Archiv für Oktober, 2010

Boulevard, Energiesparlampen, ARD

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Sieg über den Boulevard”
(spiegel.de, Markus Brauck und Julia Jüttner)
Das Amtsgericht München verurteilt einen ehemaligen “Bild”-Journalisten zu 14.400 Euro Strafe. Im Prozess, in dem der Schauspieler Ottfried Fischer als “Nebenkläger und Zeuge” auftrat, ging es um Nötigung und “Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen”.

2. “Der alltägliche Sieg des Boulevard”
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Thomas Knüwer liest im Flugzeug mal wieder Tageszeitungen und ärgert sich über die alltäglichen Zuspitzungen: “Auch wenn es hier um Wirtschaft und Politik geht – der Duktus ist bekannt. In diesem Tonfall schrieb einst die ‘Bild’ – die heute nochmal aggressiver daher kommt.”

3. “Deutsche Umwelthilfe stoppt BILD und Rewe bei irreführender Werbung für Ramsch-Energiesparlampen”
(duh.de/pressemitteilung)
Die Deutsche Umwelthilfe erwirkt vor dem Landgericht Berlin eine einstweilige Verfügung gegenüber der Axel Springer AG. Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: “Mit falschen Angaben zur Energieeffizienz wurden die Verbraucher getäuscht und zum Kauf niederwertiger Energiesparlampen verleitet.”

4. “Bis(s) zum Abwinken – Die ARD nervt ihre Zuschauer”
(haz.de, Imre Grimm)
“Essen, Essen, Essen” auf allen Kanälen der ARD: “Die erbarmungslose Penetranz mag für Diätberater, Freizeitköche und Ökotrophologen hoch spannend sein. Für den Normalkonsumenten dagegen, der leidlich über die bösen Zuckerstückchen in der Cola, die globale Macht der Lebensmittelmultis und die Ernährungspyramide informiert ist, stellt sich schnell ein Gefühl von Überfütterung ein, wenn er sich jetzt bitte auch noch für ‘Gourmet-Heu im Naturpark Saar-Hunsrück’ interessieren soll.”

5. “Beckmann: Fiktion und Realität”
(notes.computernotizen.de, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz vergleicht einen Auftritt von Reinhold Beckmann im “Tatort” mit einer kürzlichen Ausgabe seiner Talkshow.

6. “ARD-aktuell, Alliterationsaffin wie nie”
(juliane-wiedemeier.de)
Die “Tagesschau” und die “Tagesthemen” vom Sonntag in der Sprachanalyse von Juliane Wiedemeier: “Du weißt, dass etwas falsch läuft, wenn die sprachlich unauffälligsten Teile einer Sendung aus Zitaten von Guido Westerwelle bestehen.”

Neues aus der Frankheimer Eckschau

Man muss ja wirklich nicht jeden kleinen Fehler korrigieren, aber bei einem Artikel im Online-Auftritt der “Frankfurter Rundschau” über den derzeit erfolgreichen Offensivspieler Didier Ya Konan von Hannover 96 gilt heute mal die Devise “Kleinvieh macht auch Mist”.

Da steht zum Beispiel über das Samstagsspiel von Hannover gegen Köln:

(…) das kurz darauffolgende zweite [Tor], ein wuchtiger Kopfball aus kurzer Entfernung nach einer Ecke, sagte dann doch ein bisschen mehr aus über den Spieler Didier Ya Konan

Nach einer Ecke fiel jedoch keines der drei Tore (Endstand 2:1). Sein zweites Tor erzielte Ya Konan im Zuge eines Konters — per Kopfball zwar, aber nach einer regulären Flanke (Video).

Über Ya Konans frühere Stationen heißt es:

Ya Konan, der über ASEC Mimoses (2004 bis 2006), Rosenheim Trondheim (2007 bis 2008) zu Hannover 96 kam, harmoniert auch bestens mit dem im August geholten Mohammed Abdellaoue.

Die Vereine, für die Ya Konan früher gespielt hat, heißen jedoch ASEC Mimosas und Rosenborg Trondheim (liegt in Norwegen, nicht in Bayern).

Ya Konan ist nach Ansicht des Autors übrigens sogar so erfolgreich, dass für andere namhafte Spieler kein Platz mehr bleibt:

Und von Mike Forsell, Mike Handke oder Jan Schlaudraff spricht an der Leine kein Mensch mehr.

