Archiv für September 19th, 2006

Papst im Papamobil erwischt — 5000 Euro!

In der vergangenen Woche war der Papst zu Gast in Deutschland. Begleitend rief “Bild” im Zuge ihrer “BILD-Leser-Reporter”-Kampagne dazu auf, Fotos vom Papstbesuch an “Bild” zu schicken (siehe Ausrisse). Immerhin 5000 Euro war “Bild” das “beste Foto vom Papst-Besuch” wert — zehnmal soviel also wie etwa Fotos von einem urinierenden Fußballer auf einem Parkplatz, einem Ex-Kanzler in Badehose am Strand oder einem “Bild”-Leser beim “Bild”-Lesen.

Am Donnerstag vergangener Woche reiste der Papst wieder ab, und “Bild” stellte “die besten Papst-Fotos der Leser-Reporter im Internet zur Wahl”:

"Stimmen auch Sie ab unter www.bild.t-online.de"

1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16 Fotos (die z.T. auch schon in der Zeitung oder im Internet zu sehen gewesen waren) hatte “Bild” ausgewählt, Fotos vom Papst, urinierend auf einem Parkplatz, in Badehose am Strand oder wenigstens “Bild” lesend, waren nicht dabei.

Und wir freuen uns, allen “Bild”- und Bild.de-Lesern den Gewinner ihres Fotowettbewerbs — quasi exklusiv* — vorstellen zu dürfen: BILD-Leser-Reporter Dominik Rau bekommt offenbar 5000 Euro für dieses Foto!

*) “Bild” hat das Gewinnerfoto bislang noch nicht abgedruckt, weder “Bild” noch Bild.de den Gewinner bekannt gegeben, und bei Bild.de wird auf das abgeschlossene Papst-Leserfoto-Votum nirgends verlinkt oder sonstwie verwiesen — vermutlich, weil “Bild” gerade mit der “Bearbeitung, Archivierung und Weiterveräußerung” des Fotos beschäftigt ist.

Nachtrag, 21.9.2006: Heute nun teilen es auch “Bild” und Bild.de Ihren Lesern mit: Die ausgelobten 5000 Euro für “das schönste, das ergreifendste, das ungewöhnlichste Foto eines BILD-Leser-Reporters vom Papst-Besuch” — kurzum: “das beste Papstfoto” — gehen an Dominik Rau für sein Motiv “Papst im Papamobil”!

Kurz korrigiert (265)

Unter der lustigen Überschrift “Sind Raubkopien bald legal?” berichtet Bild.de über das Programm der neu gegründeten Piratenpartei:

Einen Urheberrechtsschutz soll es nach der Vorstellung der Piraten nicht mehr geben.

Im Text wird sogar auf die Internetseite der Piratenpartei verlinkt. Allerdings scheint niemand bei Bild.de das dort erhältliche Parteiprogramm (pdf) verstanden ernsthaft gelesen zu haben. Darin heißt es nämlich:

Wir erkennen die Persönlichkeitsrechte der Urheber an ihrem Werk in vollem Umfang an.

Mit Dank an Mechthild C. und Rabbit Ambulance für den Hinweis.

Nachtrag, 17.40 Uhr: Der Piratenbeauftragte von Bild.de hat sich das Parteiprogramm mittlerweile offenbar etwas genauer durchgelesen und die Formulierung entsprechend angepasst.

6 vor 9

Alles Toggo, oder was? (welt.de)
Trailer, Töne und T-Shirts: Fernseh- und Radiosender legen immer mehr Wert auf Audiodesign. Auch eigene Produkte verhelfen dem Publikum zu Markenbewusstsein. Nur bei SpongeBob klappt es nicht so.

Die Wissenschaft von außen lesen (taz.de)
Immer noch können sich Naturwissenschaftler mit dem schützenden Mythos der Sachlichkeit umgeben. Um sie zu kritisieren, ist es notwendig, sich in die Produktionsbedingungen naturwissenschaftlichen Wissens hineinzudenken.

Die Klickomanie (sueddeutsche.de)
“Passanten drehen total durch”: Die Leserreporter der Bild-Zeitung fotografieren alles und jeden – und unter Prominenten macht sich Paranoia breit.

Wem gehört die Welt? (zuender.zeit.de)
Wir leben in einer Copy/Paste-Kultur. Alles, was digital ist – egal, ob Musik, Film, Wissen oder Text – kann beliebig oft kopiert werden. Und jede Kopie ist so gut wie das Original.

Trefferkönig Google (dw-world.de)
Google – dieser Name steht für den erfolgreichsten Suchdienst im Internet. Millionen von Anfragen nach weltweiten Informationen beantwortet die Suchmaschine täglich. Innerhalb einer halben Sekunde liefert die Suchmaschine Suchergebnisse aus virtuellen Datenbeständen.

97 Jahre und kein bisschen greise (bilanz.ch)
Michael Pascuma ist der älteste aktive Trader der Welt: Als er 65-jährig war, ging seine Firma Pleite, am 11. September 2001 starb sein Sohn. Trotzdem hat er seinen Humor und den Optimismus nie verloren.