1. Peinliches Penisfechten
(taz.de, Carolina Schwarz)
Vergangene Woche ist bei “Übermedien” eine kritische Auseinandersetzung mit der Potsdam-Recherche von “Correctiv” (“Geheimplan gegen Deutschland”) erschienen. Dort bilanzieren Stefan Niggemeier (“Übermedien”), Christoph Kucklick (Leiter der Henri-Nannen-Schule) und Felix W. Zimmermann (“Legal Tribune Online”): “Der Text ist misslungen, das Verhalten von Correctiv nach der Veröffentlichung fragwürdig und die Berichterstattung vieler Medien eine Katastrophe.” “Correctiv” hat den Vorwürfen in einer Stellungnahme entgegnet: “Die Kritik der drei Autoren von Übermedien, die unseren Text als unzureichend empfinden, beruht überwiegend auf stilistischen Anmerkungen und der Wahrnehmung anderer Medienberichte über unsere Recherche.” Carolina Schwarz hat sich den ganzen Vorgang von außen angeschaut und befindet in der “taz”: “Das Problem an der Kritik ist, dass sie teilweise mit den gleichen Mitteln arbeitet, die sie Correctiv vorwirft: nämlich mit Übertreibungen, Spekulationen und Fehlern.” Schwarz kritisierte aber auch die Reaktion von “Correctiv”-Chef David Schraven und kommt schließlich zu dem Schluss, das alles wirke von außen “wie ein peinliches Penisfechten unter Journalisten”.
Weiterer Lesehinweis: Rechtsanwalt und Jura-Blogger Thomas Stadler schreibt: “Die von den Autoren im Duktus der Überheblichkeit geäußerte Kritik an der Reportage von Correctiv, überzeugt nicht. Auf diese Art und Weise kommen wir sicherlich zu keiner echten Debatte.” Und im “Medienmagazin” von radioeins spricht Jörg Wagner mit Christoph Kucklick und “Correctiv”-Chefredakteur Justus von Daniels über die Kritik an der Recherche (ardaudiothek.de, Audio: 1:54:22 Stunden).
2. Mehr Inhalt wagen?
(deutschlandfunk, Sascha Wandhöfer, Audio: 36:34 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die mediale Berichterstattung über Donald Trump und des US-Wahlkampf. Es diskutieren DLF-Hörer Hendrik Zech, Erik Kirschbaum (“Los Angeles Times”) und USA-Korrespondentin Doris Simon.
3. Türkei sperrt Zugang zu Instagram
(spiegel.de)
Die Türkei habe am Freitag den Zugang zu Instagram gesperrt, nachdem Fahrettin Altun, Kommunikationsdirektor von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, der Social-Media-Plattform Zensur vorgeworfen hatte. Der Aufruf von Instagram, aktuell nur noch über VPN möglich, sei offiziell wegen der nationalen Sicherheit und dem Schutz der öffentlichen Ordnung blockiert, ein direkter Zusammenhang mit Altuns Vorwürfen wurde nicht bestätigt.
4. Wie sich das Fernsehen zum Anwalt der kleinen Leute machte
(dwdl.de, Christian Richter)
“Die ‘Drei mit den Mützen’ und der ‘Mahn-Man’ gehörten in den 90ern fest zum RTL-Programm und waren so erfolgreich, dass schnell weitere Sender zum Anwalt der kleinen Leute werden wollten. Das allerdings war echten Anwälten ein solcher Dorn im Auge, dass die Formate selbst die Gerichte beschäftigten.” Bei “DWDL” schildert Christian Richter, “wie sich das Fernsehen zum Anwalt der kleinen Leute machte”.
5. Die Hypewellenreiterin
(zeit.de, Pascal Mühle)
Pascal Mühle schreibt bei “Zeit Online” über Natalie Jane, eine junge US-amerikanische Sängerin mit fast 10 Millionen TikTok-Followern. Janes Karriere, die durch einen viralen Hit auf TikTok beschleunigt wurde, illustriere den Wandel in der Musikindustrie, der junge Künstlerinnen und Künstler vor neue Herausforderungen stelle: kurzfristige Verträge, der ständige Zwang, in den Sozialen Medien präsent zu sein, und der strategische Umgang mit den Algorithmen der Plattformen.
6. Panne in “Tagesthemen”-Liveshow amüsiert ARD-Zuschauer
(t-online.de)
t-online.de berichtet über einen kuriosen Vorfall in den live ausgestrahlten ARD-“Tagesthemen”: Während Moderator Helge Fuhst ernste Nachrichten verkündete, unterbrach plötzlich eine Stimme aus dem Off Fuhsts Ansage mit den Worten: “Der heißt Salami, Jens. Hast du das gelesen?” Die technische Panne habe zu zahlreichen scherzhaften Kommentaren in den Sozialen Netzwerken geführt.