Bei zwei der drei ist es allerdings auch kein Wunder, dass niemand über sie redet: Denn “Mike Forsell” heißt mit Vornamen Mikael und mit Nachnamen Forssell, während “Mike Handke” zwar wenigstens Mike, nicht aber Handke, sondern Hanke heißt.

Mit Dank an Daniel B.

Nachtrag, 19.42 Uhr: Jetzt sind alle Fehler korrigiert. Nur Mikael Forssell wartet noch ungeduldig auf das zweite “s” in seinem Nachnamen.

Nachtrag, 22.37 Uhr: “s” ist da!

Nachtrag, 26. Oktober: BILDblog-Leser Johannes H. und yannick haben sich an der Fehlersuche beteiligt und uns darauf hingewiesen, dass Ya Konan nicht nur von 2007 bis 2008, sondern bis August 2009 für Rosenborg Trondheim spielte.

Wagenburgmentalität, Clownkostüm, Putin

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Die Glatten und die Netten”
(tagesspiegel.de, Bernd Gäbler)
Bernd Gäbler sieht in den TV-Moderatoren Jörg Pilawa, Markus Lanz oder Sven Lorig Repräsentanten eines Fernsehens, bei dem alles “leicht verträglich sein, lieb und possierlich” sein muss. “Wellness für die Seele will dieses Massenfernsehen sein, das Personal ist entsprechend serviceorientiert.” Für “wortmächtig argumentierende Intellektuelle” sei dagegen nur der “Talkshow-Polarisierer-Stammplatz” da. “So wird der kluge Außenseiter ins Clownskostüm gesteckt”.

2. “Aufklärung statt Medienhype”
(dradio.de, Daniel Goeßmann)
Auf der Suche nach dem politischen Journalismus in Deutschland befragt Daniel Goeßmann unter anderem Journalisten von “Welt”, “taz”, “Tagesspiegel” und “Stern”: “Die Branche des politischen Journalismus ist verunsichert, wirkt ratlos. Ein Teil der Journalisten reagiert darauf mit einer Mischung aus Selbstkasteiung und Schadensbegrenzung.”

3. “Putin auf PR-Tour”
(mediathek.daserste.de, Video, 7:48 Minuten)
Begleitet vom russischen Fernsehen fährt Wladimir Putin mit einem gelben Lada an die Grenzen Sibiriens. Wie ein vom Straßenrand gefilmtes Amateurvideo (ab 4 Minuten) zeigt, wird er dabei von einer langen Reihe ausländischer Fahrzeuge begleitet. Originalvideo auf russisch (youtube.com, 2:44 Minuten).

4. “Die Öffnung der Öffentlichkeit”
(nzz.ch, Hans Geser)
Hans Geser erkennt eine “Wagenburgmentalität” bei renommierten Zeitungen. “Der Weg dahin scheint dadurch versperrt, dass sich die traditionellen Eliten dem Online-Diskurs bis anhin fast völlig verweigern, weil sie – was bei Journalisten besonders augenfällig wird – in einem Medium, das alle User zu gleichrangigen Lieferanten von Text-Voten degradiert, keine Möglichkeiten zur Wahrung einer herausgehobenen Podestposition mehr sehen.” Siehe dazu auch diesen Kommentar von Peter Hogenkamp, Leiter Digitale Medien der “NZZ”.

5. “How to be an Old School Journalist”
(holykaw.alltop.com, Video, 10:39 Minuten, englisch)
Ein undatiertes Video zeigt, wie Journalismus in den USA einmal war: “News reporting is a young man’s job. For the reporter must have stamina and endurance to withstand the strain of long and strenuous hours of work.”

6. “Bricht das Internet 1997 zusammen?”
(zeit.de, Ludwig Siegele, 1996)

InTouch, Daily Star, Medienkompetenz 2.0

6 vor 9

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1. Interview mit Carsten Schüerhoff und Tim Affeld
(kress.de, Henning Kornfeld)
Der Chefredakteur und der Geschäftsführer von “InTouch” feiern den 5. Geburtstag des wöchentlichen Klatschblatts. “Wir zeigen die Realität, und die ist eben oft gemein.” Der Millionenklage von David Beckham wegen falscher Anschuldigungen sieht man gelassen entgegen. “Wir sind alle sehr entspannt und haben keinerlei Zweifel, dass wir das Verfahren erfolgreich für uns beenden werden.”

