Social-Media-AfD überschätzt, “Bro Vote” für Trump, BR-Bibliothek

1. AfD als Social Media Partei überschätzt
(verdi.de)
Eine aktuelle Studie der Otto Brenner Stiftung hat sich mit der AfD als “Social-Media-Partei” beschäftigt (PDF) und dazu deren Landtagswahlkämpfe in Sachsen, Thüringen und Brandenburg untersucht. Das Fazit: “Zumindest mit Blick auf die hier untersuchten Wahlkämpfe ziehen die Autoren den Schluss, dass die AfD weit weniger Social-Media-Partei ist, als häufig kolportiert. Es gelte, die Gefahren des neu- und extrem-rechten Medienkosmos ernst zu nehmen, ohne die strategisch-kommunikativen Fähigkeiten der AfD zu überhöhen.”

2. «Bro Vote»: Wie Podcasts und alternative Medien Trump zum Wahlsieg verhalfen
(de.ejo-online.eu, Svetlana Greidina)
“Donald Trumps Sieg bei den Präsidentschaftswahlen 2024 zeigt, wie radikal sich die politische Landschaft in den USA verändert hat. Eine entscheidende Rolle spielte dabei das sogenannte ‘Bro Vote’ – junge Männer unter 30 Jahren, die sich zunehmend auf alternative Medien und Podcasts verlassen, anstatt den traditionellen Medienkanälen zu vertrauen.” Svetlana Greidina erklärt, was es mit dem “Bro Vote” auf sich hat und warum es für Trumps Wahlerfolg so wichtig war.

3. Wie der BR nach dem Programm auch seine 100-jährige Bibliothek schleift
(muenchner-feuilleton.de, Cornelia Zetzsche)
Der öffentlich-rechtliche Bayerische Rundfunk löst seine Bibliothek auf. Einigermaßen fassungslos kommentiert Cornelia Zetzsche: “Die 100-jährige Sammlung mit über 70.000 Bänden inklusive Erstausgaben, Raritäten, alten Büchern aus dem 16./17. Jahrhundert und Schriften aus den Anfangsjahren des Radios 1922/24, als der BR noch Deutsche Stunde in Bayern hieß, all das wird Ende November endgültig aufgelöst. Schon seit Mai hat sie gewaltige Lücken, zur Freude diverser Institute und eines Leipziger Großantiquars, der auch andere ARD-Bibliotheken für’n Appel und n’ Ei abholt und damit sein Geschäft macht, aber wer braucht heute schon ‘alte’ Bücher?!?”

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4. “Signal gelebter Solidarität”: Einigung im Tarifstreit beim SWR
(dwdl.de, Alexander Krei)
Der SWR habe nach elfmonatigen Verhandlungen und Warnstreiks eine Einigung im Tarifstreit erzielt, die insbesondere die unteren Einkommensgruppen entlasten soll. Die Vereinbarung umfasse gestaffelte Gehaltserhöhungen, Einmalzahlungen, Zuschüsse sowie Anpassungen für freie Mitarbeitende, Lernende und Angestellte des öffentlich-rechtlichen Senders.

5. So steht es um den Forschungszugang zu X, Facebook & Co.
(netzpolitik.org, Tomas Rudl)
Will die Forschung den Einfluss von Social Media auf Politik und Gesellschaft untersuchen, ist sie auf entsprechende Forschungszugänge der Plattformen angewiesen. Diese würden sich aber nur ungern in die Karten schauen lassen. Eigentlich soll der Digital Services Act der EU das Problem lösen, doch das sei bislang nicht gelungen, wie Tomas Rudl bei netzpolitik.org erklärt.

6. BGH stärkt Schadensersatzansprüche von Nutzern gegenüber Facebook
(zeit.de)
Der Bundesgerichtshof (BGH) habe entschieden, dass Nutzerinnen und Nutzer nach einem Datendiebstahl in den Jahren 2018 und 2019 Schadensersatzansprüche gegen Facebook geltend machen könnten. Dies betreffe weltweit 531 Millionen Menschen. Dem Urteil zufolge stellt der Verlust der Kontrolle über persönliche Daten einen immateriellen Schaden dar, für den kein konkreter wirtschaftlicher Verlust nachgewiesen werden müsse. Die Höhe des Anspruchs sei jedoch begrenzt – der BGH halte 100 Euro für einen angemessenen Betrag.