Vorgestern berichtete “Bild”-Stuttgart über den “Streit um die geplante Akademie für Darstellende Kunst” in Ludwigsburg:
71.000 Euro pro Student und Jahr!? Das ist in der Tat “happig”, wie “Bild” einen “Insider” zitiert. Oder besser: Das wäre happig, wenn es denn stimmte. Allerdings macht “Bild” dafür eine etwas sonderbare, vermeintlich “interne”, Rechnung auf:
Denn nach internen Berechnungen auf Grundlage des bisherigen Konzepts (vier Studiengänge à 7 Schüler und zwei Mio. Euro Unterhaltskosten/Jahr) würde allein ein Student die Landeskasse mit 71 000 Euro/Jahr belasten!
“Bild” hat also offenbar einfach zwei Millionen Euro durch 28 Studenten geteilt. Da kommen dann wirklich 71.428 Euro pro Student zusammen. Aber das ist natürlich Unsinn: Zwar soll es tatsächlich vier verschiedene Studiengänge an der Akademie geben, wie uns eine Sprecherin bestätigt (Bühnenbild/Kostüm, Regie, Dramaturgie und Schauspiel), allerdings dauern die auch je vier Jahre. Folglich befänden sich spätestens im fünften Jahr vier Jahrgänge à “vier Studiengänge à 7 Schüler” an der Akademie.
Wenn schon, müsste “Bild” also mit 112 Studenten pro Jahr (4×4×7) rechnen und käme auf rund 18.000 Euro.* Von einer “Luxus-Uni” zu sprechen fiele dann schon etwas schwerer. Insbesondere da sogar der von “Bild” zitierte “Insider” meint, ein Student koste sonst “im Schnitt 20.000 Euro”.
*) Die verantwortliche Filmakademie Baden-Württemberg rechnet übrigens in einer gestern herausgegebenen “Richtigstellung” mit 80 Studenten pro Jahr und kommt in ihrer auf 20 Jahre angelegten Zählung auf 14.219 Euro, weil die Akademie für Darstellende Kunst in den ersten sieben Jahren komplett von der Landesstiftung finanziert werde und die Landeskasse damit überhaupt nicht belaste. Für die Jahre 8 bis 20 werden Kosten von 1,75 Mio. Euro pro Jahr angesetzt.
Mit Dank an Christian G. für den sachdienlichen Hinweis.
 
		

 Am 26. April berichtete “Bild” auf der Titelseite über ein Attentat im ägyptischen Dahab und illustrierte die Titelschlagzeile und den Bericht im Blatt mit dem Foto eines 10-jährigen Jungen, der bei dem Anschlag getötet worden war (siehe Ausrisse).
Am 26. April berichtete “Bild” auf der Titelseite über ein Attentat im ägyptischen Dahab und illustrierte die Titelschlagzeile und den Bericht im Blatt mit dem Foto eines 10-jährigen Jungen, der bei dem Anschlag getötet worden war (siehe Ausrisse). Pete Paparazzo.
Pete Paparazzo. 

 “Bild” covert den Papst selbstverständlich. Den deutschen Papst sowieso. Aber jeden Papst. Das ist eine andere Institution als Politiker. Das gibt den Leuten Vertrauen. Viele sind da ja auch gegen. Aber es hat so etwas, es hat ‘ne Botschaft, die mit “Bild” viel zu tun hat: Es ist knapp, es ist präzise, und es versucht, den Menschen etwas zu geben.
“Bild” covert den Papst selbstverständlich. Den deutschen Papst sowieso. Aber jeden Papst. Das ist eine andere Institution als Politiker. Das gibt den Leuten Vertrauen. Viele sind da ja auch gegen. Aber es hat so etwas, es hat ‘ne Botschaft, die mit “Bild” viel zu tun hat: Es ist knapp, es ist präzise, und es versucht, den Menschen etwas zu geben.
