1. Preisgekrönte Afghanistan-Doku soll zum Tod eines »Kollaborateurs« geführt haben
(spiegel.de)
Der preisgekrönte Dokumentarfilm “Retrograde” dokumentiert die letzten Monate der US-Truppen in Afghanistan. Trotz mehrfacher Warnungen von US-Militärs seien die Gesichter der afghanischen Helfer in der Doku nicht unkenntlich gemacht worden. Dies habe mindestens in einem Fall zur Identifizierung, Folterung und Ermordung durch die Taliban geführt. Der Regisseur und die Produzentin von “Retrograde” hätten angegeben, sich an entsprechende Warnungen nicht erinnern zu können.
2. Wer macht das Rennen in Wahlumfragen?
(verdi.de, Bärbel Röben)
Bärbel Röben beschäftigt sich mit der Eigenart von Redaktionen, die Ergebnisse von Wahlumfragen wie ein Pferderennen darzustellen (Horse-Race-Journalismus). Der Journalismusprofessor Tanjev Schultz kritisiere diese Art der Berichterstattung, die vor allem in der Endphase vor Wahlen den Wettbewerb zwischen Parteien sowie Kandidatinnen und Kandidaten anhand von Umfrageergebnissen in den Vordergrund stellt. Die Berichterstattung über Umfragen werde seriöser, konstatiert Röben, aber der Horse-Race-Journalismus bleibe.
3. Gericht entscheidet: Springer darf wegen Israel-Nazi-Vergleich kündigen
(msn.com, Jochen Zenthöfer)
Jochen Zenthöfer berichtet über einem interessanten arbeitsrechtlichen Fall: Demnach habe das Arbeitsgericht Berlin eine Probezeitkündigung des Springer-Konzerns für wirksam erklärt, die sich gegen einen Auszubildenden richtete, der öffentlich anti-israelische Positionen vertrat und Springer-Bildmaterial in einem Propagandavideo verwendete. Der Auszubildende verteidigte sich mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung. Das Gericht hielt die Kündigung jedoch für gerechtfertigt, da sie betrieblichen Interessen entspreche und während der Probezeit ohne Begründung möglich sei.
4. “Krone” bestätigt Abbau von rund 40 Jobs mit Sozialplan
(derstandard.at)
Wie der “Standard” berichtet, hat die österreichische “Kronen Zeitung” den Abbau von rund 40 Stellen angekündigt. Der Verband Österreichischer Zeitungen reagierte mit Sorge auf die Sparmaßnahmen bei dem Boulevardblatt: “Das ist ein Teil einer überaus ernstzunehmenden Entwicklung, von der alle Medienhäuser in Österreich gleichermaßen betroffen sind und vor der der Verband schon seit längerem warnt.”
5. Meta muss 20 Millionen Euro an die Telekom nachzahlen
(netzpolitik.org, Tomas Rudl)
Wie netzpolitik.org berichtet, hat das Landgericht Köln entschieden, dass Meta (Mutterkonzern unter anderem von Facebook und Instagram) 20 Millionen Euro an die Deutsche Telekom zahlen muss. Der Social-Media-Konzern habe trotz Kündigung weiterhin Daten über exklusive Leitungen der Telekom versendet, ohne dafür zu bezahlen. Tomas Rudl erläutert den Fall, der Auswirkungen auf die künftige Regelung des Datenaustausches zwischen Anbietern von Internetinhalten und Netzbetreibern haben könnte.
6. Die ARD und ihre ADB
(br.de, Sozusagen, Hendrik Heinze, Audio: 13:27 Minuten)
“Schirurgie oder Kirurgie, Gündogan oder Gündoan, Sophia Loreeen oder Sophia Loooren. Und wie hieß noch mal die israelische Sängerin beim ESC?” Bei diesen und ähnlichen Frage zur Aussprache hilft die ADB, die AusspracheDatenBank der ARD. Hendrik Heinze, Moderator des Sprachmagazins “Sozusagen”, hat sich mit BR-Nachrichtensprecherin Julia Cortis über die praktische Audio-Unterstützung unterhalten.