6 vor 9
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
1. “Die Illusion vom paid content”
(ndr.de, Video, 6:17 Minuten)
Ein kurzer Überblick über die bisherigen Bezahlangebote der Printverlage im Internet. Weiterhin unbeantwortet bleibt die Frage, für welche Form von Journalismus Leser bereit sind, online Geld auszugeben. Klar ist: “Die fetten Jahre sind vorbei.”
2. “Hau den Blocher”
(tagesanzeiger.ch, Simone Matthieu)
Das linksliberale Boulevardportal Tagesanzeiger.ch behandelt die (eigene) Verhaltensweise, Aussagen von Prominenten gegen die rechtskonservative Partei SVP und deren Aushängeschild Christoph Blocher aufzubauschen. Der “altbekannte PR-Trick” sei eine “Win-Win-Situation”: “Die Medien machen gute Quote und der Blocher-Verunglimpfer wird – egal wie unbekannt er ist und wie unbedeutend seine Aussagen sind – zum Mann der Stunde.”
3. “Wie ein 20-Jähriger einen Verlag demontiert”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Christian Jakubetz über den hyperlokalen Sportjournalismus von Michael Wagner, dem Macher von fussball-passau.de: “Jede Liga, jedes Spiel wird dort inzwischen ausführlich geschildert. Es gibt Spielerbörsen, Tabellen, Statistiken, kurzum: Wagner hat ein hyperlokales (Fußball-)Medium gemacht — und die User dort sind glücklich.”
4. “Falscher Prophet”
(blog.persoenlich.com, Stefan Bühler)
Stefan Bühler fordert wegen der “katastrophalen Fehlleistung” des Prognostikers Claude Longchamp bei der Vorhersage der Ergebnisse der Minarett-Initiative für das Schweizer Fernsehen Konsequenzen.
5. “Willi Winkler und der Mann der Tat”
(perlentaucher.de, Thierry Chervel)
Thierry Chervel kritisiert einen Artikel von Willi Winkler in der “Süddeutschen Zeitung” über Dieter Kunzelmann: “Winklers Artikel repräsentiert eine Tendenz in der kulturellen, intellektuellen und auch politischen Linken in Deutschland – eine Tendenz zur Leugnung der Geschichte.”
6. “Standardsituationen der Technologiekritik”
(online-merkur.de, Kathrin Passig)
Kathrin Passig schreibt über den “öffentlich geäußerten Missmut über das Neue” und stellt einen stets wiederkehrenden Argumentationsverlauf fest. 1. Wofür soll das gut sein? 2. “Wer will denn so was?” 3. Das ist nur etwas für “zweifelhafte oder privilegierte Minderheiten”. 4. Das ist nur “eine Mode, die vielleicht wieder vorbeigeht”. 5. Das wird auch nichts ändern. 6. Es ist gut, aber nicht gut genug. 7. “Schwächere als ich können damit nicht umgehen!”. 8. So sollte man aber es nicht nutzen. 9. Es verändert unsere “Denk-, Schreib- und Lesetechniken zum Schlechteren”.