2. Interview mit Markus Merkle
(jetzt.sueddeutsche.de, Anna Kistner)
Markus Merkle von der Initiative Medienkompetenz 2.0 über seine Erfahrungen bei Vorträgen vor Jugendlichen: “Dass man nicht einfach Bilder ins Internet stellen darf, auf denen Leute zu sehen sind, die man nicht um Erlaubnis zur Veröffentlichung gefragt hat, ist für die Schüler total neu. Die machen da ganz große Augen. Oft wissen sie auch nicht, dass man sich nicht einfach Bilder aus fremden Blogs kopieren und auf seine Seite laden darf.”

3. “Aus 245.000 mach 8,5 Millionen”
(medienrauschen.de, Thomas Gigold)
“Leipzig Fernsehen” titelt: “Google Street View: 8,5 Millionen Haushalte legten Widerspruch ein”. Tatsächlich sind bei Google 244.237 Einsprüche eingegangen.

4. “Clarification”
(fcbarcelona.com, englisch)
Der FC Barcelona warnt vor erfundenen Interviews mit Spielern des Vereins, die in “Daily Star” und “Daily Star Sunday” abgedruckt wurden. Mehr dazu auf bleacherreport.com und im Blog von James Goyder (Update).

5. “Stephen Frys Message to Grammer-Nazis”
(nerdcore.de, Video, 6:34 Minuten, englisch)
“Dieses Video reibe ich ab jetzt jedem unter die Nase, der mir mit Kommafehlern oder meinem fucking Denglisch kommt.”

6. “Wenn Fakten überfordern”
(fraufreitag.wordpress.com)
Lehrerin Frau Freitag erklärt ihren Schülerinnen und Schülern, dass Mark Zuckerberg einem jüdischen Elternhaus entstammt.

Sehen alle gleich aus (3)

Sehen alle gleich aus

Mit der Aktion “Raus mit der Sprache — Rein ins Leben” sollen Migranten ermutigt werden, die deutsche Sprache zu erlernen. Die Deutschlandstiftung Integration macht mit, die Axel Springer AG und zahlreiche Prominente, wie Bild.de erklärt:

Im Videoclip vom Making Of sieht man, neben anderen, …


… Rapper Sido …


… den Fußballer Jerome Boateng …


… die Turnerin Magdalena Brzeska …


… und Moderatorin Jana Ina Zarrella.

Nur: Das ist gar nicht Jerome Boateng. Das ist der Musiker Dennis “Denyo” Lisk.

Via meinrap.de, mit Dank an Jan.

Nachtrag, 18.40 Uhr: Bild.de hat den Mann sicherheitshalber ganz aus dem Clip herausgeschnitten.

Singlecharts falsch berechnet

Wenn ich einen Kiosk habe und an einem Abend ebenso viele einzelne Bierflaschen wie Sixpacks verkauft habe, waren dann 50% aller verkauften Bierflaschen einzeln? Nö, denn auf jede einzelne Flasche kamen ja sechs gemeinsame Flaschen, der Anteil der einzelnen Flaschen an den insgesamt Verkauften beträgt also nur ein Siebtel.

Und damit raus aus unserer kleinen Beispielwelt, hinein in die graue Wirklichkeit mit ihren Statistiken:

Fast jeder zweite Sachse lebt allein

so vermeldet es heute die “Sächsische Zeitung” auf ihrer Titelseite.

Sachsen “versingelt”. Hier leben immer mehr Menschen allein. Fast jeder zweite der 4,2 Millionen Einwohner wohnt – statistisch betrachtet – allein in seinen vier Wänden.

Was dieses “statistisch betrachtet” bedeuten soll, ist einigermaßen schleierhaft, denn betrachtet man die Statistiken des Statistischen Jahrbuchs 2010 (PDF), auf die sich der Artikel beruft, stellt man fest, dass von den 4,2 Millionen Einwohnern Sachsens 944.900 in einem Einpersonen-Haushalt leben — also gerade mal 22,5 Prozent.

Aber sehen wir uns die Zahlen doch einmal genau an:

42,6 Prozent aller Haushalte sind Single-Haushalte. In ihnen lebt naheliegenderweise je eine Person, insgesamt 944.900. Die 808.200 Zwei-Personen-Haushalte machen zwar nur 36,5 Prozent aus, aber in ihnen leben – 808.200 mal zwei – mehr als 1,6 Millionen Menschen.

Wenn man das nicht selbst ausrechnen mag, kann man einfach auf Tabelle 10 in der Statistik zurückgreifen:

Entsprechend sind auch diese angeblichen Single-Quoten alle Unfug:

Die regionale “Single-Hochburg” ist laut Statistischem Jahrbuch die Stadt Leipzig. Hier leben rund 55 Prozent der Einwohner allein; dicht gefolgt von Dresden (50 Prozent) und Chemnitz (47 Prozent). Danach folgen die Kreise Mittelsachsen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Zwickau mit knapp 40 Prozent “Single”-Anteil.

