Archiv für September 12th, 2006

Dieter Bohlen irrt

Unser Vorschlag für die morgige Korrekturspalte in “Bild”:


Weil wir wieder einmal keinen Fehler in “Bild” gefunden haben, berichtigen wir diesmal Dieter Bohlen. Der behauptete gestern bei RTL, er und Estefania seien “jetzt seit ‘nem Dreivierteljahr auseinander”. Das ist falsch. In Wahrheit erfolgte die Trennung bekanntlich am 9. Juni.

Allgemein  

Bauarbeiter schwimmen den Fellen davon

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel-Springer-AG, hat nach einem Bericht der “taz” seinem Unternehmen vorgeworfen, inakzeptabel mit den Kunden umzugehen. Springers Zeitungen und Zeitschriften hätten sich den veränderten Lebensbedingungen ihrer Leser nicht angepasst, soll Döpfner bei einer internen Management-Tagung vorletzte Woche gesagt haben:

Bei Premium-Titeln wie Bild oder Welt, so Döpfner zum Punkt “Lebensumstände”, ginge man mittlerweile von falschen Leser-“Archetypen” aus. Der deutsche Bauarbeiter, der sich in der Pause mit den Kollegen an der “Seite-1-Mieze” (Döpfner) der Bild ergötze, sei so einer: “Heute kommt der typische Bauarbeiter aus Stettin oder Istanbul.” Und wenn der überhaupt lese, dann Hürriyet — “oder im besten Fall Fakt”, spielte der Springer-Chef auf den eigenen polnischen Boulevard-Ableger an.

PS: Vergangene Woche begann “Bild” mit einem Wettbewerb und forderte die Leser auf: “Schreiben Sie einen Reim, ein kleines Gedicht, auf das Mädchen von der ersten Seite.”

Die ersten Kandidaten sind schon da:

O pralle Brust!
O große Lust!
O Frau, du Volle,
Du machst mich tolle.
Ich trink jetzt Schnaps und Bier
bis alle ist all mein Hartz IV.

Man muss also gar nicht auf dem Bau arbeiten.

6 vor 9

Die Sozialisierung des Schnüffelns (sueddeutsche.de)
Wir leben mit “Bild” wie mit der Bombe: Gerhard Henschel hat eine neue Polemik über das Boulevardblatt verfasst. Es ist die Abrechnung mit der Dreistigkeit dieser papiernen Ringelpietzbrutalität.

Harter Kampf um Londons Leser (fr-aktuell.de)
Mogul Rupert Murdoch bringt das Gratisblatt “thelondonpaper” auf den Markt und bekommt prompt Konkurrenz.

Wütende Blogger auf Schnitzeljagd (welt.de)
Rund 100 Auserwählte erhalten einen rätselhaften Brief und einen Autoschlüssel. Wo der Schlüssel passt, wissen sie nicht. Auf der Spurensuche im Internet entdecken sie, wer dahinter stecken könnte. Und werden zunehmend verärgert.

Nach dem Manipulationsverdacht (taz.de)
Ist der Mensch in der Gesellschaft, in der er lebt, unglücklich? Das ist seit Jean-Jacques Rousseau die alte Frage der Kulturkritik. Sie kann immer noch fruchtbar sein – wenn man sie an den aktuellen Stand der Wissenschaften anpasst.

Die Journalisten der Stunde Null (dw-world.de)
Sie waren vor Ort, als die Türme des World Trade Centers einstürzten. Sie haben pausenlos über die Katastrophe berichtet. Und ziehen fünf Jahre nach 9/11 ein persönliches Fazit – drei Journalisten der Stunde Null.

“Es geht um viel mehr als um Hollywood” (tagesanzeiger.ch)
Lawrence Lessig kämpft für die Balance zwischen Kreativität und Kommerz. Er warnt vor einer “Nur-Lesen-Kultur”, wie sie die Industrie propagiert.