Archiv für März 10th, 2008

Kurz korrigiert (452 & 453)

In Deutschland wird gestreikt, und Bild.de versteht die Welt nicht mehr berichtet…

  • über die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst, in denen Ver.di und die dbb Tarifunion gemeinsam höhere Löhne für die Angestellten des Bundes und der Kommunen verlangen:

    "Sollen sich endlich einigen: Ver.di-Chef Frank Bsirske (li.) und Frank Stöhr, Vorsitzender der Tarifunion des Beamtenbundes"

  • bzw. über die Einigung der Bahn mit der Lokführergewerkschaft:

    "Die Bahn hatte am Sonntag eine Klage vor dem Amtsgericht Frankfurt nach der endgültigen Einigung mit der Lokführer-Gewerkschaft Ver.di zurückgezogen."

Mit Dank an Steffen und Manuel G. für die Hinweise.

In eigener Sache: “Bild” erklärt BILDblog

Andreas Wiele, der im Vorstand der Axel-Springer-AG für die “Bild”-Zeitung zuständig ist, hat sich in einem Interview mit dem Branchendienst turi2.de über BILDblog geäußert:

[audio:https://www.bildblog.de/wiele.mp3]

Viel Feind, viel Ehr. Das ist ein Thema, was sich an ein paar obskure Online-Blogger wendet. Ich glaube, wir richten uns an zwölf Millionen Leser. Die wissen die journalistische Qualität der “Bild”-Zeitung zu schätzen. Und ich muss ganz ehrlich sagen, die Kritik, die in BILDblog an “Bild” geübt wird – wenn das alles ist, was man uns vorwerfen kann, dann können wir in der Tat zu Recht stolz auf die Qualität der “Bild”-Zeitung sein.

Dazu gäbe es zweierlei zu sagen.

Erstens ist das, was in BILDblog steht, keineswegs alles, was man der “Bild”-Zeitung vorwerfen kann. Wir haben nicht den Anspruch, sämtliche Verfehlungen der “Bild”-Zeitung aufzuschreiben, die ganzen kleinen Schlampigkeiten und großen Ungeheuerlichkeiten — und wenn wir diesen Anspruch hätten, könnten wir ihn nie erfüllen. So manche schlimme Erfahrung, die Menschen vor allem in Stunden größter persönlicher Not mit “Bild” machen, steht hier nicht. Weil sich diese Menschen nicht bei uns melden. Weil sie andere Sorgen haben, als sich auch noch mit der “Bild”-Zeitung anzulegen. Weil wir diese Menschen nicht auch behelligen wollen. Oder weil sie uns bitten, ihre Erfahrungen nicht aufzuschreiben. So manche schlimme Verdrehung der Wahrheit steht hier deshalb nicht, weil es uns unmöglich ist, sie zu beweisen, wenn Aussage gegen Aussage steht. So manche schlimmen Persönlichkeitsrechtsverletzung steht hier nicht, weil es unmöglich ist, sie zu dokumentieren, ohne zweifelhafte Aussagen selbst zu wiederholen, zweifelhafte Aufnahmen selbst zu zeigen.

Aber zweitens: Selbst wenn sich die Qualität der “Bild”-Zeitung tatsächlich daran messen ließe, was BILDblog an “Bild” kritisiert — selbst dann würden wir uns schämen, zu behaupten, darauf stolz zu sein.

6 vor 9

Kommentare kommentieren
(spreeblick.com, Johnny Haeusler)
“Kommentierende Blog-Leser mögen also in der lesenden Minderheit sein (und böse Zungen behaupten sogar, dass einige von ihnen gar keine Leser sind), doch sie sind diejenigen, die sichtbar sind, und so prägen sie das Bild eines Blogs u.U. überproportional mit. Denn die Ausdrucksweise, der Ton, die vorhandene oder fehlende Freundlichkeit, der Grad an Respekt vor Dritten in den Kommentaren können neben den Artikeln die Stimmung eines Blogs maßgeblich für alle beeinflussen.”

Intime Welt für alle
(echo-online.de, Norbert Bartnik)
Frankfurter Museum für Kommunikation zeigt papierene und digitale Notizen von prominenten und unbekannten Autoren.

Herr Kollege: Victor Kocher, Neue Zürcher Zeitung NZZ, Limassol
(andremarty.com)
“Herr Kocher, seit einem Viertel Jahrhundert berichten Sie aus und über den Nahen Osten. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen: wird’s Ihnen journalistisch besehen nicht langsam etwas langweilig?”

“Blocher ist ganz anders als Haider”
(derstandard.at, Klaus Stimeder)
Roger Köppel, Chefredakteur der Schweizer “Weltwoche”, im Interview mit dem österreichischen Magazin “Datum” über Unterschiede in Politik, Medien und Fußball.

The world’s 50 most powerful blogs
(guardian.co.uk)
From Prince Harry in Afghanistan to Tom Cruise ranting about Scientology and footage from the Burmese uprising, blogging has never been bigger. It can help elect presidents and take down attorney generals while simultaneously celebrating the minutiae of our everyday obsessions. Here are the 50 best reasons to log on.

Besuch im neuen Google-Forschungszentrum in Zürich am 06.03.2008
(studisurf.ch/google, Video, Dialekt, 27:28 Minuten)
Journalist Thomas Benkö macht zusammen mit Kameramann Matthias Mahr einen Rundgang durch die beeindruckenden Räumlichkeiten von Google in Zürich: Rutschbahnen, Telefonkabinen, Aquarien, überall verfügbares Essen – und das Beste: Es hat alles fast nichts gekostet, weil man das Meiste “gebraucht” einkaufen konnte.