Mit Dank an Michael K.

Prominenzierungsmaschinerie, FSK, Kummer

6 vor 9

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1. “‘Schnitzel’-Posse – Alter Aufreger statt neuer Fakten”
(ndr.de, Video, 6:09 Minuten)
“Zapp” besucht in der Causa “Schnitzelkrieg” Betzdorf und befragt unter anderem den Schulleiter der Christopherus-Schule, Alexander Waschow, von dem auch ein offener Brief veröffentlicht wird. Auf taz.de schreibt Cigdem Akyol dazu.

2. “Rangliste der Pressefreiheit weltweit”
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Rangliste zur weltweiten Situation der Pressefreiheit im Jahr 2010. Die Schweiz teilt sich mit Finnland, Island, Norwegen, Schweden und der Niederlande Platz 1. Österreich ist auf Platz 7, Deutschland auf Platz 17 zu finden. Die EU-Mitglieder Griechenland und Bulgarien teilen sich mit Kenia, Benin und den Komoren Platz 70. Am wenigsten Pressefreiheit gibt es in Nordkorea und Eritrea.

3. “Geht’s noch, FAS? Schon wieder eine Medienkampagne”
(epd.de, Sabine Horst)
Der Evangelische Pressedienst (!) findet die “Kampagne” der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” zu angeblich zu laschen Kontrollen der FSK übertrieben: “Ich bin auch Mutter. Und wenn Sie mich fragen: Ich schaue mit meinem Sohn, der wird demnächst zwölf, lieber einen großen, wilden, traurigen Film wie ‘There Will Be Blood’ oder einen erschütternden wie ‘Schindlers Liste’, als ihn im Nirwana der Toggo-Werbung und Primetime-Schmonzetten versacken zu lassen.” (…) “Die Aktion des Sonntagsblattes ließe sich vielleicht als bloße populistische Kampagne abtun, wären nicht so viele Medienpolitiker und sogar die Familienministerin flugs darauf eingestiegen.”

4. “Wie man Promis produziert”
(de.ejo.ch, Marlis Prinzing)
Marlis Prinzing stellt fest, dass die Prominenzierungsmaschinerie längst auch den Journalismus erfasst habe: “Die Bildschirmmedien inszenieren die Popularität von Ansagern, Moderatoren und Talkern, aber auch von exponierten Printjournalisten. Sie machen deren Gesichter prominent und erleichtern so deren Vermarktung. Bei Promi-Events und auf Podien begegnen die Klatsch-Reporter immer wieder denselben Gesichtern und reproduzieren immer wieder dieselben Gesichter und Geschichten.”

5. “Zehn Thesen zur Zukunft der Zeitung”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
“1. Das Zeitungssterben kommt schneller als angenommen. 2. Die Wochenzeitung wird die neue Tageszeitung – und nicht umgekehrt. 3. Die Tageszeitungen sparen sich zu Tode. 4. Die Tageszeitungen vergreisen in den Redaktionen. 5. Als nächstes wandert der Lokaljournalismus ins Netz ab. 6. Journalisten und Verleger haben das Netz nicht begriffen. 7. Tageszeitungen verschwinden in der Nische. 8. Das iPad beschleunigt den Niedergang. 9. Der generalistische Journalismus überholt sich. 10. Die Tageszeitung sitzt zwischen allen Stühlen — und hat nirgends mehr Platz.”

6. Interview mit Tom Kummer
(persoenlich.com, Adrian Schräder)
Tom Kummer spricht ausführlich mit Adrian Schräder: “Ich hab mich komplett sicher gefühlt, geschützt von einer Gruppe junger Journalisten, die sich selbstsicher als so eine Art Avantgarde des Neuen Journalismus in Deutschland bewegten.” Ein zweites Interview gibt es mit dem Regisseur von “Bad Boy Kummer”, Miklós Gimes.

Gala  

Til Schweigers Achselhaare des Bösen

Es ist an der Zeit, dass endlich einmal über die wirklich wichtigen Themen gesprochen wird: Sollten sich Männer die Achselhaare rasieren? Zu welcher Zeit trugen Frauen wie viel Intimbehaarung? Tut Haarentfernung mit Wachs wirklich so weh, wie alle sagen?

Das People-Magazin “Gala” war so frei, sie mit dem Schauspieler und Brusthaarrasierer Til Schweiger zu diskutieren.

