Peer Schader)
Deutsche TV-Kochshows setzen häufig auf ähnliche Konzepte und einfache Rezepte, was bei “DWDL”-Kolumnist Peer Schader zu Übersättigung und Appetitlosigkeit führt: “Letztlich ist es beim Fernsehen wohl ähnlich wie beim Soßenkochen: Hauptsache, man bekommt Bindung rein. Und das gelingt den allermeisten Sendern mit ihren neuen Formaten derzeit aus nachvollziehbaren Gründen so gar nicht.”