Archiv für April 24th, 2024

Vergütungspflicht gefordert, EU vs. TikTok, netzpolitik verlässt Twitter

1. Verleger: “Sehen gerade Versagen der Politik”
(deutschlandfunk.de, Bettina Köster& Mike Herbstreuth)
Obwohl von der Ampelregierung ursprünglich im Koalitionsvertrag vorgesehen, spiele das Thema staatliche Presseförderung in Deutschland aktuell keine Rolle. Nun komme zu den sowieso schon bestehenden Sorgen vieler Verlage, etwa die hohen Druck- und Vertriebskosten und die begrenzte Zahlungsbereitschaft der Kundinnen und Kunden, eine weitere Herausforderung hinzu: die Künstliche Intelligenz (KI) und deren Folgen. Dies lässt erneut den Ruf von Verlagsvertretern nach staatlicher Unterstützung laut werden.

2. Vergütungspflicht muss kommen
(djv.de, Hendrik Zörner)
Mika Beuster, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, fordert den Gesetzgeber auf, eine Vergütungspflicht für die Nutzung von Inhalten durch Unternehmen, die im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) tätig sind, einzuführen: “Es kann nicht sein, dass ChatGPT und andere völlig legal zum Nulltarif mit Inhalten von Medienschaffenden trainiert werden und die KI-Unternehmen auf diese Weise Milliarden scheffeln. Der Gesetzgeber kann es nicht länger zulassen, dass die einen Inhalte produzieren, während die anderen die Gewinne abschöpfen.”

3. Wir verlassen Twitter
(netzpolitik.org)
Mit netzpolitik.org verlässt ein weiterer wichtiger Account die Plattform, die früher einmal als Twitter bekannt war und inzwischen X heißt: “Musks technische und inhaltliche Entscheidungen sowie der Exodus vieler demokratischer Accounts haben dazu geführt, dass ein pluraler und offener Diskurs auf der Plattform nicht mehr möglich ist – und stattdessen vorrangig Hass und Hetze stattfinden und verbreitet werden. Auch unter den Inhalten, die wir dort posteten.”

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4. Russisches Gericht verurteilt Meta-Sprecher zu sechs Jahren Straflager
(spiegel.de)
Laut der unabhängigen russischen Nachrichtenseite “Mediazona” wurde Andy Stone, Sprecher der Facebook-Muttergesellschaft Meta, von einem russischen Gericht in Abwesenheit zu sechs Jahren Straflager verurteilt. Stone lebt in den USA und somit außerhalb des Zugriffs russischer Behörden. Grund für Anklage und Verurteilung seien Stones Äußerungen zur Moderation von Beiträgen zum Ukraine-Krieg.

5. 7 Fragen an Johanna Rüdiger
(turi2.de)
“Die Social-Media Sprache ist viel authentischer und informeller als wir Journalist*innen es gewohnt sind”, findet Johanna Rüdiger, die als Social-Media-Koordinatorin bei der Deutschen Welle arbeitet. Sie bespielt außerdem erfolgreich eigene reichweitenstarke Kanäle. Im Gespräch mit Peter Turi geht es unter anderem um die Fragen, wie sie als Journalistin bei TikTok gelandet ist, was die Social-Media-Prominenz mit ihr gemacht hat und welche Social-Media-Tipps sie für ihre Kolleginnen und Kollegen hat.

6. TikTok wendet Strafzahlung vorerst ab
(zeit.de)
Gestern haben wir in den “6 vor 9” von einem Ultimatum der EU an das Unternehmen hinter TikTok berichtet, binnen 24 Stunden ein Risikoprofil für die neue App TikTok Lite vorzulegen. Dem sei TikTok nachgekommen und habe damit vorerst eine Geldstrafe verhindern können. Bei der Auseinandersetzung geht es um die Frage, ob die neue App die psychische Gesundheit von Minderjährigen gefährdet und damit gegen EU-Regeln verstößt.