Zum Beispiel so:

Kommen wir zur Enthaarung bei Frauen. Eine Frau mit Achselhaaren hätte bei Ihnen vermutlich wenig Chancen, oder?
Achselhaare bei einer Frau finde ich jetzt nicht so prickelnd.Aber wenn ich die Frau total lieben würde und sie die lustigste und tollste Person wäre, die mir je begegnet ist, dann würde ich auch eine Zeitlang über die Achselhaare hinwegsehen. Irgendwann würde ich sie dann wahrscheinlich heimlich nachts im Bett abschneiden …(lacht)

Das etwas unmotiviert wirkende Interview ist mit dieser schwer unmotiviert wirkenden Fotomontage bebildert:

Zwei scharfe Superhelden: Schauspieler Til Schweiger und der "Braun Bodycruzer" (ca. 70 Euro).

Andererseits ist Schweiger Testimonial von Braun, was das ganze Interview in einem etwas anderen Licht erscheinen lässt.

Und weil “Gala” ein paar Krumen aus dem Gespräch vorab von dapd weiterverteilen ließ, berichten auch “Spiegel Online”, abendblatt.de oder “Focus Online” davon, dass sich Schweiger seine Brusthaare entferne — “mit dem Rasierer”.

Mit Dank an Marcel Sch. und an Jeannine J. für den Ausriss.

Werbepost mit Expressversanten

Oliver Santen ist Wirtschaftschef bei “Bild” und kümmert sich meist sehr persönlich um die großen, tollen Unternehmen.

Vor zwei Tagen durfte Frank Appel, Vorstandschef der Deutschen Post und “Bild”-“Gewinner” am 4. August, im Gespräch mit Santen erklären, wie wichtig China für Deutschland und die Deutsche Post ist — und weil Santen eh schon in China war, hat er auch gleich noch ein kleines UrlaubsWerbevideo gedreht.

Die Deutsche Post sei schon seit über 24 Jahren hier (also auf dem Wachstumsmarkt China), erzählt eine Off-Sprecherin über wacklige Handkamera-Bilder, dann darf Frank Appel noch mal berichten, wie wichtig China für Deutschland ist und welche wichtige Rolle die Post für den Warenverkehr zwischen China und Deutschland spielt:

Dann widmet sich Santen dem Warenverkehr in Hongkong:

Einen Expresszusteller der deutschen Post werde man heute begleiten, erzählt Santen in die Kamera und stapelt dabei ordentlich tief. Denn es ist nicht irgendein Zusteller, Nein!

ER ist der schnellste Post-Flitzer der Welt – obwohl er täglich mit Taxis, Bussen, Stau und Chaos zu kämpfen hat!

Und da ist er auch schon: Barry Lau.

Ganz so schnell, wie Santen schreibt, ist Lau offenbar aber nicht — das Video von seiner Ankunft hat man vorsichtshalber mal beschleunigt. Lau ist stolz, für den wichtigen Bezirk Zentral-Hongkong verantwortlich zu sein. Für eine deutsche Firma zu arbeiten, mache für ihn “keinen großen Unterschied”, so Lau bzw. der Übersetzer.

Lau packt die Sendungen und Santen auf seinen Roller und dann geht’s los:

Doch schon bald meldet sich Santen zu Wort: Die Expresszustellung sei heute ein bisschen langsamer als sonst, “weil: ‘ne Menge Stau” (mit dem Lau doch angeblich jeden Tag zu kämpfen hat). Doch Santen ist sich “ziemlich sicher”, dass “Barry” “sein Zeug” rechtzeitig zustellen wird.

Damit es ein bisschen schneller geht, sind die folgenden Fahrszenen wieder mal beschleunigt:

Und dann sind “wir” endlich am Ziel: Ein Päckchen wird ausgeliefert, der Empfang bestätigt “und dann ist die Arbeit getan”.

Noch schneller wäre es vermutlich gegangen, wenn Santen und Lau nicht erst durch die ganze Stadt gegurkt wären, sondern das Päckchen direkt da abgegeben hätten, wo sie es auch abgeholt haben:

Abholung:

Auslieferung:

Mit Dank an Christopher K.

Nachtrag/Hinweis, 18.50 Uhr: Mehrere Leser haben uns darauf hingewiesen, dass Santen und Lau in einer ganz anderen Straße losfahren, als sie ankommen. Andererseits trifft der Reporter den Kurier (“Und hier kommt schon Barry Lau”) scheinbar schon vor der Fahrt am Ziel.

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